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Dresdner Nachrichten : 30.07.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188107305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810730
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810730
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-07
- Tag1881-07-30
- Monat1881-07
- Jahr1881
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- Dresdner Nachrichten : 30.07.1881
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ZK »»1 — !>»«««»»«r 8«tt« L — LonllLbomtjckon t1<>, äull 1681 In der Roßauer Kaseme zu Wien wurde «nlüngst sreluKllig als ^iame«R Htußbaum, seinen sofort rodt. in Mord ver- erkec «ingetre chlasenden Korporal otip der Thal htS der drückenden Hitze der jüngsten Wochen ganirm L>t. viallen. yat sich Vororte Ältstätten. »m ein neuerDereln gegründet, dcr„Veretn derHemdärmeligcn" Laut Statuten ist es ,vilhrrnd der beiden Atonale Juli und August jedem Mitglied«: untersagt, Rock oder Weste zu tragen. Auch rin iverthvoller Verein! Italien. Bekanntlich sind von den verschiedenste» Seiten Ber suche anaestellt worden» dem Vögclmoroe zu steuern, wie er namentlich in den Ländern am Mitti' Hot der Vrästd Kr've« stanzvl „ _ , .., . . Ich beehre mich, Ihre Aufinerksamkeit und Ihr wohlwollender, Imeress« auf die Krag« der Sing- und Zugvögel zu lenken, welch« in lKalien Gegenstand einer wüthenden Iaad sind. Diese DVge werden von den Jägern zu zwei Zetten deS Jahres enoartet, ntiin lick im Herbst» wenn sie den Norden verlassen, um wärmere Breiten «mfzusuchrn» und im Frühjakr, ivenn sie zuriickkehren, um in ihren Standorten zu ,listen. Die Vernichtung, welcher dainit viele Arten „ . . rn, wie er - ^ telineere geübt wird. Nenestenti stdent der Pariser TlnerschutzGesellschaft folgenden Brief zvstschen Gesandten in Rom gerichtet: „Herr Gesandter! sehen; eö st unwürdig, noch im 10. Jahrhundert sehen zu müssen, wie der Mensch gegen liebliche Geschöpfe wüthet, deren Tod fiir untere Ernährung unnllh ist; dies allein schon würde den Protest unserer Gesellschaft dagegen genügend rechtfertigen. Aber diesen reinen AeUverungen des Gefühls schlichen sich national-ökonomische Gründe an, deren Gewicht für den Ackerbau Sie, Herr Gesandter, Nicht ermangeln werden geltend zu macken. Die Singvögel mit spitzen Schnabel» sind Insektenfresser. Sie sind die fleißigsten Be schützer der Ernten. Wissenschaftliche Untersuchungen haben als Tliatsacke festgestellt, daß der Mensch ohne diese Vertilger der In sekten nicht un Stande sein würde, die Saaten gegen die Vernich tung durch tlnerische Schmarotzer zu schützen. Diele Wahrheit hat ihre hohe Berücksichtigung durch die französische Regierung gefunden. Der Minister des öffentlichen Unterrichts, in Uebereinstinnnnng mit de,» Ministern deS Innern und des Ackerbaues hat die Nothwendig- tett eingcschärft, sich der Zerstörung der insektenfressenden Vögel, ihrer Brut und ilner Nester zu widersetzen. Dank diesem Ein schreiten deS Staates, dank den Bemühungen unserer Gesellschaft, dank besonders der Bildung von Kindervereinen in den Schule» nun Schutz der Vögel sieht sich unser Land nicht mehr von einer völligen Ausrottung dieser liebenswürdigen Wächter unseres Ernte- segens bedroht. Aber alle diese vernünftigen Bemühungen würden nutzlos sein, so lange unsere kleinen Zugvögel «namentlich die Nachtigallen, die Lerchen, die Grasmücken) vernichtet werden, ivenn st« beim Abzüge und bei der Heimkehr ein benachbartes Land pas- siren» wir das alle Jahre in Italien geschieht. Möchten Eure Er- eellenz Ihren ganzen Einfluß benützen, um den zuständigen Mini stern die «folgen der so lange auf der Halbinsel geduldeten Vernich tung tz«r Singvögel vorzustellen und dieselben darauf hinzuweisen, dnß bereits mehrere Länder, wie Frankreich, England, Oesterreich- Ungarn, Belgien und Deutschland, durch strenge Gesetze die Erhal tung der für die Landwirthschast nützlichen Vögel gesichert habe». In A o st a erwartet man stündlich die Ankunft deö Königs Humbert zum Beginn der großen Jagden. Auf dem Grand Lnuzon, der daü Jagd-Rendezevouü sein wird, hat man einen Telegraphen errichtet, der mit dem Aiireau von Sarre korrespondiren und auf der Höhe der Alpen den König über daü, was in Italien und aus wärts vorgeht, iir Kenntniß erhalten wird. Da der Grand Lauzon sich 3000 Meter über die Meereüfläcke erbebt, so ist das wohl ge genwärtig der höchste Telegraph rn Europa. Di« von den Bewoh nern von Val d'Aosta init Sorgfalt gehüteten Stcinböcke sind zahl- reicher und stärker geworden. Die Bauern von Eigne haben einige von enoriner Größe gesehen. Da diese so seltenen Tbiere seit eini gen Jahren nicht verfolgt worden sind, sind sic bereits so kühn ge worden, daß sie sich den von Menschen bewohnten Orten nähern. Wie verlautet, sollen einige katholische Mächte dem Papste die Vermittelung zur Herstellung eines invckua vivoncki zwischen dem Vatikan und der italienischen Regierung angeboten haben. Sehr bemerkt wurde der jüngste Empfang des französischen Ver treters im Vatica», der de» Papst der vollen Ergebenheit der Republik versicherte. England. Mehrere Morgenblatter melde», die Londoner Polizei sei bemüht, die Namen und die Anzahl der Delegirten des jüngsten revolutionären Kongresses zu ermitteln. Die Re giening beabsichtige, die gerichtliche Verfolgung gegen die einzelnen ^.hcilnehmcr einznleiten. Baron Henry de WormS, Präsident der anglo-jüdischen Asso ciation in London, hat aus Keinberlei, in Südafrika 1000 Pfd. Sterling zur Unterstützung der südrussischen Inden erhalten. Ggypten. In der ersten Woche dieses Monats wurde eine epocheinachcnde^Entdeckung gemacht. Nicht weniger als 36 wol>l- e r ha l t e n e S a r k o p h a ge, fast alle Königen und Königinnen der älteren thebanischen Dnnnstien angehörend, sind mit ihren Mumien, Papnrusrollen, Ostrisstatuctten, letztere zu Tausenden, Eanopen, iLchmuckgrgcnständen und Talismanen zu Tage gefördert worden. Die Königlichen Namen von Raskenen, Ainenophiü I., Almies Nofrctari Almoprep, Thutnres 11. u. Ul., SetiI.,Kam>eSlII., Pinotem und von anderen Pharaonen werden in den Texte» ge nannt und kennzeichnen von vornherein die ungeheuere Wichtigkeit der soeben gemachten Funde, welche sämintlich in einer einzigen Grabkainmcr in Oberegyptcn an das Tageslicht gefördert worden sind. so ungemein stimmungsvollen Volkslieder, für ein auö 12 Hörnern bestehendes Quartett arrsngirt. Sir üben denn auch regelmäßig eine solche Anziehung auf die Hörer aus, daß bei dem Vortrag des „Tag des Herrn". „Haidervsleln", „Die Post im Walde" n. !. iv. sich stet« eine dichte Corona um das Orchester schaart, die de» wackeren Künstlern durch stürmischen Applaus und Dacnporuf lohnt, ein Dank, über de» der Dirigent, seiner engeren Nationalität ge treu, stets in liebenswürdigster Weise, sei es durch Wiederholung, sei es durch eine nicht minder ansprechende Einlage, gnittirt. Diese Wcrncr'schen Eonccrte sind für den Musikfreund ei» Genuß, wir er in dieser Art und in so wenig kostspieliger Weise seihst in Berlin, wo man doch an gute und billige Mupk gewöhnt ist, sonst nicht geboten werden kann. !' Für die Gruckefahror des 1t. August, an welchem Tage der letzte diesjährige Extrazug in die herrlichen Alpenländer damvtt, liegt neben dem trefflichen verjttn,sie» Mener'schenSchiveizsüiner, lurz und bündig belehrend, bei Cäsar Schmidt in Zürich er schiene»!, ein gut zlliainminaestellteü Reisebuch vor, das sich sehr empsiehlt. In der Vorrede dieser „30 Tage durch die Schweiz" entwickelt der Autor, Koch v. Berneck, sehr interessante Ansichten über d»e Entstehung der Alpen, über Gletscher, über Firnen und Land und Leute der Schweiz. Das wichtigste — von einem Schweizer doppelt wertste — Geständniß macht v. Berneck, indem er die Sonnnerreisen, d. h. die Juli Reise», in die Alpen wider räth. Nicht nur pflegt das Iuliivetter unsicher zu sein und die Hitze für Fußtouren selbst i>» Gletschergelüel imerlriigiicl,, sondern alle Gasthöse und Bahnen und Posten sind von oen Engländern umlagert und wesentlich theurer. Wer also am t I. August mit Herrn Geucke fährt, hat nichts versäumt, hat sür Souiieuaus- und Untergang bessere Chancen und Anfang September die herrlichsten Bergheleuchtungen. Wer, wie der Schreiber dieser Zellen, selbst mit den Geucke scheu Zügen gefahren ist, hat, gegenüber anderen Reiseunternehinungen, wohl die Pflicht, Herrn Geucke's Umsicht, Rechtlichkeit und Zuverlässigkeit zu rühmen, die ihm nicht nur im Vaterlande das Vertrauen Tausender erwarben, sondern seinem Namen überall, in Bayern, Tirol und der Schweiz einen guten Klang verschafften daü koinint indirect Denen zu gute, die sich den soliden billigen Geucke'schen Fahrten anvertrnue», unv nicht zum Letzten benützen einzelne Damen diese treffliche Reisegelegenheile». . Im Verlage von C. F. Dietze, hier, erschien soeben eine neue Folge deü „ MnsterbuchcS für Schloss e r". Die ersten Heste dieses schnell in den betreffenden Kreisen beliebt geivvrdeuen .Handbüchleins erlitten bereits zwei Auflagen und dürste das ne», erschienene nicht minder gute Ausnahme sindeu, um so mehr, als die Muster in noch reichhaltigerer Anzahl darin enthalten sind. Feuilleton. -j- DaS Erträgniß der heutigen Vorstellung iin Residenz- Theater, welche die vorletzte Wiederholung der melodiösen Operette: „Datz verwunschene Schloß" bringt, hat Herr Dir. Karl seinem Chorpersonal als besondere Gratifikation zugcdacht. Möchte Viesen immer bereiten Leuten, die auch in dieser Saison Proben großer Tüchtigkeit gegeben, ein reckst volles Haus werden. -j- Die erste neue Oper der Saison wird Neßlrr'S „Ratten fänger von Hameln" sein (mit Hrn. Bulß und Frl.Malten». Neu inscenirt tonnnen zunächst „Hans .Helling" (mit Hr». Degele» „nd „Armida" «mit Frl. Malten, Hr». Riese und Hrn. Gudehns». Definitiv neu angenommen sind v. Verfalls mir sehr hübschem Cr folg t» München gegebene „Mrlusinr" «Reimondo» und eine als sehr geistvoll gerühmte neue deutsche Oper von Mihalovie in Pesl. Ohne Zweifel reiht siet, an diese Phalanx noch Grammainl's ziem lich vollendetes „Andreaofcst", daS im Erfolg den Gerinanikiis hoffentlich ttbertressen wird. -j- Direktor I n n n e r in Wien bat den Schriftsteller Iir. GNnghofe r ans München als Dramaturgen an das Ringthealer berufen. Ganghoscr ist mit Neuert Verfasser der Oberl>n»ecischen VolksstUcke, die wir durch die Schauspiele des Gärtnertlieaters kennen: Der „Herrgottschnitzer von Oberaininergan", „Der Prozcfi- bnni'l" ic., und hat nnbcrdem auch vor einigen Jahren ein Bänd chen : „Gedichte" veröffentlicht, wird aber die eigentliche Feuerprobe seines dramatischen Talents erst diesen Winter vor dein Publikum des Münchener Hofthntcrs oblegen, an dem zwei seiner Lustspiele angenommen sind. v Hosopernsängcr 1! ie »ia n n hat seine Villa in Wiesbaden an der Bicbrickcr Chaussee für 65,000 Mark an eine» Herr» aus Maiuz verkauft. ! Zu dem H a u ö b a uf o n d der „Dresdner Liedertafel" wurde zu schlagen, fand daS Duell trotzdem statt. Man beschloß, sich derselben letzt von einem Mitglied« des Vereins die Summe von deö Säbelö zu bediene»; leder Gegner brachte seine Waffen mit. 3000 Mark geschenkt. !- Die „Berliner Börsen-Zeitnng" sagt über den Coneert- cyrluS unserer LandSlrute, der Kapelle deS 108. Sachs. Schützen- ReginicntcS: Unter den zahlreichen Militär-Musikchorü der deutschen Anne«, die Berlin besuchte», nimmt die sächsische Kapelle unter dem Königlichen Musikdirektor Herrn Werner eine Ausnahmestellung sowohl in Bezug auf die Zahl ihrer Mitglieder, 54 Personen, als ,n Bezug auf ihre ausschließlich auf Blechinstrumente beschränkte instrumentale Ausrüstung rin. Beides vereint, meist der von ihr vorgctragcnen Musik einen Charakter, wie ihn selbst die unserer aus anerkannt tüchtigen Kräften bestehenden Kapellen des Gardecorps ist solcher Werse nicht erzielen können. Die starke Vertretung der einzelne» Instrumente erzielt bei dein sauberen korrekten Vortrag, mit den« e,n jedes derselben zur Geltung gebracht wird, eine über raschende Wirkung. So sind rö Wagner, Weber, Mendelssohn u. oergl., welche stet« reichlichsten Beifall Hervorrufen. Am lieblichsten «ber und ergreifendsten «men ohne Zweifel die einfachen und doch Bermischles. * Bei Eehenitz, nahe der Station Pecek ln Böhmen, wurde dieser Tage die Leiche eines Mannes geilniden, welche von der dortigen Todtenschau als die elneo gewissen Nowotny ans Eebe- ultz agnoözlrt wurde. Dieselbe wurde seinem Weibe, von welcher er in letzter Zelt getrennt gelebt batte, in das Haus gebracht. Auch die Frau wollte i» der Leiche ihren Man» wieder erkennen. Sie bestellte das Begräbnis; und der Leichenzug setzte sich am nächsten Tage nach dem benachbarten protestantischen Friedhof in Pellm in Bewegung. Der Schreck und daS Staunen deö WeibeS und der „trauernden Menge" war aber nicht gering, alö der todtgeglaubte und l», Sarge sich befinde» sollende Mann anstauchte, sein Weib und seine Bekannten grüßte unb im Letchenzuge mitmarschlren wollte. Die ganze Gesellschaft machte Kehrt unv begab sich mit der Leiche nach Eehenitz zurück, um dieselbe noch rin Mal in dem Lobteiikäiiuncrleln iinlerzubrlngc», bis man ivre Identität konstatirt habe» würde. Herr Nowotny aber kehrte mit seinem Weibe beim, welches jetzt, elnen Finger zeig von oben in dem Vorgänge erkennend, sich mit dein Manne aussöbnte unv ein neues, friedlicheres Lebe» nstt dcinselben zu iübre» beschloß. Becirühte Erl) örun g. Franz Hais, der berühmte holländische Maler, der, was die Krait leiucs Kolorits anbc- trifst, nur von van Dyk übertrofscn wird, liebte den Wein über die Maßen unb sprach ihm auch außerordentlich stark zu, so bah er jeden Abend berauscht war und von seinen treue» Schüler» nach Hause geführt und ins Bett gebracht werten mußte. Lag er nun cinniat in de» Federn und erbarmte sich Morybens seiner nicht gleich. Indem er ihn in samten Schlummer versenttc, io fing der Künstler gewöhnlich folgendermaßen zu bete» an: ,.O mein Gott, nlnnn mich doch jault i» Dein blnunlisches Freuden reich, v erbarme Dich mcincr n»o »Imin mich zu Dir!" Und so ging cS fort, bis Ib» der Schlat ninfilig. — Einst beschloß der geistreiche Broivcr im Verein mit andere» Schülern dem großen Meister einen Harmlosen Streich zu spiele». Die nötblgen mecha nischen Vorbereitungen waren bald getroffen. n»o als Hals eines Abends wieder sehnsüchtig um Erlösung flehte, fühlte er sich plötzlich samt auigehobeli. Er dachte »un nicht anders, alö seine Bitte hätteErhörung gesunden »»der schwebe hinaus zum hohen OlyiNp. Weit entfernt, bei diesem Ereignis; Iubclbyinucn anzu- stiinnic» — wie cs sich doch geziemt hätte - proteslirtc er In der drolligste» Manier dagegen. „Sachte, sachte." riei cr aus Leibes kräften, „daö bat keine so große Elle, ich kann scbo» »och eine »Weile vier bleibe». Lieber Herr Gott, komm' ungefädr nach 50 Jahren wieder, sei so gut, van» wirst Du mich bereit finde», jetzt aber ist cö mir ganz und gar ungelegen." Den Spaßvögel» schien cS nun an der Zeit, dem Scherz ein Ende zu mache». Sie schenkten dem verehrten Lehrer der Erbe wieder. Von da ab soll ec sich nie wieder in solcher Weise nach dem Himmel gesehnt bade». * In Madrid Ist der H erzog von A lba, Schwager der Ex-Kaijerin Eugcnic, gestorben. Iameö Stuart, Herzog bo» Berwik und Alba - - so lautete sein doller Titel — hatte sehr wechselnde Schicksale erlebt. Er besaß von HcinS ans ein liitmenses Vermögest, lebte aber so verschwenderisch, das; er ein mal ln einer Nacht slliis Miiiivncn verspielte. Es bllev endlich nichts Anderes übrig, als icine» Gläubiger» die Verwaltung iclnes Besitztl,'»>»s zu überlaste». Der Herzog bclam eliic Pension von iechzigtaujenb Francs jährlich. Damit zog er sich »ach Paris zurück und es fiel ihm schwer genug, mit dieser Summe aus- zukoniiiic». In der Regel hatte er schon »in die Mitte eines lebe» Mvnats kein Geld mehr, und im Klub macksten sich seine Freunde in der Regel re» Spaß, ih» um iüns ober sechs Louisd'or anzugehen. Der Herzog ertrug diese «cherzc gieichinüthig. wie ein Man», der weiß, daß seine Lage sich ändern wird. In der Thal kam der Tag. da alle seine «schulden bezahlt waren und er wieder in den Besitz seines Vermögens trat. Er bewobntc von Neuem das Patais Lvrio, cinco der schönste» von Madrid, hatte hundert Pferde im Stalle, jede» Abend offenen Tisch sür vierzig Gäste, führte eine fürstliche Existenz und machte feine» Rang in der Mavridcr Gcseliicha't mit allem Ract'drnckc gellend. Bei seitlichen Gelegenheiten glänzten seine Familicii-Karossen. Er wurde zum Aicalde Eoiregidor, Ehek der Müilizipalität, er wählt, »nd In dieser Eigenschaft war cs sei» Erstes, die Schlie ßung der Madrider öffentlichen Spiclbänscr zu veranlassen. Im Klub spielte er selbst noch, aber nur mit geringfügigen Einjätze», um nicht wieder Vermögen nnb Stellung zu gefährdest. Zn de» interessantesten Erlebnissen des Herzogs gcbörtc ein Duell, das > er einmal ln Madrid zu bcstevcn batte. Ans einem Eostinneballj beim französische» Gesandten machte er zu einige» Freunde» ini-j passestde Beinerkungen über die als Margarcioa vo» Burgund costiiinirtc Madame Sonlö. Gattin teö Gesanvteu der Vereinigten Staaten. Der Sohn der Dame forderte den Herzog, dieser brachte! Entschuldigungen vor, va aber Herr Souls daraus bestaub, sich der Herzog zwei aus dein sechzehnten Jahrhundert slainineiivc: Säbel schwersten Kalibers. Das Looü entschied für die Waffen j des Herzogs und Herr Lonlö erhielt einen flache» Säbelhieb! über den Kop^ wodurch er kampsnnsählg, aber nicht verwundet würbe. Herr Soulo Vater gab sich bamit nicht zufrieden, son- i dern forderte den iranzösischc» Gesandte», weil in dessen SalonS Madame Soul» beleidigt werte» war, unv jagte ihm eine Kugel in s Knie. * Eine hochtragiichc Tbat e > nrsWc 1 brs wird auö New-Bork gemeldet: Der Hurrlccmc River ln rer Gegend: der Ozark - Gebirge ergießt sich I» den Mulberry unv vieler in! den Looo Mellen lange» Arkansas. Die Mündung des Arkan-, sas Uegt 61« englische Mellen oberhalb New-Orleans und ist vom Schauplatz deö „cichsolgeiidcn Drama In gerader Richtung von O. nach W. circa 750 englische Mellen entfernt. In der bezeichnet«, Gegend herrschte kürzlich ein solcher Orkan, das, auf bte «reite einer Melle unv Gott weiß auf wie viel Melle»! Länge die 8-12 Fuß dicken tausendjährigen Baume deö llrwal des, wie Schwclelhölzche» geknickt, z» Boden geworien wurden unv keiner der Riese» deo Waldes dcmjeibc» Stand halten konnte. Von diesem Orkan wmd.» William ovnwan und dessen Affährtger Sohn Jimmy veim »llllOllcheu eines szo»Igvaui»cc> überrascht unk später unlcr tüin übereinander gestürzten Bäume» von der nach ihnen ilichciidc» Gattin und Mutter »nter den schrecklichsten Quält» der äußere» Schmerzen »nd der ilirchtcr- Uchste» Todesangst stöhnend >uw jammclnb amgeinuden. AIS !dcr Hurrirane vorbei war. »alte Mrc>. Eonway, um das Schick sal ihres Gatte» unb Sohnes besorgt, ihre beiten andere» Kin der, ein Knabe von 14 und ei» Mäbc! en vo» 11 Jahren, nach de» beide» nächsten, jedoch über m» Meilen enoeuilcn Farmo gesandt, um die Nachbar» zur schlc»»igcn s'lliclelliimg herbei i zürnte». 'AIS andere» Nachmittags die Nachbar» anrainen, tan- i de» Oe die Frau nicht zu Hauie, sondcin im Wa de, ohnmächtig, die Büchse ihres Galten trainpibait t» den Händen haltend, neben den zerauetichten und durch s Herz gcichoffeuc», »aiv nntcr de» Stgmmen liegende» Leichen ihres Gatte» und Lohnes in den Blutlache» derselben liegend. Das volle braune Haar der Frau war über Nacht schneeweiß geworden und hing nun her wirrt und aufgelöst in» One Schläfe. Die ranve» Backwoodsinkii, die sofort die Situation begriffen und die dem Tote v"»dcrl»lal schon in'v bohle A»gc gefenen, tonnten sich eines Grauens beim Anblick dieser grausige» Scene nicht crwrhrc» und i» manchcS Auge trat über das Schicksal der Velden braven Männer, die durch die Liebe einer Fra» ihrer Oualen enthooc» wvrden wäre», eine Tbräne tcs Mitleids. Sie brachte» tie Frau in das Hans zurück, wo sie unter den vereinten BeuinMinge» der Männer zum Leven zlirückerwachtc. Mit tbrciiienloicn Auge» nnb ver Schmerz ickstnchzcndcr Stimme erzählte sie dann de» Vorfall und verfiel daraufhin i» ei» bitzigcö Ncn'eniiebcr, das eine» töttlichen Auögang nahm. ..Als sie au den Platz gelommc» i.i, habe ihr Mann sic irenndlich empfangen und ihr getanlt, daß sie gckvin- incn sti. Er hoffe, daß sie ihm die Bitte, u » zu erschießen, er fülle» werte, da doch keine Hoffiinng peihandcn fei. lebend wie der nntcr tc» Bäumen herauszlllommen: „Bctiv, ich tantc Dir »ochmalS, daß Du gekommen bist l" bade er unter Stöhnen und Jammern, jedoch rnbig nnb gefaßt culgegengernien; als sic ihm dann gejagt, daß sie »ach tc» Nachbar» wegen Hilfe gciankt habe: „Die Nachbarn könne» vor morgcn gegen 'Abend nickst hier emtreßcn. Lebte» »vir tziö dahin auch noch, so wären sic .zu sammen acrade so wenig im Stande, uns nntcr cen Baiiinen hervorzuarbeilen, als cs Dir allein möglich ist. Und wenn es ihnen endlich auch gelingt, die Stämme wegzuwälzen, so würden sic nnö doch Zoll »m Zoll zu Lode »nute». Bis dahin aber sind wir dermo von tem furchtbare» Gewicht, das uns jetzt kaum »och zu athmc» erlaubt nnb baö sich mit jeder Minnie steigert, vollstäncig zerguclicht. Mache also liniere» Ornaten rl» Ende, verlängere nicht unsere» Todlökampi. tenn Du wirst nn» selbst einjcbcn, daß wir io wie so lebend dlescn Platz nicht wieder verlassen könne». Dort am dritte» Baum liegt weine Büchse: wenn Du uns je geliebt hast, so hole sic nnb erschieße unö l" Sie schilderte dann, wie sie sich zuerst geweigert habe, diele schreckliche Bitte, der sich Jimmy flehentlichst allgeschlossen, zu erfülle», und dann, wie sie mit sich gerungen und i» Vcrzwch. iniig, selbst eiiiiebenb, daß menschlicheHilie hier nickst mehr mög lich sei, den vereinten Bitten nachgegeven und aus Kommando Ihres Manncs, mehr totst als lebendig, erst Jimmy und kann ihrem Gatten tie Büchse am die Brust gesetzt und loögcdrückt habe." Die Nachbarn legten sie nach ihrem Tobe mit den Lei chen ihres Mannes und ihres Sohnes, die sie mit großer Müde »nier cen Bäume» herauSgcbolt batten, in ein gemclnIamcöGrav min., ccm z-aiisc. - - Vor einigen Jahren mackste ein äbnlichcr Fast. n o ei» Brndcr dem andern den gleichen Liebcötlenst cr- nieic», viel von sich reden. Der Arme ist aber über seine That wahiiiinnig geworden und denntet sich jetzt in dem Jrrcnhausc zu Snalc Hill, N. I. * Die BnndcSladc. I» Jerusalem wurde vor einige» Woche» ei» Fund gemacht, der an und inr sich zwar wcrtlstos ist, aber jedeniallü 'Anlaß zu großen Nachforschungen geben wird. In der Nähe dieser Stadt wurce nämlich eine Kiste ansgegrabc». von der man anfangs meinte, eö sei dies die von Mojes angcicrtigtc Bnnteslade. Der Jrrtbum wurde jedoch so gleich erkannt, da diese Kiste anö Eisen war, während die Blui- desiade ei» auS Holz angc'crtigter und mit massiven Goldplatten belegter Kasten gewesen fein soll. Der Gouverneur vvn Jerusa lem befragte nun die dortigen jüdischen Gelehrten, wob!» tenn eigentlich die bo» Moscö angeiertlgte Bniideoiade gekommen sei. da dieselbe doch weder von den Babvloniern, noch von den Römern erbeutet worden war. Der Bescheid, der ihm »nn wurde, kantete dahin, daß diese Lade mit de» in ihr ailsbewahrten und ebenfalls von Moses angeiertigte» Bunbestaieln vom Propheten JeremiaS noch vor der Zerstörung deö ersten Tempels vergraben wurde. Leider könne man die Steile dieser Ver grabung nickst »äbcr bezeichne», da nach der einen 1'eberllefernng dies die Tcmpelstätte selbst, nach der anderen der Berg Nebo, a»s dem auch Moses den ewigen Schlaf schlummert, sei. Der Gouverneur berichtet dies Alles nach Koiistantliiopel, und man erwartet letzt i» Jerusalem, daß die Piortc eine Durchsuchung der Lempclstätte anortnr» werde. Auch der Scheikp, dein der Berg Nebo gehört, bat eine Durchforschung diefcsBcrgeS beschlösse». * Ein militärisches Eldorado. Prächtige Zustände herrschen i» der südainclitaniichc» Rcpnhlit Venezuela. Nach dem letzte» Ausweis besitzt dieses kleine Land Ü2.222 Generale, thciis in Aktivität, tbcilS in den Katrcs der Reserven. Dcr gegcnwärtigc General Gnzman» Blanco hat allein «>>oGenerale ernannt. Der General, der schon einmal während seinesAuicni- Halles in Paris in eine Irrenanstalt getrackst werden mußte, leidet am Größenwahn. Ohne jemals Pnlbcr gerochen zn haben, bildet er sich ein, ei» größerer Stratege zu sei» als Mottle und süüt alle Städte tcö Landes mit seinen Statue». In Earacas allein wurde» ihm drei mit einem Kostenaniwaiicc von nogß-i» Dollars errichtet. Die Statue Bollvar's, des BetreterS von Südamerika, hatte mir 22,oo«> Dollars gekostet. * Origineller S e l bst m or d. In MeßlcY. Lancaststre, nahm sich eine vcrheirathelc Fra», Namens Budget Eovnc, in schrecklicher Weise ihr Leven. Sie goß sich nämlich den Inhalt einer Paraffin-Lampe über den Kops und zündete dann daö Oel an. I» einer Sekunde war sie vom Kopt bis znm Fuß in Flamme» cingchilllt und am ganzen Köipcr so verbrannt, daß ne unter den gräßlichste» Oualc» starb. Die Fian soll dem Trume sehr ergebe» gewesen lein n»d stch im trnntcnc» Znstante das Leben genommen haben. * Wie lelckst die an »nd stir sich ungefährliche Spielerei, K ii a l I p a p i er eh c n mit Pi st öl che» zur Erploston zn bringen, dennoch ei» Unglück hcrhcikührc» tann. beweist iolgcn der Fall, der sich dieser Tage in Ehrcmeld zntrng. Ein Knabe hatte, cve er das Knallpapicrchcii ant die Pfanne ccö Pistölchcns legte, um die Wirkung des Knalles zu erhöbe», in den Laut einen »affen Papicrpsropien gesteckt. Als er nun den Hah» zog, flog der Pfropfen seinem Bruder in eine Wange tickst unicr das Auge. Zwei ziemlich erhebliche Wunden zeigten, wie gro>: die Krast gewesen, mit welcher der Papicrpfroptcn anö dem Laut des Spielzeugs hinaliSgcichlcucert worden war. Mögen die Eltern ihre Kinder aut daö Gefährliche der Spielerei aiffiiier! - sam ninchrn! ' Ei» Fremder fuhr dieser Tage Vounmckiags in München »stk einer Drolchke an das Hosbräuhans. Am Portale angelnngt, kragte er den Kutscher: „Ist den» daö die Plnatotbck. wohin ich wollte ?" „Nein," war die Antwort, „aber ich Hab' glaubt, a Maß! BräuhanSbier könnt' Ihnen vorher »et schaden." Abcnbö ein getroffene Börsen. Fricn ls Ur t, L'>. JiM. Abend?. «redliMSiaaiÄ-. ann.n. eambaed. II2.M. Mir i!o»s« —>». Eilbcereiile . Pnpicrrcnle - —. BNig-r 2>',. kefterr. cdoldrciilc —. »ugarWe «oldrcntc —. :7er NUiIie» . dvcr Russen —. N. Orient . Reilcjle llnannschc üirldanl. —. 2. Ouenl . litten-. Papiev- rcnlc —. — Fest. Visen. In». Abend?. Credit lüL.L«. Stnntib. — . Lombard.—. Anqio-Anitr.v. —. Nobolconod'or —. Sali.ger —. Pablcrr. 77.8,. Ocsteer. Motdrente . Unaar. Moldrente — , >>"/„ nn,t, Molde, —»na, Sredit —. Nniondaut —. GoU.gtr —, Md, tlialbaln, 2>2,»o. Vonlveieui N>:>,t>l), — Fest, Paris, r!i>. Full. tLchtusr> Rente er,..7. Anteile 1 ginNcner NS,NS, Ctaatibalt» 7u2.'>o. Lombarden i!>». de. Prioritäten ->3. e'Miec uns. kellerr. »»idrenl« vldß. - geft. lvnei» sP rvdu It ent, L", Inii. ISN !usN. V>c>«c» Fu!l'-'RU. Ccvlbr.-Tecbe. L8.7Ü. Vcdauplct. Spiritus Juli tiN.NS. Septbr. Dcccitibcr Ni,cs. Pest. Nübot Jtlli Sv,LS. Lcptbr.-Tccbr. »I.es. Steigend. ülinfternam evroduktent, rn. Inte. iTckilnba Aestcn Rodeinber 2bv Ctciacnd. Roaocn Oktober int. Mörz ins, Matt. London ewcire, ocmnr I», 2». Lnit. tLiliiuft.f ütcireede rulna, sielta, Later tesier, Bobncn und Srdlen l »I>. tiienrcr.
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