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Dresdner Nachrichten : 21.11.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187911214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18791121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18791121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-11
- Tag1879-11-21
- Monat1879-11
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.11.1879
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^Lodt-re1vrr»mwo «. G»»v»r. Mam»er. BesBeratbun- beSJustEekarS sprich» Go« dir« Alvieua sein Betrem- dcn darüber auS. das, die allgemeinen Bestimmun- an, bezSgtich der Geist, ffche«, «eiche au» der «an. »1 die Vrletze angreiftn, -naewente» werde» und beantragt eine GedaltS- rrduttwn der Btschöle. Der Justlzmintster hält die RcbuNlon Iür eine »utzlote Maßregel. die dem Klerus nur Gelegen- beit die e. Nck, al» Mär tyrer btnjustellen. Tagekkatt für WkitlK, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenliste. Mttredacteur: vr Lu»» Kür daö Feuill.: LaetMtU Druck und Stgentbnm der Herausgeber: »»reit >n Dresden. Berantwortl. Redacteur: Ll»S«rt«1» L «UIvnU in Drevb-n Du dl tu. ro. Movdr. Die gestrige Berdaitung von 3 Personen, welche ln denAntipachtversammlun- aen aulrtldrerische Reden vielten. verurlachte große Eneaung und batte den Hatibeiehl gegen wet tere i? Pertonen zur Folg,. ES beißt. die Re gierung werde den Pro zeß wrgenAu'rubreö gegen die Verhaiteten emteiteu lallen. Lttvpvl L Ott., Lvlloss-Ztrass« 14, gv^onttbor clor tipornrainnw Xu- unct Vorllnut aUvr LUtLlopspivro, pfLNltdrisfo, teilen otxr ^u8A»lr1uu8 rrUor Louxous. DuvuU-vltPvllo Lonlrols äsr Vsrloooung aller >Vvrldpupierv. ^Iis8 auok aut'brietlieliom VVeft« llomlvilslollv siln läkvvllSSl. ^Uuättlk Lvvttr ! Dtiioivu uuil ^oii8toi-1^oiU(Htux, . , ^ ^ rviodlntltigulv chusvukl, vrswrv von ävu vinfacffstvn Naturell o armes sv o. itz Ulli! OlnuL-, di» ru ckeu temston Oolck-, Vvcker- u»<1 Velour neben 6ufe Xöoise. ^ Delpetvo, keiwter-ttoulemix in jockor lireite üu billigten kreisen. i SkkISZ»7S4 Jirtzrii 187K WitterungSauSsichlen: Frost, neblig, ziemlich heiter. Für den Monat December «erben Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Expe dition, Marienstraße 13, zu 90 Pfennige, sowie für auswärts bei den Postanstalten zu 95 Pfennigen angenommen. Politisches. Biel ist in den letzten Tagen von der baldigen Beendigung des Culturkampses in Preußen die Rede gcwelen. Bestimmtes über den Stand der Verhandlungen zwischen der preußischen Negierung und der römischen Curie weiß freilich nur rin sehr kleiner Kreis von Personen, aber augenscheinlich drängen die Dinge dem Abschlüsse zu. DaS Centrum im preußischen Landtage hält sich nach beiden Seiten die Straße offen: die Negierung zu unterstützen oder in alte OppositionSsteÜung zurückzukehicn. Daher auch seine beobachtende Stellung zu den Eisendahnankäufen. Doch nähert eS sich täglich mehr der Negierung Es scheint, als sei es bereit, all« seine früheren politischen Grundsätze dahtnzupebrn, sobald nur dre Bischöfe wieder in ihre Pfründen eingesetzt, dre Klöster wieder gefüllt,' die Priester keinen Staatsprüfungen mehr unterworfen, der Religionsunterricht der Kirche überlassen wird. DaS Centruin wird bei Zeiten erkennen, daß e« dafür einen >u hohen Preis gezahlt hat. Gleichzeitig mit der Beendigung deS ostpreußischen Kirchenstreites geht auch, wie eS scheint, der gleich« Conflikt in Belgien zu Ende. Derselbe nahm seinen Ausgangspunkt auS der Schule. Belgien hat einfach gethan, wa- jeder moderne Staat gethan hat, was jeder selbstständige Culturstaat thun muß: e« hat die Schule zu einer weltlichen Lehranstalt gemacht und sie der Oberaufsicht des Staates unterstellt. Darob natürlich großer Zorn der katholischen Geistlichkeit, deren Metnhenschaft in der Schule gebrochen ist Der belgische CleruS, an seiner Spitze die Bischöfe, verweigert nicht kloS seine Mitwirkung zur Ausführung der Bestimmungen über di« Ertheilung des Religionsunterrichtes, er will vielmehr eine allgemeine Arbeits einstellung in der Schule, einen umfassenden Unterrichtsstreik, ein völlige« Schließen aller Bildungsstätten erzwingen. Der CleruS bedroht Ellern, Schulkinder und Lehrer mit den härtesten Kirchen strafen, wenn sie an den Staatsschulen sich aktiv oder passiv betheiligen. Der Friede de» Landes ist auf's Aeußerste bedroht. Aber zum Glück hat sich bereit» seit dem 1. Oktober herausgestcllt, daß der Plan des belgischen CleruS scheitern wird. Wie stellt sich nun der Papst Leo XUl. zu dem Streitfall«? Belgien» Negierung und König haben den Papst wiederholt um Einschreiten gegen di« wüthenden B>'ch >se ersucht. Sie drohen damit, daß man dem päpstlichen Nuntius, Monsignore Banutelli, seine Pässe schicken werde. Dieser hetzt nämlich die Bischöfe fortwährend zu neuem Widerstande an. Papst Leo X Ul. steht nicht auf dem Standpunkte der belgischen Bischöfe. Seldstvrrständlich darf man nicht onnehmcn, daß der Papst dem modernen Staate freundlicher gesinnt sei als sein Vorgänger, oder gar daß er ein Recht oder einen Anspruch der Kirche ausgcben werde. Davon ist keine Rede; der Papst ist der Papst, mag aus dem Stuhle Petri ein frommer Eiferer wie Gregor V U., ein ungläubiger Freigeist wie Leo X. oder ein D'plomat wie Leo XIll. sitzen. Nickt da» Prinzip, wohl aber die Methode hat sich geändert. Das schroffe Hemuölehrcn von Gegensätzen, das unwirsche Poltern auf alles Moderne, die rhetorische Behandlung der Neuzeit als Sodom und Gomorrha, auf die eS bald Feuer und Schwesel regnen müsse, das hat ein Ende genommn, Papst Leo XU1. glaubt nicht, daß man wie früher Hagel, Mäuse und Teufel durch Gebet und Weihwasser, so jetzt gewisse staatliche und gesellschaftliche Bestrebungen durch heilige Predrgten vertreiben oder unschädlich machen könne; er weiß wohl, daß im Laufe der Zetten Verhältnisse sich entwickeln, mit denen auch die Kirche rechnen muß, weck sie dieselben weder ändern noch ignoriren kann, und er nimmt keinen Anstand, demgemäß seine Politik einzurichten. Mit dem Kops durch die Wand zu rennen, wie eS Piu» IX. so oft versuchte, diese Politik hat der Vatikan abgelegt; Leo XIII. giebt ein Geringeres preis, wenn er cs doch nicht retten kann, und sucht dafür ein Größeres zu erhalten; er schaut aus dem Ganzm und in daS Ganze, er setzt nicht, um ein unhaltbares Außcnwerk zu retten, die Existenz der ganzen Festung aus'S Spiel Au» denVerhandlungen der belgischen Kammer über dirVerhandlungen der Regierung mit dem Papste ergiedt sich, daß der Papst denHitzköpjen von Bischöfen Mäßigung und Besonnenheit anempfohlen hat, aber in dem Prinzip: daß dl« Schule ausschließlich der Kirche gehöre, völlig eins sich weiß mit den Bischöfen. Nun ist aber, wie der Minister des Aeußern, FröreOrban. nachdrücklich betonte, dieRegierung entschlossen, nicht nachzugeben, sich nicht einschüchtern zu lassen. Wir täuschen uns darüber nicht, daß schließlich die Bischöfe, nicht der Staat es sein wird, wer nachgiebt Der Papst wird die belgischen Bischöfe zur Raison bringen, daß sie die ausgesprochenen Drohungen nicht verwirklichen, sondern dir neue weltliche Schulordnung anerkennen. Aber ebenso wenig geben wir un» einer Täuschung darüber hin. daß die Bischöfe nunmehr Alle» daran setzen werden, die Staatoschule in ihrem Interesse zu knechten und in und mittelst derselben ein Geschlecht von Römlingen heranzuziehen. daS blindlings ihren Befehlen gehorcht, auch wenn e» gegen daS «igme Vaterland geht. Emm lichtvollen Gegensatz zu diesen Aussichten bieten die Reden dar, die vor wenig Tagen bei der Eröffnung der protestan tisch-theologischen Fakultät an der Pariser Universität gehalten wur den. Die bisher in Straßburg befindlich gewesene protestantische Kckultät ist nämlich erst jetzt in Paris für die jungen französischen Studenten aufgethan worden. Mit Nachdruck bezeichnte beider Eröffnungsfeierlichkeit der Kultusminister Ferry den Schutz der Wissenschaft als eine hohe Aufgabe dcS Staats; er unterwarf zwar § auch die Kirche der Protestanten der Oberaufsicht des Staats, aber er rühmte den Protestantismus als ein gute» Stück Freiheitsardeit im Dienste der allgemeinen Kultur. Hieraus äußerte der Dekan der »rotestaiitisch-theologische« Fakultät» „Wir verlangen für tle Religion im Allgemeinen und für unsere Religion insbesondere nur vn» gemeine Recht, daS Recht öffentlich zu reden und und iret zu entwickeln, olme daß wir aus taö Gebiet dev Staates übcrgreitcn. Wir ielmen den Augenblick brr- bet, wo dir Kirchen aut i»re eigene Kraft gestellt, keinen beson deren Schutz mehr nötdi.l haben. Die protestantische Fakultät wird wie die Rechte keö Staates, so auck> die Rechte der Wissen schaft achten. Die Ttzeoiogie, welche wir lehren, acceptirt die Voraussetzungen und die Methode der modernen Wissenschaft. Für und giebt cv keine za et Lorten von Wissenschaft, eine welt licke und eine heilige, dv» denen die eine dein Fortschritt und der Kritik offen, die andere verschlossen Ist, beite ionack ln Feind schaft einander gegenübcrsieben; sonder» wlr üben die freie Forsch ung In der ganzen Ausdehnung bcö Wortes, u»b wir sind in der selten Uederzeugung, tasz seie Wahrheit, welche daö Feld der menschlicken Erkenntnis! erweitert, nur dazu beitragen kan», bas religiöse Gciübl zu ttärkcn. dessen Pflege unsere besondere Aus gabe ist." Der Dekan schloß seine Erwiederung mit folgenden Worten: „Wir bilden keine Prleller, keine Menschen mit eng herzigem. ptäfftlcken Kastengeist; bet unö ttt Jeder ein Priester, Jeder beruft», die ewige Wahrheit aus fick selbst zu schöpft». Wir bilden blo» Menschen, die eitrigst bestrebt sind, in sich und ln Andere» den Kultus des moralischen JtealS, daö tm Ehrlstcn- tvum sich offenbart, autrccht zu ec halten." Lauter Beifall folgte diesen herzerhcbenden edlen Worten. Sie kommen um so erwünschter, als in Frankreich genau so wie in Bel gien und in Deutschland der römische Klerus den Anspruch auf ab solute Alleinherrschaft in alter Unversöhnlichkeit erhebt. In unserem protestantischen Sachsen merken wir freilich hier von nur selten Etwas und nur Weniges. In unserem Schulwesen ist nicht nur die Hoheit des Staates unbestritten, sondern auch die ungleich schwierigere Frage des Religionsunterrichts so glücklich ge ordnet. daß auch die Kirche ihre unbestreitbaren Rechte wahrt. Was am wenigsten berücksichtigt ist, da» sind die Rechte des drittm Fak tors bei dem Schulwesen: der Familie, resp. des künftigen Ledens- berufes des Schulkindes. Viel zu sehr betont man bei uns Das, was ein klarblickender sächsischer Lehrer selbst als „Formalismus" oder „Verbalismus" bezeichnele, was aber dem Publikum als „Schulmeisterei" verständlicher ist. Namentlich hat die dreijährige Fortbildungsschule die Schulmeisteret zur Blüthe gebracht. Wohl sind die darüber gesammelten Erfahrungen noch zu jung, unreif und unvollständig, um ein «nschVsffAftW Vrtheil Zufällen; nur möge unser Unterrichtsminister vr. v. Gerber nicht glauben, daß, wenn ihm seine Bezirköschulinspektoren nur Rosabilder rinsenden, Alles auch rosafarbig ist. Selbst die Amtshauptleute können hierüber nicht zutreffende Berichte liefern; unmittelbare Schilderungen durch bie Gcmeindeoorstände geben wahrheitsgetreuere Sachbefunde. Lasse man doch von dem Glauben, daß die Schule allein die Menschen bilde! Die Familie, das wirkliche Leben machen erst in Verbindung mit der Schule den Menschen. Mit dem blosen „Wißen" ist's nicht abgemacht. Die Verachtung dcS Praktischen, wie sie durch die Schulmeisteret bei uns immer mehr zu Ehren kommt, rächt sich in den späteren geringeren Leistungen unserer deutschen Gewerbtreiben- den. Frage man einmal unsere Handwerksmeister, ob sie z. B. nicht einen Böhmaken von Schneider- oder Schuhmachergesellen lieber in ihrer Werkstatt behalten, als einen bis zum 17. Lebens jahre in der Fortbildungsschule gedrillten Landsmann? Mit großer Freude hatte es daher unser Gewcrbestand vernommen, als die sächsische Thronrede ein Gesetz über das gewerbliche Bildungswesen ankündigte. Die Erwartungen waren groß, sie wurden leider ent täuscht; denn das nunmehr vorliegende Gesetz regelt nur äußerlich die Kompetenzen und Ressortoerhältnisse der gewerblichen Lehr anstalten, es giebt für diese den schulmeisterlichen Rahmen, nicht den lebensvollen praktischen Inhalt. Unser Gewerbestand würde es als eine unschätzbare Wohlthat empfinden, wenn die Fortbildungs schulen in ihrer jetzigen Verfassung beseitigt, dafür aber die Elemen tarschule in Verbindung mit Arbeitsschulen gesetzt würde, wie solche in Frankreich zum Segen des Landes bestehen. Es ist keine Schande, in solchen Dingen von den Franzosen zu lernen. Haben unsere Lehrer von französischen Pädagogen die jetzige Methode des Lese- und Schreibunterrichts angenommen, warum sollte ein so ge- werbfleißigcs Land, wie Sachsen, nicht von den Franzosen lernen, wie schon die niedere Unterrichts- oder L.rnschule durch Verschmelz ung mit der Arbeitsschule tüchtige, praktische Menschen heranzieht? Der Minister des Innern, als Chef deS Gewerbewesens, sollte mit dem Unterrichtsminister gemeinsam, ohne Refsortßisersucht, ein der artiges neues sächsisches Schulgesetz anbahnen und baldigst Kom missare zum Studium der französischen Verhältnisse dahin senden. Dieses Geld trüge tausendfache Zinsen. Tresse». Freitag.21.Novcuiber. »»««»»»«, Locales and Sächsische». — Se. Mas. derKönIg bealebt sich erst beute Nachmittag 2 Uhr. einer Einladung Sr. Mas. dcS deutschen ckaiierS Folge leistend, t»Begleitung des k. F-uigel-Abjutcmtcn Odcrfti. v. Mtnck- witz nach Berlin und von da morgen nach -HubcrlnSttock, in teste» Umgegend morgen Jggvcn stammten. Die Rückkehr er folgt vorans'icht ich am Sonntag Adcnd gegen 8 Uhr. - Der Plärrer oinor. Rothe in ReinSdors hat taö Ritter kreuz I. Kl. vom Albscchköertc» erhalten. An Stelle der E zhcrzegi» hdrisiine. der künftigen Königin Spaniens, ist Jdre Kgl. pvdcit die Erzherzogin Maria A »- toi nette, die älteste Tochter dcö Grot Herzogs von ToSkana, die Nickte unseres Königs Altert, zur Aebtisstn deö Therestant- icken DamcnstiftS ans den, Hradi'chi» In Prag ernannt worben. — Bet den letzt I» Berit» ecöffnctcn Peroandlungcn über einen neuen deutich-österrelchlschrn Zoll- und va » deIöve r- trag lind weder Baicrn noch Sachsen durch Spezlalkommissarc vertreten. Daö Bestreben der deutschen Rcichöroimnistcire geht dahin, einen Tarifvertrag mit Deslencich auf der Grundlage t>S autonomen, vom letzte» deutschen Reichstag beschlossenen Zoll tarif abznichlicsicn. - Landtag. In der 2. Kr. kam eS gcsiern über da» Kapitel Gesandtschalten zu einer kurzen Debatte. Bc- kanntl ck ewpiabl. wie schon an« »ruberen vandtaaen. eine De- putatlonSmInderheit Ablehnung der sackst. Gesandtschaft in Wien. Abg. Udle vrnützte die Gelegenheit, um seiner Liede zur Spar samkeit Ausdruck zu geben. Abg. Acker >» g » n verwendete sich warm iür vie Bewilligung. ES könne Niemand bcbaupten, daß die von den Bunkcdltaaten nnterba'tencn Gelandtschastcn dem Geiste der RcichSvcriastuna zuwiterltcicn. Wenn Sachsen aus de» letzte» Niest sc.ncö Rechtes der Unterhaltung von auswär tigen Gelandtschastcn verzichte, so werke man ihm bald dftscv Reckst überhaupt abiprecken wollen. Weiches Reckt habe denn der säckst. Landtag von der Krone zu ver anaen. daß sie tbre Rechte ausgcbc? Man aebe dem Kaiser, was teS KastcrS ist, man lasse aber auch dem König, waö der König braucht, um seine Selbstständigkeit nach Außen hl» aufteckst zu erdaitcn. Dir Wie ner Gesanbtschaft bade aber auch »>it Rücksicht aus tle zwischen Oesteireich und Sachsen bestehenden HantelSbezlehungen und alten Snm> achten eine praktische Bedeutung. SkaatSminliter v. Rostitz Wallwttz berührte zunächst die etwas peinliche Lage der Regierung. über eine Lacke zu sprechen, am ble tn Rücklicht au» die dadurch berührten Interessen mit Reckst in Par lamenten nickst gern clngctrcten werde, und bemerkte dann, daß eö gerade in dem Augenblicke, wo ein Anschluß zwilchen Deutschland und Oesterreich herbclgeslibrk worden lei, testen Spitze sich gegen Niemand kehre und der allseits ireudtg bearülst worden, einen fatalen Eindruck nach Außen machen würde, wenn der sächsischen Regierung die Mittel zu Ihrer Vertretung am Wiener Hoft veilagt würden. Abg. Kirback behauptete tle auswärtigen Gesandstchgftcn der Einzelstgate» licftn dem Reichögebcinken zuwider. Es gebe iür ble Einzelstgate» keine Ausgabe» In auswärtigen Staaten, die nickst auch zugleich die deS Reiches wäre» Zudem siebe tieTbä- tlgkclt der Wiener Gesandtschaft nickt tm verhäftntß zu dem von st r beanspruchten Auiwanb. Abg. vr. Mtnckwtß bestritt, baß ein Recht durch seine NickstauSübung verloren aebe. Abg. 11 ble - mann endlich rechnete vor, daß durch die AMbebung der Wiener Gesandtschaft pekuniäre'.'-orthelle nickt entstünden. Warum wolle inan Sachsen degradircnk Schon die Pietät gegen die Krone eriortere Genehmigung des für die Wiener Ge sandtschaft nöthlgrn Autwanbe» von 18.000 Mk. Dies« Lumme wurde denn auch mit 44 gegen 32 Stimmen genehmigt. Bon den Liberalen stimmten tür die Bewilligung u. A. vr. Heine. Georg! und vr. Ptelffer; Letz'erer kennt osten- bar glS Greiunacbbar Böbmenö den Werth einer besonderen sächsischen Gesandtschaft i» Wien sür die sächsische Ercnzbcvöl- kerung. Gegen die sür cle Münchener Gesandtschaft eingestell ten tä.ooo Mk. erklärten sich nur 24 St. Einstimmig wurde bewilligt: 40.870 Mk. tür daS Ministerium de« Auswärtigen nebst Kanzlei, »o.0"0 Mk. «ür die säckstiiche Gesandtschaft tnBrr« ltn, 24.0M Mk. Iür anterwettiae Vertretungen tm Auölandr» Id,000 Mk. an Gelandtlchaiislpelen und allgemeinen Ausgaben, 4,070,620 Mk. ald Matrikulcnbeltrag. nooo »Mk. Kosten der Retchötagöwgblcn und 2t,0l>o Vst. c»S Aufwand lür die Vertre tung Sachsens im BunbeSratbe. Eine Petition Arauft'S in Hainichen erwies sich al» unzuläisig. - Die I. Kr. genehmigte a»t Vortiag L. K. H. dcS Prinzen Georg debakteloS tte provi sorische Fortcrbebung der Steuern und Abgaben tm nächste« Jahre und wählte alS Mttalftkcr keö ständischen Ausschusses der BrandversichcrungSkommiision v. Trützsctster und ElauS. alS Stell vertreter Peitz und Hlrßhbera. Eine Petition um Abtrennung deö OrtbibcileS Neuer Anbau vom Dorft Schöncftld bei Leipzig wurde als unzulässig erklärt. - In kcr vorgestrige» öffentlichen Stadtverord nete n si tz u n g beantragte der St.«V. Böftnberg die gleichzei tige Abhaltung der Jahrmärkte ln Alt- und Neustadt und ward der Antrag dem RcastS- und Verw.-AuSsckuß zur Berichterstatt ung überwleftn. Nacktem von der Oberdcbörte bezüglich der Wahl und Zttsammenftr-una kcr Stadtverordneten dahin DiSpenS ertheilt worden ist, daß nickt mehr wie bftbrr. wenn im Lause dcS Jahres einzelne Stadtverordnete durch Ansässig- oder lln- ansässjgwcrden den Elastenbestanb deö Collegiums verschieden, ioiort eine Neuwal l vorzunrhmcn ist, sondern damit bis zum JadreSschluß gewartet wcrdcn und biö dahin der bctr. Stadt verordnete In seiner biederlgen Elaste weiter amtlren kann, wird der diesbezügliche Nachtrag zum OrtSstatut zu tzK »0 bis 00 der revit. Stättcordnimg mit vollzogen. Von den anderen, nickt allgemein interessanten Angelegenheiten, sei n»r noch erwähnt, daß St.-V. Gottschg» beim Ltattratd beantrggt, daS Helne'sche Bild aus der Brüdl'schcn Terrasse noch 14 Tage länger zum Besten deö BürgerbospltcillondS auSzustellen. taö Entree aber aus lo Pl. herabzumintern — ohne der Mildtbätigkeit Schranken zu setzen. — Im Jahre 17t2 hat der königl. Math und Bürgermeister zu Dresden vr. Marcus Dornblütb vier Stiftungen zu Abhaltung von Gottesdiensten an den »Nachmittagen der Buß tage tu der Sopblcnkircbe gegründet. A>ö im Jahre >737 der evangelische Hoiaoitesbienst aus dem Schlofft welchen multe und in die Sophftnklrche verlegt wurde, wurden diese BußragSgotteö- dienste ln die Frauenkirche gewiesen. Von letzt an sollen dieselben wieder in der Lopbftnkircke gehalten werten. Zum ersten Male seit t42 Jabrcn wirv hcute Abend 0 Uvr dieser gestiftete Gottes dienst wieder ln der Sophlenklrche siattffnten. — Voraeiiern fand vor dem Amtsgericht unter Vorsitz deS Herrn Amtsrichter vr. Thost eine Privatklage einen reckt er- fteultchen Abschluß Kläger war der Rechtsanwalt Hering auS Döbeln unb sein Gegner ein Kollege. NechtSanwalt Schlegel I. von hicr, dem als Lühneoeistand Rechtsanwalt Wolt l. assistirft. Der Beklagte batte im Fcucretftr seiner geichäftllchen Thättgkcit gegenüber dem Kläger als Konkursvertieter eine etwas schroffe Acußcrnna gethan, welche die Stellung eines Stratantragö zur Folge hatte. Länger als eine Stunde erörterten die Parteien mit iuriststchcm Scharfsinn taö Für und Wider der Anklage, während der Herr Sübncanwalt einen cr olgioftn Sübncvcriucb machte; nach und nach bei ringelte sich aber bei gegenseitigem Entgegenkommen die vorher st- weite Klust zwischen len Parteien und — zum Guten reden Hilst viel - nachvem auch wegen der paar Mark Gerlchtskosten Einigung erzielt war. reichte» sich die vorher noch so erdlfterkcn Kollcaen zur Versöhnung die Hanv — und der Termin war In Folge testen zu Ende. Eine Bcwcts- gusnabmc durch die Zeugenvernehmung vcrüdcrffülstgtc sich. Vor Kurzem hat die Gcncrgldirektion der sächsischen Staatsclienbahncn ein bedeutendes Ouantum von Schienen» belest > gungSmittein zur vicicrnng öffentlich auSgrschrteben. Der SubmtsstonStcrmin mn >5. e. M. dak dcibel ergeben, daß gegen cie vorjährigen Preise nur die linterlagSplattrn um ca. a Procent tbenerer geworden sink, während alle anderen Gegen, stände Preisrückgänge trotz deö S teiger.S der Etlrnprelse aus, weilen. Für ble Untcrlagopiatte» bat ein sächsisches Werk, ble Marienhiittc bei Zwickau, den niedrigsten Preis gestellt. Be« tancr I vleibt es, daß andere sächstiche Werke bei anderen Ge- genständcn der auS ändiichcn Konkurrenz ntch« gewachten sinh. So und z. B. ^a c.mäqcl von eli sstschrn und wcsttältscpen Werken um 0 Procent. Laschenschrciuben sogar um >5 Pro ent billiger angeboren n orten, alv von sächsischen Werken. DaS er scheint ganz »nbegretstich. w-nn man die Hobe Fracht berücksich tigt. mit der lene ausländischen Werke noch zu kämpfen dcrbe«.
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