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Dresdner Nachrichten : 13.11.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187911138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18791113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18791113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-11
- Tag1879-11-13
- Monat1879-11
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.11.1879
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»eil v« Laudtag».»1-». ««b» «arte deute da Stadtratd Severin lNa» Kd.) mit 432 Stimmen aewählt. Der Gegenkan didat greund lFortichr.) «rdielt L4U Stimmen. vrallti, 12. «ovd». In der Vepuilrtenkammrr akiärtr brr Miuistrr res «eutzern aut eine Inter pellation : Er werde mich' strnDlenftag die grwüusch tenAuischlüste über die Be- zievungen zur Kurie geben Kv » stau»inopel. 12. November. Nack' dein tm gestrigen Ministerraive adrierirn neuen Ftnanz- proleker werden die Vvr- schußgläubiger ln Gaiata ^ Lovpvl äs 8clrlv38-8tr!ui8v 14. gegenUiior clor Lpororgs»«» N»odt-LÜ«sr»wm-. !s»odt-lelv8r»uuuv »M- Tageblatt für W-kttk, iilnterhaltmtg, Geschäftsverkehr. Lörsenberlcht,Fremde»liste Mitrebactrur: vr «intl Nt«r«^ Druck und t, . Für d.itz Acuill.: I^apuaS»! . ^.u- rurck Vorhaut' attvr Zlsslspspivp«, pfklNlidrisfs, t ZKvtisn oto, ^.usralrluox ullor 0oup0ll3. Ulloutl-oltlioiro ' Lontrols äer Vsrloosung »Ilor Worttmaxiorv. ^Ilvs »uod Luk knotttoiism VV« 8« llomlvllstoilo für Rlsvkddt. t»t Parts. 12. Nvvemder. Unterredung über ve dem Vernehmen nach, im «erantwotti. Redakteur: In Dresden. unl dl» auswärtige» Gläubiger die verschiede, nen Lteurm pachten. Dle Tabak» undSalzregie wird von ter Regierung ver, waltet. die sich hierdurch bcjablt machen will. Den auSwärtiacn Gläubigern werten äbertir« die ve- träge au» den Elnkünttev Typen,« und Rumeiiens »ugewicien. Die Regie rung soll sich «ndeh da« Recht Vorbehalten, die Gläubiger von Galata t» befriedigen und mit dev auswärtigen Gläubigern unter deren Zustimmung neue Engagement» einzu- geben, wodurch die Zölle iür neue Finanzkombina» tionen ganz frei würden. der. Die „Tempö" meldet, vatz Gambetta gestern mit Grevy eine lange Irdene Fragen der inneren und äußeren Politik hatte und beide sich, vollkommenen Einvernehmen über die betrefsendcn Kragen befinde». Rr.Sl7.24.ZMa.187i>. «»Milcht«. Kommt er, kommt er nicht? Hat Montag geschlagen, kommt immer noch nicht; hat Dienstag geschlagen, kommt immer noch nicht u.s.w. u.s.w. bis: Hat Sonntag geschlagen, Herr Gott, er kommt! Mit dem Er ist natürlich der Großsürst-Thronfolger von Rußland gemeint. Seine Reisedispositionen von Gmunden bis Petersburg und der tägliche Wechsel darin erhalten nachgerade den heiteren Charakter eines Lustspielmotivcs, wenn nicht gar den eines Spieles für die großen und tleinen Kinder in der Politik. Das sei mit allem Respekt vor der hohen Persönlichkeit bemerkt. Stündlich verschiebt sich nicht nur sein Eintreffen in Berlin um 1—2 Tage, es ist auch völlig ungewiß, ob er dahin über Wien geht oder Wien erst nach Berlin besucht und ebenso abivechselungtzreich sind die Gründe für den Aufschub seiner Reise. Bald soll er das Eintreffen Kaiser Franz Joseph's von Äödöllö in Wien abwarten, obwohl schon die k. k. Offiziere bestimmt sind, die seine Ehrenbegleitung bilden werden, bald soll er nicht eher in Berlin erscheinen, als bis nicht eine Saujagd in der Göhrde arrangirt ist, die ihm zu Ehren der Kaiser arrangirt und dergleichen mehr. Das Ganze inacht den Eindruck, als ob der Großsürst-Thronfolger höchst ungern Berlin und am liebsten Wien gar nicht berühren wollte. Run ist der Berühr zwischen den Höfen nach bestimmten Traditionen geregelt, die man auch dann respeklirt, wenn die Staaten nicht übertrieben freundlich zu einander stehen. Hält sich der russische Thronerbe zu einer Zeit, wo diesseits der Alpen alle Sommerfrischen längst vereinsamt sind, an den Wellen des Traunjee's bei seinem Schwager, dem Herzog von Cumberland und mit seinem Schwiegervater, dem Könige von Dänemark auf, so erfordert es die Etiquette, daß er dann auch die Hauptstadt Oesterreich« berührt. Der Zarewitsch faßt aber die Reise nach Wim als eine Art Bußfahrt und die Berührung Berlins als einen diplomatischen Gang nach Canossa auf. Nur der bestimmte Wille Kaiser Wilhelms führt ihn der deutschen Neichsmetropole zu ; der Kaiser Franz Joseph verfügt nicht über «inen Magnet von gleicher Stärk«. Immerhin ist es nicht undenkbar, daß sich der Zarewitsch zu der Reise nach Wien widerwillig entschließt. Ln stolzen Worten hat es Lord BeaconSfield bei dem Lordmayors-Essen wahrlich nicht fehlen kaffen. Ein Aufschneider ersten Ranges! Prahlt er doch, als hinge der Weltfrieden einzig von dem guten Belieben Englands ab! Der Friede bleibt erhalten, wenn Europa sich den Geboten Englands fügt — da« ist seiner langen Rede kurzer Sinn. BeaconSfield kaut so auffällig an der FriedenSph >se herum, daß man sich der Sorge nicht erwehren kann, ob seine Versicherungen ernst gemeint seien. Mehr verlangte der Wolf auch nicht, als er unter die Schafherde trat, als daß sie ihm in allen Stücken den Willen thäte. England, das in allen Wclttheilcn die Kriegssurie entfesselt, um seinen Heißhunger nach Landbesitz zu stillen, das soeben seine Tatze auf Kleinasien und Syrien legt und damit eine neue bedrohliche Phase der Orientfaage einleitet, ist der allerunpassendste Ariedensprediger. BeaconSfield kleidet die russische Politik einfach in englische Sprachlaute um. Mit den stolzen Worten Imperium st Uderts! d. h Weltherrschaft und Freiheit nach englischem Muster in Irland, Indien, Afghanistan und Südafrika, kündigt er eine Weltcrobcrungspoliuk an, die ebenso unerträglich wäre wie die russischen Aspirationen. Die Welt läßt sich eben das Eine so wenig gefallen wie das Andere. Mit beißender Ironie fertigt die „Times" die heuchlerischen FricdensbethcuerungenBcaconsficld's ab, indem sie sagt: seine Worte wären befriedigender, wenn der Friede Europas wenige, von Beaeonsficld'S Eroberungspolitik abhänge. Seine hohlen Tiraden waren offenbar dazu bestimmt, die sonstigen Lücken seiner Rede zu verhüllen Kein Wort der Aufklärung vernahm England darüber, ob die Regierung das Parlament jetzt auslösen, oder e» bis zu seinem natürlichen Ende, 31. Mai 1881, bestehen lasten wolle. Kein Wort sagte endlich Seine Lordschaft über die brennendste Frage der Gegenwart: daö Berhältniß Englands zu Rußland und zu der Türkei. BeaconSfield hat aller Welt eine große Enttäuschung bereitet Und das geschieht in dem Augenblicke, da der aus dem Amte wegen Krankheit scheidende kriegslustige Fürst Gortschakoff noch die Kraft besitzt, seinen gefährlichsten Gegner, dm Grasen Schuwaloff zu stürzen. Dieser zieht sich jetzt von seinem Botschafterposten in London in'« Privatleben zurück — was auch dem Fürsten Bismarck, der ihn gern als Nachfolger Gortschakoff's im Amte gesehen hätte, sehr unlieb ist. Vielleicht hängt der Aufschub der R ise des russischen Thronfolgers nach Berlin mit dem Sturze Schuwiloff'S zusammen. Friedensversichcrungen, sie kommen aus welch hohem Munde immer, müssen stets so lange auf das berechtigte Mißtrauen der Völker stoßen, so lange ihnen nicht Thaten folgen. Das Gegcn- theil geschieht aber. Das neueste Verzeichniß der — natürlich! nur zur Wahrung des Friedens erfolgenden Kriegsrüstungen klingt nicht sehr erbaulich. Rußland verstärkt seine Weichsellinie gegen Deutsch land durch Anlegung von 6 neuen Forts, Frankreich bedroht Bel- gien, indem es vier Gruppen Forts erster Klaffe nahe der bel gischen Grenze neu anlegt, Deutschland rüstet weiter, indem Preu ßen das zweite Geleis der eigens zu militärischen Zwecken erbauten Moselbahn anlegt, und indem Deutschland jedes Feldartillerie-Negi ment um eine Abtheilung verstärkt, neue Infanterie-Regimenter schafft, ein ganzes neues Armeekorps bildet und den Militär-Etat um Dutzende von Millionen vermehrt. Rüstungen über Rüstungen! und da soll Vertrauen in die Leute kommen und die Geschäfte sich heben? Auch dcrAnkaufder preußischen Bahnen dient in erster Linie militärischen Zwecken. Als vr. Virchow rühmend die Leistungen der deutschen Bahnen im Franzoscnkriege hervorhob, antwortete Minister Maybach sehr kühl, das genüge für die Zukunst nicht mehr. Schon im Frieden müßten sich die Bahnen aus den Kriegsfall vorder, itcn und sorgen, daß der Güterverkehr auf die Nebenlinien übergehe, die Lauptlinien aber für den Truppentransport frei blieben. An dem Witterungsaussichten: Unbeständig, meist trübe, windig. Ankäufe der Privatbahnen ist nicht mehr zu zweifeln: ^ des Ber liner Abgeordnetenhauses stimmen dafür, sogar ein Theil der Kleri kalen. Man will gewisse Garantien gegen übermäßige Centrali- sation schassen, als ob nicht der Gendarmensäbel alle NechtSzwirn- fäden zerrisse! Neueste Telegramme der..Dresdner Nachrtlkiten." Berlin, 12. Novdr. In der heutigen Sitzung des Abge ordnetenhauses wurde die erste Lesung der Effcnbahnvorlagrn vorgclegt. Rauchhaupt und Lcuschncr sprechen iür, Kicschke unk Rtwter gegen die Vorlage. Im Laute der Debatte erklärte Rauchbaupt «konservativ): seiner Partei liege eS. ovichon sie mit Hilft der Nationalliveralen über eine Majorität venüge, dennoch daran, das Ecntrum zur Mttarbrtt am Staatswcscn heranzu- ziehen, die Konservativen verfolgten keine Svnvcrinteressen, sie treten Im öffentlichen Interesse für daö Staatobahnshslem ein. Mtntltcr Maybach erklärte, er behalte sich bei der vorgerückten Stunde eine Erwiederung aus die heutigen Vormürie Richters für morgen vor. er möchte beute nur einen Punkt sofort richtig stellen, die gestrige Aeußerung über die Börse sei falsch ausgeiasji worden, er habe die Börse als solche nicht einen Giftbaum nenne» wollen und verkenne keineswegs die grcße Bedeutung der Börse sür dag ganze Handels- und Verkebrölcben. Er wollte sich nur dagegen anösprechen, das! die Börse die öffentlichen Verkehrs mittel. welche der Geiammtbelt und Im öffentlichen Interesse dlcnen müssen, zum Gegenstände der Spekulation mache. (Fort- sctzung morgen.) Locale- and Sächsisches. — Gestern Vormittag tras Ihre Durchs. Prinzessin Friedrich zu Hohenzollern, von München kommend, hier ein und stieg ln der Kgl. Villa zu Strcdlen ab. - Die Reichsgerichtsrätbe Rüger und Scheele haben das Ritterkreuz 1. Klaffe vom Verdienstorden, der KommissionS- ratv Lindnerin Zwickau das Ritterkreuz 11. Klaffe vom Ver dienstorden, ter Bczirksgerick'tS-Sporteliassirer Hammer in Dresden das Albrechitzkrciiz und der Orlsrichter Ktrsten in Schrebitz das allgemeine Ehrenzeichen erbauen. — Landtag. Die 2. Kr. beschäiilgte sich gestern mit der Mittheilung der Regierung über das landwirthschastlichr Institut an ter Universität Leipzig. Die Mittveilung erstreckte sich oui Lcltmg, Lrbriormen. Lehrziele und Lehrmittel. Jmmatrikula- »ionSordnung und Frequenz des Instituts. Was letztere anlangt, so Ist dtcse irit >875 etwa« -urückgegangcn, eine Erscheinung, dir sich bei den meisten deutschen Hochschulen zeigt. Trotzdem ist das Leipziger bisher nur von dem Halle'scvcn landw. Institut über» tröffe«. ES >ft eine vorzügliche Bildungsstätte türdftLanbwtrtvc, die. reckst vorbereitet, die hier in seltenem Maße gebotenen Lehr kräfte und Lehrmittel richtig benutzen. Aber Vier bapert'S freilich Die mcfften Studirenden kommen für 2 3 Semester, na« »ist ein planmäßiges Studium nicht auörclcht. Manche scheinen auch die Universität nnr zu besuchen, um „die angenehme Erinnerung des UnIvcrsitätSIcbenv mit fortzunehmen", d.b. ste schwänzen die Vorlesungen, kncipco und pauke» aber daiür nach HerzenSIust. Den Antrag aut Mittheilung der Vcrhälinisse dcs landwirth- schaftlichen Instituts bot s. Z. der Abg. Gün'ber gestellt. Man habe ihm. sagte er. rlcS vielfach als Feindseligkeit gegen daö Institut ausgeltgf, und doch sei der Anttag nur tm Interesse des Instituts gewesen: die darüber umlauftnden irrigen Mei nungen würden durch gegebene Mttthellung beseitigt. Man habe gemeint, taS Institut werde als bequeme Gelegenheit zur Er langung der Berechtigung für den Einiährlg-Freiwilligcn-Dicnst betrachtet, wäbiend gerate die Reife sür de» Elnlährlg-Freiwii- Ilgcn Dienst Bedmguna sür die Zulassung sei. Man habe ge glaubt, baß die Amprüchc a» die Verbildung ter Aufzunebmen- tcn nicht hoch genug seien. Endlich sei man der Meinung ge,velen, und er thcilc dieselbe, daß sich TageSlragen <Darwi nismus) nicht zu Vorträgen am Institute eignen, da der Vor tragende immer seine eigene Parteianschauung voriübrcn werde. Las Ergebnis! der angestellten Erörterungen aber befriedige allenthalben. EultuSmtntster l)r. v. Gerber schilderte die Ent wickelung des lankwtrthichattltchen Unterrichts In Deutschland. Die öffentliche Alleinung habe sich gegen die ursprüngttch sreukla ausgcnommenc» lantwlrlbichaitttchcnAkademien gewendet, so daß viele auigchoben seien, andere ibrc Existenz bedroht säbcn. Man glaube zu der Erkcnntniß gelangt zu sein, daß ein tragmen. tariicher Unterricht den Ansprüchen, die tniolge der abncbmcnren Fnichibarkelt des Bodens rc. an die Lantwirtblchatt zu stellen seien, nicht genüge. Der Landwtrlh müsse tavcr eine vollständige naturwisscnichastliche Ausbildung erhalten. Wohl könne bei einer Unlversttätsblldung etwas Großes beraiiökvmmen, aber gerade die Landwirthschmt fordere viel praktischen Verst,nid. Zudem sei die Bildung von Lankwirthen aus Universitäten mit viel Schwiciigkciie» verknüpft; den Landwlrtbcn fehle die Zeit z» lange» Studien und kann könne aut den Universitäten die Wiffenschait nicht zu einem bestimmten Zwecke zugespitzt werden. Trotzdem wolle er nicht die Bcrechiigung dcv modernen Gcdan» kens über die landw Ausbildung amcchien. Mit dem landw. Institut an der Leipziger Universität sei. nachdem eS seine eigenen Gebäude eihalttn habc, ei» Mittelpunkt >ür baS landw. Leben und Studium geschaffen worden, an de» sich die allerbesten Er» Wartungen knüpfe» dürsten, sBravo!) Abg. Ublemann bod na mentlich die Wickttigtcit dcs Institut« sür die Bildung tüchtiger Levrer sür die landwirthichaitlichen Mittelschulen hervor und be» stättgte, daß ein guter Geist unter den Stutirenden herrsche. Abg. v. Oeblschlägel freute sieb tcS >7trebcnS. die dervandwirth- schatt entgegrnstedenken Schwierigkeiten, die Insbesondere in in dustriellen Ländern hervorlretcn. m bekämpfen, und anerkannte, daß dein Institute der unIvericUe Edarakier gewahrt bleibe. - Die Regierung beabsichtigt, das Vorwerk Pennrich, das tonst zum Kamincrgu» Gorbitz gehörte und am 15,. Juni 1881 pachtir«! wird, nächstes Jahr zu vertäuten. Bekanntlich werden ans dem Ertrag vcikauitcr Kammergüter, mehr zu volköw M'ichaitllchen alS tinanzlkllcn Zwecken, Waldungen angekauit. An den Jahren 1^77/78 wurden allein tür rund 2 Mlllioren Mark Forstgrunt- stückc erworben. Die Sache wurde an die Finanzdep. U. zur Vorberathnng verwiesen. - Abg. Ur. Melschner hat eine Inter» pellatton Angebracht: ob die Regierung gewillt sei, diesem Land» .tage einen Geietzentwuri gegen die Verunreinigung fließender Gewässer vvrzutegcn? Dieielbe wird der Regierung vergelegt. Die schließlich erfolgenden Mltthkilungcn über Wahtprülungen gaben zu keiner Bemerkung Anlaß. Von koniervattver Seite wird im Landtag ter Erlaß i einer Börsen steuer beanirag» werden, ledock, mit der Maß.j gäbe, daß dieselbe In Sachsen gleichzeitig. tedensallS nicht eher aiö ein gleiches Gesetz in Preußen, in Krall iritt. Sonst läge^ die Geiabr nahe, daß die Fondsbörsen In Dresden und Leipzig ^ reiv. In Zwickau verödeten und die Börsengeschäfte größtcntbcliS, aut auswärtigen Plätzen abgemacht würden, die Kapitalien sich i Tresse«. Lonnerstall. 12. R oveniüer üocrhaupt mepr dem Lande emircmteten. Die vvikswiribichatt iichcn Folgen einer solchen Aussicht bedürfen keinerAuseinandcr- ietzung. Auch hört man davon, daß man eine» höheren E r - trag der Ei len bahne» durch Beschränkung der Be nutzung der vierten Klassc in Anregung bringen will. Die vierte Wagenklaffe ist ursprünglich zu dem Zwecke, der arbeiten den ärmeren Bevölkerung ein billiges Fortkommen zu gcw äbrcn, lnö Leven gcrnicn worden. Bau- und Fabrikarbeiter, die aus der Umgegend der Städte täglich dabin- und zurücksabre», Banerirauc», die Lebensmittel aus den Markt bringen, Soldaten, Reservisten, sog. arme Reisende und dergleichen — ihnen will Niemand die billige vierte Klaffe verkümmern. Aber letzt ttcht man sc»r häutig junge HandlungSreiicndc mit Waarenproden- Köfferchen. geputzte Dämchen und Personen, die sonst Icbr vor nehm thun, die 4. Wagenklaffe füllen. Sie könnte» reckst gut die 3. bezahlen. Vielleicht ist cS möglich, die 4. Klaffe bloö für regelmäßige Fahrgäste, die dem Dienstpersonal iebr bald bekannt werten und iür solche unbemittelte Reliendc, deren Acußercö sie soiort alS unzweilelhall berechtigt erscheine» läßt, zu rescrviren und LackNiettliräger, Nasengueischerjünglinge, Schlcterträulcins und Muffinbaberinne» der dritten Klaffe zuuiwelien. — Die Stände hatten >878 dem Finanzministerium einen Kredit von W Millionen Mark bewilligt. Bis zum 25. Ott. d. I. wurden übroz. Rentenpapicre lm Nominalbeträge von 8i>,38K.a<X> M. begeben und bei einem Dnrchickmitlökoursc von 72,ül» Proz. 58,19:1,337 M. dafür gelöst. Um de» Kredit von Ott Millionen voll zu machen, kann also die Regierung noch S,43!>.l»0N AN. Rente auSgcbcn, so daß sich der Gesammtbctrag der auszugcbenden Rente ans 82.825.Osts» belaufen wird. Der niedrigste im März gewährte Kours betrug 71,90, der höchste im Jul« 1879 erzielte 77.20 Proz. — Obwohl das Bogenschützen - Diner kein Lord mayorsvanquet, wurzelt cs doch wie dieses in den glücklichsten Traditionen der Herrlichkeit des gezünlletcn Handwerls und dessen Verbindung mit dem allen Gewerbsteiß schirmenden Fürstenhauic. Auch taS gestrige Diner der xriv-Bogenschützengilde vereinte den ehrenfesten Kern der Dresdner Büra- rschast mit den Vertrauens männern de» Landeshcrrn, den Rätben der Krone unv den Gesandten dcS Auslandes. An der Evrcntaiel des mit Fahnen, Wappen und Emblemen der Gl de geschmückte» Saales deS Meinbold'schen Etablissements und vor einem Aistbau vonBlatt- pstanzen, aus welchem die Gyvsbüsten des KöutgspaarcS und ter Printtich Georg'sckstn Herrichallrn hervor!euchteten, nahm eine große Anzahl hervorragender Persönlichkeiten Platz : Kammer ben ü vorn aiv Vertreter Cr.Mal. de« Königs, der kg>. HauS minister vr. von Falkenstein, der Präsident der 1. Kammer, von Zebmen, ter interimistische Stadtkommandant. Generalmajor von Funke, KreiSlstiuptinann von Einsiedel, Polizeipräsident Sebwauß, brr königi. preuß. Gesandte Gral Dönhoff, der niederländische Konsul TV» van Keulen, die Vertreter der städtischen Kollegien. Oberbürgermeister vr. Stüde! und Hotrath Ackermann, die Kammrrverren von Burgk und von Boxkrrg. Geb. Reg.»Math Haepe, Polizelbauptmann Rehrhofs von Holterberg, Platzmaior Lpaitebolz; eine große Zahl Künstler gruppirrcn sich zu Ihren Seiten. Den Reigen der Toaste eröffnete der Senior der Gilde, Herr Rechtsanwalt Hey den reich, mit einem stürmisch auigenommenen Trinktpruch aut den allvercbrten Landes tarnen und das gekämmte königliche Haus. Es sei echtkentschcr Sitte, den Edelsten de» Stammes aui den Schild zu beben; sein Hoch galt dem Edelsten aller Sachsen, König Albert, dessen Mcgcnientugenden Redner audEhrllch teierte. Mit echter Heldcntenvrttimme sang hieraus Herr Hoiopernsänger Götze einen Festgctang aut den LauteSherrn. Kamnierberr ä Born versicherte alödann Im Austrage Sr. Majestät der olt- el'rwürdlgen Gilde die unveränderte Fortdauer allerhöchster Huld und Gnade: möge da» Band, welches Jahrhunderte lang Für stenhaus und die Gilde verbunden hat, ungeschwäcbt tortdauern; er trank aut das Gedeihen der Gilbe. Hteraui brachte Herr Rechtsanwalt Hevtenreich son. einen ebcnialls mit Jubel au!» genommenen Trtnkspruch aut Se. Mai. Kaiser Wilbclin, den Hcltengrciö und Schirmherr» Deutschlands, aus. Der preußische Gesandte, Grat D öhnboti. erwiederte daraus; „Sc. Majestät der Kaller ehrt deutschen Bürg-rsinn und deutsche Bürgertugend. Die Gesellschaft der Bogenschützen bat Jahrhunderte lang diese Eigenschaften hochgrbalten und ist dadurch zu einem leuchtenden Vorbilde geworden weit über die Grenzen Sachsens hinaus. Sttcktt besser kann ich den Trinksprnch au> Se. Maicstüt meinen erhabenen Gebieter er wiehern, alS durch ein Hock, aui baS Wohl und die Blütbe dieser ebrenwertben Gelellschckt." Den rrlnklpruch des Herrn Hotlagtriemermelster Kretz schmar aus den Schützenkönig. Herrn Restanraicur Zscheyge, beantwortete dieser in fließender Rede mit einem Hoch aut die durch so vielt beweise fürstlicher Huld geehrte Getrllichall. Alle Welt freute sich, einen Schützenkönig z» besitzen, der des freien Worts so mächtig war. Ein O.uartctt. zusammengesetzt aus den Herren Hotopcrntängcrn Decarll, Eich- brrger, Gotz und Jos. Erl. verschönte die Tateltreude» durch den kunstvollen Vortrag einiger, nicht gerade unbekannter Volks lieder, z. B. „Ich kenn' einen Hellen Edelstein". Sodann ergriff Herr Devuklrtcr Zinngießermeister Bövmer das Wort, um einen rrinkspruch aut die Rätbe der Krone anszuvringcn: möge rö denselben gelingen, die vielfachen Besorgnisse zu zerstreue», welche Im Büraerstande wegen der nächsten Zukunst obwalten ! Namens der avwctenben Herren StaatSmintffer dankte der Herr Minister deS kgl. Haukes vr. von Falkenstetu, indem er aus dein Schatze seiner Erinnerungen der Zeiten gedachte, da eie Bogenschützen nock' aut dem Grwandbause Miellen und ans der, llebcrschwemnrungen auSgcietzten Vogclwicie schossen. Se. Er- cellcnz ließ den wahren und echten konservativen Sinn leben, ter In der Gcleilschast lebe. An einen Dank sür die ibm bci seiner goldenen Hochzeit überreichte «treffe der Bogenschützen- ailte antnüptenk. sckttoß derselbe Sprecher, wenn wir ibn reckt verstanden, mit den betten Wünschen auf das Wlcteremporblühen deö deutschen Handels. Hieraus brachte Herr Juwelier Iäbne den Vertretern der Stävdcveriamm- Inng einen beredten Scttützengruß. Beim Schluß dieieS Berichts dankte Präsident v. Zebmen Alainen- deS Landtags lür die ircundllche Aufnahme. Dir Residenz Dresden b Sbe auf beiten Uirrn ter Eibe immer herrlicher aui, die Bosrnschützen, deren Könige in dem Sonnengott und dem Gott Amor Ihre Vorgänger zählten, blühe mit — Beiden galt sein Hoch. Den bedeutsamsten, in Form wie Inhalt gleich anmntbenken Toast brachte der Herr Oberbürgermeister vr. St übel in Erwiede rung auf die stattlichen Behörden: „Eine glänzende Gesellschaft, eine reich befttztc Tatcl, irohe Gesichter — wo seien da die schleckten Zelten, von denen so oft heute die Rete? Auch er bringe der Bürperickmit heute eine freudige Botschaft: am Iahrcsichluß prüft der Rath die Finanzen und den Zustand deS Gemeinwesens in Bezug ans die zu erhebenden Steuer- A nsxr ü ch e. Freudigen Herzenö dürft Redner eS heute verkünden, daß die allgemeine Beutel- und Kaffrnkrank-ett
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