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Dresdner Nachrichten : 29.05.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188505290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1885
- Monat1885-05
- Tag1885-05-29
- Monat1885-05
- Jahr1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.05.1885
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r-»> k» wir» Nt, Jolrr»,a»-«S L>M»»^«S»«, I ^«H»l>tt«t»l>>un, « «»«,» »» >>,i,«>t» sür Mo»m» od,r nach Fei,» 5«« «IllttUk 2» V,-^ Jnliiat« ^ ,chw«n an: Annon-en-Burrai» «on t «aaienftrin u. Vogler, Mud. MoN». I töu« tu Co., Invaiitnndenk, ». «lUitt-HtörN», St. »>e«-Ragdeourä. >> varck-HoL«. B. Ariidl-vrrNnVz, tz, KiUner-Vumdurg, «>olmt-r«»>t». i Nllr SNIckga« etngel, M-niuIcrtpi« I » leine verbindüchlett. AWä ^ Taaeölall kür Uokit Tageblatt für Politik, Alltttt«ll»«5 gesMAntetl. MeilE IrmKickille. durch die Post «. r.7r. — Martenftr. >» dl» Rachmttt. » Uhr. Domuag» bl» »3 Min. In Neuliadt: «r. »losierg. 5 nur -», Woche,nagc» dl» » Uhr. Nachm. Die livalliae Petit« zetlelca. S Silben) rs Pia. Unter «in« aelandi geilr M Psg. Eine Garantie für das »b-.gilSqige Erscheine» der Jn- ieraie wird nicht gegeben. Siuewar- tige Jnienionb-Aulträge gegen Prä« numerandojabiung durch ilriesniarken odir Postkinragiuttg 8 Silben 15 P,g. Jmcraie iiir Montag oder nach Fest tagen Peüijcile 3» Pig. Inserat« nehmen an, Annonecn-Lnreaur von haasensiein u. Boule,, Sind. Masse, Daube u. Co.. Invalidendank, <s. Miiller-Göriip. R. Iües>-Magdeburg, I. Barik-Haiie, «. Arndl-Verit»5V.. A. Steincr-HllNiburg. Piolint-Tepli». Für Rtlilgabc eenges. Manuscripl« leine Verbindlichieit. I« »««I ss«rl»l»«i» 8klip»vn u. vnLVLttsn, sowie 8ti!ipsns6sln, llo»«»tr>ksr Ur Oart voä Onwm,dgmä wtt »oUäov onL xr»kt1>ok»u I^o«iorx»ntt tnron, Xausedrtteu-, rrock vtlsmlivttvLlluvprvn, r»pt«r»»L»vIiv ompkeklsn F. 8»kn«, vreacks», Kktlaärntkaratr. Lid. «. 8opkl«ni»tr. « am ko»tpt»tr. >- Sidlw, «Ms-«. MM-Mtlilt, ! Kpi,tal-Lavr -LavrU» 0D..icSt L»k. voeedtnng vr»i, Xiu.v»tr> von 81»»>r-8rp,dl»n»n io 2inl, apkor, »o«!o ailor gattuogsn Äand-Fart-tterrrp-i ,!. Kt pariere, urnl hält «letz eur luoltUrruag von <6rervsr-A PI»««,, d i 2ur ! u. I , .. -- Apparate geprLater u arrrrrrnirter Kteget-, Prrrttrt- rlaituts. und Ack,ut,u,ark»u. trerste. 17. KeronaNdlovill vraiitan, tstLrlenste. S. 2inlr. älsbrinx < t-nrpet- l rbetten t»äor tlrb doetou» vmpkolllon. v«»IIvr Zritant«riv«, ^ als: üroedea, OdrrlvUe, ItrouLe, ^<äsMon«, ^vtllerk, ^»indtliulor, U,».- ^Arair^v, ^lvsteeklLLmmo. II»»rpfeUe, vdrltetden, vlaosettelteulluripfe oro. M Speolktlltittr Svllmuvltxvxvustliockv au» velltkiu ^vtt. K ^.lLskMilicko iUiiLlrirto I^roisUs^vn vorävn xrntis adxoLodov unä urclt a^Vi tirtL ^ kruner» versavät. M varkoTi ^iöl»ne, vresäeu, Ä iVUijürutrsrsti. 21 k. u. tiuptiivosti'. U um kostitlulic. iiWtztz!««II-vtzcktzII, mch Mthrisl ie; Mi,. M. Dr. Mr, emp-khlt I-> ^Itlllill'Iit >0. kreislistv gi all- uncl ft'ruiec». Nr. 149. :;o. Jahrgang. Ausla,t: 40.000 Srpl. ! WArF'A^ ! Dresden. 1885. Freitag, 29. Mai. LttMtlworllichei Rctaktcur kür Pvtilischkö vr. Emil Biere« in Drerden. Den nicktpreuhischcn Einzelstaaten ist der preubische Antrag bcltcfjS der Braunsckwciger Erbfolge einigermaßen Überraschend „klommen. Bis zum Ablaufe des IalneS nach dem Tode des Herzogs Wilhelm muß bekanntlich die Thronfolge in Braunschweig geordnet sein. Beim Herzog von Eumbcrland sind innerhalb dieses . züchtigen" JahreS wiederholt Veriuche unternommen worden, ihn uir Beseitigung des einzigen Hindernisses zu bewegen, das seiner Tlironbcslcigiing in Braunschwcig cntgegensteht. Insbesondere soll sich der Erbgroßherzog von Oldenburg Mitte Februar sehr bemüht haben, ihn zur feierlichen Berzichtlcistung aus seine hannoverschen Ansprüche zu bringen. Am 22. Februar erlolgte darauf das bestimmte Nein! Eumbcrlands. (So wirb unwidcrwrochcn erklärt.) seitdem war ein Schritt Preußens in der Braunschweigcr Frage zu erwarten. Die Fürsten Deutschlands waren von diesem Sachverhalt unterrichtet. Gle'chmohl blieben st« ohne Kcnntniß von der Art des preußischen Vorgehens, resp. dem Wortlaut des preußischen Antrages. Dieser ist im preußischen Gel'ammtministerium nninitlelbar vor dem Einbringen in den Bundesrath sestgestellt worden. ES hätte sich gewiß empfohlen, um eine möglichst einheitliche Mehrheit herzustellen, sich auch bezüglich der Art deS Vorgehens der Zustimmung der nichlprcußischcn Bundesstaaten z» versichern. Noch immer bietet sich als nalurgemäßeste Lösung aller Streitigkeiten der Ausweg dar: daß der -Herzog von Eiimberlaird ausgefordert wird, eine klare, unzweideutige Erklärung darüber abzugcben, ob er die Ansprüche aus .Hannover fallen läßt. Das Recht auf die Regierung des Bundesstaates Braunschweig ist untrennbar verbunden mit der Erfüllung der Bundespflichten des Fürsten und dazu gehört vor Allem: daß er seinen vollen und ehrlichen Frieden mit dem Kaiser macht. Bleibt das in Ungewißheit, so kann auch sür den überzeugtesten Monarchisten kein Zmeilel obwalten, daß Cumberland sich selbst sür unfähig erklärt, sein Hecht aus die Regierung BraunschweigS auszuüben. Ohne Pflichten keine Rechte! Gerade dem Fürslenreäite entsprechen hohe Fürflen- pstichtc». Ein sich aus Verwandtschaft gründendes Thronfolgeerb- recht. beansprucht ohne das Gelöbniß unerläßlicher Regentenpflichten, mag st>cm Standpunkte deS starren, mechanischen Legitimismus ent spreche»; die konservative Anschauung konstitutioneller Reichs- und -laatsbürger hält daS Jürflcnrccht ebenso hoch» wie die Beschrän kung desselben durch dessen Voraussetzungen: das sind die Pflichten der Fürsten gegen das Reich und gegen ihre Bürger. Diese An- kchannng hat den Vorzug, sowohl den sittlichen Erfordernissen über haupt. wie der geschichtlichen Entwickelung Deutschlands und den Fntcressen des Volkes zu entsprechen. Bekenne sich der Herzog von Eumbkrland voll zu seinen Pflichten als deutscher Bundessürst und kr wird in Braunschweig beim Antritt seiner politischen Erbschaft cincn Empfang erleben, wie jetzt unser König Albert bei Besitz ergreifung seiner Privaterbschast in Sibullenort. Wenn nicht, nicht! Bei Bildung deS auS den Schiften Prinz Adalbert, Elisabeth und Ltosch gebildeten Geschwaders handelt eS sich um eine Flottcn- hkmonslraiion gegen den Sultan von Zanzibar. Derselbe hat sich, ausgcbetzt durch englische und italienische Einbläser, sehr unfreund lich zu den Kolonialerwerbungen der ostasrlkanischrn Gesellschaft des Dr. Peters gestellt, lieber die nächsten Ursachen und den Ver laus deS Konflikts verlautet etwas Zuverlässiges bisher nicht. Man weiß nicht einmal bestimmt, ob der als Generalkonsul nach Zan zibar gesendete Asrikarcisende Gerhard RohlsS von dort wieder ab berufen ist oder nicht. Ganz zufrieden ist man in der ReichSregie- rung wobt nickt mit diesem verdienten Afrikaforschrr sei eS. daß cr mit den deutschen Marineoißzieren nicht immer einen guten Faden gesponnen hat (auch Dr. Nachtigal batte über das Derhaiten der Ma- nneossrziere seine eigenthümlichen Beobachtungen gemacht), sei es, daß Rohlss seinen Auftrag überschritten oder unvorsichtig ausgesührt hat. Tcusichland wird natürlich Nichts unterlassen dürfen, auch dort seiner Flagge gebührenden Respekt zu verschossen andererseits ist gerade in Ostasrika vor Schritten zu warnen, die unbeabsichtigte ober auch unübersehbare Vcrwickktungrn nach sich ziehen. Don allen Koionialunterncbmungen genießt diese wegen der burschikosen Art, mit der sic ins Leben trat, auch in den sür überseeische Politik begeisterten Kreisen die wenigste Snmpathir. Eigenlbümlick genug laften sich jetzt di« Zustände in Frankreich an. Der Tod Victor Hugo'S und sein Begräbniß fällt unglück licherweise in die Zeit anarchistischer Demonstrationen. Beide Er eignisse ergänzen und fördern sich ganz eigenartig. Der Tod des großen Dichters Frankreichs hatte einen vugo - Enthusiasmus, ja cincn Hugo - Wahnsinn enisesieit, der schon gar nicht mehr zu übcrbieten war Der „vollkommenste Franzose" wurde in Aus drücken von solcher Ueberschwänglichkeit gefeiert, vaß es wirklich Schade ist, daß sie der tobte Sänger nicht selbst mehr hört Da ran würbe er die unbändigste Freude erlebt haben. Unsere Nachbarn thun, als sei der Inbegriff aller menschlichen Tugenden überhaupt geschieden, als begrübe man am Montag das „MenschheitSideai" selbst. Selbst aber wer nicht in der Sonne mit Vorliebe die Flecken aussucht, kann sich dock nicht verhehlen, daß der Mensch Victor Hugo Gebrechen genug besaß, die ein solches Uebermaß von Ver ehrung als unwürdigen Götzendienst erscheinen lasten ES ist und bleibt wahr, daß Victor Hugo allen Herren FrankrcichS der Reihe nach geschmeichelt und auch dem zweiten Kaiserreiche nur aus ver letzter persönlicher Eitelkeit den Rücken gekehrt hat. Zuletzt schmei chelte er auss Plumpste dem anarchistischen Mob, vor dem die Leiter Frankreichs zittern. Er Kat freilich verstanden, die Schmeichelei des PöbclS durch wüthendc Ausfälle aus die Könige und Päpste ebenso zu würzen als zu vertuschen: aber cü war schon lange ein offenes Gcbeimniß. daß er diele Angriffe nur au« Eifersucht unternahm; er haßte Könige und Päpste, weil er selbst weder das eine noch daS andere geworden war. Auch als Dichter wird ibn die Nach welt weit geringer taxiren, als die überspannte Mitwelt. Hat doch schon vor Jahren Earl Hillebrand ausgesprochen, daß von den bäiidercichen Werken Victor Huao'S kaum einige Hundert Verse unsterblich sortleben würden. Mit unserem Goethe ist der franzö sische Romancier nun schon gar nicht in einem Athem zu nennen. Während jener universelle Geist die Erkenntnis, fruchtbarer Natur gesetze anbahnte und schon allein durch seine Naturforschern,ätigkeit dm Üedergang iu der Neuzeit darstellt, parodirte Victor Hugo ge radezu die hoben Lehren der Naturmiffenschalt. ballte gegen die! Naturforscher die Faust und zeterte gegen sie mit der Energie eines fluchenden Papstes. Er verhüllte seine Unwissenheit in »atur- geschichtlichen Dingen, indem er einen Wcllzustand verwünschte, in welchem ein ausgefunvencS Naturgesetz höher geschätzt wird als ein bombastischer Reim. DaS Alles wird den Franzosen nach und »ach zum Bewußtsein kominen. Einstweilen treiben sie i»i> seinem Namen Abgötterei. Gleichwohl wäre schon zwischen Tod und dem laiig- hinauSgcschobencn Begräbniß der unvermeidliche Rückichlag der Ernüchterung cingctrclcn. wenn nicht die blutigen Tumulte de» den Anarchistengräbcrn dazwischen gekommen wären. Die Regierung i erlangte zwar ein Vertrauensvotum der Kanuuern, aber sie ist > schwach genug, dafür den Anarchisten eine Freundlichkeit zu erweisen. Sie fühlt das Bedürsniß. sür ihre Popularität bei den Rvlhen Etwas zu tliun. In aller Eile bringt sie ein Gesetz ein. das die Kirche «t. Gencviöve „ihrer ursprünglichen Bestimmung" zurück-! aiebt, als PanthSon der berühmten Männer Frankreichs z» bienen. Ludwig XV. hat den Lau Vieser Kirche begonnen, die der heiligen Genovesa, der Schutzpatron!» Frankreichs bestimmt war; die Kirche wurde in der Revolutionszeit vollendet, als Paiithbo» erklärt und nahm zunächst die Gebeine Voltaires und Rousscaus aus. Später diente das gewaltige Gebäude, das eine griechische Säulenrcibc eröffnet und eine imposante Kuppel krönt, wieder als Kirche uub während der Restaurationszcit hat ein übereifriger Royalist im Dunkel der Nacht die Gebeine jener groben Männer aus ihrer Ruhestätte gestohlen und in die Kalkgrube eines Schindangers geworfen, sodaß sie verloren gingen. Jetzt soll das Pantheon aber mals die Gebeine eines „Unsterblichen" ausucbmen. Natürlich protestirt der Erzbischof von Paris, dessen Tröstungen der Dickster schon in der Todesstunde zurückgewiesen batte, gegen diese Ent weihung. Da aber die Republik auch ihre Heiligen haben will und die Regierung die Kirche sür gerade gut genug findet, um durch deren „Entweihung" sich die Verzeih ng der Anarchisten sür daS Blutvergießen am Püre Lachaise zu erkaufen, so wird am Montag der Leichcnzug sich nicht durch die dichtbevölkerten Arbeitervorstädte nach der Todlcnstadt im Norden von Paris, sondern vom Triumph bogen durch die Ebamps Elpsöes, über die Place de la Concorde, durch die fast drei Viertelstunden lange Rue de Rivoli, an dem in Trauer gehüllten Stadthaus« vorbei zur Notrcdamc-Kirchc, die mit einem schwarzen Flor verhängt sein wird, und von da über die Seine und durch die engen, alten Gaffen zum Panlhöon bewegen. Während der Ausstellung der Leiche unter dem Triumphbogen wer den in mäßigen Zwischenräumen Kanonensalvcn von, Maistvalencn abgegeben. Hingegen iverden keine anarchistischen Fahnen zugclassen werden. Die Rothen können Las verschmerzen: setzen sie doch in der Sache selbst ihren Willen durch. Baris, W. Mal. Schluß. Reut- b«,»L. Anleilic IstS.OL. Italiener Staatsbahn S07,b0. Lombarde» 283,75. do. Prioritäten —. Spanier Oes». Äoldrente —. Eghpler 322,0». Ottomanen 51»,«v. Fel«. Lond 0 n , 28. Mai. Poem, u Uhr 1» Mi», zlonsols l»»>1873er Nüsse» Deport Italiener 01",- Lombarde» ll>Türken >»- >«. Ivroc. innd. Amerikaner 1211,. Iproc, Ungar. tSoldrenie 7S>I>. Lcstcrr. Goldrcntc 87. Prcns-. gonlolS 1Ü3>/,. tsghptrr »1»„. Otto»,anbank Suez-Acticn 83>— Silin nuing: Fest. — Wetter: Warm. S t e t t i n, 28. Mal, Nachm. I Uhr. ltSetreidemarkt,. Welzen »»ueränocr«, loco 1K8—172, pr. Mai-Juni 171,»», Pr. Juni-Juli 171,>81, Pr, Scplcinbcr Ocivbcr 17»,»v. Roggen inatt, loco II»—lll, pr. Mai-Inni >11,»», Pr. Iuni-Inli >11,»», pr. Scptcmbcr-Lctobcr 11»g>». Riiböl malt, pr. Mai-I»»i 1»,5», pr. September-Oktober 5»,50. Spiritus flau, loco 12.5», pr. Mai-Juni 13,2». pr. Inli-Auguft 11,1», pr. A»»»st-2cplki»l>cr 15,»». Petroleum loco 7,55. Breslau, 28. Mai, Nachm. (Gettcidcmarlll. Spiritus pr. >»» LUcr 1»» Proc. pr. Mai-J»»i 12,1», pr, Auguit-Tcplbr. 11,5», pr. Srpipr.-Lctbr. I I,. ». Weizen pr. Mai 172. Roggen pr. I»nt-I»li 11g,»», pr. Juli-August l!->,«», Icptbr.-Ortobcr 151,»». Rüdöl pr. Mni-Inni 5i,5», Pr. Srptbr.-October 52,5». — Schlesische Bcrcinsninrkr, Zink 13. — Wetter: Schön. Neueste Telegramme ver „DrrSvner Nachr." vom 28. Mai Berlin. Das Befinden des Kaisers gestattet demselben wieder die regelmäßige Erledigung der Regieruiigsgeschäste. Das Befinden der Kaiserin ist in jeder Beziehung befriedigend, sie unter nimmt nicht nur täglich ihre gewohnten Spazierfahrten, sondern geht auch in ihrer Wohnung mit sicherem L-chritt die Treppe herunter. — Der Neichsanzeiger und das Reichsgesetzblott publiziren amtlich die vom Reichstag beschlossene Zolllarifnvvclle. Dieselbe hat bereits am 22. Mai die Sanktion des Kaisers erhalten. — Ter plötzliche Tod des Redakteurs der Gerichtszeitung. Jüterbogk, ist, wie sich nachträglich ergiebt, unter geheimnißvollen Umständen er folgt. Jüterbogk wurde früh 3 Uhr mittelst Droschke nach seiner Wohnung gebracht und von einigen Herren in besinnnungslosem Zustande vor dein Hanse niedergelegt. Passanten brachten ihn in seine Wohnung, wo derselbe nach Verlaus von einer Stunde eine Leiche war. Die goldene Uhr fehlte, das Portemonnaie war leer. Der sofort herbeigcrusene Aizt vermuthet, daß Jüterbogk vor seinem Tode in heftiger Weise narkotisirt wurde. Paris. Die srauzosisch-chinesischen Friedensverhandlimgen betreffen gegenwärtig die delikate Frage des Verhältnisses von A»am zu Frankreich und China. — In der gestrigen Sitzung des Gc- memoerathcs wurde der Polizeipräsekt über die Vorgänge aus dem Pore Lachaise interpellirt. Die Polizei wurde heftig angegriffen, Absetzung und Bestrafung des Polizeipräsekten, sowie der Polizisten aller Grade, die sich an den angeblichen Nörgeleien bcthciligt, wurde beantragt. Der Polizeipräsekt vertheidigte das Verhalten der Polizei und wieS daraus hin, daß cm 20 Polizisten schwer ver wundet und von den Kommunaros 4 oder 5 kontusionirt seien. Der Gcmeinderath nahm einen Antrag auf Unterordnung der Pariser Polizcimacht unter die Stadwertrctung mit 36 gegen 25 Stimmen an. Dein Antrag wird natürlich in keiner Weise Folge gegeben werden. — Die Uebersühnina der Leiche Viktor Hugo's nach dem Pantheon ist definitiv auf Montag Vormittag festgesetzt. Viktor Hugo wird aus einen Katafalk unter dem Triumphbogen mit unbe decktem Gesicht ausgestellt. Der Sarg Hugo's wird im Pantheon einen Platz neben dem Rousscaus erhallen. Der päpstliche Nuntius hat bei Freycinet gegen oie Umgestaltung des Pantheons wo heute die letzte Messe gehalten wird, protestirt. Der Minister soll erklärt haben, dem Käbinet bliebe keine andere Wahl, da die Er stürmung des Pantheons zu befürchten sei, wenn man sich der Volksstiöinung widersetze, London. „Dailt, News" konstatirt, daß Roseberry's Besuch in Berlin einen politischen Zweck gehabt habe. Es dürfe als sicher angenommen werden, daß der Beistand Bismarck's nicht durch Zu geständnisse erkauft worden sei. welche das Parlament oder oie öffentliche Meinung in England z» billigen zögern würde. — Sheik Mclhik, von alter königlicher Abstammung, ist als Gouver neur von Dongola eingesetzt, wird aber in Wirklichkeit unabhängiger Herrscher dieser Provinz nach der Räumung derselben durch die englischen Truppen sein. Die Berliner Börse eröffnet«: lnstlr's. Das Befinden des Kaisers hatte in Wien Beunruhigungen veranlaßt, die hier z»rück- wirkten. obgleich die Grundlosigkeit der fragliche» Gerüchte bekannt war. Später befestigte sich die Haltung auf allen Gebieten, de sonders aus dem Rentenmarkt in Fohre zunehmender Geldfliisiigkcit und Londoner DiSkontermäbignna. Spekulative Baiilen schlosse» deshalb auch etwas höher als gestern, nachdem sie ziemlich schwach eingesetzt hatteir. Deutsche Bahnen ruhig und wenig verändert, österr. besser. Bergwerke schwach. Von fremden Renten waren russische etwas gedruckt, sonst überwog Festigkeit. Im Kassaverkehr waren Jndnstriepapicre wenig beachtet. Zimmermann und Solbrig niedriger, österr. Prioritäten still. Kr « » k» nrt «. 28. Mat. Crepit 231'/,. Stno«Ä»«hn 212'si. Lo«. »erten Hin,, «nltzier AX»,. E,n»ttr «1-„ Iproc. Ungar, «oldrrnte 7S »o,l»»r»d«»n Dlöront- IS1-,„ F«,. wir«. 28. Mol. Ereptt 288H». Staatstahn —. Lowtarpcn —,—. Nordwesipasin - . Morknotrn—. Ungar, llretzitUngar. Ä»l» S8.0L. Renten Arft. H s Lp Lokales miv Sächsisches. — Oberhomiarschall Hans Freiherr v. K öuneritz und Hank- marschatl Wirklicher Gel,. NaII, Gras Vitzthumv. Eckstädl erhielten das Grvßkrcn; des Verdienstordens. — Mittwoch Mittag starb plötzlich der Besitzer des herrlichen Villengrnndstncks an der Parkstraße Nr. 7, Freiherr K a r l I o h n n n Kap-Herr, Rittergulsvesitzer ans Bärenflame nnd Großbesitzer in Kautsch. Ter Verstorbene, Bruder deS Baron Kap-Herr auf Lockwitz, war durchaus Privatmann, Er nnd seine Gemahlin spielten in der Gesellschaft eine große Nolle n»v führten ein gastliches HanS. Die Familie ward bekanntlich erst im zweiten Dezennium in Dresden ansässig, jüngere Mitglieder derselben dienen bei sächsischen Neiter- regimeittern und stehen in lgl. preußisct-e» Diensten. — Bor einigen Tagen begab sich eine ans drei Mitgliedern des Verbandes sächsischer Leder Prvduecnien bestehende Deputation zu Sr. Erze, dem Finanzminister v. Könncritz. nm bezüglich der Einrichtung der Cichenschälwaldknllur im Königreich »Lachsen zu petilivnircn. Tie bis jetzt in unserem engeren Vater lande nur wenig gepflegte Lchälknllnr ist bekanntlich für Gerber von hohem Interesse, da die Eichenrinde gegenwärtig meist ans Ungarn bezogen werden muß. Desgleichen bat man den.Herrn Finaiizminisler auch um .Hebung der Fichtenichälwaldkuttnr und entließ Sc, Erc. erwähnte Herren mit dem wohlwollenden Bescheid, auch dieser Angelegenheit sein Voltes Jittereise znznivendcn. — Der Jahrestag derKrönnng Sr.Majestät KaiscrAlprittiderslll. wurde am Mittwoch Mittag in der kaiß rnss. G esa n d lsch af rs- kirche im Beisein Sr. Ere. des Gesandten Baron v. Menaden und einer größeren Zahl distinguirtcr Persönlichkeiten durch Meß gottesdienst und Tcdenm feierlich begangen. — Tie Aeltestcn der Berliner Kaufmannschaft haben vor einigen Tagen in einem Cirkulare sämmtliche .Handels- und Gewerbe Kammern Deutschlands ersucht, über die Stellungnahme der in ihren Bezirken betriebenen Industrien zu der für 1W8 in Berlin geplanten all gemeinen deutschen Gewerbeansstellnng Ermittclnngen vvrzunehmcn, um daniit Unterlagen für die Berichterstattung an die Reichs- regierung zu gewinnen. Diesem Wiimche der Berliner Kausmann- scljaft ist auch die Dresdner .Handels- und Genie rbe- K a m m e r nachgckommcn, indem sic eine ans die genannte Aus stellung bezügliche schriftliche Anträge an eine größere Anzahl von Vertretern der Hanptindnslrien des KammcrbezirkeS gerichtet nnd sür die Beantwortung als spätesten Termin den 6. Juni festgesetzt hat, woraus wir alle Diejenigen, welche sich für diese Angclcgenliett interessircn, chinweisen wollen. — Hinsichllich des hiesigen T i i ch lerstreik s erfahren wir noch, daß der von den Gesellen wegen der Bauarbciten ausgestellte Tarif den Lohn nicht, wie gestern erwähnt war. nach geringer, mittler u. s. w. Arbeit claisisicirt, sondern einfach je nach dem be treffenden sertiggestellten Arbeitsstück. Mit diesem letzteren Tarif, der 39 einzelne Punkte enthält, sind die Tischlermeister liier cinver standen, an den da geforderten Lvhwotzen wollen sie nicht mäkeln, auch mit lOstündigcr Arbeitszeit (Sonnabends 9 Stunden) unter Ausschluß aller und jeder Svmttagsarbeit sind sie einverstanden, dagegen glauben sie das Zngestehen zweier Punkte beanstanden zu müssen. Erstens die Forderung einer Abschlagszahlung bei Accord- arbciten von mindestens l8 Mk. pro Woche und zweitens die For dernng, sür jede etwa nöthig werdende Ueberstunde 1"> Pfg. mehr Lohn als sür die gewöhnliche Arbeitsstunde zu zahlen. — Die elftere Ablehnung begründe» sie damit, daß es Arbeiter giebt, die obige Summen die Woche über überhaupt nicht verdienen und daß es vielfach Vorkommen könne, daß der Arbeiter kür eine mehrwöchent liche Arbeit auf diese Weise mehr erhalten würde, als der accoroirtc Lolin beträgt; die zweite Ablehnung cnolgt, weil es bezüglich des Nebcrstundcnzuschlags noch einer Revision bedarf. Hoffentlich einigen sich die Gesellen nnd Meister noch. — Dem von der Dresdner Baubank für den Bade r- gajsendnrcl, druck, zu emittircndcn Aktienkapital und den hin- zukommcndcn Prioritäten stetst durch die ncnziierbanende Straße und die neue prächtige Hänscraruppe in Zukunft ein Wcrthobjekt von mindestens 12 Mill. Marc gegenüber, von denen aber durch Hmziiaabe der Stadt nur ca. tO Mill. Verzinsung beanspruchen. Bei Vertheilung des von den fertig gestellten.Häusern zu erzielenden Mietvertrages rcip. Reingewinnes kommt dann zunächst die von der Stadt auf 25 Jahre garantirte Verzinsung der 7 Mill. 3'/r proz. Prioritäten in Abzug, woraus die sich für das Aktienkapital hcraus- stellcnde Dividende entfällt, welche von der Stadt bis 1. Ort. 1888 mit 5 Proz. Pauziiisen garantirt ist. Ein Vergleich mit dem Mieth- ertrag der Häuser in der Wilsdrusfcrstraße, welche ca. 130 Meter weniger Frontlänge hat. wie die zu erbauende neue König Johann Straße, läßt für letztere daS Beste hoffen und dürste den Inhabern der mit 100 zu emittircnden Aktien stets eine Minimaldividendc von 5 Proz. gesichert sein. Nach menschlicher Voraussicht hat man cs also hier niil einer sehr gesunden Kapitalanlage zu thn». der man gutes Vertrauen ciitgegenkraacn kann, was sich auch durch zahlreiche Betheiligung bei der am 3. Juni stcstlfindcnden Zeichnung Heraus stellen wird. — Die Fahnenweihe dc§ Milita,Vereins „Sächsische Gre nadiere" — Sonntag, den 31. Rias — wird durch die Thcil- nahmc der Ehrenmitglieder Prinz Friedrich August, Generalmajor v. Cerrini und Oberst Fre>I,eir v. Hodenbera, sowie des Oifizicr korps der beiden Grenadierregiwentcr Nr. 100 und 101 und einer Reihe hochstehender inaktiver Offiziere :c. ganz besonders ausge zeichnet werden. Ebenso freudig berührte die Zusage vom Erscheinen einer Deputation auS dem fernen ReichSlandc Lothringen, des Kriegervercms in Mt tz, welcher mit dem Grenadier-Verein schon seit seiner vorjährigen Fahncinvcihc in engster kameradschastlichcr Füh lung stedt. Frstzna und Weibe wird neben lämmtlichc» Brudcrveremen der Residenz und vielen Ve>einen der. Deputationen aus allen Theilen Tachiens auch der Verein ehem. Einjahrig-Freiwilliger „Alleinannia" mit seiner Theilnahmc beehren. Tic neue zu weihende E H U ^ cki-, - L !- - H -r ^ W g -! Z !' .M s H iti - ft /i.A tz LP ^' >'K »L ' '' ' - ^ ! M
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