Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 28.04.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187804282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18780428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18780428
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1878
- Monat1878-04
- Tag1878-04-28
- Monat1878-04
- Jahr1878
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.04.1878
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Rr. 118. »N«'tnt «»,!«« «,», 7 Ndr in der Sr»edln<», v!irienltr»h» lü. «r»u. ,r«kni«»re>» dierteljiii^« lick» 2 MarkX» Pfz,.. dnrch »te Post » Marl 7L Vlge. iktnjrl.Nummern IVPlge. «usta,e 33000 Srrl. Für die Miilk»abe «in»«» landtrr Manuicnple ««äa litz dir Mrlaclt»» niidt »erdindltq. 8«Ieralrn<7lnnadme,u»« wiirl« Haalenfiei» u„» «agier luHamburo.Ner- II,I, Wien. l!e>pjig. Valet, vretlau. tzraoksuri a. M., — »»».MaN, iu Berlin, i!etpt>S Wien. Lamdurg, graaksuN a. M., Mil». chen — Oaub« » v». i» granNnrl a. M. — »r. v»ta» in llhemni».— UHiie, iiulUer ck 0«. in Pari». Sonntag, 88. April. Tageblatt fürAokitiK, Unterhaltung, Heschäfisverkehr. HZörfcnöericht nnd Iremdcnlilte. Druck und Cigenthum der Herausgeber: Litpslh ^d Ntichnrdt inDreSden. Verantw. Redacte«: Heinrich VllhIkllK ^ Dresden. An'eraie «erden Meriri» l-iradr ,2 de« Ad » Ndr «ngenonimen. Lonnlogi de? MNIag« lL »dr. Zn ? eu'iadl: «irrke gl»i,er- gaiic ^ bi» Nachm.4 Ul«. — Der Nrum rmer rin- N^ltigctt PeiNtrile !o!iet ls Pi ,e. i?iN!,esandl die Zeile M Psge. eine Torai lie liir da« vochiili> g! ge le richrinrn der Inlriotc wird nicht gegeben. kluNokriige Dn.u,n:e»^ Luilrdge vo» ,m» unoe- kannienZirmen und Per. innen m'eriren >vir nur gegen Prlinumerauda» iinlriuttg durch «riei- marlen oder Posiein^ab. lung. Acht Silben koste» >5 Pige- Juierote ii!t die Monlog» > Nummer obre nach einem Jestiag« die Penible 20 Plgc. xxm. Jahrgang. Mitredacteur: vr. LniII Für daS Feuilleton: H,»rtin»nn. r^»UNIiM«S»L!L»»«»LE7 Dresden, 1878. Für die Monate Mal «nd Fmii Verden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Expedition, Marienstras;c Nr. 12, zu I Mark r« Pfa., sowie für auswärts bet den Postämtern zn I Mart 8S Pf», angenommen. Politisches. Neue diplomatische Formeln werden erfunden, hervorgesucht and probirt, um den Ausbruch des Krieges hinauSzuschiebcn. Auf all' diese Dinge noch Etwas zu geben, ist kaum mehr möglich. Der Ernst der Thatsachcn läßt auch alle diese Kunststückchcn als müßigen Zeitvertreib erscheinen. Man spricht wieder von einem „JdcenanS- lausch" von Kabinet zu Kabinct. Austauschen kann man für ge wöhnlich nur, was man besitzt. Wirkliche Gedanken aber über eine feste Regelung der Dinge auf der Aalkanhalbinsel vermißt bis jetzt die Welt bei den europäischen Kabineten, dafür tritt der Wille, eine Entscheidung durch Waffengewalt herbcizuführen, um so unvcrhüll- ter hervor. Ter Fürst, die Negierung und das Parlament von Rumänien haben bereits die Landeshauptstadt Bukarest verlassen, um sich zu dem Heere in die kleine Walachei zu begeben. Der Auf stand der Muselmänner im Rücken der Russen, im Rhodopcgebirgc und Numelien, nimmt immer größeren Umfang an. Pom russischen Telegraphen sorgfältig verheimlicht, währt er, wie nachträglich be kannt wert», bereits volle vierzehn Tage, verbreitet sich aus eine Gegend von 200 Quadratmeilcn und hat 2ü—30,000 Musel männer unter die Waffen gerufen. Die Ursache veS »AusstgnbeS ist nach der „Time»" ter uner trägliche Druck des rullllch-bnlgaiilchk» Regimes. Der '.'lusstand wurde durch die Bulgare» veranlaß», welche zwei türkische Dörfer In der Näste von Tschlrmcn plünderten, indem sie zwei verstcira- tstete Frauen und ein Mädchen entsühnen. Di: bulgarischen Räuber erboten sich, daS Mädchen seinem Daker für Piaster zurückzugcbcn, aber der Pater, welcher eine Pistole bei sich ver borge» trng, s.boß den Räuber tobt und gab das Signal zn einem allgemeine» Aulstantc. Als die Radclsiübrcr von Snlta- nveri durch die Russen aulgcwrdkrt wurden, ibrc Manen nlcdcr- zulcgcn, da die Türkei nnd Rußland de» Frieden unterzeichnet hätten, crwlederten sie: „Wir käinpic» für keinen Souvrratn, son dern für linier eigenes Leben und unsere Ehre." Wahrscheinlich hat England bei der Entfachung dieses Auf standes die Hand im Spiele. Es folgt dem russischen Vorbilde. Wie früher Rußland die Christen der Türkei zum Ausstande hetzte, so entflammt jetzt England die von Russen und Bulgaren aufs Aeußcrste gedrückten Muhamedaner. Diese wußten, ivaS ihnen in Folge des Friedens von San Stefano bevorstchc, daß man sic in gelegenem Momente ihres Besitzes berauben und aus Europa ver treiben werde. Sie können das Aeußerste wagen, weil sie nichts mehr zu verlieren haben. An der Spitze des Aufstandes stehen die Tscherkcssen, die Repräsentanten jenes verfolgten Stammes, denen man auf der Erde keine Heimath mehr gönnt. Man hat die Tscher- kessen in ihren Bergen ausgesucht, hat nach hundertjährigem Kriege ihre Unabhängigkeit vernichtet; nian hat sie aus dem Kaukasus ver trieben, und nachdem sie in der Türkei eine Unterkunft gefunden hatten, suchte Rußland sic auch dort auf, um sic aus ihren, neuen Wohnsitze zu verjagen. Sie haben im Kriege sich wie Räuber be nommen und wurden wie Räuber behandelt; nach dem Kriege wurde ihnen jedes Recht, jede Gunst versagt. Sie wurden von einem Flecke zum anderen geschafft, weil man sie nirgends dulden wollte. Die dem gräßlichsten Elend Preisgegcbcncn sollten gänzlich vernichtet, der Rest des Stammes in eine heimathslose Horde ver wandelt werden. Die Welt sollte erfahren, wie Zigeuner entstehen. Man hat die Tschcrkesscn wie Raubthicrc verfolgt, hat sie in uner bittlichem Haffe in den Abgrund des Elends hinabgestoßcn, und man verlangt von ihnen, daß sie die Bestimmungen des Böller- rechtes achten. Die Tscherkcsicn setzen jetzt ihren Rachekricg gegen Rußland fort, so gut sie können, und sic haben wenigstens dieGcnug- thuung, daß der siegreiche Feind von Neuem zittert, daß der Kampf zwischen Muhamedaner» und Christen von Neuem begonnen hat, während Europa noch diplomatisch unterhandelt. Papst Leo Xlll. hat eine Encyclika erlassen, die sich nicht un- merklich von seinen bisherigen Kundgebungen unterscheidet. Nicht daß er jene harten, heftigen, polternden Worte gewählt, diePiuSIX. liebte. Leo ist eben ein Mann von hervorragender literarischer und wissenschaftlicher Bildung. Auch daß er alle Proteste seines AmtS- vorgängcrs gegen die Beraubung dcS päpstlichen Stuhles und gegen den Bcrlust der weltlichen Macht erneuert, darf nicht auffallcn. In diesem Punkte kann der Papst gar nicht anders. Aber die starke Be tonung der weltgeschichtlichen Sendung des PapsttthumS auf Erden ist ausfällig im Munde eines bisher so zurückhaltenden Mannes. Ueber den Theil der Encyclika. worin das Papstthnm als der ein zige Hort der Kultur hingestellt wird, darf man in Deutschland ruhig die Achseln zucken; verdächtig aber ist die Bezeichnung der Eivilche als eines „gesetzlichen ConcubinateS". Neben dieser Schmähung von StaatSgesctzen, die in einem großen Theile der Christenheit Geltung haben, geht seinVerlangen einher, im Sommer den Vatikan zu verlassen und so den Beweis zu liefern, daß die Ge schichte von seiner „Gefangenschaft" ein kindisches Märchen ist. Und in demselben Augenblicke, da er sich mächtig erfüllt zeigt von der Bedeutung eines weltlichen Besitzstandes des Papstthumes, nimmt er den Pater Eurci wieder zu Ehren an, der unter Pius IX. in Ungnade fiel, weil er die Nothwcndigkcit einer weltlichen Macht dcS Papstes bestritten hatte. Die Jesuiten hatten den Pater Eurci j wegen dieser Meinung sogar aus ihrem Orden gestoßen, und jetzt! fordert der neue Papst diesen verlorenen Sohn aus: Eurci möge fortfahrcn, die römische Kirche durch seine Lehren zu unterstützen! So viel Thatsachcn, so viel Räthsel. Offenbar lavirt der neue Papst; er fährt mit jedem Winde, um das Schifflcin Petri über Waffe» zu halten. * Ter deutsche Reichstag wird nach seinem Wiederzusammentritt sich sehr bald mit der Denkschrift über den deutsch-österreichischen Handelsvertrag zu beschäftigen haben, bei welchem Anlaß wohl die gesammte Handelspolitik in die DiSlussion gezcgen werden dürfte. Zu einer Wiederaufnahme der Verhandlungen mit Oesterreich wird gegenwärtig von keiner Seite Anstalt gemacht. Das definitive Scheitern des Ausgleiches zwischen Ocsterrcich-Ungarn läßt eS über haupt fraglich erscheinen, ob vorerst ein neuer Handelsvertrag mit Oesterreich auf längere Zeitdauer abgeschlossen werden könnte. Am 1. Juli läuft aber das vorläufig vereinbarte Provisorium ab. Un zweifelhaft wird dasselbe wiederum bis Ende dcS Jahres verlängert werden. Die Krankheit dcS Fürsten Bismarck wird auf die Erle digung der NeichütagSarbcitcn von großem Einfluß sein. Mag auch die Gürtelrose mehr schmerzhaft als gefährlich sein, unter einigen Wochen kann sich der Kanzler nicht persönlich dem Reichstage vor- stellc n. Schonung nnd Enthaltung von allen Arbeiten ist bei diesem Nervenleiden ja die Hauptmedicin. Die steigende Körpertemperatur, das Fiebern, die Schlaflosigkeit mag man m>t Morphiumeinspritzun gen und Chloralhydraten bekämpfen — körperliche und geistige Ruhe können allein die geschwundenen Kräfte ersetzen. Fehlt aber Bis marck im Parlamente, so fehlt die gewichtigste Stimme für das Tabaksmonopol und sein sonstiges auf Millionen neuer und höherer indircctcr Steuern berechnetes Finanzprogramm. Es fehlt das wichtigste Einschüchterungsmittel für die Nationalliberalen, die dann nicht mehr so leicht fahnenflüchtig werden und gegen ihre Uebcr- zcugung stimmen. Diese werden bis dahin mit einer Fluth Grob heiten und Verdächtigungen von der „Prov.-Corrcsp." bedient; es fehlt nicht mehr viel, so fliegt den Nationallibcralen die Bezeichnung „ReichLseinde" an den Kopf. Als früher von der officiösen Presse alle sclbstdcnkenden und freiheitliebenden Männer so behandelt wur den, da klatschte die nationalliberale Presse Bravo und rief cka oapR Nun wird die nationalliberale Partei mit gleicher Münze auSgc- zahlt. Das ist gewiß nicht in der Ordnung, aber wer hat denn solche Zustände hcrbcigesührt? Es gicbt eben gewisse Dinge im StaatZleben, bei denen eS kei nen Unterschied machen darf, ob der davon Betroffene ein Conserva- tivcr, ein Nationalliberaler, ein Fortschrittler, ein Clerikaler oder Socialdemokrat ist. Die Gesetze gehören zu diesen gewissen Dingen und Gesetze sollen gleichmäßig angewendct werden. So ist cs aus fällig, daß in neuerer Zeit gewisse verhaftete Betrüger, Gründer u. dergl., einstweilen aus Gesundheitsrücksichten aus der Hast ent lassen wurden, während die durch dringende Lebensgefahr begrün- dc:en Haftentlassungsgesuche von Socialdemokraten, die wegen un bedeutender Preßvergchen saßen, keine Berücksichtigung fanden. So ist dieser Tage in Berlin der verhaftete Redakteur eines Berliner socialdemokratischen Blattes, Dentler, am Blutsturz und der Schwind sucht im Gefängniß verstorben. Er wurde bereits krank verhaftet und trotz Verschlimmerung seines Zustandes nicht gegen Caution entlassen. Der Tod dieses Mannes, der wegen geringer Preßver- gehen saß, muß aufregend wirken und erinnert (die Unterschiede zwischen Rußland und Deutschland mitgercchnet) an gewisse Vor gänge in Petersburg. Wie leicht kann man heute in Deutschland gegen das Preßgcsetz verstoßen und wenn man den Tod in der Brust die Gcfängnißzclle verlassen will, sollte die Zugehörigkeit zu einer verhaßten Partei kein Grund sein, die Gebote der Menschlichkeit zu igncrircn. LocaleS and SächsMcS. — Se. Maj. der König hat sich gestern Nachmittag mittelst Extrazuges nach Altenburg begeben, um an der Feier der silbernen Hochzeit dcSHerzogS und der Herzogin von Altenburg thcilzunehmcn. Es sind in Alicnburg zu dieser seltenen Feier schon seit einiger Zeit die umfassendsten Vorkehrungen getroffen worden. Hunderte von Händen waren in rastloser Thätigkcit beschäftigt, das herzogliche Residcnzschloß und die RcgicrungS-- und öffentlichen Gebäude :c. in FesteSgemand zu Neiden. Es ist auch ein schon Jahrzehnte nicht auSgeführtes großes nationales Baucrnrcitcn vorbereitet worden. Die Gasthöse sind schon seit Tagen auf telegraphischem Wege voll besetzt und selbst Privatwohnungen nur noch spärlich zu haben. An fürstlichen Persönlichkeiten werden anwesend sein: König Albert, der Großherzog von Sachsen, Großherzog und Großherzogin von Oldenburg, Crbgroßherzog von Oldenburg und Gemahlin, ^ u„v »» Herzog und Grvßherzogin von Mecklenburg-Schwerin, Prinz Friedrich! sclbslvcrlcugncnbc Karl und Prinzessin Marie von Preußen, Prinz und Frau Prinzeß Albrccht, Prinz Friedrich und Prinz Joachim Albrecht von Preußen, Großfürst Nikolaus von Rußland, Herzog undHcrzogin vonAnhalt, die Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt. Reuß-Grciz ältere und jüngere Linie. Erbprinz von Neuß j.L , Erbprinz und Erbprinzcssin auSdrücktc, wegen seiner Reise nach Altenburg nicht selbst anwesend sein zu können. Die Fcstgenosscn besichrigten nun die ebenso glän zend als in gediegenem Gcsckmack eingerichteten Räume des Lust schlosses und durchwandclten den Park. Mittlerweile war I. Maj. die Königin zu Wagen von Strehlen gelommcn und begrüßte ihre Gäste im großen Speiscsnale des Neuen Schlosses aus'S Huldvollste, indem sie sich angelegentlich über den erfreulichen Verlauf und die mannichsachcn Ergebnisse des gestern Mittag geschloffenen Verbandstagcs mit zahlreichen Herren und Damen unterhielt. Namentlich sprach I. Maj. lange und eingehend mit Sr. Exccllcnz dem kgl. preußischen Herrn Staatsministcr Or. Friedenthal, dessen treffliche Rede vom Freitage auch bei Ihrer Majestät den besten Ein druck hintcrlasscn haben mag. Die Königin weilte bis nach 6 Uhr in der Versammlung, Cercle abhaltend. Tic Festlhcilnehmer, welche durch ein deliciöses Gouter an mehreren kalten Büffets erfrischt wurden, zerstreuten sich hierauf zu Spaziergängen in der schönen Umgebung des Schlosses; einige bestiegen die Ruine; das Ertraschiff fuhr nach 7 Uhr nach Dresden zurück. — An der Bcgriisjung Ihrer Majestät der Kaiserin bethel- Ilgte sich auch der Prinz Hermann von Sachsen- Weimar, welcher als Osfiller im SclMenrcglment hier bient. Derselbe iit ein naher Bluiövcrwandlcr der Kaiserin Augusta, die bekanntlich eine peborcne Prinzessin von Weimar ist. — Ihre Cxccllenz die Frau M i n i ster v. Fabrice, welche während dcö Fraucnverbantötageö im Palais aul der Scestraße die Honncuro machte, erhielt von der deutschen Kai serin bet deren Scheiden auö den gastlichen Räumen unter hnldvollcn Worten dcS Dankes ein kostdarcd Medaillon mit dem Porlrait der Kaiserin. Dieses Andenken besitzt um >o größeren Werth, alö nur sehr wenige Pvltralid Ihrer Majestät existlren. — Dem Oberlehrer Carl Gotlbcls Herrinann kn Ober« oberwlh ist daü AlbrcchtSkreuz verliehen worden. — Der gestrigen. Sitzung dcS VcrbandStaae» der deutschen Frauen-Hillö- und Pflege-Vereine unter dem reiben Kreuze im Palais wahrste wohnte wiederum I. Mas. b!e Königin Carola von Anfang bis zum Schluß vei. Herr Pfarrer Ehlers-Frankfurt a. Nt. hielt einen lichtvollen Vortrag üi cr Aucbilduvg und Fürsorge der Kranfenpstegerinnen. Während dl: chcichartigcn Bestrebungen ter katholischen und evangelisch: . lrchc ans dem eigenen Geiste ihrer Lchöpier hcr- vorgingcn. : N: "cslrcbnngcn der deutschen Frauenvcreine dem Hauvl. clcr, vor Allem aber der Nothwcndlgkeit entsprungen, Ist dies ein großer Vorzug, denn nur In den seltensten Fällen vererbt sich der Geist eines Einzclncn, gemclnlich erhalt sich nur der Mantel der Form: ant- rs verhält cs sich in den Fällen, wo eine Allge meinheit glclch-.citig mit alcicben Bestrebungen hervortrilt, stier findet eine beständige irische Ergänzung statt. Die Bcstkich- tungen, welche sich an die Vielköpfigkelt knapsen, werten durch die Organisation ter Franenvereine ausgeschlossen: In der Haupt sache iit mau einig, so u. A. darin, daß »nr durch freie genossen schaftliche Vereinigungen daS gesteckte Ziel erreicht, eine wachsende Tüchtigleit der Pflegerinnen erzielt ivird. Der Vortragende ging nun aus sein eigentliches Thema näher ein, legte dar. wie die Gewinnung von Krankcnstationen, die Begründung von AllerS- vcrsorgnngökasscn iür die Pflegerinnen rc. crstrebcnSwcrth seien und widerlegte in seiner. aber überzeugender Weise die von coiiiessionellen Verbindungen und deren Freunde» gegen die Wirksamkeit der Frauen - Vereine erhobenen Bedenken. Die Katholiken lassen im Allge meinen den Arbeiten unter dem rothcr. Kreuz eine freundlichere Bcurthcllung widerfahren, alö diclcuigen Protestanten-Kreise, welche sich mit dem Diakonissen-Weien beschäftigen. Und doch könnte cs nicht schaden, wenn dicke K reite selbst ten religiösen Standpunkt mit etivgö weniger Gcfiisicntlichkeit zur Schau tra gen wollten. Man bat den Pflegerinnen der Franenvereine Mangel an Barmherzigkeit nnd christlicher Liebe zum Vorwurf gemacht, weil sic stonorirt werten: aber schließlich müssen die Pflegerinnen, die wahrlich keine reichliche Besoldung haben, doch lebenwo es sich übrigens um Geldnchmcn bandelt, da pflegen sa auch tieerclusivchristlich Gcsinmcnzuzugrcilen. Eö ist eine Forde rung tcrZcit. tlcKrankcnznpsiegcn.wosicanz!,treffen sind.ohneRück- sichtaui die Eouicision. DleAiiiordcrungcn. welche aneincPstcgcrin gemacht werde», sind außerordentlich hohe: ein nicht geringer Grad von Kcnnlnincn, manuelle Geschicklichkeit und endlich eine Entsagung selbst der unschuldigsten Zerstreuungen, daS sind, ab gesehen von den Gemüthseiacnschaiten, die wesentlichsten Voraus setzungen, die sich an das Amt einer Kranlenpficgcrin knüpfen. Redner gab hieran anschließend ein Bild dcö Bildungsganges, welchem fick' die Schwester» zu untcrzichcn staben, und er klärte namentlich unaiisgcscltt ethische Anregungen sür nöthig, um den zu dem schwierige» Pflegcrinncn-Amtc gehörigen Idea lismus stetig aufrecht zu erhalten. Die Bestrebungen dcö rotbcn Kreuzes werte» sich immer mehr und mehr für das ganze Volk ! segensreich erweisen, wenn sic sich icrnballcn von dem Gclrcibc ! volitlscstcr und kirchlicher Parteien. Durch die aistpruchslose, sich treue Liebe wird in crslcr Linie die soziale Frage mit gelöst. Etnc Krankcnpsicgcrin, welche in solcher Weise wirkt, wirkt ost n.ichr als ein Prediger ox ostieio. Dieser schöne Vortrag, der hier nur aphoristisch wicdcrgegcbcn werden konnte, machte sichtlich einen Heien Eindruck ans alle Hörer. »An der Debatte bcthciligtcn sich die Herren !>, . Bauer-Berlin. Hokgcrichts- alvokat Krug-Darmstabt, Ltaatsrath I>r. h. Wartcnbnrg- von Schwarzburg-Sondershausen, Herzog Albrecht von Mecklenburg- l Weimar, Vcrw.-Gcrlchiörath Sachs-KariLl uste und Prolcssor ^ .--uv,"- — ^ i Lampcrt-Wurzburg. Letzterer thclltc mit. dag in, Würzburg Schwerin; außerdem werden noch verschiedene Würdentrag-r, seien. die VoS Mm'stcr u. s. >o. anwesend sem. Ansanglrch wurde Le. Maz. der praktischer Acrztc anzuhören. Zahlreich wurde dieser Aufforderung Kaiser erwartet, aber in den letzteren Tagen hatte er absagen lasten Folge geleistet, und wurden ans diese Weise auch keine Kranken- und für ihn wollte der deutsche Kronprinz erscheinen; jedoch auch pl'binncn gcbilrct. so lernten dock> die Theilnehmerinnen. wie sie sich in Erkrankungstallc» hon Familienangehörigen iür de' dieser mußte ,n letzter Stunde, wegen emcr Erkaltung absagen. j Anfang zu verhalten staben. Hieraus sprach Herr StaatSmiuister — Einer Einladung Ihrer Majestät der Königin folgend, be^vr7'Fr'!'e de i,r d al über Unterbringung und Erziebung ver- :ws" gaben sich gestern Nachmittag 3 Uhr mittelst Extraschiffes die Dele- wastrwstcr Kinder iiilt Bezugnastme aui tie neuesten Bcstimiiinngen girten und Mitglieder des Verbandstages der deutschen preußischen Gesetzgebung. Die Bestimmung beS Reichsstraf. c',.s.c^a lü/l, gesetzliches. wo>iact>-K1ndcr unter 12 Iastrcn nicht strafrechtlich Frauenhtlf^>verelnc nach dem konlglichm vustschlob Prll- ^^^^^ können, hat leider vicüach zur Folge gestabt, daß intz. Die Fahrt m dw re»zende Fruhlingslandschaft hwcm, auf Eltern ihre Kinder zu Verhrcchrn veranlaßt, ihre »Mitwirkung dem gerade jetzt wasserreichen Strome, entlang der von blühenden aber dabei zn verscstlcici-n gewußt haben. Infolge dleseS Um- Bäumen bedeckten Rcbcngchänge und zwischen den villcnübcrsäctrn st'Ulkcö hat sich One Novelle nothig gemacht, nach weicher «Im. ,ich ,a-di( FM-ilnchm-- ,» -m.r „Schst s-nul,. M, «WL reichen. Die Trcnllcr'sche Militärkapelle spielte während der ganzen gemacht »abe», zwangsweise dc» Eltern zu cntncstmcn und die FahrteinauLgcwühltesProgrammvonConcertpiecenab. DicLandunq Kinder i» entsprechenden Anstalten untcrbrlngcn kann. Eins erkolate an der aroüen Freitrevve des könial Sommerkikes aus aber fehlt dem Staate ganz, daö Gemütst, benen die Erhebung erfolgte an o r grogen ^ruireppe ves wmgt. Lommerfitzes, aus , . dringend vcdart. Der Vortragende wünschte nun, tgß die welcher der Obcrhofmesttcr v. Konnentz nebst zwe, Kammer-Herren strariciivercinc >>'« Tstätigkcit »ach dieser Richtung bin euvciter- die Erschienenen begrüßte und das Bedauern Sr. Maj. des Königs Zen. da sie gerade der Vorzug, bah sie weder consrsstonkll ^ V i'.i i -EM.-. ' M
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite