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Dresdner Nachrichten : 29.11.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188111290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-11
- Tag1881-11-29
- Monat1881-11
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.11.1881
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, t! tosfeln. 2.7Ü. i haben Vr««ä«» 1881. >»,,«« ,ch», r« «^»ilimiiM-iirns Ills. mittel- > preiS- Wunsch irr mit roste.',3. czogeue r ivürve Meln»- K'rmö». ieiiten »s i„ erstell',,. Uli) l'lik. >5. , reicher 50Psg.. IX, - litt, itäten, «ll'Psq. 107 - reift:r., -'tlst. -c», 50 Pf,;., >tt.» 70Psg., Pik. ,m. . 80 Ps». in allen an, Silit >en, St. ;on »v„ liefelben asten zu 6N, ichtvolle ,r ante I! Mt. »ipfichlt .jl" Äl. l§. ll> Pst. rirt ,- »nd rik imit in vol- be, »ü! c Kund> i Vedim stifferten I.. «t28 »-»««in /!«« ge- anerliüt« Danien- irnirt in klein« »iliVp. it, büliz i. aart. rtmami. rin. ,a-rr Dresden »»«rk «> Vk>«.. durch. SU V . »r» r»vt«< vn,m«. tbHstg«. »«fl«,«37000 »reim». PS» d,««„<»,»tee,nue>l>ndler«,. »utr^P- Ni«»' lich di« «ed-et,« nicht »erdindlich. «i»»nccn ftir uiij ,,«>»»«„ «„: Die «»n>>neei»»'i,e«liii, ».ch»ai«„. «efn ch »««'er, «u».„ «»G»I - »««*«»»»«»., sb^«s,!«>KS'---sr 88. Sliier,,« «r^n »«i«,«»« ,1 k» «-chm. » Udr -n»en,m«en. Loxniagt di« dt n»7 t,Udr. S„ VivIvrUtvtvI, !!iu!!l>ij«!^I k III kieu oouedtr'i, ?»'.c)m> vun iltlritt, LUV iv »ued /Ul- nnkiiolldt,',, ^ .Vulinti^ung e-mntoklo» «L ^U l oi l>«« Ii, ^ Zlruurrlct, im Ilatlilmud«'. r- N«vtt-di n,7 -» wochkiuogen: «e. Rll.»ei,aste dir. l> bi»Si«a»>i.flUhr. — Li« ein!v-II>»e PeNiieNl koftci Ib V,«e. liiiigesaadi ao Ptge. Eine WlN-niie für da« nach,, tägige Hrlchkinen der 2„,era,e wird «icht gcged«». «Ubwäiilgc tlnll nc«»» '-'lunragc vonuiibelonnirn r!elil»ieni>»«>ire.i wir nur gegen glianumera«»«- A«t,ltt«g durch «Iricimalic» oder LolXillja,,,!>»>,. Acht «„den Ionen ld Pig. Anicralc ,ür dn Montag. giummer oder »ach einein Jeitt-ge die P«i„jc„e Ult iti». .OiWW.S---,! ^o6!eini.I-IävbvltIu-»n vom Doi-kok L L La VSlkutttlitOKvlSvkvnlLvi» ß a rliv -Inlko von st! I, r i 8 t i»» i«. Mn likdonrtor» ,nni,ft,lila»: st ! ttroelmrm: grsli« chj 84 >» I'v 1 t 0 I' l U tl» 8 l 0 t t, " st »Eilvkruvlstvi-, ^rroiv-Kool. biosllvtz iiincloi-mskl. st st Könlfi,!. No1«i»o1I»vkv «m lävoi xvnllioi', N st l^ st o> dUinist »Si'll NUSNÜI t-> uuigvlwiick. Tageblatt für MittK. tlnterliallunn. Geschäftsverkehr. Lörsendencht, Frem-mliste. il>i /.iirxljnf, /„ stst intarkststch-,'» ^eei^nast. flista« ,„n« Kl« Nile min st» fll»el». ^ 4I«-r«xin Ml' DttMst n /um tstttlst0» lülnliuuf, st std fl»e«»»«e»!«'«« >>. t. «tn« I, « >»>»« . Ln »ro». IL»uLI»»u«g I.nilvi» « ük. I «Ä«« «. Li» ^apn»- uml < In«-K»»»«'«» iiiirl'»l,««, inijlnr,. Iljn/.i^.l, 1,,,,,,,,-t-stiom'Iiilst ilini-c-r lörsnelin im ttünigieieli tianlmvn. I,ir> l»'Iiebta8tv„ ,strlil<e-l /.u stlt-dnkvnkk'ii in srosstcr .stiidivLlrl Irc-i stilliMe-i, I'rvidvn. XU. Xumvulliet, m,»l chmdam /.„nakr; <tiv 1oi„ laeleirteu u„rl mit f'erlmuttm' nu^naie^lr!,, II«»lL««,»eei, svlir steiialrt mat iie^elin,/.,. «r. SSS. Witlerttttg vom 28.Novcinbkv. PiNoiucte»' ttocll ^^k>n Bösold. 2»)oslsfr. los^od.«. i» ll.) . sen aestcin Miil. pci.,«!' ,,. Tliennomklio^i. n. Ne.iui»..: Tcuiper. 7» L6.. iliedr. Tcmv. .'»" W.. liocksie Tcmv. ,Ijid Ls« ^i»d. Anssichten für den 20. Navember: Zeitweise ansklärend, ziemlich mild, meist trocken. Ttenftag, ÄS. Novbr. äiil ili'ü Mll.it ItdkiMlU'I' g»e> »Iv» iHI»«»nneni«»lU »»1 «I»«' ..Iflr« ^«Ine> !H»»«l>- rtelile n ' In «»<»> K»i»v«I!1t«n. HI»eie»^sti»^««e >«. /n 1»i» I'^enni«:«'», 1ü> nndiggtirl- I»«I «I« >» K»t»vnl. »'«»»»inn^talstr i» Im «Imst»«« I>«»n Ket« I»m»r, I»i« stv /» 1»2 I'l« nnlx« n, I» ,>«», O« >tere.-T»»i!»»r. ^I«»nm « Nie »u 77 Ltr. e»el. H«:!««»^« NI»« »n«« »»>«»>« „. lüxpvstlitlon «tor DiOtststlne»' Xustlil'istlltvtt. gicr-nnvorilichrr Sledacicur Illr P^llllschtö l'r. Emil Bierci, i» Tic.dci! Aue. den Tischstcsprnchcn des Fürsten Bismarck stat man soviel lisalireii, das, der Ncichskmizler sich in den ,'ücheren Fonnen mög lichst freundlich »nd friedlich zu dem Aeichstage siellen will. Bei der Fersplilterung des PariamenIe! in eine »ngewölinlich groüe Faül von Parteien, bei deren ^ersaürenlieit, dci dein Mangel einer zu verlässigen Melirlieit verstellt sich eine vorsichtige Belinndlnng des .Reichstags, das sttaviren »nid Diplomatisiren des zianzlers von seldst. ,stn der Sache seldst giedt er deshalb nicht das t^eringslc von seinen Plänen aus. Er wartet Zeit und Gelegenheit al>. Vielleicht rechnet er darauf, dag die Fortschrittspartei, ühciiiiüthig gemacht durch etliche Thcil-Ersolgr. sich irgend einen „Lchwiil'her" z» Schulden kommen lagt, wobei er sie in den Augen des Volkes ins Unrecht sehen kann. Dann wird Fürst Bismarck schon mit betannter Energie bcrvorbrechcn. Einstweilen verfolgt er seine Projclte mit der iln» eigenen Zähigkeit. Vor Allem liegt ihm das Tadaksmonopol am .herze». Tie Ausarbeitung einer daraus bezüglichen Vorlage nähert sich ihrem Abschlüsse. Der Entwurf ist zwar dem Bundesratbc noch nicht zugegangcn, aber man ist in dieser sttörperschast darauf gesagt, dag ihr der Monopol-Entwurf in »icht zu langer Zeit unterbreitet wird. Der Bundesrath wird ihn geivig in gründliche Brrnthung nehmen: wir hoffen bestimmt, dag sich keine Mehrheit der Regie rungen dafür findet. Solchenfalls würde der Reichstag überhaupt nickt mit dem Gegenstände behelligt werden dag er ihn ablehnt, bezweifelt Niemand mehr. FcdcnsallS tritt die Frage noch nickt an den Reichstag in der jetzigen Wintersaison. Mit mehr Wohlwollen kann man von den Arbeite» sprechen, welche die Reichsregierung >u dem Schutze jugendlicher Arbeiter beim Bergbau und betreffs der Zündliolzfabrikation vorgenommcn bat. Die Vorschriften, welche man zum Schutze der körperlichen Entwickelung und der Geslindbeit angehender Bergleute, häuerlinge und zstnappen beabsichligt, bewegen sich ganz ans dem Gebiete ivirlhschaftlicher und sozialer Reformen, bei denen es keine Parteninterschiede geben sollte. Ter Unterstützung der Äonscrvnlivcn wenigstens kann hierbei der Reichsregierung geivig sein. Tao Gleiche gilt von die Regelung der Fabrikation von Zündhölzern: es fragt sich, ob die Benutzung des weigcn Phosphors ganz verboten oder nur unter sehr groben Vorsichtsmaßregeln er laubt sein soll. Als jüngst die "Nachricht austanchte, der Papst wolle seinen Sitz von Rom nach Fulda verlegen, erfolgte, ivie bei den ".Antworten des Kandidaten Fobscü, ein allgemeines Schütteln des Kopfes. Etwas Wahres uiug aber dock wohl daran gewesen lein und die „Rat.-Ztg." behauptet heute auf das Bestimmteste: üseo XIll. habe der preußi schen Regierung de» Wunsch ,n erkennen gegeben, seinen Sitz de», nächst nach Fulda zu verlegen. Vielleicht hängt damit die verlän gerte Anwesenheit des Kardinal Fürsten Hohenlohe in Berlin zu sammen. Der Kardinal bat einige ielir bemerkte Ziisnmineiikünftc mit dem Fürsten Bismarck, dein deutschen Kronprinzen und anderen hochgestellten Persönlichkeiten gehabt, er bat beim Kronprinzen ge speist :c. Wenn der Papst den Vatikan. Rom und Ftalicn über haupt verlassen will, warum wählt er denn gerade Fulda? Man nannte bisher andere Drtc für die freiwillige Selbstverbannung, z V. Malta. "Aber die englische Regierung scheint diesem Plane nickt sonderlich gewogen. Das jetzige Frankreich Gamhctta'ö und seines kirchcnscindliche» Kultusministers Pani Bert als Eril zu wählen, verbietet sich dem Papste von selbst. Spanien siebt zu sehr außerhalb der europäischen Bewegung »nd ist revolutionären Zuckungen ans gesetzt. Setzte Wo Xlll. seinen Wanderstab »ach Trient, so würde Ftalicn glauben müsse», Scsterrcich, das dem Papste eine gastliche Stätte in dicscrHauptstadtWälsch-Tirols böte, bercitevondortdenKrieg gegen Ftalien vor. Oesterreich hat wahrscheinlich auf eine "Anfrage aus dem Vatikan höflich dankend abgelchnt. So blieb Fulda übrig. Diese einst kur-hessische Stadt trügt noch heule die Plmsioguoniie seiner früheren geistlichen Fürsten Fulda birgt nickt »>,r das Grab von BonifaciuS. des Christenbekehrers der Deutschen, sondern ent hält zahlreiche klosterartige Paläste und Kirchen; ein ganze« Stadt gebiet ist mit diesen Monumenten vergangener geistlicher Macht und Hcnlichkeit angcsüllt und böte Raum für den Papst, die Kardinäle »nd den ganzen großen geistlichen Hofstaat »nd die Haushaltung, ES wäre aber eine wunderbare Erscheinung, wenn der Papst unter dem nordischen Himmel einer deutschen Stadt Zuflucht suchte. Rur mit größter Besorgnis, könnte das protestantische Deutschland.das Ober haupt der römischen Klicke sich im dcntschen Reiche häuslich nieder- lassen sehen. Wir hohen bestimm», daß Fürst Bismarck die ilm, zirgedachtc Ehre, dein Papste dey Schutz Deutschlands zu gewähren, nblelmt. "Abgesehen von den Gefahren auf religiösem Gebiete, wünschen wir nicht, daß sich daü deutsche Reich wegen des Papstes mit Italien vcrscindct und dieses Königreich auf die Seite Frank reichs treibt. Tenn was würde der Papst in Fulda tlnin? Ein lautes Kriegslager gegen Ftalicn würde er aus dieser stillen Bischoss- stadt mache», der er vor Kurzem erst in der Person Dr.Kopp einen geistlichen Obcrhirtcn gegeben hat. Einstweilen darf man gespannt fein, wie Leo XIII. am 8. Dezember anläßlich der Heiligsprechung tinL bwrzöstschen Bettlers Vrt Hem Kardinal-Konzile den von langer Hand her vorbereiteten Schlag gegen das italienische König reich führt. Fm österreichischem Reichsratbe wurden mehrere auch »ach Außen bin wichtige Fntcrvellationen cingebracht. Der Deutich Völiine Klier sragle die Regierung, was sic z>, tlmn gesenle, um den Drillichen Böhmens ciwlich einen ausreichenden Schutz ihrer persönlichen Sicherheit gegen die nichtswürdigen, sich immer und immer wieocrholcnden gewaltsamen "Angriffe der Ezeche» zu gewähren. Tie Fiilerpcllatioii bestellt in einem schier endlosen Verzeichmß jener schmachvollen ".Attentate, denen unsere Brüder sorlgesetzt preisgegeben siiis Tie Schainröthe muß uns ins Gesicht steigen, wenn wir mis der Wittge dieses Verzeichnisse oie Größe der deutschen Hin,welsgeduld crseben. Tic bubcnhasten "Ausschreitungen der (siechen find »och in frischem Gedächtnis,, cs paßt in dieses Bild, daß bei Erwähnung der Kuchelbader BriilalitüMz die ciechüchen Abgeordneten eine bötnnsche Wehe nusschlugen^Wov wird die Regierung anlivorlcnr Melir als allgemeine Redensarten, mehr als zu Nichts verbindliche "Ausdrücke des Bedauerns dürfen die Teiiticheii kaum erwarten. Die Regierung Oesterreichs bat augenblicklich dringlichere Sorgen, als eine wirkliche Beruhigung der niitgeregten deutschen Bevölkerung. Die touiervativc Partei im Wiener Reichs»athe, ans die sich Gras Tansfe bisher stützte, murrt gegen ilm. Sie ist mit seinen Leistungen unzufrieden. Der "Abg. Wenbacher inlerpellirte ilm uuwirsch, warum denn die Regierung das längst verheißene und dringend nothwendigc "Attiengesctz noch nicht cingebracht habe? iBeiläufig gesagt: niicb in Deutschland ist es aussällig, daß das Ausarbciten eines neuen Aklicngesctzcü auch gar nicht vorwärts gebt. Die Böiseiibaloue sind freilich ganz zufrieden, daß Nichts geschieht, uni dem Attieiischiviiidel Einhalt z» tlnin. Sollte etwa ?). "Wenn sich Graf Taassc über jene Wcnbachcr'sche Interpellation betreffs des Akliengesctzcs mit einigen Vertröstungen hinweghelfen wird, so bat er einen mir so schwierigeren Stand gegenüber einer Interpellation des Abg. Neuwirth Namens der Wnlen, betreffs der vielgenannten Bontour/ichc» Wüiderbant, Dieselbe hat die Erlaubniß erhalten, junge "Aktien bcrauszugel"», obwohl die alten noch nickt voll eingezahlt sind. Es gehört dieses Verfahren in das Kapitel des Börsenschwindels, wie er jetzt beson ders in Oesterreich und Frankreich gedeiht. Tie Bontourh'chc Länderbank, wesentlich durch das Kapital katholischer Edcllcute, Jesuiten und Klöster gegründet, macht, wie schon neulich erwähnt, den Rothschild'ichen Banlinstituten emvsiudliche Eoueunenz. Der jüdische "Abg. "Neuwirtb, der Vertrauensmann der Herrsche,»amilie Rothschild, soll also durch seine Interpellation seine» bedrängten Gönnern zu Hilfe kommen. Freilich ist es eine Ungciiörigkeit, dag eine Bank junge "Aktien aiisgiebt, ohne daß die alten vollgezablt sind. Ter Finanzminister Tnnajeivoli, welcher auf die stuäuzielle Unterstützung der Länderbnnk bei seinen Plänen angewiesen ist, würde die Neuwirth'sche Interpellation mitteist einiger Erklärungen mühelos beseitigen, wenn nicht der neiihegründele Elub der Ultramontanen die Miene annähme, als wolle er mit Neuwirth gemeinsame Sacke gegen die Regierung macken. Dann erleidet die Regierung eine Niederlage, die sie unmöglich ans die leichte Achtel nehmen kann. Es ist eine eigentliümliche Zusaniinenslellung. daß Ultramontane gegen die Begünstigung einer Iesuitenbant nustrete». Umsomehr ist aber dieser Muth anzuerkennen und es kann sachlich das Berdienst nicht schmälern, daß Römlinge gegen die Begünstigung der "Agiotage und d>e Pcrguickung von Regicrungsgewalt und Börseninstitute zu Felde ziehe». Die Neuwirkh'sche Interpellation entsprang dem Eoncurreuzneide, daß die Regierung den Rothschilden verwehrt hat, Oesterreich weiter zu bewuchern: die Feindschaft der österreichischen Ultrainontanen gegen die Beförderung des Börsen schwindels ist frei von solchen persönlichen Interessen „nd um so ebrenwerther. da sie ihre Spitze gegen die eigenen Glanbcns- genosscn richtet. loren - er macke sich nichts daraus. Dem Kaiser sei das Volk Tank schuldig, der seine Krone eimetzte. Er ici immer der Sündenbock für Alles gewesen. Hätte er die eingeticteiien Erfolge nicht erzielt. dann würde man ihn mit Besen stielen lodtgcichlagen haben. Er erwarte keinen Dank: wer das Gegcnllieil bebauple, verläumde ilm. Mener Bremen spricht für die "Vorlage. ".Abg. >>>-. Laster: Es gebe keinen Staatsmann, dem der Tank des Volkes in höherem Maße zu Tbeil geworden, als Bismarck. Wollte das Volk weiter geben, dann inüne cs seine Selbstständigfeit ausgcbe». "Wir haben jetzt das Bestreben, eine große liberale Partei zu gründen. Dann wird sich ergebe», daß wir keine negative Partei sind. Ter Reichskanzler hält seine noch uiisciligen Pläne allein für nationale "Arbeit. Für die auswärtigen Angelegenheiten soll uns der Reichskanzler erhalten bleiben, oberer lau» nickst Alles übersehen. Tic Nation habe die Konservativen ver worfen. Der Reichstag stehe nicht auf antinationnlcm Slanvpuiikle. sric.innin - '"'rlangen von mir, daß ick meine Ucberzeugung , soll: ' " ' Bismarck: Lie ver zum Opfer billige» soll ich tann dock nur Vorlagen mache», die nieinG Ueberzeugung entsprechen und da ich das tlnic, rede» sic über Kanzlei Absolutismus, Hausmcicrtlmm :e. Ick bi» Ihr Freund nur, wen» ick Fraktionspolitik treiben wollte. Wenn die Liberalen wirklich die Majorität hätten, dann würde er seiner Ueberzeugung getreu immer nur dieselben Vorlagen machen können. Die Liberalen liättcn bei den letzten Wahlen .'«AM» St. weniger bekommen als 1878. Preußen, als größter Staat im Reiche, babc aus Ersüllung der Versagung hiudrängen müssen. Die uationalliberalc Partei liabe ihm s. Z. die Freundschaft getündigt. Die Art und Weite, ivie er in einzelnen Walstvrogrammen behandelt worden, habe ihn niedergedrückt: man linde ihn des "Absolutismus, der Heuchelei u. s. w. gezieben. Lasker sprach ihm die Kenntnis! der inneren Politik ab. obgleich dock, der "Abg. Lasker selbst über alle Fragen ein Urtbeil habe. Seit zwanzig Jahre» habe er sich mit den einschlägigen Fragen als Ministerpräsident beschäftigt. Vielleicht lönue dock seine langjährige Erfahrung die mangelnden Anlagen ersetzen. "Abg. Maltzalm-Gültz: Die Konseivaliven hätten min destens soviel ftir das Wohl dcS gemeinsamen Vaterlandes mit- gewirkt n!s eine andere Partei. Er prolestirt gegen die "Anmaßung, daß eine einzelne Partei in diesem Reichstage tür sich im Namen der ganzen Nation svreche. Abg. I>r. Windtborst findet es bedenk lich, daß man die "Absichten und Pläne der Regierung verwerflich erklärt noch bevor man sie tennc. Mit der Eintührnng dcü Tabatsmonovois seien ungeheure Schwierigkeiten verbunden: be stände das Monovol, w würbe er es nicht nhichastrii. "Auch niüßte dock ganz eiirschiedene Garantie dafür geboten werden, daß der Er trag desselben zu den in Aussicht genommenen Zwecken verwendet werde. "Abg. Richter spricht gegen das Monopol. Tie Winbtbörtl iche Ausführung werde nur Beunruhigung schassen. Das Selbst bewusstsein des Kanzlers sei zu einer Höbe gestiegen, die eine sach liche Entgegnung nicht mehr ertragen könne. Es ist nicht mehr mit dem .Kanzler auszutomnieii. Er verlange freie Wahlen, dann wer den die Konservativen so schmelze», daß sie in e i»e r Droschke spazieren fahren können. "Verweisung der "Vorlage an eine Kom- miision wird schließlich beschlossen. Berliner Börse. Das Geschäft war sehr beicknäiill und die Eourse wenig verändert. Es fehl! an "Anregungen, hier wie ander wärts. Ter Schluß war etwas fester. VonZ>euticheu Bahnen nur Oberschlesiichc und Beclin-Anhalter beachte!. Oesterreich. Bahnen fest. Franzosen 3'/-, Lombarden 2 Ni. höbcr.Bankcn ruhig, wenig verändert. Bergwerke still, ebenso deutsche Anlagcwerlhc. Russische Wcrtbe knapp behauptet: andere fremde Fonds fest. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 28.Novbr. Berlin. Reichstag. T.-O.: Erste Berntbung über den H a m bnrger ZoIlan s ch l u ß. Abg. H ü ncl: Die Frage sei, ob das dem Reiche zugemutbete Opfer an Nationalvermögen dein Nutze» des Zollanschlusses entspreche. Es handle sich nicht nur um die vierzig Millionen, die das Reich tragen soll, sondern auch um die Millionen, die Hamlnirg zu tragen haben wird, und ferner die Kosten, die der Bremer Zollanschluß er fordern wird. "Aus den Verhandlungen der Hamburger Bürger schaft gebt hervor, daß man hamburgischcrseits die Erhaltung des Frcihascngcbietcs als im Interesse Hamburgs und Deutschlnuds erachte und daß man nur dem geübten Drucke weiche, um dein „Kriege" ein Ende zu machen. "Aus den bis jetzt ge gebcnen Motiven sei kein "Nutzen des ZollnnschlusscS ersichtlich. Durch den "Anschluß ivcrdc nickt der geringste Zwang aus den Hamburger Erporthandcl ausgcübt, die deullcke Produktion zu fördern. 70 Proz. des Hamburger Konsums würden schon jetzt im Zoll inlandc gedeckt. Der Transitvertekr durch Hamburg würde gewinne», dafür bringe der "Anschluß aber auch Nacktheile. Den kleinen Industrie ecntrcn in Mecklenburg re. würde in Hamburg eine schwere Konkurrenz erwachsen. Die epceptioiielle. moiwpolistische Stellung Hamburgs wird durch den Anschluß nicht beseitigt, da ja ein Freikasengebiet bleiben solle. Jedenfalls »küsse man den einen Gcsichtüpunkr fest- halten: der Hamburger Frage definitiv ein Ende zu machen. Die fortgesetzte Beunruhigung berühre nickt nur Hainburg, sonder» ganz Deutschland. "Abg. v. Minnigerode ipricht für den Anschluß, verlangt aber auch finanzielle niid technische Erläuterungen. Die Fortschrittspartei habe in der Hamburger Frage Fiasko gemacht. "Abg. Bartl,: Die Erportiudustrie erfordere gar nicht die "Aufgabe der Frcihafcnstcllung. Finaiizmiiiistcr Bitter für die Vorlage. Ver handlungen mit Bremen konnten noch nicht stattnnde». (Bismarck tritt ein. » ftr. Windtborst: Die Frage sei nur: ist der Zollanschluß die geforderte Summe werth, oder nickst. Reichskanzler Fürst Bismarck bestreitet dem Vorredner gegenüber, daß eine Per geivalligiing Honibiirga vorgekomme». Ma» beleuchte immer die Frage nur vom Hamburger Standpunkte aus, anstatt von dem des Reiches. Es wäre doch entschieden eine Schädigung, wenn die Hafenstädte durch eine Zolllinie vom Inlande geschieden wäre»; io liege aber die Sacke bei Hamburg kür das ganze Elbgcbict. Hamburg hatte die Ehrenpflicht, in den Zollverein einnitrcten. Es erfüllte diele Pflicht nicht. "Wenn er einen Druck mit gesetz lichen Mitteln ausgrübt habe, io verdiene er dafür Danl. Er werde vor keiner Pression znrückschrccken, wenn sic im Interesse des Reiches erforderlich erscheine. Das ici seine Pflicht. Nachdem er seine "Aufgaben nach außen bin erfüllt, habe er keinen Entschul- digiingsgrund mehr, sich von der inneren Politik abzuwenden. "Wir sind jetzt weit z»rückgcko»ii»cnZN der Begeisterung für die Einheit. Wenn ünu früher eine solche Opposilion gemacht worden wäre wie heute in dieser nationalen Frage, so wäre ein allgemeiner Unwille loögebrochen. Ter Parieihaß überwuchere, daü beweise die Zunahme der Welfen, Polen :e. Er verlange keinen Dank, denn er nabe Nie mand zu Liebe gehandelt, er habe einfach sein« Pflicht gethan. Er habe die Anerkennung der Welt gehabt, verloren, wieder vcr- Lokales unv Sächsisches. Se. Majestät der König, sowie Se. Kgl. Hoheit Prin, Georg reisen beute zu den zweitägigen Hofjagden nach Jahnis hausen ab. — Dem Rittergutsbesitzer Franz Victor Bradüku aus Eotta, der von dem altböhmischcn Riltcrgeschleciste BradStu von Labaun stammt, erhielt für sich und seine Nachkommen die Bewilligung sich des Rittcrstandcs und des FamilienwappcnS zu bedienen. -Landtag. Tie zweite Kammer befaßte sich gestern mit der allgemeinen Vorberatlmiig über das Kgl. Tekr-'t, die Erbauung mehrerer S e e und ä re i s c» b a l> n e n belr., dessen Hauptinhalt wir bereits uiitgetbeilt habe». Die Debatte nahm ein » sehr ani- mirten Verlauf. "Abg. Walter hält die Wcitcrfülirui'st der Bahn von Mügeln nach Olckatz für nickst geboten und stellt andererseits auch die Ncsthwendigtcit der Linien Klotzscha-Königsbrück und Radcheul-Nndebiirg in Zweitel. Er beklagt namentlich, daß industriell sehr iwllnvciidige Projekte außer "Acht gelassen werden, während solche in nur ivenig bevölkerte» Gebieten zur Ausführung gelangen. Abgeordneter Man ist zunächst ftir die Linie Schmiede- Herg-Kipsdors, wünscht jedoch angelegentlichst, daß die Stadt Attenberg dabei in Berücksichtigung komme. Ob die Tracining der Linie Zittau Reichenau gerechtfertigt erscheine, gicbl er der Regierung anheim. Betreffs der Linie M'ügeln-Otchatz weist Abg. Man auf seine von ihm schon im vorigen Landtag vertretene Meinung bin, welche entschieden für das Projekt Mügeln-Wcrmsdort-Muvschen Stellung nahm. Wenn die Herren sich nun dessen aber einmal nicht bescheiden laste» wollten, to möge ihr Wille geschehen. Man dürste aber dann nicht mit einem nachträglichen Projekt für diese Linie bervortrcte». wo es gilt, Interessen von äußerster Notbwcndigkeit für verschiedene andere Orte, wie zum Beispiel das Müglitztbal. oder im Obererzgcbirge die "Verbindung zwischen Schwarzenberg und Annabcrg u. a. zu berücksichtigen. "Wenn auch nicht weniger denn 1t Projekte mit etwa 30 Petitionen der Regie rung zur Kcnntnißiiahiue überwiesen wurden, so möchte er dock bitten, daß die von ilnn angezogcnen Linien nachdrücklichst befür wortet werde». Abg. Günthe, Saalhanicn stellt Gründe für und wider die beiden Linien Mügcln-Osckatz und Mügeln-Wermsdon auf, kann aber auch heute die Interessen für erstcre Linie nicht für ausschlaggebend halten gegenüber der weit wichtigere» Linie Wcrms- dorf. Die Wcitersührung von Wcrmsdorf nach Dahlen halt er für die einfachere. Im klebrigen lege Mügeln selbst den größten Werth nnt eine Verbindung mit Wermödon. Er befürchtet aber, wenn die Linie Mügeln Oschatz abermals cibgelelmt würde, daß die Regierung nicht zum dritten Male geneigt sein werde, eine erneute Vorlage ,n dieser Hinsicht zu mache» »nd dann damit auch seoc "Aussicht auf Realisirung der Linie Mügeln-Wermsdors falte. Diese Erwägung allein bestimme ihn, für die Regierungsvorlage Mügcln- Ltckatz rinzntretcn. "Abg. Ublemann Görlitz spricht die Hostnung a»S. daß die Linien Döbeln - Mügeln und Mügeln-Oschatz das A unv B ist, dem sich daran das E in der Linie Wcrn'sdors Nercka» dann alsbald onschließcn wird. "Abg. Prüfer bestätigt ebenfalls, daß die große Mehrzahl der Be wohner Mügelns zunächst die Linie Oschatz wünsche und empfiehlt, die Vorlage im Sinne der Regierung. Abg. Roth wünscht mehr ErfahriMen gesammelt zu sehen, ebc man neue Schmalspurbahnen baue. Wenn die Nothwendigkeit im Vorgehen mit den Bauten erheische, <o möge man vor Allem den Zwickauer Bezirk» inSbeson-
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