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Dresdner Nachrichten : 22.09.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188109224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-09
- Tag1881-09-22
- Monat1881-09
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.09.1881
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vrosilon 1881. »»»eint >«««» iriib 7 II»r I« I»r vn-kttlion: MarikNsir^f.c I». k.l»>nNkincliNtvki« >-!<-> tkl in lnlich »Marl bnPigc., »mm di« Polt 2 Work 7i- Pig- Numm. Il> Pig^ »luN°f« 37000 «rkmpl. pür dil NiiSnnt-c kinnksandlkr Mn- imjciiri« ininl» sich die Nedaclio» ittchl vcc»i»dlich. vmioncen sllr im» nciiincn an: Die Aniwnc-n-S'nrcauz ».«boal«»- si«i» » >v»gl«r: — ri»»g»: — r»uv« » «omv.; — Am>nlt»e»»ai>r; —«». Mulle» b> Simich: — illod. «ictz ui Matidcbmg: — I. varik v«, »»Haue: — «>«>»»» in Hanlenv» Llnterhaltung, Geschäftsverkehr. Lör/enbericht, Fremdenliste. ^s2sen8leinL Voglen, llnesäön ^ nnü lllto8lv ^imviu;«n-Ii!xi»otUtlon) ^ H ttt. I. ILrompto Ileluitteruu^ von sVu/uitrou au alle, /uiUiu^uu ckoritz rVeit üu lluiliu!i!-8illou l'rvi^vn vbuv XvbonIeoLtr-ii. Vor-" ^ ^in>eh>Ut;r-. IvaUilogt!, Ottorien-Xiunrlimo vte. zcraUS- Rr. 26» 25 LrisLdoZsn unä 25 Louverts, 8 vuslisokos L'oriuui. jp ^ mit Monogrammen <2 boliobigcr kiueivztabon, vor8eIilui,i<o»), iß jls vorpnelct ii» oinoiii olc^anton Oarlon, I Flailc. — llusor U ^ 6orli,„o»t I,o8tol>t uu» 012 vMeliiockonoil ^lono^tammon. s>) ^Vi>8«IruUor8tra88o IliHLsOIl 86IlNO^ViltickruÜe>r8trü88cjÄ u! ... ^ ^ t' ^ ,» I» lt i«; u ^ t » l» „ !, «'. ^ 26. ^adrxanx. gnlerele werden M»r>«n»e»t« l r t>« Nachm 8 Udr angenommen, Lannlaa» di» M,l»a,«t»UNr. In »leiisiadl nur an Wachenlagen: ar, «lolteigaüe Nr, d disRach«. »Udr. — Die einjpallige PklUrciii- koftet Ii Pigr. llingelandl S0 Psge. Eine Laranüe Ille dal »ächU- »iiaige «rlchriuen der Injeral« wird »tcht gegeden. vuiwärtige Annoncen-Auttrage dlinunbekonnlendc: innen in>»nr«n wir nur gegrn Pituumer«»»»» Aaglung durch Brieimaike» oder Pvjicinjadlung. sicht Silbe» lasien i, Psg. Inserale tur di: chioniags- »lummer oder „ach einem z<Illage die Petiijlii« ro Pi. ÄbiW-dmSÄ?SiSbL--ÄSSi?ji OritzLual-äingbr >rikmL8ediitt)u Mit clou vollleommvu-itou ^Ipitratvll uoä blillrielitullgou sinck iu Drvsäou nur nu liabvu I!rt«lei8U!'8t! im I!u/ur bei 0. »ItUlnxer. Willernng vom 21, Srvibr. Barometer nachOSlai voiotb, Wultnraiie id .--,!S. , >I,> 7äkt Miit , ieil geilcr» » 2>!iil, aefaiten, Tdennomeirogr, ». »ieaum,: Tcmp, It, o it!,, niedr Tcmv, 7 o'Ui,. i!i>chsie Dcinv iv"22, 7i!0 t i! v'a, :, Auöslchtrn ftir den 22. Sr>'trml>er: Wolkig, etwas kältrr, zunächst trocken. A könne nl e n t. Die geeNrten auswärtigen Leser der Dresdner Nack" richten" bitten wir das Abonnement für daö vierte Quartal 188» baldigst erneuern zu wollen, damit wir die Nummern olnie Unterbrechung weiter liefern können. Die Postanslalten deS Deutsche» NeichS und Auslän de» nestmen Bestellungen auf unser Blatt an. Abonnement in Dresden bei unserer Expedition ltnol. Bringerlotm» S Mark S<» Ps. vierteljäUrlich. bei de» «aiscrlichcn Postanstalten im NeichSgebict 2 Mark 7» Ps., in der Oesterreich-Ungarischen Monarchie S Gulden 2» Kreuzer. Expedition der „Dresdner Nochrichten", Marienstrahe »:». Lciantworltichcr Rcbaclcur sitr trigllllikllkS I^r. Emil B tcrcy tu Dlcddcn Todtcnbaliri: und Hochzcitszug, die sich iiu ^Ultogolel'eu der Menschen so oft begegne», berichrten sich nin Dienstag auch im Vcben der Nationen ganz eigenartig. An demselben Tage, da Präsident Garsicld im Seebads Longbranch die Auge» schlaft — er starb nach amerikanischer Zeit Montags Abends '/-I llUstr, das ent' spricht nngcfäbr VeüUbr des Morgens nach deutscher Zeit — fübrte der stwnprin; Gustav von Schweden in starlsrnlie die Tochter deS Grast bcrzogs von Baden als jugendliches Gemabl beim. Dieses fürstliche Ha»liliciifcst bewegt nicht nur desbaib die Herzen tlicilnabmevoll, weil es eine Enkelin des deutschen Kaisers ist, der liebende Hände die Mnrtlic ins bräutliche Haar wandten; cs erweckt auch eine boffmmgsvolle Aussicht ans grössere A»näl,erung der stammverwandten Völker Deutschlands und Schwedens. Alle Kinder Germanicns sind gegenüber den Weltberrschaftsplänen der Slaven auf inniges Znsammcnbalten, ans Freundschaft untereinander angcwieicn. Was die Schweden in früheren Jahrhunderten sich an Deutschland versündigt, ivic sie in ihm gehaust, wie sic an seinem Ruine imtgearbeilet haben. Das zu verwinden, hat nnscr Vaterland mehrere Jahrhunderte gebraucht. Die Schweden schlugen im Mjährigen und im Nordischen Kriege Deutschland mit die schwersten Wunden, tiefere fast als Spanier und Franzosen. Speziell der Erobcrnngszug Gustav Adolph's, den eine consessionell befangene Geschichtsschreibung znni Glaubenshclden und Netter des Protestantismus stempelte und die Vrandschabungen Karl XII. haben den Wohlstand und die Gesittung iir Deutschland so tief zerrüttet, dast wir erst seil diesem Jahrhundert das Verwüstete zu ersehen mühsam im Stande sind. Erst die Befreiungskriege verwiesen die Schweden von dem letzten Flecken deutscher Erde, die sie viele Menschenalter hindurch als Eroberer i»ne hatten. Glücklicher als der Welliner August der Starke hat einst der Brandenburger Große Kurfürst die Schweden^ Herrschaft in Deutschland bekämpft und es ist ein eigenes Spiel der Weltgeschichte, daß nunmebr der Erbe des schwedischen Thrones sich in Deutschland nicht eine Provinz, wohl aber eine holde Braut erobert hat, in deren Adern Hohenzollernblnt fließt. Längst ist im Volksbcwnßtsein das Unheil vergessen, das der Ehrgeiz schwedischer Könige über Deutschland herbeigesnhrt. Vielmehr sucht die Volks seele in Deutschland jetzt gern das Gemeinsame beider Völker auf. In den gothischcn Schweden hat sich das Germanenthnm nnver- mischt und erguickend rein erhalten, das Schwedische wie das Norwegische sind stattliche Aeste am deutschen Sprachbanmc und die Religion jener nordischen Völker ist die, zu der sich der größte Tlieil der Deutschen bekennt. Eine nnabändcrlicbc Gcschichtsnolb- wendigkeit weist Schweden und Deutsche aufeinander an, sich bcizu- stehcn gegen die Ilcbcrfluthnng der von Wcltbenschast träumenden Slaueiiwclt. Mutter Germania sammelt allmälig alle ihre Kinder ; auch die Dänen, die Holländer, die Flandercr, die Schweizer, die Deutsche» der russischen Ostseeprovinzen, die Böhmen, die Siebcnbürgcr Sachsen, die Alpenbewohncr gehören dazu. Und so ruft das deutsche Volk dem jungen Fürstcnpaare, das .Hand in Hand nach Norde» ivallt, Heil und Segen auf den Weg zu. Ihr HerzenSbündniß ist ein Symbol für das politische Vündniß. Naturgemäß nimmt jedoch das augenblickliche Interesse der Tod des Präsidenten James Abraham Garfield in Anspruch. Wer sich ain meisten für die menschliche Seite des Falles interessirt, be wundert zunächst die antike Ruhe, mit welcher jenes Lpfer seiner Ehrlichkeit und seines Pflichtbcwnßtseins die namenlosen Qualen seiner Verwundung ertrug. Seine heroische Willenskraft und eiserne Constitution hat cs ermöglicht, II Wochen hindurch dem Tode zu widerstehen. Garficld's 60jährigc Mutter war so fest von seiner Genesung überzeugt, daß sie sagte: „James kann Alles, was er will; will er noch nicht sterben, so wird er am Leben bleiben." Der All- bczmingcr Tod hat auch diese immense Lebenskraft zerstört, unter stützt von Felilgrissen der Aerztc. Nachdem sie es versäumt, sich über den Sitz der Kugel genau zu oricntircn, nutzte auch die Ent faltung aller Hilfsmittel, welche der Hobe Stand der mcdicinischen Wissenschaft jetzt bietet, Nichts mehr. Garfield gab sich über seinen Zustand keiner Täuschung hin. Als er erfuhr, daß die freiwillige Sammlung, welche die Nation für den Fall seines Hinscheidens für seine Wittwe veranstaltete, sich aus 156,757 Dollars beliefe, äußerte er scherzend: „Die Nation läßt einen alten Soldaten nicht unge- tröstct sterben." Die Dankbarkeit der Amerikaner wird sich gewiß noch weit großartiger äußern, um das Schicksal seiner Wittwe, die ein Kind unter dem Herzen trägt, erträglich zu gestalten. Aber von dem todtcn Präsidenten richtet sich sofort der Blick auf den neuen. Ohne Rücksicht auf die seiner Geburt entgcgenstehcndcn Bedenken — er ist kein geborener, sondern ein ringcivandcrtcr und naturaii- Tonnerstüsi, 22- Leptlir. sirter Amerikaner — hat Ehester Arthur den Eid als Präsident der Republik geleistet in sonnlos-anicrikanischer Manier — er ließ sich zwei Richter in seine Wohnung kommen und beschwor ihnen die Verfassung. Niemals würde er zum Vieepräsidentcn gewählt worden sein, hätte man ahnen können, daß er je Präsident werden würde. L b die Vereinigten Staaten ihre Bedenken gegen die Zu lässigkeit Arthurs durch dessen Besitzergreifung der Gewalt für er ledigt ansehen, muß sich bald zeigen. Ter General - Staatsanwalt der Vereinigten Staaten gab vor einiger Zeit sein Urtbeil dahin ab, daß Arthur provisorisch als Präsident zu snngircn habe, bis der Staatssekretär den Eongrcß zum Zweck einer Präsidentenwahl be rufen würde. Sicher ist, daß alle ehrlichen Leute in Nordamerika nur mit schweren Sorgen dem Amtsantritt Arthurs cntgegenschen. Plan bezweifelt sogar seine geistigen Fähigkeiten zur Ausfüllung dieses Amtes und schreibt ihn als einziges Verdienst eine gewisse äußere Geschicklichkeit, ein gewinnendes Benehmen zu. Wer aber, wie Artbnr bei einem Festmahle im vorigen Jabre, noch osten mit seinen Sliimnzcitelsälschnngen, Bestechungen und allerlei Betrüge reien geprahlt, sich voir gestohlenen Stanlsgeldern namlinste Betrüge bat nnszahlen lasten, wer an den nunmehr todten Garfield wegen dessen ehrenhaften Nesormbesteebnngen einen schamlosen Brief ge schrieben bat, kan» das Mißtrauen aller Ehrenmänner seines Landes nicht dadurch beseitigen, daß er während des Schmerzenslagers Gar- field's äußerlich eine gemessene Haltung beobachtete. Seinen Bci- leidsdries an die Präsidcntcnwittwe kann man sich vorstellen. Das Kabel wird »ns bald melden, ob Arthur das cbrcnwerthe Eabinct seines Amtsvorgängers entläßt und damit die Hostnnngen der Aemtcrjäger, der sog. „Majchinenpolililcr" erfüllt. Vergessen wir jedoch über den sremden Dingen nicht unsere heimischen Sorgen. Ta rückt denn das Tabnksmonopol immer bc- orolilicher in den Vordergrund. Mit einer Rücksichtslosigkeit sonder Gleichen gebt man an die Zerstörung einer kräftigen, blühenden In dustrie. Die Vorarbeiten für den Entwurf betresis der Einführung ses Tahaksinonopolü sollen beendet sein und die Absicht bestehen, dem Reichstage diesen Entwurf vorzniege», und zwar selbstständig, olmc Verbindung mit der Invalidenversicherung. Daß cs noch gute Wege mit der letzteren habe, werde nirgends, auch nicht einmal in Regiernngskreitcn bestritten. Also zuerst das Geld und später — vielleicht die jetzt in Aussicht gestellte Verwendung desselben. Eine gesetzliche Bestimmung im Voraus, wonach der Ertrag deS Mono pols nur zur Altersversicherung verwendet werbe» soll, würde na türlich sehr wenig bedeuten; denn wenn das Monopol erst unter Zerstörung der Privatindnslrie eingerichtet wäre, könnte man es lelbsluerständlich nicht darum wieder abschnsten, weil die geplante Altersversicherung sich als undurchführbar erwiese. Tie in Aussicht gestellte Altcrsrenlenvcrsicherung der Arbeiter, welche ans dem Er trage des Monopols bestritten werden soll, wor, das gickst man setzt selbst zu, nur Vogelleim zum Fange der Wablgimpel. Zn diesen! Zwecke liefert das Monopol nicht entfernt die Mittel, selbst wenn man die Fabrikanten sprstticblecht entschädigt und die Händler und Arbeiter leer ausgehen läßt. Denn man muß ja auch bedenken, daß dann für das Reich die Eiiinalnnen ans der jetzigen Tabaks- slencr ganz Wegfällen. Für die großen Fabrikanten branclit man nickst zu bangen, aber die calülosen kleinen Händler und armen Arbeiter, die ibrc bischerige Nalirnng verlieren, rufen das lebhafteste Mitgefühl für ihre Zuknnst wacb. 'lirncslcTclenrauimc der..TrkövnerNliclN'." vomLI.Scptbi. Berlin. Der interimistische Leiter des auswärtigen Amtes, Unter Staatssecretär I)r. Busch, bat gestern Abend an den diesigen amerikanischen Geichäilsträger Mr. Sidnen Ermett eine Note ge richtet und demselben darin die ansrichtige Theilnabme der Kaiierl. Regierung an dem schweren Verluste ausgesprochen, welcher Volk und Regierung der Vereinigten Staaten getrosten. — Herr v. Schlözer begab sich beute zum Reichskanzler nach Parzin. Elberfeld. In der bcntigen Generalversammlung der Ver glich - Märkischen Eisenbalm wurde die Osserte der preußischen Regierung mit k 17,-100 gegen !>1,538 Stimmen abgelebnt und ein Amendement die Balm dem Staate gegen eine sünsproeentigc Rente anznbieten, mit Illi.tstO gegen 2200 Stimmen angeiwmmrn. Wien. In der bcntigen Sibnng des internationalen litera rischen Kongresses beantragte Rolisbonne(FrantreiclO, den russischen Kaiser um Begnadigung Tichernischewski'S nach Sibirien zu bitten. Die potniscben Kongreßmitglieder erklärten durch Sehimnnowski, on der Beratbnng und Abstimmung über diesen Antrag nicht Tbcii zu nebmen. Der Antrag wurde debattirt, aber heute noch kein Beschluß gefaßt. Berliner Börse. Heute herrschte wieder eine optimistische Auffassung der Dinge, die durch die Meldungen die von den sremden Börsen kräftige Unterstützung fand " Zinsfuß ^ " ' ' " " ' ' gehende Gewicht — Herr Oberbürgermeister Or. Stübcl, der Reichstags- kandidat der Konservativen und des NeichSvcrcins, wird demnächst in einer Volksversammlung sein Wahlprogrnmn, entwickeln. Die 'Vorbereitungen zu derselben sind bereits im Gange. Der Herr Oberbürgermeister wird sich dabei namentlich auch aus seine Stellung zu dem T a b a k s m o n o v o l verbreiten. — Zum Konsul der Vereinigten Staaten in Nordamerika in Leipzig ward ein Herr Robert Laird Eollier ernannt. — Unter der Leitung des Kgl. Preuß. Herrn GencrallicutcncmtS de Barrcs, Präses der Ober-Militär ErnminationS Kommstswn. endete gestern die F äbnrichs - Prüsnng für das Kgl. Sachs. Armeekorps mit dem Resultate, daß von 20 angcmeldctcn Prüf lingen I gut, 5 befriedigend und 10 genügend bestanden; sieben wurden ans eine zweite zu Ostern 1862 slattsindenbe Prüfung ver wiesen. An diesem sehr befriedigenden Gcsammt - Resultate nnlnn die Militärvorbereitnngs-Anstnlt des Herrn Obcrlientcnnnt Prcnskcr mit 18 Offiziers-Aspiranten Thcil, von denen l t nunmehr als Fähn riche in die Armee treten. — Am I. Oetobcc o. I. feiert ein in hiesiger Stadt geborener und heute bier lebender Schriftsteller sein 50j übriges Jubi läum als solcher: Theodor Dro bisch. Als Humorist und als Dickster bat sich Theodor Trobisch einen wohlklingenden weit verbreiteten Nomen erworben, dessen Schriften sich in den fünfziger und sechziger Jahren einer großen Popnlarilät und Beliebtheit beim Publikum erfreuten. Am 20. Deecmber 1811 in Dresden geboren (feiert olso in diesem Jahre auch seinen 70. Geburtstag), verlebte er seine Jugend in Leipzig, wo er seine literarische Lauf balm begann und als Mitarbeiter inebrerer belletristischer Zeitschriften durch seine humoristische Ader sich bald viele Frenndc zu erwerben verstand. Bei dein in Leipzig erscheinenden „Komet" und dem Stollc'schcn'' „Dorsbnrbicr" ivnr Drobiich lange Zeit mit thätig. Mitte der dreißiger Jahre schrieb er melirsach sür das „Leipziger Tageblatt", in welchem er vorzüglich mich seine Gedichte veröstcnt- lichte. Durch die letzteren gellt im Gegensatz zu seinen humoristischen Prosaschristen ein entschieden religiöser, rührender Zug. Für die bei Plnlivpi in Grimma erscheinende „Constitutionelle Staatsbürger-Zeitung" schrieb er zu gleicher Zeit politische Ar tikel. Ni ehre re Jahre war er Mitarbeiter der „Fliegenden Biättoc" wie der „Gartenlaube" und rcdigirte seit 1817 die „Eleamcke Wett". Indessen am meisten bat seine Popularität ein Werk ver ursacht, von welchem der Name Theodor Trobisch unzertrennlich ist, das ist der seit 28 Jahren unter seiner hewäbrten Redaktion erschei nende „Ameiicnkalender". Ii» Jahre 1850 kam er nach Dresden als Redakteur der „Dresdner Nachrichten", welche Stellung er erst 1872 mit einer gleichen an der ins Leben gernfcnen „Dresdner Presse" vertauschte. ZalilreichcBiogravbien vonBühnestgrößen.Inimor- nnd geistvolle Novellen, Posten- und Opcrntcrste n. s. w. bilden seine schriftstellerischen Produkte in den sechziger Jabrcn. Ein ilm schon seit Jabreii gnälendeS nervöses Leiden vcranlnßtc ilm 1876, den Berus an einem Tagcblntte aufzugcben und sich rnbigerci! literari schen Arbeiten zu widmen. Gar manche seiner launige» Erzählungen werden heute noch gern gelesen. Der elirwürdigc Jubilar, körverlich zwar gealtert und kränklich, ist es ihm doch vergönnt, diesen Eliren- tgg geistig noch frisch zu begehen. Möge sich ihm derselbe auch zu c'nem rechten Frenndensestc gestalten. — Es gicbt bei nnS noch manches alte Mütterchen, das sich vorerst bekreuzigt, ehe cS sich dem EOeiibaimwage» anvertrant, um halb neugierig, halb ängstlich und widerwillig eine Reise zu imtcr- nehineii. Wie unbegründet nber wenigstens bei uns in Sachsen jede Aengstlichkeit in dieser Bezielnmg ist. ja wie sicher man bier geradezu mügelwben ist, wenn inan im Eisenbahnwagen sitzt, das beweist die Tlintsnchc, daß von IN's Millionen Passagieren, die im Jahre 1880 ans den sächsischen Staatseisenb.ahncn reisten, kein Einziger bcs ch ädigt worden ist. Diese Tliat- sache stellt aber auch nicht nur unseren Einrichtungen, sondern auch der Gewissenhaftigkeit und Intelligenz des sächsischen Beamten- körpcrs ein rühmliches Zcugniß aus. Ein weit ungünstigeres Re sultat weist der kürzlich erschienene Bericht über den c nc> Ii s ch c n Eisenbahnverkehr im Jahre 1880 ans. Danach sind in England in diesem einen Jahre nickt weniger als 1100 Personen getödiet und 0058 Personen verletzt worden, also in Summa 5001 Menschen zu Schaden gekommen. Unter den Getödteten befanden sich 110 Pasta» giere und 510 Bahnbedicnstetc, die anderen 117 waren Selbst mörder und Solche, die unbefugt die Geleise betreten ballen. Ans 125,701 Reisende kam dort ein Gctödteter, aus 071,100 ein Ver letzter. Daraus erklärt sich denn^anch leicht, daß die englischen Bahnen über 201,000 Pfund Sterling Schadenersatz sür Ver letzungen :e. zu bezablen batten. — DnS ans der Goetbe-Zeit bekannte Gartenhaus der Familie St ein in Größt och her g unweit Saatfeld wurde von eine»! in einein N'ebengehäude des Gutes vor einigen Tagen nnSgebrochencii Scbndenseuer nicht allein bedroht, sondern cmch vors den Floiiinien ii» Tache ergriffen, aber durch energisches Eingreifen dee Fenerwebr noch gerettet. In diesem Gnrtenbanse, in welchem Goetbe bei seinem Ansentbalt m Großkockberg regelmäßig zu vcr- kebre» pslegle und in welchem öfterTbeatcrgespielt wurde, sind ein Tlieil der Bibliotliek und wichtige Pgpicre der Familie vom Stein und Altenstem nnsbeivahrt und wird dasselbe von dein jetzigen Besitzer Freiberrn Felir von Stein pietätvoll in demselben Zustand erstatten. Tort hat jetzt auch ein vormaliger Großkockberacr Pfarrer Di. Gerinami, bekannt in der theologischen Welt durch sein bcden- j tendeS Werk über die Tbomas Christen in Indien, der in alter und die hohen Reports lnelt man sür vorüber- Knlamitätcn, denen man nicht allzu große beilegen dürfe. Ans den neuen Monat wnrden bereits tlienre AnliängUchkeit an seine frühere Gemeinde sich kürzlich einige Woche» besuchsweise in Großkockberg anfgebntten, das Originnlmannskript der großen Reorganisations-Entwürfe des Ministers vom und zum Stein für den preußischen Staat anü dem Jahre 1807 ausgcfundcn. bedeutendes Geschäft statt, namentlich in Nordwest (OV- Mk. U Elbctbal, Galizier und Tnrcr. Franzosen blieben l, Lombarden ^ n!„i,.,,, n^ nur Mark bester. Banken fest, gutes Geschäft hatten aber nur! die leitenden. Crcditaetien 2'/s Mark, Disconlo I'/s Proe. besser. ^ ^ dert. Bergwerke fest, die spekulativen sehr belebt. Laura 2, Tori- innndcr l' s Proeent besser. Industrien meist behauptet, thcils E>- besser, Hartman,, l'5, Sachs. Webstuhl 1 Proe. höher. Oesterr., ^drucke wird die Er anomalen wenig verändert. ^ große vielbesprochene Hochvcrratstö - Prozeß. m welchem eine große Anzahl Sozialisten verwickelt sind, wich im x.V»S»es UNS SntWsches. Oktober, walmcheinlich am 10., vor dem Reichsgericht !N Leipzig — Die Geins - und Hochwildjagdcn in Ncnberg und verhandelt werden. Wie jetzt verlautet, wird die Verhandlung Mürzzuschlag (Steiermark), zu denen sich S. M. der König Albert, unter Ausschluß der Oeffentlichkcit stattftnden. einer Einladung des Kaisers von Oesterreich folgend, am 1. Octobcr — Im Restaurant zum „Dampfschiff" in Blasewltz grebt
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