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Dresdner Nachrichten : 16.11.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188511161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1885
- Monat1885-11
- Tag1885-11-16
- Monat1885-11
- Jahr1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.11.1885
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. Militär» Äuiwarijac AicicrüouiAui- e akarn Prä»,»»rra>ido.ramimi »Vrieimanknod Pmnccualiiuna itnieratc nrtnimc, an: AniioiCen- pnrraul van baaiciccbcci u. C ollier »ut> Molic. chauiic n, Cv., ynvaliben uni! <8 Mnllc, Marlis^Bar« dcilte.B.Ariidi Akrlm V .Hxicmn bambura.Pii'i», Tcccicn. gurRcut- »l3« eiiMl Mnnu'invlc leine Ler ' vmdliltilei«. Tageblatt für Politik, xileqrkb«,, tzksMsoerLch, KSilk-rml-t, Zrn»Krüile. I^ckrvo» Nt»««» ti»w»i> to <t»7 Ik»t, »uu! isu, uoct »c^e»n«iud »vo 0» «oicw»ck, tu»t>»» r»tl>« II»i>»NL Ltnl»«» mui »ti, v»rriy,Iiet>»» titUI« «U Kvl. kr».!» « ln»ccc,c«» L»r»iiu>««v rc»otc »uMvLn» von ÜOO vtttotc Lv kr»oeo. L. Luvou, ?lll»ltr-r tttea»»«, Leks LircuLSttLSLs 24. LQl»irlI»r»n d««t« von fflv^vr» Uotapvtkvkv Vrv86vo, »in Lt«»rU«ntI»ur. LrLll L 8uttöntL§, giir Ma,»n<. »erz-, Nnnrielb»-, K«r»,n. leid»», »iisleverdeei,»»», Lr-»«»erauk> hei««» ic. >!äbt-e 'vk«i>e t!kn>»»t» frei. M» M'b >tucnk kckrist'» I IH.Filtö Dl^iteiiscke 5ri>»en, I ^ «:sbs> ViöNtltUiftsN 1>kr L«i,roi0'scht-urik. I r.>ust. 4>l,1» <Mk., dund >,te ^uLkandUing. iowkt direct. > VAS §src^üKrLäc/rv^ - F. L §0//§ //ix/-'-,-'r^^s^ctszt-zt. »e bernsprecr-urteils -^7L SS. Lwxtslil'-usdvvrtlwiit« Lö/uesqueNo aller 1'iipi33enp-^>bvit«u Lpoaialitiltsn: ZinzttNii-LnUpkitrlikiton, VvIoni-1'«pplede, Okalselontru«- llack ntzlcril^kp», Vltrnxou, K<»ul»r»., Xtillil^iunn'i'. mizorcrixt^ellüt/tcr ZuttIlctUlo»8-V<.'I«ltthlumvt». VorLtiglNiI>««tv «Ilvr LxIrtt-Iter-ot^Ilui»^«;!». Nr. 320. 30. r>tzr,ao,. Lutta-e: 41.500 Lrpl.I UuOILlr» für de» t6. Novür.: Nordwind mtillrrcr SiSrfr dci durchichciinlich «Ililer.r LewSlkuni. mit »eil-u. stellenweise» Niederlchläacn. Temveraiur weniz »eritndrrl. Bemerkung: Charakter der Littter»»« tu> »laute »eS Tages wechselnd. Dresden. 1885. Moiltag, 16. NvVbr. Neueste Telegramme der „Dredduer Nachrichten". ^ Paris. Floguet wurde mit 346 Stimmen gegen 79 weiße Stimmzettel definitiv zum Präsidenten der Kammer gewäblt. Ttt gewählten, vier Vicevrasibrnten gcböien der Linken an Hinsichtlich tcr am nächsten Montag zur Perieiung gelangenden Ertläiungver Regierung verlautet, daß oie Räumung von Tongking und Mada gaskar abgelelmt, ein finanzielles Dcticil konstalcrt und aus die Notkivendlgkeit hingewiesen werden wird, neue Mittel zur Herstel lung eines wirklichen sinanzicllen Gleichgewichts zu beschossen. Das Parlament wiro eriuckt, sie sür vie Erledigmig der lauieneen Ge- ichnste erlorderlichen Gesetzvorlagen zu erledigen. In Bettest der Amnestie soll noch keine enbgiitige Entscheidung getrosten war ten sein. Konstanttnovel- Der Fürst von Bulgarien liat sich direkt tclegraptiiich an vrn Sultan um Unterstützung gegen Serbien ge wendet. indem er fast flehentlich heroorhebt. dal» Serbiens Aktion Loch eigentlich gegen die Türkei gerichtet sei. Belgrad. Die Piokiamation »nt der Ankündigung des Aus bruches des Krieges ist als «ine Betretung von dein Druck der bis herigen Ungewißheit mit großer Betttedmung ausgenommen wor den. Der Bau einer Pontonbrücke bei Bregovo über een Timok i't in Angriff genommen worden Die Königin lagle den üblichen EonntagLcmvsang ab: sie beabsichtigt, sich nach Pirot zu begeben, wiewohl ein Telegramm des Königs ihr dies zu tnun wioerrietb. Sotia. Der Fürst bat vor seiner Abreise von Philipoopel an den Sultan telegravbirt, daß die Serben in das Gebiet des Füntentbums eingeiallcn seien und ihm gemeldet, daß er den bul garischen Truvven Besebl gegeben habe, den Angriff zurückzuweisen; -ugleich hat der Fürst bei dem Sultan ungefragt, welches keine Ab- uchten als Souzerän hinsichtlich der Bertlieidigung der Integrität dcü osmanischen Reiches seien. Die bulgarischen Truvpen marichir» wn, Musik an der Spitze und mit dem Rute: „Porwärts gegen die Serben" nach der Grenze ab. van der Bevölkerung aus dem Marsche mit Zurufen begrüßt In der Richtung aut Kustendil findet zwischen den ! eioerieitigen Borposten ein lebhaites Gewrbrteuer statt: aber die Serben haben weder hier, noch bei Fon, noch in der Richtung au: Widdin ihrer Lffensivbewegung Nachdruck gegeben. — Die Serben griffen die Position Bauskidol vorwärts Tzarrbrvd lebhaft an. Tie R-r»»e»«fqe» Lloi,»d»«»skr ..El»»-- ,«» „Main" find -m 11. Nootr. »n Newport, »er t-lophhamhtcr „Nürntero" »» tS. N»»dr. t» BalUmor» «ohl- hchallr» cingrtrofir». Dresden, den 16. November. — Se. K. Hoheit Prinz Friedrich August ist nach Eröff nung des Landtages zur Fortsetzung keiner Studien wieder nach Leipzig zurückgekekrt Damit erledigt sich von selbst dt« Annahme, daß er den ikin gebührenden Platz in der l. Kammer einnehme. DaS wüd rrii vom nächsten Landtag an der Fall sein. — Der Vorstand dei städtischen Finanzen. Herr Bürgermeister Bönisch, ist zu dem Vorschläge, erne städtische Anleihe in Höbe von lü Millionen ouszunrtnnen. dadurch gekommen, dag der Stadl- rall, alle ferne Mitglieder, welche einzelnen RrffortS Vorsteher-, aus- gciordert hat, alle diejenigen größeren Baulichkeiten zu bezeichnen, die sich im Laufe des nächsten Jahrzehnt- vo:aussichtlich in Dresden unumgänglich nötbig machen würden. Die Liste dieser Bauten und sonnigen Anlagen gipfelte in den erwähnten lü Millionen. — Ter Stabtratb und das Stadlverordnctcn-Collegium baden vor Kurzem beschlossen, bei der Vermattung des Reichs-Inraiiben- londS um Herabsetzung deS ZinsmßcS von 4'« aus 4 Prozent sür die aus dieirm Fond entliehenen üM.000 Mark einzukommen. — Nunmehr ist auch der vielerwäknte Prozeß, den daS Braunichweiaer Waisenhaus gegen die Erben deS Herzogs Wilhelm. Se.Moi. den König Alhrrt von Sachsen und den Herzog von Euniberland wegen deS Gute- HedwiaSburg angestrengl hatte, durch Vergleich beendet worden. Beide Fürsten haben sich bereit erklärt, die von ihren Mandataren in Vorschlag gebrachten 75,000 Mark an daS Waisenhaus zu zahlen. — Nächsten Freitag wird in unserem engeren Vaterlande der Bukt aa und am Sonntag daraus das Todtenicst begangen. Tie durch Verordnung vom ll. Avril 1874 für diese Festtage an- acordncren Beschränkungen sind folgende: Am Bußtage und an dessen Bombende darf weder an öffentliche» Orten noch m Privat- gesellschasten Tanz abaehalten werden. Dieselbe Beschränkung gilt auch für den Todtensesiwnntag und dessen Vorabend. Am Buß tage, an dessen Vorabend und am Todtenscslsonntage sind auch Konzerte und nanientlich mit Musikbegleitung verbundene geräusch volle Vergnügungen privater wie öffentlicher Art verboten, während am Bombende zum Todtenfeste Konzert stattfinden darf. Die Aus führung von geistlicher Musik und von Oratorien ist an beiden Tagen mit der Beschränkung gestattet, daß sie nur in Kirchen, nach völlig beendetem Gottesdienste in den Nachmittags- oder Abendstunden abgehalten werden, und daß irgend welche, bei solchen Gelegenheiten etwa zu veranstaltende Festlichkeiten unterbleiben. Theatralische Vorstellungen dürfen an dem Bußtage gar nicht statt finden. an dem Todtemestsonntage jedoch sind solche in geschloffenen Räumen, unter der ausdrücklichen Bomusietzung, daß angemessen crnste Stücke gewählt werden, nachgelassen. Biese Bestimmung erstreckt sich noch am den Bombend zum Bußtage. - Aus seinem Ruhesitze in Kötzschenbroda. den er seit mehreren Jahren, nach seiner Uebersiedlung von Bischofswerda, bewohnte, verstarb am l3. d. M. AbendS ein treuverdienter Ossizier de- KönigS, welcher die Feldzüge in Schleswig und in Böhmen mit- gemocht, Herr Oberst a. D. Freiherr Johannes von Wagner, im 7V. Lebensjahre nach langen, schweren Leiden. Ter Verstorbene trat in Kriegsdienste vor gerade 50 Jahren, und zwar zuerst bei dem in der Oberlausitz stehenden ersten iächs. Jntanterie-Regiment Prinz Albert 1835. Beim zweiten Jnsanteiie» Regiment machte er >848-49 den Feldzug in Schleswig-Holstein mit. bei der Brigade Kronprinz, als BataillonSkommandant, 1866 den Feldzug in Böhmen. 1870 dirigirte er als LandwehrbezirkS- commandeur in Pirna daS erste Bataillon des LandwebnegtmentS Nr. 102. Lein» Ernennung zum Oberstleutnant datirt vom Deeember 1866, seine Ernennung zum Obersten ersolatc bei der Verabschiedung nach 40jäbrigen Kriegsdiensten am 26. Januar 1874. Der Ver storben» gebört der sächsischen Adrlstomili« von Wagner an. welche 1792 tn der Person des kursächsiichen Geh. Finanzmth Vr. Andreas W. im Reichsoikariate nobilitirt nnd 1802 varomstrt wurde. Die Beerdigung erfolgt aut dem Frirdhose in Kötzschenbroda dein Wunsche des Entschlafenen gemäß flill und olme Blumenschmuck. — Kürzlich wurde m verschiedenen Zeitungen der Tod des Marmepsarrer 3 ohanneS Wange man n. Sohn des Meißener Schuliniprktor. Schulmth Wanaemann. gemeldet. Neueren Nach richten »ach befindet sich aber Johannes Wangeikiann, welcher dos Schulgeschwader nach Westindien und Südamerika begleitet, wohl aus, wie «in von der Ins«. Vrref d«S Lodtgesagten brstötigt. am L d. M. en agener — Die in de» Etat eingestellten und bereits imlgethe»lten Posten zur Vornahme von Neubauten in der kgl. Thiemrzneischule und verschiedener Herstellungen im tgl. Entbinduinsiiistilure werden durch zwei dem Landtag zugeguiigene Dekrete detaillirt. Inner halb des Rayons der kgl. Thiemrzneischule sollen zwei neue Ge bäude errichtet werden. Das eine, welches an oeu südöstlichen und südwestlichen Grenzen des Schulgrundstückes zu flehen kommt, wird einen geräumigen Präparirsaal. einen mit Oberlicht versehene» heiz bare» Sektionsrailin. eine» Mikrvitopir-Saal rc. enthalten. Der zweite Neubau soll mit einer Länge von 49 Metern a» der Cirkus- ttraße zwüchen der Schmiede und dem Mililäreleveugedäude er richtet werden. Er soll u. A. einen Denionsttationsraum zur Unter suchung kleinerer Hausthiere, Räume für die Bibliothek, ein Labo ratorium für analhttische Chemie enthalten, auch soll die gegen wärtig im Hauptgebäude mit der Pillniherstmße befindliche Thier- arziieischulapotheke in dasselbe verleg! werden. Für die beiden Gebäude werden 51,610 und 155,960 Mk. gefordert, außerdem noch 23,050 Mark, um das Parterre de? Hauptgebäudes auf der Pillnitzer- itraße sür Verkauisläden cinzurichten. Jür vcrichiedentliche H"r- stelluiigen in dein Dresdner EntbinduiigSuistititte sind 151,979 Mark' gciordert, welche hauptsächlich sür Kegel- und Maschinenaiilagen, Herstellung einer Centraldampsheizung, Einrichtung einer elektrischen Beleuchtung bestimmt sind. — Jede Liedertafel-Kirmes wird zuin Kongreß hunwr- liebender und humorverständiger Geiangsfrcuirde. die, mir Haus schlüssel versebe», immer bis zum Aurorenritt um das Morgenrot!) sehr beiter nächten und zechen. Unmöglich wäre es. auch von der diesmaligen Kinnes am dem Kgl. Belvedere, die ihre Vorgänge rinnen in vieler Hinsicht weientlich überbvi, nur aimäherud eine Vorstellung durch nachrichtliche Schilderung zu geben. Man »aß unv ikand in beständigem Sprühfeuer des Witzes und der launigen Produktionen, oit auch von wahrhaft künstlerischen Vorträgen ge fesselt unv gehoben. Nach dem sehr hübschen Verstoaste des reio- luten Vorsitzenden, Herrn Näninaiin. verdunkelte sich der Saal, uni die überraschenden Beleuchtungsefsekte des Herrn Fiebiaer jun. lBrillantieuerwerk außen. Lichtichlangcn innen) desto verblüffender wirken zu lassen. Alle Augen verfolgten die züngelnden, die Kronleuchter schnell entzündende» Lichter mit Staunen. Nun langen die glanzstiniimgen L.edertäsier drei sehr anmuthige, zum Theil kehr effektvolle Lieder: „Gruß" von R. Becker, eines von yauptmann und „LieheSbotichait" fnach einem von Frl. v. Schvnderg übersetzten neapolitanische» Volksliede, arrangirt von Granunanni. Herr Proi. Sckoltz erfreute die Hörer mit den, reizenden Vvrrrage der Schumann'scheu Novelette und eines seinen ^Jagdituckes" eigener Komposition. Der Bechstein-FIügel war ireilich »o gestellt, daß das elegante Spiel nur in der näheren Umgebung zu voller Wir kung kommen konnte: die Akustik des Saales war durch die deko rative Uebettülle gedämmt. Bei den Mäiinerquaitettcii von Curki trug der schöne Tenor des Hern, Uhlich am meiste» zuni gefälligen Eindruck bei. Nach einigen Zwiicbe-.i-Tvasten (z. B- von Herm Ingenieur Harkwin» entzündete der unichlhalste aller Humoristen Herr Dr. Petzich lVorsitzender), mit seiner in jeder Strophe geist und sinnreichen Glosse zu schiller's „Lied au die Freude" Helle Hammen des Enthusiasmus. Mit klarer und sehr wohlklingender «ttimme sang Herr Troctzich e>n hübsches Tciiorlied. In den folgenden Variakionen am das Volkslied „Kommt cm Voger'l gc- ffogen" von Ernst Scherz zeichnete sich das wohlgebiloete Quartett namentlich in Mcndelswlm-, Bach . Strauß-, Wagner- und Verdi- Sn>le aus Der stets mit Jubel begrüßte lyriich-glorioie Bassist Herr Greger trug daS Lied ,.Es mug ein Wundersames sein" von Franz Ries, in welchem die feinsten Modulationen sich häuicn, und zum erste» Male das noch ganz neue Lied „Wer hat das erste Lied erdacht" von R. Becker, dessen feurige Accente imvoniren. in wirklich unübertterfficher Weste vor. Von packendster Eigenart war daraus daS Erscheine» de» Lindwurms (aus „Siegfried"'» in Ball- toilctte, für welche» der ioufflirende Texlversasser viele Redevonuen zum Besten gab. Zuletzt trank der gemülhliche Lindwurm mit dem diesmal nicht mörderischen Siegiried-Gudehus Brüderschaft und Alle stimmten jubelnd in das Hoch aui den mivrrglcichlicheii Siegfried- Sänger ein. So ragte denn ein Abglanz der Nidelungen-Glorie in die Liedertafel-Kirmes herein. Bei der im Chore gesungenen Schtlbert'schen „Gondel'ahrl" gab es einige Schaukelanstöße, sonst aber gelang sie trefflich^ Zn dem Schäsfcr'ichcn beliebten Liede „Die Post blies der säkkinger Fricke seine Trompete außerordent lich schmelzrcich. Derselbe hat später noch ein Lied von Abt, sowie das „Behüt Dich Gott" aus dem „Trompeter" brillant ausgeiührt. Eine sehr originelle Einlage des Herrn Fntzschc. der Kvnzert-Schnell- und Rückwärlsichreiber, -and stürmische Zustimmung, ebenso das mit herzigem tirolischcn Humor und Lachen ausgestaltete Fittig'iche Lied „Nur fidel!" Kaum hatte aia» nun noch einen examsiten Kunstgenuß erwartel. aber er kam Der ganz eminente Klavier virtuos Herr Reißenarier aus Weimar, spielte zwei Stücke von Chopin und Schubert-Liszt. Alle mußten bei dietcr Bravour, die im Technischen und in schöner Darstellung unbezwestclbar Voll endetes bot. ohne Rückhalt apviaudiren. Hoffentlich erneut dieser seltene Künstler die Dresdner Mustktteunde noch oit mit seinen Leistungen. Ein urkomischer Aktus solemnis war die Operette: „Nach der Maskerade" (Vertauschte Garderobe), bei weicher die Herren Rüumann, Greger und Jost (als Damen) nebst einem ticsten Baß musikalisch und darstellerisch wettrisörten, icder ein Sänger und ein Held. Ms Deklamator erwärmte mit seinem Feuer Herr Mar Liepsch da- Auditorium. Mil dem Kauplet von der Musik banda. voraelraaen von Herrn Müller, wurde die größte Lust nicht nur durch den Sänger, sondern auch durch die drolligen Blä'er mid Trommler ,n öiterreichisch-veraltetem Kostüm entfesselt. Den Gipfelpunkt des Effektes aber erreichte Herr Dr. Petzsch mit seiner famosen Denkmäler-Galcrie. Der alte Fritz (Fritz Reichel), der ungarische Kekrler (Köslcr), der gemülhliche Förster (Alban Förster), der Turnier-Ritter v. Wels mit dem Panzer und Welswappen, endlich der knickcbeinige Bäcker (R. Becker» und der Kctteiiiiiann (Philipps) waren schon an sich Unica spalzhaiter Art. wurde» aber durch die Ueberiüllc huinoristiich-teiner Anspielungen, welche der Vortragende a»S dem Aermcl schüttelte, noch amüsanter. Nun lichtete» sich nach und nach die Reihen »rohgeslimmter Zecher, die voll Befriedigung der kulinarischen Genüsse der Ficbigcr-Küche ge dachten. Schwer war es, sich toszureiße», denn immer noch traten neue Scherzpwdnzenten hervor. Endlich suchten wir den 'üßen Kuchrnmaiin aus, der mrS das liebaewordene Packetchen znstellte, nnd setzten »ns der feuchten Nachlln't ans. voll Dank tür das Aimisemcni des Abends, der Allen unvergeßlich bleiben muß. — Der von Herrn Taselmcister Räuman» verfaßte EröffnungS-Trinkipiuch hatte folgenden Wortlaut: In deS Weltall'S bunt Gewimmel — Umspannt vom sieben ' btaue» Himmel — Da schwimmt nach uni'rcS Schöpfers Worl: 's werde" — Em winzig Pünktchen, unsere — E^n winzig Wie in jeder Geographie nun ist zu lesen — Ist nlän denn auch nicht saul gewesen — Und theilt. als hätk' es große Elle — Die ganze Erde in fünf Theile. — Es lehrt cm Blick aus unsere Staate» — Die Theile sind nicht gleich groß gerathen. Doch legt inan daraus nicht viel Gewicht. — Teun „dadernach" da geht's ja nicht! — Bei uns gilt dlos „JnteUigenz", — Tcr machen stets wir Referenz — Und drum gebührt ans alle Fälle — Europa wohl die erste Slelle. Und in EuropenS Mitte, da liegt ein Reich, — Kein andres kommt wohl diesem gleich, — Es ist »ach großen, ruhmreiche» Krie ge» — Wie ein Phönix inner Asche entstiegen. — Kein Land kommt diesem Lande gleich — Tn bist das erste, Deutsches N eich! Und in des Deutschen Reiches Milten — Ta liegt ein Länd- chen, gar wohl gelitten. — Es liegt der Germania so dicht bei dem Herzen, — Es thcilte so oit ihren Knmmcc und Schmerzen, — Wer liebte es nicht , dieses herzige Ländchen, — Seme herrlichen Berge nnd seine grümveißen... Bändchen! Das Land, worin der Mond und das Volk so Helle — Ich glaube, es nimmt ei» eine erste Stelle. — Wir sind ja Alle io eng verwachsen — Mit uilierei» schöne» Lande Sachsen. — Das schönste deutsche Land, ich nicht verhchl's — Ist uiyer Sachsen wenigstens „iiicrichtentkeels". Stolz fließt ein Strom durch die Thalessohlc — Quer durch Sachsens Metropole — Und weiter, man tann's von hier erschauen, — Durch lachende Fluren, durch blühende Aue». — Von deutschen Städten in Nord, Ost, Süd, Westen. — Tie schönste ist doch unser Dresden! In Dresdens Mitte, hoch und hehr — Da liegst Tn, stolzes Belvedere! — Es hat ein Dichter, wohlbekannt, — Dich einst den Balkon von Europa genannt! — Von weiter Ferne ist Hierher gereist — Schon so mancher Ritter vom großen Geist! Auch beute tagt in Deinen Räumen — E»n froher Kreis und Becher ichänmen — Und beleben aus's Nene die schaffenden Geister — Vom emsigen Schüler bis zum gelehrigen Meiner. — Und somit aus meniem Liede erhellt: — Wir sind am schönsten Orte der Welt! , Nu» greifet irisch zum vollen Becher. — Ihr lieben Freunde, Ihr tapferen Zecher! — Es gilt dem oit bewährten Bunde, — Der mit Liedern heilte manch' brennende Wunde. — Ein Hoch unserer Singkunst, die ein Gon uns gegeben, — Hoch Lieder-' taiel! Du svllst leben! — Beim Beginn der Wintersaisvn, welche ja immer Ver anlassung giebt zu Veranstaltung von Festivitäten, Ichmänseii, Familienfesten :c. :c. tritt die Köchin nnd derKochkünstler ganz be sonders den Herzen der Feinschmecker näher nnd man sieht sich mit nicht geringer Sorge bei irgend welcher Veranslallimg eines größeren Mittags- oder Abendesseiis nach Jemand um. dessen Rui schon begründet ist und der dafür ausreichende Garantie bietet, daß die geladenen Gäste mit bcwnders znttiedener Miene vom voll endeten Mahle ainstehen. Ein sehr beliebter Vertreter der berühmten Dresdner Kochkunst und ganz zuverlässig sür die vorangegcbenen Zwecke ist inner Mitbürger Herr F. W. Thorinann i^cestraße), dessen Ru> und Berns sich nicht allein in Dresden immer rühmlich bewährt hat, sondern der auch zahlreich nach anSwär's z. B. nach Planen i. V.. Meißen, Freiberg, ja sogar nächstens nach Vor- Pommern zur Ausrichtung von »einen Familien und Iagd- Schmausereicu berufen wurde unddem Rufe unserer Vaterstadt stets Ehre gemacht hat. Wer Herrn Thormann die Verieinerung 'eines Mittaastisches in größerem oder kleinerem Umfange anvertraut, wird es in Bezug aus Güte und Preiswürdigkeil nie zu bereuen haben. — Kraszewski befindet sich seit einigen Tagen in Meiland als Gast eines polnischen Aristokraten. — Dir Zahl der Stadtternivrecbeinrichtungen im Reichsocfftgebiet ist Ende Oktober 1885 aus 86 gestiegen (l884 nur 49,. Hierbei befinden sich die orei großen sächsiicden Städte Dres den und Umgegend mit 727, Leipzig mit 468 undEbemnilz mit 179 einzelnen Sprechstellen, Auch dic Zabl der Vcrbindungsanlagcn zwischen verschiedenen Stadt-Fernsprechnetzen ist von 20 dcs Jabres 1884 aus 48 bis Ende Oktober 1885 gestiegen. Hierbei befindet sich Dresden-Pirna mit 20 lcn, Leikungslänge. — Auch für dieses Winlerhatbiabr ist dem Ncustädter Kirchen vorstand der bereits wiederbolt benutzte Betsaal (Förslereistr. 20) überlassen worden. Am Bußtag Abends 7 Uhr wird m ihm der erste Gottesdienst stattfinden. Es wird sodann vom 29. Nov. an einen Sonntag um den andere» zu der angeaebenen Stunde in dem genannten Betsaal ei» Gottesdienst abgehalte» werden. — .Heute findet an» dem FeIsenkeslcr Kttmesieier statt, zu welcher Herr Musikdirektor Ehrlich mit seiner vortrefflichen Kapelle konzcrlirt. — Im Schauicster der photographischen Anstalt von A. H o t s- mann, am Moritzmonument, sind setzt nvci neue Bilder ausge stellt : Gruppenbild der Rnderge>ellscha»l „Albis" (bestimmt für >sc. Kgl. Hoh. Prinz Friedrich Augusttund daS Hvllack'iche Zelt wahrend des letzten Albcrtiestcs. Beide Bilder sind deswegen bcachtens- werth, weil sie ein neues Verfahren des Cvlorsts bieten. Die Farben sind nämlich nicht aus die Photographie autgctragcii, sondern derselben unierlcgt. — In Leipzig wurden einige 11- und 12jährige Bürschchen ermittelt, die eine außerordentliche Tbätigkcit^ entwickelt hatten im Laternenrinwerien. An einem Tage hatten sie allem 19 Scheiben zertrümmert. Diesen Sport betrieben sie mit Hil'e einer amerika nischen Schleuder. — Bon einem traurigen Geschick wurde in Leipzig ein altes Ehepaar betroffen, welches »einen Unterhalt durch Zeitnngsaus» tragen erwarb. Vor einigen Wochen trat denMann daS Loos, aus der Straße überfahren zu werdet», iiffolge dessen er nock schwer krank darniederliegt und am Freitag wurde nun auch die Frau überfahren. So liegen nun Beide an de» gleichen Verletzungen und sind aus aller Erwcrbsmöglichkcit gerückt. — Aus dein Bahnhoi zu Cottbus ereignete sich am Freitag ein schwere^ Unglncksiall. indem ein Arbeiter beim Abladcn von Rollkvlz von emem hcrabrollenden Stück, in welchem sich ein großer N>-gel befand, ersaßt und ihm Hmlerkops und Rücken völlig zerrissen wmde, io daß der Tod alsbald eintrat. — In der Nacht zum Sonnabend wurden in Burkhard tS- dors mittelst Einbruchs 1600 Mark gestohlen. — Mit heute wird die Postagentur rn Wiesenbad in cm Postaml unigewandcll und diesem als Abrechnm agentur zu Milkenan überwiesen. -Mi ' Abrechnungsstelle die Post- , Pünktchen 1»roume I im Weltrnraunie. — Eine ganze kiltcn m der Arbeit stürzte dieser Tage in Stenn ein Schneidergesclle iodt zu Boden. Ein Lungenschlag verantaßte söin jähes Ende. ^ , — In Schandau, m einem -Hause, welches einen Eiskeller besitzt, tand am Donnerstag 'flacht der rebidirende HauStnechl einen Spitzbuben, der eben aus den Pökclsässern einen gewaltigen 'Schinken sich angeergnet hatte. Ter Dieb war bewaffnet und
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