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Dresdner Nachrichten : 14.11.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188411144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-11
- Tag1884-11-14
- Monat1884-11
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.11.1884
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Hasen während^ selten, so kam dies er Jagd sehr nn beiten aus vielen größeren der ganzen VÜriM MönaH seWjK^ftürie tlich daher, daß die Witterung ves Okwbers ungünstig war. sodann wegen rückständiger Fcldar» cn gröberen Revieren überhaupt gar »acht gejagt wurde und endlich in mehreren Gebieten Mittelb.ntschlandS freund Lanwe durch Wüchse. Marder und anderes Raubzeug, das «ährend oes vorigen milden Winters sehr überhand genommen batte, viel zu leiden barte und buchstäblich vezimirr wurde. Bon seht ab jedoch . erden sich die Hasen wesentlich billiger stellen, da die großen Jagden . ^ -----— — - ' egonnen baden: Hasenfre »st" isch »r Schlesien, Böhmen, Mähren :r. be , . . . lvird siel, in dm nächsten Wochen jedenfalls nicht höher stellen als gutes Rind- und Schöpsenfleisch. — Der gestern mitgethcilte komische Vorfall anläßlich der Wclll des Herrn Bumneister Hartwig, bei welchem Herr Kon- tektioneur Fürstende!»» die Hauptrolle spielte, hat sich nicht im Saale »on Brann'g Hotel zngetiagcii. ivo die Reformer tagten, sondern in den unteren Lokalitäten und zwar war Herr Fürstenbeim als ver lierende Partei einer Wette — er hatte aut den Sieg Bedel'S einige 'Flaschen Cbampagner gehalten — verpflichtet, ger ade in dein Lokale, wo sie Sieger ihr j>re»ke»fcst feierten, dlc verlorene Wette zu ral'le». — Anläßlich unserer gestrigen, Brieftauben betreffenden Notiz. ivird uns inikgetkeilt, daß sich in den Gcbäydcn des Johai'irenmS eme Anralü versivaener Brieftauben anfzuhalten scheinen, wie anS einigen dort gefundenen gestempelten Federn zu schließen ist. (sine derselden tragt den Stempel: PanlWcrncr,Chemnitz. — Im Verein für v o lks thü inl iche Gesundheits pflege ivird am Freitag Abend 8 Uhr der bekannte ErbSwurst- sabrikant Alerander Schorle einen Bortrag über: Unsere vegetabilische uns animalische Nahrung Volten. Tie Vereinssitzung findet im llöaldschl önchcnresta nran t Poitblab. statt. — Mittwoch Abend 6 Uhr feierte der Verein zum F rauen- s ck, nsi i>! der Anstalt-'Aula sein 88. Stistniigssest. A» denisclben «and die Berpslichlllng und Eiiistgnmig von 5 nach 'bgelcgtetti Prvbejabr ciiltreteiideii A»staltSichiveslern durch Herrn Pas. r Dr. Skiirni statt. — Der Berei» Halle nn verflossenen Jahre l.stt.318 Nik. Einnahme, 151,315 Nit. Ausgabe, besitzt int.51 Stisiimgskassen eni Vermöge'.! von über -150,000 M>. nnd beherbergt in seinen Hämeru 18? Perionen, unier ibuen 55 Kostfibivester». 18 wirkende Schwestern, 8j Pen siviiär innen. Seine vielbesuchten Schnlanstalten zabien 845 Zöglinge Mevrere Schenkungen, darnnter 2 Legate im Betrage von 2I'»f ?Nk. lind ibm rngestossen und er verfügt z. Z. über i>> gaine und 7 balbe Freistellen für Kvslschwestern. llnsere allvenehrle Köingin bewilligte auch nie dieses Jabr 600 Mk. für eine.strankeubstegeri» der.fioiiscbivefieni. — Das ^Bcr-eich-iiß Fröbe 1' scber Bedarfs-Artikel von G H. Seaü.l-'r iner, Grricbtöstvaßc stlr. 10. ist um mehrere int,nessante Oluminern ven.iistst ivorden. Für »mcre tiev'N kleinen finden wir in dies,-,,, Verzeichnis« für weniges Geld paffende Ge schenk.' Hier fällt nnö eine elegante chenr-enschnle sür Knaben und Mädchen inst Auge, dort die ersten Ansangsgründe zur Näberei. „Tie kleine ?'.>lierin." Neben Zusammensetzivlelen für Knaben, „dem kleinen Wagenbauer", wechseln Relicibilder zum Ausmalcn und Zlistiuim-'N'clien u. I. iv. Die Spiele find sämnstlich schön ans- gestat et und eurei'm Jung wie Alt, so daß sich ein Bestich pci Herrn Schüller ats lotalend erweist. — Teni Lstnieim.en nacii beabsichtigt der Verband sächsischer Geflügeliüchter Vereine, dem gegenwärtig 20 Vereine, darunter die von Tresd.n, Chemnitz, To.gau. Freiberg, Zwickau n. s. w. ange ln-re». iir der pieic vom dl. bis 24. Februar k. I. in Zwill an seinen 0. Bei band ein- An Bell»» ioosung der letziercn »i verbinven. — Ter Gesangverein Eichenhain veranstaltet nächsten Sonntag im Saale des Feldic'-'Iößcbnw einen Famistenal'end. — Am gleichen Tage begebt der Verein P tzö.:i r im .Hotel Kaiserhof sein 6. Si'.ftnngSsest. — Ein sonderbare-? G e i u ch u m A r Veit zog am Tage der Wahl an einer Vervlanlmm in der 'Jnuenstraße ivie auch am Hotel zun» Ring die Blicke der Passanten ans sicb. Dort klebte ein sauber aeschriebnicr Zettel selgenden JnaallS: ..Gehöre keiner Partei an, Aste wirklich G wes ttz.n: will, der gene mir Arbeit und Brot. 'Wilhelm Lanze. Giiterbasnihv'st.aße 7." Jedenfalls hat die B'tte ihre Wirkung i..chr vericblc, — Po 1 ize > bcri cv t. Am 0. d. M. ist in Franlsuct a. M., wie amtlich leicrlicr milgetbeill worden, ein kleiner, durch Nickcl- reiber verickt-eßbarer Handkoffer, entbaltrnd eine Brocke von Brillan ten uns Smaragden, in Gala gefaßt, 8000 21k. wcrtb, einen Elsen- Leinsächer in Ettii, mit Anächtcii von Wilhelwshöbc nnd Löfven- burg, Werth 50 M.. cuw goldene Taist-en-R-monteiv-linr in Eaiild- krot-Etm. 200 2'k. wertv, ein kleines schn-arzeS Portemonnaie mit 1 Hundert- nnd 1 Fün'stiginarOSchest:. ein Couvert mit 4 Hundert- „rark'Schcinen, 0 Zelmniartftüllen und verschiedene Rechnniig-en »nd ,ioÄ einige KIei»lgkcii-eii, a>-s cince Drvsäue g e st v l c n ivorscn. — 'Vor Knrnein ist am den: TriiutatiSlirchtzose von einer Grab stätte ein prachtvoll. Nasenkram g e st pi, l' n worden. Al« die Ticbe sind ein ans der großen Brüdcrgasse ivohnender früherer FriseurgesckäiLsli.habcr janniit dessen Eh es lau ermsttelt und zur An zeige gc! rächt worden. — Tee i ä cb s i i el> e G emcindotag wird o>n nächsten Jahre — un Snnnner - m EVe,„i,i>-. obgev-giten, — Llueb im beuachbarleu P i a n e:: sollte eine Kassee rmd Waruibierstiibe in's Leben gernieu w. .cn: Herr Kommerzimrath Bienerr bracble die? beim roemcinderaih in Vorschlag und vffericte d.e ;>»» Anstiiig nöstiigei. Mittel» mit 5-o L>tark. Ter Gemeinde- rarh bat ave-, bei r.-iuicr-er P.iiinng de. Vvrthcitc und Rachtheile es sör vor'beii 'ost. r bestiud."? Herrn Kvuinicrzienrath Biciirrt von der Idee abnirattwii, — Tee luShcr und zwar seit 1871 alS Tberlchrer am hiesigen Nc''sti..-w> v>g>mnasi-ui sti'-.gi'ende Herr Prof. Dr, Job. Schul.',c :! in Zittau iur daS Rel.owi am Lvitigen Realglnimasinm in'Ans- sichr geiu'-unneir worden. nds'ag abiiibaltcn unddaniit ii» Gastliche zili» Becher ag selbstgczücbteee,- GestngelS, wie auch eine Vcr- eew de D«n^thin"dann die zrlein« offene Droscht iei.t genaimt.sein will, bat dem .stirchevbau- : ereme :: Leip ' ig die Sm>i»'.>''chon 120Ö Marl Z'lstellcnIassen, .v.r de.., Zwecke, dm'7'r em Alkarfcnsier in Glasmalerei für die neue Lultzertirche zu beschaffen, — In Che m n i h und zwar bei der Curve an der Jalobstrahe simzte am D'cnsiag si nh ein mitten in einem Güterznge befindlicher Lastwagen um und Hümme so den ganzen Zug, einige Lownes noch mit aus dem G'.ei'c reigeird. Der unigestürzte W«sn enthielt kostbare Marmortafeln. die ...im sämmllich zertrümmert mlld. — Am 11. d. wurde in Srollberg der neue Bürgermeister, bisheriger AmlSgerichtsaöesscr Schomburzk. in sein. Amt emgetirhrt. Stollberg batte volle a.bt tststonate keinen Bürgermeister, da-S Amt iac-.r Herrn Rechtsanwalt wurde nur interm'.i'tirch von dem dortigen Herrn Rechtsanwalt Schroter verwa>'r — Clwas 'iir 'Wucher «gieru»güpläsi oelchr am abti beut »u der ängtasten von ersten Vicepräsidenten varlamen! welch«» ln derselbe» — wennaleick nicht in der parlamentarischen Thätigkeit überbaupt — ein Neuling ist. C» koznint weiter in Betracht, daß Herr von W«d«u als Regie! Kategorie dersenign» Beamten arbört, welch de», preußischen Ministerium sind. Zum ersten VNcevrafldenlen wird fedenlali» Feeilxzr von Framkenstein wiedergewätzll: ob »qm zweiten der dcutschsteisinnige Abg. Hossmonn, doü fleht noch dalnn. Stich wahleraeb nisse: Von den Konservativen sieche Stöcker in Stegen mit 10,843 über GLmidt (sreis.) mit 6470 «t. Siege dcr Nationaklibttalen : von Bernutk in Halberstadt mit 6487 St. über Gras Stollberg lkons.) mit 4490 SV, Haupt in Schwerin mit 8891 St. über Herzog Job«,,» Atdrechr (kons.) mit 5661 8t. Liege der Dentschfretsinnigen: Gtttler in Lübeck mit KKSO S1. über Fehling (nat.) mit 5131 St., Ausseld in Weimar mit 8936 St. Über v. Helstorf tkons.) mit 6200 St. Braun in Saaan mit 5219 St. über Graf Könitz (kons.) mit 2386 St.. Witt« in Meiningen II über Jerusalem (uat.). Meyer in Hall« mit 16 Stimmen Majorität Über TäglichSbcS <»a>.), von Stausscnberg in Erlangen über von Schaub (nat.). Ferner siegte Junggreen (Däne) in HaderSteben über Lasten (Däne). D>e Ueversicht das Etatöjahr Unteroffiziere 13.443; Gefreite ....^ ^ Lekonomiehandwerler 10,127; überhaupt P27.217; Militärärzte 1698; Zahlmeister 783; Roßärztc 619; Büchsenmacher und Wa meoter 736; Sattler 93 ; Dicnsipferde 8l,598. In Dortmund machte ein l-tjähr'.ger Knabe, Schüler einer liöberen Lehranstalt, selneiii Leben durch einen Schuß in den Kops cstr Ende. In einem an die Ellern gerichteten Schreiben giebt der Kvabe an. G >ci ihm M'iiöglick dein Unterrichte zu iolgen bez. seine Schrilaebeiten zu »ewigen. Der uoglückticht Junge ist der Sohn eines BetricbSsützrerö auf einer Zeche. Oesterreich. In der Sitzung der österreichischen Delegation besvrach bei der Verhandlung des Krieaöbudgets der Abg. ?. Grcuter die A'saire zweier Lssizicre in Innsbruck, welche wegen Dncllre,Weigerung ihrer Charge verlustig wurden, und erklärte, daß aus diese Art einem guten Katholiken das Avancement zum Offizier ocr'chlagen wird, da das triventinische Concit das Duell absolut verbleie. Der Krlegsminister Gra» Butandt-Rbeudt erwied-rte, daß die »ülitäriichen Clireiigcrichte gcrove in Fällen zusannnentreten, in welchen nicht das Strofgenk ang-rnsen wird, m welchen viet- mchr das Gesülil entscheidend ist; und wenn e>n ganze» Osfizier- corps erklärt, mit ctirein einzelnen Jndivldnum nicht dienen zu wolle», so könne er oiescs Individuum dem ganzen Corps nicht ausdrängen. Uebrigens sei er selbst Fcldzengmeisicr geworden: ein Bcivcis, daß eS die Kathvlikcn in dcr Armee noch zn etwas bringen können. Ein interessantes Sli.ll Kulturkampf spielt sich gegen wärtig in L dcrösstrreich av. Die Helden desselben sind der vc-kaimte streitbare Bischof Rudigier von Lin; nnd der Volks- schullchrer von Lernstldcn in Oderösterreich, Namens Rohrwcck. Vor einiger Zeit wurde dem Bischof hinterbrachk, daß der Lehrer bci seinen Vorlagen in der Schule 'Martin Lntlicr „nngeiieuer licra'isslrciche" und die Kinder „lntberaiiisch mache". Die Denunziation Ivirkie; der Bischof oidnele sofolt eine „Untersuchung" an und ließ die Schüler Rahrwcek's vernehmen. Diese sagten in der Tbat auS, daß sie „Martin Luther, von den ihnen der Lehrer Sckönes und Gutes erzähle, gar so gern haben müßten". Man kann sich beiläufig verstelle», welchen Eindruck diese Kinderaussagen aus den übereisrigcn Linker Seel-nhirten beroorbrochten. Er forderte V^n Lehrer -um Widerruf und zur Rechenichost auf. was Rodrweck mit dcr Begründung ablcbnte, daß er über Luther nur aus appro- birten, aus dem Kais. Königs. Schulverlage stammenden Büchern seine Vorliäge g>baiten habe. Aus einen späteren Bries des Biscuoss, welcher Rohrwcck nach Linz verieh aniwortelc dieser iviever, daß er nicht kommen könne. Herr Rudigicr wendete sich hieraus an den Landesschulrath, welcher jedoch erwiederte, er finde keinen Anlaß, gegen den Lehrer einzuichrciten. Ein abermaliger Versuch des Bischofs, den Lehrer zur Unterwerfung zu bestimmen, scheiterte ebenfalls, und daraufhin erklärte dcr Äiscuof, oer jüngst erst im Landtag daS Konkordat als zu Recht bestehend bezeichne« lind die „kirchliche Gerichtsbarkeit" in seiner Diözese für sich in Ansvrucß nimmt, er werde sich an den Kultusminister um Be strafung Robrweck's wenden, und wenn diewr Schritt erfolglos bleiben sollte, ,o werde er andcimeitige, selbstständige Maßregeln ne vfse . . gegen sträubte. Wie «r »« ferti« gebracHWWMW HL»d,n »in in Papier gewickeltes Pulver bis zwiß, zu bringen. Ist kaum »«stundlick: fertig aber brackt, «4.1 Verschlucken »es Ltste» kam er allerdings nicht; vtettnel man thn. krldk da» wenige bereits Uber dir Lippen geßrcxj wilder ausz»1»ucktn. Nachdem dieler Versuch, sein«» Schicksal zu entgehen, mißglücki, wandte sich der Ärrettrte beim Anfahren de« JSwoüschickS an »t« ziemlich zal>lreichM^W^M>WMW»^W und schrie so laut ivie möglich: , aimte einen W blikum dürste in wie mtal — tu den Händen der - flehen . „Verbrritei ebUedrnen Paffante,. — er Trudel schwerlich diesen Namen , - verfla haben, wotzl aber verstanden denselben die mit im ASwostschtk fitzen den Geheimpolizisten und mit Hilfe dieses, ihnen bisher noch und« kannten Namens — der Ärrettrte sührte deren mehrere — fand die Polizei unmittelbar daraus atu „KonspiralionsquaUtar" uuddcuclblt außer den obligaten falschen Pässen. Revolvern, nihilistischen Druck sache» »«. auch sechs Stück Sprengbomben, Shntich jenen, dir so verderbenbringend bei dem entsetzlichen Kaiserattentat benutzt wvr- den. WaS nvtlnvendig, um diese Bomben in kürzester Zelt fertig m stellen, war ebenfalls vorhanden. Emsig wurde wertergesuchi. Da kam erst ein mit den Photographien berühmter Nibllisten <wge- fülltes Albuin, später ein Verzeichntß von 16 nihilistischen Gebaim- druckereteir zum Vorschein. Zun, Schluß fand man noch «in gegen den Moskauer Generalprokurator Muraivjeiv vom „nibittsttschrn Exe kutivkomitee" erlassenes TodeSurmik, welches bereits im Sause des LctoberS zur Ausführung gebracht werden sollte. An der Hand dieser direkten Fingerzeige find wettere wichtige Arretirungen a«. lungen und meiner« der verzeichneten Geheimdruckereten wirklich voraesunden und aufgehoben. T>n dem Ergriffenen wußte di« Po " t von vornherein, wen sie vor sich bade, — den lange vergeblich ensübrer Lopatin. Russische Agenten hatten ihn Uze gesuchten Sozia! n Paris, woietdst er, mit einem amerikanischen rbte, anfgespürt nnd ihn auf seiner wagehalsigen Fahrt hierher, in die Höhle des Löwen, ohne daß er es ahnte, begleitet. Diesen Agenten dürfte auch der Löwenantheil an der auf Lopatin'S Er greifung angeblich auSgesetztcn Belohnung von 5000 Rubel zusollen, während die hiesigen untcraaenten verbaltnißmäßig nur wenig er füllte» ; nian sagt, nur je 60 Rubel, lieber di« Dame, welche er bei seiner Arrctirung bei sich Halle, soll die Polizei noch nicht voll ständig im Klaren sein. Gngtand. Fast ganz London war auf den Bestien, um den Zna des neuen LordmayorS Nokage von der Gnildhall nach d«n Justizvalast ru sehen. Die seitlich aeschinücktcn Llraßeri. durch welche sich del^Zug bewegte, wurocn schon zeitig abgeiperrt, berittene Polizisten hielte» unter der ungeheuren Volksmenge, wir sie eben nur eine Millionenstadt wie London aufweisen kann, die Ordnung aufrecht kund reguckrten den Zug, der ganz programm mäßig verlies. Für die Schaulust war Heuer in ganz ungewölm- licher Weise gesorgt worden. Gleichsam als Demonstration gegen die Resoc.nlnst der Radikalen wurde dem LordmayorSznae ein Stück ans dem Mittelalter einverleidt. Hoch zu Roß. in historisch getreuen Kostümen wurden nämlich alle Könige, die der City jemals gewisse Rechw, Privilegien oder Wohlthaten verliehen oder erwiesen, vor geführt. von Wilhelm den Eroberer an, welcher der City im Jahre 1067 ihr erstes Charter verlieh, bis aus die jungfräuliche Königin Elisabeth, die im Jahre 1588 auf einem weißen Zelter nach Fall Tsibury ritt, um das Land von dcr spanischen Armade zu befreien — mit bewaffneten und gepanzerten Rittern und KricgSknechten, Knappen, Fahnen und Bannern, sowie mit dem Lordmaftor Wal worth, der 1881 den bösen Rebellen Wat Tnler erschlug, Dick Whittington, nebst! einem Modell des alten Glockenstuhls von Bow Ctzurch. ans dein hervor die Glocke ertönte, durch deren Klang Wittington nach London, das er eben als armer Junge zn verlassen in, Begriff stand, zurückaemsen wurde, um später dre>- 1398. 1406 und 1419 - Lock mal — 1398. ergreifen. An den Lelnrc abri richtete der Biscbcn in den letzten Dogen wieder einen Brief, in '.reichem die Unterwerfung Rolmvcck's bis zum 6. November verlangt wird, wiorigens der Bischof die große Ertvimiinnikatlon über Rah.wcce veihängen werde. So steht nn Augenblick d>e Angelegenheit, auf deren weiteren Verlaus man in Oesterreich gestaunt ist. ^ Fra'rkreicli. Das Seinetri'unal hat heute die Ehe dcr Sängerin Adclinc Patti mit dem Margm-Z de Caux geschieden und Crsterc für den schuldigen Shell, erklärt. Tie Meldung von einem Siege dcr Franzosen aus For me a kommt den: Kabinct JnlcS Fern; sehr gelegen. Die Chinesen richteten gegen die sranzöslschen Truppen bei Kelung einen Angriff, wuroen aber mit großen Verlusstn vollständig zurückgeschlagen. während die Franzosen nur geringe Verluste erlitte». Auch gelang cs den französische,' Kriegsschiffen, ein chinesisches Kanonenboot zu Z» nehmen. Fm Hinblick aus diese Niederlage werden die Chinesen dcn Plan auigebcn, »ach welchem zwei chi-.esische g-uanzerte Kreuzer die vom Admiral Courbit ongcordnete Beolade durchbrechen sollten Auch die Meldung, saß die Chinesen tuet Viertel der in Sßangai lagetnben englischen kohlenvorrüthe angc'aujt haben, gestattet den Schluß, daß die Vermittelung Englands in dem französisch-chinesi schen Konflikte bisher zu kemcn positive,' N-sultaten Mrte. Fm ' ' '" ts" - - - - - inaiwr zu wecken. Unr auch den interessanten Ereignissen der Neuzeit 'Rechnung zu tragen, figu- ricte in dein Zuge eine „Egypten" darstellende Gruppe, bestehend aus einem vollständig equipirten Nilboote aus einem vierspännigen Wagen, gefolgt voll Kauicelcii, auf denen Sudanesen und englische Soldaten ritten. Alles dies und noch mehr wurde durch Mitglieder von Sanger'L Cirkus dargcstellt Auß.ckem kamen noch die Ver schiedenen Staotskarossen, alt und neu, und sonstige Herrlichkeiten zur Schau. dabei Musik in Hülle und Fülle. Den Schluß des langen Zuges bildete der altmodische Staatswagen mit dem neu- erwähllen Lockmayor, dem aus dem ganzen langen Wege allent halben von der Kops an Kopf gedrängten Zuschauermenge begeistert znaejauchzt wurde. Der Zug war vom besten Wetter begünstigt und verlief ohne erhebliche Unfälle. Wie sich jetzt herausstellt, wurde die Leiche eines todtae- borenen Kindes ans dem kleinen Orte Colsterworth nn den Minister des Innern gesandt, um demselben auf diese sonderbare Weise Var zu machen, daß in Colsterworth augenblicklich kern passender Be- grübnisiplah exiftirt. Dcr Kirchhof ist nämlich jüngst geschlossen worden. Egypten. Die Gerüchte, daß Chartum gefallen mrd Gordvn ein Gefangener in den Händen des Mahdi sei, wollen sich nicht wieder znr Nnhe begeben. Allerdings sind cs hauptsächlich sranzösifche Quellen, ans welchen sie immer wieder von Zeit zu Zeit Nahrung erhalten, andererseits aber wird daraus hingewiesen, vaß das Versagen der englischen Quellen an und für sich Nichts beweise, da Globstone alle Ursache habe, die für ihn vernichtende Nachricht vom Falle Chartums möglichst lange zn unterschlagen. Was den meblichen Fall Chartums anvelangt, so berichtet dcr in Alexandrien schein""*"' cU"'-"*....-. cL",.,.--- >!..c..-rt inolicl — Etwas fist Wucherer! Das Chemnitzer Landgericht ruhandclte dstier Tage über eine Anklage wegen Wuchers, dessen der dösige r'tau'marr:: -O. E- Schmidt beichuckigk war. Der Ange klagte hatte m den JalkMi 1877 und 1878, demnach in einer Zeit, vcrerseitö wird ongeblicb von < ^ gezahlt werden: dock w. Chemnitz-. c ^andaericht gch bacu ent möffe, de» chcrs, deifen - ira die s ! bestände", und gilllgcn Straibcsil'.nnungen über Wucher '-och nicht an emen Bna»::e>' «>>-Adbclräae mit 60 Proz. auögelichen nachSeni der Schuldner nestorben und dessen Ehefrau ,, stu'chvcn uua oeiici> e,iir,rau Dw Garnison von PanS ist auch baiw du Zinu'ii aus Ir Pro;, herab-,Zahl der bis jetzt nach den Militari,olvitälcrn gebrachten Mb ^ü-v'',;.f7.chuliz-t wuri-e wegen geweibsmaf.lgen Suchers zn 6 ..lo- k„u,t man nicht genau, da der Z ' ^' na.Ul (,e amnui; und 2 ..ßark Geldstrafe nircheilt. , ..I»u den büraerlicben Laiuitälern unterste — 'Am '.Nviitag feierte in .H ainiche n Herr Kirbach mit i seiner Gemahlin das gvleeue Eheinbiläuni. Anläßlich diesesF-stesI Hai Lae- Paar HV-H 'Mark der Smdt mit der Bestimmung übcr-> geben, das; die Zini an würdige alle Arbeiter der Kirbach'sche» Fabrik vntheiit 'v-. oeu. Außerder» bat Frau Kirbach dem dortigen FraueiwMnr :XO Mw! ge'chenst. Die Zmien dieses Kapitals sollet» ai: alle, würdige Frauen zur EluMbEcheening verweiset werden. — Ans das vor einigen Tagen bei Gegenheil einer Festlichkeit des Leipziger .'Gnstiiäunnchen Vereins von dem Vorsteher Herrn Lindner an Len Reichskanzler Fürsten Bismarck obgesandtc Be- grüßuugS- und Zusrimniungs^Telegramiil ist folgendes, vom stanzlcr eigenhistidig unlerzeicbneteS Schreiben estlgegcmgcn: Eurer Wohlge- berrn Laute ich für L,e sreundliche Beanißinig und sür die llnter- f'üiuiiilf, '.velchc mir seitens LeS fächsticheii Handelsstandes bei dm Bestreb-avae». das Reich wstthschasltich und politisch zu stärken, ge währt .viiü. v. Bismarck. — Ein Mädchen von etwa 12 Jahren in Plagwitz ver schluckte wal nd einer Schulstunde eine Stecknadel, die sie nnbe-! Lachter Weist zwisch n Leu Zähnen gehalten hatte. Glücklicher Weise war diestlbe nach Verlauf von einigen D im wieder entfernt. — Ter Gendarn.eiie in R chl l, a wurde Anzeiae gemacht, daß zwischen ist dem ..Journal des Debets" eine Depesche au- London des Inhalts zugegaiigkn, daß ein Arrangement zwischen Frankreich und China sür sehr wahrscheinlich gehalten werde. China stimmt der Ausführung des Verttages von Tientsin zu, während die fran- rdsischcn Exveo'.tionstruvpen Kelung bis zur vollständigen Räumung Tongkings Lurch die chinesischen Truppen besetzt ballen sollen. An- ' ich von China keine Kriegskosien-Enkfchädtgung wäre es möglich, daß dre chinesische Regierung . en Familien der bei Bac-Le iir Tongnng ge- tövteieir stanzöffschc'i Solvaten eine, gewisse Summe zu entrichten. Am pärlesten von der Cholera wurde in Pari« daS von den „Leiste!- Lasurs lwüpstulmrei»" geleitete und von ungefähr 2t5 alten Lemcn (Männer,» und Frau--,:) bewobnte Aiur der Avenue Breteuil heimgeiucht. Schon 37 Personci. Narben nnd LI waren erkrankt. Die Garnison von Paris ist auch betmgesucht. rhospitälcrn gebrachten Mi» t genau, da der Zulritt zu diesen sowohl, als zu den bürgerlichen Howitälecn untersagt ist. Nur weiß man, daß zwei Ordonnanzen des Gouverneurs von Paris, General Sausfler, sich unter den Erkrankten befinden. Auch des Faubourg St. Germai», dcr den T> wesen war. Nach Hause zurückgckoniiucn war »lach drei Stunden todt. Rußland. Es wurde bereits gemeldet, daß die Petersburger Polizei mit der jüngst erfolgten Arretirung eines seit langer Zeit vergeblich geffichten und dann von Len russischen Agenten im Äuö- lande entdeckten NibilistcnfübrerS einen ganz besonder- wichtigen Fang gemacht habe. Darüber gehen nem „B. T." m>ch solgcvoe Details zu: Die KasanSkaja (in Pctrrsbuca) entlan' promenirte ein gut gekleidcler Herr, der eine Dame am Arm« hatte. Plötzlich vertraten zwei Civrlisten Lei» Paare den Weg und als daffelbe einen JlirchtveZuch machte wurden Herr wie Dame von den beiden, sowie von »och einem dritten hinzusprmgendest — Ge heimpolizisten gepackt unv iestgebalten. Der gaiu ln der Nähe pomrte und «fort bcrbcigerusene Gorodowoi (Straßmvolizist) tetstete erst di« erbetene Hilse, nachdem sich einer der Geheimagenten legitimirt; anfangs zeigte er große Luft, dem Geschrei des arretirten .Herrn Glauben zu swenkev welcher ein über daS andere Mal rief: „Man will mich berauben! Mord, Mord!" Die laute erregte on einer am dem Felde ihres Dstnsthcrrn in zog schnell Publikum herbei; dock die Refideiubewohnrr .gd vo:i ciinrn uiibekannt-m '/niii s Ee E^ ' verbalten sich 1-1 derartige,, Dmfällen stet« passiv; sie kennen zu worden '.eicn. Die spfvrt angestellten Crorternngu, hat.cn den Cr-. ^ Gesährlichkett irgend welcher Stnmiß ^ ' ' g. Lay dcr Thäter in der Porst» cuies Eisenbahnackeiters "»«-! volizel zugegen. Währmddem war es dem Maeheucm erimt.elt und alsbald verhaftet wurdL ^ lungen, eine Hand^srei zu bekommen; in demsel >54 Fortsetzung de« lokale«» LH eile- Sette d. sobald Geheim genommenen ae- Moment funkelte tu derselben ein Lolch: doch ebenso schnell wurde ihm dteler c,il« arm . ..... estckcine'.'de „Bosphvre Egyptten", ein den Eirgldndern äußerst feindlich gesinntes Blatt, wie wir ausdrücklich hervorheben: Seit zwei Monaten war Gordon in Chartum völlig eingeschlossen. die Lebensmittel waren nicht ausreichend mck es begann an Mmistio» zu fehlen. Die muselmännische Garnison, Türken, Egyvter und Schwarze, singen an. unzufrieden zu werden, so daß mehrere Akte der JnsiSZiplu, hart bestraft wecken mußten. Tie OWere der Garnison begaben sich zum Mali und stellten chm die Situation d tre " ocaaoen n , klar Vor. „Wir sind treu geblieben," fügten sie hinzu, „wir haben ausgeharrt, weil Sie uns stets Vvrspieqelten, daß die englische Armee uns zur Hille konune. Wo blecht dieselbe? Unsere Leute und wir « -rr—klwrederte: „Die Engländer kommen . wenn Ihr sie nicht mehr hier envo m Derber m-fsuchen, wo sie schon a >mi. indem sie ihre gevachest sol au .. iere verließen > „ . erteil und erklärten, olgen, aber Eile thne Notb. da die Gockon gab seinen Offizieren, speziell , gleich Be'ehl. dm Abzug vorznbereiten. Stewart ging fofort'oil'S Werk und sammelte eme so große Anzahl von Booten, als erfinden tonnte. Tie Europäer wurden aufgefordert. sich zum Aufbruch bereit zu halten. Zehn Tage lang liefen die Dampfer an den Ufern deS Blauen und Weißen Nils entlang, um sich olles: Boote zu be mächtigen. Indessen wurde die eayptlscke Armee durch D ' ^ ' ^ - Jede Nacht stphen zahlreiche eingeborme aus Chartum, und gingen in'S Lager der Rebellewwelche von Am Seiten die Stadt uu.schlossen. Als mdlich der Moment deS Aus bruchs gekommen war. waren nur nych 2090 Menschen beisammc«, damnter die Soldaten mit ihren Weiberw mropaischc oder syrisch" Kausleute m>t ih-m Familien, die Konsuln und Beamten, Gockon Pascha und sein Generalstab. Alle diese Personen nahmen in den von Dampfern geschleppten Booten Platz. Eure äußerst klägliche Odvsseel Des Land wieder zu berühren war unmöglich, denn Bonden von N-bellm beunruhigten unaufhörlich dm Zug, durch ein mörderisches Gewehrseuer. An den Stellen, wo der Nil sich verengt, erreichten Schwärme von Pfeilen die unglücklichen Flucht luige. Beim Passircn von Shendu kam nran in'S Bereich der Kanone» dcr Anhänger des Mahdi; mehrere Barken sanken, und Szenen des Jammers und der Verzweiflung. Beim Passiren der Wromschuelle, der Katarakte. blieben stets einige Boote mit den Insassen zurück; diejenigen, welche nicht ertranken, sielen durch die Insurgenten oder wurden zu Gefangenen gemacht. Wenigstens die Hälite des Zuges war verloren, als Äoroon vor Berber ankam Dort wurde daS Blutbad entsetzlich. Die Insurgenten, die mehrere bcivilndernnfwvürdig bediente Geschütze bei sich hatten, bohrten olle Boote ohne Ausnahme in den Grund und bemächtigst» Dampfers. Ein einziger Dampfer konnte Berber passiv aus dein Stewart sich befand. >e Sk' einzigen Boote die ich eines . . ren, derjenige, Gordon war gezwungen, Mit einem sjckfahrt ainutreten. Als Stewart bei Merawi in lanvete, hatte er mehrere Pfeil- mrd La»zensti> auch -»ne Schnffwunde im obem Theil der linke unc>!ü-Eiche Ei,de Stewa.i'S und kein« Gefährten dm tvllkLhlim t der Nichtung Km Boot vor on anbelangt. shartum; e« dy> Gockvtz «LL.« bekannt. DaS von Berber in
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