Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 22.03.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187903225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790322
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790322
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-03
- Tag1879-03-22
- Monat1879-03
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.03.1879
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ktt»! H»»i «»»,>» „«» «„«. H-«dur^ granksu« ,. «., «ün» «c». - »«-»« » «*. tn gr««Nu« ». «. — «urtnnr d,Lfn»<U«N«»» »nlUarckL«. Tageblatt für Politik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsendericht, ^remLenliste. «Rittedarieur: vr S>»1I Drvck u»d -iaenthm» Für da» Feuill.: IT»»««»»»». Ltep-el» ak ««tot,» der H«a»»geder: verantwort», «edacteur: 1ot»»rEt I» Dresde». Wt«t»rtot, I'»UI«nke in Dresde*. keile «> PIge. «tu» »iriiilik für »»A »>>chllt<i,ii« arichel»»» »er Jalerele wird nicht irgeden. tluewiirtig« «niwncen» Lufträge von un» und«» rannieii Zirmcil und Prr» Ion«» inserlren wir nur »r,en Prtnmnrraud»» .1«»»»«- durch Briri- marken oder Postetn,-»» >unq. Acht Liidci, lolie» IL Plgk. Luierole für dir Monia«» Nummer »der »ach eincin gelllag« die veliitllie i!ü ivi,t. , ! -kn- u. v«k»ut' »Uer8t»»t,p»pt«r«, ^s»nad^i^otl»>etc^iL-r»^ S»nlcgs»vüüN, luve »UorOaupomi. Vvevt-eltl. voatroi« äerVorloaeuo, aller äVertk- ' po^N»- ! ^P»«r«. XU»> nuek unk knsNiokew VV^«-. vom>oll»t«»«flle V»vK»»I Nr. 81. 21.Zahrg. 187S. . 8-klo«»tr. s ! - k»g«r Ulsea«- ösn-ier, 7M, Spitrea. Zotiloloi-, vamonicrsgsn, iNan-'L t H-tvUI-Lvll Nil,atzen. kiatzu,. 8vklsif»n, Lravattsn. «orgentzsubsn, 8 ^IdwsrLt 5. ! kned«, vr»p«,. Karen. vililys Preis«. s Wi«n»n,»m«stchlan W°M«. gclkgcmlich «ufhUtm», k«Ia>, IM TkeSVeN» EVNNNKeNV, 32. Ätäkj. Abonnement. Die geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nachrichten" bitten wir, das Abonnement für da« zweite Quartal 1879 baldigst erneuern zu wollen, damit wir die Nummern ohne Unterbrechung weiter liefern tönnen. Sämmtliche Postanstalten des deutschen Reichs und Aus landes nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. In Dresden abonnirt man (incl. Bringerlohn) vierteljährlich mit 2 Mart 50 Pfg., bei den kaiserlichen Postanstalten in Sachsen mit 2 Mart 75 Pfg. Sx-edttiou der Dresdner Nachrichten» Marieustr. IS. Politisches. Binnen Kurzem wird sich das volkSwirthschaftliche Programm de« Fürsten Bismarck in seiner Totalität enthüllen. Was man bisher darüber hörte, laS und schrieb, war, so viel es auch war, nur Stückwerk. In ununterbrochener, aber rein willkürlicher Folge, oft sich überstürzend, nicht selten sich widersprechend, drängten sich einzelne Theile des ZolltarifeS, umfassende Finanz- und Steuerfragen, Streitpunkte zwischen Schutzzoll und Freihandel vor den Augen der Ration vorüber. Und so mächtig schwoll die Fluth, daß vielfach eine Verwirrung des Urtheils eintrat, welche den Ueberblick über das Ganze störte und zuletzt einen großen Theil der Nation mit Abneigung, ja mit Widerwillen gegen diese hochwichtige Materie erfüllte. Die grenzenlose Unzufriedenheit mit unseren bestehenden wirthschaftlichen Zuständen geht allmälig in dasGefühl über: Führt einen Umschwung herbei, aber so schnell als möglich. Sonst wäre es unbegreiflich, wie die so unpopulären Pläne der Besteuerung auch der nothwendigsten Nahrungs-und Unterhaltungsmittel imGanzen so wenig Widerspruch erregen. Worin diese Pläne aber bestehen, wie weit sie im Einzelnen gehen, darüber verlautete bisher Bestimmtes noch in keiner Weise. Allmälig fällt jedoch die Hülle Stück für Stück. Einen wesentlichen Theil dc« wirthschaftlichen Programmeü des Reichskanzler« wird die Nation demnächst zuGesicht bekommen, wenn das Werk derZolltarisS- kommission als Ganzes vorliegt. Das ist aber in den allernächsten Tagen zu erwarten. Obwohl zur Zeit noch in seinen Einzelheiten unbekannt, weiß man doch so viel, daß da« Werk der Kommission «inen ausgiebigen Schutz der deutschen Industrie gewähren wird. Dies ist die sympathischeste Partie des Wirthschaftsprogrammcs und hierfür in einer Zeit eingetreten zu sein, wo gegen dir herrschende Freihandelspolitik der Reichsregierung Front zu machen, al« pur« „ReichSfeindschaft" galt, erfüllt nachträglich mit Genugthuung. Weniger wird e« die Nation anmuthen, was so nach und nach über die Finanzzölle und die Tabakssteuer verlautet. Der Inhalt der Tabakssteuervorlage wurde bisher sorglich geheim gehalten. Ihr jetzt bekannt werdender Inhalt: Sätze von 70Mark auf ausländischen und 58 Mark auf den inländischen Tabak pro Centner, die horrende Nachvrrsteuerung der zu den bisherigen Sätzen eingcführtcn oder hier erbautm Tabake, endlich die Licenzschein-Bestimmung für den Cigarrenverkauf ist ersichtlich darauf berechnet, eine Ablehnung der Vorlage durch den Reichstag herbeizuführen. ES ist undenkbar, daß rin« Volksvertretung eine Vorlage gutheißt, die den Tabakbau und die Tabakindustrie Deutschland» vernichten würde. Die Nachversteuerung von 45 M. für den Centner Rohtabak ist ein schwerer Eingriff in die bestehenden rechtlichen Steuerverhältnisse. Der Licenz- (Erlaubniß-) Schein drückt namentlich die kleinen Cigarrengeschäfte. Mit schweren Strafen bedroht man die Cigarrenhändler bei Zuwiderhandlungen. Lehnt der Reichstag diese Vorlage ab, wie bestimmt vorauszusehen, so wird man das Monopol als „einzige« RettungSmittel" empfehlen. Zunächst ist diese« gefahrvolle Gesetz in völligem Widerspruch mit der Praxis des Bundesrathe« nicht diesem, sondern den einzelnen Regierungen zur Kenntnißnahme vorgelegt worden. Der BundeSrath soll dann im Handumdrehen, ohne daß seine Au«schüfse auch nur Zeit zur Prüfung der Vorlage erhalten, sie im Plenum genehmigen. Wahrlich, e« ist eine üble Zettl Ein wenig tröstlicher lauten di« Nachrichten au« Petersburg Über den neuestenStand derOrientfrage. Die Jntriguen Gortschakoff« find gescheitert ; der Berliner Vertrag bleibt auch in der Bestimmung, daß Rumelicn und Bulgarien getrennt sein sollen, erhalten. Mancherlei trug zu diesem erfreulichcnResultate bei,zunächstEngland« entschiedene Weigerung, den betreffenden Theil de« Berliner Vertrage« fallen zu kaffen Man entsinne sich, daß Lord BeaconSfield den Berliner Kongreß zu verlassen drohte, wenn man die Vereinigung beider Gebiet« ge statte. E« spricht nicht gerade für Gortschakoff'« diplomatischen Scharfblick, daß er sich schmeichelte, England werde jetzt in einer solchen Eardinalfrage nachgeben. Die von ihm al« Lockmittel ange botenen Concessionen Rußland« in Centtalasien an England sind von letzterem abgelehnt worden. DieHaltung England« wurde unter stützt von der persönlichen Feindschaft de« Fürsten Bismarck gegen seinen russischen College». Gortschakoff ist bereits von Bismarck aus dem Dreikanzlerbunde ausgestoßen und alle Diplomaten wei deten sich an dem Schauspiele, wie der deutsche Kanzler den russischen stürzen würde. Die eigenmächtige Reise de« Nebenbuhler« Gort- schakoff«, de« Grafen Schuwaloff, nach Petersburg, schien dem Fürsten Bismarck einen Erfolg zu verbürgen. Schuwaloff begeht zwar jetzt da« von Bismarck mit Recht so getadelte Verbrechen Arnim'«, indem er die Politik seine« Staatskanzler» bekämpf» und eine eigene Politik treibt. Aber dem Fürsten Bismarck wird e« nicht zum Vorwurf gereichen, daß er sich diese günstige Chance zu Nutze machte. Gortschakoff steht ja auch nicht mehr in Rußland, weder beim Zaren, noch beim Volke, in sonderlicher Gunst; der von ihm angezettelte Türkcnkrieg mit seinen üblen Folgen für Rußland hat ihn seines staatsmännischen Nimbus entkleidet. Trotzdem hat der Zar seinen Kanzler wiederum nicht fallen gelaffen, obwohl dieser jetzt dem Reich« eine neue Schlappe zuzog. Denn der von Bismarck gewünschteZu- kunftSkanzler Schuwaloff hat sich noch viel weniger Popularität er worben; seine Friedenspolitik hat Rußland seither schon eine Reihe un erhörter Demüthigungen zugezogen und daS von ihm jetzt in der rume- lisch-bulgarischen Frage abermals befürwortete Nachgeben Rußlands wird dort arg getadelt. Die Ernennung Schuwaloff S zum Nachfolger Gortschakoff'S würde die Erbitterung des Volks vermehrt haben. Zar Alexander hat wahrscheinlich keinen Mann gefunden, dem er sein Vertrauen schenkte und so entschloß er sich zu dem Auswege: Gort schakoff zu behalten und diesen eine friedlicher« Politik einschlagen zu lassen. Erreichte also Fürst Bismarck nicht den Sturz seines per sönlichen Feindes, so zwang er ihn doch im Verein mit England seine Kriegspolitik aufzugeben. Und so darf die Welt hoffen, demnächst Frieden zu behalten. Gortschakoff rächt sich für seine Schlappe, in dem er die Bulgaren in Rumelien fleißig aufhetzt. Daß der französische Finanzminister Say ein Börsenspekulant gewöhnlichen Schlags ist, haben die Untersuchungen über sein Ver halten bei der projektirten Umwandlung der 5prozentigen Rente jetzt enthüllt. Er setzte durch den Wechselagenten Moreau die Bank häuser Rothschild und Perelre von dem veränderte» Finanzprvjekt so zeitig in Kenntnis;, daß diese das Börsenpublilum in Ruhe plün dern und Millionen „verdienen" konnten. Der Agent Moreau hat neuerdings darüber Enthüllungen zu Protokoll gegeben, die keinen Zweifel darüber lassen. Leon Say verstrickt sich immer tiefer in Widersprüche. Er ist bereits dem Pariser Calembourg verfallen. Man nennt ihn nicht mehr L6on Say (was ebenso wie sait ausge sprochen wird), sondern conjugirt seinen Namen in Leon Savait, d h. Leo weiß nicht, sondern Leo wußte die Situation auszubeuten. Man wird diesen Burschen bald fortschicken. Deutschlands Volk sendet heute herzliche Wünsche für das Leben seines geliebten Kaiser Wilhelm gen Himmel. Mag der greise Fürst von dem nculichen Unfall, der ihn betroffen, sich bald erholen! Mag der Lebensabend, den ihm die Vorsehung noch beschieden, un getrübt sein! Viag er in seinem ritterlichen, im blühenden Mannes alter stehenden Sohne eine Stütze für seine schweren Regenten pflichten finden l Locale« and Sächsische». — Se. Majestät der König, sowie Ihre königl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Georg von Sachsen sind in Berlin gestern Nachmittags gegen 1 Uhr eingetroffen. In Begleitung des Königs befanden sich außer dein Herrn Kricgsminister v. Fabrice der Generaladjutant Gencrallieutenant Krug v. Nidda und der Flügel adjutant Oberstlieutenant v. Minckwitz; Prinz Georg, k. H , war vom Hofmarschall v. Gutschmid und dem Adjutanten v. d. Planitz, die Frau Prinzessin Georg von der Frau Gräfin Vitzthum begleitet. Auf Wunsch des Königs ivar feierlicher Empfang unterblieben. Se. kaiserl. Hoheit der Kronprinz empfing die allerhöchsten Gäste am Bahnhofe und geleitete sie nach dem königlichen Schlosse, wo Ihre Majestät die Kaiserin sie empfing und begrüßte — Der Erbprinz und die Frau Erbprinzessin von Hoheu- zollern sind vorgestern Abend nach Berlin, eie Frau Fürstin Neuß j. L. und Prinzessin Tochter Elisabeth gestern nach Gera adgcreist. — Zu dem heutigen Geburtstage Sr Majestät deS deutschen Kaisers rüstete sich unsere Start bereits gestern. Am Ratbbause wurden die Flaggenstange» ausgestellt und der Balkon init den üblichen Draperien geschmückt. Der Himmel machte ein sreundlichcö Gesicht, so daß ...Kaiierwcttcr" erwartet werte» darf; freilich wirb dasselbe nur kurze Zeit dauern, denn— morgen ist Jahrmarkt und ein Dresdner Jahrmarkt mit freund lichem Wetter widerspräche allen Traditionen. — Während die englischen Blätter ausführliche Berichte über die Fuchsjagden I. M. der Kaiserin von Oesterreich in Irland bringen, finden nur in dem in Ealisornicn erscheinende» „Evening Bulletin" einen mit großer Warme geschriebene» Artikel über das wohlthättge Wirken I. M. der Königin Carola und I. K. H. der Prinzessin Georg. „Sie sei cn", heißt eö am Schlüsse dieses Artikels, „wie sich diese cilauchtcn Damen ihrer hohen Stellung im Leben und ihres Retchthumö wcrth zeigen und koch gilbt es reichere Damen in Ealiiornien als diese beiten Fürstinnen, welche auch nicht einen Finger für das Wohlergehen der armen aber rechtschaffenen Mitglieder ihres Geschlechts rühren". — Der Beerdigung de» verewigtenHoirathvr.L.R ei chen- bach, welche am Donnerstag Nachmittag aut dem TrinitatiS- kirchhose unter zahlreicher Bewilligung Seitens der hiesigen Gelehrten- und Lehrerkreise siattiano, wohnte auch eine große Menschenmenge bei. Den Einsegnungsakt im Trauerhause voll zog Herr Oherhoipredlger vr. Kohlichütter. — DaS aui der Brühlschen Terrasse im Belvedere tür die Szeaedincr abgehaltcne Wohlthätigkeitöconcert war gut besucht unb die Anwesenden spendete» den Leistungen der Gottlöbcrsche» Kapelle vielen Beifall. Herr Ficbigcr tonnte 155 Mark an baS hiesige Hiliökomitö ablieiern. Heute hat derselbe alle Hände voll zu tbun; eö werde» Wunderdinge von seiner gastronomischen Meisterschaft erwartet. Drei fast gleichzeitig zu servlrende gcstdinrrö am Nachmittag, sämmtlich zu Ehren des kaiserlichen GeburtStagcS. und Abends einen großen Ball - da heißt eS in der Thal: Kopk oben! Im unicrc» Saale beginnt um 3 Ubr daö Diner der hier lebenden preußischen Offiziere, die schon seit langen Jahren und schon im ehemaligen Lokale Ftevi- gerö bei ihm alljährlich den Geburtstag ihres Königs und Kaisers begingen. Vib Ubr beginnt Im oberen Saale das Diner der sämmtlichen Kavalerie-Oifizlere und zu gleicher Zeit iu einem der kleineren Säle das der Oifiziere und Lehrer vom hiesigen Ka- tettenbalise. Am Abend findet der große Bali des hiesigen Vogcl- gesana'schrn Pensionates statt. AuS diesem Grunde muß beute da« Belvedere litt Conccrt- und sonstigen Besuch geschlossen bleiben. — DaS Fcstdcmket zu Ehren unseres langjährigen hochge schätzten Mitbürger«, de» polnischen Schriftstellers 2. I. KraS- zewsky, kessen 50jähr!geS Schriftsteller-Jubiläum gefeiert ward, m»d am Dienstag Nachmittag in den Raumen des Hotel Belle vue statt und zählte etwa lOO Theilnchmer, darunter einen hoch eleganten Damenflor. WaS die Polen an diesem ihrem bedeutend sten gegenwärtigen Schriftsteller feiern, ist sein nationales Stre ben nnv Wirken unb seine große Fähigkeit aiS Romancier, durch die eS ihm gelang, die viele fade französische Lektüre, die sonst einzig Polen beherrschte, zu verdrängen. »Auch verdeutscht sind einige seiner Bücher, z. B. findet sich tn der Reciam'schen Unt- versal-Bibilothek sein Werk „Jermala", Nr. 845 u. 846. Wäh rend deS Diner« trafen über >40 Glückwunschadressen aus allen Tbeilen der Erde ein. Vorgestern Nachmittag erwtederte der greise Schriftsteller die oben bewichncte Ovation durch ein Diner, weiche- er seinen Landsleuten gleichfalls im Hotel Bellevue gab. — Zur SOOiübrigen Jubelfeier unserer An ne n s ch u I e, welche tn nächster Woche (28. und 26. März) begangen werden soll, wird ln den betreffenden Kreisen estrig ge rüstet. AIS Erinnerungszeichen an diesen Akt brr Pietät hat der trüber an der Annenrealschule tbätig gewesene Zeichenlehrer G. Täubertein treffliche«, in Lichtdruck bergestclltc« Kunstblatt anaeiertigt. welches im Hauptbilde die jetzige Annenrealschule und tn den Seitenbildern die alte, nunmehr abgebrochene Schule, das Standbild der Mutter Anna, dir Annenkirche und den Eingang zum alten Friedhof au« der Josepbincnstraße. nebst dem Stabt- wappen und den Symbolen der Religion unb der Wissenschait. tarslellt. Gewiß wird diese« In den Kunstdandlungen, wie beim Künstler selbst iStredienerstraße 14) für nur l M. ver käufliche Kunstblatt von früheren und fetzigen Lehrern, Schülern und Freunden genannter Schule gern erworben werden. - Tbierschnpverein. Die Notv der Zeit hat eS mit sich gebracht, daß in diesem Jabre weit mehr Gesuche um Ge währung der Hundesteuer an den Verein gerichtet worden sind, als früher. Diesen Gesuchen ist nach Möglichkeit entsprochen worden: eS zeigten sich Habel Bilder der größten Armnw und Dürftigkeit, aber auch der rührendsten Fürsorge für die aus besseren Zelten mit derüberacnommcnen Tblcrc. Für die Zug hunde bat der Verein ebenfalls, wie früher, durch unentgeltliche Verabreichung von Decken gesorgt. Auch die Vogelwelt erior- derte dieses Jahr wegen des ungewöhnlichen SchneeialleS mehr Aufmerksamkeit al« sonst; eS sind viele Futtersicllen, z. B. im kleinen Gehege, bet Räcknitz unb Zschertnitz, auf der Bürgrrwtese u. s. w. errichtet worden. In vemg auf den Schutz der Vögel hat Herr Lehrer Garbö In Dannenberg in Hannover ein Schrist- cven veröffentlicht, worin er tariegt, wie er leine Schulkinder zu estrigen Tbiersrevntr» berangedilbet hat. Dieses Schrsttchen ist vom Dtrekkorlnm dev Vereins In LOOO Eremplaren der Sachs. — Neveste relegr«mme «er „Dre«d«er Nachrtidte«." Berlin, 21. März. König Albert von Sachsen stattete Nachmittags 4'/z Uhr den kaiserlichen Majestäten einen Besuch ab und nahm im Verein mit dem Prinzen und Prinzessin Georg an dem beim deutschen Kronprinzen stattgehabten Familiendiner Theil. Abends wird König Albert mit den übrigen fürstlichen Gästen die Oper besuchen. Berlin. 21. März. «bg. 1)r. Witte brachte folgende Interpellation ein: „Beabsichtigt die Rclchvregtrrung in ent sprechender Weile, wie dies seitens der österreichischen, französischen, englischen und anderen Regierungen geschieht, die zur Sicherung dev auswärtigen Marktes wünfchenSwerthe Bcthctilgung deutscher Industrie t» den »ür dieses Jahr inSybney unb für nächstes Jahr in Melbourne in Australien projektirten Ausstellungen durch Abordnung eines deutschen Kommissar» oder aut sonst geeignete Weise zu unterstützen?" — Der Interpellant bemerkte, daß bereit« 300 deutsche Aussteller sich gemeldet hätten und der deutschen Industrie sich in Australien eine glänzende Perspektive eröffne und daß eS um io mehr zu bedauern sei. daß Deutschland dort bisher nicht einmal durch einen BeruiSkonsul vertreten werde. Der Minister Hotmann erklärte: die Entscheidung hänge noch von schwebenden Er mittelungen ab. Er werde nach deren Beendigung wegen An beraumung eines Tages zur Beantwortung dieier Interpellation sich mit bem Präsidium in Verbindung setzen. — Nachdem sodann der Antrag de« Abg. Kayser auf Sisttrung des StraiversabrenS gegen den Abg. Fritziche während der SessionSdaucr angenommen worden war, folate die Beratbung dc» Anträge» deS Abg. v. Seybewitz aui Abänderung der Gewerbeordnung. Minister Hosmann er klärte: rin Gesetzentwurf wegen veschrä n ku na der Kon- zeiiionirung bestimmter Gewerbe werbe wabrschetiiltch noch Im Laufe der Session dem Hause zugehen. Für die Beschränkung des Gewerbebetriebes im Umberzieben und der Wankerlager werde da» Bedürfnis, anerkannt: man werde aber vor einer gesetz geberischen Regelung eine Anzahl Veränderungen im Verord- nungSwege brrdeizuiübren versuchen. Eine Kommunaldesteuerung der Wanderlagrr in gewissem Umsange Halle die Regierung »ür gerechtseritgt. Bezüglich deSJnnungSweienS wolle die Re gierung abwarten, wie sich der von Preußen betretene Weg ireier Innungen bewähre und de» Weg der Gesetzgebung erst betreten, wenn die Handwerker sich zur selbstständigen und zeitgemäßen Belebung de» Jnnungvwesrn» unfähig erwieien. Der Antrag dev Abg. v. Seykewi« wurde nach längerer DiSkusstcn an eine 2lglledrige Kommission verwiesen. Hierauf Beratbung de» An, trage- Schneeganß: Errichtung einer selbstständigen, im Lande befindlichen Regierung Elsaß. Lothringen». Kalbe er klärt NaincnS der Protestpartci, dieselbe stimme dem Anträge ScvnceganS zu. nur werbe auch eine au» allgemeinen direkten Wahlen hervorgebende Volksvertretung verlangt. BiSmarck erklärt sich bereit, tieS beim BundeSrath zu befürworten und Elsaß-Lothringen diejenige Autonomie zu gewähren, welche mit der militärischen Sicherheit beS Lande» vercinbarllch sei. Zu rosig dürfe man die Zustände nicht anseben. Der Reichskanzler verweist aus die zahlreich gewäbltcn Mitglieder der Vrotettpartei, aus die Haltung der Geistlichkeit. Die Ver legung der jetzigen Central - Regierung nach Straßbura sei allenfalls durch eine kaiserliche Verordnung auozuiübren. Redner glaubt, baß ein Statthalter!einzusetzen sei, besten Stellung zu dem Rrlchvkanzler vielleicht durch die Institution eine» Ka- vtnetSrath» zu regeln wäre. Die Erweiterung de» LandeSauS- schuffr» zu einem vollen Parlamente könne erst in Aussicht genommen werden, wenn bestimmte Anträge über deu WahlmobnS vom Bundesrathe vorliegrn. Die Berechtigung Sisaß'Lotbringrns zur Ernennung von vunkeSratbSmltglledern. , . werde nur die preußischrn UunkeSratbSNImmen verstärken, wa« Schulzeltuug bcigelegt worden und gelangt so in die Hände fast eine unnötbige Verfassungsänderung involvire. Dagegen könne, aller Lehrer unserc« engeren Vaterlandes. BiSher bat der Verein die konsultative Vertretung im BundeSrath bei Elsaß-Lothringen j für cingeiandte Fänge von Raubvögeln Prämien bezahlt: man Interessirenden Gesetzes eintreten? iete Konzeiiiou müsse iekoct, in beschloß aber in letzter Sitzung, künftig davon abzusehen, da die Ansehung der LandeSsichirhrit widerruflich sein. Hiermit schloß Art der erlegten Vögel au« den Fängen schwer zu bestimme» die Sitzung. lsei. da es trsuer nicht Lenden, de» vereine« sein könne. Tblero
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite