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Dresdner Nachrichten : 08.03.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188603084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1886
- Monat1886-03
- Tag1886-03-08
- Monat1886-03
- Jahr1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.03.1886
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SV.L , >e>>taae» bis ilvaltl« Petit- ^....... rs M».. mr Dion- „.»«AS» ML jia. Retlame» au! der Privat ste Keile 20 PI«. Eine itzacantie ^ da» »acküiuaia« S.Riemei, Kr nierate wird »imt aeacben. Au«'. artia« Inicrlion« Äunmae or-en I Lränumrraiidoiafilmia durch Briet-' warten oh, Pol>c>»»al,I»iic,. yii'erale nkbmcniannnljiche reiiommzttc An- nonctn Elvcdttwnk» an. tz»r Ruck , aabt rmgei/Mannlcnoie ccme ärcr I biudlichkeit. Tageblatt für Politik, I. tztsMsieitttlr, Me»«E Ir»dmkille. ^r»vl»tvollv 1n6vvvl!s6d»tt8-. Dtt!t-,1dSLt«r- unä 8trrtt>t»ott - VL^^orit, oviv äiv ulisrnoueitou krouttisKttuvv- muf I? ciccoc t>crk >uu o1c».ko)MN, Ll8: (^ollisr«. 8r««Lct>6n, Okr- NNL«. XttUc.ln Iw U»ur «tc. 8l»«I uoedvn «legen eluxotralsvv. kr6:7snäo2iMv>vr-l)oe,rrsUnnon in lirottt-nn, ^iL^nIiksri, 1'orr»- ,r>r .i,n ot... z.»»dvn< tür /oi^8-, OokurrLtttkL-, )^s8t- u. SkfieAciiNUmI ^ 8tlil«»8n«ti. littst. ^ ----Mt L«M«S «»Ä »rL»,to v«»»t««»» in vorrilsslioksr ^usvalrl kür Herren rwä v-uaen H V»I«rll«,tr»«»« L . p»rt. uiul erste Ltngo. tuNrit»» naet, au»,vLrt« n»»rdo>« pronrpt etsectutrt. «« -4 WckHll-V.MMl'WtiMbtz! in vorrgsslioksr ^.usv " " M» ckaoodi, tuflrit»» »raet, au»,vLrt« rver »»««««r««««««« IivbortdrL», bWtMMtz VM Ilex«?, (-Iiri8liili>iLLZI. kbkrtPllivlrtz vi tz8<Itzi!.M6MMM. 126 r.Wellinei' 8rr.26i. HL^swALräerohs I. IhLL§ss tmu küatkiillv Xiemiek LvlpLlk, dkonmarlct 2. irrvsttv«, Lesstrrsss 2. Lostttmv unä Dominos tur Herren unä vameu. kreis- courunts mceh uuswürts prompt. Nt. 67. 31.5«hr-aii-. A«sla-e: 42,000 Erpl. — Ihre Königl. Majestäten dinirten vorgestern bei den, königl. Kämmerer und Obersthosmeisier, Excellenz v. Lüttichau in dessen PalaiS aus der Langestraßc und wohnten Abends dein Ball- scste bei dem Herrn KricgSnunister Grasen v. Fabrice bei. — Erfreulicherweise sind sür den Fond einer Blochmannsrei- stelle im P e sta l ozz i st i f tc bereits 2200 Mk. ciiigcgangen: weitere Zeichnungen werden bei dem Bankhause Günther u. Ru dolph jederzeit angenonimen. — Die Ablbeilung Dresden des deutschen Colonial- Vereins und der Verein für Erdkunde haben sür nächsten Sonnabend den 13. c. einen genieinschaitlichen Vortragsabend in Aussicht geiioinnieii, zu welchem der Airikareisende und Vorsitzende der ostafrikanischen Gesellschaft, Herr Dr. Peters aus Berlin, ge wonnen worden ist. Der berühmte Reisende wird über die „dentsch- oilasrikanischen Colonien" sprechen. Der Vortrag findet im Vörsen- iaale, Waisenhansstraße 11. statt, und wird i»n 8 Uhr beginnen. Eintrittskarten können nn Versamuilungslocal des Vereins für Erd kunde. kl. Brüdergasse 11. 2>, und bei Herrn Fabrikant Kretzichmar (in Firma Bösenberg u. Co.). Serrestr. 3. entgegengenonimen werden. — In dem vorgestern Abend im Boriensaale von der Gehe- stistung veranstalteten Vortrag über die Währungssrage kam Herr Prof. Dr. Paasche aus Marburg nach l'/.-sliindiacn interessan ten Darlegungen zu dem Rcsumö, das; Deutschland keinen Grund habe, die Goldwährung auizugcben. — Bei der Ersatzwahl eines Reichstags ab geordneten inr den 19. sächs. Wahlkreis wurde nach amtlicher Feststellung Geyer lLoz.) mit 6120 St. von 10.098 St. gewählt. Ter Gegenkandidat Z'chierlich (kons.) erhielt 707t Stimmen. — Bezüglich des von uns gebrachten Referats über die im Offiziers - Casino des Schützen-Regiments stattgcinndene Soiree, in welchem sich die Bemerkung befand: ..Eine gewiss seltene Er scheinung war ein innger vornehmer Franzose aus Paris, welchem cs aber anscheinend in dem mit Siegestrophäen aus dem letzten Kriege dckorirten Casino der Sieger von Villiers und Brie s. M. sehr zu gefallen schien", geht uns folgender Brief zu: Aoosiour! lls Im ä-um votrs jonrnai ck'aujourcl'dni Io eamplo rvnän äo Io soirvo ckonoso uvunt-bivr pur Llarkiour« Io« ollieiors ,i» 8ekütron-U«Kimout. U'uutour äs I'ontro Llot semdlo io-;inner gno .s'.ai Iranvo kort ü man goüt los troplrdos äv la äcrniüro ync-rr, gui äecor.liont lit sullo. Votrs rdänetour ost äuns I'orrour: 3o n'ui tömoi^uo ui laissv roir auoun sontinisnt clo eo xrvuro; jo n'ui pas bosoin ä'aämiror ö--s troplrsos pns sur uos soläuts pour romoroior äes olticiors nlioinauä« qui w'oot ro<^u svoo courtoisio; mos rsworoimeots u'impliqnuient rrrieunv Mioitstion sur Isars victoirss, et js vous prio cio oroirs quo jo ms suis coutouts äos romoroimouts. Ueoovor, Äensiour, I'ussurunco äo wu parkuito oovsiäsrutiou. 8ar»ocii 6 mors 1866. Loraro. ttotol äo 8uxo. — Innerhalb der jüngst beendeten Schwurgerichtsperivde wurde in 15Hanplverhandlnngcn gegen 21 Angeklagte, darunter 7 Frauens personen, ans tt Jahr 9 Monate Zuchthaus. 9 Jahre 5 Mvnate 3 Tage Gesängnih und einmal aur Freisprechung cr- taiint. Als Vertheidiger sungirten die Rechtsanwälte Fränzel l2mal, Lesky 3mal, Krause und Dr. Hockner je 2i»al und Petersen sowie Referendar Horrack je einmal. — Werth eines Zehnpfennigstückes. Ein Centner Nickel kostet höchstens 400 Mark. Da ans den Centner 12,500 Nickel- iiücke zu je 4 Gramm gehen, so würde das einzelne Stück genau 3.2 Picnnige werth sein, wenn cs aus reinem Nickel bestünde. Es ist dies aber nicht der Fall, sondern der größte Theil des 10-Pfennig- sliickeS ist aus billig«» Kupfer. Deshalb beträgt der wirkliche Me- tallwcrth nicht mehr als ungefähr 2 Pfennige. — In der in Freiberg ain Freitag stattgesundenen Ver sammlung der Interessenten fnr die Einrichtung einer Fernsprcch- anlage daselbst halten sich 21 Herren eingesundcn, während die diese Angelegenheit betreffenden Petitionen 40 Unterschriften getra gen haben. Nach den Erklärungen des Vertreters der kaiserl. Obec- vostdicektion zu Dresden, Herrn Telegrapheninspcktor Mvhrmaiin, üt nicht im Geringsten daran zu zweifeln, dag der Anlage einer Fcrnwrech Einrichtung für Jreiberg die Herstellung der Verbindung mit Dresden au» dem Fuße folgen werde. Ehe die Kaiserl. Lber- postdirektion sür die Herstellung einer Verbindung zwilchen Freibera und Dresden die erforderliche Siinime van 10 bis 12,000 Mk. aus- wendct, will dieselbe niit Recht erst durch eine regeBetheiligungnn der Freibergcr Fernsprechanlage einigermaßen gedeckt sein. Der Jahresbeitrag von 150 Mk. für jede SprechsteÜe erschien den in der Versammlung Anwesende» nicht zu hoch. Dagegen fand man den sür die eventuelle Fernsprech-Verbindung mit Dresden ausge stellten Miniinalsatz von 1 Mk. für jede Sprechzeit von 5 Minuten etwas reichlich bcincssen und hätte eine jährliche Pauschalsumme uorgezogen. Trotzdem wurde allseitig eine sehr bedeutende Bcthei- lignng sür diese vielfach gewünschte Verbindung mit Dresden in "Aussicht gestellt. Es wurde kviistalirt, daß sür die Fernsprechanlage in Freibrrs ' tcn spezici tcrcn waren .. .. bis IMOmalige Benutzung im Jahre in Aussicht stellten — Airs Oels i. Schl, schreibt man uns bezüglich des in dortiger Nähe sich zugetraaenen UuglücksfallS: Ein schreck liches Unglück hat am 2. b. M. in dem Sr. Mas dem König Albert von Sachsen gehörigen Dorf Stampen bei Oels i. Schl, stattgcsundcn. Nachmittags 3 Uhr brach in dem FlachSdörrhause aus bis jetzt unaufgeklärte Weise Feuer auS; 47 Personen waren darin beschä'tigt. Die in den untere» Räumen beschäftigten 10 Männer vermochten sich zu rette», dagegen sind 37 Frauen, darun ter nur 4 unverheirathete, mehr oder weniger verbräunt. Eine Frau fand in dem Gebäude selbst den Tod, die Uebrigen, sowie der schwerverletzte Mann, welcher die Feuerung zu bedienen hatte, er reichten das Freie. Doch schon nn Lause deS Tages erlagen 6 Frauen ihren furchtbare» Wunde», die übrigen siegen zum großen Theil schwer vcilnamit darnieder, darunter noch einige hoffnungs los. ES ist Von privater und behördlicher Seite Alles aufgcbotcn, um der augenblicklichen Noch z» stcuem, ein Theil ist nach dem KiciSkrankcnhnuS nach Oels transportirt, doch nur Wenige waren transportabel, die Anderen werden an Ort und Stelle von grauen Schwestern aus Trebnitz und mildthätigen Danien unter ärztlicher Assistenz verpflegt. Die Verunglückten gehören Alle ohne Aus nahme dem Arbeiterstande an. die von ihrer Arbeit leben, die Zahl der Waisen ist groß, groß das Elend und der Jammer. Bei der bekannten Wohllhntigkeit Ihrer Majestäten ist die weitgehendste Hilfe durch den gerade in SilMenort ainvesendcn Grafen Vitzthum, Exc.. tn Aussicht gestellt, außerdem bat sich aber noch unter den» Vorsitz deS stellvertretenden Landraths Grafen Kvspoth ein Koittikee gebildet, welches Gaben zur Linderung der Noch und zur Sicher stellung der Zukunft der Waisen entgegennimiiit. Der Vorsitzende, Gras Kospoll, in Oels i. Schl., Landrathsamt. sowie die Expedition der Dresdner Nachrichten nehmen dankbarst Geldsendungen entgegen. «Zitier»»,»auaiIL«k, dei »iir un»rr für de» 8. Mar,,: Veräudrrl. Wind von mitil. Stärke s rchschn. qeri»,er Vcwvlknng, odnc ivksenil. Ntkdersckiläae. Temp. Nachte I AkkAstLII. 1^86, Null. Bemerk.: Lertliche u. zrNw. Nedcidtldung. !isrtikrla«c unsichrr. ' Montag, 8. Mürz. — Durch die „Zittauer Nachrichten" wird heute unsere gestrige nur mit Reserve gebrachte Notiz von einer großartigen Unter schlagung in einer Stadt der Lausitz bestätigt. DaS Blatt schreibt: „Eine sensationelle Nachricht geht nnS soeben ans linscrein Nachbarorte Reichenau z», woselbst bei der Revision der dortigen Sparkasse ein ganz bedeutender Fehlbetrag in Effekten, man spricht von 200.0M Mk.. entdeckt worden ist. Der »„getreue Kassirer Namens Helbig, welcher bereits an das Zittancr Amtsgericht abgc- liescrt wurde, soll durch Vörscnspicl zu den Unterschlagungen ver leitet worden sein. Die Gemeinde wird, um der anSgebrochenen Panik zu steuern, ein Extrablatt heraiisgebcn, worin die Sachlage, soweit sie sich bis jetzt übersehen läßt, dargelegt und bekannt ge macht wird, daß der Geschäftsgang der Kasse keine Unterbrechung erleidet und Ein- und Auszahlungen wie bisher geleistet werden. Außerdem erwächst den Einlegern ein direkter Schaden nicht, in dem die Ortsyeineinde mit ihrem Vermögen »ür das Defizit hastet. Allerdings wird für die nächsten Jahre die Steuerkrast der Ge meinde i» ganz außerordentlicher Weise inAnsPruch genommen werden. — Bei einer großen Erbschaft i» Bischofswerda ist das ältere Dienstmädchen der verstorbene» Frau verw. Pohlank mit 15,000 Mk., das jüngere mit 12.000 Mk. bedacht worden. Jede Person, bei der die Verstorbene Pnthe gewesen, erhält die hübsche Summe von 3000 Mk. — Zu der morgen und übermorgen stattsiiidciiden Festieier des 300iäbrigen Bestehens des Gwmiasiiims zu Zittau wird dem mit- anweseiiden Herrn Kultusminister Tr. v. Gerber ein Fackelzug ge bracht werde». — In Zittau bekam dieser Tage eine 76 Jahre alte Frau drei neue Zähne. Vonr ärztlichen Standpunkt wird dieses Naturspiel als sehr selten vorkommend bezeichnet. Hoffentlich hat das Mütter chen nun auch was zu knappem. Le « pi ». Die Divlllcnde d» LtIVzI,rr Disk-nto-Geselllchast für »»» «». grlaufenr «8kschäsisjal,r Ist auf S>/, Proc. frftgescht wordcn. — TaaeSvrdnuna der I. Kammer. Monia,, Miiiagr 12 Uhr. BerkckN über den Nechenschaftoverich« aus die Jahre 1882 und 1883. — Taacsordnuua der 2. Kammer. Montag. Mittag« 12 Uhr. <> Schlnstbrraihuv» über den Renda« der LandcSsckiulc Grimma. 2, Tcögl. über den Antrag de« Abg. Dr. Schill, einige Abändrrunge» der Notariat«»:»»»»« betr. 3> Detgl. üder da« Dekret. Maßnahmen gegen da« Ucberhandnehmrn der iheldtaubc» ie. betr. <> DeSgl. die Petition dt« Direktorium« de« landwirth- sckiaftlilhen Krel«vereiu« Im Boigtlande, »ic Abänderung des Wrgcbaugesche« betr. Witt-runn vom 7. März. Parometer nach Oskar Böfol», Wallftrahc Nr. IS. Mittag« I »hr: 757 Millim., 15 gestiegen. Tdcrmometrogradii «ach Ncaumur. Deacpcrattcr: bächfte: Eispunkt., niedrigste: S Grad Kälte. Heiter. Süd-Wind. UhlaMerNcrrrd dir Vid« in Dresden IS« Sc»«,»:, nntcr Rull. Deutsches Reich. Man erinnert sich, daß zwei sunge preu ßische Leutnants, von ihrer kolonialpolitiichen Äegeislcrung ge tragen, in die Dienste der deutsch-osta»rikanischen Geiellichait traten und nach Afrika reisten, ohne die Erledigung ihrer Urlaubsgesuche abzuwarte». Sie wurden infolgedessen als Fahnenflüchtige steck brieflich verfolgt. Leutnant von Cariiav-Quernbcim stellte sich, wie seiner Zeit mikgctheilt, freiwillig seinem Kommando; er ist mittler weile zu einem Jabrc Festtmgsuast vcrurthcilt und hat seine Strafe am 27. v. Bk. in Weichsclmünde angetreten. Ter gegen den zur Zeit auf einer Expedition am Tana befindlichen Leutnant v. "An derten erlassene Lteckbricf ist setzt am deutschen Consulatsgebäude in Zanzibar angeschlagen und harrt somit noch der Erledigung. Qcsterreich. A»S dem niederösterreichischen Waldvicrtch aus dem Wahlkreise des Antisemiten v. Schönerer, schickte man eine Bauernadresse an den Papst, in welcher dafür gedankt wird, daß er dem Fürsten Bismarck den Christusorden verliehen habe. Sie lautet n. a.: „Eure Heiligkeit! Erhabener Vater der Christenheit! Mit tiefgefühlter Freude erhielten die ehrerbietigst Unterzeichneten Gläubigen deutschen Stammes in Oesterreich Knude von der Ans zeichnung, welche Eure Helligkeit dem größten deutschen Manne der Gegenwart, dem Fürsten Otto von Bismarck, verliehen. Die ehr- erdietigst nnterzeichncten Söhne der heiligen katholischen Kirche lieben ihr Vaterland und ihren Glauben, aber sie fühlen sich erho ben durch den Gedanken, daß daS deutsche Volk, welchem sie angc- hörc», einen Mann, wie Fürst Bismarck hcrvorgchracht hat, und wenn sic der Verehrung und Bewunderung sür diese herrliche Zierde des dentschcn Stammes Ausdruck verleihen. Hat doch unser echa- bcner Monarch die gleichen Gefühle für diesen Mann, den der All mächtige in seiner Gnade mit so seltenen Gaben, aber auch mit der Macht ansgestattet hat. sie seinem Volke nutzbar zu nmchen, bei wiederholten Anlässen ausgesprochen »nd dadurch öffentlich kundge- than, daß i» der Verehrung wahrer Größe, auch wenn sie einem auswärtigen Staatsmanne gezollt wird, nimmer eine Verletzung der Vaterlandsliebe erblickt werden könne Wahrhaft erhebend und herz- eranickcnd aber muß es vollends für icde» katholischen Deutsche» sein, daß das sichtbare Oberhaupt der katholischen Kirche, der Stellver treter Gottes auf Erden, Worte des Tankes und des aufrichtigen Wohlwollens an jenen Mann gerichtet hat, der sich die Förderung der Wohlfahrt des deutschen Volkes zur obersten Ausgabe gemacht hat. — Dann heißt es, »vir fassen die päpstliche Auszeichnung als eine Ermuiiteriing aus zmn treuen Festhalten am deutschen Volks- thmn und bitten, daß die Gefühle, die der Papst bekundet, sich auch in die Herzen der katholischen Priester senke, die leider in beklaacns- werthem Jrrthnin das Gefühl der Liebe zum angestammten Volks- thum zu ersticken bestrebt sind. Llllziischwer ist ja sür treue Söhne ihres Volks die Prüfung, welche in dem Verlangeir liegt, sie mögen ihre Abstammung vergessen ihrem Vvlksthum entsagen und >hr Herz verschließen gegen die Lcidcii ihrer Stamnicsgenvsscn. Sie ver mögen es nicht zu lassen, daß Gott, der Allmächtige, die Deutschen weniger lieben sollte als die Angehörigen anderer Völker, welche in Tausend Arbeitern in's .Handgemenge; mehrere Soldaten und Ar beiter wurden schwer, Hnuptmann Depierre tödtlich verwundet. Amerika. Die Angestellten der New-Aorker Pferdebahn ha ben abermals ihre Forderungen erhöht und den Dienst heute Mor gen von Neuem eingestellt. Eine Polzciübtheilnna von 500 Bäum wurde am Nachmittage zur Begleitung eines Pferdebahnwagens aniaeboten und fand starken Widerstand. Später gelang H ein Abkommen mit den Streikenden zu treffen, wodurch der Streike beendet wurde. Außerdem ist unter den Arbeitern der Südwest- Pscrdcbahn eine Streike ausgebrochen. Die Zahl der Streckenden beträgt etwa 9000 Plan». Beamte der Pferdebahn sind jedoch dabei nicht betheiligt und wird der Betrieb der Pferdebahn dadurch nicht gestört. ö Nesidenztheater. Eine weise Selbstkritik scheint Herrn Ernesto Rossi wenig eigen zu sein, sonst würde er wohl das wunderliche Experiment mit semem Thorane unterlassen haben. Seine drei viel besseren Rollen, Kran. Othello und Hamlet, wären sür ein nur 7 "Abende umsassendes Gastspiel des Guten genug ge wesen. Hauptveranlassung war wohl, sich als deutschredender, resp. radebrechender Künstler vorzuführen, wozu Gutzkow's Literatur strengenden Vorbereitung. Wer Friedrich Haase als Thorane im besseren Ensemble gesehen, mußte diesmal nicht nur enttäuscht, sondern degontirt werden. Vier lange Akte und uur bei einzelnen Momenten volles Gelingen in der Hauptpartle! Alle Schwächen dieser Gutzkow'schen Gelegenheitsdichtung, die späterhin ein richtiges Komödiantenstück zum Paradiren mit Mätzchen geworden ist, traten nock auffälliger als sonst hervor: die weibische Sentimentalität des Helden, die gespreizte Unnatur der Charaktere, das dreiste, altkluge Gebühren des jungen Goethe, die Wichtigthuerei mit dem niedli chen Tändelgedichte „Kleine Blumen, kleine Blätter", namentlich auch die Entstellung des Goethe'schcn JamilieicknldeS mit dem possenhasten Zubehör. — Ernesto Rossi ist alles Andere, nur kein Gras Thorane. Er handhabt das deutsche Idiom mehr als un- deutsch, mit peinlicher Mühe und ohne Geschick. Sein Französisch möchte eher kcmveniren, aber es fehlen der nasale Accent, der nöthige Fluß und der elegante Konversationston. Recht störend »uirkten auch die gedehnten, zu hell klingenden Vokale, wie sie den Italie nern eigen zn »ein Pflegen. Wohl half ihm die große schauspielerische Routine über manche Schwierigkeiten der Rolle hinwcg. Zuletzt gefielen besonders der Vorwag der Erzählung und die Bertzöhnungs- szenc. Im klebrigen freilich war der hochbedcutcnde Künstler, dessen tragische Darstellungen zur Bewunderung wrtrcißen, kaum, wieder zu erkennen. — Frl. Augspurg gab sich redlich Mühe, durch klang volle Deklamation und bewegliches Spiel darüber hinwegzutäuschen, daß ihre Individualität derartigen Rollen widerstrebt Tie Schürfe der Gcsichtszüge wäre vielleicht für den jugendlichen Schiller passend gewesen, aber nicht sür Goethe. Trotz dem Wohlgefallen drolligen Misogunenkummer der Gretel (Frau Bauer) nicht viel zu lebhaiter Wirkung kam. B. Seuberlich. ihren" Seelsorgern die treuesten thumeS finden, und nur zu leich ütcr und Förderer ihres Volts- nur zu leicht werden sie irre an den Worten des Priesters und nn der Wahrhaftigkeit seiner Lehren, wenn der selbe dir Bethätigung des deutschen Stamuicsbcivußtseins als sünd haft bezeichnet. Frankreich. In Dccazcville macht sich das Bedürffüß nach Arbeit geltend. Die Grube Fivmh »ahm die Arbeit wieder ans. Ter seiner Majorität »ach communistische Pariser Gemeinderath votirte, unter der Maske der Uiiterstütznng von Bedürftigen. 10,(XXI Frcs. »ür die Streikenden in Decazeville. — Gallot. der Attentäter aus dem Pariser Börsensaale, erklärte in dem Verhör des Weiteren, er habe in dem Tempel derPlutokratic ein „nothivendiges" Excmpel statuiren »volle». Die Flasche, welche Gallot hinnntcrschleudcrte. cuthielt Blausäure. Die beiden ersten Schüsse versagten. Durch eine abtzrallende Kligel wurde ein Börsenbciucher leicht am Beine beschädigt. Einem anderen Börscnbcsucher fiel eine abgeplattete Kugel 'zwischen Nock und Weste. — I» einem an, Sonnabend in Paris abgehallenen Ministerrathe kündigte der Kriegsnnnisler, General Böulangcr. an, daß er in Kurzem einen Gesetzentwurf zur Unterdrückung der Spionage vvrlegc» werde. iVtlyien. Anläßlich eines Streiks entstand in der Fabrikstadt Renaix ein« förmliche Emeute DaS Militär gerietb mit mehreren Briefkasten. .*« P. N. in R. bei Z. in S. „Eine arme Mutter (Wittfrau) hat einen Sohn in Preußen bei einem Artillerie-Reg. dienen; der selbe hat au» Kommando in Erfurt den Examen, uin die Oberscucr. werker-Schule in Berlin besuchen zu dürfen, out bcstairden; hat nun betr. Sohn durch den Besuch dieser Schule in Berlin persönliche Unkosten und wodurch 7 Wie lange dauert diese Schule und nach »nie langer Zeit hat derselbe auf eine Anstellung zu hoffen?" — Besondere Unkosten erwachsen den zur Lberseucrwerkerschule kom- mandirten Aspiranten nicht. Dieselben müssen jedoch eine Kapitu lation von 4' s Jahren eingchen, in welchem Zeitraum der rund 1'stjähligc Schulbesuch eingcichlossen ist. Die definitive Versetzung zmn Fcncrwerkspersonal des Trnppcntheils und die Ernennung zmn Feuerwerker erfolgt nach Feststellung der Prüfungsresultale aus Befehl der General-Inspektion der Artillerie. Feuerwerker erhalten auch nach 12jähriger Dienstzeit den Civilversorgungsschein. .** Unglück!, junge Frau. „Bin ich verpflichtet, die Schulden meines Mannes zu bezahlen, welche er vor unserer Ver- hcirathnng gemacht hat? Können mir meine Möbels und dergl. weggenommen werden ? Ich habe so wie so nicht viel und soll nun au» so eine Art darum kommen!" — Sie haften nicht mit Ihrem Eigenthum sür die Schulden des Mannes. W. Wiesne r. „Wenn im Reichstage der Postetat oder Milikäretat zur Berathung steht, sind dann die bayrischen resp. auch württembergischen "Abgeordneten von der Theilnahme an den Sitzungen oder von der Aditimmung ausgeschlossen, da Hapern und Württemberg eigene Militär- bezw. Post- und Lelcgraphcn-Ver- waltnng haben? — Nein! Gottschalk. „Thcile inir doch etwas Näheres über den Fürslcn Alexander von Bulgarien mit. Ich habe große Symtzathic sür denselben Fürsten und möchte auch seine Vergangenheit wissen." — Wegen des Herrn Gottschalk ist unseren Leiern nicht zuzumuthen, daß ivir das, was bereits über den Fürsten mitgethcilt wurde, noch einmal vorsetzen. Hätten Sie das Blatt aufmerksamer gelesen. »*» N. N. „Kann ich meinen Nachbar gerichtlich bestrafen lassen, welcher mir meine gute Hauskatze erschlagen und sie einem Arbeiter zum Verspeise» gegeben hat?" -- Es ,wird sich hier um einen geringen, mit GefängnWrase bedrohten Diebstahl handeln. P > pin der Kleiiie, Klingcnthal. „Woher stammt der Ausdruck: „Ta ist gleich früh Niicht!" — En» säumiger Schuldner, der, als er noch im Bette lag, vom Exekutor unsanft geweckt wurde, that neulich obigen Ausspruch. »*» (?) „Von wem ist die Bismarckplatz-Anlage geschaffen wordcn?" — Der Bismarckplatz erhielt seine Anlage 1872 und wurde dieselbe seitens der städtischen Gartenverwaltung angelegt. Die Planung geschah ans dem Platze, welcher bis 1871 der Prager Platz hieß, durch Obcringcnicur Manch die Ausführung erfolgte durch Stadtgärtncr Gröpke. «-*. F Krämer. Scifscn. „Ist cs recht und der hohen Staatsrcgiernng sür das Wohlwollen der Hebung hiesiger Spiel- »vaarcn - Industrie angepaßt, daß königl. Waldarbeiter bei Holz auktionen die .Hölzer so weit im Preis treiben, daß ein Fabrikant und Arbeiter solche nicht erstehen nnd verwcrlhen kann, und ist hiergegen Beschwerde zu führen und wo?" — Bein» Kgl. Finanz ministerium. F. „Giebt es ei» nntrüglichcs Mittel gegen dgs so lästige Schwindcliawcrdcn bcin» Tanzen? Kriegst auch eine Wurscht, wenn wir backen! — Nein, das rommt ganz auf den einzelnen Fall a». Fraae einen Aut und ib Dein Tuchinenzeug selber 'stk §1 .01
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