Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 08.02.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188502081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1885
- Monat1885-02
- Tag1885-02-08
- Monat1885-02
- Jahr1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.02.1885
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«n»»» «»>» Parckch»«,. «. », , Sl'inkl-Lumdur,. Vi^M-Leptt». »ÜSaa«, eln«>. M»nukrihie KI»i «erdiadlichleU. TageSkatt für Politik. MiM»»«. -esMrmllesr. MWtrlll», IrmtniliLe. SoÜLllStLlt Drvsilon, l'r»tz»r8lr»«,« 48, ll. siprochrvtlr lü—12 uucl 2—4 1-Irr. >rouo«l»oli «nS Srouvso ruw Svldstdroovtroi, »ak Hlolckonitolk«, >»»kear»rck«r»d« . «wpüokll mit Vodmuoksknvvisullz 6srl llselsmanv, AUftodl» ZMarienNraft» SV nnd Jznrnlt»nftv«ft» IS. Weltstadt« W»tnrt«i,straft» iKtadt GSrltt,). IR. MtttStLSl, LovKML vsrsvnävt rotovall. tt 1«>»1«^t«»lre,8porieII (.'sehemir äer altrönommirtsn l-'abnlc .AM" HVInItlsr Sakn In Knslilil» ist zsöer xov. Lletorrakl r» b'»drikpreisen unNr Oorimtio. ülnktorlog.-r (ü. U»re»«l«n bei I-'rrru II«k«r, vnmensednei^erin, si»rsifr»tenatr.is8o 3. kl«rrSsM Ni»»«»- «. Ids»tsr«-Lrilor«bo, «777 ^ « ^nttrSe« v»e!i ausvLrts vvräon Sonntag, 8. Febr. Nr. 3N. 30. rahr-a«-. Auslage: 40.000 Srpl. UWürrn Wr den 8. sse^at! MWger Mvt^ln^. ^ heitere-. trockene» Wetter mit diacktsrost. Vnintno» io vorrügllchsr Liisvshl kür Herren unö vswsn L Vnl«els«tp. L, pari, un» erst« ktoxe. L.llktrSx« v»eh ausvLrts vvrclon prompt ossvetnirt. Dresden, 1885. SeranlworOIS« «edoNeur für PvIslsschtS ve. itmli «tere» in Deetdrr, „Mab ist grob I" Dieser Schlachtruf der Korangläubigen wird jubelnd au» den Liedern wiederklingen, in denen die Beduinen der Wüste den Tieg ihre» Provlxten feiern. Durch die ganze Welt de» Islam wird e» freudig zucken, wenn die Kunde von dem Falle Kliartum» und der Gekangennalime de» Giaur Gordon zu den Obren der Bekenner Alloti'» dringt. Das, Allad nur deshalb io groß iit. weil Gladstone so unsagbar klein, das vermögen die einfachen Naturkinder de» Orients nickt zu begreifen und man kann sie deshalb nickt schelten. Ist eS dock für unS hochgebildete Europäer schwierig, den gewundenen Scklangrnpsaden dcr Politik de» leitenden englischen Ministers zu folgen! Gladstone besitzt eine instinktive Scheu vor geraden Wegen, ehrlichen Mitteln, offenen Zielen. Um die schnöde Selbstsucht Englands, die einzige Triebfeder dcr autwärtigen Politik dieieS InselvolkeS, zu befriedigen, fehlt eS ihm an entsprechenden Machtmitteln. ES ist aus Zrttelungrn» Intriguen, Schleichwege angewiesen. DaS Unglück hat ihm dabei einen SlaatLmann gegeben, dessen Charakter das Zaudern liebt, der Entschlüsse erst fotzt, wenn e» zu spät ist. Opfer erst bringt, wenn sie Nicht« nützen. Fetzt, nachdem der Fall KdartumS einen unbeschreiblichen, niederschmetternden Eindruck aus England gemacht, die ganze Insel von Verwünschungen über die feige, hinterhältige Politik Gladstone'S wideiliallt, entschlietzt sich der sofort zusammrngetrommelte Ministerrath zu energischer Aktion. Zu spät! England will aus seinen festen Plätzen am Mittelmeer all« verfügbaren Regimenter nach dem Sudan schicken, will indische Truppen in Suakin auSschiffen lasten, um die Scharte auSzuwetzen. ES ist an sich sehr zweifelhaft, ob die muhamedanischen Regimenter aus Ostindien zuverlässiger sein werden, alS die eingeborenen Egnvter, die Gorbon in Khartum beiebltgte und dir schließlich ihren Glaudcnsbrildcrn im ISlam die Hand reichten zur Vernichtung der verhaßten Christen. Ebe sie ober in Aktion treten können, werden Wochen vergeben; General Wolsrlen aber telrgraphirt aus der Wüste, daß er Khartum nickt vor ü Wochen erreichen könne und daun die bereits ringetretene heiße IabreSzeit jede Operation unmöglich mache. Wolselen selbst und die Befehlshaber der anderen lcioc» englischen Entsatz-Kolonnen werden ihrem Gotte danken können, wenn sie die Küsten des Rothen Meeres wieder erreicht haben. Dock Gladstone rechnet aus daS Eingreifen der an zwei Häsen des Rotlien MeereS ausgeschifsien italienischen Truppen. Tie sich bis jetzt verspätende Landung derselben war so, wie man jebi erkennt, der Grund, weshalb General Wolselev nickt aus der sicheren und näheren Karawanenstraße von Suakin über Berber nach Kbartum vo« drang Einmal, das war der schlaue Hintergedanke Gladstone'S, sollte vor Europa die langwierige, schwierige und uonölhig kostspielig, Nil-Expedition ausgeiübrl werden, um da» endlich eroberte Kbartum al« wohlverdienten Lodn kür die gebrachten Löter bebalien zu können. Sodann tollte sich diese Zeit vertrödelnde Exveditio» io lange lnnauSzieken, bis Italien durch vertragswidrige Belebung einiger fester Punkte am Rothen Meere der Mitschuldige Englands am Länderraube geworden sein würde. Dieser comvlicirte. psiisig schofle Plan ist nunmehr kläglich gescheitert. Italien aber befindet sich gleichfalls in einer diplomatisch und militärisch schwierigen Lage, in welcher ihm di» neue BundeSgenost,nschait Englands ebensowenig nützen wird, atS die allerneueste de» König» von Abnisinien. Bereits spricht sich dir öffentliche Meinung Italiens, erschreckt durch den Fall Kbartum». dagegen auS, daß Italien Landsknechtdienste den Engländern leisten solle. Der Minister de- AuSwärtigen, Mancini. aber beginn« zu stutzen. Italien hat erfahren, dcß der von der Türkei etngereichte Protest gegen die italienische Beraubung sich auf die Unterstützung Deutschland» und Oesterreichs stützt. Der Fall Kbartum» erklärt sich also: Diese Stadt liegt auk einer durch den Zusammenfluß de» blauen und weißen Nil« gebildeten Landzunge, «st von dem Flusse auf drei Seiten umgeben und aut der vierten Seite durch einen Kanal elngmcbloffen. Diese Wa- erstrnße» waren leicht durch die Tamvter zu l eben scheu, die Gordon zur Vei lügnng standen. So bald nun aber Gordon genölkigt war. vier Dampfer und SOOMann von seiner ohnedies numerisch >ebr schwachen BeiatzungStruppe dem bedrängten Entintzheerr bis Mubat zu Hilse z» schicken, war er anßer Staude, zu hindern, vast di, mehr ol» WM Dababien (Nil boote). welche in Kbartum liegen. alS Transportschiffe tür Truppen dt-« Mahdi in Verwendung kamen und diese letzteren ungehindert Äliarlum besetzten Daraut wird sich der »Verrätst" beschränken, über den die Engländer lomenti en. Zu beachten bleibt, daß Uber die Zustände im Sudan nur daS bekannt wird, was die drei» bis viertacke Cenfnr der englischen Generäle und Minister patsirt bat. Nur wenn die Deoelchen auS dem Sudan vom Unglück Englands erzäblrn, sind sie glanbbafi und auch da hat man anzunehmen, daß sie nicht daS volle Unglück einaestehen. Wenn dem Volke der Britten die Ahnung von dem Zusammen« brnche ibreS Weltreichs aukdämmert. wenn einzeln, Blätter von einer »Entthronung" Englands sprechen, so zeigt da» neueste Weiß buch. welches Bismarck dem Reich,tage vorgelegl dal. daß bieizu die Unfähigkeit und Treulosigkeit der Ministe, Englands wesentlich mitgeholien Kal. Im Gegensätze zu den l>oberen Weißbüchern be richtet daS neueste von einer Streitfrage zwischen Deutschland und England, die noch nickt algeschloffen ist. Während betreff» Angra PcguenaS und der Fidschk-Inieln die englische Regierung Schritt für Schritt zurück,»ich. bl» si, schließlich die Waffen tireckie. gebt sie betreffs der Nordlüste von Neu'Guinea zum Angriff über. Aber ihr Au«treten ist so unglücklich und aussichtslos, wie nur möglich. Im Januar l88t erklärte Lord Granvill«. daß England st» überhaupt keine neuen Kolonien mehr ausbürken wolle: im August desselben Jahres schränkte er aber dieien Verzicht daraus ein, daß e» nur die Süd» rast, von Reu-Gninea onnekkiren wolle. Einen Monat später trat England mi» der überraschenden Erklärung auf. daß e» au» die Nordküste unter sein P otektorat zu steilen beabsichtige. In starten Worten ließ Biömarck sein Erstaunen darüber ouSdrücken Wieder einen Mvnat später erklärt, Sngiaud, e« wolle sich doch blo« aus die Südksisie beschränken. Daraufhin hißle am 17. December Deutschland leine Flagge auf Nord-Auineo und in Neu«Britannien ans und Bismarck zeigte die« den Mächten an. Damit wäre die Sacke wähl abgetban gewesen. Aus einmal tritt der in Berlin zur wrstatrikanilchen Konlerenz anwekend« Engländer Meade mit dem wunderbaren Vorschlag» auf. daß ganz Neu-Guinea englifev. Neu- Britannien. Neu-Irlond. Duke os Bork und andere angrenzende Inseln deutsch. Samoa und Tonga, sowie die übrigen noch unab hängigen Inieln neutralisirt »nd die Neu-Hebridcn französisch werden sollten, während Deutschland sich gegen Abtretung der (bei läufig gesagt ganz werthlosen) vor Angra Peguena liegenden Inseln verpflichten sollte, die an der Goldküste unter deutschen Schutz ge- stelllen Gebiete zuerst England anzubieten, falls Deutschland dieselben jemals oufruaeben willen» sein sollte. Es konnte dem Fürsten Bismarck nicht schwer tollen, diese Vorschläge als völlig werthlo» zurückzuweitcn. Die jammervolle Schwäche der englischen Regier ung zeigt sich in dem Versuche, ihrem unzweideutigen Verzichte auf Nordguiirea eine andere Deutung zu geben und um die Schwäche durch Kcckbeit zu verdecken, behauptete sie, daß die deutsche Besitz ergreifung von Nordguiirea ohne ihre Kenntniß geschehe» sei. Diese dreiste Ableugnung offenkundiger Tbatsachen wurde von Bis marck der englischen Regierung derb zu Grmütke geführt und eS erfolgte ein förmlicher Protest gegen das Verfahren England», worin diese» lür die Folgen seiner Handlungsweise verantwortlich gemacht wurde. DaS Ende vom Liede wird sein» daß England auch bezüglich Neuguineas nachgebrn wird, nachdem sein anfäng licher Widerstand nur die Schwäche, HilfS« und Rathlosigkeit seiner Minister bloSgestellt bat. Infolge unserer Kalonialpolitik sind. daS ist gar nicht zu ver kennen. eine Menge politischer und militärischer Fragen in Fluß gebrockt worden, an die vor Kurzem noch Niemand gevacht bat. Hierzu treten die Interessen des Handels und der Exoart-Indnstrie, dir sich durch dir staats- und völkerrechtlichen Differenzen verwickeln. Wer wird z. B. in unseren Kolonien die Souveränität auSNben? Wie weit geht dir Unterstützung derselben aus RcickSmitteln ? WaS haben die Kolonien selbst zu leisten, um dir Kosten ihrer Ver waltung outrubringen? Beiträge zu den vermehrten Kosten unserer Marine wird man ihnen nicht ansinnen. wohl aber Beiträge zu ibrer Verwaltung. Ueber alle diese Punkte wird der betreffende ReichstagSau-fchuß sich schlüssig zu macken baden, dainit man ein klares Bi>d von der künftigen staatsrechtlichen Steilung der Kolonien zum Reiche gewinne. Nach de» Abg. Wocnnann Angaben per« tbeilrn sich die 25»— LOO an der weffatrikanlschen Küste beschMIgten Deutschen auf deutsche», englisch,», französische», portugiesische» und liberianische» Gebiet. Dir weitgehendste Hoffnung, welche Herr Woe>mann auSzusprechm wagte, gebt daliin. daß in I» Jahren vielleicht 3—5000 Deutsche in Westasrika al» Kaiifterite. Ingenieure, Beamte u. s. w., also der Uebcrsckuß unserer gelehrten Beruie, Be schäftigung finden können. Als Ziele kür deutsche Auswanderung eignen sich selbstverständlich die bisherigen Erwerbungen gar nicht, sie dienen der deutschen Export-Industrie alS Absatzmärkte^ bellen :r englrs Deutschland« Außenhandel nnal bängig von der englischen Bermttt lnng »rachen nnd erscheinen als Etappenslraßen tür eine spätere vielleicht ar» andere werlhvoUere Obfckte gerichtete Ko'onialpolitik, besonders geeignet, um unserer Marine. unsere,,- VerwailungS- verlonal als Vorschule und unterem HandelSstand als Ausgangs punkt für weitere Unternehmungen zu dienen. Rknrfte relearomme ver..Dresdner Nackr." vom 7. Febr. Berlin. Reichstag. Aus der Tagesordnung steht: Novelle zum Gerichtsvertnssungsgesetz. Demnach soll folgender Paragraph in das Gesetz eingeiiigt werden : „Ein nicht zum deutschen Reiche gehöriger Staat, sowie daS Oberhaupt eines solchen Staates unterliegen der inländischen Gerichtsbarkeit nicht. Aus Familien alicdcr des Staatsoberhauptes findet die vorstehende Bestimniiiiir. !o lange Amve»d»»a. als sie sich in Begleitung desselben inr deutschen Reicheaushalten. DasGleichc gilt von den rum Gesolne dcsStaatsober- hauptrs gehörigen Personen rmd von solchen Bedienstete» desselben, welche nicht Deiitsche sind." Abg. Niirtelen (Ccntnrm) hat vielfach Bedenken gegen diele Novelle. Wenn z. B. China mit Krupp einen Vertrag wegen einer Kanonenlieserung abgeschlossen und China den Vertrag nicht halte, so sei Knivv nach oem neue» Paragraphen völlig machtlos. Er beantragt Verweisung der Vorlage an eine Kommission. Abg. Klemm beiürworlet die Vorlage. Wer mit dem AikSlanoe " des bet, sondere sterier wurde abgelebt, weil inzwischen einaegairgene Petitionen anderweitr Erwägungen erheischen. Lauge Debüts riefen einige Monita deS Rechnungshofes wegen Etatsiioerichreitungen in 1879,M hervor. Es bandelt sich um kleinere Beträge, welche seiner Zeit bei der Militärverwaltung zu viel erhoben wurden und deren Ruck- erstattnng von dem Reiche durch de» Kaiser aus dem Gnadenwege erlassen worden ist. sowie nm einen taaS abgeschlossenen Vertrug wegen kabelverbinduna mit.wegen. Die Windthorst, Hänel, Ricke,! verlangten, daß zu der aus dem Gnaden wege gewährten Nachlässen die nachträgliche Genehmigung ertheilt werde, um damit daS Budgrttccht des Reichstages auch in dreier Frage zuni Ausdruck zu bringen. Seitens der Regierung sowie dcr Abg. v. Malban und v. Hrlldori wurde entgegen gehalten, daß da- Begnadigungsrecht deS Kaisers ein unbeschränktes sei, daß es sich nicht nur am Todes-, sondern auch aM Geldstrafe erstrecke und daß es auch durch das Budgetrecht des Reichstage« nicht eingeengt werden könne. Schließlich wnrden aber die nachträglichen Kosten genehmigt, während ein Antrag ans nachträgliche Vorlegung deS erwähnten TelegraphenvcrtraaeS crbgclehnt wurde. Zugleich wurde die Negierung um baldige Vorlegung eines Gesetzes über die Ver waltung der Einncihnieir und Ausgaben ersucht. Dienstag findet Berathring der Zolltarisiiovellc statt. Pari-, Eine Depesche Courbcts auS Kclung vom 3. Februar meldet, daß in der Nacht vom 31. Januar zum 1. Februar oie neuen Positionen der Franzosen von 1000 bis 2000 Chinesen ange griffen worden sind. Der Feind wurde nachdrücklich zurückgeichlagen mit Verlust von mehr als 200 Todten, unter denen sich ein euro päischer Ossizier und mehrere Mandarine» befanden. Die Verluste der Franzose» beliefe» sicha»! eine» Todten und einen Verwunde ten. Die Verluste der Chinesen betrugen vom 2L. Januar bis 1. Februar 700 Tobte und Verwundete. Halle. Heute früh 8 Ubr fand im Hose deS ZuchchaustZ die Hiiinchtuug der wegen deS Niedenvald-AttciitateS zum Tode vcr- urlheilten Anarchisten NeinSdorf und Küchlcr durch den Scharfrichter Krank'- an» Berlin statt; dieselbe war in wenig Augenblicken voll zogen und es ist der Akt ohne Zwischenfall verlausen. ReinSdort war aetaßt. Küchler sehr erregt. Hane. Dir Dovprshinrichtung ist olineZtvischcusäll verlausen. Reinsdorff war die Verbissenheit bis mr'S Ende und riss vor der Urtheilsvollstreckung: Nieder mit der Barbarei, es lebe die Anarchie I Früh rauchte er rmd lang: Stiesel Du mußt sterben! Küchler war niedergeschlagen und weinte. Kassel. Der landwirthschastkiche Centralverein beschloß neben Erhöhung der Kornzölle, auch eine solche der WollMe zu be antragen. — Der Münchner Stadtmagistrot beschloß anläßlich der bevorstehenden Verhandlungen im Reichstage über die Komzoll- erhöburw bei der bayerischen sowie bei der ReichSregrerung Revision der ZollverrrnSvertröge anzuregen, durch welche die Gemeinden von den beschränkenden Bestimmungen über Erhebung von Gefällen befreit werden. Kiel. Prinz Wilhelm nahm Nachmittags die Taute der neuen Kreuzer-Corvettc vor. dieselbe erhielt den Namen der Schwester des Kaisers „Alexandrine, Großherzogin von Mecklcnbvcg-Schlverin." Ter Stapellaus ging glücklich von Statten. Rom. Die zweite Expedition nach dem Rothen Meere, welche gegenwärtig in Vorbereitung ist. wird am 11. d. von Newel an Bord deS „Vincenzo Florio" in See gehen. Gleichzeitig sollen die für die erste Expedition bestimmten TranSportthicre und sonstiges zur Vervollständigung dcr Ausrüstung gehöriges Material an Bord des ./Principe Amadeo" eingeschifft werden. Die Berliner Börse verlies sehr reiervirt, wollir die Er eignisse in Egypten alS Grund angesührt wurden, außerdem lagen von fremden Plätzen schwächere Notirungcn vor. Schluß still, etwas ^ fester. Spekulative Banken setzten niedriger ein als geilem ge- « schloffen, besserten sich den aber wieder ohne vollen Verlust einholcn zu Z können. Deutsche Bank schloffen l'/e Prozent Höger und zwar aus A Grund günstiger Dividendengeriichte. Deutsche Bahnen ohne ein- g, hessische Haltung, österr. Bahnen voll behauptet. Bergwerke etwas ^ erholt, fremde Renten ziemlich matt, besonders Ungar», Italiener z nnd russilche Noten. Im Kassavcrkehr deutsche Bahnen lest und « ^ besser, arößtentheilS auch österr. Banken ruhig, Bergwerke, schwankend, für Industrien bestand ziemlich reges Interesse. ck CV Lombardkn ^ ev ftr«»kn>ri ». M., 7. g-bruor. »r«»U eiaclidadn 212',,. II7>/,. «Orr Loole —. vrlxrr. kild«rrntte —, Oam«r>.entr —. vrfterr. »»idrrm« —. ««<, Nng. »oldrnUk 8>Ll. 77er Siugeri —. Sver Russen 2. vrteniLNIitde —. Neueli, Nn>ar. «oldanl. —. 2. OrlenianIeNi« —. Ui>»»e. vaeierr, —. Diteonto —, «ad»ler «oub.-B. —. Leeden —. Ruhig. A »»««. 7. tzebrnar, LredU Lvr.b». Slanisdabn sos.so. Lomdrrden r«2,dv. H RdliweNb. t7S,kV. Variiwicn «0,.",7. Ung. Cred» 3>2.7S. TlbrttxN Lttit. g »«»«». 7. pebnwr. «Muh. «nur 80 KL. Lnieihe IVS.37. Jtnttener S7LS. «ro»t»tahi> «SL.oo. k-mdnrdrn d«. «rtorUiNen ,,p ft »«»»««, 7. gebniir, «»rni. 11 Mir I»' »7. INHiener Sh- Lombarden Tilrien S>/„. <->!„ tun*. «Mesir..i Ungar. iSolbrente 8«. Orfteee. gioldrente 87-/,. Prenhliche ConsoiS IS2-I,. ^ SaNXtrr ONomanbank l3--„. »Sncz-Uctleu 73. — Stimmung: Ruhig. — S «rttrri Rrguerlkch. 2L ^ »«««in. 7. Febrnar, NachmINogö t Uhr. («etreidemarki.) rScize» matt. ^ ^ loco lüH—>62. Pr. «»rll-Mai >67.00. Pr. Mai-gnui lSS.ÜO. Roggen man, -- loco I33-t»7. »r. «»eil-»»-, U3.0<». Pr. Mat-Jnnl ler.OO. Rudi» man. — 100 «g. Pr. Januar 49.70. »r. ilpril-Mal bl.o«. Lplrittts ruhig, loco 12,1», A L! »r. «brll-Mai «3,70, J»»i-J»ll lü.OO. Petroleum loco 7,9». A «regia». 7. Jebruar, Naihm. (wetrel»emarkt.> SpirituS -r. 100 Liier >0. w Proe. »r. April-Mat 13.00, Pr. Juui-Jull 11,00, pr. Juli-Angnil lü.ov. Weizen e»**» »r. grbrnar IOL. Roggen pr. April-Mai 110.00, pr. Mai-Jnni >12.00, »r. ' Jnni Jnli >13,00. Riiddi »r. gebniar Ü2.00, pr. April-Mai dl.üo, pr. Mai-Jnni L2.00. Zink ruhig. — Weiler: Sihön. Lokals« nnd TSchstfchcS. — Reichsgerichtsrath Rüger in Leipzig erhielt den Rothen ?ldIer-O>vcn IV. Klaffe. — Herr Landger-chtsdirektor Leonhardt in Cliemnitz wurde zum Rath beim Königs. Oberlandesgcricht zu Dresden ernannt und wird leine neue Ltcllimg am l. Aprii onlrctcn. lieber die Perlon des Nachfolgers des Herrn Direktor Lconhardt in seiner bisherigen Stellung verlautet z. Z. noch nichts — Der Direktor dcr Allgemeinen Deutschen Crcditonstalt in Leipzig, Wacdsinuth, ist zum Oesterreichischen Honorarconsul ernannt worden. — Am Freitag Abend ist dcr Geh. Hosrasi, Roßmann. Referent im Kultusministerium über Kunslangelcgenhciten, gestorben. Por Jahresfrist tias den starken Mann ein Lclstaganfall. von den, er sich im Süden nm langsam z» erholen vermochte; ein wieder holter Anfall perltet tödsiich. Noch am Vormittag verkehrte er amtlich mit seinem Cbei. dem Minister von Gerber. Roßmann war l-i32 zu Seelen unweit von Goßlar am Fuße des Harzes ge boren und war von Haus aus Tbeolog. Als solcher wurde er zum Erzieher des Erbprinzen von Meiningen beutten und begleitete denselben aus seiner orientalischen Reite. Die Früchte derselben hat Roßmann in seinen „Gastiahrten" und vmchieeenen Reisc- briesen literarisch verwertbet. Auch schrieb er eine lesenswertste Beschreibung Süditalirns, irren wir nickt, unter dem Titel „Im Lande de> Enklaven und Sirenen". Die lunstgrschichtlichcn Studien, z» denen er dadurch veranlaßt wurde. Muten ilin dann nach Düsseldorf, wo er als Sekretär dcr Knnstakadeiuic sungirte. Durch seine Be-ielnmgen zum Meininger Hof in oorncstme Kreise eingeiüstrt, wurde Rosmann 1873 nach Dresden als Nactstolger des Henn v. Zalm als Vortragender Rätst über Kunstangelegeiisteiten de,uscn. Leine Verwaltung dcr Kgl. Kunstsammlungen und sonstige Amtslhciligkeit erfulir in, Landtage nnd seitens dcr Künstler manche Anicckiimg; Gemisicnstastigkeit. Pflichttreue und Ei'er bat istm jedoch Niemand astgesorocden. Ta seine Berufung in eine Zeit siel, n, welcher dcr Landtag nach langer Pause für Kunstwerke größere Summen bewilligte, vermochte Roßmnnn nach verschiedenen Rich tung!» bin belebend aus Kunst und Künstler cinzuwirkc». Die Er neuerung dcr AlstrechtSburg in Meißen mit allen istren Vorzügen und alledem, was sie vermissen läßt, geschah unter seinen Plänen »nd seiner Lberanfstcht und Leitung. Er selbst nastm bei dem Künisieriest in Meißen die Vcrantmortlich'eit daiür voll ans sich. Die Künstler, die ihm näher standen, rühmen seine Biederkeit und trefflichen Cliarakterzüge. Er war ein warmer Verfechter deS Hu manismus. Zuletzt trat er öffcnüich auf als Festredner bei der Lulderseicr. — Die Kgl. Wasserbau-Direktion meldet über den Wasser- stand der Elbe Folgendes: Bodcnbach: Mitt. 12 Ust>270Eenti- meter über Null, Eistchutz in Mittclannid. Schöna: Nachniitt. 1 llln Eisgang bei Nullwasseistand. Seit 3 Uhr Nachm. Eisschutz daielbst ans b Kilometer auswärts. Waffersland Ab. 6 Uhr 41 Ccutiiiieter unter Null, Schandau: Nachm. 2 llln 45 Mi». Eis- jwriff bei 20 Centimeter unter Null, Köniasteiv: Nachm. 3 Ubr 30 Min. Eisgang bei 25 Centimeter unter Nukl. — Gestern ist die letzte Sendung bon Börscnstener- Petitioncn durch Herrn Rechtsanwalt Dr. Nkhnert stier an den Reichstag befördert worden und zwar wurden übersandt neben einem stattlichen Bande mit 2615 Unterschriften noch 115 einzelne Petitionen, d-c von einer gleichen Anzahl verschiedenartiger Vereine unterzeichnet waren. Die »n Konservativen Verein zu Dresden zu erst gegebene Anregung ist auf michlbarvn Boden gefallen, denn es
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite