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Dresdner Nachrichten : 01.09.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188209011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1882
- Monat1882-09
- Tag1882-09-01
- Monat1882-09
- Jahr1882
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- Dresdner Nachrichten : 01.09.1882
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S«Us » er »o> dem ikzbischof rmpsanüm und rrvlu«, «wo L, vopismour io der Iess»ff«ir«, -«linabspielie, «»rdm mr Schiebslünd« ts nieder««! ad patrouiMrte. plötzlich nieder dir »ch in d«, Schi laev und atgegen seiner In mit einem der ««. wobei er schließlich anscheinend nur zum Scherl schußsertia macht, und sagte: .Wie würde Dir wohl wenn ich lotzdritckte." Trotzdem dir Sech« anfangs m, so «wetz - o^wurde der Arbeiter durch dm unheimlichen er'« doch ängstltch »nd ergriff die Gewehr in Anschlag brachte, ai von ihm entfernt sitzenden Arbeiter Adolf loSdrÜckte und den B. sofort todt u» Bestürzung blieben di« Arbeiter und ^ lNtz zielte. loSdrÜckte und den B. sofort streckte, In der erstm Bestürzung blieben dt« Arbeiter und Frauen wir gelähmt sitzen, al» jedoch <8. fein Gewehr von Neuem lud, auf eine Ihm zunächst sitzende Frau rme« anderen Arbeiters zielte und auch lv! wilden 4 um dem mehrere > irr ohne dieselbe sedochzu treffen, ergriffen Alle in einen, rcketnander die Flucht. Ehe Jemand hinzuspringen tonirte, Soldaten da« Gewehr zu entreißen, hatte derselbe noch >chuß au« seinem Gewehr abgeseucrt, ohne jedoch Jemand zu treffen. Auf einen ihn, entgegrntretenden Arbeiter Pctarle gab er ebenfall» einen Schuß ab, traf ihn aber nicht, ebenso schoß er auf den auf ihn »«schreitenden in den Schietzsiänden statioiiirten Gefreiten Strich vom Garde-Jüger-Bataillon, ohne zu treffen. Durch di« Schüsse, im Ganzen sollen 8 Schuß abgcscuert sein, eilten die übrigen Arbeiter, sowie der Wachthabende der Schcibenwache herbei, denen e« nunmehr gelang, den gefährlichen Menschen zu entwaffnen und nach der Wachtnude zu schonen. Der erschossene Arbeiter Bünte wurde ebenfalls sofort dorthin geschafft und hier konsiatirt, daß der Schuß, während B. in gebückter Stellung sitzend aß, in den Hals eingedrungm, die Arterien zerrissen, das Schulterblatt durchbohrt und sodann am Rückgrat den Körper wieder verlassen habe. Der Tod war sofort eingetrrten. Der Erschossene, ein äußerst ruhiger «nd fleißiger Mann, war ra. 40 Jahre alt und hinterläyt «ine Fra», und 5 Kinder in größter Hilssbevürftigkeit. Gärtner wurde sofort durch zwei Soldaten nach der Kasernenwache de« Kaiser Franz Garde-Grenadicr-ReaimcntS geschafft. Bet einer ersten Vernehmung durch den Regimenta-Adsutamen von Lunker trug Gärtner zweifellose Spuren von Geistesgestörtheit zur Schau. Er erzählte unter Anderem, er hätte in der vergangenen Nacht einen Traum gel-abt» daß er beute Jemand erschießen müsse. Schon am Dienstage beim Aufziehen der Wacik, sowie Mittwoch Vormittag hat Gärtner, der sonst al« einer der besten Rekruten der Kompagnie geschildert wird, ein wesent lich veränderte« Wesen zur Schau getragen. Daß Gärtner infolge übermäßigen LchiiavSgcnufses unzurechnungsfähig gewesen, wird entschieden in Abrede gestellt. Das eiste Verhör sand durch den DwiponS-Auditeur der 5. Garde-Jnfanterie-Division Justiz,all, Triest statt. Durch zwei Mann der Kasernenwache wurde Gärtner an die Leiche de« erschossenen Arbeiter« Bünte herangeführt. Gärtner trug beim Erblick« einen, nur durch Schau. Ohne eine . , zu zeigen, beantwortete er alle an ihn gerichteten Fragen, die im Wesentlichen den über die traurige Anaire bereit« gcörachten Bericht bestätigten. Vor dem Beginn des Verhör« war Gärtner von zwei Aerzten de« Kaiser Franz-Regimentes odservirt worden, und scheinen auch dieselben der Ansicht zu sein, daß G. geistesgestört ist. Den, Kaffer ist durch da« Gouvernement noch Abends über den Dorsal! Bericht erstattet worden. Dt« „Prov.-Korr." bringt einen Artikel zuin Sedanfeste, worin e« heißt: Zum zweltenmaie seit Wiederherstellung de« Reichs dringt vom Sonnenaufgangs her Waffenlärm zu den Sitzen der europäischen Kulturvölker und abermals dürfen wrr, denen sonst jede größere kriegerische Verwickelung eine Gefährdung der Sicherheit des heimischen Herdes anorohte, im Genuß ungestörten Friedens die innere Arbeit fortftthren, weiche unsern wahre,! Beruf bildet. Den führenden Staaten des Wcltthcils freundschaftlich verbunden, hat das d«utsck>e Reich in jüngster Zeit erneute Gelegenheit gehabt, die eminent friedliche Bedeutung seiner Wiederherstellung zu bewähren und durch dir Timt zu bezeugen, baß seine berechtigten Interessen mit denjenigen der übrigen Völker nimend in Widerstreit stehen. Der mächtige Bau, zu welchem der 2. September 1870 den Grund stein legte, hat nicht nur seine Stellung in Mitten deö Wcltthcils behauptet, sondern sich dem Organismus desselben so glücklich ein- efügt, daß er für den deutschen und den europäischen Frieden gleich lmcntbchri'ch geworden ist. Nach einer Kabrnetsordre ist der Coiiimandant der Corvette „Gneismau", Kapitän zur See Freiherr von der Goltz, zum (Kies der deutschen Scestreitkräste im Mittelineer ernannt und er mächtigt worden, bei seiner Ankunft in Malta den Commodore- stander am Vordertop zu hissen. Der Kommandeur des !. bayrischen Armeekorps, General- Leutnant Freiherr v. Horn, ist in Augsburg gelegentlich einer Jnspizirung der 3. Brigade mit dem Pferde gestürzt und hat einen Mppenbruch erlitten. Oesterreich. Ein Zwischenfall in einem Prozesse gegen den durch Betrügereim, Schwindel und Wuchereien aller Art zum Millionär gewordenen Kaufmann Moses Leib EnSlcr in Wien T ' " cE chmittag gestimmt zu »ein. Der Vorsitzende theiit nun mit, daß ihm von vier anderen Geschworenen soeben ähnlich« Beträge übergeben wurden, welche dieselben von unbekannten Personen erhalten haben. Diese Enthüllungen erregen eine unbeschreibliche Sensation unter den Ge chworei en sowohl al« im vielhundertköpfigen Auditorium. Den Höhepunkt erreichte die Aufregung, aiS der Vcrtheidiger Enslcr's, Tr. Roll, erklärte, daß er unter Umständen so empörender Natur l iißer Stande sei, die Verteidigung w.iter zu führen, und daß er bue.t sei, alle Kosten de« Strafverfahrens zu zahlen, wenn il n der Gerichtshof sofort von seiner Funktion enthebt. (Sensation.) Der Vorsitzende forderte den Verteidiger auf, feiner Pflicht Genüge zu leisten. Es kam zwischen Verteidiger und Vorsitzenden zu einer heftigen kontroverse. Der Gerichtshof beschloß die sofortige Ver ballung aller jener Personen, die an dm Bestcchungsversuchcn mit schuldig sind, darunter besonders der Sohn des Wuchcrcrs, Namens Charm Ensler. Der Angeklagte selbst wurde zu 8 Jahren Kerker und 5000 fl. Ersatz verurteilt. Zu Toirano in Ligurien übernachtete kürzlich ein Feldarbeiter mit seinen 5 Knaben, von denen dcr älteste 14 Jahre alt war, im Heu einer Feidscheuer. Um II Uhr Nachts erwachte er und sah sich vonFlamme n umgeben; er dachte sogleich an die Rettung seiner Ein j. verbrannt, Als er wieder hineinstürzte, um auch die beiden übrigen zu retten, fand er sie schon entseelt. Als Bauem aus der nächsten, zwei Brand gewahrten, schon todt, der 'lande, der keine Hoffnung auf Rettung gab Ungarn. Peinli ' Reihe von E i dcm Lande oder ... Wohnung des ehemaligen Finnnzministers Koloman Szcll ganz ausgerauvt. Szell weilt mit seiner Familie auf seinem Gute Ratot und wurde telegraphisch hiervon verständigt. Der Verlust ist sehr bedeutend. Die Wohnung liegt in einer sehr frequenten «Straße, an, Museumring. Frankreich. Die Arbeitseinstellung der Fuhrleute in Marseille ist endlich durch ein Ueberemloinmcn mit den Arbeit gebern zu Ende gekommen. Eine grobe Verkehrsstockung hatte sich bcmerklich gemacht, dcr Hafen und die Eisenbahnstationen lagen voller Maaren und die Sache war so weit gediehen, daß, um nur nolhdürftig den Eisenbahnverkehr aufrecht hatten zu können, dcr immer neue Güter nach Marseille brachte, ohne daß dort eine Ent größten Theii ihrer Forderungen durckacsctzt; ww ihr Sekretär in einem Schreiben mitthcilt, daS daS Ende deS Streikes verkündet, haben die Fulfrleutc den Rest ihrer Forderungen auS „Menschlichkeit schwinden lassen, da in einer größeren Anzahl von Fabriken und Werkstätten die Arbeiter nicht mehr beschäftigt werden konnten. In vnvtammen umgeocn; er oacvre logrcicy an oie menung iriner linder und ergriff die beiden nächsten, um sie in'S Freie zu bringen, sin Hindernis hrclt ihn kurze Zert auf, doch brachte er, schwer crbrannt, die beiden Kinder und noch ein drittes anS dcr Scheune. § Bl et« ."«AcheÄm Unternehmer Fabrikanten mmllicheBlL !A dauert hat sich eine Liga der Unterstützung der dieselbe sind zur und in und lassen bringen. ltenschen, ere Häuser an- mervrtlsidente» l Wir haben diesen noch"lar>ar ^nich?veMssem " Lew« sind wir s» leichtfertig un) die Räuber von Elsaß-Lothringen bet unS auf's Neue eind welch« zu uns kommen und um unser Brod betteln. Diese M welche uns vor 12 Jahren ausplünderten und unsere Häv zünoeten, wollen jetzt auf demselben Boden von uns ihren Hunger gestillt wissen, dm ihr Land nicht zu siillrn vermag. Kaufleute kommen zu un« schleichend und kriechend, um unsem geschick intelligenten Fabrikanten etwa« »bzulauon, um uns dann in Sachsen und Rhcinprovim eine unedle Konkurrenz zu Und dieses Gesindel, welche« unsere armen Gefangenen vor Kälte und Hunger etend umkommm ließ, hält um unsere Gastfreundschaft an. Natürlich wir noble Nation geben sie und dafür singen sie uns die Wacht am Rhein. DirS sind Menschen, die nickt geachtet werden können, sondern roh«, ungeschlachlete Barbaren. Möge das letztere Ercigniß allen denjenigen Franzosen, welche die Thoryeit begingen einer Entwaffnung sprachen, eine ernste Warnung j,m. ein, und von einer Entwaffn „ , .. und mögen unsere Vertreter in der Kammer nur auf ilirer Hut besonders wenn es gilt, Frankreich militärisch zu stärken. Der deutsche Turnverein zu Paris konnte sichln seinem gewölmlichen Lokal in der Rue St.-Marc nicht versammeln, weil der Besitzer die Hergabe des Lokals verweigerte und vielmehr die „patriotische Liga ' zu einem Banket einlud, welches daselbst stattsand und oinie Zwischenfall verlief. Rußland. Der „RegirrungS-Anzcigrr schreibt: Während ein politischer Gefangener im Saralow'schcn Gesängnißgartcn am 28. Aiigujt Abends 6 Uhr promenirte, hielt an der Äcfängnißmaucr ein Wagen mit 2 Passagieren, woraus der Gefangene dem ihn be gleitenden Aufseher Sand in die Augen warf. Ein Passagier ver wundete den Aufseher mit Revolvericküssen tödtlich. Dcr Gefan gene entkam über die Mauer in den Wagen, welcher eiligst davon fuhr. Eine Volksmenge verfolgte denselben und nahm die Ver brecher fest» von welchen einer infolge dcr Mißhandlungcn dcr Volksmenge gestorben ist. Die beiden Anderen wurden durch die Polizei und das Militär geschützt und verhaftet. Die Untersuchung ist eingcleitet. England. DaS Befinden desPrinzenLeopold, Her zogs v. Äldany, hat sich etwas gebessert. Die Königin reist infolge dessen nach Balmoral ab. Die „Pall Mall Gazette" rügt die überschwängliche Weise, in welcher die in Egypten i»i Felde stehenden englisaien Truppen in den Depeschen und Berichten vom Kriegsschauplätze gelobt werden. DaS Blatt bedauert auckg daß General Wolsclcy seine erste Depesche auS Jsmailia durch den Satz: „Ich glaube nicht, es würde in Uebcreinstimmung mit dcr Tradition der Armee der Königin sein, daß wir uns vor irgend einer Zahl cgypttscher Truppen zurüüzichen" verunzierte. Solcher Bombast, meint die „Pall Mail Gazette^' habe Aeynlichkcrt mit dcr Aeußcrung des legcndenmäßigen englischen Tambours, welcher den Franzosen sagte, da» in der englischen Armee Niemand den Rückzug zu blasen verstehe. Eine Armee, die nicht zu rctiriren versteht, würde eine Arnicc sein, die ihr Geschäft nicht versteht und Sir Garnet Wolseley wird nicht zögern, sich vor egyptischcn Truppen zurückzuziehcn, wem, immer gesunde Geheiße militärischer Strategie eine solche Bewegung erheischen. ES ist nicht englische Sitte, sich in Rhodomontaden in militärischen Bulletins zu ergehen und hoffentlich wird Sir Garnet's erster Fehltritt sein letzter sein. Egypten. Alle Berichte aus Egypten stimmen rann überein, daß die englischen Truppen durch die ents ctz lichc Hi tz e, das schlechte Wasser und infolge der »langelhasten Vorkehrungen des englischen Kommissariates, die nicht den klimatischen Verhältnissen entsprechen, ungemein leiden. Eine Depescke des Generals Wolseley auS Jsmailia meldet, daß sich der Feind unweit von Kassassin verschanzt. Drei Trans portschiffe sollen von Alexandrien mit dcr schottischcn Brigade nach Jsmailia abgehe». General Wood übernahm den Oberbefehl über die Truppen in der Umgegend von Alexandrien. Asien. Eine merkwürdige Meldung ist a»S Indien gekom men dort ist eö zwischen Hindus und Mosliins zu ernsten Zusammenstößen gekommen. Die Ursache soll religiösen Charakters gewesen sein. BiS zum letzten großen Aufstande stützte sich die englische Herrschaft irr Indien mit einer gewissen Emphase auf die MoslimS; seitdem ist das Verhältnib umgekehrt. Nicht etwa, daß man die MoSlims zurückgesctzt oder in ihren Rechten gekränkt hätte, aber man hat sie nur nicht länger privilc- girt und bevorzugt und das ist insbesondere der moslemi- tischen Aristokratie in die Nase gestiegen. Eine Gefahr liegt in etwaiger moslemitischer Unzufriedenheit nicht für England. Das dcr britischen Krone direkt unterworfene Indien — ohne die Vasallenstaaten — hat 100 Millionen Einwohner. Davon sind nach der 1871—72 vorgcnommcnen Zählung 149 Millionen Hindus, 40 Millionen MoSlims. etwa I Million Chinesen, M'schlingc re., 75,000. Engländer (ohne die Truppen), 38,000 andere Europäer; in den Vasallenstaaten ist das Verhältnib ungefähr das gleiche. CS sind also die MoslimS nur etwa ein Fünftel dcr Gesamintbevölle- ru»g, und wenn man bedenkt, daß keine andere Religion, nicht ein mal die christliche, den Hindus und Buddhisten in solchem Grade ein Gegenstand deS Abscheues ist, wie die islamitische, so wird man rinsehcn. wie wenig gefährlich das Drohen mit der moslcmitischen Faust in Indien ist. Keutlleiou. Z Morgen Sonnabend wird das Nensiädter Hoftheater wieder eröffnet, wie schon berichtet, mit Hugo Bürgcr's ..ckour fixe". In dcr Altstadt dcbütiit gleichzeitig Frl. Kolb von Hamburg in LorlMg'ö „Waffenschmied" (Marie) an Stelle des Frl. M. Löffler. -s Herr Rothmül> l verabschiedete sich gestern von Dresden und tritt mit heute seine Stellung am Kgl. Opcinhauü in Berlin an, wo er berufe» ist, den dort empfindlichen Tenormangel be seitigen zu helfen. s- Las vorgestrige, zum Vesten des „König Johann-Denkmals" in dcm akustisch-ichönen Aach'schen Saale in Neustadt abgcliattcne Concert ließ, obichon nicht ganz schlecht besucht, doch leider jene Fülle vermisse», die zur Förderung des edlen Zweckes wünschcnS- werth gewesen wäre; — vielleicht ist es auch ein Mißgriff gewesen, schon um 8 Uhr zu beginnen. Der künstlerische Verlauf war da gegen ein besriedigciidcr. Die Kapelle des König!. Hoftbcaters in Neustadt zeigte unter Leit,mg ihres Dirigenten, des Hrn. Kammer« mlistkliS O. Drache, große Vorgeschrittcnheit im Spiel ; eineLohen- grin-Pliantasie sowohl, wie die Ouvertüre zu „Giullda" von Adam und „Heimkehr" von Mendelssohn und ein Festmarsch von O. Drache wurden mit Präcision und gut niiancirt auSgesührt; ein Mitglied dieser Kapelle, Hr. Kayscr, ließ sich auch als Solist mit einen, Beriot'schen Violinconcert hören. Dcr Fcslmarsch war ganz neu un) von bester Wirkung; die ihm eigene gefällige Melodik und ge schmackvolle Jnslrnniciitation werden ihn gewiß in vielen Krciien beliebt macken. Sehr erfreute der Ncustädter Turner-Gesangverein durch den Vortrag von Liedern, die stimmzart «no fein empfunden gesungen wurden. Durch die Mitwirkung der Herren Kommer- musikcr Bauer und Ahlendorf ward das Programm uni einige künstlerisch vorzügliche Solo-Nummern bereichert Frl. Flösse! sprach zur Eröffnung des Concertcs den von Jul. Pabst für ein früher gleichfalls zum Besten des Johann-Denkmals abgehaltencS Fest ge dichteten Prolog. Die in der Erscheinung sehr gewinnende Künst lerin erntete für diesen, wie den Vortrag eines sinnigen Gedicktes „DaS Orakel" reichsten Beifall. -s- Die letzten Sinfonie-Concerte im Kgl. Belvedere brachten zwei Novitäten, welche kurz erwähnt werden möchten. Idyllen von Pros. Zopf (Leipzig) für Streichorchester, die durch seinen Geist, Gestaltuagötalcnt und Wohllaut gefielen, und ohne hervorragend Großes zu prätendiren, doch vielfach intcressirten. Dann unter dcm Titel op. 22 von Gcorge B izct, eine Or- chcffersuite ,..sour ü'vnkuito", das Werk zerfällt in 5 Tbeile: Marsch, Berceuse, Impromptu, Duo und Galopu und versinnlicht Kinderspiel-Stimmungen. Daß jede Note des yochbcgahtcn und leider so früh verstorbenen Autors der „Carmen" von Werth ist, welches an Frische und Laune die „Ärle- Das Gkmüty wird weniger berührt, aber und eine bewundern-wertde Knappheit und Styl«, erfülle« überall mit der größten Freude. it de, wurde . . Mi zeigt auch diese« Werk, Nenne" noch übcrtrifft. «°o MMUIY w,rv wemurr verunri, avrr kPr«du„c„). die kecke Originalität in der Folge.der Tonarten, rhuthimfchcr Rei^-e.«-!' cnod^ ir-i.ov. Mürz irb.vv, »eyts, erfüllen überall Mit der größten Freude. Gelvielt wlird, d««, eben seiner Durchsichtigkeit wegen überaus heikle Werk, beson der« auch seitens der Holzbläser, unter Herrn Direktor Tottlöbr, otttöbrr LUe'letzie Bayreuth« Aufführung deS Wag»« hat also am 20. slattgcsunden, und der einen Tbeii derselben dirigirt. Zwischen dieser und der Vorführung liegen etwa 10'/» Monate, denn ani 15. Jult 1883 fallen di« Festspiele in Bayreuth wieder beginnen und bi« I.Sept. dauern. W» schon erwähnt, lösen dann Tristan und einige älter« Werk« Wagner'« den Parjisal einigem»!« ab. Alle Gerüchte. Par- „Parsifal" von Mich, der Meister selbst hat c nächsten ist ein« Auffühnrng an anderen Theatern vorläufig wohl ausge schlossen. Da« Geiammtertlägiiiß der diesjährigen Einnainnrn soll 450,000 Mark überschritten haben. PIm Berliner Vietortatheater beginnt das Gastspiel der M ein inner am 7. September mit Wotsi's „Preziosa". Das Orchester des Victoriatheaterü wird durch Künstler der Meiningen- schen Hofkapelle verstärkt werden. „ ^ ch Sehr warm begrüßt die Bert. Pr. Frau Sachse-Hofs- mei ter als wiedergewonncnr« Mitglied dcr Hofoper in der Rolle der Gräfin in „Figaro". „Mit Bedauern sah das Pubttlum sic damals scheiden, mit Freuden wird sie wieder begrüßt. Die ge schätzte Künstlerin, im Vollbesitz ihrer schönen Mittel, erfreute in den beiden Hauptarien, sowie im Briefductt rc. die Hörer durch Schönheit und Adel deS Tons, sowie durch sorgfältige Ausführung. Daß die erste Arie ohne Applaus blieb, war ein purrS Versehen des Publikums — wir,bitten im Namen desselben Frau Sachse um Entschuldigung." — Nun, mehr kann man nicht tlmn! ch Friedrich Snietaiia ist von Dresden nach Prag gereist, um den Proben seiner neuen Over anzuwohnen. Demnächst er scheint in Berlin (Bote u. Bock) der Anszug der reizende» komischc» Oper Smetana's „Die verkaufte Braut" und das musikalische Publikum Deutschlands wird erstaunt sein, welche Fülle von Erfin dung, Anmuth und Melodik diese Musik enthält. Hei dem Mange! guter neuer komischer Opern ist die Beschränkung der eminenten Erfolge Smetana's aus seine böhmische Heimath <„Die verkaufte Braut" in Prag 100 Mal wiederholt!) kaum begreiflich. ch DaS Dresdner künftige stabile Panorama, welches Prof. Braune in München übertragen worden ist, wird abermals die Schlacht von St. Privat zum Norwurs habet', aber den Moment des Eingreifens der sächsischen Truppen besonders hervorhcbe». DaS bis Anfang nächsten Jahres fertig zu stellende Gebäude kommt bekanntlich in d,e Prager Straße zu stehen. ch Im Thalia-Theater zu Hamburg erfreute sich dieser Tage das einaktige Liedcrspicl „Die wilde Toni" von Ferd. Ncsmülier eines durchschlagenden Erlolges. ch Der zum Direktor des Stabt - Theaters in Brombcrg ein stimmig erwählte Schauspieler Alcr. Hirschfeld bat während seines Anfenthalts in Dresden sein Personal durch einige glückliche Acquisitionen bereichert. Er cngagirte die ausNew-Bork rühmUchst bekannte Schauspielerin Frl. Kaden und einen Schüler Jaisö's, Herrn Ulsiich. Nach Bromberg geht Herrn Hirschfcld ein sehr guter Ruf als Direktor voraus. Er hat die Theater in Flensburg und Schleswig während zweier Winter zu einer bedeutenden Höhe ge bracht. Nur dcr Umstand, daß das Flensburger Theater neu auf- aebaut werden muß, ist die Ursache, daß er dieses Wirkungsseld im hohen Norden aufgicbt. P Eine dcm Dichter AnastasiuS Grün am Veldcser See cwidmete Gedenktafel wurde am 23. August feierlich enthüllt und in die Obsorge dcr Gemeinde Veldes übergeben. Wie die „Laib. Ztg." berichtet, ist die Gedenktafel in einer Felsennische bei der Soka an dcr Ccegürtelstraße angebracht und enthält eine mit Lorbeer umwundene Lener und die Anfangsstrophe des Gedicktes Grün's auf Veldes. Der Enthüllung wohnten der Neffe, Graf AlfonS Auersperg, und zahlreiche Verehrer deS Dichters bei. , i- Das Andenken de? Dichters Longsellorv soll nun auch m England verewigt werden; eine Lüste desselben wird in der Westnimstcr-Abtei rhre Ausstellung finden. s- Prof. GustavNichter in Berlin, der, um bei seinem kranken Zustande in der Nähe seines Hausarztes bleiben zu könne», seinen Sommcrauscnthalt in einer anmuthrgen Villa in Moabir ansgcschlagrn bat, fühlt sich genügend wohl, um eine ziemlich um fangreiche Tbätigkeit zu entfalten. Es beschäftigt ihn gegenwärtig das Brustbild der leider so früh verstorbenen Prinzessin Wilhelm von Württemberg, jener geborenen Prinzessin von Waldcck, deren Liebenswürdigkeit daS Glück ihres Gatten bildete und deren an- muthige, von Wohlwollen gegen Jedermann beseelte Erschei nung ihr im württeinbergischcn Volke allgemeine Verehrung und Liebe erweckte. i' Tic Neustadt beginnt auch intellektuell sich immer selbststän diger zu machen von der Altstadt. Jetzt hat Bautzncrstraße 74, im Hause des Herrn Schuldirector Kaden. Herr F. Ochlmann eine Buch- und Kunsthandlung und einen großen Journallesczirkel etablirt. Dcr junge Man» war früher Procurist dcr Pierson'schen Buchhandlung und genießt das Vertrauen, daß er sein neues Ge schäft auss Beste führen wird. . -h Die Meyer'schcn Fachlexika, die in den Kreisen dcr be treffenden Gewerbe und Disciplincn die umfänglicheren allgemeinen Lexika zu verdrängen beginnen, weil sie eingehender und leichter übersichtlich jede Auskunft geben, sind um zwei vermehrt „Handels- rbe' ' ' aus sich; mit Eifer dlirchwü len die Forscher"die Stätten antiker Mr Kultur, um die Steine von ihr reden zu lasten. Deshalb wird ein Werk, das alle diese Forschungsrcsultnte berücksichtigt, um so will kommener geheißen werden, wenn cS, wie das vorliegende, in dcr zweckmäßigsten Form und in kurzem, gcmeinfaßlicheni Vortrag die Kenntnis der antiken Welt, Mythologie und Religion, Literatur, Kunst, «staats- und Privatleben, kurz die gcsammte Kulturgeschichte der Griechen und Römer im weitesten Sinn lehrt. BermtschkeS. * DieWcincr^räge in Iu p i terj ah re n. Ter hundert- Jahr „ . . gerade die bcslen; allein sicht man m dem betreffenden Kalender nach, in welchen früheren Jahren dieses Jahrhunderts dcr gleiche Planet, welcher alle 7 Jahre die Führung übernimmt, JahrcLrcgcul war, und vergleicht man hiermit die erhaltenen Weinernten, so ist kaum begreiflich, wie dcr „Kalendermachcr' zu obigem Aussprüche kommen konnte. In nachstehenden Jupitcrjahrcn crgah die Truuben- ernte im Allgemeinen: 1805 Fehljahr ohne Ertrag, 1812 Mittelwein r»'t an Quantität vollem Ertrage, 18I9Hauptweiujahr, 1820 Mittel wein mit an Ouanlität vollem Ertrage, 1833 Mittcljahr, 1840 Mitteljahr, 1847 Fehljahr. 1854 Mittcljahr, 1801 Hauptweinjahr, 1808 Hauptweinjahr, 1875Mittclweinjahr mrt an Quantität volle,» Ertrage, lintcr 11 Jupiterjahren dieses Jahrhunderts brachten miihin nur zwei einen Fchlherbst, drei einen Mittclwein, drei einen Mittclwcin mit einem an Quantität vollen Ertrage und drei waren Hauptwcinjahrc. Jupitcriahre sind soinit dcr Weinernte lurch- schniltlich keineswegs ungünstig. Mit dcr Weisheit des 1«0jährigen Kalenders ist es also auch im obigen Falle schlecht bestellt. * Drei Schwestern, die am selben Tage der Weit — Zwillinge schenken, sind sicherlich des ErwülmciiS wcrtii. Auf dcm britischen Dampfer „Affyrian Monarch", der am 25. Juti in Ncw-?)ork landete, befanden sich unter den damit angekommcncn russischen Inden drei verheirathete Frauen, Schwester», die niit ihren Ehemännern Odessa im Frühjahr verlassen hatten: Ruth Jakobowsky; Lina Jtökok und Miriam Lawinski. Alle Drei hatten vor seht fünfzehn Monaten am nämlichen Tage gchcirathet und alle drei Männer sind Schneider von Profession. Am Morgen des 10. Juli schenkte Lina Jtskok ihrem Gatten zwei Töchter. Ihre beide» Schwestern waren, wie man sich denken kann, der jungen Mama zur Seite, bis auch sie des Beistandes bedurften. A.n Nachmittag kündigte der Schisssarzt an, daß Ruth JakohowSly die riissischc Kolonie rnn zwei gesunde Knaben vermeint lull e und Abends um 9 lllir folgte die dritte dcr Schwestern, Mirjam Lawinski, dem gute» Bei spiele. Hier waren es zwei kleine Russinnen, die daS Lickt der Welt an Bord deS „Rssyrian Monarch" erblickten. (B. Tgbi.) AbcndS eingetroffcne Börsen. Varl» <Prod»iic>, SI.AaM. iSchlus.i Welze» Auqm'i L7.3a. November. SS.Iiv. dkl,»»viel. Lplrll»« dluguil «IprlI Mai LS.W, »'eichend, Nabel ein?,»» elvrll-Mat »»big. . . «Imäervain kProdulic»), !ii. elugnst. (Schluß.) Weizen November 2S3.
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