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Dresdner Nachrichten : 08.02.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188602088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1886
- Monat1886-02
- Tag1886-02-08
- Monat1886-02
- Jahr1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.02.1886
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chöre. vir ^ dir eS ihnen gkeichthmr könnten. jsie^ertasil md zusanmien brachten einen Mvtetten-Doppelchor »on L unter präciiei Leitung deS Herm Gnstnv Ehrlich tmsti tung. »m besten zu Ansaiig und um Schlutz. wo der »,r, de» Worte»: „Verzweifle nicht im Schmerjenstbal* arößte Innig« keit besitzt. Anck iLchubrrts „Allniacht" lbearbritet von L'Szt) wurde e»,drucksreich wtedergegeben. Das Solo lmrd in Herrn Hof' overnsänger Gießen eine» Vertreter, dessen schmelz,eiche hohe Sliniine Woickaeiallen erwcrkcn mutzte. Der Aufdruck >var freilich tem vollendeter. Derselbe trug nutzerdei» rin „Marienlied" von A. Pensen vor. d»S für leinen Tenor viri'ach zu tirs liegt. In der Hohe cnlialiele er niehunaiS volleir Glan; und ließ eS auch nicht a» Wärme des Ansdrucks »lanmlii. 'Aussprache und Vokalisatioi» waren etwas uuglcichiniitzlg. Die Mittellagc bedarf noch der Kräf tigung. Von allen Promaininniiniinern hintcrlietzen die von der niivernlentzlichen Altistin. Frl. heriinne Spies ans Wiesbaden, ae« iungenen Arien und Lieder den köstlichsten Eindruck. Solcher Genuin aus innerstem Kerzen heraus, geschmückt mit rillen Zierden wahrer .rinnst, erfüllt die Seele ganz. Niemals Hörle man „Sri tlillc dem .Herrn'' an« Mendeissalm's „Elias" schöner und berziger, nie das stimmungsvolle ..Nachilied" entzückender singen, als dies mal. Ebenso waren Raff's ,^Se> still" und die Litanei von Schubert edelste Verleit ieiusier Fassung. Die Har»ui»i»i»-Beglei- ruiig des Herr» Eorrepetitor Vrendler irliiniegte sich dem prächtigen Alltlaiige ivnnderbar an: sic war tiei durchdrunge» von künslleri» icheni Geiste. Bei ähnlichen Fällen wäre cS sehr zu empsehen, 'vlehe hauiiviiiimi Pegleittiiig der vichestralcir vorzuziehe», wodurch ,ede Uebcrioilnng uiid rhyllnnffche Tisserenz vermieden würde. B Seu Verl ich. 1' s. 1t. Kgl hoitheatcr in der Neustadt. Zum ersten Vi'ale: ,.D e r V nreauk e a l". Schwank»!» 4 Akten von G- v. Moser. Narb vielen Nieten endlich ein Treffer! Das neueste Werk des nnerichävslicheii SrlileiierS ist vorgestern mit einein unbestreit baren Erfolge über die Bühne gegangen. Es war sogar etwas mehr »IS ein blotzcr Lachenolg. wieivobl das Publikum zeitweise gar nicht ans der niigebuiidenen Fröhlichkeit herauskaiil: man tuun beinahe von eineni inneren Werthe der öieuheit sprechen. Wer wird heutzutage noch ein i'o griesgrämiger Pedant sein, einen strengere» ästhetischen Matzstab an die Werke unserer für den Tagesbedarf arbreilcnden Dliealerichriitsteller zu lege»? „DieZeit ist tun, da Bertha spa»»". Aber es verdient Hervorhebung, datz Moser in feinem ..Burcankiat" eiiie» Aiilanf zu Tein nimmt, ivaS iili» die „Sitientomödie" nenn!. Er geigelt zwar nicht die Mvde- liaukheileil und Dhorheile» n»screr Zeit: aber, indem er aus dem Alltagsleben die charakteristische Figur eines StaatSdiencrs herarrs- grffs und sie zum unireiwilligen Mittelpunkte einer drolligen Ver wickelung machte, gab er doch so Etwas, was wie ein Stück zeil- gc'chichtlicher Sitteiischilderring anssieht. Moser führt in seinem „Bureantrcil" die Beaintentarrioie. die Leide» und Freuden, die Schwäche» und Tugenden eines gewissenhastcn StaatSdicners in einer Reibe höchst ergötzlicher Szenen vor. Ansangs lahmt zwar die Handlung etwas i ossenbar war sich Moser im 1. Akte selbst noch nicht ganz klar, wie er den Faden weiter spinnen sollte, denn wir Huben es mit der Verkuüpsung der Erlebnisse zweier Familien zu thiiN i vom 2. Akte jedoch iventz der Verfasser ganz genau, datz die Familie deS Rendant Lemke (eben des Bureaukraten) der Mittel punkt der Handlung zu sein hat. Run nimmt das Stück einen flotten Gang an, ein lustiger 'Austritt reiht sich an den anderen und wenn ichon mancher etwas gezwungen hcrbeigesührt wird, so siebt der in die behaglichilc Laune versetzte Zuschauer gern darüber hinweg. Es kümmert ihn daun wenig, wenn er in viele» der so»- sugeu Figuren des Stückes altere Bekannte begrübt. Der Dialog erbebt sich, der Sphäre der auftretenden Personen entsprechend, nicht gerade ins Geistreiche, aber angenehm berühren die »Hintere» unnnterbcochenen Euisalle und die Siiiiativnskvnük. Zu loben ist, das: sich Moier von der Sucht »ach Wortwitzen und der Berliner Kalauere! vollständig ireihält. Der „Bmeankiat" wird noch oft mals das Publikum erheitern. — Herr» Schubert war die Ausgabe zugewUeu, ui der Beamlensladt Dresden die Figur des pflichttreue», an Dienste ergrauten und uut der Zeit pedanmch gewordenen Ren danten Lcmb' vorzuiührcn. Er schul ein Bild von durchschlagender Wirkung! Wer zählte nicht in seinem Bekanntenkreise mehr als einen sener Slaatslmnwrrholdarieii, die die lebendige Bnrcaustnnde sind und ibre Begeisterung iür den sicher versorgeiwen Staatsdienst io weil treiben, dutz sie ihre Dachter nur einem Beamten geben? Herr Schubert hat offenbar Lokalsludten gemacht: mancher Kanzlei- beamle wird den einen oder anderen bezeichnenden Zug von sich, sei cs von Dünkel, sei cs von Rechtschaffenheit, an «chutierl's ..Burenukraten" wicdcrnnden. Man kann dein Künstler zu dieser L Rolle nur gratnliren; es isl 'cit Langem das Beste, was er an cha- 4) ratieusmcher Könnt geschaffen hat. Ucbrigeus wird sich Herr " 2 Schubert selbst sagen, datz cs lucht nölhig ist, dem Rendanten IN o :o ^ " o I o r, o ^-ü r: o L r/r « o o der Ernbeuinng so einen hnngerleiderischen Zusclnutr zu geben; auch begicbt er sich der Steigerung der komischen Effekte, wenn er gleich ui der ersten Szene so chgrgirt und laut gnitritt. TaSBärbei- tzige nn Zimmer eines Fremden mutz erst im eigenen Hansein das Sack- grobe übergeben. Ganz reuend spielte Herr v. d. -Ostende jungen Eber hard». Meng; hier war Alles Lust und Laune. Leichtigkeit und Ele ganz : >ein Spiel mit seiner Komme Ellas Irl. Basis) war poetisch durch wärmt. Beide bildeten ein allerliebstes Paar und die Zurückhaltung ihrer ersten Kälte lictz das heimliche Feuer, das m ihren Busen lebt, dann um so heiliger hervorbrechen. Nur nicht zu zärtlich I möchte man warnen. Frl. Bastö war zuerst ganz das „klngeMäd- cben" unserer modernen Familien, bis sie endlich ihr Herz entdeckt. Frau Wolfs leistet im Fache der koniischcn Mütter stets Vorzüg liches : hier wusste sie auch wärmere Empfindungen anzmchlagcn. Tem Rath Rosen hätte Herr Erdniann wohl noch einen mehr ge- heimräthliche» Zug von Vornehmheit geben können. Herr Bauer bewährte sich wiederum als Episodenspieler. Die kleinere» Partien waren mil de» Frls. Flösset und Heberlei» zwcckiiiätzig besetzt, die Rollen der Herren Swoboda und Leichert sind uncharakteristisch gezeichnet. -j-Tie Overn-Regie unseres HostbeaterS ist jetzt in geradem aufregender Weise durch grotze Sckwieiigkeiten gehemmt und bedrängt. Die durch den Abgang bervorragenber Kräite, der Herren Tegele und Fächer und des Frl. Ranitz im Ensemble entstandenen Lücken, sind noch nicht cndgitlig uusgelüllt und dazu kommen nun eine so grotze Anzabl Kianlheitüiälle, datz die Regle sich kaum Rath weiß, nur eine Oper zu besetzen. Herr Rieie rst, wie wir schon berichtet, erkrankt, Hcir Bulh ist von einem Gastspiel heiser zurückgekebrt. auch bei Hen» Erl trat vorgestern während der Vorstellung Heiserkeit ein; Frl. Malten ist trotz größter Scho nung nicht biSpLnnt; Frl. Friebcmann erhielt aut 8 Tage Urlaub, um sich einer Mandel Operation zu unterziehen. Herr GndclinS wrrd morgen tDicnslag) einen kurzen Urlaub nntreten. Unter diesen beschwerenden Umständen war eS gestern nicht einmal mög lich, „Fra Tiavolo" genügeiid zu besetzen und es wurde dafür „Zar und Ziininernicmii" cmgcschobe». Dienstag tritt an Stelle des „Glöckchen des Eremiten ' „Orpheus und Eniidikc". Erst >m Apiil kommt durch den Eintritt des nenengagirtcii Baritonisten Heini Schmufs ans Giaz hinsichtlich der Baritonsrage eine Ver- besieuiiig der Zustände; Herr Sclicidemantcl wird erst im Funi seine Tliätigkcit beginnen — Zum Weber-Fubilänm ist beabsichtigt, Eniiiantlie zur Aufiiihrnng zu bringen. Ferner zum lMsährigen Fubiläum der Mozart'schen „Hockizert des Figaro" wird dicieS licrrliche Werk in Scene gehen. Allen den oben erwähnten Uebel- ständen gegenüber ist die Opern-Regie deS Kgl. Hostl'eaters, welche wahrlich das Möglichste leistet, machtlos. Hostentlich sind wir bald in der Lage, über die Unpäßlichkeit der erwähnten Künstler Besseres zu berichten. s Fm heutige» Ucbtmasabcnd des T o »k ü n st l e rv ere inS werden u. A. die Herren Lauterbach, Feigerl, Goring und Grütz- iiiacher milwilken. z Tos nächste grotze Konzert der Ressource (Mittwoch) bringt zwar incht de» Hamburger Tcnvristen Bötel, dafür aberden Dresdner Ziikrmststcnvr Hern, Gietzen. Aiitzcrden« wirken Fil. v. Chavt»»,e und die kgi. Kammervirtuosin Frl. Mary Krebs, sowie der Kanmiermiisiker Herr Bauer mit. ^ In einem Berliner wohlbekannten höheren Mädchen- pensiviiat halte man. berichtet das „B. T."> „Karl Martell". den Sieger der Schlachten von Tours und PoitierS, zum Gegenstand der Betrachtungen cnmaclst. Die dem Backsischalter längst ent wachsene Alix v. W. satz lränmerilck vor sich hmslarrend da. Ihr siebzehnjähriges schivarzbraunes Köpfchen war von weit anderen Dingen erfüllt. Was küinnier» sic Karl Martell und dir Schlachten von Toms und Postlers? Nach Höherem strebt ihr idealer Sinn: Theater und Kunst ist die Welt, in der sie lebt, von der sie träumt. „Aür!" wendet sich der,'gestrenge Herr Professor an die in tiefe Gedanke» Verlorene, „Sie sind, wie nniner, nicht bei der Sache; wer also hat in den Schlachten von Tours und PoitierS eine her vorragende Nolle gespielt?" Jäh schleckt Al>r von ihren Träumen anü Hervorragende Rolle — Karl — tell - io summt e» ihr vor - ««-»M SenE" gelangte in Mrlboym« M alstcklichen Komposition (,Gel...... ... ^ -- Auskührilna von den dortige» Kunstkritikern, wie rin emgedender Berichk in der australischen Zeitung „The Argus Melbourne" de sagt, rühmend anerkannt. vrirlk«Ike». Rosakie a „ S dem Erzgebirge. „Ein Nehbock. welcher au» bei» «»weit meines GrunvsiückcS gelegenen fiskalischen Revier angelchosirn ivnrde. nahm seine Flucht aus dem Walde aut die freien Felder. Er schleppte sich zuletzt aus mein Äruiibstück kroch ichlirtzlich unter dem ungtsähr 2 Meter von meinem Hanse befindliche» Zaune weg und v«»«»dctr umuittelbar unter meinem Fenster, nachdem >kn der mittlenveite henugckommene Forstgrhilse des fiskalischen RcvirreS aetinckt hatte. Der Pächter der Gemeindr- Iagdstur bebauptt-l nun. fragt- Rehbock sei sei» Eigenthum. während auch ich glaube EigrnthuinSrechle daran zu haben. Ich bitte nun. mir Ausschluß zu geben, wer in diesem Falle Recht dal? — Nach de» Erläuterungen zu ß 1 deS sächs. Iagd-Ges«tz»S gehört verendetes Wild aus einem von der Jagd au-genon>nie»ei> Gniiidslücke dem Grundeigenthümer. nicht aber dem in der Flur Jagdberechtraten. lOjäbr. Ab. „Bor einigen Jahren empfohlen Sie den Mietbern «in Werkchc». welche» eine auszugsweise Zuiamn»enstellung der sich ans Miethverhältiiisse beziehenden Gesetze enthält und damit den Miether in den instand setzt, ungercchtsertigten Ansprüchen der HanSbesitzer und Verniiether entaegenzutreten. Würden Sie niir dasselbe näher bezeichnen und den Ort aiigebrn, wo eS käuflich ist ?" — Ucber PNickten und Rechte de- VcnnietherS rcsp. Miethers finden Sie AnsiülulicheS im bürgert. Gesetzbuch 88 1187 und svlg., zu beziehen durch C. C. Meinholb u. S. i» Dresden. .7, U.. Rübenau. .Ter hiesige Begräbnißverrin beabsichtigt seine Träger mit Hüten (Bonapartc) zu versehen und bittet er- acbenst nm Angabe, wo etwa solche billig zu beziehe» wäre» ?" — Zu cinpiehlende Finne» sind: O Lehmann, Friedrichstr. 49 und N. Aterbik, Marienstr. 29 in Dresden. Eagl iostro. „Was war denn an ihm? Gehörte er »nter die Landstreicher?" — Ein Abenteurer, der um Mitte deS vorigen Jahrhunderts den Leuten mit allerhand Zaubereien Sand in die Augen streute. Sprachforscher und Germanist. „Ist der ur sprüngliche Name Barthel iu'S Lateinische übertragen worden oder umgekehrt?" — Aus Bartholomäus, das hebräisch ist und „streit barer Sohn" bedeutet, ist Barthel geworden. »*. Berlinerin. „Wo giedt cS in Dresden pneumatische Kammern, da dieselben mir gegen Asthma verordnet sind?" — Wenden Sie sich an den Elekttv-Physiker Herrn Leivschrr. »*, Fritz Lutz. Chemnitz. „Giebt eS in Bremen einen Bleiteller und wie ist dessen Beschaffenheit. Es ist hier ein schreck lich ungläubiger Thomas, dem wir seine versprochenen 12 Glas Bairisch nicht schenken möchten. Im Voraus besten Dank und Grub an den Papierkorb". — Der Bleikeller in Bremen befindet sich unter der Tomkirche, in welchem sich Leichen niedrere hundert Jahre »»versehrt erhalten haben. Die Domkirchr in Bremen wurde im 12. Jahrhundert erbaut. .*» R. M.. Chemiker. „Hinsichtlich der im Briefkasten der Nr. l! enthaltenen Anfrage unter „CcrcnS cactophilns. Chemnitz", bctr. Cactecnliterainr, sind noch folgende Werke aiizntübre» : Pfeiffer und Otto: Abbildung und Bekchnnbung blüvendcrCncleeii. Kassel 1813—48; Der CactnS, Leipzig 1877 sVeliaffer nicht bekannt). E- F. Förster: Handbuch der Cacteenkunde in ihrem ganzen Umfange. Bearbeitet von Th. Rümpler, 2. Ausl. Leipzig 1885, in Licker, ä 2 Mark, bis jetzt 15 Lieierungen erschienen. Als Cacteensamin- lungsorte sind zu bezeichnen: der botanüche Gatten in Dresden, Kunst-undHcmdelsgattner I. Nicolai-Blaiewitz, als Cactcen-Auto- nlüt: Bauinspeklor Sckönhen »i Zschopau. »*» C. R.. B. n. Tr. „Ich habe bei der Einkommensteuer meine Schulden angegeben. Jetzt werden dieselbe» aus der Bier bank erörtert. Ich kann unter Umständen dadurch Nachtheile haben. Bitte^ geben Sie den Plaudertaschen einen Nasenstüber. Kann ich die rschwätzcr gerichtlich belangen lassen? Diesmal soll es noch nicht geichenen, ober m Zukunft würde ich, wenn der Fall strafbar ist, gerichtliche Strafe für dieselben verlangen." — Wen» Sie Be weise !ür die Indiskretion bringen können, wird Ihr Strafantrag von Erfolg sein. .*. A lex. H. .„Hat man Hunde, die man nn Laufe deS Jahres kaust und vie schon an einem anderen Ort versteuert worden sind, nochmals hier in Dresden mit der ganzen Summe zu ver steuern oder nur den Differenzbetrag zu bezahlen?" — Wird ein in Sachsen bereits versteuerter Hund im Lause eines JahreS nach hier gebracht, so wird den« Besitzer aus sein Verlangen gegen Ablieserung der auswärtigen Marke und Erlegung von 50 Pfennigen eine Dresdner Marke verabiolgt. Aus autzerhcilb Sachsens versteuerte Hunde erstreckt sich jedoch diese Vergünstigung nicht ; tür diese ist vielmehr die volle Jahrcssteuer zur Äbiühruiig zu brmgeii. »*. Av.. Cotta. „Ist es in Richtigkeit, datz vom Briefträger ,ui drei an eine Adresse kommende Packele für jedes Packet das Bestellgeld vvn 30 Ptg. zu entrichten ist? Entfernung von der Post 20 Minuten?" — Sie wohnen anscheinend iin Landbezirk der Postagenlur; eS ist daher richtig, wenn Sir für rin Packet von mehr als 25 Kgi. Gewicht 90 Psg. Bestellgeld entrichtet haben. Ob die drei Packele von einen» und demselben Abiender tierrühren, >ir gleichgülrig; die Muhe des FortschaffenS hat der bestellende Bote natürlich mit jedem einzelnen Packet. .*» Ab.. Naundorf d. Lauchhommer. „Wir haben jetzt eine» neuen Ortsrichter zu wählen, wir habm aber schon seit längerer Zeit Gemeiudevertrettr. Nun handelt eS sich darum, wer den Ge meindevorsteher zu wähle» hat. die ganze Gemeinde, oder blos die Vertreter?" — Ter OrtSrichtcr ist Berlrauen-person des Amtsge richts und geht der Verwaltung nichts on. Der Gememdevorstand wud vom Gemeinderath gewählt (L--G.-O- 8 57). Mit dem Sinne der gegenwärtigen Gemcindeorganüation scheinen Sie übrigens nicht recht vertrant zu sein. Der Gemeindevorstand soll sein und ist thatsäcblich die Ortsbehörde (8 70) und hat in gewissen Rich tungen demnach auch die staatliche Autorität zu revräseiitirei,. Seine Wahl ist deshalb von der Bestätigung der Staatsbehörde iAmlsyauptmaiiii) abhängig. Datz es dabei nicht ausschlaggebend sein kann, wer's am billigsten macht, scheint klar zu sein. Sie möchten's wohl gern werden? Pa » I Sck. ,1) Giebt es nicht zur „Ilias und Odyssee* ein Buch, welches über die so häufigen klassischen Namen Erläute rungen enthält, da doch das Ausstichen im Konversations-Lexikon zu zeitraubend sei» würde? 2) Welches Buch empfiehlt sich zur Erlernung des Schachspiels (für Anfänger)? 3) Können Sie mir vielleicht das Buch: „Klrncke, daS Weib als Gattin" als wirklich nützend und belehrend enipsehlen?" — 1) Lübker. Reallerikon des klaisiichcn AlterthninS oder Moritz, Götterlehre. 2) Paul Morphy's Lchach'pielkunst für Anfänger und Geübte. S) Ja. erschien 1885 bereits in 7 Auslagen. Tr. Ab., PulSnitz. „Ist Zinkblechbedachuna während eines Gewitters der Gefahr de» Einschlagens mehr ausgesekt, als Ziegel- oder Schieferdach oder wird die Gefahr dadurch vermindert ?" — Ein mit Zinkblech bedachte« Gebäude ist gegen Blitzeiiifchlcig geschützter, wenn man das Dach vermittelst der Absallrohre oder dergleichen mit der Erd« leitend verbindet. M. L>chneider. Leipzig. „Ist eS einem Ausländer tTentfch-Lesterreicher) gestattet, in Sachsen ein Geichäst (im vor liegenden Falle ein Agentur- und Kommissionsgeschäft) zu eröffnen und ist für diese Bewilligung sofort eine Zahlung zu leiste» ?" — Sie haben zunächst Anzeige bei der zuständigen (Polizei-) Behörde zu macken und die wird Ihnen schon sagen, ob und was Sie zu zahlen haben, ehe Sie ansangen dünen. Heirathslustiger Junggefellle in O. „Mein lieber Dr. Schnörke vernimm mit Staunen die Geschichte, welche sich hier in nnseler Stadt ziigetragen bat. ES sind nämlich verschiedene inngc Herren znsammenaetreten und habe» eine» Verein kür „Nicht- l,e,rathende" gebildet und da« schlimmste ist: der Verein wächst von Tag zu Tag. Sogar eine Prrion vom zarten Geschlecht ist beige- trcten. WaS soll aber da auS den vielen heiratholustiaen Mädchen werden, die sich hier befinden. Ich frage nun Dich uni guten Rath, wie wohl dem Elend qbzuhelten ist. Nur dir armen Mädchen bauen, mich lehr. Es wäre rathiam für sie. gleich einen „alten Jnngscrii-Vereln" zn gründen." — Bilden Sie aE Gegensatz sofort einen -Hciralbs-FöiderunaS Verein" beiderlei Geschlechts mit öfteren Zuianimcnkünsten. Tx» solle« Sie einmal sehen, wie sich die.Nicktheimthenden" ärgern. Zss«t», Lea», k'ednllu' 1886 »*. ot on fsreu « d tz. Antworl: Ihr Vorschlag zur Me aller Noch, die »in« drückt, zur Beseitigung der Ucdcrvölkennw. uedetsülle drückender Steuern re. „rin ziveiteS deutsche« Reich" zu gründen und zwar in Südamerika, ist genial, großartig, pyramidal geradezu. .Wenn r« auck eine Milliarde lostet . meine» Sic. „dar schadet nichts". Nein. Ihne» gewitz nicht. Bringen Sie Ihm, Gedanke» im Reichskanzleramt an. vielleicht macht Die Bismarck »um Genkralgouverneur am Aniajvnenslwiue. > Käthchen und Trutche n. „Zwei junge Mädchen, hübsch und stink, — di« ein' ein ausgelassen Ding. — die zweit' ein bisserl schüchiern, — dvch Muster,nädcncn für und iür, — wn scheuern, waschen, platten Dir, - wvll'n auch nichts wisse» öoin Klavier — und lieben inehr die Wnthschast. — Die Käthe, blond bald 21 Jahr, — hat auch 5000 Thiinrchkn baar. — Trutchen in dunkel, des Ebenhvlz Jard', — »in sie wohl schon Mancher vcr geben« warb; — doch wo nicht Äegenlirh' kann sei» - ist ihr die Ede blöder Schein. — Jetzt kommt die Quintessenz von der Geschickt'; — vergiß da- Männerichickc» nicht". —r— Ihr wollt „mir" scheuem, wasche» plätte»? — Ich dank'dafür, Ihr liel?» netten — und sehr poet'schen Jnngsränlei». — das Alle« thnc ich allein — früh Morgens, wenn mich Keiner sieht. - Od andern Männern die« gefiele? — Je nn». vor Wasser scheuen Biele. - dvch mehr noch vor dem Ehevund. — geknüpft von rauher, nasser Hand, — die scheuernd ihre Kreise zieht. — WrRt Ihr den Mäiniern recht behagen, — so scheuert, waicht, vH»' es zn sagen. »*.(?) „Giebt eS Freistellen in der Dresdner Kunstaewerbe schule (Eisrleurichulk) ?" — Freistellen existire» n» der Kgl. Knnsi- gewcrbeschule nicht, jedoch werden ldoch nicht für das erste Schul jahr) an würdige Schüler Schnlaelverlatz und cvent, auch Stipen dien bewilligt. Die Ciselenradtheilniig, welche durch Hem, Bild Hauer Richter trefflich geleitet wird, kann nur bei eniiprechender Borbildung besucht werde,». Da» Schnldgeld beträgt 30 Murk ilir daS Halbjahr. Am besten wenden Sie sich direkt an die „Rcgistrn tur der Knnstarwerbeschiile zu Dresden". ch*. Fr. Max. .Ich reffe schon seit sehr langen Jahre» und habe stets die unaiigenehiire Eriahrnng gemacht, dag wenn em Z»g e»nlä»ft, man sich nur »>it Mühe »nd Roth durch eine nicht nnbe trächtliche Zahl Leut«, welche aus dem Perron irgend Je»,and von den Ankommenden erwarten, hindurch zwangen und ringen inntz, waS uni jo cmpsindlicher und störender wirkt, je mehr man Gepäck bei sich südrt, ja diese Ungezogenheit der Betreffenden geht sogar fv weit, datz dieselben dem Strome enlgegengehen und nniten nn Gewühle die üblichen BegrühnngSsrenei» vornehme». Ties hindert nicht nur daS rasche Entleeren des Perrons, sonder» bewirkt auch die stets Vvrkviinnende uuuöthige Verzögerung der Gepückezpcdirniig. so datz Droichke» oft 10 bis l5 Min. lang warte» müsse». W,e schön und vraktisch sind die Einsührungen ans schweizer Bahnen, wo Niemand ohne Bittet de» Perron betreten darf". — Unglück seliger l Wenn Dich die Tauten und Vetter», Basen und Gevattern alle unter die Hände bekommen, welche jeden Reffenden zum Zuge begleiten oder dort in Emptang nehmen, bist Tn e>» verlorener Mann. Wenn unsere Effendahnverwaltung die Bahnhöfe vor dielen zärtlichen Verwandten und Bekannte» abtpcrrc» wollte, das gäbe eine Revolution und die Pkrrviithürc» würden gestürmt, wie weiland die Bastillen. Nein! Ncur I Max. nur nicht Uiinn'glichcs verlangen. F- B. .1) Giebt es eine gute, für praktffche Zwecke be stimmte, zum Selbststudium geeignete Grammatik der rumänischen Sprache? 2) Existirt eine nicht zu theuere und nicht ansichüctzstch für das gelehrte Studium berechnete Grammatik des Altpmvenca- lffchen?" — 1) Cionka, prakt. Grammatik der runiänffchen Sprache. Preis 1 Mark 60 Pf. 2) Stengel, die Heiden ältesten pwvenca lifchen Grammatiken Io l'unntr proensnls und las Ikasos >Io tw!m nebst einigen provcnc.-italien. Glossen von Neuem heransgcgcben. Preis 6 Mark. I- B. „Was heißt: „On rorient touzours c-t I'aiieicn amonr aus Deutsch?" — DaS französische Sprüchivort Hecht: 0» rsviont touMirs .4 sos Premiers nmours, d. h.: Ala» kehrt stets zur erste» Liebe zurück! »*» Ctair e. „In Ehrfurcht wag' ich's. mich Dir zu nahm, Du Onkel aller Menschen. Und was ich will, das kannst Du nimm, Du kennst ja die Wünsche der Mädchen. Kurz und bündig, wie iä, selbst bin. Trag ick Duc vor auch mejne Bitte: Ich bi» brnnell und auch nicht bätzlrch. 24 Jahr, kann kochen, waschen plätten. Kann Kinder erziehen und noch viel mehr. Bin dabei auch geschäft lich. Hast Tu nicht einen Bekannten in Deinem Kreis, Ten, Tu niich konntest enipsehlen ? Ich bin bescheiden, mache keine Ansprüche, Du wcitzt'S. Nur einen Mann wünsch' ich. mit dem ick kan» gehe» durch's Lebe». Thue Dein Mögliches und sehr dankbar wäre Für immer und ewig Deine Cläre". — Warum bemühst Du Dich denn. Renne zu schmieden, die einem halbwegs gereimten Menschen den Athem versetzen! Sag doch in Prosa: „ich bitte Dich nm Alles in der Welt, vmchoff' mir einen Mann!" Es Hilst weder so noch so ,"°ch Rcichett. .Ein Verwandler von mir mutzte beim An fahren einer kleinen Kiste durch einen Svediteur des Altstädte: GütenAn- und Absuhrkonsortiums außer dem Nvllgelde (iö Ps) noch 20 Ps. für die Beförderung vom Rollwagen bis in die ,m 3. Stockwerk gelegene Wohnung bezahlen Ist ein solcher Spediteur berechtigt, autzer dem tarifmäßigen Rollgeld« weitere Gebühren für Beförderung von Gütern vom Rollwagen nach der Wohnung oder von der Äohnuna nach dem Wagen zn Iiguidiren oder sind dic,c Kosten im Rollgeld« inbegriffen?" — Nach den besonderen Bestim muiigcn des Lvkal-Güter-Tariss der Kgl. sächs. Staatseiseiibahnen. Theil 2. Abschnitt L 8 59 tilr die Rvllaebühr werben die Güter nur von dem Hause oes Versenders abgeholt, bez. bis vor das Haus des Empfängers gebracht. Wird dagegen verlangt, datz die Güter von dem mit der Zuführung bclinstragten Personale in s Haus, über Treppen rc. geschafft werde», so ist oasiir der ordimngs- mäßige Einschlag zu entrichten. Autzer diesem Einschlag Lars das Personal, welches auch die Gcbührentaxe bei sich zn sichren und ans Verlangen vorzuzeiaen hat, etwas nicht verlange». Nach der Ein schlaagedühreiitaxe sind bei Güter», welche aus Verlangen von den, mit der Zuführung beauftragten Personale in's Hans, über Treppen rc. geschasst oder von da abaeholt werdem pro 50 Kilo zu ent richten : für das Parterre 3 Pf., für das Souterrain, den Keller oder die 1. Etage 5 Pf., für jede Etage bisher 5 Ps. mehr. Jedes angesangene 50 Kilo einer Sendung wird d für voll gerechnet. Eine Verpflichtung zur Abholung oder Zuführung über Treppen rc. besteht jedoch nicht. .*. Treuer Ab. „Unser seliger Vater lictz sich von seiner ersten Frau scheide», auS welcher Ehe 3 Rinder da sind und verhci ratbete sich wieder, von welcher Ehe 5 Kinder leben. Ten letzteren Kindern hat er bei Lebzeiten icdein einige 100 Thaler geschenkt und der Mutter ein Sparkassenbuch über 1500 Mark gegeben. Im Juni starb der Vater und die Kinder aus der aclchicdcne» Ehe haben uns nun verklagt, wir sollen daS geschenkte Geld liernusgeben und dann zu gleichen Theilen erbe», auch soll die Mutter daS Sparkassenbuch über 1500 Mark zur Theilung hergeben. Ist dies richtig?" — Die Kinder auS der ersten Ehe könne» nur insoweit klagen, als durch die an Sie und Ihre Mutter gemachten Zmvendungcn ihr Pflicht- theil (je ">!« des Nachlasse«) verletzt ist. »*» Kleinm. Kreischa. Mit Furcht und Zittern komme ich, wohlweiser Onkel, vor Deinen gestrenge» Richterslum und mir schauert vorbcrTiefrT einesPapierkorbeS. Jedoch sei nicht bös, Onkel, daß ich an Dick die Frage richte: unter welchen Bedingungen kann ich eine Kollektion der Kgl. sächs. Landkslotterie cnoerben relp. wo habe ick da mein Gesuch betreffs dieser Angelcacnheil hin zu machen? Wir sind nämlich hier in Bad Kreischa sehr viele Lottrriespielcr, Kurgäste rc. und ledes Loos müssen wir in Dresden resp. Dippol diswalde holen und da ist eS doch sehr umständlich". — Wenden Sie sich nur an die Direktion der Kgl. sächs. LandcSlotterle in Leipzig. »» Hugo Müller. „Wenn eine am 1. Jclir. stattsindende Generalversammlung laut Statut 14 Tage vorher im Amtsblatt bekannt zu »lachen ist. an welchem Tage hätte dann dieselbe nn be nannten Blatte inserirt werdcn sollen; am Sonntag den 17. oder Montag den 18 Jan. d. I.?" — Am 17. Jan. «,*. Fräulein M. tzaevernick, Köbschenbroda. „An wen hat man sich zu wende», will man eine Frage in den Brief kasten der „Dr. Nachr." emsch'cke» ?" — (Heiliger Bimbam, ist das eine Frage!) An den Ritzenputzer Schickedauz in Querlcquietsch, links um die Ecke. .*, MünchenerHos. „Bon wen ist daS bekannte Wort: Die Nacktheit ist das heilige Recht der Kunst und nur des Pöbels mangelhafte Bildung nenn» sittenlos, was rein »nd göttlich ist?" — Wird wohl von Pros. Graes oder von, Z Makart hcnührcn. «*, Alwin Reinlich. „Wann wird denn hier endlich ver boten werden. Fleischwaaren, Delikatessen, Käse u. s. !v. in bedrucktes Papier zu verpacken?" — Na. na. nur nicht gm zu ekel. Ei» wenig Bnchdriickcrjchivärzc bringt Niemanden um. Ta schlucken wir lag. lick in den Straßen unserer Stadt beim Aihmcn viel mehr 9,'ns; und Schmutz ei«.
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