Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 05.03.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188103051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810305
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-03
- Tag1881-03-05
- Monat1881-03
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.03.1881
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
NrotrSvil 188l. 0>,««INI ,ic,I«<l> ,>K» , Nhr I« d«, «rxedltlo»! «Llleult,«», ir. 'c'o-N'vl'NlU»'«» »I«rimli»rll» ci «»«I «« Vt,e.. dun» dtk P«< i! v>« > >7b Via'. rin„,n« «um«. >0 Vt»e. «usi»«» 3bOOO Erem»l. ;,llr dt' «Uckacctc 'tna'Iandt', Ma - nutcriple nwchi suy dl' NkdacN», nickt v'tdnidllch. Jntnale» tdnnlidmc audwürld: ck,,I»>><t«»« u. B»«le» I» H«,»- 8,»«. B'cUu. Wtc».U'i»jig,Ba>»>. >!>nölo«. ü>a»Iiurl». M. - Stu». »I-si« tu Nccii». N'iv»ia. wir», ».'-»cdllcn. NriciMnct a.M„ Mttn- chn» —»««de» «». tnHn»>In»t .v «. «M'aiir d. ,.A«N»a»»«>,. k«ul". lt»'»», l.»Illt»,I»nMer ck <». i» Pintk. II»ni»»u«L«r z lisvsnns-AussvIniss-Kigsi'i-vn D (Uitucliirliviis mni»tiviiir tu ImkiUtutrw ^ro^^ur wu^ccittcl von ä 0 bi» ilv t'1. pru 8rüolc ttt<» »«» I'r«c. VUIi^cr »I» ,«»v rOtiio« »n^Idtii» Krtltui H«iin«uu, fl 1) rv 8 cion, uIN -k Ibc, IrI i> oatoI. Tageblatt für Politik. ttnterhaltiing,Geschästsmrkei>r. Lörskiibericht, Fremsenliste. 2«. öLdrgLvs. Iutenu« «"den MallenUedt« > > dt» Add«. » Uhr an,'»»mim», «°n»la,»dtdMUt»,«»«Udr v» N'nftadt nur a» wochcnt»,«« t ar. I t »neraats« Nr. !> dt» NaM«. aubr. - vcr Raum -in« ctnsoalN,»" Piltijctl« kann l LPIg' Ltnaeland« die st'Ue äu Plgr. Etnr tSaranUk sllr da» nacht». ta,t,k cLcichcmc» der Jntcialr wlcd ntq» zeaedli». A>.2waru,k Lunonc«»»« Lullra»' «an nnd u»vetl>ncw'»>tziccmru un» Nkltane» tuten»'»» wir nura'a^n Vrä»uunr»nd«..'t«I,>nn,durch »trteimarlk» adcr Pai»c>»»at,Iun«. Acht Llldc» kaN'I» Pigl- (IN t klnle ttir ole Moulage Nuucm'l oder uacheiiicin tjetuaacdie Prlco iktle -M Pigc. Viv vüiIiLu6!uuNvon8. ^.Ilmriirkkvuß ist i vnnn. VVeililillucUmu; von (iebr. I'n^nlä ^ läci.s, j p U» «»U«I».^I«»»»»«N Xr. ttt tzc tLiugau« '1'mw>>6terdliLdi>v» !.!> Äomistiviilt it»- l.gxor von üuvck imsioirirren iraliviimeiiouG mXVviiivii, sorrio tturcioanx-, ülollvi-, I'llci/- unst 1!>»e!»-XVpj„t»,js x iu iillvii ümkou, von llvu gewütiulielioii dis 211 civn eäulswu» rii 0l,rvüct»8ou. v> « v »» i «> « i, ir - r I, o n « v r. LouuLl-«.'ll6, »Ivu L. Llür/ 1881 «1v« Ilvrrn I « Itx ^p»ju»v «Lv» HG »88vrn»t»i»u. «bouiilut; X»« I«>»i. I ^1» L rot«». 1v8 b l Lt» i»»I«I: Lluv t«u»r ILid^Iitu.sj ^döinld: tt. (i««j Heriu : ! «>«;r HV»»«i»vru»ui,u. L-2^<—->c— Rr. «4 Rütttkl»», vom I. Milk,: Baroinelkr noch Oskar Bätold. Mallllrnbe l». »Al>ds. «NI.I 7») MiU., icilttkller« 7 MM. >»clnl»r». Tdermonicingr. n. vtcaum.: o ^ ,ucl>r. Ten»». » " K.. f,itchs»e T'»nv. »Lispuilll. Otl-Wind. vcd'ckl. vlubsichtc» sllr tcn M-ii^: Meist tlllbe. ;>!ietcriel'i»1»ic. unnchi.i, w»irmcr, SouuabenS, S. Mör;. üilianlworUtchkr Redaclcur tür Pollllschkä U/. »imil Niere» in DrcÄ.'n Ein tiesrreö Interesse d»it ee> nicht mei'r. welche Persönlich, leit mlt dem Titel „Exceuein" als Porstnnd eines prcusjischen iltein'rtS si»iurirt. Jeder prcuschche Minister »at seine geduntenc Marschroute. Schwankt er dabei, weicht er davon »iar selbststän dig ab, so wäre er die längste Ieit Minister gewesen Nur der LioUltändigkeit halber sei vier erwäbnt, das, folgende Eombination augenblicklich den Interessen des Fttrsien Plümank am besten gn entlrrechcn schein». Das erledigte Ministerium dcü Innern er- V>it umächst keinen desinitiven Ehei. Pielmchr wird der Pcttcc tcS »rursten Bismarck, der Kultusminister v. Pnttkainer, einstweilen nur unter Billigung deö Papstes eriolgt sein. Bleibt dieser Schritt nicht vereinzelt, so wird der sog.Knltilrkguips in Preusien die längste Icit gewüthet habe». Biclleicht hat unser König Slibert, als er mit dem Fürsten Bismarck in eingehender Meise über den Kirchenslreit seine-.'insschlc» auStauschte, bereits die Ge- wisihcit eihalle», dasi dieser geistervcrwnstcnte Strcir enbitch beigcicgt Ist. Die Micucr Studenten gehe» »mö den Stlahenscenen alö Sieger hervor, lediglich infolge der Fehler des Ministerprä sidenten Grafen Taast'c. VInsangS schimpften viele Micner aui die Siutcnicn, „die sich in Dinge mijchicn, die sie nichts angin gen" und durch die Kaheinnusik den Fasching verdürben, vus interimistisch und nach dem NcichoMgöschlussc auchrcstnitivMiiilster, aber die Bcrbaitctcn nicht sreigegeben, sondern vom Polizei- ins des Innern; an seine Steile rückt der jetzige llntersiaalosecretär. vr. v. Gotzicr, vor. Damit entfällt die Nothwcntlgkcik. daü Präsidium deö Neici Stags zu wechseln, denn durch seine Beför derung zum Minister verlöre der Untcrstaatssecrctär v. Geäster sestrt seinen Sitz im Ncichütage. Unter dem Kultusminister v. Gosster wird der Nest der bereits durchlöcherten Falc'schen Maigeseke ganz in Scherbe» gehen. Daö Wichtigste bei diesem Arrangement ist, dal, Fürst Bismarck die Idee amgcgebcn bat. Gcrichtsgesängnis, übergcsührt wurden und die Regierung Miene machte, an ihnen „ein Ercmpel zu staluircn", erschienen sic als die Heiden der Freiheit und des Leutsä,thums. Ihre Kommili tonen schickten Deputationen an den Poiizeidirettor und MinIslcr Präsidenten und verhandelten last als Macht gegen Mastst mit ihnen. Sic stellten sörmlichc Bedingungen sllr die Ausrcctstcrhai- tung der Ruhe und setzten durch, tasj kein Schutzmann den Uni- versitätsplatz betreten dürfe. Daraufhin kamen die Beroastctcn während der bevorstehenden RcichStagswahlen a» die Spitze deö! frei. Hätte man den Katzcnmnsikanten eine angemessene Poll- Miinsterimns des Innern zu treten. Diesen verzichtenden Ent schiu't darf man aus i» der Sache selbst liegenden, nicht weiter auscuiührenden Grünten nur loben. Fürst Blsmarch äuüertc im Reichstage nicht minder ancrkenncnswerrhc Grundsätze über die Kabstreiheit. Gr verwirft das sich Einmische» von Beamten und besonders von Richtern in die Wahlagitationen. Hoffentlich bc herzige» die h'andräthc in Ost- und Westprentzen, Pommern und Posen diesen Wink von hobcr Stelle. Aber auch die liberalen Bmträtbe, wie Hr. v. Baumbach in Meiningen, werben gut thun, künftig sich der Gmpschlung von Leuten, wie h'aökcrö. zu enthalten und sie nicht mehr den Bauern in der landräthiichcn Kutsche zu präsentsten. Ein mteressantcü Kapitel ker Budgctbcrathung im Reichstage bildete» die Beschwerde» hessischer und badischer Abgeordneten über die Verwaltung des preußischen Eisenbahnministcrs Mavb.ich. ES ist ei» arger llebelstand, dah die elsaß-lothringischen Rcichtz- ciscnbahiien und die preußischen Staatobahncn einen und den selben Ebcs haben: eben besagte» Herrn Mavbach. Der Avg. Berger nannte cs eine Unmöglichkeit, daß ein Mann, der so verschiedene Aemtcr in sich vereinige, nach allen Seiten hin mit Gerechtigkeit und Neutralität Vorgehen könne. Natürlich be steuerte Herr Maybach seine Unbefangenheit. Er bestritt aufs Einigste, daß er sich von Rücksichten auf die preußischen StaatS- dahncn leiten lasse. Die hessischen und badischen Abgeordneten konnten diesen Versicherungen gegenüber doch ihre eigene abwei chende Meinung nicht zuriisthalten. Sie behauptete» unter Bei bringung vieler Details, daß die preußischen Bahnen die Güter am iure Strecken möglichst lauge fahren und Umwege mache» lallen, wodurch denjenigen bundesstaatlichen Bahnen, denen eigentlich und naturgemäß die Weiterbeförderung jenes Güter verkehrs zuffcie, erheblich in ihren Einnahmen geschädigt werden. Tic preußischen Staatsvahnen lassen hiernach die Güter große Spazierfahrten unternehme», woraus sich ,wolle Verspätungen in der rkieftruiigSzeit ergeben. Das ist ein Kapitel, das auch die sächsischen Ltaatsbabne» sehr intercisirt. Besäße» wir ein wirk liches Reichscisenbabnamt, tag nicht fragte: was dient zum Sc- paratvorthcil Preußcn's, Bavern'S, Hessen s u. s. w. c, sonder» das mit ausglelchcnder Gerechtigkeit lediglich die Interessen von Hantel und Verkehr berücksichtigte, so könnten Beschwerden über elnicitige Bevorzugung der preußischen StaatScisenbabn-Zntcrcsscn am Kosten derjenigen anderer Staaten und zum Naclstlstiie des allgemeinen Verkehrs überhaupt nicht anstauchen. In der sreihändlerischen Presse wird daü Gerücht vielfach colportlct: der Reichstag werde noch vor Dstcrn nicht bloü ge- schlossen, sondern aufgelöst werten. Hieran schlösse sich eine Rachsession des preußischen Landtags. Man kann noch nicht klar sehen, was ThatsächlichcS diesen Gerüchten zu Grunde liegt. Das Ilnsallversicherungögesetz dürste kaum den Anlaß zu einer be schleunigten Herbeiführung des ReichökagSschliissco bieten. Vor aussichtlich wird rer Reichstag dieser humanen Fürsorge für die Arbeiter keinen Widerstand entgegensetzen, obwohl zahlreiche Ab geordnete über die beabsichtigte Art der Durchführung jenes hu manen Grundgedankens ihre gewichtigen Bedenken haben. Viel leicht könnte die Ablebnung der Stencrvoriagcn den Anlaß ab- gcbc», gewaltsam die Lebensdauer des Reichstages zu verkürzen. Außer der Börsensteuer hat ja keine einzige Stencrvorlage Aus sicht aus Annahme. ES wäre aber ein gefährliches Experiment des Fürsten BiSmarck, Nenwahlcü anSzuschreibc» unter dem Fcld- ge'chrel: Neue Stenern oder nicht! Eine erfreulichere Thatsacbc ist, daß endlich die Aussicht em pordämmert. den KIrchenstrcIt in Preußen beiziilcgcn und zwar durch Nachgiebigkeit der katholischen Geistlichkeit. In Padervorn ist der Bischofssitz durch den Tod de« seines 'Amtes entsetzten Blschcst Martin erledigt. DaS Dcmkapitel enthielt sich bisher eine» neuen Bischos zu wählen - - Derselbe wäre ja doch nicht bestätigt worden, weil er sich hätte weigern müssen, die Mai gesetze anzucrkcnnen, insonderheit die von Ihm angcstclltcn Priester kein Lkcrpräsidcntcn zur staatlichen Bcstätiaung anzuzelgen Fetzt giebt aber Rem den Widerstand gegen die Staatsgewalt uu>. zumal die Regierung ans die Ablegung des AmtScidcö eines eines ncnerwähilcn BiStbumsberwcscrS iKapHnlarbikarS» zu ver zinsten vcrcststigt ist. Das Padcrborncr Domkapitel bat einen Bi-tl'»mSvcrwcscr gewählt und bon dieser Wahl dein Dbcrhrä- slkenten Westfalens Anzeige erstattet. Ei» solcher Schritt kann zcislrase dikkirt. so wäre der Rummel bald vergessen; so aber stchcn Fortsetzungen der Studcntcrnmruhcn bevor, wenn eine gerichtliche Verurtheilung der Percastm'cr eriolgt. Englands beleidigte Waffenchrc ruft nach Rache. Von der gesammkcn englischen Presse befürwortet nur die Pall Mall Ga zelle auch beute noch die Verständigung mit den Bocrö. daran erinnernd, daß Gladslone einst iclbst crilärtc, wenn Transvaal die wcrthvvllsteAcguisition wäre, würde er sie zurü.lwcisen, weil sic durch unehrenhafte Mittel erlangt wurde. Diele Unrhren Hastigkeit höre doch nicht auf, weil die Mittel zur Erhaltung derselben Schlächtereien involviren k „Wenn wir Tranc-vaal in unehrenhafter Weise erwarben, ist es ein flagranter Unsinn, die Bocrs alö Rebellen anznschen, wenn sie Widerstand leisten. England scheint unter einem unglücklichen Fauberkannc zu liegen. In Afghanistan, dem Zulu-stkande und Transvaal verschwendet es seine Kräfte, seine Soldaten schlachten und werken hingcsststaclstek für Dinge, woran Englands Herz uistst hängt, welche keine Ehre cintragcn, keine Stärke, sonder» nur Schwäche mit sich bringe»; wahrlich, die Zeit ist gekommen, da England solchen verbängnißvolicn Aih abschüttci» sollte. Wir seben nistst ein, wie Englands Eure oder Würde gesichert werden, indem eö kicicm verderblichen Fatalismus imtcriicgt: wir erklären, es beißt der Gerechtigkeit und Vernunft trotzen, wenn wir ans dem Kriege gegen die Bocrö bcbarren." Die Antwort aut dieic vernünftige und ehrenhafte Anschauung besieht in dem eiligen Zusammcnraffen aller verfügbaren Streit- krästc Englands zur Unterdrückung jener Trausvaal-Banern, in deren Herzen das heilige Feuer der Vaterlandsliebe und Freiheit flammt. Sollten nistst die anderen Großmächte, Deutschland voran, Einsprnsti gegen den nichtswürdlgcn !r.'äntcrdicbslabl und den ungerechten Krieg erheben, mit denen Albion sich beflecken will? Ncntfte Telkftrgaimr vrr „Tirevuer Nacht." v. st. März. Berlin. Reichstag. Majnnte u. Ge» beantragen j Einstellung der gegen Abg. Slötzci beim Essener Landgericht l und beim Reick Sgcricist schwebende» StraibcUahrcn stw die Dauer der Session. Beiclcr nennt das Reckst, seiche Einstellung zu ver fügen, ein l'riviloeciimi ociic>8»m und verlangt, da»! wenigstens hier, wo sicb's um ci» beim Reichsgericht anhängiges Veriahrcn hantle. cineVorberatbinia in kerK'ommiftion eintrcle. Windtl orsl beruft sich ani die bicchcrigc Prcn iS. b.Hclitori bestreitet, daß damit ein Prinzip sesigcftcUt worden. Antrag Majunke wird angenommen, stnm Mitglied«: der Reichsschultenlommission wird I)r. Weber ge wählt. Die l. ^einng deö Gesetzes über die Versorgung der Wittwe» und Waisen der Rcichsbeanne» leitet Staatssekretär Sstwiz mit einer Begründung des Gesetzes ci». DaS preußische Spskem wollten wir nicht annchmcn, well eS nistst befriedigt, daö elsaß-lothringische System (lediglich auö Staatsmitteln die Be- bürmisse zu bciricdigcns konnten wir anv finanziellen Gründen nicht annchmcn und so bilcb nur da- in den übrige» deutschen Staate» bestellende Svstem, welches den, vorgelegten Gesetze zu Grunde gelegt ist. Rcichenipergcr-Ercfcld wüniclst, daß auch iür die Wittwcn und Waisen, deren Ernäbrcr in den io Jahren, wäbrcnd welcher daö Gesetz erwartet würbe, einige Fürsorge ge troffen werde. Sevdewitz-Bittkrseld wünscht, daßdieWobttbalcn tcS Gesetzes noch etwas weiter ausgedehnt würben. Ur Lipke will SluSdchnung des Gesetzes auch aus die Beamte» kcr MIlltär- und Mariiicvcrwaltung. DaS Gesetz gebt an eine Kommission. Daö wieder elngebrastste KüstemraststiahrtSgrsep beiürwortet BnndcSkommissar Rösing, v. Schlulow wundert sich, daß tab Gesetz wieder clngebracht worden, nachdem der Reichstag in poriger Session dagegen Stellung gcnomme». Fürst BiSmarck: So gut wie der Reichstag das Recht habe. Resolutionen zu wiederholen, ebenso müsse er für den Bunteörakb das Recht in Anspruch nehmen, Gesetze, von deren Nothwendlgkelt die ver bündeten Regierungen überzeugt seien, bon Neuem rinzubringen. Im weiteren Dcbattcnlauie widersprach Bismarck entschieden der Annabme, als sei die neuerliche russische stollcrhöbung eine Repressalie gegen uns; es sei eine rein finanzielle Maß nahme. 'Ackermann übernimmt das Präsidium. Nach längerer Debatte wirb das Gesetz an eine Llgllcdrlge Kommission ber- wlcsen. Folgt l. Lesung teS Entwurfs über die Besteuerung der Dienstwohnungen, wonach die Mtetbsteuer aui Dlcnstwob» nungcn von Relchöbeanitcn nur bis zur Höhe eines stehnteiö des DlensleinkonnnenS erhoben werden dark. Reichemperger gegen das luxuriöse Aeußcrc der Dicnstwrhnungen. wodurch die Beamten zu übermäßigen Ausgaben verleitet würde». Der Satz von 10 Procent ist ibm zu niedrig. Fürst BiSmarck: DaS Haupt- Prinzip des Gesetzes sei Unabhängigkeit der NeichSbeanitcn von tcn Gemeinden, i» denen sie wohnen. Er wünscht auch eine möglichste Beschränkung der Dienstwohnungen, sür deren lurnriöic Ausstattung er doch nistst verantwortlich zu mache» sei» könne. Er sei ferner auch damit einverstanden, daß der Satz aus 20 Proc. des DtenslcittkommeiiS erhöbt werde. BlSmarst wendet ,l:h nun in längerer Rete gegen die MIcth zinsttciicr überhaupt und ipezicll in Berlin, die den 'Armen viel mehr delanc als Kern- -nb Petrolrumsieiier. Da-Flnanzivstem Berlins iei >,» höchsten Grade reformbedürftig. Man schein mcvr politischen Theorien zu folgen, denn sonst sei es unerklär- lich, wie Berlin auf die Indlrekicn Abgaben Verzicht lcistcne sonnte. Trotz der Hobe» indirekten Abgaben in Paris iei dort das Leben billiger, wenigstens bekomme man dort mehr iür sein Geld und lebe besser In Berlin beiße es lhcuer und schlecht. eine Dienstwohnung i» Berlin sei :!000 Mark werrh, man habe sic aus lä.ooo Mark eingeschätzt und als er daö vor liegende Gesetz eingebrast't. habe man auf einmal die Wohnung mit Lll.kOO Mark eingeschätzi. Er iüple sich dadurch fortschrittlich angehaucht. Während cer weiteren Angriffe aui die Berliner Finanzverwattung erschallt plötzlich ter Rw: Sst'amlcSl Bismarck: „Scbamloo" ist ein ganz unverschämter Ausdruck; der Rrner hat selvst keine Scham. Präsiden! von Goßier: Ist, habe den gebrauchten Ausdruck „Schamlos" nicht gerört. Bismarck: Der beircffeiite Herr wird wohl den Muth seiner Uebcrzeugung haben. Slrubc: Ja wohl, ich habe gerissen l Präs. b. Goßier: Dann risse ich Sie zur Lrk- »ung. Struve: Ich bitte, auch tcn Reichskanzler zur Ordnung zu rufen. Er bat gesagt, ist, batte »eine Sei am. Bismarck: Dies war geschehen, noch bevor der Abg. sich genannt; ictzl nehme ich den Ausdruck zurück u. erkläre, daß der Abg. noch Scham hak. Iw. Forckcnbcck lOherbürgerinstr. von Berlin» verweldlgt ticBer- Ilner Finanzverwattung. weist nach, daß die RcichSbeamtk» an» Grund deö vorgeiegten Gesetzes eher mehr als weniger zu zahlen hatten, sowie daß Bismarcks Dienstwohnung nicht cn hoch be steuert sei. Bismarck rcplicirt sehr ausführlich. Löwe-Berlin; Die AngriffeBiemarcte richleten sich gegen becideteBeamtc alierParlci- rlchlungcn. Der bon BiSmarck gebrauchte Ausdruck „städtischer Ring" werde nur vsn Leuten gebraucht, d>e von ihrer Verant wortung Einen Begriff baden oder die Verhältnisse »nd Petto» ne» nicht kennen. Der Rci-bokanzler werde diele Bezeichnung nie verantworten könne». Die Miclhsstcuer sei noch lange nicht so schlecht alö Korn- und Pctroleuinzrll. Er zählt aui, watz Berlin 'Alles leister: »neissgeiliicher Schulunterricht rc. Nachdem Bismarck nochmals replicirt, wird die Sitzung vertagt. Berlin. Baarc bezeichnet die in tcrBörienccitung enibal- tene Nastwichl über seine Berufung zum Leiter der volkdwirlb- schgstiicbcn Ablheiluug im inneren Rcichsann als eine Erfindung. K onstan ti n opel. Zum »Azvchcncmpiange beim Miniitcr des Aeußern crichienen dieBotschafter nistn, dagegen ihreDragc- manS. weiche die Verwunderung über die verzögerte Antwort der Piortc auskrücttcii und Beschleunigung empfahlen. Assim versprach ungesäumte Antwort. Berliner Börse. Tendenz fest, Kauflust bedeutend, CourS- erhöhungcn an» fast alte» (gebieten. Ercdit schlossen 5'?.-. Fran zoien I M. besser. Deutsche Bahnen >est. aber wenig beachtet; auch öslcrr. Bahnen waren nur wenig belebt, aber besser. Priori täten sehr lest. In sreniden Fonds großes Geschäft, »amenllich in russischer I880cr Anleihe, Ungarische Gold- und Papierrolle so wie Ocstcrr. Silberrcnke, die wcicntli-he Besserungen erfuhren. Banken mannistisach besser; DiSkontogesellsstast und deutsche Bank 2 Proc. höher. -Von Bergwerken Laura 1, Dortmunder E r höher. Auch Industrien erzielten vielfach Besserungen. Lokales und Sächsisches. — Die Gäste unseres Königshauses habe» Dresden bereit- wieder verlassen. Seine Hoheit der Erbprinz von Hohen- zoIlcrn reiste vorgestern Abend nach Frankiuit a. M-, Sc. Kaiser!. Hoheit der Erzherzog Karl Ludwig naL Wienab. Gestern bcsnchic der Großhcrzog in Begleitung Sr. Königl. Hob. des Prinzen Georg die miilkärischen Etablissements der Albert stadt und nahm mit vielem Interesse von dieser einzigen mili tärischen Schönung Kennrniß. Ein Gabelfrühstück wurde in einem der Oisizicrökaiinos eingenommen. Zurüctgckehrt in das k. Schloß, woicibn mittlerweile Se. Mafcstät der König mit den Minister» arbeitete, unternahm der Großlerzog von Hessen in oo^'nitc, einen Spaziergang über die Terrasse, um Dresdens schönste Aussicht kennen zu lerne». Der hohe Herr weilt näm lich zum ersten Male in der sächsischen Residenz. Nachmittags fand bei dem KönigSpaarc Familicnrcssel statt - Abends verlies! der Groüberzog wiederum unsere Statt — Vor ihrer Abreise von Bettln haben Ihre Majestäten der König und die Königin den Hoibcamten und der Dienerschaft am kgl. preußischen Hose aanz ungewöhnlich reiche Eatcaux hintcrlassc», als schwere goldene Uhren, Tabalicren, Ringe, Ketten, Broche» mit Brillanten u. dgl. - Se. kaii. königl. Hob. Erzherzog Earl Ludwig em pfing vorgestern während seines HicricinS die Vorstandsmitglie der des hiesigen öslcrr.-ungar. HIlisvcreinS, die Herren Over leutnant Lchönberg, I.Kohn und Prützter und zollte dem Wir, ken des Vereins alle Anerkennung. — Das Befinden Sr. K. H. deö Prinzen Albert hat sich glücklich dahin gewandt, daß eine mcincntane Gc'ahr nicht vor handen ist. wenn schon in letzter Zeit immcr wieder Blutungen auo der Mund« »nb Nasem'chleimhant slattianden, auch der Ap petit noch sehr gering und die Schwäche bedeutend ist. — Generalleutnant v. Earlowttz. General-Adjutant Erä M. deö Königs, erhielt den königl. preuß. Rothe» Adler Orden i. Klasse; der vormalige Gcmeindevorsiand, Gartengutöbesttzec M aller in Langenchursdori bciö AlbrcchtSkrcuz. — Die Stelle des Kaiiircrs bei der StacitSschuidenkasse ist dem zeit!,cttgen Bahnboföimpcktor Ferdinand Julius Hel molt in yhcmnitz übertragen worden. — Im Paiaiö dcSKammcrherrn v. Borberg finden heute und am Montag zwei größere Soiröen statt, die theatralische 'Ausführungen und ein solennes Ballfest bieten werden. — Die wegen Mangel an Mannschaitc» bei tcn Kompagnien hiesiger Garnison diesen Winter cnoiglc Einziehung verschiedener S i chcrhe i tSwa chp osten, z. B. kaiscil.Hoipostamt rc.. hat stcl, seit dem 1. März erledigt, nachdem die Ausbildung derRe- krutcn und Einstellung derselben in die Kompagnien eriolgt ist. Der Wachtparadedicnst erfolgt in Folge dessen täglich per Ba taillon und nicht mehr per Regiment. — Ans Anlaß tcS äoiähttgcn Jubiläums de- Herrn Wund arzt und Barblcrsinbcndesitzcr Fr. Leb man n hielt am Abend des I. dies, der Verein „Dresdner Barbierberrcii" in lidlust'S Etablissement, Maricnstraße, ooinmcrS ab Die Begrünung de» würdigen, mit dem »AlbicchkSordcii gejchmücktcn Greises durch Ansprache, ein Lied tcS Gesangvereins „SängerkreiS" u. s. w. gab sich recht herzlich; cS ward dem Jubilar auch r>nr Votiv- laiel überreicht. Ein vom Verein in Aussicht genommenes Ge schenk leimte Herr Lehman» ab und wünschte, daß dad dazu ge sammelte <Nld zur Giündung eines Fonds iür die Waisen ver storbener Barl'icr-Hcrrc» verwandt werde. Die vorzügliche 11b- inft'sche Küche und Kcllcc hielte» die Theilnkyiner lanaebeisoninien Ans 'Anilin des genügen Amtccnstritts des „euerwälstten Präsidenten der Beug»,gm, Staaicn, General Garstrid. hatte daö nordamcttkaiiffcl-e Konsulat gestern geflaggt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite