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Dresdner Nachrichten : 23.12.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188512235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1885
- Monat1885-12
- Tag1885-12-23
- Monat1885-12
- Jahr1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.12.1885
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»»V Nicht, kostenfni nach der wen» er nicht sofort daß M überhaupt nicht mehr verlast« im Bureau und harrte dort von auS. Als man »u dieser Zeit die und Anstalt traf, Rosa um Gewalt zu en das Bureau»Personal und prügelte Linen Heimath »urückgeschickt IN « ^e Reisegeld erdalte, würde er affeir. Er letzte sich nun aus N Ubr Sott» » - »erden, und da» Bureau bi» Nachmittag 5^3hr leiten schließen wallte, «men. warf er sich aul dem Ander nach en sllrchterlich durch, dann zertrümmerte er alle Gegenstände, deren er liadlmit werden konnte. Endlich aus die Straße gedrängt, warf er ichniutz nach den« italienischen Wappen und zer- ensterscheiben de» Konsulats. Nun eilten zwei ^ herbei und warfen sich aus Ihn, doch mit Lcich- rvsa, nachdem er auch sie mischandelt halte, von Der mit Steinen uud schlug sämmtlich« GardienS de la par ligkeit machte sich ilmm lo» und ergriff die Flucht. italienische Gesandte. General Menabrea. gab von diesen Vorgängen dem Polizei-Prätekten Kenntnih, woraus daS ganze Konsulat von Pvlizeimaniischaften um stellt wurde. Rosa erschien auch wirklich wieder, wurde aber sofort von der Mannschaft sestgehalten und zur Wache abgettihrt. Mehrere seiner Kollegen, die von seiner Verhaftung gehört batten, begaben sich TagS daraus ebenfalls vor das Kvttsulut und volliührtrn dort einen fürchterlichen Skandal. Sie wurden verhaltet, auf Ersuchen dcS General» Menabrea aber wieder entlassen, wogegen Nvsa im Gesängnitz bleibt. Paris. Gelegentlich der nun kommenden Weilmachtstage und der allgemeinen Sitte der Geschenke machen die französischen Blätter auf die Spielsachen aufmerksam, die aus Deutschland gerade ;u dieser Zeit massenweise nach Frankreich impvrtirt werden. Be sonderenZvm erregen die deutichcn Soldaten- und Scblachtcnbilder. >vo die Franzosen als die Unterliegende» dargeslellt werden. Sie finden es als ebenso unpatriotisch, als nachlässig von de» Händler», wie von den Käufer», dergleichen Produkte einer fremden Industrie ausz»stellen und räch der „Mat,»- der Negier»»,z. einfach alle Spiel sachen deutschen Uriprungs mit dem Interdikt zu belegen: dadurch würde nicht nur dem natürlichsten VaterlandSgesühl Genüge ge leistet. sondern die einheimische Spielwaarenindustrie ge'ördert werden. Einige »rohe Geschäfte in der Passage des Panorainas und der Passage Jousfroy haben sich die Hetzereien der Bonlevard- vresse merklich zu Herzen aenoninien und theilen sie im Aunvucen- theil der Blätter mit. daß sie alle Veibindungen mit deutsche» Fabrikanten abgebrochen haben und nur »och iranzösische Waarcn tührcn. — Die politische Welt von Paris ist über ein sensationelles Werk des berühmten Advokaten Lachaud in Zwiespalt aerathcn. Dasselbe ist betitelt: „BonapartistcS blaues et rouges". o. h. die Ponavartisten, welche aus eine Wiederherstellung des Kaiserreichs hoffen,und Dieicnige». welche nur eine Konsutatsrepublik erwarten, „Weihen" als die ine». Der Verfasser schlicht, dah sowohl die ,,Rothen" gle , 'o,c Feindin der Republik und des Kaiserreichs. Lachnud »»nmt »n zwar an, dah der Prinz Napoleon ublik 4acvc» . . nach einer vorübergehenden kom munistischen Republik um sich die Anhänger der Gesetzmäßigkeit schämen könnte, aber dies wäre nur ei» Uebergang zur Hcrrichait des Prinzen Viktor, der die alten Maximen intakt lassen würde und gleichzeitig fähig wäre, mit den Feinden der Rechten und Linken auszuräumen. In der Deputirtenkammer brachte Tufour (Bonapartist) eine Interpellation ein. betreffend die von amtlicher Seite stattgehabten Wahlbeeinflnssungrn im Departement Lot. Die Berathung der Interpellation wurde aus einen Monat vertagt. Bei der hieraus begonnenen Berathung der Tonkmgvorlage sprach Bischof Freppcl rntichieden gegen jede Räumung von Tonkina und betonte, die in den allgenieinen Wahlen hervorgetretcne Meinung hätte nur die bisherige schlechte Führung in dieser Angelegenheit verurthcilt, den Teputlrten sei dadurch aber keineswegs oas Mandat gegeben, die Ehre de- Landes zu schädigen. Der Redner wies auf die Gefahren hin, welche die Räumnna mit sich bringen würde - die Schwäche Frankreichs würde den Fanatismus der Muselmanen in Algier, Tunis und anderen Orten erniuthigen, der Rückzug Frankreichs würde außerdem die Ausrottung der annamitischen Christen zur Folge haben. Er (Freppcl) wolle keineswegs eine Annexion, sondern das Protektorat Uber Annam und Tonking, er verlange auch die Auf rechterhaltung aller Rechte Frankreichs bezüglich Madagaskars. Delalosse wiederholte die bereits früher gegen die Expedition nach Tonking vorgebrachten Angriffe. Nachdem noch Bert gegen die Räumung von Tonking gesprochen hatte, wurde die Fortsetzung der Debatte aus gestern vertagt. lieber die Resultate der Wahlen in dem Departement Tarne et Garonne liegen noch keine bestimmten Nachrichten vor. Nach den, letzten Telegramm des Präfekten wäicn ft Konservative, deren Wahl die Kammer für ungiltia erklärt hatte, und l Republikaner gewählt. Biele Stimmzettel wurden indessen in Bezug auf Giltig keit angetochten. So drücken sich die Republikaner aus, um ihre Niederlage zu beschönigen. Italien. »Nachdem letzten Dounerstag in Venedig zwei Per sonen. darunter die Mmguise Bassecourt, die Frau des Tepntirten, an der Cholera gestorben, kamen schon wieder zwei Fälle vor, die beide nach wenigen Stunde» tödllich verliefen. Die Stimmung der Bevölkerung in Venedig ist sehr beunruhigt. Die Negierung fährt fort, Stillschweigen über die Chvlcrasälle zn beobachten, ob wohl täglich neue Chvlerafälle gemeldet werden Bon einer eigent lichen Epidemie kann angesichts der vereinzelten Fälle, die bald in diesem, bald in jenem Orte des venetianischen Territoriums auf- tretcn, freilich noch nicht die Rede sein. Leider verlausen aber dies vereinzelten Fälle sehr heftig und enden zumeist tödllich. In de» letzten Tagen sind zwei neue Chvlerafälle in einem Dorfe nächst Haine mit tödtlichei» Ausgange vorgekommcii, zwei andere, eben- lalls tödtliche, in Roventa di Piave. Bis heute kamen iin ganzen veiictianijcheil Gebiete etwa gegen 50 Fälle vor, wovon l2 aus die Stadl Venedig entfallen. Dem „Offervatorc romano" zufolge, dankte der Kaiser Wilhelm nach der Unterzeichnung des Protokolls der Karoliiienangelegeiibeit dem Papste durch den lgl. Preußischen Gesandten, Dr. v. Scblvczer. Der Gesandte erklärte: Der Kaiser spreche Sr. Helligkeit sür die wohlwollende, rasche und unparteiische Vermittelung seinen Lank ans: durch die Veiinittelung habe der Papst die sreundschastlatzen Beziehungen zwischen Deutschland und S Kaiser sei Ertola bethciligtcn Nationen. Tie herrlichen Fresken Michelangelo's in der sixtinischcn Ka pelle, besonders am Plafond, haben in letzter Zeit stark gelitten. Cs soll, um dielen Nebclstand abzuhclfen, dcni Papste der Vorschlag gemacht worden sein, keine Cercmonien mehr dort abzichnllen, und Leo XIII., bekanntlich ein großer Freund der Künste^ soll versprochen die Sache in Berü3sicl,tigu»g zu ziehen, «statt in der ffx- nc Cereinonien des KnltuS in der ebenso große» Cappella Pavlina gefeiert werden, und diese ersterc, Bänke» unk hohen Bali von allen Bänke» unk hohen Balustraden befreit, soll von nun an nur sür Bewunderer der Meisterwerke Michelangelo's geöffnet sein. In Rom sank infolge der Kammerverhandlung über das neue UniversitälS-Neglenwnt Denwustrationcn von Studenten vor der Universität statt. Ter Abg. Costa sprach zu den Versammelten, die bald von den Carabinien auseinander getrieben wurden. Ruse wie „eira Oberdank I" wurden laut. Einige Demonstranten wurden verhaftet. Spanien. Die Köniain-Reaentin Christine wird am 30. d. drn Eid vor den CorteS ablcgeii. Die Ex-Königtn Jsabella soll sich zu längerem Aufenthalte nach Paris begeben. Außer den üblichen amtlichen BeilcidSdepeschen auS Deutsch land haben die Königin Christine und die spanische Regierung be sondere und private Mittheilungen von dem deutschen Kaiser und Fnisten BiSmarck empfange», welche den Gesinnungen und der Haltung DeuIfchtaiidS angesichts der jüngsten Ereignisse in Spa sein Kanzler erklären, ffse Versucht zu baden, vom Prinzen von Wale« durch Drohungen zu erpressen. Weitere» ist über den Fall noch Nicht bekannt. LS wird al» ein bedeutsamer Umstand, der die Stimmung Gladstones über ein eigene» irisches Parlament für Irland audeute, bezeichnet, daß der Kanonikus McEoll, der Sonntag, drn 13., der Saft Sladstone's war. die Frage zum Gegenstand einer Predigt in der Kirche von Howawen machte. Der Kanonikus befürwortete eine großherzige Politik Irland gegenüber. daS, wie er erklärte, eines der am schlechtesten regierten Länder in Europa gewesen. Mr. Paniell, der in die augenblickliche Lage der irischen Frage viel Licht bringrn könnte, hat sich jedem Kreuzverhör über die irische Frage dadurch entzogen, daß er einfach verschwunden ist. Seit Mitte voriger Woche ist ferne Spur verloren, und selbst seine intimsten Freunde keniren nicht seine Adresse. Noch liegt l» diesem excen- triichen Benehmen nicht» Ungewöhnliches, da bekannt ist, daß Mr. Parnell am Vorabend der Inkraftsetzung der Zwangsakte sich ebenso unsichtbar machte und nach 3 Wochen in Paris austanchte. Die ersten bedeutsameren Anzeichen der Unzusriedrnheil mit Gladstone's Plan für Herstellung eines irischen Parlaments konimrn aus Irland und zwar aus der protestantischen Provinz Ulster. In Armagh wurde Freitag Abend eine große Orangistenkundgebung abgebalten. bei welcher Resolutionen gefaßt wurden, welche alle loyalen Ir länder auffordern, vereint dem Versuche, Irland ein Parlament zu geben, Widerstand zu leisten, weil derselbe nur eine» Bürgerkrieg zur Folge haben könnte. Ruhlond. Dem in Rußland wohnenden jüdischen Kauflcuten wird nur die Führung von Exportgeschäften gestattet. Infolge dieser Berortznung werden vom 1. (13.) Januar an von der Be hörde diejenigen Mischen Geschäfte gesperrt werde», welche sowohl niit inländischen russischen Erzeugnissen als auch mit ausländische» Waare» im Inner» Handel treiben. Die Oberpreßverwaliung erließ ein Cirkular, in welchem den Redaktionen die Besprechung der Reaieru»gSprvickte über die künftige Stellung der Ausländer in Rußland untersagt wird. Bulaarte«. Aus Petersburg und Sofia wird bestätigt, daß der ruffiiche Agent in Bulgarien, Kojander, jetzt aus Sofia abbe- ruse» und »ach Athen verletzt werden soll. Kojander gilt in der ganzen nichtrmsilchen Well als derjenige Held, der in erster Linie an der Verwickelung zwischen Bulgarien und Rußland, sowie ins besondere an der Feindschaft des Zaren gegen den Fürste» Alexander Schuld ist. Er hat an Hetzereien, an übertriebenen und scindielige» Darstellungen das Menschenmögliche geleistet, um den Fürsten Alexander nnd Bulgarien bei Rußland zu verhetzen und zu ver leumden. Sei» Bericht über angebliche öffentliche Aeußerungen des Fürsten Alexander über die rmsische» Offiziere war der eigent liche Anlaß, daß der Zar die sofortige Streichung des Fürsten aus der russische» Heeresliste bciahl. Jetzt, wo Kojander abbernfen wird, ist vielleicht die Möglichkeit gegeben, daß der Zar eine Prüfung der Nichtigkeit jenes vom Fürsten als unwahr bezeiclmeleii Berichts veranlassen könnte. Stellt sich i» dieser Prüfung die Un wahrheit heraus, so würde zweifellos mich die Ursache der Streichung ivrllallen. Dann dürste es aber leicht «ein, zwischen den beiden Fürsten eine Annäherung und einen Ausgleich zu erzielen. Fürst Alexander schickte seinem Verwanote», dem Prinzen Alexander von Hessen folgendes Telegramm aus Pirot: Montag Abend 6 Uhr. Der Waffenstillstand ist soeben unterzeichnet. Der cchelonartige Abmarsch der Armee beginnt morgen früh. Die Serben räume» das bulgarische Gebiet bis zum 24. d. M.. dann verläßt die bulgarische Armee das serbische Gebiet innerhalb 3 Tagen. Der Waffeiislillstand dauert zunächst bis zum 1. März n. I. Serbien. Die internationale Militttrkommifsion fertigte am Sonntag Nachmittag ihr Schlußprotokoll aus; danach soll bei gegenseitiger Räumung der okkupirten Gebiete eine Demarkations linie je 2 km von der Landesgrenze, außerdem aber eine neutrale Zone von 4 km längs der ganzen serbisch-bulgarischen Grenze be stimmt iverden. Griechenland. Die Kreteiffer richteten eine Denkschrift cm die Mächte, in welcher sie die Vereinigung Kretas mit Griechen land beantragen. Rumänien. Mehrere Wiener Blätter wollen wissen, di.' Königin Elisabeth von Rumänien (Carmen Sylva) sehe Ende Januar einem freudigen Familienereigniß entgegen. Die jetzt 42 Jahre alte Königin, eine geborene Prinzessin von Wied, ist seit länger als 16 Jahren kinderlos vermählt. Bekanntlich war bereits Prinz Ferdinand, der zweite Sohn des jetzigen regierenden Prinzen Leopold von Hvhcnzollerii-Siamaringen. als präsumtiver rumäni scher Thronfolger desianirt. Die jetzt tion der Wiener Presse so unerwartet gebrachte Nachricht bedarf wohl »och sehr der Be stätigung. Vnierika. Die Nachricht des Wolff'schcn Tel.-B., daß die Polizei in San Francisco eine sozialistische Verschwörung zur Er mordung des Gouverneurs re. entdeckt habe, ist ungenau. Die Sache verhält sich folgendermaßcn: Ein früherer Leichenbeschauer i» San Francisco, Namens O'Dvnnell. ein Demagvg schlimmster Sorte, hatte zur Erreichung gewisser Zwecke einen Aiiti-Ch»iesc»- Berein gegründet und den Mitglieder» desselben cingereoet. sie könnten mit den Chinesen verfahren wie sie wvllle», sic vertreiben u. s. w. Die Miinizipalbehvrde» halten die Chinesen bewaffnet, damit dieselben sich gegen de» Mvb vcrtheidigen könnte». O'Donnell organisirtc nun eine Anti-Kuli-Liga, weiche die Bürger dadurch schrecken sollte, daß sie verschiedene Dunamit-Explosioiieii veranlaßt,:; auch sollten einige hervorragende Bürger, so General Barnes, Major Bartlctt, der Richter Sawyer. Senator Stanford und Andere er mordet werde», woraus die Chinesen niedergemchelt werden tollten. Eine große Menge Explosivstoffe war schon angesammelt und eine PrvskriplivnSlisle dem Exekutiv Komitee übergeben worden. Da sand O'Dviiiiell. daß einige Mitberschworene ihm nicht mehr ge lunchten und infolgedessen gab er selbst de» Bebörden Kunde von dem Komplott! Die Führer sollen sämmtlirh Fremde sein: Ir länder, Russen, Deutsche und Ungarn. Biele Verhaftungen wurden vorgeiiommen. Cs handelt sich also weniger um eine sozialistische, als ui» eine anti-clnnesiiche Verschwörung. Asien. I» Shanghai ist das Gerücht verbreitet, daß in Korea ernste Unruhen stattgciunden habe»: ein chinesisches Ge schwader. sowie amerikanischc und japtincsische Kckegsschisse hätten sich nach Korea begeben. Birma. Bekanntlich stellt sich die völlige Unterwerfung Oberbiruia's doch nicht als eine so einfache Aufgabe heraus, wie sie ursprünglich der englischen Regierung erschiene» war. Es scheint eine religiöse Bewegung gegen England im Gange zu sein. Die Ruhestörungen im Distrikt Shoavgyeen dauern fort, aber da die Drähte durchschnitten sind, ist es unmöglich, genaue Information zu erlangen. Es wird indeß gemeldet, daß die Städte Sittang und Pean sowie 5 bedeutende Dörfer geplündert und niedergebranilt worden sind. Mehrere Polizeistattonen wurden cmaegrifsen, die Po lizisten ermordet und deren Waffen geraubt. Zur Unterdrückung der Ruhestörungen sind energische Maßre, Rangun ist keine P den Unruhen die suchte, einen Shan-Mönch zu eiilwafff leistete und eine Art von Rcligioiiskrieg Predigte, sich zahlreiche Dakvitcn an. Australien. Es verlautet, daß der „Albatroß", nachdem er in Brisbane den bei Bap erlittenen Schaden ausgebessert hatte, am 8. Dezember nach den Samoa-Inseln abgegangen sei. wo die An wesenheit eines deutschen Kriegsschiffes (wahrscheinlich in Folge der neuseeländischen AnkausSplüne) gewünscht wurde. Xlttvaed L«, »» Vsaembse 1« ttöÜm/ichen Ükärakter. soll »nummern enthalten. In ährten Kräfte mit. Unter den im neuen frischen Humor und » den Hauptrollen wir vorstehenden »ritte Nico! rstame Ge- n die best ecke» wirb onzert jedenfalls daS am 13. Ian stattfintzende dritte N H o K besondere Anziehungskraft ausübcn. Al« Solisten treten aus: Frl. Hernmie Spieß, die ausgezeichnete Altistin auS Wiesbaden, und Öerr Brodsky (Lehrer am Leipziger Konservatorium!, ein hochbegabter Biolinenvickuo», der vielfach bei Gewandhanskonzecken hervorraate Eine besonder- interessante Novität für Dresden, „Die Flucht der heiligen Familie" von H. Berlioz. kommt in diesem Konzerte zum Vortrag, außerdem das Vorspiel und Chor aus „Parsisal". Beettwvens ^-clor-Siiikonie, Biolinenkonzeck von Brahms Keine Novität, aber von hohem Interesse ist dabei — Herr Prof. Dr Wüllner, welcher für diesen Abend die Direktion übernimmt 4 Herr Kaminerinusikus Osknr Franz (Lehrer am Kgl. Konservatorium) schreibt uns zur Richtigstellung der kürzlich nach Angaben von Herrn Füssel (Mitglied der Kgl. Hvftheatermnsik) aebrachten Mittheilungen über die Dämpfer für Blechinstrumente Folgendes: „Herr Fussel hat die betr. Dämpfer nicht erfunden, sondem er läßt sie durch Herrn Theaterdrechsler Nowipky — nach einem Muster vom Instrumentenmacher Schlott in Leipzig, welches er von mir entliehen Hütte — nachinachen und handelt mit den leiben, aber mit einer Erfindung oder Verbesserung hat der Herr nichts z» tliuii. — Dämpfer von Holz. Pappe und überzogenem Blech gab es bereits »eit langer Zeit, in Mendel's musikalischem KonversationS-Lexikon ist davon sehr ausführlich die Rede. Künst lerisch sind diese Dämpfer, schvn der unbequemen Handlichkeit wegen, nicht zu vcrwerthen. Wenn auch in Richard Wagner's Mufikdrainen sehr oft gedänipfte Töne vmgeichneben sind, bediene» sich die Waldhornisten zur Erzeugung gestopfter Töne der im Schallbecher liegenden reckten Hand, nicht des Dttmpsers. Der Ton des Waldhorns wird durch die Anwendung des Dämpfers scharf und schneidend, das Instrument klingt etwa so, wie der gesungene To», wenn man dein Sänger die Nale fest zuhält; außerdem aber wird das Instrument bei der Anwendung des Dämpfers mehrere Schwingungen zu hoch, so daß schon aus diesem Grunde an eine künstlerische Verwertlning mit Orchester- oder Klavierbegleitung nicht gedacht werden kann. Geschickte Watdhornisten däinp'cn stets »nt der im Schallbecher liegenden Hand. Dämpser haben einzig den Zweck, die Nachbarschaft der Qual zu überheben, bei den Hebungen der Herren Blechbläser gezwungene Zuhörer sein zu müssen". 7 Morgen, den 24. d.. feiert ein würdiger Kunstvetcran, der Nestor der deutschen Cellisten, Herr Sebastian Lee in Ham burg, seinen 80. Geburtstag, zu welchen« ihm jedenfalls seitens vieler Berehrcr und Kunstgenossen Glückwünsche zugehen werden. Boni Jahre 1845 bis 1870 wirkte er als ausgezeichneter Ccllovirtuos und Lehrer am Konserbatvire in Paris. Als der Krieg hereinbrach, ver ließ er wie die andercu DeuMen seinen Wirkungskreis und begab sich in seine Heunatbstadt Hamburg. Seitdem wolnit er daselbst im Hanse seines Schwie,ie»'ohnes, des Herrn Böckmann (Bruder unseres Kammermusikns Böckinaiin) als Patriarch der kunstsinnigen Familie. Frau Böckmann, seine einzige Tochter, ist ebenfalls für Musik begeistert und eine intime Freundin der berühmten Adelinci Patti. Noch >etzt wird Herr Lee als erster Cellist in den dortigen philharmonischen Konzerten und Kaniinermnffksoirsen sehr geschätzt, ertheilt Unterricht, komponirt und cirrangirt für Cello. Seine „Schule sür Violoncello", seine 40 Etüden und einige Duette gelten »och jetzt sür die Lehrer als unentbehrlich. Sowohl als Künstler wie als Mensch erwarb er sich überall Ansehen und Verehrung f Nächsten Sonntaa, d. 27- d., eröffnet die russi Vokalkapelle unter Herrn Dmitri Slaviansky d'Agreneff nn Hotel de Taxe ihre hiesigen Konzerte. Dieselbe hat bisher an ver- ^ schicdencn deutichen Orten mit ihren eigenartig reizenden Vorträgen ^' großes Aufsehen gemacht. Der Direktor Herr Slaviansky d'Agre» neff soll seine Sängerschaft höchst präcis emsMdirt haben und selbst " " einen künstlerisch gebildeten, angenehm klingenden Tenor besitzen. DaS Hervorragendste sollen die Soprane und Bässe leisten. Letztere sollen besonders durch mackiae Tonfülle und außerordentliche Tiefe (bis znm G in der Kontra-Oktav?) imponircn. Einzelne Gesänge beanipruchen musikhistorisches Interesse, r. B. kommt eine Ballade aus dem 11. Jahrhundert, worin ein Held im Tartarenkampfe, der ^ . ^ znm Vortrag, auch eine welche Frau Olga Slaviansky . gewidmet batte: außerdem werden einige kleinrussische Volkslieder, eine sibirische VolkSffallade u. s. w. im ersten Konzert gesungen. Wesentlich wird der Eindruck der Gesänge durch die alterlhümlichen Kostüme ans dem 16- und 17. Jahrhundert unterstützt. f Am Sonntag, d- 20. d., fand in der neuerbauten Kirche zu Kötzschenbrodn ein Konzert zur Einweihung der von dem ausgezeichneten Doforgelbaner Herrn Iebmlich erbauten Orgel statt, bei welchem Frau Otto-Alvstcbcn, Herr Kammersänger P. Bulß und der OrgelvirtnoS Herr Fährmann hervorragend mitwirkten. Die Weihe der Orgel selbst (am Vormittag) hatte Herr Prof. Dr. Langer ans Leipzig übernommen. Der Kötzlchenbrodacr Chorgesang- . und zwei dortige Mäniiergcsaiigvercine, sowie einige Lehrer ^ ^ H igebuiig betheiliatcn sich an der tüchtigen Ausführung deS ? -- langen Porgranims. Am meiste» erhebenden Eindruck hinlcrließen?° 1" Z A eine Kantate von C. Gramman», gesungen von Herrn Bulß> die ^ <ü> Z s Gesänge der Frau Otto-Alvsleben und die Thiele'schen Orgelvaria-' ' ^ tivncn. vorgetragen von Herrn Fährmann. f- Pveste und Tonkunst würden in unserer Zeit des Materia lismus. der Abwendung vom Idealen zur Herz und Geist ver- > nüchternden Realistik, langst verkümmert und entartet sein, wenn nicht wahre Begeisterung für dieselben durch edle Frauen immer wieder entfacht nnd genährt worden wäre. Niemand wußte den regen Antheil der Frauen an den künstlerischen, idealistischen Bestrebungen besser zu würdigen, als Richard Wagner, welcher alle Zeit, namentlich auch m den Jahren seiner Bedränauiffe, bei hochgesinnten Frauen wärmste Anthciliiahme sür seine hohes Streben und seine Werke tank. Daß er dies von ganzem Herzen dankbar anerkannte, beweist er i» einem Briefe, den er aus Zürich unterm 27. Dez. 1849 au einen Dresdner Freund schrieb. Derselbe ist in der neuesten Nummer des „Orchester" (Verlag von I. G. Sceling. Dresden) abgedruckt. An einer Stelle desselben heißt cs: „Niit Frauenherzen ist es meiner Kunst immer noch ganz gut gegangen, uno das kommt doch wahrscheinlich daher, daß bei aller herrlchenden Gemeinheit es den Frauen doch immer noch am schwierigste» fällt, ihre Seelen so gründlich verloddern zu lassen, als dies unserer staatsbürgerlichen Männerwelt zu so voller Lrnügc gelungen ist. „Die Frauen sind eben die Musik des Lebens": sie nehmen Alles offenbar und un- ... . . zu wollen. Kaum daß Goldmark seine Oper „Merlin" beendigt hat, schreibt man uns schon von einer zweiten Over gleichen Namens men Ausdruck verleihen. Der Kaiser un König Alsonso'S Tod werde in keiner Weise ihr Jntero pfinde. zu erhöhen. . ... .... an Spa nien und den spanischen Jnstilutionen sowie ihre Freundschaft für Spanien ändern, wildern vielmehr dazu beitragen, daS Interesse, welches Deutfchland an der Wohlfahrt des spanischen Volkes em- öhen. Sie versprechen überdies, der bestehenden Ord- vollste Untentützuna zu gewähren und in jeder . Mich zu sein, die Fortdauer der Dynastie Al sonso'S zu sichern. Sie erklären ferner, Deutschland werde seinen Einfluß bei anderen Nationen gebrauchen in der Bekämpfung der Pläne der spanischen Verschwörer im AuSlaiide. gleichviel, ob sie Revolutionäre oder Karlisten seien. Die Aufrichtigkeit diese- spon tanen Aktes seitens Deuttchlands. der einen sebr tiefen Eindruck in hiesigen Regienmgskreisen erzeugt hat, wird nicht bezweifelt, und es wird hervorgehvbeil. daß Fürst Bismarck s jüngste Erbitterung vor zugsweise gegen daS letzt« Ministerium, nicht gegen Spanien ge richtet war. England. In London wmden zwei Personen, ein Photograph Namens JobnMaoe« und besten Frau »ntrr der Anklaae verhaktet. Ihm schlossen Krutlleton. f Webcr's Jugendover „Silvana" in der Bearbeitung von Langer und PaSgnö erlebt am Sonnabend den 26., im Alt- städter Hoftheater ibre Premiöre. Das Werk ist in seiner ursprünglichen Gestalt schon 1815 hier in Dresden und dann 40 Jahre später wiederum aufgesührt worden. Freilich konnten damit niemals ähnliche große Erfolge wie mit den weit reiferen Schöpfungen „Freischütz . ^Oberon" und „Euryanthe" erzielt werden, aber der unisikalijche Werth der Over fand vielfach wanne Anerkennung. Die Neubearbeitung soll sich gewissenhaft an Weber's Original ge halten und die Wirkungsfähigicit der Oper noch erhöht haben. So ist denn eine besonders interessante Opern-Premwre zu erwarten und, wenn auch kein Feiertag wäre, würden gewiß die Musikfreunde sich sehr zahlreich einstellell. Vom Freischütz-Komponisten hört man nie genug I -s Am ersten Feiertag geht Im Neustädter Hoftheater daS vicraktige Lustspiel „Tilli" (nicht „Tilly") von Francis Stahl, welches vor Kurzem in Görlitz sehr günstig ausgenommen wurde, zum ersten Male hier in Szene. s Im Rcsidenztbeater wird hcute Nachmittag 5 vhr ,T)er gestiefelte Kater bei ermäßigtcn Preisen gegeben. „Die Stütze der Haussrau", Oriainal-GesangSposse von E. Karl, welche am 1. Feiertag znm ersten Male »ir Anffnbrnna kommt, h"t einen hatte: Von der Vornehmheit und m der dramatischen Dir dem s^rflndungsreichthum, ja auch von der dramatischen Wirkung derselben baben wir den prächtigsten Eindruck erhalten und glauben der deutichen Biihnenwelt eine sehr werthvollc Bereicherung progiw- stiziren zu können." Die Dichtung gehört nach kompetentem Urthcll zu den geistvollsten und bedeutendste» Erscheinungen dieses Genres und verspricht eine große poetische und dramatische Wirkung. Der Komponist ist Belgier von Geburt, lebt aber in Berlin. Der Kon kurrenz mit Goldmark wegen würden wir ihm doch eine Titelände rung Vorschlägen. s- Das Leipziger Stadttheater bringt znm Weih- nachtsscst die E. Kreychmer'schc Over „Die Folkimgcr" znrAusfiihrimg. 4 In der „Frkft. Ztg." wird über die kürzliche Vorstellung der „Walküre" im dortigen Opernhaus?, die bei aufgehobenem Abonne ment sehr gut besucht ivar, viel Rühmendes berichtet, vorzugsweise über die beiden Gäste aus Dresden. Die Brünnbildc des Frl. M alten hat das ganze Publikum enthusinsmilt. „Das cmiiieiilc Gcstaltuimsvcrmögen der «äiigerii, offenbarte sich,in seiner ganzen Größe. HoheitSvvll, ganz von weiblicher keuscher Würde erfüllt und doch von starker, oft elementarer Leidenschaftlichkeit in ihren Enipfin- dungen zeichnete Frl. Malten daS hehre Wotanskind mit Farben, wie sie so wirkungsvoll eben nur eine Künstlerin austraaen kann, die ihren Wagner so verstanden hat wie Frl. Malten." — Auch der Siegmund des Herm GudehuS wird mit warmem Lobe an erkannt. "Am Stammtisch: I bin kein Anhänger von dera Lcichenvcrbrcnnung! Wenn ich amal stirb', so muaß i becirdingt wcr'n! — Da bin i o anderer Kerl > I laß mi Was sagen Sie dazu«, Herr von Schwammerl: im Winter stirb', so laß i nn a verbrenna I Fortsetmng detz „Bermisckcken" Seite II. verbrenna! Wann >
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