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Dresdner Nachrichten : 15.09.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187909156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790915
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790915
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-09
- Tag1879-09-15
- Monat1879-09
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.09.1879
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MW! «v»»r. «ich» »«rdlndltch. TW M«. »v»ri, yraiiNtzr»«. M-, «u»- >,-<«»»»» T«ü» yranNni« ,— vureau, d. Tageblatt für Yolüi«. AntrrhaltMg,Geschästsvtrkthr. Sürsmbtricht,Fremdk»lijte. Mitrrvaeteur: vr. L«»1I »1«»«^. Kür dad Feuill.: Xoppvl 6o., j^n- unci VorllLirf lülsr 8ts»1»pspivrs, ?fsnlidrivfs, Gallon st«, ^usAtdluox Liier Loupous. Druck und Sigrnwum der Herausgeber: vrrantwortl. Rebacteur, ak Lt»t«rln»r«tr in DreSdea. Mvtiuetirt» in DrrSd,-,, Snl«r»»« werde« M»r1«»»e>ch» » b» ildd«. » m>> auae»,«»»L Sinnloi« dt» Milla-e l2Ul>r. 8» Neustadt nur an üUcchcola»»«: »». Llostergasti Nr.SdiaNachm.1Uvr. — Der Raui» einer ctnchaUtge» PttltteilelourNLPtg» Etuzelandt die üette !>o Psge. Eine Taraniie sür da» nächst» tdgtac Etichrine» der Inserat« wird nicht gegeben. Auriviiriige Annoncen» Auttel-e von uns nnbelanntennirmeu un» Nkiione» iniccire» wir nur gegen MrL»»,»«ra>>do<-taI>lu»g durch Bricsmarien oder Poneiil-ahlung. btcht Tiibe» loiir» iS Pige. In» leruie iNr die Moniogd Nummer uderuachelncn, Ncfttagcdie Peltt« !iiSl »nie i 8ok!oss-8trLSSv 14, gogonildor cko,' 8s,orEr«.iügli j Lontrols äor Vvrloosung Liisp FVortdp auf brioflioliom ^Ves?«. Vomlellslvll« vüvlltLvitliodv ko. MoSLUvId tr iVooksvI. liutlolk Vv^vr, loitsullus-^Uss Iso. 7, nobvn Xövis?. Vapolvu und t on^tvr-Iivulvimx rvlvtlkslligsts Auswsill gevMllliollöi-, al3 auvic svil'.sr »aottvL! ^«livn 6onrs» --U ,inn diI>i(jkl6N I'reigou. Düp^ckon-llodta,- von 8 kl, 18 8tüolo I'r»>n>n imoll soanm. ; Rr.2S8.24.Jahra.187S. MtterungSauSstchtcn: Veränderlich, etwas kühler. Sreuefte Telegramme der „Dresdner ViachrtLteu." Konstantinopel, 14. September. In Aidoü in Ostrumelim flttd blutige Konflikte zwischen den rückkehrenden mohamedanischen MichtlingM und der bulgarischen Bevölkerung entstanden. Bei dem,Einschreiten der ostrumelischen Gendarmerie wurden zahlreiche «ohamedanische Flüchtlinge getödtet und verwundet, sowie mehrere Gendarmen getödtet. London. 14. September. Das .Meuter'sche Bureau" meldtt auSSlmia vom I3.d, eine Abtheilung der aufständischen Truppen des Emirs sei nach Zurmut. einem östlich von Gbuznt gelegenen Distrikte marschirt, um die dortigen Stämme zu einem Flankenangriff n»s die In dem Paste von Sbubargardan ver rückenden englischen Truppen auszureizen. Die Aufständischen hätten osseubw die Absicht. den Engländern Widerstand zu leisten, seien aber zur Zeit noch ohne BeieylSbader und ohne militärische Organisation. — Der Emir habe ein vom 4. dattrtcü. nach der Nledermetzelung der englischen Gesondtschast aufgesetztes Schreiben an den Vizeköntg gerichtet, tn welchem er bleAnfrtchtlgkeit seiner greundschait und die Auirickstlgkeit seiner Absichten vetbeuert. Der General Roberts bade den Austrag erbalten, den Emir aut- zusordern. einen Beweis von der Aufrichtigkeit seiner Gesinnungen dadurch zu geben, daß er eine Deputation von VertranrnSpersouen absende und dieselben mit Vollmacht zur Beratung der Sin. gelegenbeiten mit dem General Roberts versebe. Dresden, 15. September. — Am Sonnabend Abend endete ein Herzschlag das Leben eines unserer geachtetsten Mitbürger, des treuvrrdlente» Direktors der diesigen Blindenanstalt. Herr Meinhard stand erst im 57. LebenStabre. Sachsen verliert tn ihm einen treuen, ausgezeich neten Beamten, die vaterländischen Blinden einen liebenden, sor genden Vater. — Der Cbes der städtischen Woblsahrtöpolizei, Stadtrath Hendel, ist zur Teilnahme an dem deutschen GesundheitS- kongresse nach Stuttgart abgereist. - Der kgl. sächs. Militärbevollmächtigte in Berlin. Major v. d. Planitz, ist nach Beendigung der Hcrbstmanöver des 1. lpreuß.l Armeekorps wieder in Berlin einaetroffcn. — Die kürzliche Neiie des hiesigen russischen Gesandten, Herrn v. Nelidow. nach Berlin, hangt mit dessen Versetzung resp. Besörderung auf den Posten eines Botschafters in Berlin zu sammen. Der russische Gesandtschaftüposten in Dresden gilt vsfcnbar den Mischen Diplomaten als Sprungbret au« höhere Stellen. So wurde nach kurzer Amtirung tn Dresden Fürst Gortschakoff tun. nach Madrid versetzt. — Bon einer Besserung der wirtbschaktlichen Lage, von einer Hebung der Geschäfte zu sprechen Ist man, wenigstens ln größerem Umfange, nicht berechtigt. Wenn in irgend einer Behörde oder einem Geschäfte eine Stelle frei wirb, melden sich unzählige Bewerber. Bei der Staatsbahn z.B., die um möglichst sparsam zu wirthschaften, ihren Beamten - und Arbeiterstanb nach Kräften einschränkt, melden sich täglich Dutzende von Personen, Künstler, Gelehrte, Kaufleute und An dere bitten dringend um Arbeit und zwar in Beschäftigungsarten, zu bene» sie sich früher nie entschlossen hätten. Nähmen die Ge schäfte einen Aufschwung, den man so sehnlich erwartet, so wür ben nicht so viele beschäftigungslose Existenzen vorhanden sein. Und bas ist noch im Spätsommer? Wie soll'S im Winter wer ben ? Wo sind die guten Zeiten, die man unS versprach? — Doppel mord in Dresden. In dem Hause kleine KIrchgasse L, woselbst Prostitutrte wohnen, ist am Sonnabend Abend in der II. Stunde an einem der dort wohnhaften Mädchen, der 30jährigen Marie Anna Wissem auö Sinzig, Rea.-Bezirk Koblenz, ein Mord durch den 21jährigen Gärtnergebilien Ernst Loulü Winkler auö Dohna verübt worden, der Thäter bat sich jedoch unmittelbar nach Ausführung deS Verbrechens selbst den Tod gegeben und dadurch dem irdischen Richter entzogen. Winkler, wie man unö mittheilt, ein leichtsinniger jungerMenscv. batte mit der Wissen, ein LiebeSverhältniß Unterbalten und die Letztere von seinem Wohnorte Dohna auS von Zeit zu Zeit be sucht. Vorgestern Nachmittag war er wieder bei der Wissem er schienen, hatte sich einige Zeit bei ihr ausgehalten, dann aber wieder entfernt, war ungefähr '/,t1 Uhr Abend» wieder erschienen, batte die Wissem heraus in die Hausflur kommen kaffen und, nachdem dieselbe Folge geleistet, waren von den tn den Parterre, lokalttäten befindlichen Frauenspersonen zwei auselnanterfolgende Schüsse vernommen worben, mittelst welchen der Mord und Selbstmord von Winkler verübt worden war. Beide, Winkler und die Wiffem, sanden bte tn Folge der Schüsse tn die Hausflur eslenben Personen in den letzten Zügen auf dem Fußboden liegen. Zur Ausführung ber Tbat Hane Winkler einen kleinen «schlissigen Taschen-Revolver benutzt, welcher bei der Autstndung noch mit 4 Schuß geladen war. Er hatte die Wissem und sich in den Kops geschossen und war in Folge dessen der Tod bei Beiden alSbald eingetreten. Die Leichen wurden nach Benachrichtigung der Polizei zusammen in einem Siechkorbe nach dem Leichrnhause de» TrlnitattS-KirchboseS geschasst, woselbst gestern früh die gerichtliche Obduktion derselben erfolgt ist. Heber die Motive der Thal verlautet noch nicht» Gewisse»; doch ist wohl kaum anzunehmen, baß die That mit Einwilligung der Wissem ersolgt ist, da dieselbe außer mit Winkler noch mit eluer anderen -Mannsperson ein nähere» Verhältniß zu Lebzelten unter halten haben soll und wird man der Wahrheit wohl nabe kommen, wenn man die That al» einen Akt ansieht, welchem Eifersucht zu Grunde liegt. — Sine gegen 00Mann starke Kubische Karawane produeirt sich augenblicklich im zoologischen Gatten zu Berlin. Ihre Anwesenheit gab Veranlassung zu einer interessanten Zu- sammenkunst von Gelehrten, Naturforschern und Reisenden. Zum Schlüsse fand ein kleine» Diner statt. Man toastete aut den mitanwesenben Afrikareisenben vr. Junker und die wissenschaft lichen Reisenden de» Herrn Haaenbeck überhaupt. Daraus ant wortete einer derselben, Herr Piroth auf arabisch, der Nubier, degletter, Herr Blncenzo auf italienisch. Herr I a c o b s e n aus Tromsoe. der mit den SSktmoS auch in Dresden war. toastete in er Eskimosprache auf den Umschisser Sibi- >err Hageubeck brachte in Plattdeutsch . .Madagaskar weilenden Reisenden Hildebranbt und Herr Direktor S»oepf au» Dresden hielt einen begeisterten warmemvtundenen Toast aus die anwesenden Damen und -war im tadellosesten Voigtländischen Hochdeutsch. — Heute Nnd eS lOOgavre, daß da»Hau» Gerberaasse Nr. 13 «m Besitz einer Familie ist. Am ib. September 1778 kauste e» Herr Franz Anton Waldmann, der Großvater de» jetzigen In haber», und richtete daselbst eine Gastwirthschaft ein. Wie viele ernste Arbeit, schwere Mühen und Sorgen schließt diese Zeit wohl ein. Möge «» unserem geachteten Mitbürger. Herrn Klempnermeister Wilhelm Waldmann, vergönnt sein, noch lange Jahre in diesem Hause tn Frieden und mit Segen zu walten, möge seine gewerbliche und gemeinnützige Thätigkeit darin ihren wohlverdienten Dank finden und möge er noch viel Bleu) in Silber und Gold verwandeln. — Am Montag hielt der Verein praktischer Geo meter t in Königreiche Sachsen seine 35. ordentl. Ver sammlung, mit welcher die Feier seines 25jähr. Bestehens ver bunden war, in de» Sälen des Bach'schen NestanranlS. König- straße 8. ab. Nachdem der Vorsitzende, Herr Vermessungs-Inge nieur Wolf auö Freiberg, die Versammlung Vormittags 10 Uhr eröffnet und die zahlreich erschienenen Mitglieder und Gäste herz lich begrüßt batte, wurden zunächst die inneren Vereinsangelcgen- heiten zur Erledigung gebracht. Nachmittag» Or2 Uhr begann die JudtläumSscier, welche der Vorsitzende durch esne» Festprolog und Bericht über die Entstehung und daö Wirken deö Vereins im ersten Vlerteisahrbundert einweibte. AuS diesem Berichte ging hervor, daß der Verein 5> Mitglieder zählt, daß in den 34 siart- geiunvcnen Versammlungen 5<i wissenschaftliche Vorträge gehalten wurden und daß der Verein überhaupt ellrigst bemüht gewesen ist, seinen wichtigsten Zweck: „Hebung der praktischen Geometrie durch wissenschaitliche Fortbildung" zu rriüllen. Am Festessen bcthci- ligten sich ca. 80 Personen. Daö erste Hoch galt, wie immer, wenn treue Sachsen bei einem heiteren Festmahle bclsammcn- sitzen, dem LandeSoberbauple, Sr. Mas. dem König Albert von Sachsen. Da- Mahl verlies in der heitersten Weise. Eine be sondere Ncberraschung bot die von dem Herrn Vermessungö- Jngenieur Wols verfaßte Fcstzeitung, welche während der Tafel zur Vertheilung gelangte. Den Schluß her Feier bildete ein animirter Ball. — Der Dresdner Gewerbeverein hat vor einigen Jahren durch seine Ausstellung bewiesen, was unsere spezielle Hcimath treffliches an industrieller und gewerblicher Tüchtigkeit ausweiscn kann, und man muß sagen, das war ein erfreuendes Bild. Um wie viel größer stellt sich nun die Industrie einer Stadt iin Autz- stcllungbbilke dar, die, wie Berlin, über eine Million Seelen ver fügt ! Versäume doch Niemand, der einen großen Gesammtein- druck haben, oder in einer speziellen Branche Studien machen will, die prächtige. letzt bald schließende Berliner Aus stellung zu besuchen. Meister Adolph Hessel wird schon noch einen billigen Ertrazug nach Berlin veranstalten und gerade jetzt, wo eS zum Schluß drängt, würden wohl Viele, die bis jetzt zögerte», sich noch entschließen, hinzureisen. Die Ausstellung ist imponirend und doch nicht zu groß Im Möbel- und Dckorationöiact, wird Dresden freilich nicht überflügelt, so schön die dortigen Objekte sind. Aber in Broncen, Maschinen. Telegraphensysteme (Siemens und Halökel, Textil- und Bekleidungsindustrie (Gerson, Hcrtzog u. f.w.s. GiaS- und Poxteieulllefabrikatlon sowie Bonbonnerie— ist alles sehr großartig vertreten. Namentlich daö Damen schneider« und Modesach hat wohl nie und nirgends so excellirt. Und während die schöne Lokomotive Nr. 1000 von Schwartzkopff und bie Maschine der Mattnrkorvette 0 die Bedeutung der Maschinengroßfabrik beweisen, sind einige Spezialitäten derart bestellt, daß sie alö Originale gelten dürlen. Dazu zählt nebst einigen hervorragenden kupfernen Brennerei» und chemischen Maschinen die elektrische kleine Eisenbahn von Siemens u.Haiöke, die (nur ein kleines Modell!> fast 50 Personen spielend leicht über die elektrlsirte Schiene dahinschnellt. Wichtig für das praktische Gewerbe ist hierbei vorläufig: die Kraftübertragung einer vorhandenen stehenden Dampiinaschine durch elektro magnetische Leitung aus große Strecken und Entfernungen. Für Dresden und Umgebung speciell interessant ist ferner eine in Gruppe XIH. stationirtc kleine Modelllokomotive „Königö- brück". Dieselbe ist für den Sekundärbahnbetrleb berechnet und zur Ueberwindung der bei dieser Bahn vorkominendcn Steig ungen sebr geeignet. Das Svstem ist daö bei der Krttcnschlepp- sahrt aut der Elbe angewandte. Die auf zwei Normalschienen lausende Lokomotive nimmt vorn eine in Mitte der Schienen stet liegende und an einem beliebigen Endpunkt befestigte eiserne Kette auf. wickelt sie einige Mal um eine zwischen den Haupträkeraxen angebrachte Trommel, hält sich durch die hierbei erzielte Reibung fest und zieht sich zur StelgungShöhe empor. Hinter dem Zui legt sich die Kette wieder zwischen die Schienen zur Erde. O! und wann KönigSbrück mit einer solchen Bahn versehen und den Pfiff dieser Kettenlokomotive hören wird, ist wohl nur eine Frage der Zeit. Auch bie Juwelierbranche (voran Ey und Wagner) haben ln monumentalen getriebenen Silbcrsachcn Außerordent liches geleistet, worunter die Denksäule deS Heeres an den Kaiser 2 Meter hoch, baS Kaiserschwert der Invaliden, die Begegnung Kaiser Wilhelm s mit dem Kronprinzen <o, Bieter doch, sowie Statuetten) von hohem Kunstwerth sind. Wer nicht nach Berlin fährt, um dies Alles zu besichtigen, bürste die Versäumniß später bereuen. Daß auch finanziell diese Ausstellung glänzend proöpe- ritt, wird dadurch bewiesen, baß man bereits von der Anlegung der Ueberschüsse, welche 300,000 Mark erreichen sollen, spricht. Am Montag den 8. war die erste Million ver Besucher compiet geworden und wurde „der erste Millionär" bei seinem Eintritt in die Ausstellungsräume „mit entsprechender Freundlichkeit" empfangen. — Am Sonnabend Mittag beehrte Ee. Kal. Hoheit Prinz Friedrich August da» hiesige mikroskopische Museum (Altma " Nr. 18) mit seinem Besuch. — Die Marlenstraße bat seit einigen Tagen einen besonderen Schmuck erhalten durch eine neue, prachtvolle Firma de» Herrn Hoflieferanten Wokurka. Die geschmackvolle Holzschnitzerei und künstlerische Ausstattung dieser Schrlsttasel, welche mit zwei ver goldeten sächsischen Wappen und den Abbildungen der Prämiir- ungS-Mevaillen. welche taS Wokurka'tche Geschäft sich aut ver schiedenen Ausstellungen errungen, sowie mit sonstigen aeichmack- vollen, verschlungenen Namenözügen in Goto auSgestattet ist, entstammt den Atelier» für Holzschneidekunst von Elmendorfs, de» Kunsttischler Schöner» und deS Vergolder Hahn. Doch nicht allein die neue Firma erregt setzt bei genanntem Fleischwaaren - Geschält die Aufmerksamkeit de» Beobachters, ein Blick tn den eleganten BerkausSladen zeugt auch von dem veredelnden Gescbmacke deS Inhaber». Die GesammiauS stattung ist erneut durch getäfelten Fußboden von der Fabri Villerop und Boch» der apparte Oelflrich der Wände und die vor. den Herren Malern Horn und Rosenvaum htzchst sein gemalte Decke Harmoniken mit den marmornen VerkausStafeln und der splendiden Beleuchtung durch Gav-Giranbolen und Miichglaö- leuchtern im Schaufenster. Ganz besonder» Interessant ist aber ein Einblick in die Fabrlkräume de» Hinteren Parterre», welche als rin Muster von sauberer und zweckmäßiger Einrichtung gelten können. Der scbvn aetäselte Fußboden im Fabrlkiokal mit seinem LresSen. Mont-q, 15. Teyteuiber.' mäßig und elegant erscheinen und dürste in Dictditt kaum ein zweites dergl. Fabriklokal eristitcn. T'uS Vokiutastche Geschäft bat sich von Jahr zu Jahr durch tlc HeilicNiuig un: newwurdige Darbietung seiner feinen Schinken, Wm s!» um sonstigen Fleisch- waarcn eine große und seine Kundschait clnmgcii, mr.ni die vos- küche Sr. Mai. des Königs, und bat die' lcci stich durch estrige» Strebe» seine» Inhabers und seiner Gattin cncicht. — Vorgestern tagten i» Drc-dcn Vcrsammiim^cn deutscher Chokoladcnsabrikante» und B unr pap!cr iab ri- kanten. Die Presse war von keiner dkier Vcriai uninugcu be- HM Berichterstattung benachrichtigt wordc»: cS tti daher nur erwähnt, daß bie Herren nach gethancrArbeit sich'V inFicbiaer's Restaurant aus dem Terrassen-Bewctcrc aurersi weh! scni ließen; von Ehvkolgdcnplätzchen in Buntpapier cinzewiaett w r du dem Dessert deö reichen McnuS Nichts zu sehen. In der nächsten Zeit sollen »un die Blechwaarcnsadrikanrc» in Dres den tagen; ganz wie bei den LandtagSwaplen ein Obekuaden- und ei» Blechwaarenmann einander in een Stimmurnen ablöücn. — Die deutsche Garnddrse wird, wie nunmcbr icstgcsetzt ist, in Leipzig am Montag den L'.i. Scpt. ihren 'Ansaug nehmen. ZusgmmenkuiistSoct: „Leipziger BörscuhaUc." — In der Buchdrnekerci deS „Pirna er Ainelgcr" bat es am Sonnabend ntih gebrannt. Ein schnell zur Stelle geschaffter Ertinctenr bcwähtte sich vorzüglich; die brennenden Dielen und Thürgcwändc waren schnell gclkscht. — Angeblich wegen einer von der Herrschaft erhaltenen Zu rechtweisung hat sich dieser Tage i»einem znmRittcrgnteH o»n- städt bei Grimma gehörigen Teiche eine Magd ans Grcchwitz ertränkt. — Am 12. d. sind die Schlag'sche Scheune in Livp en do r f und die Heikenrclch'sche Scheune in Groffzössen, beide mit Crntevorrätben gefüllt, In Flammen ausgcgangcn. — Neulich kam der Schulknabc Eckhardt auo Grcifcn- dors bei Hainichen durch eigene Unvorsichtigkeit unter das Ge schirr eines Fuhrmanns ans Waldheim und wurde so schwerver letzt, daß an seinem -Auskommen gezwelfclt wird. — Am II. d. wurde die 321äbrige Auguste Tbalmann auö Wurzen, die sich etwa 8 Tage vorher auö der elterlichen Wohnung entfernt hatte, tont aus dem Mulbcn-Mühlgrabcn ge zogen. — In Meißen ist ein Schwindler scstgenommen worden. Derselbe gab sich für einen Standesbeamten and und trat als HeirathSvermttticr ans. Cr stellte heirathölmiigen Männern reiche Partien in Aussicht, ließ sich vorder eine -Abschlagszah lung ans den Kuppelpelz brieflich einsendcn und verstummte so dann. Eingezogene Erkundigungen ergaben schließlich. daß die ausgehängte Firma Schwindel war. — In den Stcindrüchen bei Schandau ist dieser Tage der Steinbrecher Schneider aus Schmilka verunglückt und hat schwere Verletzungen am Kopfe davon getragen. — In der Nacht zum Sonnabend ist ein Seitenflügel des Gasthofeö in Minkwitz — allem Anschein nach in Folge Brandlegung — ein Rand der Flammen geworden. - Der ff2jähriqe Violinbogeni-acher W. Renz in Erlbach hat sich am 10. b. in Folge GeistcSsttrung erhängt. — Der dritte Termin der Einkommensteucr ist bis längstens 30. b. zu entrichten. „Salvs", die mit spiegelglatten FlieSpIatten durchweg iournirten Wände, bie dreifache Kessel-Einrichtung mit der büchst zweck- mäßigen Feucrungßanlage. bie gigantischen Wlegeblöcke, aus welchen mit den vlergttbellten, mächtigen Wiegemessern da» Cervelatwurst- und sonstig»» Wurstsseisch crntnerwelse klein geschnitten wirb, die kür die peinlichste Reinlichkeit getroffenen Wasser-Spül'Elnrlchtungen und die reichliche Gasbeleuchtung lassen diele Arbeitsstätte «m Bereiche der gewähltesten LelbeS- nadrung für bkr Massen-Zubereitung der Maaren höchst zweck« - MitterungS.lveobaehtunaam l4.Scp!br..Mltt.l2Uhr. Barometerstand n. OScar Bösolt (Wallstr. l'.tt: 7ll-i Millimeter (seit gestern unverändert). - In Aussicht: Schön. — Tbermometrograph n. Reaumur: 20- W. — Differenz von gest. zu beute NI — niedrigste Tenw.v'W., höchste Temp. 20 " W.— Die Schioßtburmfahnk zeigte Südost-Wind. Himmel: wollig. — EU>HSHei«»DreSdeu.14.Spt..MIlt.: 10'äEcnr. unter 0. Aenilktou. -j- K. Hoftheater, Altstadt. Sluber'ö gcistsprühcnter „Schwarzer Domino" bat bei der ersten Repräsentation am 13. September ein volles Haus erzielt, das indcß die Leist ungen etwas wärmer hätte aneikennen dürfen. Die K. Kapelle unter Herrn Schuch spielte die liebliche Musik mit entzückender Feinheit und Frau Schuch als Angela bat alle Erwanungen überflügelt. Seit Jabre» bättc man erwarten solle», daß Frau Schuch diese Partie sich aneignen werde, aber sic batte das Vor- urthcil. diese Partie läge ihr zu tics. Das ist ia richtig, der ganze Ton der Rolle ist etwas gedrückt für eine Sopransttmmc. Aber Frau Schuch macht da» eminent klug; sie singt die tieicren Stellen mit wundersamer Zartheit und Innerlichkeit, aber mit halber Stimme und auch den Dialog nimmt sie mit Neckst nicht zu schwer und laut. So kommt eS denn, daß bei einiger Höher- laae der Noten und alödann elntretender voller Stimmkrait die Leistung auls Höchste reüssirt und voll und tonrcich sich auö- ytmmt, wie sie die Künstlerin früher nicht hätte bieten können. Die Stimme ist eben bedeutend gewachsen. Etwa» sebr degagirt hielt Frau Schuch im Spiel die JnettUe-Scene, bei dcr die Thatsache nicht vergessen werden sollte, daß keine lanzbare Arra- gonterin, sondern ein verkleidetes, vornehmes Fräulein darzustcllen wäre. Sonst bot im Spiel und Gesang bie Künstlerin das Er freulichste waS man wünschen kann und hat durch poesicvolle», zarten Vortrag daö reichste Lob verdient. Auch die übiigc -Aus führung gelang gut. Fri. Reuther, Herr B ulß. Herr Cich- berger. Fri. Nanttz, Fri. Weber trugen einigcHanptrouen, Herr Anton Erl sang den Masarena. Sein Triller war phäno menal, leine Cantilene correct — aber ein Triller macht noch keinen Mann unb da ist'S, wo man unserm begabten Tenor etwa- mehr Talent zum Mann und Liebhaber wünschen möchte. Herr Decarlt alS GIl Perez war von kostbarer Komik und lang natürlich daS äoo gratia ganz prächtig. Unsere Bühne darf sich um vir Bereicherung durch diese melobleenüdcrsprndccnde und rhythmisch Interessirende Musik gratuiiren und wird eie Oper oft wiederholen können. Hcrr Wtlhelmi erledigte am Sonnabend im Neu» Näbter Hoftheater seinen zweiten Gastabcnd a!S Sommcr- seld tn dem v. Moser'schen Einakter „Der Bojar" und als Baker Schelle ln der Raupach'schen Posse „Die Schleichhändler". Daö erste Stück verlies iarbloS. Herr Wilhelm! vermochte seiner Rolle nicht- irgendwie Besonderes zu verleihen, Heit Dcvlient verlieh dagegen der seinen — Doktor Seid — leider nur Trockenheit, batte sich auch vor einer Scene nicht darum gekümmert, ob in seiner Tasche die zur Handlung gehörige Brieftasche sich befinde, deren Fehlen da» Gelingen des Stückes auch nickst förderte. AlS Schelle stand der Gast, wie eS schien, auf dem eigentlichen Boden seiner Begabung, aus dem der drastische» Komik. Diese Rolle spielte er reckst ergötzlich, ohne ledocb einen größeren Erfolg zu erzielen. Sebr lobenkwertb war. daß er von den in dielcr Rolle meist zur Schau getragenen aufdringlichen U eüirtrtidungc» gvsab und eine Gestalt gab, die Immerhin erheiternd wirkte, ohne — banöwurstlg zu werden. Die ganz prächtige Darstellung deS Zollinspektor v. Harder durch Herrn Jaffü erheiterte autzerardent. sich; Herr MarckS spielte den Till mit feinem und »tBR«em Sarkaömuö,
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