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Dresdner Nachrichten : 01.11.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188511016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1885
- Monat1885-11
- Tag1885-11-01
- Monat1885-11
- Jahr1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.11.1885
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bFva»1«v üostot » 6i««p m zoäei' Voriokuvz; «» »»»«rtl^e LI»arr«. L l. V. Vslrrsv, LöSLirLLse 20. s Md V» L«»H»I>TL«S»«kLriLlL ^ h ' r OltGtloil, ^1>t;8ltU88<- 20, I. I Nnittuci'i»-! >Illi„n I . ull, ^,'»1.11.^, I! ^ ^ kur! Ilvckomuun, 1)rv8llon r,»«2«, klrri»». S.Uirc«» »>r,»,r stdiit I H»-! 4« )I»rivn»tr. 27, kornbiro^kdiolis '294. 71m»N«0!>ir»k»« Ist, ,, 272. ! Iloinnck-tr., 8i»>n izsriiir „ 24«,» » 2>.v.,,vr AK'K^MO vl r»dri»: r«,«k»a»n>kr. 1», .. LS7. W « I ^ ,„, 4:«i»s,»!>.6o»,r«Iz- «mvr c,-./«,,»- M M ^ X ^ »«««» I. Uillott t ,/ ull« ^"Uun^ou li. »!»unf lur «lic» Orvsi'lr.i'r liioulor in. 1, k»-^»utl ol»' UIltt.1 «,.,s.U,N«' N. «.oUeDtiou llvr r>ücl»r-. I.unrt« ^loNorl«'. W »I'Wieil-MlÜiliM. KlAMMtlMk Ke, lZ Lksmpsgnvl' fabM, V/. f. Lkkgön, »I«li'»-ke»6lii«It, lüllei'zli'ii« kl'. II om>'üolrlt 8SM6 rvivllülkolt. pri»in»irtvn> OtA»iR>p«Miivr, iu tzuiUitLt zcut,6ll 1'l'g.ii7.ü,->i8ohon Lluikon »loioli, /u 2—-1 ölk. csiv h'Iuri'Iio. 1)iL-86l>)on I'ueiso in llon Xibdoilu^en. Nr. 30s. 30. Zül,rgaug. Auslage: 40.000 Srpl.! ^Ä77wcch^'.''" Dresden. 188.,. E0ttNtllg, 1. -sMW r. «StLlSMrrML^ ,7144!-.-'. - Rkueste relegramme ver „Dre-oner «achrichtcu". Berlin. Ter Sailer und der König, sowie Prinz'Georg von schien nahnien',heute in der Schorihaide an der Jagd aus Roth-und Damwild Tbell, rvozu auch die Minister Lucius. t>. Pultkainer, Proniart v. Schcllendorsi und zahlreiche andere Kavaliere geladen waren. Nachmittag kehrten die hohen Herstchasten imcb Berlin zurück Ter König und Prinz Gern,, von Sachsen übernachten anKgl. Schlosse, nechmen morgen an der kaiserlichen Familientaiel Thcil nnd kehren erst Abends nach Tresdcn zurück. Ter Hcrzoa von Änhalt ist direkt von HnbertuSstock nach Dessau zuruckgelehrt. - Prinz Albrecht von Preußen trifft morgen irüh in Berlin ein und begiebt sich am Monlagzu den Einzugs>elcrlichkeite» »ach Braunschweig, wwelbsl der Prinzregent mit Gemahlin Mittag cintrifft. Tie Lanbesveriammluiia erwartet denselben i» der Balnrhosohallc. der Präsident hält die Begrüßungsrede. In den Strassen bilden l^OO Mitglieder verschiedener Bereine. soivic MX» .ri'inder Spalier. Der Nrgeiilichnstorath begrüht den Prinzen bereits bei dem Betreten des brannschweigiichen Bodens in Vctmnädt Das Manitcsl des Negcntcn ivird am Montag verMentlichl. — Die braniischweigischc Landesvcrsammlnng nahm heute den Antrag an. einen aus der herzoglichen Staatskasse herrilhrcnden Ueberichns; von 1^l,tX>7 Alk. io zu verwenden, das; ttODMark als Iond zu Pensionen der hcrzoa- lichcn 5do>bca»itcn dienen, der Rest der Boikasje verbleiben und dem Prinzregenten behnis baulicher Berändernngen im Schlosse und zur Inventaranschassuug :e. zur Beringung gestellt werden soll. — Das Bcsindcn Cavrivi S hat sich so weil gebessert, das; er nächster Tage das Belt verlassen kann. — In den ersten drei Quartalen von 1^8.', war die deutsche Auswanderung über deutsche,Baien und Aiinvcrven i!>»:j11«s>Per>onen geringer als im gleichen Zeiträume des vorigen Jahres. — Die 'Adresse der Berliner Künstle,»hast an den -Liantsanwalt Beinemann lautet: In Ihrer Tenlschriit wenden Sie sich gegen die seinerzeit in der „Nnt.-Ztg." vcrossentlichten Anstich- nmgcu von Tr. Ircnzel, welche tür die Künstler gegenüber den 'Hinderungen der Moral »r gewissen Beziehungen eine Ausnahme-, nellung bcanwruchcn. Tie Unterzeichneten Künstler ballen nn.Bm- bl ck ani die Dessentlichkeit des Streites, sowie die eigene bürger liche nnd gesellschaftliche Stellung für geboten, zu erklären, dag sic sich ni diesen, Punkte uut Ihnen in voller Uevcreinstiinniung be finden. Sic verzichten gern aus jene wenig ehrenvolle Auszeichnung i iid wünschen nicht anders angesehen zu werden als jeder andere amlandiae Mann, sei er reich oder arm. in bevorzugter Stellung oder nicht, und sind der Ucbcrzcugung, dem cö weder die Kunst »och drn Künstler schädigt, den Geboten des Rechtes und der Sitte zu genügen. Paris. Ter Ervieekönig von Annaiu. Thuong, wurde nach Daluk, verbannt. Ter Generalrath von Ncu-Calcdonien petitivnirt um Annerion der Ncu-Bcbriden. — Der Miiiisterrath verfügte die Ahieining' weiterer lll Maires. — Die Telephonslrecke Par:s- zs-'iins ist crotsnet worden. Die Unterhaltung von 5 Minuten lostet ei» IraircS. Die Strecke Paris-Havre folgt demnächst. — Gestern ivmdc die innere Einrichtung des Pantheons verneigert. Die ge lammten Kirche,mtcilsilien brachten gegen HM Iranes ein. — In de, volmeelmiicheu Schule herrscht gwgc Auircguiig. weil einer der liin'iigc» T'siücre die .B>l>skassc der Anstalt erhrochen und crusgc- raiibi bat. Der Zall steht beispielslos da. Par, S. Tie Aerzte, welche mit der Untersuchung dcö Geistes- zuüaudes des 'Attentäters ans ,Zrer>cinel bcan'tragl waren, gaben ibr llriheit dahm »b, das; derselbe geisteszerrüttel sei. llond o n. .D,tti>tt Araber sind bei Abu - Hamcd vcnammelt, mn gegen Korost'o zu marschiecn. Ein zweites Rebellenheer rückt längs des 'Nils gegen Akashch vor. Nubar Pascha schlägt vvr, Dengota ivicder zu besehe», während.,die britischen Militärbehörden den k;»g nach Wcrdn-Balia ttir räthlich erachte», falls nicht an- 'chnliche Berstärk,nigcn nachgrsandt werden. Toi > a. Tie bulgarische Regiernug demcutirt die 'Nachrichten der leiblichen Regierung über dir Haltung der bulgarischen Be hörde» nnd Trnppcir an der Grenze. Tie Berliner Börse ewssnctc im Anichlnsi an fremde Noülnngcu und die oucntalischen Angelegenheiten matt. Die Kurse waren niedriger und die Um'ähe germglügig. TaS Geschäft kon- zcnirirle sich an» Renten nnd svcknlattve Banken. Eisenbahnen waicn rnhig nnd abgeschwücht, Französin und Elbethal dringend angebotcn. ausländiiehe Renten durchweg abgeschwächt. Montan- iveribe angeboie». Im weiteren Berlaus der Bbrie ichwächte sich die Tendenz noch mehr. Im Kassaverkehr herrschte wenig Leben. Kurie waren gleiehsalls niedriger. Bon Industrien wareu nur Ärancreicu lest, inländische Prioritäten fest und belebl, österreichische desgleichen. Privatdiskvnt 2^.r. ,zran «furt a. M.. 2l. crt. ckrld» 228'/.. «IaL»«dalin 222'.. L»m- »arvc» >,n .. Galizier GariVlcr kl<»rac. Uuaar. Goldrrulr —. Goiidarbiiali» —. riaiuiilo ISiM. rarmsliidlcr —. Schwach. L> icu.cn. Ociodcr. lt,c»i> 28.1,20. Siaaisdaiin 27.',^i>. Samtardeu 129,72. Siordwlild. 167,»a. Marknoic» «l.kä. U»a. «?,c»it 287.VU. — Situ. 'Varia. :,I. Hciabce. Schiuh. «cuie 79.80. «nikidr U19.07. gtaliener 92,72. Siaaiabai!» >8!I,22. eoiudardc» 271.22, da. Prioritäten . Spanirr 26 crsl. Goidrrnic —. i»qa»tcr 229M. ctloiuanrn 200. lrag«. 2 ouoo » , :>I. crtobcr, tiorui. II U2r Io 2>tiu. Eousoia I0KV,,, 1>r. 9io»tr. iku.icr '«»i,c» w> ,,. gtalicucr 92'.. eomdardc» 10' Konv. Türken 14-,„ toroc. iu»«. '.'imeritauce 127 . Ivroc. Uugar. Goldrenik 79 .. Oefterr. Sloi». reuic 87. t'^cl. Vrenft. 1<onlols 102'.. Gaooicr 67, neue 1-, «a>o. tiiomandauk io. «uez.'Tlrticu dU Slimmmrn: ibclianpie«. Wetter: Guhrcaeu. !8 > c s I a u . cn. Octodrr, Siachm. iÄrtrcidcmarki,. Loirilu» »r. >00 üirer lau Peoe. pr. cclober-ivoveiuber:0>T". Pr. -iovempcr.Treeuidrr:p>.80. pr. April- Mai .»,60. rveizeu vr. Dctodrr 190.00. «oaaen vr. Ociodrr-divveuchrr 1902,0. pr. '.iinvcuibcs.Dccciudcr 19628,. Pr. 'kipril-Mai —Müdal ioro pr. Lciopcr- Ncvrmder t.,.21', pr. Moll -reebr. —, pr. AprU-Mai 47,00. Zink umsatzlos. — Stettin. 91. Oktober. Machm. i Ubr. tGcircidrmarkt,. Wrizr» matt, loco It7—12'.'. llr. Oclober-Siollroiber 121,00, llr. »PrU-Mai 16228,. Sioao,» malt, coco >26,00-I29,i8>, pr. Letober-Noveinber 127,00. vr. AprU-Mai 19428,. /Itüdol brbanpict. loco 44.20. pr. Oct.-SIo». 4,228», pr. «Pril-Mai —. SpirilnS „au. loco pi.oo, pr. Oclober-Mollember .piM, pr. Moormbcr-Deceruder 9628,. pr. 74prit-Ma> 98>0. Pctrolrum 8,40. Lokales nnd Sächsisches. — Se. Mai. der Kaiser trägt, wenn Mitglieder des kgl. i'nchs. BanieS z»m Beinche ain Berliner Hose weilen, diesen zu Ehren anher dem sächsischen HauSordcn der Raute »kröne auch noch den sächsischen Militär-St. ^ e > nr > chs Lrdcn mit dem Grohkrenz Letzterer wurde dem Könige Wilhelm am !). Ok tober IK7'i im Hanvlanartier zu Versailles durch den tgl. sachs. Generaladjulaiiten v. Thielau im 'Ausirage deS Königs Johann nberbracht. Das gleichzeitig überreichte kgl. Handschreiben mit dem Patente enthielt die Erllärnng. das; König Johann in der Erinnc- rmig an die ruhmreiche Führung der deutschen Armcen im Jahre 187«, die für den .König Wilhelm bestimmte Dekoration mit einem Loibcerkranzc um das Mittelfeld geschmückt und dabei bestimmt habe, dag die aus diese Weise augerg,wohnlich geschmückieu Insignien nm von Sr. Maj. dem Könige von Preugen und sonst vvn Nie- mandcni gclrage» werden sollten. Der St. Heinrichs-Orden wurde schon am 7. Lk'obee 1786 von.König Friedrich August lll. von Polen nnd Kurfürsten von Sachsen, zu Hube, tusburg ohne Unter- ilhied von Graden gestiftet und am Stist»nastc,ge an mehrere Würdenträger verliehen. Ein aus der Mille des OrdeiiSkreuzeS liegender runder Schild vo» gelber Emaille tragt in golden,» Buch- Stadtveiordneien-Inhilauin geschenkte staben die Inschrift: ..Priel lorteuH Ing luvtiiLs tte-x .si»i"i,iL,' dienern gsi Banner, welches von Raü/- ,, geleitet wurde — Nach '->12 Uh, ichritt ans der Irenen indttiuravit.. In dem Ncittelschilde fleht die Figur des Kaiiers kirche ein hochaniehnlichcr Zug vvn Festtlieilnehmern Oberburg,r Heinrich II. in vvller miit.'lglteilicher Kriegsrüslüng, vom Knie an j meislcr Tr. Sttibel erossnoie ihn. dann ivlgtcn der BorsigenLe de in ganzer Figur, mit einem Hennelnimantel betleidet, aus dem ! Lnlhcr'denlmal Koniilees, Geh. Insiizialh Tr. Ruger und dn Gel> Haupte eine Kaiierkivnc, in der rechten Hand das Seepier, in der j Hotrath! 'Ackermann; Bildhauer Tr. Kieh. der d.n von Tonndori linken die Weltkugel. ^ ^ ^ die Aichegrube gelvorienen R/eluhelchhei'. Lniberlopi heraus — So isi denn Dresden nni ein herrliches Tenknial reicher! gerettet und pietälvoll auibeivahrt hat. zur -^cette Tr. Bähr. dessen Wachsaniteih llner'ch.ockenhei! des Rechlamvali.- nnd Energie es überhaupt zu danke» ist. dag iene Lcehättnisie an dicOeisintlichien gebracht wnrdcn. An der Spitze der gelammten evangcliiehcn Geil! lichkeit Dresdens in vollem Anitsornale. gegen tt«> Diener dcs'Wou. Bor dem iniposgntesieu der Dresdner Golleshiniier. vor der Frauen kirche. am einem der grös>etten nnd vollieichsleu Platze erliebl sich frei nnd mächtig, würdevoll nnd erhebend das Denkmal des grobe» ResorinaloiS, das Standbild T r M a r i i n L n t h e rs. Ans stalllichein granilencin Unterbau, der cingeirn'bigt ist durch ein i Gottes, schritten die Kvniisloriatiälhe Dr. Meier und Tzbetms. reiches jchinicdcciseuics Gitter, steht sie nun da die erzene Gestatt: Weiter gewahrte man die drei in Isinnizelsiin beauftragten Staals dcs jedem prvteslonti'chen .Herzen so thcurcn GottcsslrcitciS. Ke», minister Tr. v. Gerber, v. Noitttz-Wallwitz nnd Tr. v Abelen, den Geringerer, als Mehle, Riesichel, I,at die Hseslalt Liither'S ge- Präsidenten des evangeliichen Landeskonsislorinnis v. Berlepub, den schasse», denn, wie bekannt, ist die Dresdner Luther-Statue eine Kgl. Gcneraladjntaiit, Gcnerallenlnant v. Carlowch, den Sind! Wiederholung der Lmhergcilalt ans dein grotzen Reivrinativiis- kvnuuandanl Generatlenlnani v. Fnuele, den Armee-Inteudant G, denkmal, das sich in WounS am 'Rluin erhebt. Unsere TreSdner ncralmaior Schnrig, den Oberst des Gordereiterreg v. ')>o'Ntz, dr>: Luthergesialt hat aber iivcl, vvr der rheinischen Etwas voraus: den, Obersihosniauchall v. Kvenneritz, den Kgl. vrenh. Geiandirn t'siü echten Rielschcthchcn Lntherkvvi - während aus das Original-! Tönhosi. Generaldirektor der Staaisbahnen Ere. v. Tichuicht,.. denkmal durch cine eden'o rigeuthünitich bewirkte, als nachher j dessen Stellvertreter Frhr. v. Biedermann. Geh. :)>atl, De. 'Kai. wunderbar ausgedeckte HandlnngSweisi de-S Bildhauers Tvnndvri, Prot. Tr. Schilling, den Tirclivr des Pvlnteelmilnms Dr. Iennei, dessen wel geringwerlhigercr Lmhrrlvps getommcn ist. Sv zeigt letzt! den Reiehstagsobg. inr T resden-Ni usi. Klemm, Krrissi nvinumn linier Dciilinal die vergeistigten Züge des Reivrmalvrs, i'siblieben ! v. Kvppcniels, Anilshgnpllcnte v, Metzich inib Tr. Dihmibi. den sind die massiven Forme» der Gestalt selbst, die dem Beschauer! Staalsarebivdireklvr Tr .Hassel, cine grosse Anzahl Gelieimräihe hier in geringerer Höhe als vvn dem Unterbau in Worms entgegen-! (,„-2 alle» Ministerien, wie bic Heue» Mann, Hape, Memel, Borne- tritt. Wie glücklich es ' glücklich es den Architekten gelungen ist, Ungleichheiten, die sich uns der Berichiedcnheit der U»iget»»ig der Wormser Lnlher- sigtne nnd dem Standpunkte des dortigen Beschauers zu den hiesigen Verhältnissen ergeben, z» überwinden, das wurde gestern im Feuilleton nnsires Blattes dargelegt. TaS ans der Dresdner Eisin- giehciei vvn Albert Bierling glockenrein hervorgegangene Tenkmal ist nicht bloS ein Zeugnis; von der Tüchtigkeit dieiec Anstalt, 'vndcr» erfüllt auch in der Harmonie seiner Gliederung nnd der Schönheit seiner mächtigen Formen den Vorübergehenden mit künstlerischer Weihe. Dresden dgrs ans diese neueste Bereicherung seiner Denk-! malsschütze stolz sein. — Ter EnthüllnngSscier des LnthcrdciikmalS! aui dem Neniuarkt ging in der Frauenkirche der übliche Rciorma- tionSlags'Gotlcsdsinsl vo.aus, welcher die Kirche bis in die letzte Empore gefüllt halte. In der FcstlaaSpredigt nahm Herr Kons.-Rath ! Tr. Meier in kn»!- und weiheoollci 'Austührnnq Bezug aus die! sich inzwischen dicht vor der Kirche vorbereitende Feier nnd pries es, als eine herrliche Enuiigcn'chait, daß der grase Reformator um. der in Tresdcn heimische treffliche Sch Ins; der Rüger'schen Rete nograunn Was der große Reformator >m Ticnstc des Chriilenihiims ge schaffen. cs wird hcsteheii, bleiben und iviitcn. iolange cs ein Elinslen- thum giebt; unsirc Anerkennnng reicht an die Grösse seines Werkes lucht hman, sein Werk bedarf nnsires Lobes nicht. Wohl aber .ziemt cs uns. sein Andenken wach zu erhalte», unter uns und unter Denen, die nach uns kommen. Möge sein Bild den Bürgern dieser Stadt ein Sinnbild sein wahrer und echter Frömniigkeil! 'Noch ist der Osikeitc des Ncnmarktcs nahmen die Innungen Auntcllung. icde mit ikrer Fahne; es waren meist Wahrzeichen, die schon bei mancher Feier von tüchtigen Meine»» getragen worden waren. 'Neu war die Fahne der Dresdner Flenchergesillen, sic siet nicht blvs in Folge ihrer Kostbarkeit, sondern auch ihres Schmuckes wegen ans: sie zeigt nämlich über dein Staötwappen in prächtiger Stickerei ein Lamm mit einer Fahne, das bekannte oxinim clci, welches der Wett Sünde trägt. An dcr Lüdsionl des'NeummkleSprangte das neueste und wohl auch herrlichste der Banner, welches Dresden letzt besitzt: das der Kunstakademie. Eine Beschreibung dieses vollendeten Wci kes von feinstem Geschmack nnd vvn vollendeter künstlerischer Aussüh- rung sei Vorbehalten; heute sei nur e»rähnt. das; oaö Banner vvn nicht wcnigcr den» vier stattlichen Jünglingen getragen werden mußte: sie waren in altdeutscher Tracht gekleidet. Zn derselben schritt auch cine Ehrenwache mit gezogenen Schlägern dem Banner voran. An die Kunstakademie schlossen sich die Zöglinge der G»m- nasien, Real-Ghmnasien, Seminancn, der Handelsschule der Kauf mannschaft und der Klcmich'schen Handelsakademie, sämmtlich mit ihren Schnlsahncn. die zum Theil von Eliaigirten geleitet wnrdcn. Die JünPinge, die aut den höheren Schulen Dresdens ihre Studien machen, iahen in ihren biiiilfarbigcii Schärpen und Mützen sehr schmuck aus. «Höchst auffällig wurde cS bemerkt, daß die Studenten des Polytechnikums sich von der erhellenden Festlichkeit ausgeschlossen hatten. Es verlautet, daß die üblichen Rang- nnd Vorrang-Strei tigkeiten, sowie sonstige Reibereien die Ursache des Wcgbleibcns gebildet habe». Konnte» dieie Kleinigkeiten nicht an unem solchen Tage zum Schweigen gebracht werden?i Aus der Abendscitc des Rcuinarktes iiabmcu die Mitglieder der Kuustgciiosicnschast mil ihren, wohlbekannten, ebenso kostbaren als originellen, Banner (unter Fülttung deS Vorstandes Bildhauer Hultzich! Ausstellung. Neben sic träte» unter Führung des Hosiaths Grass die Lehrer und Zöglinge der Kiinilgcwei beschule. Sie brachten ein neues Element 1» das öffentliche Au'ttesin von Körperschastcn bei solchen Fcsiaiilässc». Die Kuiistgewcrbcichüler zogen nämlich mit grün-weck umwuudcuc» langen Staben au», die in makartbolignclSarttgc Pftanzcnbüschel auSsicsin, unter deren jedem auf ciucm Baude die Art des Kunst- gewcrbebctriebcs zu leie» war. Au sie schlossen sich die Ge'aiigvercme mit ihren eben so prächtigen wie abweehseliingsreichen Fahnen und Banner», ferner die Arveitcrichast der Seidel u. Nanmaiin'schcn 'Nähtnaschsinensnbrik, deren Inhaber Herr Naumann, bekanntlich der größte Industrielle Trcsdeiis, Banner gesti h Vertretung der Elauß a» der ^ .... BercinSfahnc trug, Oesllich vom Tenkmal war einem den Dresdner trag über „die Prophezeihnngen aufDentschlandS Erhebniia Dtadtsacben drapirte Rednerbühne auigeschlagc»; rechts davon ge- zukünftige Größe ans den Tagen de» tieisici, Erniedrianng ' Jeden- wahrte man das vom Geb, Hosrath Ackennann bei seinem Tsiährigen falls wird der Vortrag überaus jlml bciuchl iveiden. dnslrielle Dresdens, der Arbeilelsehast ein herrliches ! sitzer: Lobet. tet hatte. Ten Schluß der Anislelliin^ bildete eine! — Ter als vorzüalicher Redner weithin großen R r Militärvereine und der GewerbeVerei». Herr Direktor; Hen Pro». Tr. Fritz Scbultze hält nächsten Tienstag r Spitze, während Herr Tetorgtivnsmater .Hans die dner Handwerkerv erein iMcinhold's Säle Rns genießende im Trcs- Süsi- enicn Bor nnd mann, Berndt, Bodet nnd viele Andere: ferner die sänumliche» Sladtrathe nnd Tladlveivrdnelcn, der .Handelslan.nieri'röi. Huttz'eh nnd viele hochgeehrte Bürger unserer Stadl. Sie grupvmen üch vor das Tenkmal, während die 'Architekten desselben. 'Prvsi'si'rcii Weißbuch und Barth, nnd der Eugieger Albert Bierling nebst seinen zwei Söhnen, am Sladtbanner sich aufftetuen. — An' ein vom Stadtrath Kaiser gegebenes Zeichen inlvnirte die am einem Podium anigesicllle Sladlkavelle den erste» Be>s des lnihcrochen Kamps- nnd Sicgcsliedes „Ein' teste Burg ist »»sie Gatt", der von den vielen 'Tausend Beiiaunu' lten in gehobener Siinunung »lüge- stnigcil wurde. Tann betrat Herr Gel». Iusttzralh Dr. Rüger die Rednerbühne, um, soweit sem schwaches Organ es e.inögtichte, die Festrede zu halte». Er führte aus, wie de> Gedante. 'ilr Dresden em Luther-Tciikmal zu schaffe», vor 2 Jahren .»»getaucht sei bei der Feier des IM. Gebmlsiages des großen Rewrmators: crdantle Allen, die das Werk geiöidcrl hatten, iür die gewährte Unterilütznng. namentlich der Stadl Dresden : er dankte sodann der Familie Rieliehet nicht mehr blvs durch ie>» Wort, sondern auch ani freiem Markt l für die Erlaubnis;, das Lntherbild nnl dem echten Lnüiertops zu durch seine hehre Gestalt zu uns predigen werde. DaS Thema zur schmücken und übergab, unter rühmender Anerkennung de^Lelstttiige» " ' " "en Künste, das Denkmal an die Stadl. Ter lautete nach nnsiiem Lle- Predigt war: „Die Predigt des Lilthcrdcnkmals vor den Tdoren dicker Kirche au: ReformationSsisi" nnd zersicl dieselbe in nachslehciidedrei THeile: h. Ter große Bekenner des Glaubens rust Euch zu: „Suchet nicht Meister mehr denn Jestim Ehriilnm": 2. Tas de- müihige t'iotleskind: ..Mit unserer Piacht ist nichts gelhan". I Ter Held im Streite: „Tas Wort sie sollen lasten ilahn." Tas Berhaltmß zwischen Protestanten nnd Katholisin berührend, hob der Herr Prediger die schöne Eintracht hervor, in welcher wir Protestanten mit unseren katholischen Mlll'ltrgcrn leben. daß aber ein Friede zwischen uns und Rom nie zu erwarten siehe. Tem erhebenden ' , ... .... Gottesdienste war noch die NcsormationS-Eantate für Ehor, Soli! der Kamps nicht beendet, den Luther emst ni heiligem Eisir begann: und Orchester von O. Wcnnann cinvcrlcibt, m ivelcher die Soli! aber wir beliarrcn in der Zuversicht, das; Das, was der große Re Herr Hosopcrnsängcr Akeincke anssührte. Lange vor Schluß des j sonnator geschaffen. wachsen und gedeihen wird zum .Heile des t'siltesdicnstcs hatte sich der weite Raum des Neniuarlles mit. Volkes, zum Heile der Meiischhcit. Nivge aber auch Jeder cinge- Tansinden von Andächtigen gestillt, während die zur Theilnahme! denk lein, daß TaS, was immerhin Christen trennt, ihnen auch ge- an der Entlnillnngsieierlichleii beslinnntcn Körpelsihaiten, Beieine ^ meuiiam bleibt nnd die Gnmdlage dessen ist. was das Höchste an.' u. s. w. durch die ihnen angewiesenen Straßen heranzogcn. Ihr! Erden ist: der Glaube, und das; das letzte Ziel, nach dem sie ringen. Aufmarsch niit ihren Fahnen und Wahrzeichen machte sich höchst das nämliche ist. Nicht um des Kampfes willen, sondern nm des stattlich, obwohl das belebende Element der Mnsik nur ganz ictnvaclH Friedens willen kämpfte Luther. Und wie cS ihm gelang, den austrat. Ihre Ausstellung mn das noch verhüllte Tenkmal gewährte! Frieden zu erhalten, so Ia»gc er lebte, w möge auch der Friede ciiicn ungemein malerische» Anblick, Ein Wald von herrliche»! dieicr Stadt erhalten bleiben, so lange und länger mich als die'cs Fahnen und Bannern ragte über der vicllm>icndköps>aen Mcnichen-! Büdwcrk gesonnt ist. Das walte Gott!" Masse empor: auch ein verwöhnte's Angc wellte »nt Vergnüge» gn>! Hieran' traten die beiden .Herren Gebr. Bierling in», an das diesen kunstvolle» Stickereien, die von ttäsiigcn Männern nnd Iüng i Tentmal. zwei Arbeiter zogen gn den Schnüre», die das Stemdbils singen getragen, im Hellen Sckem der Herhsl'onne erglänzten. 'Ans noch nmhillltcn und —„Sehet, blank und eben, ein metallnerKern. §.8 -- Z^ev 2-L S - ^ § o ^ 2 < c/d .°L scdälle cs sich aus der Hülle!" Em allgemeines Ah! freudiger Be wnnde.ung und Rührung entrang sieb miwllllürlich den Tausenden, deren Bl'cke nun an der herrlichen Gestatt Luther s hingen. Ten edlen Äroneeguß grüßte die volle Fluch des herrlichen Sonnen lichtes — cs war ein feierlicher, nnvergeßüeher Augeiilstick Bald darauf bestieg Herr Qbcrlstirgeriiieisler Tr. Stübet die Nednerbühne, nm mit lauter, weithin schallender Stimme Kstgende,, Vvn »ns steno graphisch anfgciivnnnene Aniprache an die BvUsinast'e zu Hallen: „Gott allein sei Ehre und Ruhm! Das ist der Grnudton der bedeutungsvolle» Feier, die uns heute hier vereinigt, dürsc» wir doch das nnnmchr enthüllte Standbild,als eine Verkörperung dieses Gedankens betrachten. Freude, hohe Herzenssicudc schwellt unsere Brust: denn wie vor 2 Jahren heule wieder vor uns fleht der große, der lhcure Gottcsiilann, hier, inmitten der altbcrühmten Hgnplitadl des Landes, welches die Geschichte die Wiege der Rewrination nennt. Daß er Meder vor uns steht, nicht nur als der einer Welt von Fcinbc» trotzende Streiter, sondern auch als der vom heiligen Eiter durchglühtc, gottbegnadete Glanbcnsheld, als cm Held, dessen Gleichen die Welt bald nicht wieder schauen wird — welches schönere Vermächtnis; hätte uns hmterlasscn können der große Meister, der dieses ideale Hanlll als das letzte, kostbarste Werk ieincr Künstlcr- hanri hier geichaffe». Tausendfachen herzlichen Tank darum den lieben Mitbürger», welche durch ihre Spenden und ihrer Hände Werk dazu bcigelrage», nur in solcher Gestalt des großen Refor mators Bild unserer Stadl aus ewig erstehen zu lassen. In unseren Schutz wollen wir es nehmen — Das gelobe ich ,m 'Namen dc> Stadt! In dieses Gelübde aber stimmen Alle «ie cm, die Sic gekommen sind und durch Ihr Erscheinen Z-noiuß ableacn sur Martin Luther. Möge sein verklärtes Bild als nisier Leitstern uncrichüllert in alttn Stüuiien stehen! Das gebe Gott!" .Hieraus sang die Festbersammlung noch drei Bette des lutbe- rischen Hauvtliedes: von den Thürmcn aller evangelischen Kirchen erklang tcsllicbes Geläute und unter Musik marschirten die Körper schaften ab. Tausende aber umstanden noch den ganzen Tag das erzene Standbild deS großen Reformators. — An dem Hanie Ecke Schlvizstraße und Rosmaringasse war gestern m dekorativer Umrahmung eme weiße Tatet angebracht niit der Autsch«»: „.Hier w v h n ie D r. MartinLuther im Juli lö>7 " llkechtS und ünfs piäscntirlc siel) noch ans schwarzem Uiitergumd »nt Goldschrist die Firma Koppel u. Co. Hausbc-
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