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Dresdner Nachrichten : 28.09.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187909289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790928
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790928
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-09
- Tag1879-09-28
- Monat1879-09
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.09.1879
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«»karrN, »7. «evt. Gammtllii'e Kammerfek« «ouen beendigten die Be« rntvung der Reglernngs- Vorlage, dir Veriassun.co« kevistvn betreffend. ES -eStätigtstch.daßvon sieden Sektionen nur eine sich dagegen auvsprack'. sechs den Entwurf lndrff an« vadmen; dersrlde ist vor« ibrbaltltch einiger Moktst« kationcn und Verifizlrung der detressenben Lilien in bNeniltchcr Sitzung bis Donnerstag versnobe» u. glaubt man. daß bis kabln der Bericht von den in die Sektion gewählten Delegirten iertig selnwerde rs»vvt-Lv1vxr»mmv. ^ KvLt^rHlV8N»MM» w Tageötatt für U-kitik, Witeriialtting, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdeniiste. Mitredaeteur: vr. Lmtl Für daö Feuill.: Druck und i irnthum der Herausgeber: in D res de». Verantwortt. Redakteur: Sl«ü»rtv1, L»oI»I«i,>t ln D, ,«»>«« Pest. 27. ««1. Der Hon- will wissen, da« ouihschastlichrVerbältnlß mische» Oesterreich und Deutschland werke nicht auf Grund des Mclstde- günstlgungtzvertrageö.ion, der» aus Grund teo Tarls- Vertrages geregelt. Lvupvl L 6«., » a I» k tr « » v I» ü t t, 8vIiIoss-8tra8-!6 14, aoganill-vr «Ion 8i>r»'orE!in ^.n- unä Vorlrrruk aUsr 8l»»1»paplvi'v, pfsnlideivfs, Kvtlvn ote. ^usrMung ullsr Ooupons. vusntgsMiodo Oonkrols clsr Vsrloosung ullor ^Vvrtkprrxisrs. ^Uss Luok rruk flnsffioliom Vkozs. llomlvllblvllv ssib lNvvilbvl. M2?t,S4.Jahra.187S. ZlarekLna LaMeur LLvrwLVL I«VK, Aarvlmiitl r»Mvur Zvosti-sssv lo, im XausliLus, vrsrs Ltsgo. j, Xouosto Stollo, gvsedmaekvoUstv -lustctlirung. Llogamo .Vu^Ugo vou Llarlc so an, eloeant« r ?Llot0t3 VOU HllUk '<5 LN. 0 WitterungZauSsichten: Veränderlich, meist neblig, kühl. Politisches. Ucker da» Thema „Bismarck in Wien" find die Varianten natürlich noch lange nicht erschöpft. Daß sich die österreichischen und di« deutschen Interessen vollständig decken, ist so zur trivialen Erkenntniß geworden, daß man sich scheuen muß, rü nochmals zu wiederholen. Daß das Freundschaftsverhältniß zwischen beiden Reichen dem allgemeinen Frieden zu Gute kommen möge, ist ein bis zur Ermüdung wiederholter Wunsch. In Berlin ist man daher auch sorglich beflissen, Alles zu vermeiden, was das Ausland mit Besorgnissen über das Ergebniß der Biömarcktage in Wien erfüllen könnte. Die „Nordd. Allg. Ztg." schwächt nach Kräften die Bedeutung dieser Bismarcktage ab und führt die ganze Neise des Kanzlers nach Wien auf seinen Wunsch zurück, sich persönlich dort zu überzeugen, ob sich durch den Rücktritt des sGrafen Andrassy nicht in den früher schon bestandenen guten Beziehungen zwischen Deutschland und Oesterreich Etwas geändert habe. In Wien bestätigt man diese, die Bedeutung der Biümarckreise wesentlich verringernde Darstellung und rühmt als ihr Hauptcrgebnisi die Neuordnung der Zoll-, Handels- und Eistnbahnfragen zwischen beiden Neichen. In dieserRichtung soll Fürst BiSmarck den österreichischcnStaatsmännern schriftliche Zusagen gegeben haben. Uns theilt man mit, daß zunächst der zu Reujahr ablaufende MeistvergünstigungSvertrag mit Oesterchich eine Verlängerung erfahren und sodann ein auf eine größere Reihe von Jahren berechneter Zollvertrag abgeschlossen werden soll. Deutschland würde den mit so großer Blühe vom letzten Reichstag beschlossenen Zolltarif in Betreff der Höhe der Zollsätze nicht wesentlich ändern, sondern Oesterreich im Eisenbahnwesen Concessionen machen. Das stimmt im Ganzen mit dm Wünschen überein, die in unsere« Blatte sofort nach der ersten Meldung von dem Bevorstehen von Zollverhandlungen, als im Interesse Deutschlands liegend, erhoben wurden. Die Durchfuhr österreichischer Rohprodukte bis nach den Seehäfen Deutschlands, durch die BiSmarck'sche Eisenbahnpolitik bedroht, wird wieder ermöglicht. Wenn außerdem gewisse Härten unsere» neuen Zolltarife» Oesterreich gegenüber sich mildern lassen, indem man de» Grenzverkehr erleichtert, so sei ein solcher Beweis freundnachbarlicher Gesinnung unsererseits gern gegeben, vorausge setzt. daß damit nicht gewisse LebenSinteressen der Zollvcreinsbe- völkerung todtlich getroffen weiden. Wir denken dabei an die nicht fernerhin zu duldende zollfreie Einfuhr böhmischer Nohleinen. Eurio» ist e» übrigen», wie rasch in Oesterreich, nachdem die erst« Hitze de» BiSmarck-EnthusiaSmuS verflogen, die Ernüchterung eintritt. In Wien entdeckt man auf einmal einen seltsamen Widerspruch darin, daß zwar in Bezug auf die auswärtige Politik Oesterreich» Deutschland als dessen treuester Bundesgenosse gerühmt wird, im Inneren Oesterreichs aber das deutsche Element gegen das flavischezurückgesetztwerdensoll. Umgekehrt grassirt in Prag aber unter den Cz chen geradezu die Bismarckkurcht. Die Czcchcn argwöhnen, daß die Allianz mit Deutschland nach Außen zu einer Unterdrückung der Czechen im Inneren führen würde. Beide Theile, Deutsche wie Ezechen, besorgen also aus einem und demselben Ereignisse die entgegengesetzte Wirkung. Ein unlösbarer Widerspruch liegt nur dann hier vor, wenn ein Theil auf Unterdrückung des anderen auSgeht. Eine antideutsche wie eine antislavische Politik hätte aber für Oesterreich die schlimmsten Gefahren. Nur unter der Voraus setzung einer Verständigung zwischen beiden Nationalitäten ist eine kraftvolle Politik Oesterreichs überhaupt möglich, ist uns seine Bundesgenossenschaft werthvoll. Die Besorgnisse der Wiener und Prager erscheinen uns daher übertrieben und Fürst Bismarck wird gewiß in Wien sich überzeugt haben, daß ohne eine Gefährdung des deutschen Elementes, Oesterreich, wenn es den Slavcn zu ihrem Rechte verhilft, ein kraftvoller Bundesgenosse Deutschlands zur Erhaltung de» Frieden» ist. Frankreich beeilt sich die Unvorsichtigkeit seines Ministers Lrpere zu korrigiren. Man erfährt, daß derselbe nur in der heiter sten Frühstückslaune die Taktlosigkeit beging, Deutschland zu be drohen. Leptzre durchstreifte die Freigrafschaft. Wo er hinkam, wurde stark gefrühstückt. So auch unter den Bäumen auf der Stunde von der deutschen Grenze entfernten Festung Lormont, einem Vorwerke BelfoktS. Da jagte ein Toast den andern. Lepöre sprach und ttMk-in Einem fort. Er toastete auf den in der Frei grafschaft geborenen Geschichtsschreiber Henry Martin, auf den Prä sidenten des Gerichtshofes von Besan-M, auf den Rektor der Aka demie derselben Stadt, auf Lyon, auf Paris, auf Gambetta. Der Wortlaut der Toaste war mitunter überschwenglich; in Viktor Hugo- schem Schwünge rief er au»: Paris ist das Haupt und das Herz Frankreichs, Paris ist unsterblich, Paris ist die Stadt der Belage rung und dergl. In dieser Weinlaune rief er auch: „Wir sind zum Kriege bereit". Jetzt, wo der Herr Frühstücksminister nüchtern ge worden, schämt er sich wohl selbst, daß die Zunge durchging. Vor wenigm Monaten hater den Generalsekretär der Präfektur in Charle- ville wegen einer ähnlichen Aeußerung abgesetzt; wird er sich jetzt selbst abschen? Zum mindesten müßte ihn der Präsident GrGy anweisen, bei künftigen Frühstücksreden den NothweinnurmitSiffon zu trinken. Ein neues Schiff mit begnadigten Kommunarden wird dcm- ^ nächst in Südfrankreich landen. Die bisher AuSgeschifften haben meist Unterkommen, Arbeit und Brod gefunden. Klagen über revo lutionäre Umtriebe Einzelner von ihnen wurden bisher nirgends er hoben, obwohl e» keinem Zweifel unterliegen kann, daß die bewußten, prinzipiellen Kommunarden für die jetzt in mächtiger Bewegung be griffenen Radikalen einen sehr schätzbaren Zuwachs zu dem GährungS- ' flösse abgeben müssen Dieselben Revolutionäre, an deren Händen das Blut de» Erzbischofs und anderer Geiseln klebt, die das Stadt hau» und die Tuuerien anzündeten und andere entsetzliche Grüuel- thaten verübten, werden durch die 8jährige Verbannung nicht ge beugt sein, sondern Rache im Herzen kochend, nur auf die Gelegen heit lauern, Das was ihnen 1871 nur thcilweise gelang, gründlicher zu vollführen. Aber die Mehrheit der jetzt begnadigt Zurückgekehrten und dem bürgerlichen Berufe Wiedergegcbenen ist nicht aus gleichem Holze geschnitzt, wie diese bewußten Kommunarden. Tausende von Parisern haben der Kominune nur gedient und sind in den Reihen ihrer Kämpfer gefangen worden, weil damals die Kommune ihnen Vrod gab. Sie hätten vielleicht der rechtmäßigen Obrigkeit viel lieber ge dient, wenn es damals nur eine solche in Paris gegeben hätte, sie wurden zwangsweise von der Kommune ausgchobcn und besoldet. Tausende sind auf diese Weise mit Tod und Deportation bestraft worden, die einer milderen Auffassung würdig gewesen wären. So sehr man nur mit Entsetzen an die Gräuel der Kommune denken kann, so soll man nicht vergessen, daß der Niederwerfung derselben durch die Versailler Truppen Tage folgten, die an Unmenschlich keiten der Kommune nichts nachgaben. Jetzt hält Frankreich cs an der Zeit, den Schleier der Vergessenheit über beide Schreckensherr schaften zu breiten. Man darf nur wünschen, daß die jetzt dem Vaterlands zurückgegcbenen Kommunarden sich der Ordnung willig fügen und nicht den Stamm jener Nevolutionsarmce bilden helfen, die Louis Blanc, Blangui und Rochefort zu sammeln, jetzt gewaltige Anstrengungen machen. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." München, 27. September. Se. Maj. der König Albert ist hier eingetroffen und nach Tegernsee weitergcreist, um der Firme lung seiner Nichte, der Tochter des Herzogs Carl Theodor in Baiern beizuwohncn. London, 26. September. Die „Times" melden, Fürst Gor- tschaloff werde auf Wunsch des Zaren morgen oder übermorgen mit Bismarck in Berlin Zusammentreffen. (?) Lonbon. 27. September. Die indische Negierung bat ge beten. drei nach England zurückbeordcrte Regimenter in Indien zu lassen. Das Truppenschiff „Jumna" ist mit 2000 Mann Ver stärkung sür die in Afghanistan opcrircndc Armee nach Bombay abgegangcn. K o n st an tIn opel. 27. September. Saviet Pascha er klärte aus mehrseitige Anfragen, die Worte beabsichtige zur Zeit keine militärische Okkupation Ostrumelicus. TrcsSen^SmttUag^M^Sesitemkert Locale- and Sächsisches. — Nachdem Ihre Majestät die Königin Carola am Mitt woch Nachmittag ln Wien ankommcnd, nach kurzem Ausenthalt diese Stadt wieder verlassen bat. um sich über München nach Tegernsee zu begeben und bcl der Firmung der ältesten Tochter des Herzogs Karl Theodor anwesend zu sein, ist am Tage darauf. Donnerstag Abend, Se. Mai. rer König Albert von den Jagden in Steiermark ln Schönbrunu bei Wien clngctroffen. Das hohe Königspaar ist daher i» Wien gar nicht zusammengctroffen. Am Frellag besichtigte Se. Ma jestät Vormittags von 10 biS i l Ilbr in Begleitung der ldm attachlrten österreichischen Offiziere den Vau rer beiden Hos- muscen und den res Burgtheatcrs. Vom Hvsburgtheatcr fuhr König Albert, welcher vlc Campagncimisorm seines österreichischen Dragoner-Regiments trug, zur Votivklrche und nahm sämmtllche NänmIIchkcitcn tcS prachtvolle» Baues In Augcnschcin. Nach mehr als halbstündigem Auienthalte verließ der König die Kirche. Auch Se. Mai. der Köllig reist heute oder morgen nach Tegern see. von wo daö Königopaar am Dienstag zusammen nach Dres den zurüctreist. In der Naät zum Sonnabend Irak Se. K. H. Prinz Georg, von Pietz kommend, In Hollern Itz wieder ein. — Günstiger, alö die Prüiungc» zu dem EImährlg'FrclwH- llgendienstc sind die vor der Rcickw-Oberczamlnailonocvmmlssion (General deö Var res und mehrere Berliner Professoren) ab gelegten Plüiungcn der 14 A v a n ta g c u re verlauten. Es wurden 0 tcrieibe» die Berechtigung, alö Offiziere in taS säch sische Heer cinzutrctcn, zucrkannt. — Daß der Reichskanzler Fürst B iöma r ck zur Weiterreise von hier nach Berlin nicht die Anbaltcr, sondern die Zosiener Bahn venutzte, obwohl damit ein beinahe zweistündiger Aufent halt verbunden war, lübrt inan darauf zurüek, daß sich die An halter Bahn sehr zurückhaltend gegen die »Aiikauiöoffcrten der kgl. preußischen Staatsrcgi'erung verhält. — Mit Ende dicsiö Monats Ist der Lehrkursuö für die zur kgk. M i l i tä rrcl t s ch u l e kommankirteu Untcrolfiztcre beendet und h'bcn dieselben setzt vor dem Kavalerlc-Tivisionö-Kemman- deur Generalleutnant Senfft von Pilsach die Prüfungen im Reiten, Volttgiren, Turnen, Fechten zu bestehen gehabt. Da nur Kapitulanten, d. h. Solche, die sich zu vieriährigcr Dienst zeit freiwillig gemeldet haben, zu d!c«cn Lehrkutter, kominanblrt werden, so erhält sich die Armee einen guten Stamm tüchtiger Instruktoren. Diesmal treten einige 00 praktisch und theoretisch Gebildete In die Regimenter zurück. Mit dem 1. Oktober beginnt der neue Kursus. — Es mag wohl vorgestern Abend den Passanten der Ptll- nltzcrstraße ganz wunderbar erschienen sein, daß die sämmtlichen Räume des neue» Iustlzpalasteö von 7 Uhr Abends an bis In die 9. Stunde vollständig erleuchtet waren und deren Fenster den Glanz der Gasbeleuchtung zeigten. Es handelte sich um eine B et e u ch t u n g spr o be, welche zunächst lcsltteUcii sollte, wieweit die neuen Gascinrick'tunge» bezüglich der genügen den Erleuchtung der Räume Ihrem Zwecke genügten, rcsp. wie sich der Gasverbrauch und der Kostenpunkt pro Stunde stellen dürste, wenn sämmtllche Flammen angezündet sind. Die vier im Souterrain autgeslclltcn Gaszähler umlasirn rin letcr 250. zusammen also >000 mittlere Straßenfiamincn und speisen ein sehr kompllzirtcS Röbrenshstem. eingerichtet und geliciett von Herrn Fabrikant Richard Hartwig hier. Die sämmtlichen Kronen-, Gir.mpolen- und Armleuchter in den 105 Zimmern, g großen und 10 kleinen Sälen, im Vestibüle w. sind aus der hiesigen Fabrik von Schilling unv Walter, durchwca In äußerst eleganter und geschmackvoller Form, namentlich die 6 dreistammigcn Kandelaber mit eltörmlacn Mllchglockcn, welche daö Vestibüle reich «bellen, sowie die stablbroneencn I- bis ttffammlaen Kronen in den großen Schwurgerichts., Landgerichts- und Souterrains unv Appartement» erglänzen in nur belcheideven Klnflammern, dock, vollständig genügend und zweckentsprechend. Die anwcleneen Herren Geh. Rath Webinger als Direktor de» Landgerichtes und der Erbauer des schönen Palastes, Herr Lantbaumcister Canzlcr, waren amrelcnb und schienen un All- «einen von den Ausführungen und Effekten der Beleuchtung be« riedigt zu sein. — Stack, langen Leide» Ist vorgestern Nacht ln Vlasewltz einer unserer beliebtesten Mllbürger verstorben: Herr Stabtratb Schilling, der vergebens ln Gördcrsdors und Vadenweiler Heilung seiner Lungcnkrankhcit gesucht halte. !8l8 tn Magde burg geboren, wendete sich Schilling in jungen Jahren nach Dresden; cs gelang seiner Intelligenz. Tbatkrait und Redlich keit. sich daö Vertrauen seiner neucn Mitbürger zu erwerben, die ihn Jahrzehnte laug in daö Stadtverordneten Eotlrglum und vor 12 Jahren in den Stadlrath wählten. Der Handelskammer des Dresdner Bezirks gehörte er seit vielen Jahren als Vteepräsideyt an. Mitbegründer der Handelsschule und des Zoologischen Gar tens. Vorstand der städtischen Speiicanstalt, hat er ln gemein nütziger Weise sich um die Stadt Drcötcn verditnt gemacht. Durch die Lauterkeit und Biederkeit seines Cl araktei» hat er sich die Verehrung und Freundschait zai lrclcher Kreise rrwoibcn. Leicht sei dem von schweren Leiden nun erlösten Mann die Erde! — Noch in diesem Jahre soll endlich mit den Fundamental- arbcitcn sür daö Dresdner Slegeödenkmal begonnen werde». Dieses Denkmal, welches bekanntlich von dem diesigen Proicssor Hcnze entworfen Ist. wird ln Florenz durch den dortigen Bildhauer Eeual gefertigt, und sind dessen Arbeiten soweit ge diehen. daß sich Prof. Hcnze demnächst zur Vollendung derselben nach Florenz bcglebt. Die Po>lamcnt-Aibesten werden tbrllö In Berlin, ibciiö in der Nahe von Sächsstch-Kamcnz angelerttat, und so wird cln Dccenniuin nach jenen Kriegslagen taS Dresdner Slegeödenkmal eine würdige, längst erwünschte Zier unseres Alt« Marktes bilden. - Bei den hiesigen Prüfungen zum Elniäbrtg-Frei» wllllgcn-Dienst haben von 22 Aspiranten nur 6 die Prü fung bestanden, von denen sich 5 tn der Milltär-Vorbereltung»« Anstalt von N. Pollab, Marlenslraße l5, vorbereiteten. — Das letzte diesjährige Conccrt aus dem König stein findet heute statt. — Der HcrbstfahrpIander sächs.-böhmischen Damvffchlff« fahrt tritt von Mittwoch den l. Oktober an in Kraft und »erden dann die halbstündlichen Fahrten zwischen Dresden und Lo chwitz-Blascwitz eingestellt, dagegen fahren die Tampsschiffe immer noch von DreSten srüb v Ilbr nach Leltmrrltz, 8 nach Pillnitz, Vorm. lO und und Nachm. 1 nach Schandau, tl nach Loschwitz-Blascrvitz, Mlttaa» 12, 2, 8, 4, 5 und v nach Pillnitz. Nachm. 4 nach Pirna, Abends 7 nach Lauveaast und 7.80 daS letzte Schiff nur bis Loichwltz-Blascwltz. Die Rück« fabrten sind ebenfalls verhältnißmäßig verändert, so bah die Schiffe von Schandau nach allen Stationen bi» Dresden früh k. Vorm. 10,80 und Nachm. 2.45 fahren, von Pillnitz die letzten Abiahrten »Abends 0 und 7 siattsinden und von Blalewttz- Loschwitz bis »Abends 7,40 fast stündlich Gelegenheit nach Dresden geboten ist. Während das Dampsboot aus Böhmen wie bisher Abentö 0 In Dresden eintrlfft. Auf der Strecke unterhalb Dresden werten die Fahrten zwischen Riesa und Strebla sür dieses ahr eingestellt und fahren die Schiffe nur noch Vorm. 10 nach Meißen, Nachm. 2 anstatt 2,30 nach Riesa und Nachm. 4,30 anstatt 6 Uhr nach Meißen. — Der seit länger alö 34 Jahren treu wirkende Lehrer an der Mädchen-Obcrklasse der katholischen Hauptschnle, Herr Emil Koch, ist in der »Rächt zum L onnabente siinst verschieden, nach dem er schon längere Zelt erkrankt war. Der Heimgegangene, zu dessen Füßen eine große Anzahl Schüler und Schülerinnen ge sessen, hat sich durch seine Berusstrcuc. sein Wohlwollen und seine tleie Bildung in dem Herzen Aller, die ihm näher standen, rin höchst ehrenvolles »Andenken gesichert. — ES wird für die zahlreichen Besucher des kgl. Grünen Gewölbes nicht ohne Interesse sein zu erfahren, daß die kgl. Gencraldirectton der kgl. Sammlungen sür Kunst und Wissen» schalten dte den Stern zu tkn kgl. sächs. Orden der Rautenkrone bildenden Diamanten (an Werth ca. 30.000 Marks, welche bisher nur aus Wacbö gelegt waren und in der V. Abtbrilung des ersten Schrankes I», Juwclrnzlmmcr nur wenig Effect mach ten, durch den verpflichteten Juwelier des kgl. Grünen Gewölbes. Herrn Louis Hänsch jr. (Pragerstrabes, hat taffen taffen, womit dem berühmten Jnweienschatz eine neue Zierde erwachsen ist. — Gestern »Vormittag fand Seitens der Burg ktr Berg» knappschatt der sog., sährlich sich wiederholende «ergaufzug („heilig ein- und heilig aussahrcn"). verbunden mit Predig» in der Kirche zu Döhlen, vor dem Bergherrn Freiherr« von Burgk statt. >400 Mann traten an, konnten aber leider nicht Alle lm Gotteshaus Pi atz finden. Der Gesammttintruck war ein lehr ernster, feierlicher. — Auö der Irrenanstalt Scnnenstciu sind am Mittwoch Abend zwei Geisteskranke auögebrechen, von denen der Eine rln ln Untcrsuchungödast befindlicher Mörder Ist, welcher Vehuf» Be obachtung seines geistigen Zustande» in der Anstalt untergebracht war. »Beide habe» planmäßig gehandelt: vor ihrem Fenster die eiserne» Gitterstübe losgewürgt, daö Dach erklettert und in bloßen Füßen sich am »Blitzableiter hcrabgelassen. In der Nähe trat ein Eisenbahnbeamter aut die Beiden, die ibn nach dem Wege nach Dresden fragten, aber, alö er Miene machte sie anzuhaltcn, gncrleldcin entflohen. Bis vorgestern hatte man Ihre Spur noch nicht. - Kürzlich hat hier der Verband der deutschen C b o k o« ladenfabrikanten getagt. Die Verhandlungen hatten im Wesentlichen nur sür Fachkreise Bedeutung. Wenn man in Be tracht zieht, daß, trotz der Höhe, welche tie deutsche ChokoladcN- fablikation clnnlmmt. daS Publikum „och Immer die ausländi schen Fabrikate bevorzugt, so. begreift man, daß dem Verbände ein weite» Feld der Thätlgkcit offen steht. Daß die Bestrebungen des Verbandes nach dieser Richtung hin bisher rcck't gute Erfolge gehabt haben, beweist der Umstand, daß die von tcmleidcn ae- schaffcne Verbanbömarkc. deren Verwendung die Garantie tür rcl» Cacao und Zucker bedingt, bereits im Umfange von 3 Mil» lioncn Stück in den 20Monaten ihre»Bestehen» verwendet wor den Ist. Beschlossen wurde u. A. um »Rückvergütung dev Cäcao« zollcö bei der Ausfuhr ins Ausland und um entsprechende Br, rücksichtigung der deutschen Ebokoladen-Jndlistrle bei ucucn Han delsverträgen vorstellig zu werden. — DaS früher so verrufene BIrklgt zwilchen den Trlni« tatlsklrchhölen und dem Waldpark ist Dank der Bemühungen nn- Oberlandcögerichtösälen. in den VerhandinngSsälen der Handels-!lerer Gendarmerie von rem Gesindel, taS von großen Stätten kammrr, der Staatsanwaltschaften rc., sämmtllck^c Flamme» den immer ahschäumt, gründlich gesäubert worden, was ramrntlichlm vorzüglichen Brdnner'schen Hehiroplbreniwrn entströwend. Die Interesse der Umwohnenden tantdar anzuerkennen Ist. breiten Korrltorr und Gänge sind nur matt crlcnchtct. rbcnso j - Gestern Vormittag ist ci» Bettler der sich taubstumm die sämmtlichen Zimmer der Herren Assessoren, Referendare und stellte, in der Friedrichstadt von Haus zu Hans gegangen und Aktuare mit nur le einer Flamme versehen, ha sür den Detail- hat mittelst eines Schriftstücks, das er vorgezctgt hat, um milde und Tischgebrauch Petroleumlampen figurlren werden. Auch die ^ Gaben gebeten. Dabcl ist er nun auch in ein Hau» gekommen.
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