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Dresdner Nachrichten : 10.10.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188110104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811010
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811010
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-10
- Tag1881-10-10
- Monat1881-10
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.10.1881
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unlängst las ich aber im „Lei»». Tagcbl. daß da- Reichsgericht die Ehefrau eines Maurers, welche, ohne approbirt zu sein, seit Jahren daü Gewerbe einer Hebamme betreibt, aus 8 222 deS Str.-Grs -B., wegen fahrlässiger Todtung vcmrthcilt habe und «war, weil ft« zu der Aufmerksamkeit, wrlche sie aus den Augen setz», vermöge iftreS Gewerbes besonders verpflichtet war. Wtzruin ist letztgenannte Frau nicht auch wegen „unbefugten Geiverbebetrirbes" bestraft worden?" — Die Ausübung der Heil- und EntbindunMuich ist stch »ach der ReichS-Vlewerbeordnung ein freies als Arst, Geburtshelfer oder Hebamme de? zeichnen, »der i» dieser estellt sein ^vitl» bedarf Eigemchast von Staat oder Gemeind« an . . einer Approbation. dr»iebendlich etneS Pchfungszeugnikses. Lader giebt eo wirkliche und sogenannte Pfusch-Hebammen. Die «»wähnte Bestrafung einer geprüften «ich approbirt«» Hebamine wegen Hebung von Geburten kann nur auf einer irrlhümiichen Deutung der Gewerbeordnung beruhe». »** Wieviel Register zählt dt« Orgel der Paulinerkintie zu Leipzig?" — TaS in Rede stehende Instrument zählt einige kü Re gister, außerdem aber gegen IN Kollcttiuzügc, welche mit den Regi stern verbunden sind. Die Orgel ist ursprünglich von Mendr »n Leipzig gebaut, vor einigen Jahren aber bat dieselbe einen völligen Umbau durch den berühmten Ladegast «nWeißensels erfahren, wel cher auch iämmtliche stoUelUvzüae rn das Werk gebaut hat. Durch diese Züge stetst die Orgel in Sachsen als einzig« da. sie ist sicher das gelehrigste Instrument unseres Vaterlandes. Weit gröber an Regiuerzabl lind die größte Orgel Sachsens ist die nächste Nach barin der Pnnlinerorqel: die große Orgel in der Nikolaikirche zu Leipzig. Diese hat st/Register, worunter 85 klingende Register sind. O. W. R. „Giebt es ein Gesetz, in welchem gesagt ist, daß Derjenige (gleichviel ob er in meinem Geschäft tliätig ist oder nicht», welchem eine Summe Geldes zur Ablieferung an mich an- vertraut ist, dieselbe nach seiner Angabe aber verloren bat, zum Ersatz zu zwingen ist?" — Ist er in Ihrem Geschäft angestetti, so tonnen Sie sowohl als auch Derjenige, der das Geld gezahlt, auf Ablieferung klapsen, ist jenes nicht der Falt, jo hat allerdings nur Derjenige, der das Geld gezahlt, daS Recht zu dieser Klage. Sic können sich aber ia dieses Recht von jenem ablreten lassen. O*» Nt. H., N ü r n b e r g. „Welche Meinung haben Sie von einem „Herrn", der, fast ein Jahr in Nürnberg mit einer Dame verkehrend, derselben die heiligsten Versicbemngcn seiner Liebe giebt und schließlich wiederholt die Ebe verspricht. (Reden, wie: Ich laste Sie nicht um Alles, keine irdische Macht, kein Gott bringt mich inehr von Ihnen, waren die einfachsten.» An dem betresten den Tage jedoch, an dem er versprochen, uni dir Hand der Dame anzuhalten, sowohl diese, als auch deren Eltern zum Besten hält, d. h. anstatt zu kommen, Mittags nach Dresden abrcist? Nach meiner Ansicht ist daS ein Bubenstück, daS Betragen eines ganz erbärmlichen Wichtes". — Ihr Glaube ist auch der Unsrige, Sire! X) „Hat ein Rechtsanwalt, welchem die Rcgulirung eines Nachlasses übertragen worden, daS Recht, bei der Erinnerung eines Schuldners (nebenbei erwähnt, war der betreffende Betrag laut O.uillung schon längst berichtigt) über eine Mark Kosten zu ligui- diren und von dem Restanten bezahlt zu verlangen ? Hat derselbe die Bergütung seiner Bemühungen nickt vielmehr von dem Auf traggeber zu beanspnlchen?" — Wenn die Forderung noch nicht bezahlt war, von welcher Voraussetzung der bctr. Anwalt dock nuü- gegangen sein muß, so war es jedenfalls nichts Unbilliges, die Per- gulung der st osten für die Mahnung von dem säumigen Schuldner zu verlangen; selbstverständlich bat an sich der Anwalt nur an den Auftraggeber fick zu halten, in des Letzterem Interesse aber geschah es, daß Ihnen Erstattung der Mahnkosten abverlangt wurde. A us Ri e s a. „Entspricht es dem Kegel-Reglement, wenn das Dresdner Thier ist ah« ftiitzer und Pötzer wohl auch nwschtiict, sch Stammt!' Kamccl einseitig, wie andere ,°> angenchm« Gefühl hervor! reitet Drvmehvre und «ai habt ' - viel stärker, runder gebaut ch i-MMch schwerer. ! — Kameele. Dromeda« Limnen ,c, Schreitet da nn« jeder Vorder eite» der «omni- »en nicht sosoNlgem Z i «egen trete m em an l brachtet Pissoir und i gostene Inschristi ich hielt dieselbe für em^fehlung. Auf der Rückreise suche . . egei-Rcg! eine Partei im Kaminspiele wegen schlechten Anschubes 4 Kugeln verschenkt, um das dastehende Duplum zu benutzen, oder muß die letzte Kraft eine Kugel wenigstens geschoben haben, che verschenkt werden kann? Bisher war Alles einig, wenn eine Kugel ver schenkt wurde, vier ist aber doch wohl zu viel?" — Die Partei, die ein Duplum machen will, kann soviel Kugeln verschenken, als ihr beliebt, natürlich muß sic vorher sich darüber unter sich verständigen. Die Gegenpartei aber bat daS Recht, unbedingt zu verlangen, daß alle Kugeln geschoben werden-, sie braucht sich, wenn sie eben nicht will, nicht eine einzige Kugel schenken zu lasten. Wenn Ihr in Riesa aber gleich 4 Kugeln verschenken wollt, muß eine schöne Rasselbande zusammen sein. 4?.-- A. W. „Bitte helfen Sie einer jungen gebildeten Frau aus der Noll»! Vor Kurzem habe mein Vermögen verloren und bin ich nun gezwungen, irgend Etwas zu ergreifen und doch wird es Einem in einer großen Stadt so schwer, etwas Paffendes zu finden. Gern würde ich älteren Damen durch Vorlesen, Klavierspie len, Begleiten re. dienen. Könnten Sie nicht ein gutes Wort für mich cinlegen ? Gewiß giebt es Damen, die Mitleid mit einer jungen Mutter hätten, die schon soviel Trauriges durcdmachtc und sich ihrer annelnnen würden." — Obschon die Nachfrage nach Be- »ckästigung von Seiten vieler Frauen erfolglos bleibt, so wollen wir Ihnen doch wenigstens durch Veröffentlichung Ihrer Bitte die Hoff nung geben, daß sich vielleicht eine echt menschenfreundliche Seele Ihrer annimmt. .*» I- H„ Stud., Leipzig. „Jüngst saß ich ganz ver gnüglich — Aus meiner Llub' und schrieb — Erccpt' aus den Pandcelen, - Weil mir nichts übrig blieb-, — Da (schon halt' die > lws>' ich mit) — Klopst's laut: ich rus': „Herein!" — Und lächelnd bringt Ihr wcrthes Blatt — Mein jüngstes Schwcsterlcin. — Es war mir ganz entfallen, — Daß Montag gerad' der Tag-, -- Der „Briefkasten" vor allen — Dingen mir d'rum am Herzen lag. — DaS Auge flog behende — Bald über das und dies, — Als (nah' schon war das Ende) — Es auf die Strophe stieß: — „Wenn Du so einen Nichtsnutz hast'" re. re. — Vor Grimm entfiel mir's Pfeifchen fast — Und aus ging die Habanna. — Ich wußt' nicht, ob der Vers verbrochen — Von einer 20 Iabre alten,— Oder von so 'ner Jungfrau gar, — Die 20 Jahr' Ihr Blatt gehalten, — Oder ob am Schluß etwa das „e" — Das Zeichen sei für mehrere? - Ob Männlein oder Fräulein schließlich, — Das galt mir gleich: ich war verdrießlich! — D'rum wcnd' ich mich in meinen Nöthen - An Dich, Obm Schnürte, den Poeten, — Der auch studirt einst: Uebe Gnade — (Apoll war wirklich nicht mein Pathe), — Nimm aus in, Kasten die Vene gütig, — Sie sind zwar schlecht, doch ich war wüthig. ? ->)l,tid. wenn Du verfaß! mit 20 Iadrcn jenen Reim, Hau- Dich daul. fonii Ist vervatt die Zeit und keiner kriecht mehr auf den Leim. Lir aber, wenn 2c> Jaiir Tn halt gelesen mir Deiner Zange, der Witzen. Tie Nachrichten, raich- ich: erivar'Deine Las! einem Manne und bleib' ruliig sitzen. Und Euch — in baucht er richtig mich sajt — Seid Ihr die Berstfark. Ihr Philister, Tn- tzbr am vicrliiche nur großem Bombast dekriteil die Politik »Nieter Minister, Euch Allen ras' ich olme Ruh- und Rast ein ewig donnerndes Pcrcat zu. Tatz sorian Ihr Euch Mil Euch iell-cr besagt und andere Leute >asa gesälllgst in Ruh' *** Die rotheNase. „Neulich lese ich in den „Dresdner- Nachrichten". daß ein Görlitzer Bürger mit der rothen Nase sich hat von einem Betrüger um 5 Mk. lerchter machen lasten. Der Be trüger sollte unbedingt zur Strafe gezogen werden. Ich erbiete mich, unentgeltlich dem Görlitzer Bürger für seine rotnc Nase zu helfen, damit die Nase nicht mehr roth — und blau gleich gar nicht - wird. Das mir ein sicheres Mittel in die Hand gekommen ist, will ich hiermit anführcn und beweisen. Schon aw Schnlknabe wurde ich nicht anders genannt, als der kleine Blonde mit der rotben Nase; später hieß es immer, der und der wäre ganz hübsch, aber die rothe Nase! Ich habe aber doch eine Frau bekommen. In den Ehestand getreten, kam ich in Gesellschaften, da mußte ich immer und immer wieder mit der rothen Nase kerhalten. Da wurde ich ärgerlich, ich fragte einen sehr berühmten Arzt; der besah sich die Nase, zuckte mit x- — —>- - -- —-——- es ist und bleibt eine Jahren war ich in Dresden, da sagte ein boSha' wäre ein heimlicher Schnapstrinker. Das war en Schultern und sagte zu meinem Leidwesen: rothe Nase, cs ist nichts zu tbun. Vor zwei ' csdcn, da sagte ein boshafter Bürger, i>' lmapstrinker. Das war erst recht ärgerlv für mich.. Nun besah ich mir meine Nase genau an, da sehe ich zu meinem Schrecken, die Nase sah nicht bloS roth, . blühen. UG ' noch eine rolbe Nasenspitze auch noch weg." — Warum theilen .. sondern ha Hecke und fing an zu blühen. Und heute? Heute habe ich bloS ollen Sie damit zu ick batte blaue Heute habe ich bloS und diese hat schon weiße Flecke, geht len sie denn Ihr Nasentärbenuttel nicht zum Heile der rotlmasigen Mcnschenklaste mit? B es vielleicht mit in's Grab nehmen, anstatt der Welt nützen? Also 'raus damit! Wetzet, GohliS beiStrchla. „Hier streiten stch die Leut' herum — Wie schwer doch möchte sein — Im Dresdner Zoologie»,» — Ter Elepnant sammt Rüffclein?" — -f- DaS Gewicht deS Elephantcn Lilly im Dresdner Zoologischen Garten wird von Direktor Schöpf auf ca. 65 Centn« tarirt; Herr Schöpf hat die- Jahr gerade viel mit Elevhantcngewicht zu thun gehabt, und wog z. D. der, welchen Herr schöpf vom verstorbenen Victor Emanuel aus dem Turin« Garten holte und nach Amerika schasste, 42 Ctr.; ^Ich Ntqllch mst »gen, Zuganschluß gehe ich nach der Stadt, ... der ersten Ttraßeu-Kreuzung, Stiftsstraße, ange- sebe dort eine aus ein eisernes Täfelchen " !inef, . diese- Plätzchen wieder auf und »otire die wie folgt lautend« Inschrift ,,l'i«t,o »st joizst jour ckres» Ualvra lv »rinx". Ein hiesiger Freund thetltr mir nun mit, die Schrift sei englisch und gleichbedeutend mit den in hie- stgen drrgieickwn Anstalten angebrachten Verordnungen. Ist dem so? und warum bringt man in Zwickau, wo doch gewiß das eng lische Element weniger vertreten als hier, Verordnungen in eng lischer statt deutscher Sprache beliebt an?" - Zwickau hat vielleicht in seinen Anstalten vielen internationalen Verkehr und proklamirt seine Vorschrift in allen lebenden Sprachen, folglich auch „tor Eeutlvmans". »*«. Emilie H. „Mein ganzes Vermögen besteht in 2 Elb- dampsschistsahrts-Aclien und da dies« GeieUschaft ausgehört hat, habe ich bange um inein Geld. Soll ich die Papiere verkaufen oder be- kalten?" — Ikre Nase scheint allerdings mit keiner Zeitung in Berührung zu kommen. Die beiden Elbdanipfschissfabrts - Aktien reprnsentilcn einen Wertb von 1782 Mark, welche daS hiesige Bank haus von Robert Thode u. Co. sofort auszahit. Von eine», Be halten kann keine Rede sein. man kann dieselben nur Umtauschen, dazu gehören aber drei Stück, wofür man zwei neue Ketten- Aklien cinholt. A »ton B-, Hainich e n. „Weil vor nicht langer Zeit die Tabakspreise so bedeutend gestiegen sind, so haben wir hier fast alle Kartoffelkraut geraucht und dieses „Gewächs" bat sich, beson ders i», Freien, sehr gut bewährt. Da verbietet die Aniisimup, mannschast Dobeln aus einmal das Verbrennen des Kartoffelkrautes im Freien, wir dürfen also mit unseren Kartosselkrautpseisen nicht einmal mehr über die Straße geben! Nu» srage ich Sie, was sotten wir denn^ da j c tz t in die Pfeife stopfen ? Antworten Sie und erretten Sie uns vor der Verzweiflung." — Stopft einmal „Dresdner Nachrichten" in die Pfeife: unsere Farbe ist jetzt parsü- mirt, ta wird's Pfeifchen schon ich wecken — d. b. möglichst nur in, weite» Felde oder aus Anhöhen, wo viel Luststrich ist. *** K. „Ich besitze ca. Mark 1500; was rathen Sie mir wohl, wie ick selbige an, sichersten und zugleich am vorlheiihastestei^an- legen kann ?" — sicher und vortheilhasl isl nicht immer bei- laittmen. Wir halten'S mit sächsischer Rente. 4-** Rosa Müller. „Mint der seit einigen Tagen an hinein Blatte bemerkte bessere Geruch von de», Papier oder der »zarbe ber ?" — Von der Farbe, liebes Rösche». Der Farbe-Liese- rant batte für die Nummer deS I. Oktober d. I. ein Jubiläums Parfüm hineingctban, waS aber fortznsülnei, sehr kostspielig wäre. L-Iandcn denn die „Dr. Nachr." nicht schon längst bei Dir i» gutem Gerüche? *^4- Die amtliche Bekanntmachung deS StadtratbS zu Zittau, daS stadtbad betr., lautet: „Das Männer - Schwimmbassin kann wegen Baulichkeiten zur Zeit nicht benutzt werden. Es wird daher das Frauen - schwimmbaisin dem inännlichen Geschlecht, mit Aus »ahme der Donnerstage, an welchen dasselbe frisch gefüllt für das weibliche Geschlecht geöffnet ist, zur Benutzung überlasten." — Na, da brat't mir Einer nen Storch! 4-*4- Anon. Wenn Makart das ihm von Gott gegebene Talent ans etwas HöliereS und Edleres richte» würde, als die Scham, die Keusckkeit und die Sittenreinheit wahrhast mit Füßen zu treten und Entrüstung bei allen Bessergesinnten hervorzurnsen, so würde er sehr wolfl tnun! — Ein sittenreines, ideales Gemüth wird sich durch die Makart'sche Darstellung menschlicher Schönheit nicht ver letzt fühlen. Dann inüßten auch die plastischen Galerien und Knnstkabinete vieler großen Städte, wie Paris, Kopenhagen, Dres den .'c. sosort^gcschlojsen werden. 4-** G. Sch., Löbau. „Meine zukünftige Frau besitzt ein ibr schon uigeschnebenes Vermögen, welches hnpothcrariich aus einem Grundstücke eingetragen ist und noch selbst ein Grundstück. Ferner soll dieselbe nach der Verbcirathnng außer ihrer Ausstattung noch ein baareS Vermögen bekommen, welches sie nickt in mein Geschäft zu geben braucht. Würden nun alle diese Besitzthüiner meiner zu- künttigen Frau, worunter sich auch einige in der Familie sorterbendc Familienbilder befindem bei einer bei mir etwa vorkomiiienden In- »olvcn^ derselben vom Gericht genommen werden?" —Nur insoweit Ihre §rau Ihnen Haares Gelb (oder Wcrlhpapicre u. bergt.) zu- bnngt und übcrgicbt, würde sie dasselbe im Eoneursfatte rcsv. zum Thcil verlieren; Sache», sowie eingetragene Hypotheken und Grund stücke bleiben Eigcnthum der Frau und können nicht zur Maste ge zogen werden. 4-*4- A. W. „Sind im Tivoli in Kopenhagen wöchentlich 2—3 Mal Eonccrtc von einen, 600 Musiker zählenden Orchester und kann das Etablissement 40,OM Menschen fasten ? Wieviel Einwohner zählt Kopenhagen ?" — Im Sommer sind im Tivoli zu Kopenhagen täglich große Eoncerte von verschiedenen Orchestern des Etablisse ments, auch Tamcneonecrte, wo man aller 3 Minuten 10 Oer be zahlt. Das Tivoli ist ein Abbild der Dresdner Vogelwiese und kann seiner Größe nach gewiß 40,000 Menschen fasten. Kopenhagen hat ca. 280,000 Einwohner. Ich war vor Kurzen, selbst dort und habe sic gezählt. 4,*4- A l t. A b. „Was ist aus den Dathe'schcn Rückzahlungs bons geworden?" — Nichts. 4-» Radeberg. „Den attwi»e»den Briefkastcnonkel ersuche ich ergebenst um gefällige Auskunft, welche Scricn-Nuinmcrn der Mailänder 10-Lire-Loose am 16. Deccmber 1880 aezogen worden sind. Aber nicht grob werden, wie z. B. die Naie rn die Zei tungen stecken." — seric 265, 4822, 5218. 5.348, 5604. Ich werde nie grob, wenn cs nicht provocirt wird. Onkel hat ein dickes Fell und verträgt »chon eine» Puff, auch ist es gar nicht so grob ge meint, wenn ihm einem Querulanten gegenüber einmal ein Kreuz- > donncrwetter ans der Feder fließt. - * Königsberger. „Wo kann man in Dresden billig solche» »u haben." wenige Minute» ipLier sah der kleine Demokrat ein. daß er sich selbst aelchade, hatte, den» keiner der Gespielen, die eine» neuen AuebruchZeinerZeestörungrwnth fürchteten, ließ ihn «ieter an der Unterhaltung toeilnebinen. Darüber erhob er «in -ro-e« Ge schrei. da» den Vater in der «icrie» Stage dewog, den reparaturbedürf tigen Stiefel au» d»r Hand zu »«rftn und feinem LieNing ,u Htti« ,u «n»». -iuhtig. da stand er 1»«ttten der «ornehnieo unartigen Lind«, die ihn. NX« sie lachten, «mllrtich verhöbneo mußten, dir dem armen Jungen gewiß schwere« Unrecht gethan und ihm nicht einmal ditfireude ß«ß-NNt batten, lhle« Spielt „liehen zu dürfe», „vritt," fchlle der durch diefe vorau»sctz»ngen gekränkte Vater. „Ihr müßt Alle txrmchiet werde», Ihr seid die Uri»ch« und die Plage der «rmuth" Daraus nahm ,r dea n»ch immer schreienden «nab,» bei der Hand, »erichtug im Treppenhaus« der erste» Etage eine Fensierfcheib« und »cg sich be friedigt durch diese augenblickliche Rache in seilt Allst zurück. - Ist dieser an und für sich einiache Vorgang nicht «in getreue« L«»lerj,i jeuer lozi-l-deluokratischen Bestrebung«», die man von gewisser Seite gern al» Hortschrittsideen bezeichne» mö > te? Nicht Spielzeugt, wohl aber geistige Errungenichasieu, die unser bürgerliches wie staatliche« Leben fördern und näbren, möchte man durch eine unglaubliche Intoleranz und verletzend« vleichgiliigkeit zertrete«, weil mau ihren Gemelnwerth nicht zu schätzen versteht. Die Würdigung dt» Eigeulbum» vermag nur Derjenige vollkommen darzuihun, d»r e» selbst erworvW hat Thut der Arbeiter genug wenn er nur arbeitet, um kirren Mage» zusriedeu zu stellen / Lr will an Allem partizipirtn, was der Denkende besitzt und zeigt. Wird ihm aber ein periodlicher Lnthelt gegönul, zieht mau ihn zu Berathungen und Beschlüssen heran, so schädigt er dieselben durch seine Schwerfällig, leie und erhebt obendltiir über di« ztousequenz seiner Unbildung em Wehgeschrei. da« bei allen Gleichgesinnten ein willkommene« Echo findet. Da« nennt man Fortschrilis-Bewegling. Man epperimeiltirk jctzi aller Orten, um da« „lagelied de« Arbrnerstande» verstummen zu machen. Mau errichtet unter oer Borau«s«du»g, daß di« Nachwelt diese Groß- lbal nicht vergessen, die Weltgeschichte sie nicht verschweigen werde, Ar beits-Werkstätten. auch solche für Kinder, nach aliicrikaiiischeui System, »in den Trieb des Schaffen«, der an und für sich schon eine edle Regung birgt, zu wecke» und zu söldcrn; aber viel, viel zu wenig geschieht zum Borlbeü ber stindererzieliuug im Kreise der Familie. Die Schulstunden -eichen kam» an», um den Samen in da« kindliche Gemlltb zu streuen, viel weniger »och da« Unkraut zu beseitigen, das dal eiin durch »nve» släudtge, mit ihrem bescheidenen Dasei» nnzusriedene Elter» erzeugt wird und bald Alles unauchattsam überwuchert. - Der Frauen rastlose« Streben inüßte e» sein, de» ersten Gtundpseilcr zu neuer, segensreicher Umgestaltung bisheriger Uebelstande zu legen ; ihr Einfluß kau» gleich groß aus da» Kind, wie aus de» Gatten wirke», sobald Beide von jener Achtung für da- weibliche Geschlecht erfüllt werden, die sich unantastbar, wie eine vertviperte Wahrheit, zeigen nmß Kann da» jkind für die Mutter Achtung empfinde», die mit lächelndem Munde eine rüge aus- lpricht, die ihre» Redenmensche» Theitnahme heuchelt, um hinterrücks desto sicherer ihr Gift ausströmen zu können, die. anstatt ihr Tagewerk lhälig und nützlich auszusüllen. von Hau« zu Hau« läuft Krankc»- geschichle» und Neiligkeilen kolporlirt und Streit wie Neid ansachl? Gerade jetzt, wo die Jahreszeit den Müttern, die durch de» öfteren Aufenthalt i»i Freie» anscheinend zügelloser aber auch ausmerksainer ge wordene» Kinder wieder näher bringt, möchte ich auf eine Beherzigung der vorstehenden Worte Hinweisen. Es werden ja sonst gern alle Nath- schläg« acceptirt, wenn dieselben ein« sogenannte „gme Freundin" mit geheiiimißvoller Miene auszukrainc» verstehe; nehme man doch nur ein- mal von rem Hausmittel, da» die Plaudertasche bringt, zur rechten Zeit einen Eßlöffel, aber ohne den Zucker der Eigenliebe und Bequemlichkeit. „Nein, diesmal fahr'ich sicher nicht im Damen-Eoups". betheucrte eine junge vornehme, etwa« burschikose Dame ihren sie begleitenden Freundinnen, „ich setze mich in da« Loupü für Aicheraucher, ich will Bekanntschaften machen, Abenteuer erleben." „Thu'S doch lieber nicht!" - „Damen-Eonpü" / srug der Schaffner höflich. Erröthend blickte die Gefragte nochmals aus ihre Freundinnen, dann brachte sie hastig ihre» Wunsch an. Der betreffende Wagen wurde geöffnet. Bei diesem Ge, äusch erhob sich aus einer Ecke desselben laut gähnend ein aller Herr, sah de» weiblichen Eindringling »ichl gerade sreundlich an und legte sich dann wieder in Morpheus Arme, wobei ihm viele kleine Traum Engel laut pustend durch Naie und Mund fuhren Ein dritter Passagier stieg nicht ein. Die zuriickdleibendcn Damen kicheiten und wünschten, etwa» boshasl: „Biel Vergnügen l" Der Zug fuhr ab. Die Abenteuer-Suchende iah sich enttäuscht im Eoupö um, schon trat die Reue in Gestalt dcr Langeweile ein. Da wurde die nächste Station erreicht Geschwind flog da« Fenster herab, die Dame musterte mit einem heransfordernden Bücke die neuen Passagiere, besonder« aber einen Herrn mit schlanker Figur, der im Mantel eingehiillt ein paar Augenblicke aus dem Perron hin und her spazierte. Da» «igenthümliche Betragen der Dame schien ihn zu interelsiren. er warf seine Eigarre weg. sprach ein paar Worte mit dem Schaffner, stieg in das Eoupv für Nichtraucher und setzte sich der Dame gegenüber. Dieselbe, sonst nur gewöhnt, mit ihr vorgeslelllen Personen zu coiiversiren. provocirte selbst ein Gespräch. So viel sie stch jedoch Mühe gab, durch geschickte Redewendungen den Namen des ihr interessant werdende» viu-ä-vis zu ersahre», e» gelang nicht Ein paar Stationen ipäler — nebenbei gesagt, »ach sehr angenehmer Unterhaltung - verließ der junge Herr plötzlich da« Soupv gerate in dem Moment al« der alle Ierr erwachte. Weil öffnete» sich seine noch schlaftrunkenen Augen, kaum konnte er einen lauten Rus de» Erstaune»« umerdriickcn. „I das isl ja" — „Wer", srug die Dame, froh endlich den Namen zu ersahren, „na. der Scharfrichter, der berühmte" — weiter konnte der alte Herr nicht spreche» eine Ohnmächtige lag in seinen Armen. Dick» Inter mezzo soll ihm zwar nicht unangenehm gewesen sein, sie aber sährl »uz noch im Damen-Loupö. und gut zu Mittag speisen?" — Bei Renz, Wcbcrgassc 4,*,, F. W. Kemnitz b. Dr. „Wie beißt Folgendes in Deutsch übertragen: .Tum sutis torris nivis utriiio cjjiiu- Oi-aiulinis misst sintc-r ot rilkonw voxtsru sucras jamilutiis »reo» '1'oriuit urbom etc-.". — Sckon genug Schnee und verderblichen Hagel sandte dcr Vater den Ländern und mit blutiger Rechten den Wurfspeer gegen die bciligcn Burgen schleudernd, hat er die Stadt in Sckrecken versetzt ,e. Die Redaktion. — Kleine Plaudertasche. Die kälteren Zage haben de» sensiblen Theil de« jungen Deutschland« ins Zimmer, aus Borsaal und HauSPlatz verwiesen; die kinderlosen Milbewohner de» Hanse« müssen sich erst wieder a» da» laute Schwatzen, an »iimolivirle« Weinen und Schreien gewöhnen. Lin vermahnende» Wort würde in den meisie» Fällen an den betreffenden Kinderohrcn spurlos vorübergehen. vielleicht gar mit einer Grimasse, einem Schimpfwort erwiedert und zwischen den Eltern der Anfang einer Feindschaft L I» Montecchi und Eapuletti werden. Namentlich die unterste Klaffe der Bevölkerung strebt nach Berbesterung ihrer sozialen Verhältnisse. Sie strebt allerdings nur mit Wort«, und glaubt durch Ausfüllung de« Wahlzettel« für «ine Partei, di« ihr durch hochkliiigeude Reden am meisten imponirt, durch absicht liche Ignoranz bürgerlicher wie moralischer Verpflichtungen, durch Rai» lonnement über alle» Höhergestellte da« Möglichste gethan zu haben. Der Unverstand kämpst gegen die natürliche Folgerung und muß noth- wendigerweiie immer als nicht gleichberechtigt mit vernünftigen Bestre bungen zurückgewiesen werden. Diese« Crgebniß nennen gefällige Maul helden Unterdrückung de« Volke«. Wie lorgsäl Ansichten zwischen . . . Sprößlingen der ersten Etage hatten stch dürftige Kleine au» der Dach wohnung gesellt. Es wurde mit dem Spielzeug wa« die ersteren be« saßen, nicht sehr genau genommen, auch die ärmeren Kinder erfreuten stch daran Plötzlich zertrat eine« derselben absichtlich ein werthvollrS Stück. Erschrecken blickten die anderen Kinder aus deu kleinen Mlste» thäter, der stch durch laute» Lachen über seine Thal noch zu belustige» schien „We»holb hast Du da« gethan?" srug ein vorübergehender Er wachsener. „Ich habe kein solche« Spielzeug, da braucht der auch kein nrerdrttckung de« Volke«. Wie sorgfältig der Keim verkehrter l gehegt und gepflegt wird, illustrirte vor wenig Tagen eine Kindern fiattfindeudt Szene. Zu den vornehm gekleideten Vermischtes. * Schlagfertist. Eine Schwäbin wurde auf der Eisenbahn von einem Schaffner stcsrastt, wie cs kcmme, daß die Schwabe» erst im vierziststcn Jahre den Verstand erhalten, und was man im „Schwabcnländle" denn cistentlich mit den vielen minderjährigen Dummen ansange? „Tie werden bei uns Schaffner", erhielt dcr Unvorsichtige zur Antwort. Aimmziclles und BollSwtrthschaft. Radeberger Laxonia. Wir vernehmen, daß in der gestern tattgchabten Aufsichlsrathositzung der Abschluß für 1830 81 zur Vor- >aae gelangte, nach welchem sich ein vollständig zu Abschreibungen gelangender Gewinn von 79,000 Mark circa erglcbt; außerdem sind ca. 20,000 Mark für Bauten und der immerhin ansehnlichen Pro visionen und Disagio bei Begebung der Prioritäts-Obligationen vollständig zur Abichrcibuiig gelangt. Rinn darf daher das Unter nehmen als nilnmehr conwlidirt betrachten und liegen für bas taufende Jahr, wie bereits früher bemerkt, belangreiche Anstrüge zu besseren Preisen vor. Die Ltammprioutäts-Aetien verdienen da her jedenfalls Beachtung. Sächsische Stiekmaschinen-Fabrik. In der am Freitag stattgefundencn Ausfichtsraths-Sitzung ist die Dividende pro 1880 81 auf J'/a-w — Mk. 10 festgesetzt worden; die Abschreibungen sind wie bisher in solidester Weise vorgenonimen worden und wenn das BetriebS-Ergebniß des letzten Jahres nicht ganz den gehegten Erwartungen entspricht, so dürfen doch anderseits die Actionäre angesichts dcr glänzenden finanziellen Lage (die Gesellschaft hat keinerlei Hypotheken- oder sonstige Schulden), sowie bet der Fähigkeit dcr Direktion mit aller Ruhe und Zuversicht dcr Zu kunft enigegeniehen: daß auch die Börse unsere Meinung thettl, ersehen wir aus dem anziehenden Course und sollen die stait- findendcn Käufe zum guten Theil für Chemnitzer Rechnung aus geführt worden sein. W«S spetsen wir morgen? Vornehm: Suppe mit Gries-Nocken. Karpfen blau. Gefüllte KalbS-Rouladr. Aepfel- Auflauf. — Einfach: Schöpsenfleisch mit Weißkraut. 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