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Dresdner Nachrichten : 28.11.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187911284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18791128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18791128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-11
- Tag1879-11-28
- Monat1879-11
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.11.1879
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.»erN», »7. «ovvr. vrufL cm ^pkfepeniwun Nr Sttatz-Lotbringen. b«, ttrftrnb die Ausnahme «tnrr 4'/,pror. Anleihe bis «r Höbe von vt.» welche hauptsächlich V Stsenbahn-, Kaal-, Gtrastni- u. Schutzdamrn gegen die Ueberichwemm» uugrn des Rheines ver» wendet werden sott Die Koniroie «übr» ei», be sondere Landeöschulven» Commisllon, welche u.vr« Ilch an den Ellast-Lothrtn- glsche» Landes Ausschuß der chtet Stratzburg. dent.7. November. Der Beziriv- tag des UntercUas, wählte U»odt-r«1v«nu»ms. ^«^dt-lvIvxrLmmv Kuüolk üvvor. äoffaauos-Illvo ölo. Ualu lilinif-. Hagekkatt für Politik, Ustt-rhaltunq,Geschäftsverkehr. Sörskiibkricht,Frtmr>e»listr. Mitreducteur' vr »iinil Für das Fcuill.: IS»»»»»»»». I'ripvlvn Hill! ^'onKlorlioulvaiix dvioktisltigstv Ausivskl ftvzvüknlivftvp, als auek fsinor kaodoll joftvn konrvs »!U ->I-N bifligslsn l'reisvn. Dapoton-Uoslvr vo» >! hi» l8 8lliek, I'roiion »aeii uuswitits kranco. eute aus seiner Mitte dt» rren wevrung. Sun« -crt. Heusch, L ledert. 2'e» reroift und Schauenburg zu Mitglieder» des van« tcöaiiSschuslcS. London. 27. Novbr. C alisdurv begab sich heute zur Königin Victoria nach Schlost Lvinksor zu einer Auticnz. Lchuwaloft äbcrreichtr deute sein Ab- berufungosäreiben. Paris. 27. Novemb. Die »cutige Kammer er- öffncte Gambetta mit einer Ansprache, worin er das Votum dev Kongresses be glückwünschte, welches Pa- riS diu legalen rltci einer Verantwort!, Redakteur: ^ Haupistadlwieeergab.Pa- » Dresden lto weite taS Band der nationalen Einheit bleiben. Die Negierung sei letzt am einzige» Orte inslallirt. vo» welchem au» man mit Autorität regiere. DaS Votum des Eongiesscs bezeuge das Vertrauen in verständigem Sinn »nt den Patriotismus der Pariser Bevölkerung, denn die gesetzgeberische» Albe tcn würden hierdurch erleichtert. Er bitte die Versammlung, alle unuützcn leidcuschaitlichen Zwiichcuiälle >crn zu halten und alle Anstrengungen hinzu', icistcu au> die Erecichuiig des höchsten Zieles, die Größe veö Vaterlandes und die Belestiguug der Republik , Bestall.» Druck und Eigenthum der Herausgeber: Lt«V««IU cke in Dresden. Kr.S:I2. 2t7JäMl879. Witterungsaussichten: Frostwetter, zeitweise schwaches Schneien, ruhig. LreWen. Meitag, 28 November. Politisches. Vorläufig sind die deutsch-österreichischen Zoll' und Handels- oertragSverhandlungen gescheitert. Nicht bios ivurde keine Verein barung über den künftig, n Zoll- und Handelsvertrag erreicht, man oermochte sich sogar nicht einmal über eine provisorische Verlängerung ^ des jetzt bestehenden, zu Neujahr ablnufenden VertraaSverhältnisseH der Fiuanzmlnisicr Bitter gegenüber den Klagen wegen rigoroser ,u einigen. Die österreichischen Vertreter sind nack Wien zurück- L"d,7^ d^G^Ü'wZ.cü'er'^lS zu? äußersten Hohe zu scksrauben. Die Negierung sei gern bereit, des Ministeriums und möglichst bald einen Gesetzentwurf darüber herbeizusühren. — Die Schankstenercomurii < ion nahm mit 12 gegen 9 Stimmen den Antrag an, vle Steuer lediglich ans Branntwein zn beschränke», lehnte aber tau» de» in diesem Sinne abgeanterten v I sclbsi ab. — Das Abgcord netenbauo wählte heute sein bisheriges Präsidium sür die Dauer der Sitzung wieder. Im weiteren Verlaute der Sitzung wies zu einigen. Die österreichischen Vertreter sind nach Wien zurück gereist, um neue Instruktionen einzuholen. In 8—14 Tagen kehren sie nach Berlin zurück. Mit welchem Erfolge dann neue Unterhandlungen ausgenommen werden, stehe dahin. Der aufrichtige Wunsch der Bevölkerung Deutschlands ebenso wie sein Interesse geht auf eine enge wirthschaflliche Einigung mit Oesterreich. Unser bester politischer Freund soll auch unser engster wirthschastlicher Bundes genosse sein. Aber Freundeüpflicht gebietet auch, dem Freunde nicht drückende Bedingungen der Freundschaft auszulegen. Und daraus ging das Bestreben der österreichischen Unterhändler hinaus. Die Vertreter Deutschlands haben mit vollem Rechte die übertriebenen Zumuthungcn unseres Nachbarreiches zurückgcmicsen. Wir zollen darum ihrer Haltung die vollste Anerkennung. Die deutschen Unter händler haben sich durch ihre Festigkeit den Dank des Vaterlandes wohl verdient, wenn auch das Resultat derselben zunächst nur ein negatives und scheinbar dem endlichen Abschluß einer engen mirth- schfftllchcn Vereinigung zwischen beiden politischen Alliirten hinder liches ist. Was verlangte Oesterreich-Ungarn von uns ? Dreierlei. Zunächst die Fortdauer der freien Rohleinen-Einfuhr, auch über Reujahr hinaus. Wiederholt wurde schon früher hervorgehoben, wie diese zollfreie Einfuhr böhmischer Nohleinen gleichsam als eine wunderliche Ruine aus dem vorigen Jahrhundert in die Neuzeit hcreinragt. Als Friedrich I I. Schlesien annektrrte, wurde der freie Rohleinenverkehr unter den durch die neue politische Grenze ge trennten österreichischen und preußischen Schlesiern beibchalten, well das den damaligen Verhältnissen entsprach und der Preußenkönig seine neuen Unterthanen in ihren gewohnten Bedürfnissen und dem üblichen Bezüge der Bedarfsmitlcl nicht stören wollte. Die Ent wickelung der Industrie, die Eisenbahnen, die vermehrten Absatz- Verhältnisse haben Das, was meist den Schlesiern eine Wohlthal war, m einen Fluch für sie und die in gleicher Lage befindlichen Weber der sächsischen Lausitz umgrwandelt. HeutigentagrS stellen die böhmischen Weber unter dem Schutze ihres Papiergeldes und selbst leidend unter menschenunwürdigen, geringen Arbeitslöhnen, ihre Leinen so billig her, daß die Weber Schlesiens und Sachsens, selbst bei wahrlich nicht hohen Löhnen, nicht mit ihnen zu concurrircn vermögen Oesterreich har außerdem kein Fabrikgesetz, das eine so humane Bestem»,ung hätte, wie das deutsche, welches die Beschäftigung von Minder jährigen in den Fabriken verbietet. Die billige böhmische Kinder arbeit macht die mit thruerer Männerarbeft in Deutschland herge- stellle Leinewand noch concurrcnzunsähigcr. Endlich liefern die böhmischen Weber hcutigenlages nicht mehr, wie nach dem sieben- ,ahrigen Kriege, bloß einzelne Stücke Leincwand aus die schlesischen Markte: in beträchtlichen Massen, als modernen Handelsartikel, führt man Eentnerladungen böhmischer Nohleinen noch Deutschland und verkauft sie in Leipzig. Berlin, Bielefeld, Cöln und svnstwo. Ueberall schlägt das ausländische Produkt die Gewerbe des Vaterlandes. Wenn in Schlesien eine Hungerönoth im Anzuge, in der sächsischen Lausitz kein Verdienst mehr bei den Webern, im Schönburgischen sogar einzelne Weber verhungern, so verschuldet Das größtcnthells die zollfreie Einfuhr böhmischer Leinen. Wir hoffen aus das Be stimmteste, daß die Reichsregierung festbleibt und den ungemessenen Anspruch Oesterreichs auf Erhaltung dieses grausamen Zustandes unbedingt ablehnt. Die gleiche Erwartung hegen wir bezüglich des anderen Ansinnens von Oesterreich, daß auch nach dem Neujahr österreichische Etsenbahnwaggons, die sich auf deutschen Schienensträngen bewegen, nicht mit Arrestschlag belegt werden dürfen. Nur mit aufrichtigem B dauern kann man die österreichische Staatsgewalt sich so zäh für eine Frage engagirt sehen, bei der so wenig Ehre zu holen ist. Wenn Oesterreich die freie Leineneinfuhr begehrt, so kann cs wenigstens die Fürsorge für seine eigene arme Bevölkerung in Nordböhmen ansuhren. Aber dieser Grund fällt bei den Eisenbahnen hinweg. Im Widerspruch mit Recht und Moral haben bekanntlich eine Anzahl österreichischer Eisenbahnen sich ihrer Verpflichtungen gegen ihre Prioritätsgläubiger theilweise entzogen, indem sie die Coupons nicht in Gold, sondern in entwerthetem Silber bezahlen. Zun, Zahltage sehen sie außerdem den EinlösungS-Cours willkürlich stets herab. Um Millionen haben sie mittelst dieses Verfahrens ihre Gläubiger in Deutschland widerrechtlich geschädigt. Letztere suchten zu ihrem Rechte zu kommen, indem sie auf das rollende Fohrmaterial solcher Vertragsbrüchiger Bahnen, wenn eS die deutsche Grenze überschritt, Arrestschlag legten einen Tvcil der Grünt» und Gebäudesteucr den Eommuue» zu üderwctien, sobald dies die Erträge der neuen Zölle und Reichs- stcucrn ermöglichten. Paris, 27. November. Dem „Figaro" zufolge sprach Prinz Jerome auf einem beim Kardinal Bouncchose jüngst abgestattetcn Besuche seinen Entschluß aus, einen Bnef zu veröffentlichen, worin er sich gegen Artikel 7 des Ferry'schen Gesetzentwurfs, Untersagung der Lehrthätigkeit der Jesuiten, aussprechen werde. M adrid, 26. November. Der Haupta»«übrer der auf ständischen Baiiden aui Kuba, Sancffo Cvtmcnes. bat mit allen seinen Anhängern Ne Waffen niedergclegt und sich ten Bebörden gestellt. Bla» nimmt hier allgemein an. daß die gegenwärtige auiftändllche Bewegung aui Kuba überhaupt sehr wenig Aus sichten aui Eriolg haben küritc. S otia, 27. November. In dem neuen Fürstentbum Bul garien ist eine Kabine'skrisiS auögebrochcn. Fürst Aieranbcr weigerte sich vorerst, die Atresie der Skuvscfftina cntgegcnzu nehmen, welches ein entschiedenes Mißtrauensvotum gegen das Ministerium, den Krtegsministcr ii.begristcn, cntbält. Nlcffiö- tcslowcntaer derlei der Fürst Gäter Herr» K rawaloff, damit ct die Bütung eines konservaiiv-libcraicn Miniistriumo übernehme. Eettinie. 27. November. Der Präses des montenegrini schen Senats, Prtrovlch, ist nach Antriieriea abgereist, um von dem mit 15, Bataillonen türkischer Nizamö in Gusinle und PIaver cinrückcube» Achmed Mukbtar Pascha hie genannten beiden abzu- tretcncen türkischen Distrikte zu übernehmen. Locale« and SSchjiiLe«. — Se. Mai. der König wird sich in Begleitung S. K, H deS Prinzen Georg und der königl. Flügel- und persönlichen Adjutanten bcbms Abhaltung einer größeren Hollagb Sonn abend den 29. November c., früh '.',7 ubr mittelst gewöhnliche» ZugcS von hier weg nach Oschatz begeben an welch' letzterem Orte auch die kgl. Jagdtakel abgebalten werben und die Nückkebr nach hier unmittelbar nack, Beendigung derselben.erfolgen wird — Landtag Gestern batten wlr I» der 2. Kr. taS Schau- sviel einer S octalt sie» Vo batte. Von den loclaldemo kratischen Abgeordneten sprack: dies Liebknecht, aber er sprach für alle Drei ziiiammc». Er batte auch dafür gesorgt, daß t» soelalistlschcn Kreisen die Kunde verbreitet ward: Liebknecht spricht, und so war den» auch die Zuhörer» bünc mit dicllgen Seclaliftcn gefüllt. Angeregt wurde die Debatte durch eine An frage de» Ab'. l)r. Stephani an die Regierung, ob dieselbe beabsichtige, anläßlich des uugenügcnteu finanziellen ZustandeS cinlgsl bei sächsischen Stcinkob len werken benchendcn Knapp schaft okaisen im VerwaitungS- oder GeictzgcbunuSweae Maßregeln porzubcrcilcn. um die hieraus zu beiürchtcnhc Schäti guug der Bethciligtcii sowohl, wie einer Anzahl von Gemeinden und Armcuv.lblndlN voizubmgen? t-in Dbeil dle'cr Kauen ist h.ute nlchl mehr in der Lage, den übernommene» Verbindlich keiten nachzukowmen, ja die größte dle'cr Kauen, die Ober hobudori-Bockwacr, hat die Pciislouösätze bereits aus die Hälttc tt'vn 9 aui 4'ä- Mark wöchcnttichs berabsctzen müssen. Der Grund hierfür ist vor Allem in dem rapiden An wachsen der Zahl der Berginvolidcn zu suchen. Während die Mttglicdcrzadl der Kasten in den Jahren I8<>8, 1872 und >b<78 wie idlgt stieg: 11»tt0. >',,279 unv I5>,892, nahm die Zahl der Invalide» wie Nachsicht zu: :i9:i, <U5 und 1124; diese Zahl kann diö aut 2509 steigen, ehe der BcharrungSzustaud ciukrltt. Der Grund HIcriür ist darin zu linden, daß jetzt der Zeitpunkt cingctrcten ist. wo das Gros der den Kasten seit ihrer Begrün dung angchort habende» Mitglieder invalid wird. Der Minister des Iuucru v. N ostitz - W allwitz antwonctc auk die Inter pellation. bau die Neuerung der Angelegenheit bereits ihre volle Awmcrttamkci't geschenkt habe und daß das k. statistische 'Bureau mit diesbezüglichen Erörterungen beschäftigt sei. Zunächst gebe es kein aodcres Mittel de» Schwierigkeiten zu begeaiieu. als daö, leider schmerzliche, die PensionSsätze am das Maß herabzusctze», taS die Kasten wirklich kragen können. Wohl laste sich auch noch seitens der Werkbesitzer eine Erhöhung der vo» ihnen zu den Kasten gewählten Bcsträgc erhoffen <in Preuße» sind diese Bei träge im Durchschnitt etwas höhen. ES werde auch zu erwägen sein, inwieweit aui dem Wege der Geietz.irbung gegen die vor handenen UebclNänkc vorzugeben sei. Ob den Invalldcnkalien eine gemklwame Organisation kür das ganze Land zu geben sei, hänge von dem Resultate der Erörterungen ab. Hieram nahm Avg. Liebknecht das Wort. Die Erklärung tcö Ministers werde In den behelligten Kreisen einen trüben Eindruck Hervorrufen, da durch eine weitere Herabsetzung der Pensions sätze ein großer Notbstanb geschaffen werde. Er wünsche, daß die Enauetc nicht einseitig veranstaltet, daß auch die Arbeiter gehört würden, was blöder nick t der Fall oewelen. Schon seit 10 Jah ren lägen dem Ministerium aus Arbeltettrelien Vorschläge vor daö Hebel bester wodurch daö Hebel bester getroffen würde, alö durch alle hier "gehörten Vvrschläge. Wären diele Vorlck'Iägc brachtet worben, ... . . würde daö Ministerium setzt nicht so raihlos leln. Die Vermeb- Oesterreich will aber dresc Srchcrungsmaßrcgel ning der Invaliden habe ihren Grund in Dem verminstwldrlgen nicht dulden Kann es für dieses Verlangen auch nur einen einzigen und Leben und Gesundheit der Arbeiter gefährdende» Betrieb der Rechts- oder nur Billiakeitsarund ansülwcn? Endlich verlanat dergwerfe.tn dcr salschen Verwaltling dcr.Kaften und ln gcsctz- ^ Ucbelttänden. Durch die Art und Welle, wie der Bergbau Ocsterreich Herabsetzung der deutschen landwlrthschastllchen Zolle, betrieben werte, würden mastcnbaitc Unglück Skulle bervorgermen. Deutschland weigert sie. Um hierüber ein Urtheil zu haben, muß man die Einzelheiten des Verlangens und die deutschen Gegengründe kennen. Hessin wir, daß sich die österreichischen Unterhändler in der Die ArbeltSzU» lei zu lang, die Luft tn den Bergwerken schleckst, cö fehle a» genügender Peutllatto». die staatliche Aussicht lei un genügend. Weiter zielst Redner gegen das Haitpffickstgesetz zu welches dazu beitrage, daß die Kasten ,ür Lasten I» An- Zwischenzeit von der Unbilligkeit lhrer Ansprüche überzeugen^und spr„ch ^„ommen würden, die eigentlich den Werkbciitzern zu- die innere Berechtigung unserer Verlangen anerkennen! Dann wird auch Deutschland ihnen enlgegenlominen. Unsere Eoncessionen liegen auf dem Gebiete der Eisenbahntarife. Neueste Telearamme ver..Dresdner Nachrichten." Berlin. 27. November. In der gestrigen Abcndsltzung der E i se n babn e o m m i ls i on. worin ledig!i.v die ftm-uzlcue Seite ves Bahuankaufö und die sog. Garantie kiökutlrt w:..dr», sprachen sich die Minister Mavbacll unv Bitter zu vieler. An trägen auö. Sie erklärten, dies sei zwar nur ihre persönliche. — ... Ansicht, fte würden sich aber bemübrn. einen Beschluß! sich zumeist um vtc Widerlegung der vo» Liebknecht ausgestellten fielen. DaS Berggesetz gebe den Arbeiter der Willkür des Arbeit gebers preis, der Ihn entlasten könne, wann er wolle. Der Haupt fehler ber KnappschaflSkasten sei, daß sie nickst von bcn Arbeitern verwaltet würden. Der Beitrag, den die Wcrkbestheran die nassen zahlen, käme eigentlich erst ans den Z akchcn der Arbeiter. D rnArdell lern sei eS durch kaSSozlalistengesetz unmöglichgeworden.selvsttbätig für ihre Intereste» clnzntreten. wcShald der Staat Hellen müstc. der Staat toll die Ob raullickst, die Kontrole über die Kasten führen, aber dabei die selbstständigen Regungen der Arbeiter -ui- rcckst erhallen. Von großem Vortbril wäre daö Statut der eng lischen Gewcrksch.sttcstasscn. - Die nun folgenden Nedcn drchwn Behandlungen und Angriffe. Abg. Vodel konslallrtc zunächst, daß nach der llallaellmtciien Regelung d'e Ob. thohnderi-Bock- waer Knap scdaiiSkaste über alle Schwierigkeiten hinweg lei und kam daun aui die bcsiihcude. von gen istcnlolen AKtatorcn ge. schürte lluzmriedei'heit. In ein einen Wehertisiriklen verdienten fleißige Arbeiter nicht so viel, als die Pension der Vcrginvalldcn beträgt. Hätten die Arbeller nickt bei tc» Kaste» mltgewirkt, io wären die Pensionen nickst Io zum Ruin der Kassen in die Höhe geschraubt worden. In den Bergwerken wurden alle Erfahrungen derWiffemchast zurAnwcndung gebracht, um dleArtciterzu sichern. ES sei fraglich, ob die Wcrkbelltzer noch höher zu den Beiträgen hcraugezogen werden könnten, als es ge'chehc. dagegen sei zu erwägen, ob nickt die Werkbcsitzcr kür den Fall der Einstellung Ihrer Werke eine Eaution zu Gunsten der Easscn stellen sollten. Vlceprälldent Streit iDank seiner Ruhe und versöhnlichen Gesinnung der Freund Allen trat zitternd vor innerer Erregung den Behauptungen Liebknechts entgegen. ES gehöre, sagte er. zu der Anklage, daß der Bergbau vernunft widrig betrieben werde, ein eigciirhümllcher Mutb, zumal wenn bieic Anklage von einem Manne auögehe, ber die Verhältnisse gar nickst kenne und nur nach Hör-«sagen urkvelle. Er bezeichne tlcö als etwas Verwerfliches. Eine kecke Behauptung sei eö. zu sagen, es wäre in den Bergwerken nickst für 'Ventilation gesorgt. Er und viele, viele Andere mit ihm nahmen herzlichen An- lhcil an dein Loose der Arbeiter. Wenn diese hnmanltären Bestrebungen nicht immer den gewünschten Erfolg hätten, wer trüge die Schuld e Die Socialdenustraten. Jedes bumanitare Streben werde mit Hohn zurückgewieien. zwilchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer Haß geiäet und jeder Arbeitgeber als Einer blngestellt. der seine Leute autziauge. Unter solchen Vcrbaltniste» könne alleidingö eine Apathie gegen die Arbeiter entstehen, obgleich stc immer noch nicht zu reckstiertlgen sei. Wie aui politischem Gebiete, so seien die So isttemokraten auch auf rem socialen die grcßten Reaktionäre, denn sie seien die Ursache bwier Reaction. Die Sociaibemokraten hätten eS kabln gebracht, bah mancher Freunb der Arbeiter die Flinte inS Korn geworstn bade; denn muß es ihn nicht entmutblgen. wenn man Ihn immer »ur alö Felnb betrachtet? Er schloß mit der Hoffnung, daß sich die Arbeiter durch die heutige Debatte über ihre Interessen klar werten möchten. Abg. Roth meinte, cö sei ihm bochsnterestant zu vören, daß sich Liebknea t aus die enatticken Gewerkschatten stütze: Liebknecht wisse wohl nickst, vaß s Z. diele „TradeS NnionS" gerade gegen die englischen Soeiastemekraten InS Leben gerulln wurden? Man eifere gegen Arbeiter-Ent lastungen, man solle nur aber auch die Arbeiter erziehen, ihre Kontrakte zu halten. Kein gröberes Unglück konnte angcrickstct werden, alö indem man den Arbeitern zurief: Sparen ist tiniinn. Geh. FIn.inzrath k)r. Freiesieben widerlegte aus Grund statistischer Dhatlachen die vom Abg. Liebknecht gegen die 'Verwaltung der'Bergwerke erhobenen schweren Vorwürse von A bis Z. Abg. Ackermann: Daö Sozialistengesetz hindere den Arbeiter nicht an der Ausübung seiner bürgerlichen Reffte, eS richte sich gegen Vie Bewegung, welche Menichen zu staatsgefahr« deute» Handlungen autteizt und de» Glaube» an Alles, was aut und heilig Ist. auszurcikcn versucht. Man könne nickst die Ar beiter mit de» Sozia'dcmokratcn iörntlstzlren. Er verwendet sich endlich iür Zwangokasten. Abg. Niethammer legte In war men und aus dem Herzen kommenden Worten dar. wie der Segen des in der ietzlgen Fassung allerdings ungenügenden Hgttpslickst- gcictzes darin bestehe, daß es eine Anregung zu den iür den Ar beitgeber bestehenden Verpflichtungen seinen Arbeitern gegenüber eisthalte. Zahlreiche wohlmeinende Arbeitgeber verstckerken Ibre Leute gegen alle Unfälle und nickst nur gegen die. iür welche fte rem Geletz nach vcrpfffctstet seien. Leider gebe es noch Arbeit geber. die kleinlich genug wären, nicht mehr zu tbun. glö waö daö Gesetz «ordere. Niemand erschwere aber den Arbeitgebern die Betbatigung der Menschenliebe so sehr alS die Verhetzungen der Ar beiter durch die Soziaibemokraten. < Sehr wahr!> Abg. Liebknecht erklärte unter Gelächter, cS sei irrig, anzunehmen, die Sozlal- tcmokra'en hätten die Arbeiter verbeut Die bsttchenden Eala- miläten leien nickst die Folge der sozialistischen Bewegung, son dern diele sei erst auö den Mlßstänten hervorgegangen. Zum Beweise dasür. daß er sehr gemäßigte Anschauungen habe, ver liest er ein Stück auö einer von ihm trüber einmal gehaltenen Rede. Von een englische» TradeS UnlonS verstehe Abg. Rotb nichts; dieielde» dicnlen freilich nickst als Schwanz für eine volitifche Partei. Die Sozialdemokraten betrachteten die Hirsch - Duncker schen Gewerkschgttcn als eine Vorschule iür den Sozialismus. Unter dem Sozialistengesetz, da» nicht loval gehandbabt werte, hätten sich hie sozia'temokratlschen Arbeiter erst reckst entwickelt. Schließlich machte er noch dein Liberalismus daö Kompliment, daß derselbe in Deutschland bankerott sei. Staatöminlster V. Nostttz - WallwItz konstatirte, daß an den Zuständen der Knappschattskaffen nicht die Regier ung, nickst die Verwaltung die Schuld trügen, sondern Die, weiche die Arbeitnehmer über die Leistimgösäbigkeit der Kaffen getäuscht haben, und zu diesen gehöre in erster Linie auch Liebknecht. Der Minister verlad nur einen Tbcll einerLtcbknectst'schcn RclchstagS- reke, in der den Wcrksbelitzem der Vorwurs gemacht wird, sie hielten einen 2heil der Kassen ihren Arbeiten, vor. Wenn Jemand das leie, io könne er nicht da ür sieben, daß man daö nickst aiö Aufhetzung bezeichne. ES sei vielleicht richtig, daß die sozsgldkmokratiicffen Grundsätze zum Absolut SmuS sühren, aber niemals würben diese Grundsätze die bösen Wetter und Unfälle in den Bergwerken verhindern können. Die übrige» Gegenstände waren bald abgetban. Die bcrcliS er wähnte Petition um DismembrationSireibeit deS Grün dei gentbumö liest man gegen die Stimme ves Abg. Ur. Krause aus sich beruhen, beantragte aber bei der Regierung statistische Erhebungen. Gleiches Schicksal batte die Petition v. Sommcrlatt ö ln Kleinbäncffen, der Entschädigung iür Ma- növcrschädc» verlangt. Dagegen wurde eine Pctstio» der Stadt Allenberg um Beihilfe aus Staatsmitteln bc"nis Verringe rung der In Foi. e Brandunglück entstandenen Schuldenlast krr Regierung zur Berücksichtigung empfohlen. Am Mittwock' prangten die Räume teö Mclnholt'sckstn Etablissements im schönsten Scffützknsck'muck: die diesige privt« 11 g I r te S ck, ei b e n s ch ü tze n - G es e 11 l ck, a s t hielt Ihr Fest mahl ab »nb all d e ringsum mit dekorativem Geschmack aus gestellten werthvosten Insignien der Gilde, darunter die schönen Geschenke unseres Königshauses. Waffen, Trophäen und bun»er Fahnenschmuck kündeten am den ersten Blick die Angesehenbeit der Gcicllicffatt an, die sich freilich wieder wie Immer noch wehr kur» die hociM dementen Gäste auSivrach. Für Se. Mai den König und das königliche Hanü war Herr Kammerberr Freiherr ü Bven e-schiene» und ferner waren anwesend die Herren Sta stS- miwsier Ur. v. Adctcn, der Minister deS königl. HauseS Ur. Frei herr v. Fallcrstcl», Dbcrbür ermestter U>. Stübci. Skadtver- ordnescii-Vorslkher Hcsraw Ackermann, Platzmaivr Hauv'mann Spallcholz, P: iizeleemm'siar Hauptmann Nckstb ff v. Holter berg re. Der liebenswürdige, onnlmlreiitc Geist, der bcn
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