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Dresdner Nachrichten : 17.08.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187908172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790817
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790817
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-08
- Tag1879-08-17
- Monat1879-08
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.08.1879
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Kkokt-LolexrLmmv. Manchen. 1V. «ug. Der König von Balcrn Verlieb dem päpstlichen -luiitlu» Masrlla. welcher am SO. August München verläßt, vao Großtreuz de- Verdienstordens. Tagebkall für Uolitik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Börsenbericht, Fremdcnliste. Mitrrdackeur: ve Ln»» Für das Fcuill.: L-inInt? Unreinnnn. r!v., i^u- und Vvrkimt' itllsr 8lkts1sp»pioi-v, ptanlidi-ibfö, Mellon «to. ^U87.slilun8 ullar Eoupous. DiisiitstMIivlw 8« lll»88-8br»88« l4, Oonlrolv «lor Vorloosung nllvr ^Vvrtjipnpiarv. ^II«!8 nuolc «ononülwr clor 8poror»rl>88o uut' >» ic-lkiolivin Vomivilstsllv ftir i/VvestsvI. Loppvl «k Druck und Etgcntbum der Herausgeber: «Iv Lto»otii»r»Lr i» Lrcsveu. Verantwort!. Redakteur: LLotniiot» in ^resde,- werden Marincftncß» w r>, «idd». » ui,,»»»«,,,mn,»». S<ttii»a,edl«»'Na«,»I»»l,r. L» VIrusiadl,u„ a» Ai-»enia,,n: «r. «>ol,cr>,al!> Nr.S>»»!Nachm.«Nt„. -- Der Rnum cin«r <ml»al»,e« VcUtjclle loilkl ILPtl". <ktn«»I,nd» die ticttew Plo». Eine Karanlle skr d«I nich ft» tii,«»» ctilchkinen der Jnier,«« >»trd nicht »«geben. «urmilriige Annoncen» ftuftrlli« iw» un» unbelonnlcn Firmen und idkilone« inlcriren wir nur gegen !vr»»»,»ern>>So>^n>,lnng durch Bnelmarie» oder Poleeiniahlung. Acht Zildcn >o«cn >L Pln». An- ieraie iiir die »1!o»i»g« iiiummer »der nach eine», Feliiage dte Pettt» teile e<- Pige. s 1i.v 11-l » tut -^Usloilioil uuct ?6N8iou von IGit-plörctou, k-alir^WuIiirren, von Lll. ?utrko < liaituutcn riullt. t'ür vuiuon und Ikonen in clor ^,088on Lla.- § li «i t b n I, ,l 8 t. > n'8 8 ouogv uuct clor üoion IGitlmlc». Olkguntv pfvrllo und ^ «nl»o Cnviil.-Ki,^ii,o.) KöSLiiil-ro. lässig» ?, 0i88. «r.2SS. S1. M,ra 187S. WitterungSaussichlm: Zunehmende Trübung, Regenschauer, Gewitterneigung. in die gemeinsame Vollsvertretung und die Annahme eines Minister- postenö durch einen hervorragenden czechischen Parteiführer, wie Praznk es ist. Das neue Ministerium ist »och nicht fertig, seine Bildung nicht völlig abgeschlossen, vielmehr sollen die Ministerien für Finanzen und Unterricht, die blos einstweilen zwei „Leitern" über tragen worden sind, erst dann definitiv besetzt werden, wenn das Parlament versammelt ist und man hasst, diese beiden Restarts an Deutsche, aus einer sich bildenden Mittelgruppe, übertragen zu können. Dann erst ist Aussicht vorhanden, daß die Czcchen be friedigt werden, ohne daß die Deutschen zu kurz dabei kommen. Das deutsche Ministerium für Echiffszujammenstoße — so darf inan wohl infolge der ununterbrvchenen Carambolagen von Kriegsschiffen unser Marincministrrium benamsen — hat sortge-: fehles Pech. (Ls hat jetzt den Kontrakt mit Herrn Albert Leuttieri zur Hebung des Wrats des Großen Kurfürsten verlängert. Welchen! Gebrauch hat Herr Leutner von dem Koittralte und seinen Berbin- l düngen mit der deutschen Admiralität gemacht? Er hat cn London> eine Aktiengesellschaft zur „Hebung und Rettung von Wrals" mit; einem Kapital von 2 Millionen Mark gegründet, wovon die Hälfte zur Zeichnung aufgelegt und auch gezeichnet wurde. An diese Aktiengesellschaft verlauste er flugs seine geringwerthigen Hebe maschinen, seine Kontrakte zur Hebung des Kurfürsten und desPost- vampsers Pvmmerania, sowie die dazu gehörigen Patente sur 3tX),000Mark baar und denRest in Aktien. Wohlweislich aber inse- rirte er nicht in einer einzigen deutschen Zeitung, sondern nur in ausländischen. Er besaß eben, wie er selbst zugesleht. keinerlei Mittel, um seine Pläne auszusühren. Das wäre nun tein Vorwurf, denn die meisten Genies und arme Teufel, wohl aber wird jetzt nachträg lich bekannt, daß Leutner eine höchst anrüchige Persönlichkeit ist. Er wurde 1867 von Hannover aus steckbrieflich verfolgt wegen „schwindelhafter Verloosung des Bades Fiestel" und entkam damals nach London. Deutichland wird sich an den Gedanken gewöhnen müssen, daß der Große Kursürst auf dem Meeresgründe ruhen bleibt. — an die Ausführung des Lcutner'schcn Projekts glaubt ja doch Niemand — aber daß die deutsche Admiralität sich mit einem Menschen von der Vergangenheit Leutner's einließ, das zeigt von geringer Sorgfalt in den Erkundigungen über die Persönlichkeit oeS Unternehmers. Freilich hätte sich der Marineminister v. Stosch zu solchen Erkundigungen der Vermittelung des Auswärtigen Amts bedienen muffen, und daß zwischen Stosch und Bismarck erhebliche persönliche Differenzen bestehen, ist noch nie dementtrt worden. Neueste Telegramme vcr..Dresdner Nachnckitcn." Bukarest, 16. Aliaust. In den rumänischen Donau- distilkttn ist von Reue», die Riiiderieucve auogebrockc». L vn d o », >6. Ana»», Lcr „Times" wird anS Phila delphia vom 15. d. M. gemeldet, die Regierung der Velciuiglc» Staate» habe EI)!>i und Peru ihre Medialst» zur Beendigung des Krieges angeboten. Wie verlautet, dürfte das Aucrvlctcn zunächst zu einer Walsenrubc lchwen. Waivingto», 15. August. Rach dem In diesem Monat vervfsciiillchtcn Bericht des landwirtbschaillichc» BuicauS beträgt der L urchschnittosland der Bgumwoucrntc !>> Proc., Val sich also seit dem I. Juli um 2 Proc. verschlechtert. Der Stand d»S itrlHjgvtt'weizcng beträgt "2 Proc. gegen 75 B>oc. ii» vcrgan- genkit Iavre. Das bebaute Land bat die Tadalscriite um 77 Prvc. veuncyrt, gegen 8l Broc. im Iavre 1878. Eorale- und JüchiUchcS. - In einer gesirlge» P a rtlkul a ra u d I enz navm Sc. Vtas. der .ndnig aus den fanden des laii. ruü. wirkl. Staats» ralvd von Rclidow dcsienBcglaudignngbschrciben als laiicrl.ruff. außerordentlicher Gcsancrcr a»> vieügcn Hrie entgegen. - Lurch die 6> n a c c « r. M. d c o K önlgS ist. wie der „S. Bolkoircnnd" vört. einer Anzavl lener Gciaugcnrn. die sich in den aingciegrcn Lagen nach de» Alic»ta»cn des Vergebens der Bcieiifg.mg des Kaisers Wilhelm schuldig gemacht baden und zu Gciängnißsirascii vcrurtbcilt waren, der Rest ihrer Ltcaie erlaßen worden. Dem Geh. Rgierniigörath Böttcher ward der preußische Kroncnordcn :i. Klasse verliehe». - Das Kgl. Mlliislcriui» rcö Iniicr» macht bekannt, daß Reisende, die eaö rumänische Staatsgebiet bettele» wollen, im Besitze eines Rcise-Passco >cin mnsscn und die bloße Paß- karte nicht genügt. — AIS Le. Mai. der Kaiser von Deutschland am Don nerstag bei prächtigem Wetter durch Plauen l.V. luvr, verließ er, von donnerndcn HochS begrüßt, auf eine Viertelstunde den Ertr -zug. Ei» Bouguct von Kornblumen, Rosen, Lorbeer und ein Körbchen mit voigtiändstchcn Kirsche» nahm der Kaller ireund- ltch entgegen und unterhielt sich lange mit den zum Empfange anwesenden Herren Dbcrst Derlei, Amtsbauptmann Schmiedel und Bürgermeister Kunze, wobei er sich noch Icbbait des ivm 1875 in Planen zu Theil gewordenen Empfanges entfall», erkun digte sich auch eingehend »ach dem Geiundheilbzustand der Bevöl kerung, nach dem Stande der Industrie, der Schulen u. s. w.. sprach sich auch sehr befriedigt über de» Aufenthalt in Gastci» anS, daß er sich recht wohl fühle und nur die Beine noch nicht recht fort wollten. Bei der Ablabrt grüßte Se. Kais. Majestät die Menge srcnndllchst, die ihm noch viele Hochrufe nachjandte. - Morgen Montag früh rückt ei» Kommando Schützen (Reg. IV8) als Quartiermacher ab. dem an« Dienstag trüb Ein Ehrgeizling, wie Julius Ändraffn, geht taS 2. und Bataillon gleichen Regiments folgen und in drei - v s v V, ^ Tagemärschen spor nodos) Ebemnitz zu erreiche» habe». Das k. Bat. versieht währenb der Abwesenheit der Grcnadlerbrlgade den hiesigen Garnlsonwachdicnst. — In einer Rciseskizze batte einer unserer Redakteure eö ge schildert. wie ihm aui einer ba i r > sch e n E i s e» b a h n sta tto n daö Vorlegeschloß zu seinem Koster abgcsprengt worden war und der Vorstand des betreffenden BahnboieS aus die Bitte um daö Beschwerdebuch geantwortet batte: „Dav nütze nix". Der Beamte bat sich darin allerdings geirrt, denn, wie dad königl. bairische Qbcrbabnaint Roscnheim unserem Redaktionömltglicd amtlich mit- tbeilt, Ist kein BabnbonNnd fcne Aenßerung entsprechend ver wiesen worden. Außerdem erklärt sich die bairische Eisenbahn- Verwaltung zm» vollständige» Schadenersätze bereit und zwar ist das ganze Schreibe» l» so verbindlichen Wendungen gehalten, alS könnte cö gar nicht aus der Heimatb urwüchsiger Derbheit abgestammt sein DaS couiante, entgegenkommende u»b in höflichster Form erfolgende Verhalten jener bairischen Behörde sei blcrbnrch besonders anerkannt. Politische». Wenn die Birkhühnerjagd aufgrht, ist das englische Parlament nicht länger zusammenzuhalten. Die dringenosten inneren Reformen mögen auf Abschluß warten, Englan» mag »n Asien, Afrika oder sonstwo Krieg führen — thut nix, das Parlament wird geschloffen, damit die Landedelleute, welche zwei Drittel aller Sitze in beiden Häusern etnnehmen, die Flinte schußbereit, den Hund vorausgeschcckt, auf die Hühnersuche gehen können. DerJagdsport erweist sich stärker al« der Parlamentssport. Um das jetzige Parlament ist es jedoch in keiner Weise Schade, daß die „chrenwcrthen Gentlcinen" statt Interpellationen über die ostrumelische, bulgarische, türkische, klein asiatische, egyptische, zulu'sche, afghanische oder Gott weiß, was für Fragen zu stellen und vom Ministertisch ausweichende oder ver dunkelnde Antworten zu erhalten, nnninehr der Waibwannslust fröhnen können. Von den vielen großen Gesetzen, die das Parlament angerührt hat, brachte es nur das eine zu», Abschluß: das über die Armee-DiSciplin, und wenn dieses auch viele veraltete, barbarische Bestimmungen beseitigte, so behielt es doch dasZüchtigen der Soldaten Ihrer königlichen Majestät, mittelst der neunschwänzigen Katze, bei In Fragen der auswärtigen Politik, die in endlosen Debatten den breitesten Raum rinnahmen, hat das Parlament wenig Ersprießliches geleistet. Die Opposition verhinderte die Thatenlust Beaconsfields nicht, sich in ebenso ungerechte als adenleuerstche Kriege ewzutaffen, die keinesfalls den Ruhm der englischen Waffen erhöhten und trotz ihres halbwegs erträglichen, jetzigen Ausgangs nicht die Bürgschaften geordneter, dauernder Zustände gewähren. Der Berliner Friede nähert sich seiner Ausführung nicht in Folge der englischen Politik, die mit ihrem EgoiSmu» eher störend ringriff, sondern weil Rußland von Deutschland und Oesterreich auf die Ausführung des Friebrns- vertrageS gedrängt wurde. Die Thronrede „Ihrer anmuthigen englischen Majestät" hat Stecht, wenn.sie ausspricht, daß im Oriente die FriedenSaussichten gesicherter denn seit lange seien, sie schrnbl aber mit Unrecht diese günstigere Wendung dem Einflüsse Englands zu Erst seitdem Deutschland und Oesterreich darauf bestanden, daß Rußland sein« Truppen nicht über Anfang August südlich des Balkans kaffe und daß di« Dvnausestungen geschleift würden, erst seitdem darf die Welt hoffen, daß der Orient, sich selbst übertaffen, nicht so bald wieder den Schauplatz eines russischen Krieges abgiebt. Seitdem die russische Negierung den ernsten Willen Deutschlands und Oesterreich» gewahr wurde, wüthen auch die russischen Zeitungen gegen die beiden Nachbarkaiserreiche, deren Duldung es Rußland überhaupt zu danken hat, daß es Pruth, Donau und Balkan über schreiten durfte. Der Groll über die Erkenn>niß, daß Deutschland und Oesterreich nicht die russische Umgehung des Berliner Friedens zugeben, entladet sich täglich stärker. Ein Theil drr russischen Blätter schreit nach einem Kriege gegen Oesterreich, ein anderer Tbeil nennt Bismarck einen Berräther Rußlands und »ersteigt sich zu den lächer lichsten Drohungen gegen Deutichland. Selbst die Berliner Offiziösen haben gegenüber solchem Verhalten die Geduld verloren und zahlen den Russen in grobem Courant heim. Oesterreich aber entsendet den greisen Helden, den Erzherzog Albrccht zu dem Fürsten Karl von Rumänien,! um gute Beziehungen zwischen beiden Donaustaaten an zuknüpfen. Rumänien, für seine treuen Bund.Sgenossendienste von Rußland mit so schnödem Undank behandelt, sehnt sich nach einer Stütze und diese bietet ihm Oesterreich. Erzherzog Albrecht war bisher der eifrigste Fürsprecher einer Allianz O.stereichs mit Rußland, jetzt wirbt er um die Freundschaft Rumäniens gegen Oesterreich Nimmt man dazu, daß die von den offiziösen Kreisen Berlins blöder so warm empfohlene Freundschaft zu Rußland einer sehr bcmerlens- werthen Entfremdung Platz machte, so erlebt die öffentliche Meinung in Deutschland und Oesterreich nachträglich eine große Gcnuglhnung. Ihr waren die Liebesdienste gegen Rußland von je zuwider und man kann wohl behaupten, daß die beiden Regierungen im vollen Wider spruche mit dem Volke eine so russische Politik trieben. Sehen sie jetzt endlich da» Thörichte derselben ein, so ist diese Erkenntnis, zwar löblich, aber sie bestätigt nur die alte Erfahrung, daß daö Volk im Ganzen über die großen Tagesfragcn viel gesunder und richtiger urtheilt, als die berufsmäßigen Diplomaten, die sich „Staatsmänner" dünken, weil sie die Geschicke der Völker leiten dürfen. Einer dieser Herren verschwindet endlich vom Schauplatz seiner unrühmlichen Wirksamkeit. Machten schöneAugcn, schwarze Löckchen, bestrickendes Lächeln und eine gute Figur in einer kleidsamen Uniform einen bedeutenden Staatsmann, dosLoworomtato! über den Grafen Julius Andrassy wäre Keiner gekommen. Aber der Mann, den die Frauen so hübsch fanden, war in Wahrheit für die Völler Oesterreichs eine Geißel. Andrassy rühmte sich stets, eine Politik nur „von Fall zu Fall" zu treiben; jetzt ist der Fall seines Falles eingetreten. Der Ehrgeiz Andrassy'S, sich trotz der deutlichen Folgen seiner verderblichen Politik am Ruder zu erhalten, kostet Oesterreich Zehntausende seiner Söhne und Millionen am Staatsvermögen. Glaube man nicht, was seine Soldschreiber aussprcngen: er hätte seinen Rücktritt für den Zeitpunkt der Durchführung des Berliner Friedens beabsichtigt I nie freiwillig; er muß abgeschüttett werden. Das thut jetzt Kaiser Franz Joseph. Wen immer er als Nachfolger Andrassy'S beruft — er verbessert allemal die Lage der österreichischen Monarchie. Schon wenn eine weniger auf Schein oder Täuschung berechnete Politik an'» Ruder kommt, ist der Gewinn groß. Neben einem neuen Reichskanzler wird der Monarch Oesterreichs auch bald in beiden Reichshälften zwei neue Ministerien haben; denn der Sturz Andrassy'S zieht auch dm seines Handlangers TiSza in Pest bald nach sich. In CiSleithanien aber bietet das neue Kabinet Taaffe- Etremayr-Prazak. trotz des Wüthens der liberalen Judcnpresse Wiens, gute Aussichten für das Versöhnungs- und Erstarkungswerk im Innern de« Reiches Es ist allemal ein Vorthcil für'S Ganze, wenn sich verfaffungSfeindliche Parteien entschließen, ihren Frieden mit dem Reich« zu machen. Das geschieht durch den Eintritt der Czechen Tresse». Sonntag, 17 Angus Als LaitttagScanoivnten litt die beiten diesmal in Frage kommenden Wavlkrciie Dleodens sind seitens ccr konservativen Partei der Kaufmann Ludwig Aulyorn so,,, tlnncre Stadt und Sccvorstadti und Hanptinnn» a. D. K ä uiier .Neustadt) anigesicltt word>». Bieber war der ersten Wahlkreis ducch den Kaufmann Walter iFortiebritt! verirrten. - DaS war ei» Jubeln, Tsicvcricknrenkcn und Hurrahrulen. a>0 geiler» Abend die 7«) Fe r > c»k o l on i ste n glücklick) und wovlbcbalien, bansbäckig unt gesnndbcitnrablcndeinlraic»! Pitt Damviicvlltt» und Omnibusse» kamen die Scvaaren glücklicher Kinder a». berdichsl begrüßt von ibrcn Angcböugcn! Poiiplatz und Damvlsck'ifslantcplatz waren von lauter trotzen Mlnichrn geiüllt A uSiüin lieber Bei lebt morgen. - Der Abu cb letzender Wicdcrkäner vom diesigen Schlacht- vietztzoie sowohl als auch die Abhaltung deS iilulzvIcbmarkteS Ist vom Kgl. Minillerin»» dcü Innern wieder gestattet morde», da die von der Statttzalielei zu Prag acgcbene Nachricht über den Aubbruch der Rinderpest in Krombach sich alS eine irrige erwiese» bat. Eö ward neulich mitgctbcltt, daß ein Schisser mit seinem Fabrzcng das T c l e g r a p b e»kab c l. welches das Schloß Pillnitz mit de» Stationen der Reichstclegraptzeiiansta» verbindet und mitlen durch den Eltzstt in gelegt in. zerrisse» hatte. DaS Kabel hat schon z > den verschiedensten Eolttsionen Veranlassung gegeben, da es metznach zerrissen ward. Die Schiller vchaupten. co läge nicht tict genug unt bade» sie schon irätzer wiederholt beim k. Finanzminiiicrtui» um Ticserlegung peliliol.irt. In einer dieicr !aae abgeh utriien Versammlung des iächj. LchlllerverclnS ward beschlossen, numncl r eilic Petition an die Regierung zu richten, um dem allen llcbcl and endlich abzubclicn. — Erellnimg der ncucuEisenbabnitreckeBischoiSwerba» Nlederncuktrch Ter mit Laubgewintc und Kränzen auö Ebcreschcntrandea reich dekorirte Wagentrain. der von de» gleich falls malerisch geschmückten Lokomotiven „Sauger" und ..Zscho pau" acwgcn wurde, verließ den vollständig umgebauten und we-enllich vergrößerten Babnhoi Bischoiöwcrta am Freitag gegen Ubc und langte wenige Minute» spater tn dem freundlich gelegenen Lchmöu» an, dessen lrcutig erregte Einwobncrsckxtit den Fcilzüglcrn, unter denen wir mehrere bobe Eisenbeumbeamte, die Spitzen der städtische» Behörden BischoiöwcrdaS u. A. m. bemerkte», einen herzliche» Empicnig bereiteten. Während deS Auicntba.tö waren die Töchter teü daslge» RltttrgutdbeiitzcrS be- mbbt. die Insanen tcS Zugeö mlt Blumrnstr uhchc» zu schmücken, -lach kurzem Verweilen aui der seitlich dekortrlcn Haltestelle Pl»-kau langte der auö ltt Personenwagen bestehende Train am :liele seiner Fahrt, in Nlcterneulirch. an und vereinigte» sich h er die königlichen und stattliche» Bcvörden, sowie ttc Ekincinte- vcrtrrtcr der umliegenden Orksck acken mit einem großen Theil der Passagiere ,u einem aui dem Perron servirten Frühstück, bei n elck'ei» zunächst Herr Bürgermeister Sin, auS Blicho'öwerta den Toast aui Se. Majestät den König auSbrachtc. Eine lauge Reihe Tr nkiprüche folgte blcreiui. ausgebracht von königlichen und slädliichen Vertretern, so» ic von dem LailbtagSabgeordiictr» Päßler. bis vie in zwei Stunden erfolgende Rückiahrt eine große Zabl Fcsttbciliicbmer nach Bischofswerda znrückiübrte. Nach- m ltago wäre» gegen t'.m> Personen, worunter die Mitglieder der dorllgc» Geblrgöoeremc. der öffentlichen Auiiordcrung teö Bischoiswcrdaer Bnrgermcisieiö ge'olgt und besuchten, die neue B hnsttccke benützend, den Valtenveeg. Hier oben aui luikiger Bcrgcöl'öb', in, Schatten bochnämmiger Buche» entwickelte sich ei» rcgcö Lebe» und Tre-be» und fand die Freude ü er die Er« öllnung dev neuen Schienenweges lebhaften AnSbruck. Weisen Her, «ollte aber auch 'lumm bleiben beim Anblick eines solchen Panoramas, welches man in einer Höhe von 5L8 Meter hier oben genießt. Blochten doch recht Viele die nunmehr gebotene günsligc Gelegenheit benütze» und de» nnmitielbar über der Station aelegcncn Valtenbcrg. den höchste» Punkt deS Hoch» waires, der in einer halben Stunde !ebr wobl zu erreiche» ist, besuchen. Die neuerdantc Bah» besitzt eine Länge von9,4 Kwtr. und ist alö Vinteglied der vom 1.5. Oktober ab von BischolS- wcrda über -leufirch-Wlllbcii-Ebcrsbach-Oderwitz diiekt nach Zittau verkehrenden Züge zu betrachten. Alö besondere Schwie rigkeit beim Bau dieser kurzen Strecke erwies sich die Aus führung cincö großartigen Viaduktes, bellen 22 Pfeiler lnsolgcdeö anö Moorboden und Triebsand bestehenden Untergrundes auf Beton iundiit werte» mußten. Die Höhe dieieö KunttbancS be trägt 17,02 Meter, während seine Länge von 40>,l Meter taS Putzckaucr Tbal mlt dein Wcicnitzilusie übcrbrückt. Da tn Schmölln, der criicii Station, sehr bedeutende Granitbrüchr. in denen gegen ooo Personen beschäftigt sind, sich befinden, und Neukircl, als eines der größten Letncwebcrdörier weit über die Grenzen nnsercs engen Vaterlandes hinaus bedeutenden Waaren- umlatz erzielt, bollt man allse tig aus gute Renltrung der Strecke. — Der umständliche Prozeß Fröhner u.Gc». in Pirna tlt durch daS vorgestern-lackt >/2l2Ubr gesprochene Unheil nunmehr beendet. Nur der Angeklagte Hildebrandt ist strafbar crsckstcnen lind muß l Jahr 6 Monate Gciängnlß verbüßen, währenb alle übrigen Angeick ultigten klagirel gesprochen wurden. Einer der enragirlestc» Gegner Fröhner S seit langen Jahren ist unser hie siger Mitbürger KIclbcrg. Er. obwohl bei dem Prozesse nicht brthciligt. wobnlc dock allen Sitzungen unermüdlich bei unv war, wie er offen ausgesprochen haben soll, bei jedem Anklage- Punkt der Meinung, aui dielen hin müsse Fröhner ve» urtheilt werten; seine Ernüchtcrung soll groß gewesen sein, alS er hörte — sreigesprocken! - DieBienen - und bicnenwlrthschastliche Auvstellung, verbunden init Prämlirung und Verloosung, welche den 31. Aug. d. I. in Neustadt bei Ltolpen stattfindet ls. Inserat), verspricht nickt allein il)r Bienenzüchter und Freunde der Bienenzucht von Interesse zu werden, sondern auch für Jedermann. Die Reste dabin per Balm über DürrröbrStori oder Schandau allein ist sehr lohnend, sowie Neustadt selbst mlt leinen Hvbenzügcn ro mantisch liegt. Eö sei nur kurz erwähnt: der sagc»reicheValten- berg, daö per Bahn Stt Minuten entfernte historisch bekannte Schloß Stolpen. daS prächtige Panorama vom Ungerberg, wo die ganze säcki. Schweiz dem Beschauer zu Füße» liegt, welchc- ictztcrc man sogar schr begucm durch einen Blick auS demCoupee bei dem Stationsgebäude KrummhermSkori baden kann. Möge daher der Ausstellung deö rührige» Neustädter Bienenzüchter- Vereins ein recht zahlreicher Besuch icwohl. alS auch eine recht l reichliche Beschickung von Bienen, Produkte» und bienenwirtb- schaillichen Gcrätben namentlich auö nnscrcm Dresdner Kreise zu l Tbeil werden, damck auch diele Ausstellung Immer mehr zur Hebung der vaterländischen Bienenzucht beitrage. Der Tbierschutzverein entsendet zu dem Congresse !in Gotda den hiesigen Herr» Advocaten Richard Schanz, der seine feurige Beredtsamkeit hauptsächlich dazu verwenden soll, seinen Antrag zu begründe», daß die Vivisektionen nur Männern ^ der Wissenschaften gestattet werten. - Beim Grundgraben zu einem Ncubaue tn der Kamenzer» straße ist vorgestern nur 1'/» Elle tief ein menschlich et lSkelett c.ciu»den worben. Ml !
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