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Dresdner Nachrichten : 10.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188608107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860810
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860810
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1886
- Monat1886-08
- Tag1886-08-10
- Monat1886-08
- Jahr1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.08.1886
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weit «Mia« »u Boulanaer». — ü>n»sm von Parts, wüche »um Lchlofle Eu gehörten, hat in Dtevp« ^geordnet, datz^^EneekorpS-äommandant«,^lft d»j ^könatr Revue üd« iß« Truppen abhalten und dabei Belohnungen a ibeilen sollen. Die Overste» haben ihr« Regimenter c zu nispiziren. — DerPrinz Napoleon soll sich in sein« m Genf außerordentlich langweilen, trotzdem er sehr suche au» Paris erhält. Zum 1k- August, seinen iverden Prinzessin Clotilde mit der Prinzessin Lätitia Mathilde und Prinz Roland Bonaparte eintreffrn hin »e>l «„gegen wird nicht erscheinen, jedoch versichert man. daß, wenn mchiedene Eventualitäten, über welchen noch ein Gcbeimniß '" ' " rten, eine Versöhnung zwischen Later und Sohn ber eden könnte. Augeiiblicklich ist der Kronprinz von irr über den Gemmi-Paß nach der Schweiz kam. der »beim». 3» 3 Tagen wird er seine Reise kortletzen iner bohen Mutter, der Königin von Italien begeben. EM RL >Tntz odurä gellvrt. ute Dock in Cardiff auS Rusorr, welche em« vre» «mgrschifft hatte, fand durch m KohlengaS eine schreckliche Explosion statt, wol ratrose» mehr oder weniger echeblich verletzt wurden urde am beschädigt. Da» Vorderdeck flog in die loote. Masten und Takelage verbrannten. London. Lord SaliSburv wird einer Einladung deS Loch« mavor» von London zu dem im Lause dieser Woche stattflndenken et imbu^ Am 4. Angreifer gegen Ort etwa eine legen ist. Da» «.MS «n. gelang gen. Die . enerol Low längte zu spät an. . isurgentenbande, die einen Theil der alenmyo gebildet hatte, Thayebin^nreder, welcher seile von dem Militärposten in nd ist sehr unruhig. rlusten zu Loi ' sinbuyyoon oe- ichivebt, rintreten, eine . l'kigeiührt werden könnte. Italien, web Gast seine» i und sich tu seiner - Der Präsident der Republik bat dem Erbprinzen von Tunis als Zeichen besonderer Freundschaft da» Grokkrenz der Ehreilstgion ver liehen. — In Versailles ist eine der größten WohIIyäteriniien der Meuschheit, Mme. Andrer Walther, 84 Jahre alt, gestorben. Alle iiliönen und edlen Unternehmungen fanden in ihr eine eifrige Megeri». wofür ihr n»in die Zeitungen lange Nachrufe widmen. Oie war Elsäsierin, Tochter deS Generals Walther und verlor ihren ältesten Sohn al» Major 1670 im Kriege, während ihr jüngster infolge der Kriegsstrapazen nach langem Siechthum starb. Sie war eine glühende französisch-elsässische Patriotin und liefert« täglich Beweise davon. AIS 1870 die deutschen Truppen die Umgegend von Pari» besetzt hielten, erschien ein gekrönter ArmcekvrpS-Com- mandant auch auf dem Schlosse ..deS Ombrages". um sich daselbst einzuquartirren und versicherte ihr, daß nichts vernichtet werde» wurde und ihr Hau» unangetastet bleiben soll«. Losort sagt« si,: ..Blei» Hau» ist ggr nichts werth I Möge cS in Asche gelegt werde», wen» nur Frankreich von Ihrer Gegenwart befreit wird! — Es scheut, daß alle Verbrechen, bei denen die Lied« etwa» zu thnn hat. von den französischen Richten, sreigesprochen werden. Gestern war es der gleiche Fall mit Mme. Demais, welche auS Versehen den Borlier anstatt ihren Liebhaber vitrivlisirte und heute ist eü ein Kellner, der seine Frau, welche Cbansonettensänaeri» in einem Casä- Eonzert war, während deS Vorträge» erschoß, weil sie ihm mit ihrem Partner im Spiel untreu geworden war. — Ein großer Menschcnauflaus wurde in der Umgegend der Hallen über die Bou levards bis vim Concorhienplatz durch die Kellner verursacht, welche gegen die Ttellenvennlttesiuigs-Jnstitute öffentlich demonstrirten. au einem dieser Vureauö fchlugen sie die Fenster «i». denwlirte» die Schilder und verursachten solchen Lärm, daß die Polizei eine Charge in die Lust abaeben mußte. Alle derartigen Geschäfte wurden geschlossen, die Inhaber fluchteten in die Keller. In der Nne de Pont Neuf entfalteten sie eine riesige Trikolore, äüi deren weißem Felde mit rothen Buchstaben zu lesen war: »Armee der Gelechtigkeit!" Diese Fahne wurde später konsisrirt. Der Zua war bereits lOOO Mann stark, ohne die Frauen und Gamin» zu rechnen, weiche ihm alS Reugierige folgte», als er die Redaktion des „Cri du Penple" erreicht hatte, der man eine Protest-Adresse hinauf- ßlückle. Von da gingen sie die Boulevards entlang. dlS zur Rue St. Honvree, wo sie furchtbare Zerstörungen anrichtoten und ihre -tollegen zwangen »ützugehe», so daß die Restaurants- und Easä- Wirlhe gezwungen waren, ihre Lokale zu schließe». Die Tumul- liurnien wurden erst im Laufe des Nachmittags auSemcurder ge« trieben, nachdem zahlreiche Verhaftungen voraenommen worden waren. Der Grund dieser Kundgebung ist in den wadrhaft trau rigen Verhältnissen zu iucheii, in denen sich da« Kellner-Personal befindet. Die Kellner sind nicht wie gewöhnliche Dienstboten fest engagirl mit achttägiger Kündigung, sondern können mit dem Tage, von einer Stunde zur anderen, entlassen werden, ohne daß ihnen irgend welche Entschädigung zukonnnt. Deshalb ist für sie ein BlaciruiigS-Burcau das nothwendigste Institut: sie müssen einen Ort haben, wo sie verweilen können und sicher sind, schnell Stellung zu finden. Wenn nun ein Kellner nicht l4 Tage ans leinen» Posten bleibi, wird er als „extra" betrachtet und ihm nur OHO Jrrs. pro Tag iür seinen Aufenthalt gerechnet, bis ihm wieder eg, Platz be wegt isl. Bleibt er aber länger im Dienst, so gilt er für „festange stellt gewesen" und muß 30 Frcs. am ersten Monat seines Gehalts lahlen. Diese Preise und daö parteiische Gebühren der Stellen , , . . parteiische veiiiiiiller, besonders Ausländern gegenüber, verursachte die so laut - - ». " Dosne, Schwester taats geäußerten Klagen. — In Marseille hat Mlle. Dosne, der Frau Thiers, das Haus der Großmutter des berühmten — niaiiiics angekamt und der Akademie der Wissenschaften in Marseille geschenkt mit der Bedingung, daß daS Zimmer, in welchem Thiers seine Kindheit vcrlehtc, intact gehalten werde. Außerdem hat Mlle. Dosne die Summe von 100,000 Frcs. zur Verfügung gestellt, um das Hans den Anforderungen der Akademie gemäß einzurichb is Hc ^ Dasselbe wird an ieinem FrieS eine Tafel tragen mit der .. Zimi ehrende» Andenken an den Befreier de» Vaterlandes I Ai? der Eo,merzng nach Marseille den Bahnhof von Ollionles- Et. Nazaiee verließ, hörte ein Reisender, Dr. Tardie», einen Lärm »u Reheneo»pee, was ihn mit einigen beherzten Reisenden ber- anlasle, längs dem Trittbret hinzugehen, um nachzuschen. Gerade als ec die Thür össncte, sprangen aus demselben Conpee durch die a.were Thür zivei Nonne» und ein junges Mädchen heraus und bliche» läutend ani dem Damme liege». Der Dr. Tardien bemäch- icgie sich eines Jiidividunins, eines Waffenschmieds aus Ciotat, der enigestaiid, in das Damenkoupee eingedrungen zn sein, ohne jedoch eme döse Absicht zu haben. Er wurde auf der nächsten Station njurlchten. Inschrift: I" chen und die beide» da ihr Weitertransport in der Polizei überliefert. Das junge Mädchen Ncnme» wurden in das Spital getragen, . Folge der beim Sprunge erlittenen Verletzungen unmöglich war. Italien. Die Nachricht von einer Erkrankung des Papstes ist unbegründet. Tecielbe erthcilte noch Sonntag Abend Audienzen. I» dem vom Papst an die Gesellschaft Jesu gerichteten Breve beißt es: „Unter den Gegenstünden des Schmerzes, weiche unsere Seele in Mitte der tiesen Verwirrungen der gegenwärtigen Zeit am »leisten betrüben, bcfinden sich die Ungerechtigkeiten und die Schlech tigkeiten, womit man die religiösen Familjen der regutärcn Orden belastet. Gegründet durch große Heilige, sind sie der katholischen Kirche, deren Schmuck sic bilden, uyd der menschlichen Gesellschaft selbst, welcher sie bedeutende Vortheile gewähren, sehr nützlich ge wesen. Zu afleiiZeit,,, haben sich diese Orden höchst verdient ge macht um die Religion und die Wissenschaften: sie haben auch v-el zum Heile der Seele» beigctragen. Infolge dessen lieben wir es, wenn sich nur die Gelegenheit dazu darbietet, den religiösen Familien daS Lob, das sic verdienen, zu spenden, so wie es unsere ' laut und öfse "' ' »iss, Vorgänger thatcn. sie perd Wir lieben M All! und öffentlich unser wzr wissen, daß seit . en es, ihnen laut und ö geneigtes Wohlwollen zu bezeige». Wohlan, langer Zeit eine neue Ausgabe des Werkes „Das Institut der Ge sellschaft Jesu" porbereitet wird. Wir ergreifen daher mit Begierde dieic Gelegenheit, unsere Liebe der Gesellschaft Jesu, die sich so verdient ükiMckt hat »IN die Kirche und die Gesellschaft, zu be zeigen. Wir bestätigen und gewähren von Neuem Alles, was in diesen Brieten enthalten ist und was von denselben hergeleitet wird, ebenso mich die Privilegien, Immunitäten, Exemptionen, I»d»l- genzen. Alles und IedeS, was der Gesellschaft, sei es direkt, sei es in Gemeinschaft mit anderen Orden, zugestonden worden, voraus- gesetzt, daß diese Konzessionen der Gesellschaft selbst keinen Schaden bringe» und nicht durch daS Konzil von Trient oder durch andere Konsumtionen des Heiligen Stuhls abaeschafft und widerrufen worden sind Daher dekrejiren wir. daß die gegenwärtigen Briefe letzt und in Zukunft Kraft, Dauer und Wirksamkeit haben sollen. Geschmückt mit io vielen Verdiensten, empfohlen durch das Konzil von Trient selbst, überhäuft mit Lob von unseren Vorgängern, möge mm die Gesellschaft Jesu sonfahren ' enUesseltkn Hasses gegen die Kirche Jesu ü Zweck ihr^ Bestandes zum größte» Ruhme k Heile der Seelen. — Beredter als alle Pävst! Neuzeit spricht dieses Breve dafür, daß die l bleibt, mag nun Leo Xlll. oder Pius IX. Alle „Privilegien, Immunitäten u. s. w.", r ' ...» . - „ 'j„ m Mitte des ungerecht blisti, zu «reichen den SotteS und zum ewigen ichcn Publikationen der Inrie im Wesen dieselbe an ihrer Spitze stehen. Räten u. s. w.", »velche dem Orden jemals crtheilt mordest sind, vestätigt der Papst in diesen, Breve ganz aus drücklich, er wird folgerichtig auch dafür sorgen müssen, daß Überall die Hindernisse hinweggeräumt werden, welche irgendwo der Wirk samkeit der frommen Väter entgegenstehen. Und so wird man denn bei dem herzlichen Einvernehmen, daS gegenwärtig zwischen dem Vatikan und dem Fürsten Bismarck besteht, nicht daran zweifeln dürfen, daß ein Antrag auf Aushebung de» IcsuitMesekeS bei der preußischen Regierung keinen! unüberwindlichen Widerstande be gegnen wird. Die „Germania" wußte, wa» sie that, alS sie dem päpstlichen Vreve die erste Stelle in ihrem Blatte eimitumtc. Belgien. Minister Tlwnissen erklärte, der DtaatSvoran- schlag werd« mit einem Defizit von 32 Millionen Franc» schließen. nur vurcv Luasiengewalt mevergedrucrt weroen ronnte. E zahlreiche Verwundungen und Verhaftungen. — Ein junges chen, Henriette Tvzer, wurde in der Kolonialausstellung Bettelei verhaftet. Man hatte gesehen, wie sieden vorüberge Genehmigung seine» Plane» zur Wiederbelebung Dongola» er halten. — Äu» Alexandrien wird berichtet, daß der Mniisterrath unter dem Präsidium des Kbrdiv« beschlossen hat, nicht den Rekla mationen de» Er-KhediveS Folge zu leisten, der eine Pension von 20,000 Pf. Sterl. au» dem Nachlaß seiner Mutter verlangt. — Dex neue Vicekönig von Irland, Marquis os Londonderrv, wurde be» seiner Landung in Dublin am Bahnhof von Stockton durch den Mayor und den Magistrat feierlichst begrüßt und ihm eine Gtück- ivunschadresse überreicht. Der Vicekönig erwiederte, daß er Alles thun werde, wa» in seinen Kräfte» steht, um Irland zutricden und glücklich zu machen. Al» Irländer kenne er de» Volke« Brdüftnisse. Der^Jubel, sicher dielen Worten folgte,, war groß und verfolgt« In Cast! niedergelrgt, . . . . , , .. .... Sonntag mit einbegriffen haben wollten, obgleich sie a» diesem Tage nicht arbeiten. Der Besitzer hat die Maschinen Welträumen lassen, damit kein Schaden daran geschehen kan», und will nun den Streik aushalte». — In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag entdeckte man eine FcuerSbmnst am Bord de» „Eamperdvwn eines der letzten Panzerlchiffe, da» sich aut der Rhede von Porthi moutb befindet. Glücklicherweise konnte inan da» Feuer löschen, eh» dem Schiffe ein ernster Schaden zugeftigt war. — Die Ruhe störungen in Belsost hoben zu Verwundungen von 50 Personen und Hunderten von Vechaftungen geführt. Die Polizei ist vollständig unvermögend, die Massen zu bewältigen und die Stadtbehöeden sehen ohnmächtig den Metzeleien und Denwlirungen in den Straßen zu. Die Situation im Norden Irlands ist sehr beunruhigend und es ist die höchste Zeit, ernste Maßregeln zu treffe». Der Mayor von Bellast beriech in einer Versammlung die zu ergreifenden Maß regeln zum Schutze der Stadt. Ma» wählte ein Exekntiv-Koniitee, um die Vertheivigungsmaimichastei, de, esiadi zu vermehre». Der Generälinspektvr de» irischen Constadlerkorps hat den Befehl er halten. sich sofort nach Belfast zu begebe». Eine an allen Mauern angeschlagene Proklamation befiehlt die Schließung der Brannd Wkinkneipen und aller NabrunaSmittel-Läden von ti Uhr Ahendt an. Auch werde» alle Abend Uinzüge, das Singen und Musizire» in de» Straßen verboten. Die Situation in der Stadt verschlimmert sich trotzdem zusehends. Selbst die der Polizei zu Hilie geeilten Soldaten konnten die Ordnung nicht wieder Herstellen. Die Menge warf Steine auf die Soldaten und empfing die Polizei mit Pistolen schüssen. Diese sah sich genöthigt Feuer zu geben und bald be deckten 150 Perso»«e». theils todt, tdeils verwundet die Wahlstatt Infolge dessen war die Wuth der Wenge auf das Höchste gereizt. sie griff von Neuem die Polizei an. wobei em Constabler förmlich zerrisse» wurde. Erst nach Mitternacht kehrte etwas Ruhe ein, doch mußlen die Truppen unter Gewehr bleiben. — Nicht nur in d herrscht Meuterei, auch au» Indien werden Straßenskandale statt, die Es gab junges Mäd- ellung wegen ..... .. . . vorübergehenden Herren eine gvldgcrdnderte Karte hinreichte, aus welcher eine Bitte um Unterstützung für eine Wittwe mit 6 Kindern gedruckt war. Die Angeklagte ist eine Goubcuiante, Tochter eines kleinen deutschen Beamten. Ihre Mutter war englische Lehrerin gewesen und halte sich mit ihre» K Kinder» nach dem Tode ihres ManneS nach Eng land begeben, wo sie von den Verwandten ihres Mannes Unter stützung erhoffte, was aber nicht der Fall war. Der Richter ließ das IMHrige Mädchen gegen die von einem mildherzigen Advokaten gestellte Caution auf freien Fuß. Im Gerichtslaal anwesende Damen vermittelten ihre Aufnahme m einem Gouverneß House. Sie hatte seit 3 Tagen keine Schlafstelle und kein Esse» mehr gehl' Irland. Im Laufe des Abends des 7. d. M. wiederholten . Belfast sich die Ruhestörungen; zwischen den Ruhestörern und der Po lizei und de» die letztere unterstützenden Truppen kam cs mehrere Male zu heftige» Zusammenstößen, hierbei wurden gegen 50 Perso nen verwundet. Äin Sonntag letzten sich die Ruhestörungen im Ver laufe des Tages fort. Es kam zu wiederholten Zusammenstößen mit der Polizei, die mehrere Male genöthigt war, von der Schußw " Gebrauch »u machen. Viele Personen wurden verwundet wurden militärische Verstärkungen verlangt. Ans die Taktik, welche demnächst die Parnelliten einschlaaen werden, läßt pi» Artikel ihres Organs, des „United Irelano", schließen, worin cs heißt: „Wir haben jetzt die traurige alte Auf gabe zu beginnen, englische Staatsmänner zu überzeugen, daß unter keinen andere» Bedingungen als Konzession, die englische Herrschast i» Irland je etwas anderes sein wird, als eine Affaire von Bauo- netten und Handschellen. Unter keinen andere» Bedingungen sollen sie oder wir Fernals Frieden i» diesem Lande genießen. Mit Lord Abcrdeen's Abreise endet vorläufig Gladstone, und Casilercagh be ginnt. Mehr alS das. was Gladstone's Bill bot, werden wir fast sicher kriegen, weniger darf kein Vertreter Irlands anzunehmen oder darüber zu niitcrhandel» wagen. Dazu wird England sich mit mehr oder weniger guter Miene nach einem neuen Kapitel von Erbitterung und Unrecht entschließen müssen. Dis dieser Tag er scheint, werde» die Lastleteaghs, weiche es porziehe», sich in der Beherrsch»»» des irische» Volkes zu übe», dies mit Hilfe von Kugeln und Schafotte» zu thun habe». Das Einzige, was zu thun der Negierung möglich ist, ist, Zwang anzuweuvcn, und das Einzige, was dem irische» Volke möglich ist, ist, sie zu hassen, ihr Widcfttand zu leisten und ihre Pläne von ganzem Herzen und mit aller Macht zu durchkzmzen. WaS der Ausgang eines solchen Konfliktes lein wird, muffen die Menschen benftheilen au» der Ge schichte von 7 webevotte» Iahrhuntzerteu eitler englischer Bemühungen. Aspirationen zu unterdrücken, welche nnt dem Herzen unserer un- üverwindlichen Rasse verwachsen sind Däne»««:?. Der König von Griechenland ist in Kopenhagen eingetrvffeii und von den Mitgliedern der königlichen Faniitie am Bahnhof enipsangen Wochen. Stntzland. Deiiicnigeil bulgarischen Offizieren, welche »n letzten bulgarisch-serbischen Krieg» die russische Kriegsakademie ver lassen haben, um am Krieg« theilzuiichmcn, wurde von der russischen Regierung gestattet, wich« ihre Studien in der russischen Militär- Akahmne sortzusetzen. Der Kaiser hat dem Sultan abermals ein Geschenk gemacht und zwar in Form eines kostbaren Zobelpelzes. Der Minister des Auswärtigen, v. Gier», ist Sonntag m Familienangelegenheiten und zum Kmgebraiich nach Franzensbad abgcrcist. Der österreichische, italienische und englische Botichafter, sowie der deutsche Geschäftsträger verabschiedeten sich am Bahnhof. Türkei. Trotz der ihr von verschiedene» Seite» erthcilte» JriedenSversicherunge» mißtraut die Pforte doch Rußland und »e sucht sich für alle Fäll« vorzubereite». In Makedonien soll durch die Euiiühnmg der allgemeinen Wehrpflicht sür alle Muselmanen vom 18. bis 40. Lebensjahre mit zwei Dieiistjahren so rasch als möglich eine stehende Armcc errichtet werden, welche einschließlich der Artillerie und Mite re i 60,000 Mann stark sein wird. Ucberall werden genügende Militärdepots errichtet. Um die Truppen nicht mehr nach anderen Centren schicken zu müssen, sollen min auch in Kleinasien, Syrien und Arabien ähnliche, von Golk Pascha eni- vsohlene Maßregeln zur Ausführung gelangen. E« soll künftighin Alles durchaus rationell betrieben werde», auch in Koiistantiuopel, woselbst die Muselmanen bisher militärftei waren. Amerika. Das Gericht i» El Paso verurtheilte den ver hafteten Redakteur Cnftiua zu »iniähriger Zwangsarbeit und zu 600 Dollar Geldstrafe, im Unvermogensialle lOOtägigem Getangniß. Birma. In Birma dgWN die Kampfe der Engländer mit de» Eingeborenen fort. Am 30. Juli stieg eine starke Abtheifung von Insurgenten unter Führung von Bol, Onadama aus de» Bergen hernieder und griff den Militärposten >» Salenmyo am westliche» User an. Die Insiirgenteii konnten die britische» Pallisa- den nicht stürmen und umzingelten daher Salenmyo. Leutnant Cotton, der dort koimiiaiidirt, signnlisirtc um Beistand, und zwei Kolonnen wurden von Ginbnyyoon und Mimby zu seiner Unter stützung abgcsandt. Die Kolonne an» Sinbuyyoon erreichte Sale»- myo am 1. August. Nkajor AUinfau leitet» den Angriff «egen dt» 3ause wieder im Kgl- Hos?^eater i> zum Theil neu besetzt: Frl. Saal repräsen Sie Ehristine, Frl. Löffler die Therese uni Brüll in Keutllet»«. s Die beliebte Oper „DaS goldene Kreuz" eht heute nach langer Pause " ' " Szene. Die Rollen sind zu irt zum ersten Male die Christine, Frl. Löffler die Therese uns Herr Derart! den Bombardon (früher von Herrn Fischer dargestellij. 's- Um vielseitigen Anfragen zu genüge», sei hier nochmals dar auf hiiigewiesen, daß i» der katholischen Hoskirche daS Requiem von Cherubim zum Andenken an Eugen Degele morgen l Mittwoch), und zwar VormittngS 11 Uhr. zur Aufführung ommen wird. -s »Nächste» Mittwoch gcfftirt im Leipziger Stadttheater Frau Franziska Ellnienreich als Alexandra in dem gleichnamige» Drama von Richard Voß. -s Die morgen aus dem „Weißen Hirsch" siattsindendc Reunion wird wiederum Vortcäae von hervorragendem Interesse biete». In derselben wirken u. Ä. mit: Die Kgl. Hoffchauspielerm Frl. Masson. Overmängerin Frl. Delvuda vom Hottbealer in Ham burg, Opernsänger Kramer vom Studttheater m Düsseldorf, Kgl Kammermusiker Fricke. -s Wie das Andenkei, Franz Liszt's am besten zu feiern ist, hat jetzt der Giaßkerzog von Sachsen-Weinim durch eine sehc beachtenswcithe Anregung in einem Schreiben an den Hoftheater- intendanten v. Loun klar gestellt Der fürstliche Verehrer des ver ewigten Meisters wünscht, daß eine Liszt-Stiftung begründet werde, durch welche begabte Schüler und Schülerinnen mit Prä mien unterstützt und Stipendien verliehen werden sollen. Ter Sitz der Oberleitiiiia soll Weimar, und nvar in der früheren Wohnung Liszi's. fein. Dort sollen die zu Präinürenden von nnisikalischen Autaritälen geprüft werde». Zunächst wird dieser Vorichlag von bervorrggendeii Vertretern der Tonkunst, die jetzt in Bayreuth ver sammelt sind, beratheii. Auch geht an die Kiinsilerschait das Er suchen, sür das Unternehmen dnrch Vorstellungen und Konzerle zu lviiken. 4 Aus derLeit des amerikanischen Gastspieles EmilScarias, das für den Sänger so bedauerliche Folgen hatte, wird eine recht drollige Geschichte erzählt, die seinerzeit der Künstler selbst leinen Bekannten zum Besten gab. Scacia sollte in Devenjer City singen. Auf dem Konzertprogramm war u. A. Wotans Abschied von Brtinnhilde aus der „Walküre" mit dein Feuerzanber angc- künpigt. ' ' '" ' nicht Ml vellmeister ^ dem Podium nicht angebracht werden konnte, unterblieb die Num mer aus der „Walküre", und Scaria sang statt dessen Sarastros Arie „In diesen hetl'gen Hallen". Da man das Publikum von der Programmveränderung nicht unterrichtet hatte, entstand ein spaß hafter Jrrihum eines Berichterstatters in den, „Herold and Star" von Leventer City. Derselbe schrieb eine spallenlange Lvburcisung der Wvtan-Arie, vvn welcher Herr Scaria „ans stürmisches Verlan gen deS Publikums sechs Strophen gesungen". f Herr Karl Mittel!, der ausgezeichnete Bühnenkiinstlei» gestern in seinem Familienkreise zu Blasewitz seine silberne .ochzeit geleiert. Glücklicherweise schaute er nicht mehr mit ge trübtem Auge auf die Semigen, da er von seinem Augenleiden gänzlich befreit ist. -s Aus Eiigelberg schreibt man uns: „Sie haben uns hie sigen Dresdnern neulich viel Freude gemacht durch den Engelberaer Brief, in welchem Sie die VerdienNe unserer Landsmännin, der Frau von Eerriui, gebührend Hewvrhvben. Wir lesen hier natürlich irden dritten Morgen nach Erscheinen die „Dresdner Nachr.", und Sie können sich denken, daß dieselben hier — 1000 Meter überm Meeresspiegel — immer hoch aufgenonnnen werde». Rücksichtlich des Konzertberichtes lassen Sie sich vielleicht die kleine Berichtigung gefallen, daß die Engländerin, an welcher alles echt und ichon nt — Stimme Talent und Erscheinung — von Geburt eine Belgierin und Schülerin der Marie Saß in Paris ist. Sie hat sich, wie ich ans eigener Anschauung bestätigen kann, über das ihr gespendete Lob gletscherhaft gefreut und zum Dank noch öfters dafür gesungen. Mit musikalüchen Kräfte» eisten Ranges ist unser Luftkurort sehr wohl assortirt, man geht ja hierher, um die durch Musik etwas al- terirten Nerven zu beruhigen und die Stimmbänder wieder elastisch zu machen. Freilich in diesem Sommer, wo man fortwährend das optische Malheur hat, daß der Himmel grau ausschaut, während er doch sonst blau ist und daß man statt des richtigen TitliS mit seinem Gletscher nur das Hotel Titlis yiit seiner Dependance zu sehen kriegt, kann man sich hier zuweilen auch den schönsten Sliimn- bänder-Nhemnatismns znnehen. Da aber bei jedem Wetter die Lust hier an Einem zehrt, jo ist cs durchaus nicht gteichgiitig. was man verzehrt und da ist es ein Glück, daß hier die Pensionen sehr gut sind, namentlich des Hotels Sonnenberg, das ich Jedem aus- orücklich empfehle» kann. In der Schweiz finden die Hotels be kanntlich auch viele Tausend Fuß hoch immer den Weg zum Porte monnaie der Reisenden, der Wilth und die Wirthin aber der Pen sion Sonnenberg sind gcmüthlicher als ihr Beruf und finden auch de bat hock erg . ... . en Weg zum Herzen ihrer Gäste. Wenn ich Ihnen schon gesagt habe, daß wir hier Ueberflnß an musikalischen Größen haben, so muß ich hinznsiigeii, daß dadurch die Veranstaltung von musikali schen Unterhaltungen nicht gerade erleichtert wird, denn die BerusS- niusiker mache» cs wie die Aerzte, sic verleugnen sich, um nicht Praktiziren zu müssen. So befindet sich hier ein durch seine im Gc- werbehause zu Dresden im vorigen Winter gegebenen Kvnzerte sehr bekannt gewordener Pianist und Komponist, welchec Hürden stolzen Jiikoaiiitonainen „Prinz" führt und auch Bekannten gegenüber die Tarnkappe nicht nbniniiiit. „Sic thnn sehr wohl, mein Prinz, sieh vorzuseben mit Menschen — nur mit Unteischeidnna". sagt Do mingo zu Carlos. Nun im herbst, wenn wir Alle die Hvtel- nummer längst abaestreist haben, ans Wiedersehen in Dresden in den Konzerten des Herr» — Prinz." -s Das Leipziger Stadttheater soll künftig auch jedes Jahr seine Soimnerferien habe». Herr Direktor Staegemann ge denkt, eine darauf bezügliche Eingabe bei den städtischen Behörden zu machen. Außerdem wird in Vorschlag gebracht, das Theater- Orchester um I Meter tieier zu legen. Im deutschen LandeSthealer zu Prag findet heute eine Liszt- Gcdächtnißfeier statt, bei welcher der mich hier schon bekannte Kla viervirtuos A. Reißenauer (Schüler LiSzt's) aus Weimar mitwirkt. -s- Der Leipziger Gewa»dha»sko»zert-Dirigcnt Herr Prof. Dr. Carl Ncinecke hat vor einigen Monaten eine komische Oper in 3 Akten, betitelt „Auf hohen Befehl", deren Text er selbst mit Be nutzung der Riehl'sche» Novelle „Ovid bei Hole" verfaßte, voll endet. Neue komische Oper» höheren Styls sind letzt das Seltenste auf dem Gebiete der dramatischen Musik. Deshalb muß es nm io willkommener sein, wenn ein io feinsinnige., begabter Komponist wie Carl Reinecke mit einer derartigen Novität bervortritt „Auf oben Befehl" ist bereits vvn 5 Bühnen: in hambnrg, Lübeck, Schwerin, Kassel und Nürnberg ziir Aussührmig in nächster Saison angenommen worden. ß Für die Münch euer H o sb ii lnie werden »nn manche für einen Theil der Mitglieder empsindltche Einichränkiingen ein- trelen. In der Oper sind die Gehalte der Mitglieder, soweit dies möglich war, herabgemindcrt worden. Ter abgelanseiie Kontrakt von drei Solvkräftcn wurde nicht wieder erneuert. Auch sollen statt der eine sehr theurc Inizeimnng crtvrdernden Eintagsovern, wie sie unter der Regieruiigszeit des Königs Ludwig )I. g,»gesuhlt zu werden pflegten, wieder mehr ältere Oper» gegeben iverden. f AuS Amerika ist jetzt eine sehr vornehme Sängeein. die Gatt»; de- portugiesischen Gesandten, Grat Nog»eiras in Washington, nach Europa getoinme», um sieh der italienischen Bühne zu widme». st Sobald die i» die Mode gekoimueiien BiiknienschriMeller beim Ausbeuten eines neuen Stückes erwischt werden und schon Miene machen, den Entwurf auszudcnken, schlagen sowrt ihre bestens abgerichtetcn Rcklame-Signaliste» nn die große Glocke. LW verrnth jetzt der Berliner „Theoierielegraph" von Mahortselnisch ein sensa tionelles Geheimnis; der Welt, daß Herr Oskar B l n m en t h nl wieder rin neues Stück unter vcr Feder habe, welches wie alle Blumcntlial'sche» Stücke, in der „guten" Gesellschaft spiele. Der Titel? Um Gvttcswillen, der bars »och nicht verkündet werde» Sollte sich denn Herr Blnmenthal gar nicht erbitten lasse», den Titel auch seinen lieben Freunden mitzutheilen, damit die von Neu gierde gepeinigten Mitmenschen wieder ruhig schlafen können?
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