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Dresdner Nachrichten : 18.08.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187808182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18780818
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18780818
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1878
- Monat1878-08
- Tag1878-08-18
- Monat1878-08
- Jahr1878
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.08.1878
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>t da» irbßter -aarn». lUll, ü»lrr. zu und r und auch s und id <o. ch alz kt de- : Aus- »v. esten «Utg- AN«». Un- :I»«n u. äev Iwahl >ta»bc t. dt ein »Uh« iNen i stell d und der sten. en S dren- !beke. !. G. leiser :k)Ikn uer« ardt. »er. d. Rn S80. «qk-u.» «««,«« Ikli» >». »den» «,«,«!«»,Ii» »lert,»«»,. MM.-« «UnttlNummeenioPlge. «Ulla», 33000 »rrl. Lür di« diliilgib, «in»»» tendier Mauulcrl»!, «acht llch dlr Redauie» »lcht ««rdindllch. -«serites.Anni-m« au». Märt» Haalaulxiuu»» V»al««lnL»»>dur», v,-- iin. iSle». L,l»tl». »lallt, >re»lau, dreetsnri a. — «n».«»N» v,rttn. Leidtio, Wien, Hamlnn», Nrantfurt a. M., Mllii» chc» — »««de K 0«. in Keenkiurt a. M — «ureaux d. „Jnnaitden» »«»»".—Nora», !»«>«», »aNI-r ck c». «„Pari». UM. Jahrgang. Dresden, 1878. Sonntag, 18. Angnst. Tageblatt für Politik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsendertcht, FreinSenliste. Mltredacteur: vr Um» »isrv^. Für baS Fcuill.: I.neivtk ITnrlmann. Druck und Etgenthum der Herausgeber: Berantwottl. Redakteur: I.tepaiel» «Ic U«tvl,»rüt In DreSde». Vlelnrtvk 1»«I»I«nIe in Dresde«. heueret« werde» Merlen- Llrade >d did vd.0 Udr «»»enemme«. kennte»» *i» Mille,» »S Udr. I» dleulledt nur an Wochen tagen: grate kloltersalle Nr. ii bl« Nachm. ellldr. — Der Raum riner ein« h»all>»eii P-llljcN« tone» »L Plae. Ctngelandt die Zelle L» Plae. Eine edarailtle tiir de» »ichlllaa>»e Erich,inen »er hnlerate wird nicht S e zrlien. Luewlirllge knnoneen- «utzriige van u>>» und«» kannten Firmen und Per. lenen inleriren wie nur »egen PrLnnwcraude- ^al,lu„a durch vriel» riiarlen oder Poltringad- kunlt. Acht Kilben tollen >d Plae. Inserate iltr dt« Monte»» - Nummer ober «ach einem Aeiuege Ile Pelitgetle 20 PIge. Die WittcrungS-Äuüsichten nach dein Meteorol. Bur, zu Leipzig für heute den 18. August lauten: Veränderlich, ziemlich molkig, zeitweise Niederschläge, mäßig frisch, westliche Winde. Iiriz»i»« l L tt«., Loliloorrtrssso 14, ^onülte,- .Kr 8ui>r>.-r^n.<::>.>. ^n- u»lt Verkant' ullor ^rteu 8t»>t»papli>r«, fisanilliriose, sollen. Prioritäten, kranknoten eto. ^uiraltln»^ »stur 0„a;>o»!i. — Oiienst'e'lttiuua Lontrolo «l« r Voriooeung »Nur VVertllp^äerv. 3 laltnrgarso 3, von äor Soortrsoro linke Leite. !48. fieparaturen «elliicll, xnt un>I ffilliK. — Lokurtixe kreinauxalle. — Lloinigkeiten xratie. Poltttsche». Den inneren Frieden, dessen unser deutsches Reich so nöthig gebraucht hätte, um die wirthschaftlich wichtigsten Reorganisationen durchführen zu können, welche den Ucbcrgang von einem abgewirth- schafteten Liberalismus zu einem besonnenen Konservatismus beglei ten müssen, diesen dürftigsten Frieden haben wir nicht genießen sollen. (Lin Wille stürzt eine ganze Nation in fieberhafte Erregung und vor lauter Parteigezäitk und erbitterten Anschuldigungen ist die Stimme der Vernunft kaum mehr zu vernehmen. Aber das hilft nichts; man muß auf dem Posten bleiben, und auch auf die Gefahr hin die Saat der Zukunft bestellen, daß die bescheidenen Fruchtkörner im Ringen und Kämpfen der Massen zertreten und ertvdtct werden. DaS eine oder andere Samenkorn findet doch eine geschützte Boden stelle und reist seiner Ernte langsam aber stetig entgegen. Versuche man nur immer wieder die sozialistischen Wunden, die man soeben in Berlin mittelst AuSbrcnncns unschädlich machen will (die Aus nahmegesetze sind eben nichts Anderes als ein Feuerbrand), durch holende Arznei von innen herauüzuheilcn. Der soziale Schaden ist ja keine akute Erscheinung, sondern ein chronisches Leiden, das nicht palliativ, sondern diätetisch und medizinisch behandelt werden muß. Prof. vr. Kehrbach in Halle schreibt in der „Lit. Korrcsp." gelegent lich einer Kritik über Schulrcformschristen. einige Sätze von so allge meiner Richtigkeit, daß sie wohl verdienten, überall beherzigt zu werden, wo man Geduld hat, eine Sache bei der Wurzel anzufassen: DaS frevelbalte Attentat auf den deutschen Kaiser ist mit Recht nicht alö der alleinige Auöflusr Milcher Verworfenheit eines Individuums, sondern als Folge einer Fülle von Bildlliigslctzlcrtt, an denen unsere heutige Gescllichait leitet, auigelaßt wor ben. ES kau» daher nur als ein trauriger Irrihum angesehen werden, wenn man glaubt, lediglich durch polizeiliche Maßregel ungen lene Bedingungen, welche die vcrabschcuungowürtigc Lhat hervorgeruien baden, zu vcrulchtcu. Alan mag wohl caö Helle Aullodcrn dcö Brandeö verhindern, das vlc! geiahrlichcre Fort glimmen lin Innern, in tcn Tieien des gcicllschaitlichcn Organis mus. wird man dadurch nie löschen. Eine selbst oberflächliche Kenntnis? der Geschichte lehrt, daß durch Repressalien alle!» nie eine geiährlichc Krankheit deö Staates gehoben worden ist, ja daß vielmehr in Folge derselben. da sic die Explosivstoffe nur comprlmirten, nicht vernichteten, die gciürchtctc Katastrophe, wenn auch später, so doch mit einer ungleich zcrstörcndcrcn Wirkung eintreten mußte. Den Krankheiten dcö Staates sind die des Einzelwesens zu vergleichen. WaS würde inan von dem »Arzte sagen, der bei Irgend einer Krankdcltöcrscheimmg am menschlichen Körper sogleich mit dem Abschnciden des kranken Gliedes Vor gehen wollte? Wird er sich nicht erst s age» müssen, ob er mit seinen Schnitten und Pflastern daS Ucb'l auch vom Funda ment auS beseitigen kann ? Und, wenn er tao nicht kann, wenn er ouö der Beschaffenheit innerer Organe des Körpers sch ießen muß, baß daS Ucbcl trotz aller Operationen ans der Oberfläche dcö Körpers immer wieder zum AuSbruch kommen kann, wird er da nicht streben, jene gefährlichen iiiucrc» Zustände zu heben ? Wird er nicht aus eine langsame innere Umbildung des Organis mus hlnwlrken, die, obwohl eine coniegucnte und mühevolle Durchführung bestimmter Maßregeln erheischend, allein einen sicheren radikalen, nicht aus plötzlichen daucrloien Effekt hinaue- laufenden Erlolg garantier? — Die Anwendbarkeit tc?> Inhaltes dieses Älcichnlffcö ans unsere staatlichen Verhältnisse ist leicht ersichtlich. Statt mit Ausnahmegesetze», Pollzclmaßrcgcin und ekelerregenden Dcnunclallonen ans der Oberfläche des Staates zu wirthschasten, und sich a» einem palliativen Erfolg genügen zu lassen, sollte man seinen Blick doch etwas tiefer in den staatliche» Organismus senken. Von Innen heraus ist der Verfall ge kommen, von Innen heraus muß die Läuterung beginnen. Diele Wiedergeburt, diele Umbildung nach der Richtung des „Guten, Wahren. Schonen" läßt sich freilich nicht mit einem Schlage be werkstelligen. cS fordert diese Regeneration, die allein rette» kan», die Kräfte Aller berauv, hier müssen Alle die Hände sich reiche», am allerwenigsten ziemt eö. mit pharliäiichem Hvchmnthc ans eine Menge unserer Mitmenschen becabzuschc» nnd vielleicht anszn- rulen: Ich danke Dir Gott, daß ich nicht bin wie jene. Viel mehr dürste der Gedanke: daß jene bedauerlichen Erscheinungen sich In unserer Mitte vorbereiten und ausbiltcn konnten, angeregt durch anomale Verhältnisse im StaatSlcbcn, nicht gebindert durch einen Einspruch von unserer Seite, vielleicht gar geträstigt durch unsere Indolenz, es unö nahe legen, statt des Wortes des Phari säers die dcö armen Zöllners passender für uns zu finde». Wenn man. um sich zu salvircn. immer wieder die unsittlichen Anschau ungen, bie Urtheiloloslgkcit der Menge, deren Gefallen an phanta stischen Phrasen, ihre Neigung zum rohen Gewaltakt aus Rech nung „sozialdcnwkratischcr Hetzereien" sctzcn w:!!, so Übersicht man, daß diese „Hetzereien" nur aui Solche wiikcn konnten, deren Willens- und Vcrstandcöbildung eine so mangelhafte war, daß sie eine kräftige Neaetion gegen die Übeln äußeren Einflüsse auc- schließcn »rußte. Diese Thatsachc zeigt deutlich genug den Ort, von welchem anS die Umbildung zn beginnen hat und die Mittel, durch welche sie zu bewirken ist: Familie und S ch ulc — Erziehung und Unterricht! Wenn cS wahr ist, daß unsere Schulen Ichor, seit Jahren ihr Hauptaugenmerk darin suchen, den Schüler mit möglichst viel Stoff zu überbürden, das Memorircn zur Hauptsache werden lassen, selbst an Stoffe», die ihrer Ratur nach so geeignet wäre», kür Verstandes- »nd Eharaktcr- bildung schätzbares Material zu liefern, io liegt hier der Hand griff zur Umkehr oder Einkehr: die Schule muß nicht das Wissen und Können zu einseitig, sie muß mehr bas Erschliche, den Charakter bildende Moment in'ü Auge fassen. Vielleicht konrmen wir später auf die Pädagogik der Seminare, die der Autor im Sinne hat, eingehender zurück. Zunächst gilt cs, in der allgemeinen Zerfahrenheit einen Trost zu finden und den bietet das Studium der sozialen Heilung von unten auf. Der Blick auf die Augenblicksheilung oder Zupflasterung oder Amputation, wie sie jetzt an der Spree geplant wird, bietet Trost und Hoff nung nicht und im Kampfe mit dem geistlosen NcaktionS- gesetzentwurf. der da glaubt, man brauche nur alle sozialdemo kratischen Zeitungen und Vereine aus der Welt zu schaffen, so höre auch die Sozialdemokratie an sich auf — im Kampf gegen dieses ohnmächtige Beginnen der Reaktion steht die besonnene Fortschritts partei und die Ccntrumöpartei allein. Keines von den Haupt organen der Naticnalfcigen secirt die Ausnahmegesetze. Ihre Leitartikel dreben sich um Bosnien und Afganistan.Weltausstellung - und Teplitz. Die „Montags-Ztg." meint so beiläufig: „Es läßt sich annehmen, daß der Entwurf den verschiedenen Negierungen vertraulich schon vor seiner Veröffentlichung bekannt war und daß man somit im Aundcsrathe keine wesentlichen Acnderung an dem selben vornehmen wird. (!) Mit einiger Genugthuung ist zu konsta- tiren, daß das Gesetz um Vieles sorgsamer (!!) auSgearbcitet ist, als das zuerst von dem Bundesrathe dem aufgelösten Parlamente vor gelegte und das; man bei der Abfassung desselben von den Verhand lungen in; Parlamente über den ersten verfehlten Entwurf offenbar Vortheil gezogen hat!" Tanke für den „Vortheil!" Die „Börs.- Zlg." sagt: „Der Entwurf wird voraussichtlich noch mancherlei Wandlungen durchmachcn, ehe er zum Gesetz wird. (Wirklich? Red. d. Dreädn. Nachr.) Im Reichstag wird er jedenfalls einen schweren Kampf zu bestehen haben. Es muß daran erinnert werden, das; bei der grundsätzlich ablehnenden Haltung des Eentrums, der Fortschrittspartei und fast allen kleineren Gruppen eine Majorität für ein derartiges Gesetz nur zu gewinnen ist, wenn die Nationalliberalen ziemlich geschloffen mit den Konser vativen dafür stimmen. Es wird wohl in der Fraktion harte Kämpfe absetzcn, doch ist ein rein negatives Votum, wie das vorige Mal, nicht zu befürchten." Nicht „zu befürchten!" Da seht e§, Deutsche aller Lande, wo der Nationallibcralismus steht, wo cS gilt die Fundamentalrechte der Verfassung zu suspcndircn. Da s ist die Partei, die dar Land durch ihr luissor aller, „durch ihre beispiellos leichtfertige Gesetzesvcrschlechterung" an den Rand der Verarniung gebracht hat. Dort läßt man den guten Michel stehen und geht zu seinen Gegnern über. Allerdings, wenn der Nationalliberalismus init der Reaktion Arm in Arm stimmt, ist eine Ablehnung der il'iGcsetzc nicht „zu befürchten." Ihn nicht — aber die Konser vativen halten wir zu charaktervoll, um das Vündniß mit den Charakterlosen cinzugehcn. Neueste Telegramme ver „Dresdner Nachrichten." Berlin, 17. August. Von gesummter Prtoritätöanlclhc 1.80»,ooo Mark Oberlausltzcr Balm, deren Kapital und Zinsen Beriin-Alchaltlscve ElscndalmgeseUscvait garantlrt. sind vorläufig l.200,000 Mark begeben und wurden heutiger Börse durch S. Blcicbrödcr zum Kourie von 09 Procent an Markt gebracht. Wien, 17. August. Laut hier von der 20. Truppendiv sw» cingclangten telegraphischen Nachrichten wurde dieselbe gestern Vor mittag von einer bedeutenden Uebermacht in ihrer Stellung bei Doboj am rechten Bosna-Ufer angegriffen und hat, obgleich unter empfindlichen Verlusten, alle Angriffe abgewiesen. Locale- and Sächsisches. — Am Freitag Abend 8 Uhr traten Sc.Mal. der König, sowie II. tt. Hp>. Gencralielbniarschall Prinz Friedrich Karl von Preußen und der kominantircnke General des XII. Armeekorps Prinz Georg in Leipzig ei», woselbst sie von de» Spitze» der königlichen und städtischen Behörden begrüßt wurden. Die öffentlichen Gebäude waren beflaggt. Die Herrschaften be gaben sich nach dem königlichen PalalS, vor welchem sich eine zahl reiche Menge versammelte, welche Le. Majestät undIJ. kk.HP. mit Hochrufen empfing. Gcsiern früh fuhren die Herrschaften nach de»; großen Ercrzicrpiatze hinter Eonncwitz, woselbst die Insanlerlercgimcntcr vir. l»ff> und 107 Ausstellung genommen halten. König 'Albert und die beiden Prinzen ritten zunächst die Front ab, woraus die genannten Regimenter in Kompagnic- lront tefilirtc». Dann wurden noch einige Hebungen, u. A. ein Angriff gegen eine» markirtc» Feind i» der Richtung nach Probst- beita anügeiührt und zum Schluß defilirtcn die Regimenter. Vormittags '/-O Uffr cuolgte vom Dresdner Babnhoic auö die Abiadrl der Hcrrschattcn »ach Oicliatz und WcrmSdori. — Nach dem Prinz Friedrich Karl vorgestern dem Manöver der I. In- ffmtcricbrlzadc Nr. -l.', aui dem diesige» Kavalcric-Exereierplatze beigewobnt und den Truppe» seine Zufriedenheit mit deren Leistungen ausgesprochen, besichtigte er, wie daS „Dr. Z." mit- thciit, unter Führung Sr. Exe. des Krlegöministcrö v. Fabrice bic neue Pioiinicr-Kgscrnc. — Der Gummiwaarcnsabrikant G. Krieg in Leipzig Ist zum Hoflieferanten tco Herzogs von Anhalt ernannt worden. — Die kgl. Krciöoaliptmaniischast hat dem Maurer Fr. Aug. Hartman n ans Naundorf, welcher am 24.;Iuli d. I. mit an- crkciiiicnöwcrthcr Entschlossenheit ein in die Elbe gefallenes Schul mädchen von dem Tode des Ertrinkens rettete, sür diese That eine Gcidbelehnung bewilligt. — Zu Michgcliö d. I. gelaugt das 5. -Diakonat an hiesiger Krcuzkirchc, mit welchem die Stelle eines Predigers an der Sopdienllrchc verbunden ist und welches ein festes Einkommen von 4272 Mark gewährt, zur Erledigung. — Heute über vierzehn Tage beginnt bei unö in Sachsen die Jagd auf E del - und D a »i thtcre und deren Kälber, aus Auer-, Birk« und Haselwild, aus Steb Hühner, Wachteln. Wildtauben, Schnepfen, Kanin und DachS. -DIx Auosicht ans die Hühnerjagd läßt eine reichliche Beute erwarten, hingegen find pon den Hasen, deren Jagd am I. Oktober beginnt, hier und da mehr oder weniger veraaste beim Gctrcikcmähcn gefunden worden; die Erwartung ist daher ge schmälert, daß auch dieses Wild in Menge vorhanden sein wird. An dem Verenden der Hasen ist jedenfalls die Aesimg schuld, die durch den häufige» Regen verdorben wurde. Obgleich nun die Halen nochmals Junge setzen, so wird der Ausfall dock' nicht ausgeglichen, da viele Muttcrbascii mit umkamcn. Die Hühncr- suchc wird ein anderer Nachthcll bedeutend abkürzcn und er schweren. weil das Kartoffelkraut zeitiger dürr werden wird als gewöhnlich ; die Frucht ist schneller gerefft. Die Mahnung, nicht zu schwache Hübner zu schießen, sei wiederholt, ebenso die, wo möglich alte Hennen zu schonen. Junge Hühner sind fchleßbar, wenn sie 250 Gramm wiegen; cm geübtere- Jagerauae wird leicht erkennen, ob sie schwächer sind und daher noch 2—3 Wochen der Schonung bedürfen. JhrWacl'dtbiiin ist gewöhnlich lm Sep tember ein sehr schnelles; nach mehrmaligen Beobachtungen hat man gesunde», daß sie vom l. bis z»m 20. September um 80—86 Gramm zugcnoiiimen hatten, täglich also um 3 Gramm. Zur Konscrplrung dcö geschossenen Wiidcö während der wärmeren Jahreszeit hat fick' das setzt Im Handel befindende Konscrpe-Salz. mit dem namentlich die Schußwunden, sowie Größe, Wlndsang und Lichter bestreut werden müssen, wo sich d>e Schmeißfliegen am ehesten ansctzcn, vortrefflich bewährt. — Vom Wildmarkt sind Im September noch ausgeschlossen: Wildprct von weibl. Reh wild, Hasen und Fasanen. — Unsere Be'ürchiniig, daß bei den Stichwahlen daS halbe Dutzend unseres Mißvergnügens voll werte» würde, scheint sich zu bestätigen. Die ans dem 15. Wahlkreise sMlttwetba) bis Schluß dco Blattes bcl uuS eingctroffciicii Ziffern ergeben für Ur. Geuscl zusammen 0381. für Vahltcich aber 0453 Stimmen. Aciitcrt sich das Resultat nicht, so ist Vahltcich alö 6. sächsischer Sozialdemokrat gewählt. Im 8. Wahllreiö (Pirna; zählt man langsam, denn von den am Freitag abgegebenen Stimmen sind uns nur die aus Schandau, Neustadt, Berggießhübel und Groß drebnitz bis jetzt niitgctkciit worden. Nach Ucjcn standen lür v. Ehrenslciu 427, sür Epsoldk 447 Stimmen. — Als wirksamstes Gegenmittel gegen das In Leipzig mannichsach voikommende excclsive Verhalten perschlcdcner Herren Studenten aus Straßen und in Restaurants ist sichre daS Gericht anzuichen, welches UiiivcrsitätSmitglicder selbst über die auoaricnden Commilltoiicn abhalten und von dessen Wirken wieder ein Beleg am schwarzen Bret in der Universität angebel- tet ist. Inhaltlich dieses Anschlages wirb der Student der Rechte JnliuS Jehann Prcußcr auS Stargarb wegen thälltcher Be leidigung und Körperverletzung eines Eommilitoncn und einer Elvilperson durch taö conailium.udouucki aut die Dauer von sechs Monaten von der Universität Leipzig verwiesen. - Wir erhalten — natürlich apokrpph — auf einen Wahl- zettcl geschrieben, folgende charakteristische Zeilen: „Ich glaube gewiß, daß ich 20<!0 Stimmen weniger dckoinmen hätte, wenn nicht die gütige und zeitgemäße Hundcsperrc so gelegen mir noch zu Hille gekommen wäre und die Huntebcsitzcr sür mich einge nommen hätte. August Bebel. Drcchslcrnicistcr in Leipzig." — Repertoire derKgl. Hoitheater. Alt st ad t: Sonntag: RIenzi. (Herr Sck oit a. G.) — Montag: Teil. (Schausp.) Ans. (-7 Uhr. - Dienstag: Viel Lärm um Nichts. — Mittwoch: A>da. — Donnerstag: Tcmnhäuscr. (Herr Schott a. G.) Ans.'/n7 Uhr. — Freitag: IohaniicStricbc. — Sonn abend : Figaro'S Hochzeit. — Ncustadt: Geschlossen. — Aus dem Belvedere der Terrasse soll am Montag zur Nachfeier dcö Geburtstages des Kaisers von Oesterreich, vom Ocstcrr.-Ungar. Verein hicriclbst veranstaltet, eln großes Gartenfest stattfinbcn, bei welchem auch eine ungarische Kapelle Mitwirken wirb. Das Fest ist öffentlich und wird der enge Weg an der Nordscitc dcö Belvedere wohl dcö Andranges wegen gesperrt werden müssen. Die Ver ein ö-Felcr sclgt hernach in den Sälen deö Belvedere. — DaS heute im „SchillerichlößLen" stattfindende Som - merse st des „Allgemeinen Handwerker-Vereind" bietet ein reich haltiges Programm und wird hoffentlich dem HciuSbautonr. dem rer Rclncrtrag znjällt, einen nicht unwcscntllchcn Zufluß ver schaffe». - Eln hiesiaer Marlthciler, welcher vor Kurzem eine mehr wöchige Freiheitsstrafe im VczirkögcrlchtSgefängiiiß verbüßt hatte, erschien »ach seiner Entlassung bei mehrere» hiesigen Einwohnern, deren Söhne dermalen ebenfalls FrciheitSstrascii in jenem Gc- iängniß verbüßen und gab vor, von diesen bcauitragt worden zu sein, sich bei Ihren Angehörigen Geld und Kleidungsstücke iür sie geben zu lassen, um ihre Lage etwas zu verbessern. Der Markt- bclier erhielt auch das Verlangte aiiSgehändigt, behielt eö aber iür sich. Jetzt ist dieser Schwindel an den Tag gekommen und der Marklhcller deshalb verhaltet worden. — Aul der großen Meißncrgassc Ist ln vorvergangcner Nacht eine HauSwaslerlcitii iigoröhre gcplatzt. Der Keller des betr. Grundstücks wurde dadurch 1 Mtr. hoch nntcr Wasser geic-jt, hoch wurde nichts beschädigt, da sich in demselben nur Fcucruiigsmatcrial befand. Gestern wurde daS Wasser aus gepumpt und der Fährverkehr über die Kcrncrslraße geleitet. — In einer hiesigen Rcstauralion wurde gestern ein Mann wegen M a j cstä t s b c I e i d i g u ii g verhaftet. — Am vcrgcsm'gci: Abend stürzte in einem hleslacn Gafi- hause eine Frau die steinerne Treppe herab und verletzte sich schwer. — Gestern Vormittag lst auö dem Fcnstcr eines in der 3. Etage gelegenen Logis der Eranack'straße ein Blume na sch hcrav am daß Trottoir gefallen, ohne Jemand zu verletzen, trotz dem das gerade Leute vorübcrgingen. - Im Hcr »iöbvrier Erbgericht bei Frauensteln hat cS während voriger Woche 5 Mal gebrannt! An, Dienstag den 13. d. Mittags stand der Giebel des Seitengebäudes, welches mit Heu und Stroh gefüllt war. I» Flammen; daS Feuer wurde jedoch von der Nachbarschaft bald gelöscht. Vorstchtöl aiber stellte man die 'Nacht bindiirck' Wache auS; allein als Letztere sich am Mittwoch früh um 6 Uhr entfernt hat. bricht in dem ominösen Seitengebäude abermals Feuer aus und äschert dasselbe eln. Bis gegen Mittag hlii war nun Ruhe; aiö cS jedoch 12 Ilhr schlägt, brennt in der sogenannten Kucck'tc- kanimcr taö Bcttstroh und 4 Stunden später Io einer anderen Kammer abermals Stroh. Beide Brände wurden gelöscht, und gewitzigt durch die rasch aus einander folgenden Schadenfeuer posllrt man wiederum Wachen in das Gut. Kanin aber haben sich dieselben vorgestern trüb ciilicriit. als es ß-7 Uhr im Kcller- baiisc bieiint. Auch dieses iüiistc und letzte Feuer wurde mit Wasser auSgegofien; säniintllche alte Gebäude des ErbgerichtS aber sollen durch den aiitaucriidc» Kampf der Elcincntc zwar arg mitgenommen, aber versichert sein. — Ein Ziiniiicrinanii. der am 15. dö. auf dem Dache eines Hintergebäudes in der Lcrckicnstraße in Ebcniiiitz gearbeitet halte, wollte dasselbe verlassen. Weil die Leiter nicht bis an daS Dach reichte, hielt er sich an einem in elncn Balken elngeschla- gcncn Haspen lest und bemühte fich, mit den Füßen die Leiter zu erreichen. Bevor ihm dies jedoch gelang, ging der Hadpen auö dem Holz heraus, der Zimnicriiiann stürzte herunter und unglücklicher Weise aui eine» Lattciizann, dessen Spitzen so tief in seinen Körper cindiaiigci:. daß die Därme hcrauShingcn. Der Verunglückte winde mittelst Sicct'korbcs ins Krankenhaus geschafft. — Am lO. dö. Nachm, brach tm Gaitboi zum weißen Roß in Tauck'a Feuer aus. welches indes; bald gelöscht wurde. Belm Löschen hörte der 'Besitzer im Hintergründe dcS Stalleö ein Wim mern und fand zu seinem Schreck einen Knaben von 5 und ein Märchen pon 3 Iahicu. sein eigenes Töchterchen. Die Kinder hatten Im Stalle gespielt und sich vor dem Dampfe, da sie nicht an dein brennenden Feuer vorüberzngcben wagten, an die Hintere Mauer geflüchtet. Wenige Minuten hätten genügt, daS Feuer zum AuSbruch zu bringen und dann war eö um die Kinder geschehen. DaS Feuer war dadurch entstanden, daß der Knabe eine Cigarre anzünden wollte. — S ck' a ii d a u. DaS Augnstschleßcn. welches ln den Tagen vom lO. dis zum 13. d. M. bleisclbst ttatt'aud, aipsel-e in dem am Montag abgchaltencn I.BundcSschießeu des „SckiützenbundeS der Sächsischen Schweiz". Die Stadt war festlich geschmückt. Zu dem Lchlcßen trafen ein die Sck'iitzcnglldcn von Könlgstet», Wehlen. Scbnlk. Neustadt und Hohnstcin. Säiiimtiiche Schützen
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