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Dresdner Nachrichten : 05.07.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188607051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860705
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860705
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1886
- Monat1886-07
- Tag1886-07-05
- Monat1886-07
- Jahr1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.07.1886
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I-Ä! vnldm. r.Ustr, . ÜL LSL . Zrlvn, >a. Smr S>»>,»inc akae Ertcheineii. der nmt ärgern, A»s- ^n>iertionsül„,imae aeae.l, tzrünum-rniidoralitunl» diinst Priel- 2ar«n «. voticimadliina. Äioeiaie A«« «mmMLe rknommlrlk «». »o«cti> ErptMone» an- hur Ruck- >«» Man,Mvie """ Tageösätt fiir Politik, I. KesMsMchr. BSrsm-nichi. Frem-mkille. 2Lluis uinl Ssdissö. kr!t/> H»ii8vn, dir. 4,1., vmptoiilen «lureli Vr.mvä. ftortdolvu. Umiioüsrunosn, N«p»r,- tursn,plo«i«a,»o»ils^ii»- fvtiruiig, mLrsig« ?r«I»«. ktLdUi-l ntl «77. lieber < 1000 »I!vr 8t«r»t«rn ervlrkt. Oi^rr. « o rr i^ 26 i.Wellinei' Ltr.äbi. . --- M H Läeks. u. Lxl. kr6U88. Lofpkoto^lapb, L Vre«<lvn, Lankkaas, 8e«8tr»88v Xo. 10. A E, Herll», Qv>pLt^erpI»1» IS. LsberUwall, ImtMi ko von UM, Gi^ti!liii!l,IiZI. UfitPMU vmUli, MkMMtlm. Nr. 186. 31.r-ttms. ^«sla-e: 42,000 Sr»l. SttirrstnataXstcklr« »kr »NI l>. Juli: iitordwrstwin» «o» inlillrrer Sliirie »et I. . . durchschnittlich ftarkrr «rwSlkung m>« ge »- und stellrnwriseu Niederschlägen. !^«oAr>eN IZZlr. lemderainr kälirr. Montag, S. Juli. rele»ni««e der „Dresdner «achrichteu". Sagan. Das Geschenk des Kaisers» eine kostbare Vase mit Ansichten der Palais von Berlin und Babelsberg. zur Iubelscirr für das herzogliche Paar bestimmt, ist soeben ciiigetrvsscn. Em S. Der Grvßherzoa und die Grvßhcrzogi» von Mecklenburg- Schwerin sind hier eingetroffen und im Kurhanse ghgcstiegcn, Wien. Die Kaiserin hat ans ärztliche Anordnung vorläufig die Kur in Gastein ausgeaebcn, dürfte jedoch nächsten Monat wie- dn dahin zurückkehren. Der Markgraf Lllfied Patlvicini und der Sekretär der niederländischen Gesandtichast, Crommelin, sind aus einer Großglvckner-Tonr vernnglnckb Gesteru Abend aus Linz ein- acriosfenen Nachrichten zufolge sind beide Tonrislen ausgestiegen: bis zuin sogenannte» Glockncrgrat konnte ihre Spur verfolgt wer den. von hier weiter ist jede Spur verwischt. Mau nimmi an, das; sic auf dem glatten, mit Ncujchnee bedeckten Boden auSgeglittcn und in den Abgrund geratbrn find. Beide Vernichte sind liier lehr bekannte Persönlichkeiten, die früher schon starke touristöchc Lei- sinngrn vollbracht hatten. Die beiden Führer, die sic begleiteten, werden gleichfalls vermchr. Madrid. Die Teputirtcukammer hat nach einer sehr erreg ten Debatte, in welcher der Ministerpräsident Sngasta die Republi kaner als Feinde des Vaterlandes bezeichnet, die Adresse an die Königin mit 233 gegen 68 Stimmen angcnonnncn. New - Aork. Das englische Kriegsschiff „Terror" hat aber mals 2 amerikanispe Fischersahrzcnge bei Shelburne an der Küste von Neuschottland mit Beschlag belegt. — Nächsten Dienstag und Mittwoch wird sich Ihre Majestät die Königin nach Schwarzenberg und Schneeberg begeben, wo selbst man bereits grobe EmpsangSftierlichkeite» vorbereitet. Auf kürzere Zeit wird die hohe Frari auch in Ncnstädtrl weilen. — Se. Kgl. Hoheit Prinz Fried rill, August ist aus Mehadio in der ungarischen Hauptstadt einaetrosfen. — Infolge der Aussage eines hochgestellten ManneS ging in der Stadt das Gerücht, unser geschätzter Mitbürger Herr Dr. med. E. Güntz, Struvestr. 17. sei gestvrben. Dies beruht auf einem Jrrthum, da Herr Dr. Güntz nicht krank gewesen ist. sondern sich deS besten Wohlseins erfreut und seine ärztliche Praxis nach wie vor ausübt. Möge sich auch hier bewähren, daß dein Todt- ^ ^WiWWMH-. rr.E«r schasts-Gesellschaft (Kannncrgut Lohmen und Bastei) batten sich ca. 40 Theilnehmer eingefunden, welche am Sonnabend früh halb 8 Uhr in Pirna von Mitgliedern des Landwirlhschnstlichcn Vereins Lohmen und Umgegend anf das Herzlichste begrüßt wurden. 18 zweispänuige Geschirre, welche der bctr. Verein in liebcns- würoigster Weise für die Festthcilnehmer zur Verfügung gestellt batte, brachte die Herren bis zu Schumann's Mühle im Liebethaler Grund. Von hier wurde der Weg durch den romantischen Licbc- thaler Grund bis zur Lochmühle zu Fuß zurückgelegt, nachdem man unterwegs verschiedene Steinbrüche besichtigt hatte. Nach einer kleinen Erholungspause bei „Mutter Schmidt" in der Lochmühle brach inan gen Lohmen auf. wo ein opulentes Frühstück in» dortigen Erbgericht bereit stand. Herr Gemeinde - Vorstand Frenzel aus Wedle» bewillkommncte hier die Gäste in warmer und herzlicher Weise, worauf Herr Ingenieur Evtl; aus Berlin den Dank der Ge sellschaft abstattcte. Unter Führung des Herrn Amtsvcrwalters Aichelc begann nach dem Frühstück eine eingehende Besichtigung des musterhaft eingerichteten und verwalteten Kammcrgutes Lohmen. Piliikt 12 Uhr wurden die Wagen wieder bestiegen und um 1 Ubr langte die animirte Gesellschaft auf der Bastei au. Ein opulentes Diner, welches den, dcrmaligen Besitzer der Restauration, Herrn Lenkrvth, allseitige Anerkennung rintrug, vereinigte nunmehr die Theilnehmer und Mitglieder des obgci annieil Landivirlhschasliichcn Vereins bis gegen 4 Uhr. Herr Hähnel-ElberSdors widmcle den Herren Gästen einen poetischen Willkommen, worauf Herr E>sth- Kerliii die Mitthcilung machte, daß Se. Mas. der König von Sachsen Mitglied der deutschen Landwirthschatts - Gesellschaft Lc- worden sei, hieran ein begeistert aufgenomnieiieS Hoch auf «^e. Majestät knüpfend. Nach 4 Uhr wurde der Rückweg durch den Uttewalder Grund nach Wehlen angetretcn und gegen Abend langten die Herren reich an schönen Erinnerungen wieder in Dresden an. — Vom herrlichsten Wetter begünstigt veranstaltete vorgestcm der aus jungen Künstlern bestehende Kompo > > t > onsvere > n . M oPpe sein diesiährigcS Sommersest. welches der feierlichen Enthüllung des Gvckclbeindentmals zu Mappwitz - Dohna galt. Außer den Mitgliedern des Vereins hatte sich eine große Anzahl Gönner und Freunde der Mappe — ». A. »ahmen Prof. Tr. Schilling und Prof. Pohl an dem Ausflug Thcil — in der laut Einladung wünichenswcrthcn „deutschen Banerntiacht" auf dem Böh mischen Bahnhoi eingeiundcii, rnn sich Mittags 1 Uhr per Extrazug nach dem nahcgelegeiicn Mügeln sichren zu lassen. Von hier ans ging es zuFußnnd per Wagen nach dem etwa 40 Min. entfernten Dohna. Böllerschüsse ertönten. die Schuljugend beiderlei Geschlechts mit Ranken und Fahnen geschmückt, begrüßten die Ankommenden mit freudestrahlende» Gesichter». Nachdem sich der Fcstzua geordnet, setzte sich derselbe, iinter Vvranritt von drei Bauern den Marktplatz überschreitend in Beweguiig und zwar nach de», landschaftlich reizend gelegenen Dohnaer Schützenhaus. Nach einer kurzen Kasfec- und Bieipanse erfolgte um 3 Uhr das Signal zum Ausbruch nach dem festlich geschmückten Marktplätze, woselbst das Denkmal des berühmten „Gockelbcin" noch verhüllt stand und Hunderte seiner Enthüllung hanten. Nach vvrheriger Nel»crgabc des Werkes durch den Bildhauer an das Festkomitee, erfolgte die von prächtiger Lamie aetragcneFesrrede desBUrncrmeisters von Mappwitz (Herr Schwenke). Derselbe erheiterte durch seinen vortrefflichen Humor arff das Höchste. Er entrollte ein geircues Bild der großen Verdienste des in tovter Masse verewigte» Mcislers. Der Schöpfer dieses Werkes hatte es versucht, die ^laiuc im „Trcil'tchen" Geist zu bemale», was auch nach der huinvriffischcn Seite vollständig gelungen ist. Musik. Schulkinder. Ehrenjiingsrauen nnd Böllerschüsse trugen nach Kräften dazu bei. die Feslstiinmung zu erhöhen: es machte ganz de» Eindruck einer ,.NiedcrwalddciiknialSenth>illungsfeierlichkeiIsne:ikral- prvbe". Nachdem der FestakniS sein Ende erreicht, venab man sich wieder ans die Festwiese. Hier gab eS nun Spiel, Tanz, EirknS und Paiiorama, Alles war dazu ungethan, das Fest in der n»ge- trubtesten Stimmung verlausen zu lasse». Selbst die „altehr- würdigen Häupieck' Ivnrde» beim Anblick dieser harmlosen Freuden und „moinniientalcn" Scherze wieder jung und trnnmtc» sich zurück in ihre eigene akademische Studienzeit. DnS. wie cS heißt, von Herr» Hoftheatennaler Rieck gemalte Schlachtcnpaiioraina slellte i» Bezug ans Naturtreuc seine Dresdner Schwester unzwcffelhaft in de» .Hintergrund: der Maler batte die Pulverwolsin nicht erst per zrehen lassen. Abends 8 Uhr wurde unter Lrthciligiiiig Aller ans »er Festwiese eine Polonaise arrangirt. welche sich nach dem Saale des Schiitzenhauscs bewegte und sich daselbst in einem fröh lichen Tanz auflöste. Küche nnd Keller waren zufriedenstellend, der Hmnc'r jedoch unbezahlbar. Die Mappe ist durch dieses Fest um ein schönes Blatt reicher geworden, welches wohl »i der ersten Linie Herrn Schwenke zum Meister hat. Tie ersten Strahlen derSonn- tngssonne werdtii wohl Manchen der Hcimkehrciidcn an den neuen Tag genialnu habe». — DaS heftige Gewitter, welches in den gestrigen Morgen stunden über unserer Stadt iiiedelging, dürste glücklicher Weise in Dresden keinen Schaden angerichlet haben, wenigstens war der städtische» Feuerwehr kein Fall eines Blitzschlages bekannt. Da- acae» geht uns von privater Seite die Mtthcililiig zu. daß der Blitz den Besitzer des Bahiibosvrcstanrants '» Nadebeul betäubt nnd einen Fleischerlchrling erschlagen habe. Andererseits hat der Blitz in Oberschöna bei der Haltestelle Frankenstciii in das Hnbrich''che Gut eingei'chlagcn nnd ist dasselbe total eingeäschert worden. Der entstandene Schaden ist gewiß ein ganz bedeutender. — In den ersten Morgenstunden hatte sich, wie häufig in dieser Jahreszeit, eine große Menge Leute mit Kindem, ausgerüstet mit Kannen, Körbe» u. s. w. nach der Dresdner Haide begebe», »in Pilze zu suchen und Heidelbeeren zu sammeln. Leider sind dieselben durch das beftigc Gewitter in unliebsamster Weise in ihrem Bergnügcn und dem Nnchgehcii nach Verdienst gestört worden. — Nachdem das Wasser der Elbe wieder zurückgelrcten ist, können die Dampsschitie an den Stationen Dresden-Neustadt, Waldsthlößchc» nnd Hosterwitz wieder landen. — Mehrfachen Gerüchte» zufolge, daß die Fortsetzung der Bier'ichen Turnsahrt vv» Graz nach Triest überhaupt nicht z» Stande komme, erklärt zctzt der Kreisturnratb durch Direktor Bier, daß durchaus kein Grund zu solch' übler Nachricht vorhanden ist, daß sich vielmehr der Turnverein „Eintracht" in Triest, wie die ganze deutsche Kolonie zu cmcin frohen Feste rüsten, welches de» iächsischrn Turngnstcii den Aufenthalt in jedrr Hinsicht zu einem schönen und genußreichen gestalten wird. Nicht minder erklärt der selbe aber auch: Mancherlei außerordentliche Verhältnisse und Wünsche, die manchen unserer TunisahriSgcnosscii die Entscheidung über seine Thcilnnlimc an der vierten Alpentiimfnhrt diesmal er schwerten, iodas; in der vünktlichcn Bestellung eine Verzögerung An treten mußte, und der Umstand, daß von den Meertumsahrcni eine den Kceis- ili am den - Zuschlages überbauvl abznsehe». Neben diesem Bier'scbcn Turner',»ge geht am 19. Juli der große von der Staatsbalm nach Linz und dem Salzkaiiniiergiit abgelassene äußerst billige Eztrazng nach jenen Theilen Oesterreichs ab: ebenfalls an demselben Tage fährt mit gewohnter Promptheit Eduard Gencle nach München und der «Schweiz. Voraussichtlich werden sich viele Reisende finden, die diesmal die Todesstcl'le König Ludwigs nnd >c»e Märchcm'chlösser in den Alpen besichtigen wollen. — Dem Privatbriefe eines bei den h v lländiichen Truppe» die »enden Dresdners ans Padcmg -- aus Sumatra — entnehme» wir nachfolgende Stelle», die genauer fein dürsten. Diejenige», welche zuweilen die Lust zum Eintritt in die niederländische Kolonial-Armee verspüre», etwas abzuküble». Der durch einen vierjährigen Aufenthalt am Sumatra mit den kliiiiatiiche» und politischen Verhältnissen vertrant gewordene nnd imvlgc seiner Fälligkeiten zu einer ziemlich behaglichen Stellung gelangte Lands mann berichtet, das; Legenwärlig mindcsteils ein Drittel Soldaten deutscher Zunge am Smiiatra >e«p. in den gcsammten niederländisch- indischen Brsitzmigen dient. Am meisten weide der deutsche Soldat durch die ihm von der europäische» Bürgerschaft bewiesene tomle Verachtung gekränkt. Dies rührt daher, daß man seitens der Holländer Indien als eine Veriorgmigsanstalt ftir Landeskinder betrachtet. Dies habe leider zur Folge, daß die Fälle zu 'eiten seien, in denen der intelligente Tcutschc sich eine gute Stellung in der ii'di'chen Gesellschaft erringen kann. Die Strahlen umerer glänzenden Siege 187071 haben aber auch aus das Natioiialgefiilil unserer bicr lebende» Landsleute erwärmend gewirft. Unsere Reichs'ölme be dienen sich im Verkehr mit den holländische» Kameraden jetzt meist ihrer Muttersprache mit dem Hinweis, es stehe Letztere» besser an, dent'ch z» lernen, als ihnen, sich die bolländsiche Sprache anzu- eigiren. Was die Höhe des WerbeaelSes antangl, schreibt »mer Landsmann, das; das Handgeld nichi, wie früher vielfach auch in der Presse behauptet war, iiir den angeworbenen Soldaten durch schnittlich tW Gulden betrüge, sonder» jeder Nichtniedertänder mir 200 Gulden erhalte. Andeceneits widerlegt er die vielfach ver breitete» falschen Nachrichte» über Gemmen, denen die holländischen Soldaten durch die Ranbziige wilder Thiere ansgeietzt seien. Es sei unwahr, wenn gesagt wird, es siele so mancher Soldat den wilden Thieren znni Obter, schon ans dem eimachc» Grunde, weil in den betreffenden Distrikten ein crireillichcr Mangel an solchen Bestie» herrsche. Wohl aber lehre die Erfahrung, daß sv mancher Soldat den Mangel, die Unkenntnis; nnd Bcg»ei»lichkeit der Aerzte mit seinem Leben bezahlen nniß. Die geringe Bcdentnng von Hollands Macht zeige sich namentlich in Atieh lAtschin). Tie kriegerische Bedeutung der Aljehncien habe sich imincr mcbr ge steigert. während ans der anderen Seite der Schlendrian nnd die Günslliiigswirthschaft der holländischen Berwalliina an türkische Verhältnisse erinnerten. Wenn die Dinge sich »i der bisherigen Weise weiter entwickeln, werde die Position Hollands »n nördlichen Thcile Sumatras bald »»haltbar sein. Kugeln und Klcwangs der Alchinese» würde freilich wesentlich durch eine Krankheit, die nun bereits seit enirm Jahr die Reihen der holländischen Soldaten auf Atschin »i schrecklicher Weste lichtet, unterstütz!. lieber Ursache nnd Wesen dieser Geißel. Beri Beri genannt, seien sich die indische» Aerztc noch gänzlich im Unklaren nnd wüßten kein Mittel dagegen. Jcdensalls nicht mit Unrecht »rinne man an. daß das schlechte und wenige Essen in Veibindung mit dem außerordentlich schweren Dienst die Aerzic machtlos niachl nnd daher eigentlich die Mililär- Iiilendanlur den Arzt spielen müsse. A» dieser Krankkeit, einer Art Wassersucht, litten früher nur die javanischen Soldaten: setzt konniieii fast »nt jedem Boote ans Aticb derartige Patienten i» Padang nnd Batavia an. Nach einer lebendigen Schilderung über die kriegerische ThätigleN der amrülirerischen Eingcborenen, theilt der Schreiber des Wciicrcn mit, daß am 18. Febr. d. I. dir Hiobspost in Padang eingetrofsen sei, alchinesische Banden seien mordend und brennend in Dell, speziell in Lankat, eingefallen und hätten ioinich ihre .Kriegssiilirnng gegen Holland auch ans die atchinesischeil Nachharreicbe ausgedehnt. Hieraus wirft unser Ge währsmann noch einen Blick am die mit gepanzerten Waggons be fahrene zur Beibtiihmig der Posten dienende Eisenbahn;'!recke Koka Radja-Lanibaroe rc. Jeder, der diese Strecke besalm» müsse, setze sein Leben am's Spiel. Zn beiden Seiten der ganzen Bahnlinie knallte» Gcwclirschüsse am den Zug. ja hin nnd wieder werde von den Anffländischen auch ein Lila tinländoche, ziemlich lange Kanone) abgcseuert. Der Schreiber wünscht schließlich diesen „rosigen Zu ständen" gegenüber den Tag herbei, an welchem sich eine wirtlich deutsche Kolonie gründet, um dann seine Kräfte einem vaterländische» Unternehmen widmen zu können. — In Leute witz b. Nieia ereignete sich am Sonnabend ei» s ch rc ck l i ch cr U » gl» ckssal l. Der Gutsbesitzer Striegler hatw in der Ricsaer Gasanstalr Anwniakwasscr geholt und in die Iauchengrilbe gefüllt. Um nach der Pumpe zu sehen, die >l»c». Dienst versagte, steigt der Kriecht hinab, wird aber sofort betäub, uud kommt nicht zurück. Nach einander steigen min der Besipcr Striegler. dessen Schwager, sowie der Gutsbesitzer Hcnnig hinab, Jeder, mn die Vorangehenden zu retten, alle Vier aber finden de» Tod, Ter Gutsbesitzer Fehriuann. welcher zuletzt hinahslieg, wird zwar noch heramgezogcii, ist aber so betäubt, daß für sein Lebe» gefürchtet wird, — Die Uebcrsübmng des verhaftete» Steucneimiehmers Pilz i» Riesa nach Dresden veranlaßte an, Donnerstag eine recht am. regende Szene am dein Bahnhose, Pilz war bereits vor 12 Ul» in Begleitung eines Gericbtsbeamten aus Dresden mittelst Wagens nach dem Dabiihvse gebracht worden und fand bis zum Abgänge des Zuges Unterkommen »n Pvlizcizimnicr. In der Stadt war die Abführung ichnell bekannt geworden und hatte sich bis halb 12 Ubr eine große Menschenmenge aus dem Perron angesamniell. Ganz kurz vor Abgang des Zuges wurde Pilz durch die Vorhalle »ach dem zn seinem Transporte infolge telegraphischer Bestellung berciis in Wurzen reservirten Koupce abgetührt. Es entstand ein geradezu btäiigsligender Tumult nnd ist es nur der Geichwindigkeit. inst welcher die Sache vor sich ging nnd dem besonnenen und r»nsicl>- tigen Abwehren seitens der Polizciorganc zu verdanken, das; die aufgeregte Menge nicht dazu kam, sich zu Thätlicl,testen hinreißeii zu lassen. — Die Schloßreslanration bcz, Schloßichänke in Pirna, wie die »engewäblte Bezeichnung lautet, blickt am 1, Ottober d. I. auf ihr IbOjäliriges Bestehen zurück. Bereits im Lame dieses MoncftS soll das Jubiläum gefeiert werden. — Bei dem Hanptzollamte Schanda n sind in der Zeit vom 19. Februar bis mit 6. Juni d. I. ilisge'a»i»it22I0 beladene Fahr zeuge zur Abfertigung gelangt. — Indem sogenannte» schwarzen Teich: bei Altenberg wurde der Fabrikarbeiter MattbeS ans Geising ertränkt amgcsmidc». — Am Freitag ereignete sich in der 9. Abendstunde bei einem Schlcußenban in Frei» erg ein beklagcnswcrtbcr Ungsticksfall. Eine Frau, welche ein Kind ans dem Arme trug, lehnte sich nnvor sichtig mit der ganzen Schwere des Körpers an die Barriere a». welche nachgab. so daß die Frau inst dem Kinde i» die tici'e Schleiche stürzte. Ein Schlossermeister holte mit Hille mehrerer anderer Herren die Veriingtückte heran', welche schwer verletzt in das Stadtkraiitciihaus geschafft wurde, während das K'ind unbe schädigt gesunden wurde. — Aus dem Erzgebirge. Ter Vorsitzende des Erz- gcbugsvereins, Herr Dr. Köhler, wendet sich in einer Bekannt machung gegen die Unsitte, nach welcher einzelne Wirthe von den Touristen tiir Vier sich höhere Preise bezahlen lassen, als von den Einbeimischcii. Der Genannte bittet um Mittbeitung solcher Vor kommnisse. damit cvent. solche Lokale öffentlich bekannt gemacht werden können. — Nächsten Sonntag findet im Theateriaalc des Krhsiall- palastcs in Leipzig eine Konkurrenz im Velveiped-Kililst-und Ouadrillemhren statt. Der geplanten Festlichkeit, an der auch aus wärtige Vereine thciliiehmeii. sieht man in de» betreffenden Kreiser, mit hohem Intereise entgegen. - Amtsgerich t. Die pekuniären Mittel zur Anschaffung einer kleinen El>esla»dsloko»wl>ve (vulgo Kinderwagen, wie es im Bolksiimnde heißt), mangelten dem bisher unbestraften Buchbinder Karl Gvttstied Dippmaim, 1851 geboren. Sein Faiiiilieiivatcraiige erblickte am 8. Juni ein derartiges Möbel zur Aufnahme junger Sprößlinge in einem Keller des Harstes Eliicnstraßc Nr. 10 und »m Vehemenz eignete sich D. das nothwendige Gerät!' widerrechtlich an, welches dem Bezirlsantieher Friede! gehörte. Das entwendete Obielt ist aus 31 Mk. larnt und wird dem rcnmütbige». ohne Zweifel in Bedrängnis! gewesenen Angeklagten eine Getängiiißslrase m der Dauer von Wochen zndiklirt, wovon eine Woche durch die Uiiterillchuiigshait als verbüßt erachtet ist. — Jedenfalls ist es cme bvdenlow Frechheit, sich in ein unbekanntes Restaurant zu setzen, eiilwrechenve Atzung begehrend, wenn der Besteller vrm der twst liste» Leere seiner Kasse nnterrichtct ist. Aehnlich erging es dem Mechaniker Hermann Anton Löwe, 1802 zu Kaitz geboren, der sieh am 2!. Juni onn8 üwo» in die Kißlich'sche Restanratio» ans dem Johanncsplatz begab und daselbst Sodawasser, einfaches Bier ge iielmiigte. ferner drei Havannahs verqualmte, Wohl wissend, keinen Nickel sein eigen zu nenne», verursachte der Gast eure Zeche von 69 Pfg. AlS ihm der Boden zu warm unter den Füßen winde, versuchte der durstige Menich sich auf französisch zu empfehle», wurde aber bei diesem Vorhaben rechtzeitig erwiicht. Diele Zech Prellerei hat der Angeklagte mit 3 Tagen Gefängnis; z» verbüßen. Da sich derselbe seit dem bctr. Tage in Uiitersiichunc-.s'aait dcniidct. gilt die nusgcworscnc Strafe als abgemacht. Tnim prüft, wer den Durst empfindet, ob den Weg zur Zeche die Börse findet, der Durst ist kurz, die Rechnung lang! — Der .Handarbeiter Moritz Otto Engelmann lernte in einer Wirthichast den Goldsrhlägcr Seil; kennen. Beide traten den Nachhauseweg gemeinsam an. Bor der Terrasse aus dein Zeughausplatze nahmen Beide an; einer Bant Play und überließen sich, besonders betäubt durch de» lieblichen Liiideiiblüthendiift und alkoholische» Genuß, den süßen Träume», wie sie Morpheus herporzanbert, Engelmaiin erwachte und will zu den Füßen seines schlummernden Genossen ein Portemonnaie erblickt haben, welches ec an sich nahm nnd heim!ich damit weg trollte. Mittlerweile Waide Seitz wegen EanipirenS ftitgciioinmcil und nach dem Palais Isinter der Frauenkirche befördert. Bei der Visitation daselbst bemerkte Seit; de» Verlust seines Gcldbebaltcrs. in welchem sich 2 Mk, 6tt Psg, bcwnden. Sein Verdacht net als bald aut den sriiherei: Begleiter, der kurz hieraus sist'tt wurde, Ten Geldbetrag batte Engelmann in ciuleizuhila verkneiol, Ter sich zu einem Geständnis; iehr schwer bcaueniciidc Angetiagle wird des Diebstahls ftir überführt erachtet und zu einer Olägige» Ge'ängnil:- strasc verurlhcilt^ * Ehescheidungen in Amerika. In St, Louis (Mstwiiiie) wurde» kürzlich sechzig Ehepaare an einem Tage getchieden, wobei sich ergab, daß dir Lösung der Ehe nnlerTentschen größteistheils wegen Bcrlusseiis des gemeinsamen Hauslialles seitens des emcn Dbeiles erfolgte, während unter den Irländern Unverträglichkeit, d. h. ewiger Zank nnd Streit, rrstp. Prügelei der Grund zur Eiiireichuiig der Ehe scheidungsklagen gewesen. S VS cv 4» " S v) V«. cv iLttl«»'*«,»,, vom 1, Au«, »«romeler na» csfar «Statt, Wallsir.Nr.l!'. Mittag» I Ndr: 7LS Mitttm., 2 aciaiirn. rilkrinomkirogravi, nach Sicann,»,. Lcmilrratnr: höchste: >7«. Grad WSriile, niedrigste: l'! Grad Wärme. — ari,:, Gewitter. Mittags dedesti. West-Wind, Wasterstand der Sldr »m «. Aul!: Sä tzim, «her Nnl>
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