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Dresdner Nachrichten : 05.10.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187910052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18791005
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18791005
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 23-24 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-10
- Tag1879-10-05
- Monat1879-10
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.10.1879
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Vrwkt-lvIvxrLmmv D?«"n . 4. Oktoder. ^ "wfttton dr« Han- delskammertagc» einlate sich üder dieKompromiß- nlolutio». wonach der HanteiSkammertag ten «»ichluß «Ine» Zoll, und Handel««vertraue» mtl Deutschland nur dann alß rätd»» erklären soll, wenn dadurch in den kommrr« jtellen, tntuNrtellrn und landwlrtbschatilichen In« tercssrn Oesterreichs eine entsprcchenkeModitikaiio» des deutschen Zolllarst« «rreichbar ist. Zur Vor« iilnterhaltung,Geschäftsverkehr. LörsenberichsiFremdeulistt. Mitredacteur: vr. Lni» Für das Feuill.: I-RielMtU ^ Lovpvl L 6v., s» » n Sk « « «>«» t t, j 8>:llIo88-8brU886 14, pareanNbar ffoo 8pno<>,'on-isa ^n- uiul Vvricuuk ullsr ZtastspLftlörö, pfanlidriofs, Mellon vte. ^.usraklung ullor Ooupous. DusutMlUivtr« Lontrols der Vsrloosung ullsr IVortlipripierv. ^.Iles lruvir auf krintlivlivm VVc^s Oomlnllslkllo für Viiseftsvl. derettuna der Orundlaaen kür den Antrag und zur Revision de» Zolltaril», der angesichts der deut schen Tarl'erböbungen Im Allgemeinen als Normat- tar» gelten soll, lei eine Kvnierenz von Fachmän nern auS Oesterreich und Ungar» einzuberuftn. DaS Slpvreturvtt'alnen wird, soweit cs über taS örtliche 'l-edüttniß dcr Grenzbewohner hinaus- acbt, als sä ädltch erklärt, dessen Auihcbung lei .. . ^ . durchzusühren. Vcraiitwvrtl. Redacteur: v«cU»r«It in Dresden. I'atiiciiU in Dresden ^ Üiv soit l2 ckairrou liier markt llio ^oolrito Oamonwvlt, 1>cü-o»iIt,r» >iI"«>iHii>n»"i>>7^lHi' k dostokonclo l-'inna Linlcilutou in Sin,»»»«te«, n», 'ii'ttlt^ >! ! uiui Sii»ttv!«>„ aus iiir «rosses 1.n»er in «Ion iiouvsteni .ärtikol» j M , rlor üloävuulinorksam uncl ist in> Ltunffe, clor grössten Ccnwui'iomi ! KegogNLN LU Icünnlni. I Druck und Elgcntbum der Herausgeber: «Ke LLv «r.S78. S4.Fassra.L87S. L Witterungsaussichten: Ziemlich heiter, meist trocken. Tressen. ««»»tag, S.LcMcr. Volitisches. Noch immer erzählt man von den Kanzlertagen in Wien LiSmarck-Anekdoten. Beschämend ist eü dabei, mahrzunchmen, welch« bedeutsame Rolle dabei der bekannle NcichShund spielt. Ucber die Gewohnheiten, das Betragen und die Beißereien dieser Dogge wird mehr Zeitungspapier verdruckt, als z. B. über die Umschiffung Sibiriens durch NordenSliöld, den Einfluß der heurigen Mißernte Europas auf die Nolksernährung im nächsten Winter, oder darüber, welche Wirkung daS Erstarken der Ultramontanen auf die gelammte Sullur auSüben wird. Man macht heutzutage von dem viersilbigen Begleiter de« deutschen Kanzlers ebenso viel Wesens, wie zur römischen Kaiserzeit von den viersilbigen Freunden der Cäsaren. Damals wurde manch ein LieblingSroß deü Cäsar mit der Coniulwürde betraut Weit erbaulicher sind die Wiener BiSinarck Anekdoten, in denen der Kanzler selbst handelnd oder sprechend erscheint. Eine derselben lautet: „Eine geistreiche Aristokratin, mit welcher sich Bismarck unterbtelt, antwortete aui die Frage dev Fürsten nach Ihrem Be finden: „Ich befinde mich recht schlecht, Durchlaucht ... Sie haben keine Idee. was eine neugierige Dame leitet, welche die Kbre bat, sich in Gesellschaft BiSmarck'S zu befinden, ohne die Frage rISkiren zu dürfen, was er eigentlich in Wim macht." — ,.O". riet der Fürst, „Ich kann unmöglich zngeben. das. Sie leiden und werte Ihnen allo offen über den Zweck meiner Neffe nach Wien sprechen. Ich rin nach W en gekommen, um mit Hltke meines Freundes Andrassh eine Magnetnadel zu finden, weiche alle Friedens-Elemente auzicbt und erhftt." — „Ile Magnetnadel zeigt doch nach Nordens" fragte die wu-lgc Dame. - ,.Gewiß", erwiederte der Fürst, „daö ist eben die Pointe der ganzen Geschichte!" DaS Schlußwort ist ein Orakelspruch. Eine alle Friedensclemcnte anziehende Magnetnadel liegt in allseitigem Interesse. Zeigt sie aber nach oder gegen Norden? Auf diesen präposilionellen Unterschied kommt Alle« an. Man soll ein Gleichniß nicht zu Tode Hetzen, aber ein Gleichniß ist um so besser, je vielfacher die Aehnlichkeitcn des Ver glichenen zu Tage treten. Die Magnetnadel in Berlin zeigt jetzt eine sehr scharfe, Rußland zugekehrte Spitze. Augenblicklich führen die offiziösen preußischen Blätter aus, daß rS mit der Freundschaft Rußland» für Preußen nie weit her gewesen sei. Daü ist die Antwort auf die Behauptung der russischen Presse, daß die Unterstützung Rußlands durch Preußen nie viel zu bedeuten gehabt habe. Da» Publikum bekommt in diesem Federkriege manche interessante Enthüllung zu sehen. So erzählt die „Kreuz-Ztg ", daß 1866, als der damalige Graf Bismarck mit Oesterreich zu Nikolsburg die Friedenspräliminarien unterzeichnet hatte, Rußland keineswegs die großen Annexionen Preußens in Deutschland gönnen, sondern einen allgemeinen europäischen Kongreß berufen wollte. Erst eine Sendung Manteuffel's brachte den Zaren von diesem Gedanken ab. Sodann erfährt das Publikum, daß, als die drei Kaiser fich in Reichsstadt über den Orientkrieg verständigten, Rußland von selbst Oesterreich die Besetzung Bosniens anbot, die cS ihm nachträglich nicht gönnt, weil cs selbst auS Ostrumclien heraus mußte. So interessant diese diplomatischen Enthüllungen sind, so wenig kann man sich vom volksthümlichen Standpunkt aus davon angemuthet fühlen. Ein endloser Völkerschacher, ein Bersügcn über Land und Leute, ohne siHnach ihrem Willen zu befragen, ist kein Gegenstand der Genugthuung. Auf einem anderen Gebiete, dem der Zoll- undHandclSfragcn, darf man eher auf eine Berücksichtigung der Volksbedürfnisse hoffen. Wir spielen damit aus den bevorstehenden Abschluß eines dcuisch- östrrreichischen Handelsvertrages an. Am 17. Oktober sollen in Berlin die Verhandlungen der beiderseitigen Bevollmächtigten stattfindcn. Die österreichischen Herren sind schon ernannt, die Namen der Vertreter Deutschlands noch unbekannt. Nach dein Nachdruck, mit welchem Fürst Bismarck in Wien seinen festen Entschluß, hier Etwas zu schaffen, kundgcgcbsn und nachdem er diesen seinen Willen in alle Welt hinaus hat tclegraphiren lassen, zweifeln wir nicht an dem Erfolge. Auch Oesterreich wird sich zu Opfern bereit finden lassen müssen. Allerdings liegen die Vorbedingungen scheinbar ungünstiger denn je. Am 27. v. MtS. hat in Dresden eine Eisenbabn-Conferenz slattgehabt, die völlig resultatlos verlief. Es handelte sich um die deursch-vsterreichischen Berbandstarife, namentlich den Durchgangsverkehr von Ungarn nach den deutschen Nordseehäsen. Die Vertreter der preußischen Staats bahnen vereitelten jede Verständigung, indem sie keinerlei Ent gegenkommen für die von Oesterreich lebhaft gewünschten und auch im Interesse der Rentabilität der sächsischen SlaatS- bahnen liegenden großen Durchgangsverkehrs-Tarife bewiesen. Oesterreich antwortet aus die preußische Sprödigkeit, indem es erklärt: nun, dann müsse eS sich eben andere Schienenwege für den Absatz seiner Produkte nach Westeuropa schaffen. Man denkt dabei an den Bau einer Bahn über den Arlberg und eine Eiscnbahnkonfcrenz hat sogar dieser Tage das um 6 Millionen thcurere Projekt eines tiefer zu legenden Riescntunncls vor dem nur auf 30 Will. Gulden berechneten Projekt eines höheren Tunnels empfohlen. Indessen ist weder das schroffe preußische Nein! gegen die Durchgangstarife nach den Seehäfen, noch die Erbauung der Aribcrgbahn überhaupt ernstlich gemeint. Die Ungarn weigern sich zu dieser Bahn, so sehr sie dem Absatz ihres Weizens, Viehs, Holzes und Lohe zu Gute kommt. Beiträge zu leisten, zumal Oesterreich auch Nichts als Gegenleistung für die aus 200 Mill. Gulden be rechnete Korrektur der Donau in Ungarn und Siebenbürgen bei tragen will. In das Gebiet dieser Schreckschüsse, die den deutsch österreichischen Zollbund sehr bedroht erscheinen zu lassen bestimmt sind, gehört auch der augenblicklich in Prag tagende österreichische „Handelskammertag". Speziell die Prager Handelskammer, die festeste Burg der Schutzzöllner, halte ein so hochschutzzöllncrischeS Programm als Leitfaden für die österreichischen Zollunterhändler aufgestellt, daß man daraus die Absicht erkannte: diese Verhand lungen überhaupt scheitern zu lassen. Die Wiener Handelskammer vertritt einen gemäßigteren Standpunkt und wird denselben wohl auch durchsetzen. Wie viel oder wie wenig prononcirt schutziöllncrisch aber auch in Prag die Beschlüsse dcr österreichischen Industriellen auöfallen — eine Verständigung beider Reiche werden sie nicht ver hindern. Deutschland kann seine maßvolle Schutzpolitik nicht auf geben, wohl aber wird es Oesterreich in den Eisenbcchnfragen ent- gcgenkommcn. Hier sind die Forderungen unseres Nachbars gerecht; Fürst Bismarck hat in seiner Eiscnbahnpolitik auch keineswegs die deutschen Regierungen hinter sich, wie in der Schutzzotlfragc; im Gegentheil! Sein Minister Maybach wird gegen Oesterreich die Pfeife einziehcn müssen; er wird dafür die Mittclstaaten es büßen lassen, wenn diese sich die Büßerrolle gefallen lassen wollen. Die Natinalliberalen Preuße s machen sich aus einen Verlust von 50 - 60 Sitzen im Abgeordnetenhause grfußt. Wie weit die Fortschrittspartei überhaupt noch als ncnnenswerthe Partei in Frage kommt, hängt von dem Ausfall der Wahlen in Ostpreußen ab und darüber verlautet noch Nichts. Ganz Schlesien ist den Liberalen verloren gegangen, theilö an die Klerikalen, thcrls an die konser vativen sog. Ochscngrasen. Kürhessen ging ebenso den Liberalen verloren, nur in Hannover haben sie sich behauptet. In Westsal-n verloren sie Viel»seid. Herford an die Konservativen, in Nassau Biedenkopf, den Oberwestciwald und den Dillkreis, in der Rhein provinz Wetzlar. Eugen Richter wird im 4. Berliner Wahlkreis untcrgebracht, hingegen sucht Laster noch immer einen Bezirk, wo er sein wahlmüdes Haupt hinlegen kann. Dcr Versuch seiner Glaubensgenossen, ihn in Berlin wählen zu lassen, mißlang plötzlich; der betr. Vorschlag wurde nicht einmal mit hinreichender Stimmen zahl unterstützt. In dem lutherischen Hannover, selbst in Buxte hude, können die Nationalliberalen eher Cetewayo oder Jacub Kkan als Landtagskandidaten Vorschlägen, als den krausköpfigen Lasker. Einigen anderen Wahlkreisen, die den Nationallrberalcn sicher sind, ist Cduardchcn zu oppositionell; Oppositionellen aber, bei denen man anklopft, ist er wieder zu — nationallibcral. Dian könnte Mitleid mit ihm empfinden, Hütte dieser Alaun, der so viel Elend über das germanische Volk gebracht, nicht sein Schicksal redlich verdient! Neneste Telegramme ver..DrcSvncr Nachrichten." Berlin, 4. Oktober. Staatsministcr v. Bülow wird aus Gesundheits-Rücksichten <"?) den erbetenen und gewährten halbjäh rigen Urlaub demnächst antrcten. Locale» and Sächsisches. - Im Scbloffe zu Pillnitz land cm, Freitag be! ZI. könlgl. Majestäten größere Hv'tatcl statt, an welcher außer Prinz uno Prinzessin Georg und Prln-esfin Mathilde, die gegenwärtig alö Gälte des Königöpaareö vier wellenden kgl. HH. Groschcrzog und Frau Großderzogin von Rteckicururg-Strelln und die kailerl. und kgl. HH. Crzderwg Carl Ludwig und Gemahlin imd Erz herzog!» Maria Trcrcsia. sowie der österreichische Gesandte und dcr LcgationSjckretär Tdcil nahmen. Se. Crc. Just zmiiiistcr l),-. v. Abelen, auf dessen Schultern bei dcr icpigcn C-iiffbhriing dcr neuen Iuiilzgcjctze schwere Arbeit lag. ist einer Erholung dringend bedürftig mid hat einen mehrwöchigen Urlaub angctrcten. — Dcr seitherige Apl'tilationogcrichtc.Präsldent vr. Pctscbkc in Leipzig bat das .uointluu kreuz I. .ul. des Verdienstordens, der SenatSpräiident beim Reichsgericht vr. Hochcder das .uomthur- krcuz II. .ul. des Verdienstordens und dleNeichSgerichtSräthe vr. Gauenkcimp »nd .Hoffman» daö Nitlcrttcur l. >Ul. desselben Or- deiw, dcr Premicr-Licuienant Frdr. v. Stralenhcim den königl. prcuß. Notden Adlerordcn IV. .ul. und dcr Vezirkcffeidwcbcl Schmidt dcS 2. Bataillons lDöbclns 8. Landwchr-RcgimeiftS »Nr. 10? das allgemeine Ehrenzeichen erhalte». — Dem Strebe» der Staats«cgicrnng, im StaatöhauShalt die größte Sparsamkeit walten zu lassen, ist auch das Budget des Ministeriums dcS .UullnS und Unterrichts nicht ent. gangen. Die Gejamnftzisicr der EinzelroilMate dcsieldcn schließt gegen daS Vorübr um einige Tausend Mark niedriger ab. ES beißt, daß namentlich an de» Kosten der Priffimgcn gespart wer den soft. Schade, daß das Miiiläibudgct nicht mehr der Kom petenz der sächsischen Land stände untersteht, vielleicht wäre da eher als an dem Budget deö Unterrichts etwas zu ersparen, z. B. an den Pensionen von Offizieren, die mitunter noch I», rüstigsten Manncüaitcr stehe» und Jahrzehnte lang als Pe». sionäre aut Kosten der Steuerzahler leben. - Dcr Bezirksausschuß gcnchmlgte in seiner gestrigen, unter Vorsitz deö Herr» Amtöi'auplmami Berndt stattgeftintencn öffentlichen Sitzung ein neues Anlage - Regulativ für Rabenau, die von dcr Grmeii.de Ockerwiy beadsichtiake Einziehung eines Weges, eine von GIcrth inBiakewitz beabsichtigte Divmembration, sowie die Gesuche Heiuke'S in Blaicwltz und Scbwenke'ö in Nle- tcricßnitz um Genchmlgung zu SchlachkhauSanIagcn. Schultzc'S In Reitzendorf zu Errichtung einer Ziegelei, Müller ö In RakebcuI um honccssio» zum Kleinhandel mit Branntwein und Spiritus, der verchcl. Eadpar ln S tricien »m Conccision zu«» Bier- und Weinschank, Mote'ö in WeißerHlnch um Coiiecsslon zu,»Kleinhan del mit Branntwein und L cholzc'S in Mickten um Conccision zum Bierschank. Beft"»wortungtanddlcBcstcilungdcöGcmeindeältrftrn Adv. .Hänpschcl znBlascwtp als erste»Stellvertreter des dortigen Standcobcamlcn. Die S chankconcelsionSgefilchc Lorenz' ln Dcubc», FricienS ebenda, Müllers In Löbtau. StcinlgS in Wölf nitz. Baltanlö In Mickten und Trautmannö In Blauen wurden abgelchnt. Bezüglich des Letzteren hatten Straßenpollzei und Gcmclndc die Conccsfion für unbcdcnklich erklärt, sa bclürwortrt. DaS Gesuch Hlrschoffö tu Rakedcul NM Crlaubniß zurAdhaltung Lffcntlicher Tanzmusik fand keine Befürwortung, obgleich dcr Plan» bereits mit nicht unbedeutenden Kosten einen Saal er baut ; ln dortiger Gegend giebt cö eben schon zu viel Tanzsäle tra. ein Dutzend). El» Recurs Hoftnannö in Dresden wegen Absorberung von BefttzveränderungSabgaben ln der Gemeinde Plauen tand Beachtung, weil dcr Genannte zwar durch Abschluß eines schriftlichen KaulvertragS ein periönlleheS Reck t auf ein Grundstück erworben hat. nicht aber aiö Besitzer im Hypethckr»- bucve eingetragen Ist. - In der säck'slsch-bkbmlschen Schweiz wurde vorgestern Mittag ein ganz urplötzlicher W I t t er u n g ö u m sch w u n g beobachtet. Während gegen '/,I2 lih« veränderliches Wetter sich gezeigt, trat mit einem Male orkanartiger Sturm aut, der die Elbe bis zum Grunve auiwühlte und niedrere Fahrzeuge in Gctahr brachte. Ais der Sturm sich gelegt, trat bei woikcnioscm >Hi»»ncl so erniedrigte Temperatur ein, daß der Thermometer innerhalb wciffger Minuten um mehrere Grade fiel. — Beim Bau der siäbtischc u G a o a n ftalt in Relck werten nicht wcuigcr als gegen WO Arbeiter beschäftigt. ES ist ein cigcutoümlict'cr Anblick, wenn Eounabcniö. Nachmittag- 4 Uhr. die Feicranendg ocke ertönt, von einem Audfichtcpunkte. z. B. dem riesigen Gaobassin auS, die Hunderte von Arocitcrn von alle» den >2 im Bau bcgiiffcnk» Gebäuden znr Cmpfting- nahmc des Lohuö zusammcnsirömcn zn sehen. Ed werden da an die lü.WO Mark Wochcnloi» ag gezahlt. Herr Stadtbaurath Friedrich, unter dessen cncrgüchcr Leitung der riclige Bau rasch verwäriS schreitet, gedenkt, auch wen» d e Tage kür^r werden, t» de» Abendstunden zu bauen und zwar bei Gacfficht. DaSGas wirb natürlich noch nicht in dcr neuen Gasiabrik «clbsl bereitet. lonvcrn soll aus der iiineien Stadt von dem alten Gasemc:cr aus h nauö geleitet wer, cn. DaS ist doch wob! noch nick" dagcwcicn! Da aber die Röhrcnlcftuiig und der Anschluß biiiuc» Kurzem voll« endet sei» wird, bat daö HInausIcitc» des stattliche» Gases zur Rctcker Gasanstalt noch de» Vorthcil, daß die in der Röbrcn- icitung vorhandenen Luitmasscn au,'S Land hinaus- und nicht in die Stadt hinciugcbl.ffc» werte». — Wie der Verein tür 'Wein-, Obst- und Gemüsebau In der Lößuitz und Umgegend iVorsitzcndcr: Obcrstl cutcuantv.Bosc) schon !>» vergangenen Jahre eine höchst rci.« Haiti,,e Auostell- u n g der verschiedenen Bodcnerzcugnissc gepflegter Gartcnkultur nriangirt batte, dcr im Fiübiabr d.I. eine AussicUung iür Erd beeren, Spargel und Re scn folgte, io ist auch MI» vom 4. dis mit 6. Oktober d. I. i» reu stattliche» Räumen deö Aldcrtschlößchenö «Staft n Wcintiaube» in dcr Nicdcrlößnitz bem Publikum eine Herh>tailö:tclli»iggevote». die alles Vorangcgangcnc übcrtrifft und ten Beweis liefert, wie anregend Ausstellungen dieser Art tür die Pfleger der Kinder Floias sind. In den drei ftsiiich bckorirten und mit de» Büsten unseres königlichen HeiricterpaareS ge. schmückten Säle» des AibcrlschlößchenS vereinigt sich Kunst und Natur in c>mr Weise, daß dcr Beschauende au<S Freudigste ge stimmt werten muß. Die Mannlgtaltlgiest der ausgestellten Obsckie überrascht nickt allein ten Laien, sondern auch den Kenner m d Fachmann. Wir erwähnen besonders im ersten Saal taS große Assortiment von Früchten aller Art bc- Assessor Kuhn und eine mächtige KüiblSpvraiiiidc, worunter griechische Ricicnkürbisse, sowie die kunstvoll cnstgettclitc Palmcnaruppe und seltene Blattpflanzen des Hcmtclögärlner Knabe. Der zweite Saal bieter vorzüglich die auScrlcicnsten Sorten edlen Stcln- unb Kernobstes, vorzüglich hervorragend, cmö den Gartcnanlagen beS Graftn von Holtzendortt, vr. Mlschel, Maior Lcngulck und Rentier Heft-hc» Uctz'.crer überraschend reich vertreten, besonders durch eine Weinrebe mit 28 Trauben). Für den Ertrag deö Wclneö war dieicS Jahr durchaus nickst günstig und doch stellt Oberst v. Metzrabt die edelste» Welulorten ln e »er O.ualttät aus, die nickst zu crwa ten war. Dcr dritte Saal ftsselt beson ders durch die vorzüglichen Sortimente Zicrküibissc des Rentier Tviele und die Veredelungömokelie deö Gärtner AhrenttS, sowie durch die Fruckstläite des ApotbrfteS Moll und endlich durch eine höchst instruktive Kollektion dcr nützlichen und schädlichen In- icitcn «vorzüglich Kmer) der Blumen- und Fruckstftiltur. Die Ausstellung ist von Morgens 10 biö Nachmittags 5 Ubr geöffnet und wird irden Freund der Naiur auiS Innigste beftiedlgen. Auch die Blasewitzcr Hcrbst - Ptlanzen - und Frucht- auöste Iliing ist gestern !m dortigen SchMergoricn eröffnet worden und wer heute einen ländlichen Ausflug dorthin »ntcr- nlmmt—bei dcr wiiitiiMen warmen Hrrbstluit »»gemein lohnend - der kann I» Hüffe und Fülle sehen, was die dortigen Kunst- gärtnereien und Privatbesitzer im ircicri Weststreit hcrvorbrachtcn an Dauben, Taieiobst, trefflichen Gemüsen und Knolienpstanzen, Kürbissen, Melonen?c. Die Anordnung ist In dem schön ge legenen Lo'al wohlgelungcn. Am Eingang prangt wie stets bei iolchcn Anlässen ein Hall'schcr Pulsometer (Wassecheber) unb eine vo» Herrn Hofgärtuer Neuman» höchst geschmackvoll arran- girte Eoniiereiffami» ung. Pflanzen unb Gewä-iffe ztebc» sich von hier biö zum Musikpavillon, während dcr große Speilesaal auf vier langen Tiiehrcibc» eine Masse dcr edelsten Früchte bftgt, unter deren Ovuienz die Tischplatten fick» bicacn. Da auch Gartengcrätbschastcii unk manche wertbvolie Neuerung ausgestellt sind unb gegen Loose gewonnen werden können, so Ist dcr Besuch der überraschend reichhaltigen 'Ausstellung auch vo» praktischem Nutze». — I» der Sächs. lftühcr SästIck'ichcn) Dampssckstff- und Maschinendauanstalt, Lelpzlaer - Straße l:i, unk zwar in einem dazu gehörigen hölzernen Schuppen, werm sich die Lackircrwerk- stättc befindet und der gleichzeitig alö Auibewa« runaöraum iür Oele, Firnisse. Farben re. dient, hat in dcr vorvcr.mngenen Nacht ein Brand ttattgciundcn, über dessen Entstehung biö jetzt nichts zu ermitteln gewesen sein soll. Dcr Wächter ieucr Anstalt bat den Brand zuerst bemerkt, Lärm gemacht und mit einigen schnell bei der Hand gewesenen 'Arbeitern durch Einschlagen der Fenster sieh Zutritt zu jenem Schuppen verschafft. Durch die Bemühungen dieser Leute und die alsbald berdeigeetlt? Feuerwehr Ist der Brand wieder gelöscht worden, cbe er weiter »in sich greiien konnte. — Vorgestern Abend gegen ?Ubr ist cm den bei ter Löwen- avotbcke am Altinarkt stehenden Polizeiposten ein Mann mit einem übrigens ungeladenen PIstol in der Hank berangetreten und bat verlangt, arrcttrt zu werden, weil er sich sonst crsckstetzcn werde. Dcr Gendarm bat den Man» mit nach der nächsten Po lizeiwache genommen, wo demselben die Waffe und Munition, die er bei ftch iührtc, abgenommen und der Lebensmüde darauf wieder entlassen worden Ist. - Heute findet die erste Nachmittags Verstellung Im Vlc- torla.Salon statt, natürlich wieder zu Halden Prellen. Seit dem Ersten dieses besitzt der Salon zwei reckst effcctvolle. neue Nummern: die Araber und zwei komische Negersänger. Während die Erstercn durch außcrorbcntiiche Kraft und katzcnartige Gc- wandhcit fesiel» nnd in Staune» setzen, amüffrcn die beiten imilirtcn Neger durch Ihre trockene Droilcrie und englische Komik. Sic besitze» dabei eminente Gelenkigkeit und sind namentlich ihre varokMchcn Scherze erheitcind. Ein übcrra chenteS Ensemble stellt daö vom Ballet aiiSgeiührtc Divertissement „Ein Fest Im Harem" dar. welches heute Abend mit zur Darstellung gelangt. In dcr reiche» und prachtvollen orientalischen st hantaffetracht in rosa unk grüner -eite sehen tleBalictcuicn ganz reizendauv und die Grupplrnngcn, Tänze und Spiele mit den Schielern und Fächern zcuacn iämmtlich geschmackvolle Erfindung und Anuiuth in der Ausführung. — Die neueste Nummer der „Leipziger Illustrlrten Zeitung" enthält die Pouraffö der siinmtliehe» Mitglieder des deutschen ReichSgertchlö in einem Interessante» Tableau vereinigt. Daö Ganze ist vorzüalich in Holz genchnitten. — Die bISbcr Lankbauöstra,ie 2 befindlich gewesene Filiale tcö Geschäfts vo» Daniel Schlesinger ist nach dem Neu- mcukt Nr. verlegt worden. Damit hat diese Filiale zugleich eine wesentliche Vergrößerung erfahren.
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