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Dresdner Nachrichten : 06.07.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188007064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800706
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800706
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-07
- Tag1880-07-06
- Monat1880-07
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.07.1880
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»k. »s» — Der Vergnüg UN gsverkehtz na- d«»'delletzten AusffugSorien bei Tharandt, ebenso na- ver Sächs. Schweiz «urde am vergangenen Sonntag vurch die unabnftlae Witterung gewaltig tn Schranken gepalte», denn aut dem vöhimsche« Bahn hof wurden iin (Ganzen nur 2 Ertrazüae expedlrt und diese »raren auch nur mäßig besetzt und keineswegs von der sonst gewohnten Stärke. Dagegen scheint der Verkehr nach der Lbßnttz trotz de« Regen» lmmcrbin ein leidlicher gewesen zu sein, wenigstens machte sich ani de« Leipziger Bahnhöfe die Erpediruna von S Extrazüaen iiothiventlg unk zwar 2 In der Richtung nach und 4 In der Richtung von de» Stationen der Lößnitz. Die Zahl der aul den» Leipzi.ier Bahnhöfe bcsdrdrrtcn Passagiere »rirb auf rund >7.000 beziffert. Der Schlesische Bahnhof Patte eine Fre- qurnz von etiva ^000 Passagieren aufzuwrisrn. Berliner B u m m ei d ri efe. Die EoMerenz IN zu Ende, die neue Gricckkngrenze ist gezogen - auf dem Papiere! Da» Papier ist geduldig, viel geduldiger al» die Albanesen! Der Landtag ist gcs>! losten, Src. v. Puttfaiiier kat lein Kirchenrictatur- ge'eb Mellich in den Hafen herelndugsirt. nachdem die National- llveralcn mit tckanutcr LieoenKivürdlgkeit Boomätfchcrvlenste ge leistet. ES sind doch nette Leute, die Siationalliberalen: sie rai- sonniren und ichlmp en zwar wie dir Rohrspatz», ader schließlich thun sie doch, w,io man von Ihnen verlangt. 2Lozu schicken wir den» Bolkd'vcrtte.er I» die Parlamente, wenn sie nicht schimpfen sollen ? Blei ist zwar von der Kirchcnvoriage nicht adrig ge blieben! ja, nenn daö Eentrum gewollt hatte! Schwarze See len! - Eo rauscht am Goidfisihteicbe, - Da trollt ei» zottiger Bär — Tyrao. der edle Reiel Sdund, - Mit Thränrn Im Rüge daher. — Ihn iainncrt der Zeiten Vertnbniß, - denn ein sehr bedenklicher Ton — War neulich cingerisse» - In kerCentr»»mS- fraction. Der Doctor Windthorst, der alte, — Ist Immer schöne rauS, — Die Neid enipcrgo gingen - Mit Viichow neu lich nach HauS, — Der Lchor!emcr-Rlst. o.Himmel! — Wird kecker zu jeder Frist;- Schon bat er an» helllichten Tage Den .Hasseimann geküßt. - Mir ahnt eine Wcltkatastrophe!— So kann daö langer nicht ged ». — Wer soll da noch Kanzler bleiben, — Wenn solche Dinge geschehen. - So klagte Tyraö, der Reichddund. - Plein wack rer TPraS. nur Mutb! — Laß Deine» Pieincr nur walten — lind es wird Alles noch gut. - Da stimmte zur iclbigcn Stunde - v. Bennigsen und seinEorps glir die kiSercllonäie Be'ugniß. Du Eentrum. nun sich' Dich vor. Beliebt es Dir, frechllngS zu reizen — Den Löwe» von Fri rri l c-inb; (Reich schnürt man mit diöcretionärem Stricke den Hais Dir zu! — Bor der Hand wird Letzteres nicht nöthig sein, den» nun l at sichS InDcntschlaubauögerarlamentct und cS beginnt cte ilietliche Zeit der saison morw. Die rntlosen Veihaiitluiige» über die Kirchciworlagc ivareu kreilich auch der reine Saison- Pt o r d. Wenn ma» daö harmlose Viertcihu» dert unseres Alphabets anschauk. sollte man meinen. cS sei un möglich. da elbe in io manniehiach verichiedcnc Berdluduugc» zu bringen, wie dies in der Debatte des preußischen Rbaeordnctcn- hauscS bezüglich der Kirchciworlagc geschehen ist. ES Istcrüaun- llch, in w e viel Variationen man ein und dastrlbe sagen kann! — Die pompba't an den alten Litsas,--Säulen verkündete „iiiter. nationale" Ziegel RuSsteilung ist verlausen wie ein Troplen im Rinnsteine. ES hat Rlemand so recht etwas davon gemerkt. Rur der energische ZcitungSlcser, der die Zeitungen ..frißt", wie man poetisch zu sagen pflegt, fand in irgend einem verborgenen Winke! deö eine» oder aiidcrc» Blattes eine kurze lroiiische Notiz über die Weltausstellung im Ererzlerhause der Garde-Grenadiere. Maiitiösc Leute behaupten, die AuSstellungö-Arrangenre hätten Ursache gehabt, die Kritik der Zeitungen zu lürel'tcn, wcöialb sie so peinlich in der Zulassung von Vertretern der Presse bei der Eröffnung gewesen. DaS ist aber Verleumdung. ES war viel mehr zarte Rücksichtnahme aut die Honoratioren, welche man nicht durch den Rnblick von boshaften Zeitungsschreiber» beleidi gen wollte. Und waö iür Honoratioren wohnten dem Rctuö bei! Wenn man den Blättern glauben darf, deren Vertreter sich wahr scheinlich unter irgend einer MaSke Zutritt verschafft batten, vobe» drei Stadtverordnete und zwei SeconteleutnantS die Zeter durch die Ehre ihrer Anwesenheit, von den Totten rede man um Gutes; von Todtgebornen läßt sich aber gar »ichis BöseS weiter nachsagen, als höchstens der Mange! an LebcnS- »ähigkelt. Lassen wir also die internationalen Ziegel ruhen. H. 3. für den Setzer. Verehrter Freund! Sin schönes Eompll- ment von der Redacllon des „Berl.Börscn-Eonrler". Die Herren lassen sich vlelinalS betanken, daß Du ihnen, indem Du in mei nem vorigen Briefe aus der Roch- eine Kochstraße gemacht hast, vollkommenes Material zu einer furchtbar p kanten Notiz ver schafft hast. In einer so stoffarmen Zeit, wo außer Kongreß. Klrchrnvorlage, Hamburger Zoligrcnzirage. Icsultcnanswrisimgcn u. s. w. in iutiinillm eigentlich gar nichts BeincrkenSweriheS vor lag, sei Ihnen jener lapsus von unschätzbarem Wcrtb geivesen. Wenn der „Börsen-Ecurier" wieder etwas braucht, darf er wohl auf Dich rechnen? — Flora. Wenn auch Ue jährlich in» Hantel alS „ne»»" er scheinenden 80—i(sO Rosrnsorlcn aus Frankreich komme», io kön nen wir diese ben doch auch in Dresden sehen und unö ein Urtheil über Ihren Werkh oder Umverih bilden; renn unsere größeren Rosenzkichtereicn legen sich dieselben schnell zu und erproben sie. Bei dem Besuche, den die Flora dein Etablissement des Herrn Mictzsch, Bergstraße ii2. inachte, wurden unter den Neuheiten als gut erkannt: 8onv. de l.assav (in Bau und Farbe ähnlich Lmp. US Tlaroe, aber imposanter», alad. hing. i'IiamdsprLll szartro a mit hellerer Umrandung, sehr groß und gefüllt), (Goll'rc,)- äs 8k. Uilairs «ähnlich Tlar. Uaumana, aber Blume nicht hängend, kirsch rotb, diä t ge-üllt), Dsnzamin vrouot ipurpurroth mit feuriger Mitte, sehr groß). Zahlreich blühten von den älteren gelten Sorten: 1'anl Xorou «größte Roses, -Vlü'od Eol'wd. Dlario Lau- mann, Ua l-'»avoo, blad- Vict. Vsrdier, Uaroono cls llollrscliild Unter den Ticcrsscn »ei als vorzüglich erwähnt: die weiße Xvplwten und Ne große und sehr gefüllte gclbstetschfarbcnc Kud. vVsIodv mit aufrechtstehender Blume. 2 Gewächshäuser enthielten glarect'»! Xiol. von denen bereits im Mal Tausende von Blumen zu BeuauetS verwendet worben waren. Herr Mletzsch hat ans ie-nem. 27 Scheffel Land umfassenden Etablissement, durch wcl chcö ein Kilom. langer Weg führt, sehr viel Elsen im Feuer. Gr hat nämlich 4 Kulturen: Rosen, Banmschulartikel, Spargel und GewächShauSpflanzen, von denen alljährlich zahlreiche Sendungen in alle Welt wandern. AlS am Sorntag Nachmittag ein Arbeiter über die Eawlavrü e In der Albertstadt ging, lab er an der die Brücke abschließenden Böschung »ach der Waldielte zu einen Knaben hänge», welcher vom Thalc auS eine Höhe von ea. SO Bieter hin iwgekiettcrt war und, da er wcver vor- noch rückwärts konnte, nist Händen und Füßen zwischen Stclnluzcn sich festgeklammert i alte, angst oll um Hilfe rufend. Der Arbeiter, der cinsah. daß er astein etwas nickt auSrichten würbe, lies schnell zum Restau rateur Frixsch im Pricßnitzbade. lieb sich bei diesem eine lange Waickicinc. knüpfte eine Schlinge und warf diese dem Knaben zu. der sie sich unter seine Arme brachte. Mit Hilfe Anderer wurde er dann wieder In daö Thal hinabgelassen, das er nn'.ricbN auch erreichte. ES ergab sich denn, baß der Knabe I i Fahre all und ln einem nahen Dorie wohnhaft ist. — Aut dem gestrigen Schlack tviehmarkte waren 390 Rinder, 106 Ungar und 473 Lankschweine, sowie 820 Hammel und 1^3 Kälber ausgetrlcbcn. Trotzdem gestaltete sich der Ge schäftsgang sehr stau, zumal hiesige wie auswärtige Fleischer nur in geringer Zahl erschienen waren und ver Fleischkonsum infolge der anhaltenden Hitze ln der verflossenen Woche nur gering war. Pr. Dualität in Rindern wurde zwar nicht unter 07 M. proEtr. Schlachtgewicht abgegeben und zu diesem Preise rasch verkamt, doch wurde Mittclwaare mit 54 M.. geringe Sorte aber schon mit 3o Bk. pro Etr. Fleisch lebhaft angebotcn, ohne jedoch cen erwünschten Umsatz zu erzielen. Englische Lämmer, anörelchrnd vertreten, wurden pro Paar zu 50.zUlo Fieiich mltOO M.bczghlt, während Lguehguuncl in ccnnrlbci» Gewicht mit 03M., Bracken aber Mit 27 Bk. abgegeben wurden. Auch Schweine, verhällniß- mäUg i.iiwach vertreten, wrude» nur mit knovier Ncth ziemlich guSrerkaust und stellte sich der Etr. Fleisch von Lundschweinen engiücher Kreuzung aut 57 M., der von Schlesiern aus 54 M. Meckleutur icr i-hlten. In Vakoniern ist der Umsatz schon seit Monaten sehr schirach, da In dieser Vlel'scrte nur der allernoth- wencigue Be« ari gedeckt wird: trotzdem geben cie Prelle nicht zurück, «o cah auch beute wieder >üc den Etr. lebendes Gewicht untcr Bewilligung von 40—45 Psd. Tara 02 Bk. gefordert wur den. K icker wnrce» zu vorwöckigen Preisen umarsetzt und >ro Kilo Flei'ch je nach Güte der Waare mit 75 bis I'-OPf. bezahlt. — F»«^»tvt»e«i. Salt«» — olsvltL-', das «. 4SSO. vel Schluß de» Markte» zei geinten Sorte durLgchend «m Do»nerAag de» 1. Zulil 247 chmtne und SSV Kälber »«m Brrkauf. Kälber rasch, Schweine langsam nur zum T-eil abae» irelse stellten sich »rt« aus dem vor. Hauptmartt. i« de« Monat» Juit nehmen die Lage um ,tr» sich nüt Ausnahme der letzt» nicht unwekvtlicheUeverstände.— stand«» weder Rinder noch Hammel. Kälber »NM Verkauf, Kälber dagegen wurden leidlich nominen. Die Pre - Im Lauf, .. ^ 4 «tunve und 4V «tnntru ad. — Nächsten Sonnadenb veranstaltet -en »reise nach Berlin, Hamburg und ennätztgten Fahrpreisen. SS sind a ezuelurrbes esse! eine ver« e la v l a n d zu e Vorkehrungen «nehmen zu machen. dirten in darunter 72 anägung» beveutcnv getroffen, um dlrse Rels« zu eiucr besonder» anaemhme» zu machen. — In der Nähe de» ..»änsediebeS" am Ferklnanbvlatze hat stch ein, neue seine Restauration aulgrih.»«, dlrtgtrt von Herrn veonhardt und Sattln. l!eben«würd«ge Leute, welche da» Stabllffement auf da» feinste rtngertchtet Häven. Herr Leonhardt hatte trüber auf der Rritbahnstraß« bereit» ein Restaurant und glaubt nun in der Nachbarschaft beS reizenden Gänsrttcbr» für seine Stammgäste ein mollige» «syl geschaffen zu Häven. — Trotz re» bstzhcrlgrn nickt sonderlich günstigen Wetter», zeigt dle neueste Bade- und Fremrenilste von Schandau rso Parteien mit 504 Personen und außerdem 50VV Passanten auf. - Die Organe ver hiesigen Wohlfahrt-pollzel rcvl Ittztvcrfiossenrr Woche wieder lLLO tzlrbcitsstätten. Fabriken, der Stadt In retchSgrsetzllcher Richtung, bauptsächilch »regen der In denselben I» Arbrit stehende»» Arbeiter In» 2i!tcr bis zu 24 Jahren und stellten d> bei an «3 Stellen zu sammen 132 Kontraventionen fest. Auftcr mangrinten Arbeits büchern und bez. AuSbängrn wegen vorhandener jugendliche» Arbeiter wurden namentlich auch Ueberschrcilungrn der sür die letzteren zulässigen Arbeitszeit festgestcllt. — DaSAiyl sür obdachloseFrauen iRosenslraße) ward ln» Juni von VN Personen, 430 Frauen, 30V Mädchen. 100 Kindern, darunter 4l Säuglinge, benutzt. — Horr Prtvatu» Hermann Köchel hier hat seinen gewiß de» meisten Besuchern brS kgl. Großen KarienS bekannten russi schen Traber — Ravphrngst - für die Summe von 8l5o Bkark nach Berlin ai» Rcnnpicrd verkauft. Diese» Psrrv kam erst vor wenigen Jahren in völlig rohem Zustande nach Dresden und wurde hier lediglich tralnirt. — Vom i «. bis mit 21. Juli »verte» l» der Waldschlöhchen Stadtrestauration auf rer Sopbienstraße die Dbrrersatzgeichästc für S tadt Dresden von der Ersatz» K ominissIvn trö Auk- hcbungSbezirkeS Stadt Dresden stattstnden. -Von keinem zweiten Landgerichte Sachsen» dürste auch nur annähernd die Zahl der Hauptverhandlungen erreicht werden, wie bei dein Landgericht Dresden. In dein Zeitraum von» I. Januar b>S Ende Juni sanken hier 33 SckwurgertchtS- iitzungeii, 58V Hauptverhandlungen bei den Strafkammern und 1227 aintögcrichtliche Beriandlungen statt. — AuS Teplitz wird »niö der Ertrag einer unter dortige» reundrn und Kurgästen angeregten Sammlung zur linier ten nwen ützung von IS ! «r Unglücklich« «. «r war ein , so arüntllch >e Absicht gut. der lirbrrschwemmttn unserer Dbcrlaiisltz im Betrage fl. übersendet. Nächsten Sonntag, Vormittags I l Uhr, wird in» Helbig- ,'cken Etablissement Ne Generalveriamuilung von Sachsens M i l i t ä r - V e r e I » S - B u n d abgehaiten, bcl weicherVertretei auo sämmtllchrn AintShauptmannschastcn Sachsens erscheinen. - Ein allgemein belobter treuer Arbeiter, rer Lacklrkraehllic Emil Molke, feierte am 30. Juni sein 25jahrigeö Arbeiter- Fubilä u in. Er war unausgesetzt bet Herrn Sel'rlstmalri Häniel. Plrnaiilll estraße, beschäitigt. Er ward vom Prinzipal, von Kollegen und Freunden reichlich beschenkt und der IrobeTaa sank seinen ergötzlichen Abschluß aus ver Saloppe. - Ein bekannter hiesiger Sportsman, de» Kreisen der Gelk'Aristokrakie anaehtrend, versuchte am Sonntag l», Begleit ung einer Dame mit einem feurigen, lungen, anscheinend seh, edlen Pferd, welche» aber die Fesseln der Zäumung noch nickt gewöhnt war. eine Spazierfahrt. Leider stürzte rav Thier aus der LandhauSstraße in Folge eines Deta selbrucheS mit ia»»nt dem Wagen zulammen, glücklicher Weise offne jede Beschädigung der Fahrenden. — Bei Pillnitz havarirte am Freitag ein mit 32 Wage» Braunkohle geladener Schleppkahn aus der Tffaiiaffrt. Er ward leck und b icb aus den L reinen sitzen, da er auS der Fahrbahn gekommen war. Das Wasser stieg schnell im Innern aus. Die Ladung ist fferstchcrt. — Polizei-Bericht. Am Sonnabend spät AbendS wurde dem Stadtkrankenffause ei» Mann mit der Meldung übcrbracht, daß derselbe in einer Dampibadeanstalt der inneren Stadt einen Scklagankall erlitten habe. Sonntag früh verstarb berKranke, dessen Person alö die eines hier wohnffastcn, 30Jahre alten Maurers ermtttelt wurde. — Am Eingänge zum »reiten Annenkirchboic in Löbtau hat am Sonnabend Abend ein vormaliger Kaufmann vurch Auisch ne> den der Pulsadern beiter Arme sich umö Leben zu bringe» vciiuel t. Mit einem Notff- vcrbanbc versehen wurde er dem Stactkrankeuhaule zugeführt Der Verwundete ist kürzlich zu einer schweren Strafe vcrurtheilt worden, »reiche er setzt antreten sollte. — Den 7. und 8. v. M. wird die Ncucgasse von der Plrualschenstraße bis zur Serrestraße »regen GaSrohrlegunz in der Grunaerstraße sür allen Wagen- verkehr gesperrt sein. — Wegen verbotswidriger Tranöportlrung und Aufbewah rung von Pulver innerhalb bewoffnter Stattthelle zog sich am verflossenen Sonnabend c!» Frlcdriä'städter Kaufmann das Elnschreitc» der Feuerpoilzcl zu. — Der Einsahrlg-Freiwilllge Gebauer, welcher sich nach unserer nculicken Mittffeliung ln einem bezechten Zustande au einem Diflpcr vergriffen batte, bat sich im Arrcsllokale auS Furcht vor der in Aussicht sichenden Strafe erhängt. — Meißen. Am i. Juli c. beging das Hand E.A.Burck- ffardt iun. hier die seltene Feier des süniundsleffzigiöhrigen Be stehen» duc gegenwärtigen F'rma. Zahlreich eiugcgangcne Be glückwünschungen von nah und fern bekundeten aufS Neue, welcher Achtung und Verehrung sich genannte Firma, selbst über die Kreise der Handelöwe'.t hinaus, erfreut. — In eincin Busche zu Blcnökorl bei Weesenstein brann ten ain 30. v. MtS. l"2 Schock Hoiz »reg. Der Busch gehört dein GuiSbesitzcr EtSrich. - Von den Gewittern, mit denen sich dieser Monat bei uns einsübrte. wurden auch namentlich durch Schloßenweiier Gelt Hain und die Fluren von Prießnitz, Frauendcrf, Roda, Nieder» gräienffain, Ottenhaln nnv KönigSield arg verwüstet und thcll weise die Aussicht auf Ernte gänzlich vernichtet. Bet Meerane brachte das Gewitter zugleich cincWindhose, die Bäume abgebrochen und sortgcsührl hat. — Ein junger Mensch, Ernst Möckcl auS Oberplani tz bei Zwickau, ward an» vorige» Dienstag in der Nähe von Gößnitz todt ausgelunden. Er ist am Schiagstuß verstorben. — Der Einbrecher in die K onraböbor! er Kirche, dessen Perlon, oblckon er sei» Leben bei dem Einbruch clnbüßte, bisher noch nicht festgcstellt werden konnte, ist nunmehr an einer Narbe auf dem linken Backen alö ei» gewisser Opitz auö Oberputzkall erkannt worden, welcher steckbrieflich vcrkolgt warb und nament lich auch dcS KIrchenraubeö in O berpesterivitz dringend verdächtig ist. — Beim Aufbau der Buden auf dein Schießanger In Zwickau war dieser Tage eine Schaar Kinder versammelt, um — zuzusehen. Da detzte ein beiin Bndenbau mit beschäftigter Pfcrdcjunge einen große» Hund auf die Kinder, um sie zu ver jagen und das Thier biß denn auch eine» 12Jahre alte»Knaben dermaßen in die Beine, daß er vom Platze getragen und in ärzt liche Behandlnng genommen werben »nnßte. — Am Sonntag Morgen ward Im Rosenthal In Leipzig der Leichnam dcS sich erhängt habenden 33 Jahre allen Restau rateurs K. auigrfunbcn. — Ein Eigarrcnmachcr R. in Wurzen verehrt eine Ar beiterin der Mühle, nur findet seine Liebe keine Erwieveruna. DaS schmerck ihn. weshalb er sich zu Zelten einen Rausch trinkt. So am Donnerstag. Untcr len» Ban» tieuö Rausche- wollte er der Geliebten ernstlich imponiren. denn schon vorher batte er mit Erschießen und Ertränken gedroht und auch verschiedene Male aus Irgend Etwas dicht vor der Mühle, nur nicht aut sich geschossen. Vor der Mühle ani der Müblarabeuleile iral er benil »rankend und schwankcnd unter der Last seines Rauschet» die Vor bereitungen. zog Rock und Stieseln aus unb warf dies sammt der Müi e in das Wasser, dann schwang er sich mit einen» letzten Blick »ach drin Fcnsier der hartherzige» Gcliebw-ii. zum Sterben bereit, über vatz Geländer in tat» Walser und die Wogen schlugen über tbm zusammen, woraus Alles still war und der — ruhig und munter dem Ufer wieder zuschwamm. . guter Schwimmer. Sein« TobeSgetanken waren so verschwunden, daß er nicht einmal den «ür seine Ad gemeinten unb praktischen Zurus einiger Bekannten: untrrtauchen" beachtete. «>« er wieder wohlbehalten war. nahm stch seiner vle Polizei an. — «ri Kling, uthal schlug am Donnerstag et» vlttz I» einen Baum idei Drel-Rainstelnen). unter welchem ein Gm»»- aussrher Schutz gesucht hatte unb betäubte denselben. — Gestern Vormittag verunglückte aus Bahnhof Wurzen der Wagenrücker Haserkorn dadurch, daß er mit dem rechten Arme zwischen die Puffer zweier zusammenlaufender Wagen grrtrth und ihm dieser Thell des Ktrpertz zerquetscht wurde. — Schwurgericht. Gegen den Handarbeiter Friedrich Gustav Seime autz Welschhuie wegen Urkundrniälschuna. Scho» ott sind dle eindringlichen Ermahnungen dcS Herrn Präsidenten, der Wahrheit lin eigenen Interesse die Ehre zu geben, aus srucht- baren «oben bei den leugnenden Angeklagten gefallen. Alle Bemühungen In dieser Richtung bliebcn jedoch bei dem heutiger» Angeschuldigten, an dessen Schuld nicht iin Entferntesten mehr aezweilelt werden konnte. ettolglvS, und »na», kann dem Herrn Staatsanwalt nur belstlmme», »renn dieser ras Verbaltrn Setme'» sowohl tn der Voruntersuchung, wie den Geschworenen gegenüber alö rin empölend-sreckr» bezeichnet. Man bebcuke, der Angeklagte »vlrd von mehreren Zeugen mit zwelfrtlolrr Bestimmtheit al» Derjenige, welcher die betrügerischen Fäden an der Hand geiäischter Urkunden spann, recogiioScirt und erwäge weiter da» Gutachten de» verpflichteten Schrtitenverglelcher». Herrn Lrvy Guth, worin mit größter, an Gewißheit grenzender Bestimmtheit »act'gcwicscn wird, baß die gefälschten Schrlitzüge mit der Handschrlit des angckiagten Fälschers überelnstiininen, vrgo Seime lind kein Anderer brr Fälscher ist. lind im Gegen sätze hierzu briückslchtlge man da» von Widersprüchen strotzende Lügengewebe de» Angeklagten, dein da» Haupteriorderntß rlnrS routinlrten Lügner» — ein gutes Gedächtnis, - gänzlich sehlt. In Betreff der dem noch nickt 20 Jahre alten und wegen Dieb stahls unb Betteln» bereit» vestraiten Angeschuldigten zur Last gelegten Privaturkundenlätschung handelt e» sich uin eine Anzahl Briefe und Eorrcspondenzkartcn, die unter dein Pseudovchm „August Winkler" an den Iiistruinenteniavrikante» August Wcber In Zittau und zwar zu den, Zwecke abgesanbt waren, in den Besitz von einem Trnorborn und zwei Klarinetten zu gelangen. Der Plan gelang zum Theil, denn der antinütbige Lausitzer ließ wirklich das zunächst unter Postvorschuß gesandte Tenorhorn im Wrrthe von 45 Mk. ohne Zahlung von der Pvstbehörde auSantwotten. In Bezug auf die den» Angeklagten hrigemessene Urkunden- iälschung komme» dle drei Sparkassenbücher der Neustädten Spar kasse, »dir. 43.5W. 43,5W »mV 43,000, deren echte Einträge aus 0 Mk., 0 Mk. und 3 Pik. lauten und dle sämmtllch unter'm 19. April v. I. auf diverse Namen ausgestellt worden sind, In Frage. In diese» Fällen liegen nun folgende Fälschungen vor. Zunächst ist in rein ersten Buche der echte Ein trag 9 Pik. i» „90 Pik.", desgleichen In dem zweiten Bucke der echte Eintrag 3 Pik. in „30 Mk." um- gewandclt, sowie niit eine», mischen Eintrag von 24 Mk. unttr'm io. März versehen worden und In dem dritten Buche, da» am Tage der Vcrhastiing Selme'ö im Keller de» von Ihm bewohnten Hauses zu Welsckhufe vergraben vorgefunben wurde, tst der eckte Eintrag 0 Pik. in „M Pik." gefälscht und sind überdies fälsch liche Einträge von 30 Pik. und 15 Mk. zugcsügt worden. Nach gewiesenermaßen hatte der Angeklagte unter Benutzung der bei den ersterwähnten Sparkassenbücher den Instrumentenmacher Emil Höier in Poffendori und den Schuhmacher August Üblich ln Plauen durch Entnahme von Waaren zu beschwindeln versucht. Herr Staatsanwalt v. Beschwitz plaltirte sür hie Belobung sämmt- licker Schiilbiragen und trat her Annahme mildernder Umstände I» Rücksicht auf da» Verhalten deö Angeklagten entgegen. Die Verthcttigung erkannte die trübe Lage nickt, um mit Aussicht au! Erfolg dcn Angeklagten der Annadme mildernder Umstände zu euipschlen. Aul Grund bcS Wahrsprucheö wurde Seime unter Ausschluß mildernder Umstände zu 3 Jahrcn Zuchthau» und cnlsprechrudem EhrenrecktSverlust verurtbeilt. — Ein zahlreiches Publikum, zu dem dir Bcwohnerschait von Weinböhla und Um gegend wohl taS größte Eomingent stellte, hatte die Tribünen Nachmittags gefüllt. Da» angeklagte Ehepaar, der Taaelbhner Rudolph und dessen Ehefrau Auguste Rudolph auS Welnbbhla, ist vor die Geschworenen verwiesen, »veil anznnehmcn ist, daß die von ihnen anSgcübten fortgesetzten körperlichen Mißhandlungen ihres Kindes in der Absicht geschehen sind, das bebauernSwertbe Opfer, ein am 34. Januar 1875 geborenes Mädchen dem Slech- thum zuzmühren, wa» in der That auch eingetreten war. Der >849 in Kleinkmebien bei Ortrand geborene, bereit» wegen Dieb stahl bestraste Angeklagte Rudolph ist seit circa S Jahren mit der schwangeren Mltangekagtcn verhelrathet. Eine trübere Bck.inntichast mit der Zeugin Bischof war dle Ursache ber Gevult des bereits erwähnten Mädchens, sür welches Rudolph anfäng lich pro Jahr 10 Thlr. Alimente zahlte; nachdem leboch dle v. ihre Zuneigung einem Ankeren zugewendet und geschwängert worden war, kam kaS Kind auf einige Zeit ln» Armenhaus und erst I», April 1879 nahm c» der Vater zu sich. Um Viele Zeit bciand sich vaS arineKInd gesund und wohl, e» sah voll unb rund au» und soll »lack den Angaben der Angeklagten nur mit einem ge ringe» Anoschiag hinter ben Ohren versehen gewesen sein. Die fortgesetzten Mlßbändinngen seitens deö VatrrS und der Stiefmutter konnten der Nachbarschaft nicht verborgen bleiben und nachdem bereits iin Sommer vorigen Jahre» einmal berGrmeindevvrstand au! Grund der ihm von dem OrtSgeisilichcn gewordenen Mit- theilungen bei dem Ehepaare eingeichrittcn war. begab sich der selbe ein zweite» Mal unter Assistenz dcS in Kölln siatlonlrten Gendarmen und des Ur. Grünwalv aus Morltzbura am 2l. No vember in die Mchnung der R'schen Eheleute. Rudolph und seine Frau befanden sich am Mittagötisch unb speisten Kartoffeln. Wurst und Krautsalat, während taS ungiücksclige KInV an der Ofenbank kniete und im Begriffe war, einige ungeschälte Kartoffeln und ein paar in Wasser gelockte Krautblätter zu verzehren. Eine nähere Besichtigung des über alle Maßen verwahrlosten armen uiischuidlgen KindeS bot ein wahre» Jammerbild — ein schauderbaiteö Bild, da» man nie ein zweites Mal anseben möchte — »vie der Gemetndevorstanb sagte. Nach dem die vor Schmutz starrenden Kleider unb da» mit Blutspuren zahlreich versehene Hemdchen entfernt waren, zeigte sich ein gänzlich abgemagrrtcr und mit Wunden und Geschwüren, lowie blauen Flecken bedeckter Körper: namentlich an ben Zchcn und Fingern »raren die tieisten riteinde» Stellen wabr- zuncbmcn und überhaupt zeigten Kops, Hände und Füße die cntsetzilchsten Spuren van Verwahrlosung unb Mißhandlung. Die Lagerstätte de» unglücklichen Kindes spottete jeder Beschrei bung. denn sie bestand auS weiter nichts alS einem aus dem Fußboden liegenden Strohsacke, dessen Inhalt sowobl al» die Leinwand selbst verfault waren und von der entmenschten Stiefmutter alSbaid dahin gebracht wurde, wohin er gehörte — aus bei» Mist. Zu», Zudecken war dein armen Wesen nichts weiter alö taS Fragment eines ManncSrockcS überlassen worben. Selbstverständlich wurde das Kind sofort dcn Angeklagten weggenommen und tn da» Krankenhaus zu Eöstn untcraebracht, woselbst e» sich setzt den Umständen nach wohl befindet. Dasselbe trat übrigens heute dru Rabcncltern gegenüber mit al» Zeuge ani. Die Beweisaufnahme ergab entsetzliche Details über dle ten» Kinde wiceriahrcne Behandlung. ES stellte sich heraus, daß taS unglückliche Opfer sehr oft vom Vater und nocv mehr von der Silcsmnttcr außer der Ruthe mit einem Lrtrrriemrn geschlagen worbe» ist, seine armseligen Bissen abseits vom Tische kniend oder stehend verzehren mußte, nicht selten getreten wurde, hungern mußte, stunbcnlang im Abort eingesvcrrt gehalten war unb barfuß im Schnee batte geben inüsse», ,c. lind weiter zeugte von bcr grenzenlosen Gefühllosig keit der Angeklagten tlc Acnßernngen: ..Dcr Hunb fällt !a gleich hi», wen» mer », mal angrrilt!" — „Du L-r, ick renne Dick mal »och mit dem Kopi an die Wand!" rc. — welche Rudolph zur Last gelegt werden, während die verehrt. R. u. A. auch g äußer« hatte: ..Wenn das L -r nur cmal die Krapnzle krieg daß sie weg wäre!" iSchluß folgt.) - <öchwury,r>ch»fa»i «. An», » Pitti»>«verL.,»dIuiii M«n Sari gihdOll, Lod° au» k,»seor„>ls »nillch»«» tzandlungri im V«I»ü-d- »>>ic»,». 0»u i>nei«cht am 0 y,a«. Llu>»Iam,„k> III. » va»ptt!k>I,an(Iuna «k-k» j d»„ »a>d>chkta"'0'l>il»»a V'ca> »Ilchard I»iM>,<« >ml> dt» vaiidartkllkr ctrnN Wink > >«,a,ii w «,«k» WI,»I„ N«»I»I »II dtt »iichnm, !gte. de» a»u»«dcl»tz« niigrn »lUlclll Vrwalt
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