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Dresdner Nachrichten : 28.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188608282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860828
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860828
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14, 16-17 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1886
- Monat1886-08
- Tag1886-08-28
- Monat1886-08
- Jahr1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.08.1886
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r«r I. », '»»»». A» ,ei »er «egitrmi, Tageöktt für Uoktik, AillttsMi,. KesMs«nkch, MchMW. ZremtE. Nü-MlI. Ksil«tn,ob«ll, 8el»«.Xece»8»tr«i, VV»ü<!l»inII«o, V»rn»»r - Talctiun, klLiäriomvn, VLilelcerlndell«», vlrweuumtütngstrrLedgll, ltei»«ii»»e8»i> otc. Lnrßvu 8VIme, vrssäon, VUsSriiirvrstr. Lid. u. tioplitewslrnu»« U »w poRxlutr. kLiSüt-^LZ-VLlt 6ar1 kolvlwlt, vr«»«I«n, » HVv1a>lL«1r»»»v 2, <n»8» ä«ill vippolöiivolckaor I'I»tr), besorgt unä vorrevrlliot Uatonto aller Utlnäer dsic»ontlich prompt uncl dillissst. IvalLNVLlI Olto Wnlff — A b'tlr äis I>rv»«Ill«r »lsolirlolitvii, sovio kllr »II« ! LILttsr clor Welt nimmt ru tariünLüsixon kroissn Insorato an äio erste unä älteste ^nnonevn-Lxpvättlon HWtzWtem L Vvzler, vr^deii. , . «QQLlu»« anä >Vvitor- j dstüräorluix dvr OtkorL-Lriokv gratis. VvIvH^oi» Air. LLVV» ^ >Virtu«tmo ^ksassrme äor ^imonv«, äLuIervto tlö "" — - - ULtol kr«U88i8Ldvr Kat. L« v^äoa. KckffMmße 8. »»VDVL » A V URSELS VRLVL LL VLß im ^bonnomont. Ilooimoktun^voilst vuowa.. Isvrnsprvvlistvllv Isr. 1225. Nr. 240. 31. r-«,r,s«,. Auflage: 42.000 Srpl. WiiteruuilS-Aulfich««» für 28. A»»uft: Westwind v«n miillerer Stirkr bei durqfqniitliq mittlerer «ewöikunn. ohne «elenllicht NledkrsihlSgr. Iem»cratur wenig vcr-ndcr«. Dresden. 188«. LUMMbCNd,28.Anglist. vrrcmtwortliibn Redakteur kür Pvlllislhtö vr. Emil Biere» in Dresden. Die Ungeduld des bulgarischen Volks, seinen nunmehr erst recht geliebten Fürsten Alexander mit unermeßlichem Jubel zu empfangen, wird auf eine barte Probe gestellt. Die Rückkehr des Fürsten nach seinem Lande verzögert sich ganz merkwürdig. Es erscheint heute sogar als keineswegs bombenfest, ob sie jemals wirklich erfolgt. Es war schon auffallend, daß Alexander, der ursprünglich, nach seiner Landung in Reni (auf russischen. Roden) nach dem rumänischen User übcrgesetzt werde» wollte, diese Absicht und damit den nächsten Weg nach Bulgarien ausgab. Rußland gab ihn zwar frei, aber »öthigte ihn,, den Umweg über Odessa zu wählen. Warum zögert der Fürst, sich in die sehnsüchtig ihn erwartenden Arme seines getreuen Volkes zu werfen? Trüge er sich etwa mit Abdankungsgedanken? Sobald er, dem heißen Verlangen seines Volkes entsprechend, wieder in Sofia cingczogen ist, io wird die Wuth Rußlands keine Grenzen kennen. Der Battenberger, der den Russen und sonderlich den, Zaren verhaßteste Mann, wieder auf den Thron Bulgariens eingesetzt, er, über dessen Sturz die russische Presse in einen geradezu unsinnigen, jetzt aber doppelt lächerlichen Jubel ausbrach (den Beweis dafür findet der Leser in der Tagesgcsch.), er stellte als bul garischer Fürst die Verkörperung der Niederlage des Zarenreichs dar. er wäre das lebendige Denkmal eines schmerzlich nagenden Schinlpfes. Rußland würde nicht ruhen, noch rasten, bis es diesen Schimpf losgeworden, es wird Bulgarien, so lange es Fürst Alexander regiert, niemals zur Ruhe kommen lassen. Will also Fürst Alexander die Zukunft seines Volkes freundlicher gestalten, so kann sich wohl seinem landesvätrrlichcn Herzen die Erwägung nusdrängen: Sollst Du Deinem Volke nicht auch dieses letzte, schwerste Opfer bringen und um seiner Zukunft willen Deine eigne Person dahin- gcben ? Der Fürst würde sich aus diese Weise für seinVolk opfern. Denn daß er nicht im Zorne von ihm schiede, daß sein ansänglicher Un- muth über die Undankbarkeit seines Volkes gar bald bei der besseren Erkenntniß von dessen herrlicher Treue gewichen ist. daß er sein Volk nicht für die Schurkenstreiche etlicher feiler Buben büßen laßt, darf man nach dem Verlaufe der Ereignisse annehmen. Mit solchen Erwägungen mag sich in dem Koupee deS Eilzugcs, der ihn von Neni nach seiner hessischen Heimath trägt, der bcklagenswerthe Fürst grübelnd beschäftigen. Vielleicht will er in Darmstadt den Rath seines Vaters cinholen; dort kann er auch die Meinung des Kaisers Wilhelm vernehmen. Die glücklichste Lösung wäre es, daß er auf Grund eines Uebercinkommeiis mit Rußland »ach Bulgarien zurückkchrte. Dies würde den, tiefverlctztcn russischen Stolz seinen Stachel nehmen und einen wirklichen Frieden bedeuten. Aber dieser Ausweg ist zu vernünftig, als daß man ihn erwarten dürfte. Es ist jetzt, da man eine erste unparteiische Erzählung von dem nächtlichen Uebcriall des Fürsten hat. zweifellos, daß hier eine „kaiserlich russische Revolution" ihren Handstreich versuchte: der mit dem Pauslavismus vermählte Nihilismus glaubte sich unter den schützenden Fittichen des russischen Adlers ein grobes Buben stück erlauben zu dürfen. Tie Treue eines einfachen Volkes hat die Schandthat zu Schanden werden lassen, sie hat außer dem Despotismus auch der bochberühmtcn Diplomatie eine beschämende Lektion ertheilt. Kein Versuch, das Zarenreich rein zu waschen von der Mitschuld an dem Handstreich in Sofia, hat Aussicht auf Er folg. Die Thatsachen sprechen zu deutlich und laut. Man wußte zwar, daß das Zarenreich nie wählerisch in seinen Mitteln war und vor keiner Revolution oder Gewaltthat zurückbebt, aber noch nie hat Europa solchen klaren Einblick >n sein falsches Spiel erhalten. In Bulgarien mag's werden, wie da will — das moralische Ansehen Rußlands hat einen bleibenden Knick erlitten. Daß die übrigen Mächte im Voraus von dem Plane Rußlands unterrichtet waren, ist ebenfalls anzunehmen, nicht aber, daß sie ihn guthießen. Sie haben ihn, der Noth gehorchend, schweigend zuaelassen. Die Erhaltung des Friedens stand ihnen obenan und so mögen sie dem Vorhaben Rußlands kernen Wider stand entgegengesetzt haben. Jedermann sieht ein, daß behufs Er haltung des Friedens unter Umständen schwere Opfer gebracht werden müssen. Aber dafür hat das unverdorbene RcchtlichkeitSgefühl deS Voltes schlechterdings kein Verständniß. daß man dabei unsittlich Mittel, Trcubruch und Menschenraub anzuwenden habe. Nu. minder wurde das Volk empört durch das Treiben der offiziösen Blätter. Die frivole Art. wie die Berliner „Post" und die „Köl nische Zeitung" das tzinwegräumen eines rechtmäßigen, von Europa anerkannten Fürsten als ein verdienstliches Werk priesem hat daS ' ' ' Die mittel- selbe auch zehnmal N sür die Freiheit Europas geführt, eigenen Bitzen zu "ziehen. Würde nicht Frankreich sich sofort auf uns stürzen? Würde nicht England das alte Doppelspiel erneuern und auf seinen Krämervortheil anSgehc»? A» den Westmächten Europas ist es, sich mit Mittel-Europa zu verbünden, um Rußland den Weg nach Konstantinopel zu verlegen und Europa nicht kosakisch werden zu lassen. So lange Frankreich nach den Vogesen starrt, so lange England nur donnernde Leit artikel loslüßt. so lange werden auch, aus Selbsterhaltung, die mitteleuropäischen Kahermächte es abiehncn, allein die Freiheit Europas zu vertheidigen. Der alte Gladstone, der mit seiner Nnssen- frenndlichkeit so viel zu der Uebermacht des Zarenreichs beigetragen, thnt vorgestcm aus der Durchreise nach Bayern in Brüssel einem Interviewer gegenüber die Aeußernug: „Alexander wird nicht nach Bulgarien znrückkehren." DaS wäre im höchsten Grade schmerzlich, Freiheit und Recht litten gleichmäßig, aber man klage in erster Linie den blöden Nachcdu»sl der Franzosen und den Krämersinn der Engländer an. Doch, so wie vor der Sounabcnd- nacht in Sofia, so mächtig gebietend itcht Rußland nicht mehr da. Rußland hat, seitdem ihm das bulgarische Volk die Maske heruntcr- gerissen und Europa das wahre Antlitz dieses despotischen Staats eine moralische Einbuße erlitten, von der es wieder erholt, und das Gewissen Europas ist dieser Welt der Falschheit und Gewaltthat ein Faktor, der mitspricht, und den Niemand ungestraft unterschätzt. Rußland kann vielleicht verhindern, daß die Bulgaren ihren ge liebten Alexander wieder erhalten, aber eine seiner Kreaturen als Satrapen rn Sofia sich gefallen zu lassen, dazu wird es das freiheit- licbende, brave Volk der Bulgaren nicht bringen. Die Bulgaren sind die Vorhut Europas gegen die Kosaken — möge Gott ihnen weiter beistchen! gernien uno cruropa unverhüllt gesehen, e sich nicht sobald wie doch auch in dieser edlen, tapferen Fürsten schweigend zugiebt, ist nicht populär in Deutschland, aber man kann sie unter gewissen Voraussetzungen — auf die gleich die Rede kommen soll -- begreifen. Hingegen die cynisch« Kaltblütigkeit, mit welcher die offiziösen Berliner Blätter d:e Absetzung Alexanders als ein frichensörderndes Unternehmen darstellten, bringt Deutschland in den Geruch russische» Lakaien- thumS und ist kurzweg gesagt: schmachvoll. Deutschland und Oesterreich, denen Rußland mitgetheilt hatte, baß es nur dann von dem Aufrollen der orientalischen Frage und einem großen Kriege zurückzuhalten sei, wenn die dem Zaren tief verhaßte „Battcnbergerei" em Ende nähme, sind gewiß nicht von der Art deS Handstreichs in Sofia und von dem Charakter jener gedungenen Schurken unterrichtet gewesen. Sie glaubten, der Ab dankung Alexanders keinen Widerspruch entgegensetzen zu sollen, sobald dieser Friedenspreis aus ehrliche Weise zu erhalten war, d. h. -.. . - " friedlich auseinander gingen. Allgemeinen von dem ' Ft aber in die hum hat sie ollten sie cs Rußland nnter- wirken? Ja! Aber nur unter wenn sie darüber mit Rußland Ückl hie zu täuschen verstanden. sagen, aiä Absetzung Alexanders hinzu der Voraussetzung, daß ihnen nicht, w zosrn m den Rücken fielen. JstdieVer- igkeit Bulgariens etwa ein bloße- Jn- hs? Ist es nicht ein gemeinsame- ^ - >er fassen Frankreich und England ihre dieSsallsigen Pflichten auf? Jede dieser beiden Weltmächte lauert nur darauf, aus einem deutsch-russischen Kriege, werde der- ,, „ daß., ...» . in Krieg gericthen. die Franzosen in den Rücken fielen, theidigung der Selbstständig teresse Deutschlands undOestc Neueste Telegramme der ..Dre-duerNachr." vom 27. A»g. Berlin. Prinz Ludwig Battenberg (nicht zu verwechseln mit dem Begleiter des Fürsten Alexander von Bulgarien. Franz Joseph) traf früh 'in Breslau eim nm Nachmittags dem Fürsten Alexander nach der österreichischen Grenze entgcgcnzureiscn und mit demselben morgen nach Breslau zurückzukehren, wo Zimmer im Hotel bestellt sind. Der Berichterstatter eines hiesigen Blattes, welcher vom Prinzen Ludwig empfangen wurde, berichtet: Der Prinz erklärte, es sei ganz unbestimmt, ob er den Fürsten treffen werde. Von hvber Stelle sei Fürst Alexander aufgefordert worden, schleunigst nach Sofia zurückzukehre«. Der Fürst linde in der ersten bei seinen Eltern einaetroffenen Depesche selbst mitgetheilt, gemeiner Verbrecher russischen Gendarmen uberc sei. Von Petersburg ist thatsächlich ein Freilassmigsbefehl erfolgt. Auf der Weiterreise scheint der Fürst gänzlich unbehelligt geblieben zu sein. Prinz Ludwig schien, obwohl er selbst betonte, nichts Positives über seines Bruders Pläne zu wissen, doch der Ansicht ruzuneigen, daß er letzteren kaum noch antrcssen werde, weil sich derselbe unter den obwaltenden Umständen zur sofortigen Rückkehr nach Sofia entschließen dürfte. Fürst Alexander trifft Rachmittags in Lemberg ein, wo gestern der Marichall Baron Riedesel und der Hosprediacr des Fürsten Alexander, Koch, ankamcn. Eine tausend- köpfige Mcnschenmenne erwartete den Zug, welcher sie brachte. Auf dem Lembcrgcr Bahnhose liegen seit gestern Depeschen sür den Fürsten. Jngenbeim. Das falsche Gerücht von der bevorstehenden Ankunft des Fürsten Alexander vcranlaßte, daß sich in Darmstadt Tausende an der Station ansammeltcn. Hier kamen heute sogar Deputationen und Adressen a», z. B. anS Hannover, Mannheim und Elberfeld. welche den Prinzen von Hessen bestimmen wollen, seinen Sohn zur Rückkehr nach Bulgarien zu bewegen. Wilhelmshaven. Prinz Friedrich August von Sachsen begab sich mit dem Aviso „Falk" nach Bremerhaven. Wien. Die „Neue Presse" erhält vom Hotprediger Koch aus Lemberg folgendes Telegramm: In Bulgarien herrscht keiner lei Unruhe, kein Tropfen Blut wurde vergossen. Ich reiste unbc- des Auswärtigen v. Giers vom 2ti. Anglist an die Vertreter Ruß lands. Es heißt in diesem Rundschreiben: „Die Abdankung des Fürsten Alexander habe sich unter Umständen und Formen vollzogen, welche niemals die Billigung der russischen Politik finden könnten. andere fremde Renten waren besser, Bergwerke nachaebend. Im Kassaverkchr waren Bahnen vorwiegend behauptet, Banken ruhig, Bergwerke schwach, Industrien und österreichische Prioritäten fest, Privatdiskont l'/s Prvz. Kra»I1»r» a. M., 27. «ua»st. Srkdtt 224,s«. Gt-airdad» t87. Lom- birdri, Sl,7». «alitier —. iksuvlcr 73,28. «vroc. Unaar. csoldrratr —. itiitthard». —. Meckieubursrr —. Discomo 207,KO. Schwächer. Wie», 27. August. Kredit 280,«0. Siaaiebadu 23I.7S. Lombarde» —. s-lijicr -. Elbelliai u»g. iSold 108.22. Fest. B - riS. 27. August. Schluß. »Iruie 82.73. Auleide lOS.-td. Italiener S9.7S. Siaaldbabu 4«7,!>a. Lombarde» —. do. prioriisien —. Svanicr 00-/,. Vgddter 370,00. Ottomanen 302,00. Neue Anleide 82,l7. gstft. B r e t> l a » , 27. August, Aachm. tÄeteeidemarlti. Spirit»? Pr. lOO Liter 100 «roc. Pr. August-Sepi. 38.0». Pr. Sepli-r.-Okt. 37.80, »r. »iov.-Dee. 37,0». Vtogge» vr. Scpt.-Oktober l20,»o, Pr. Octdr.-diou. >32,00, Pr. Oiov.-Dec. 133,00. »tübiN loco Pr. Eept.-Okloder 41,30, Pr. Lctobcr-SIov. —. üinl »msadlos. — Weiler - Heiß. BIe11tn . 27. August, »taaimittagS 1 Udr. iÄetreidrmarl». Weizen flau, loeo 132—l«3. pr. Aua.-Scpt. 1«I,i>0, »r. Octobcr-NovemOcr i«2,oo. Roggen malt, loeo 122—123, »r. Augnst-Seplcmder 127.0». pr. Orlodrr-Rou. >27,3». Riibiil unverändert, pr. Angnft 42,00, pr. Scptcmbrr-Octobcr 42.00. Spiritus still, loco 30.20. pr. «Ngust-September 38,70, pr. ScVtcmbrr-Octobrr 38,7», pr. Okt.- Rovembcr 30,10. Petroleum loco versteuert Usance 10, Proc. Tara 10,73. A »Ifterd 0 I» «Produkte,». 27. August, i Schluß.) Weizen per November —. Noggeu per Octobcr 128, per Marz 131. Weichend. London. 27. August. Produkten «Schluß). Weizen rußig, sremder V, bi» > , Sa,, seit Montag »irdriger, Meist und Mais, sowie Gerste stetig ruhig. Haser ruhig. - Wetter: Schön. :isch sen argethan, , ^ , habe durch seine Haltung am 21. August einer Svmpathien und seiner Anhänglichkeit für den wer auch sü " die Grö! Befreier Regierun- Die Ergebenheit für Rußland mache das zwischen Rußland und Bulgarien bestehende Band unzerreißbar, v. Giers hofft, der Fürst werde in Erkenntniß der Thatsachen und in ruhiger Würdigung der Verhältnisse aus eigenen Stücken Lnd ohne Zwang die ihn, ab- verde vi efreier vargcthan, aber auch für die Entfernung der provisorischen egierung und die Kurückberufung des Fürsten Alexander inanifcstirt ie Ergebenheit für Rußland mache das zwischen Rußland und gerungene Entsagung wiederholen. Rußland werde dann iin Ein vernehmen mit den befreundeten Mächten gcrechtcriveffe das Gleich gewicht im Orient hcnustellcn vermögen, indem Rußland seine legitimen Rechte in Bulgarien zu sichern strebe." In Berlin ist an amtlicher Stelle von dem Rundschreiben nichts bekannt. Wien. In hiesigen militärischen Kreisen verlautet, im Falle deS russischen Einmarsches in Bulgarien wäre das Vorrücken der österreichischen Truppen m'S Linigebiet zu erwarten. Darin, nicht Inder Annexion Bosniens, bestünde eine Compensatio» für Oesterreich. FranzenSdad. Fürst Bismarck reist Nachmittags ab. Kalnoky ist nicht angekommen. GierS unterhält mit Petersburg regen Depcschenverkehr. Auf dem hiesigen TelearaphenamlL wurden seit 24 Stunden 1100 Depeschen mit rund 20,000 Wortest äufae- eben, von denen nur ein verschwindend kleiner Thcil privater ?atur war. Konstantinopek. Einer Meldung aus Philippopel vom 25. August zufolge ging der Kommandant der ostrumelischen Truppen, Oberst Madurofs, mit 2 Regimentern und einer halben atterie nach Sofia, um die Anhänger des Fürsten zu unterstütze!'. . ämmtliche bulgarische Truppen, mit Ausnahme von 3500 Mann, hatten sich geweigert, der revolutionären Negierung den Eid zu leisten. Belgrad. Es wird versichert, daß die Zeitungsnachrichten von einer angeblichen Mobilisirung der serbischen Armee vollkommen unbegründet sind. Die Ungewißheit über den Wciterver- lngelegenheit wirkt noch ii»mcr lähmend auf Jntcwsse.ganz Eurs Berliner Börse. laus der bnlaarischen Äng den Beckehr der Börsen. Wien war auf die Franzcnsbndcr Kanzler konferenz hin in der Borbürse fest. Hier eröffnete die Börse aus gleichem Grunde zu höheren Kursen belebt, besonders waren speku lative Banken und Aktien der zu verstaatlichenden Bahnen ruhiger, nur in Ostpreußen bestanden große Umsätze zu weichendem Kurs. In russischen Anleihen fanden um,angreiche Deckungen statt. Auch Lokales unv Sächsisches. — Se. Majestät der König kam gestern Vormittag nach dem Ncsidenzschlossc und nahm die Vorträge der Herren Staatsministcr, DcvarterncntSchcss und des Herrn Geh. Rath Bür entgegen. 2(ach Erledigung einiger weiterer Regierungsgeschäftc begab sich Se. Majestät wieder nach Pillnitz zurück. — Se. Majestät der Kon i g, begleitet von Sr. Kgl. Hob- dem Prinzen Leopold von Bayern. Sr. Kgl. Hvh. dem Prinzen Georg und Sr. Exe. dem KricgSministcr Grafen v. Fabrice, reiste Mitt woch. wie bereits mitgetheilt, mittelst Extrazugcs nach Planen, woselbst derselbe Abends 8 Uhr eintraf. Aus dem oberen Bahnhöfe vom Kommandeur der 2. Jnfantenedivision Nr. 24, Generalleut nant v. Tichirichky, dem Aintshauptwann v. Welch Landgerichts präsident Prider, Oberbürgermeister Kunze, Landwehrbczirkskom- mandeur Major Fränzcl und dem KreiSvorsitzendcn Seiler em pfangen, schritt Sc. Majestät die Front des daselbst ausmarschirten Biirgerschützenkorps ab und begab sich sodann, unter begeisterren Zurufen der zahlreich veriammcltcn Bevölkerung, durch die festlich erleuchteten und geschmückten Straßen, auf welchen die städtische Feuerwehr Spalier bildete, nach dem am Markte gelegenen Hotel zuin Engel. Nachdem Sc. Maicstät die auf dein Marktplätze aus gestellten Militäroereine begrüßt hatte, begab sich derselbe mit den genannten Herren nach seinen Gemächern, nm daselbst den Thee einziinehmcn und eine vom Mäimcigcsangbereiii gebrachte Serenade anziihören. Donnerstag Morgen reiste Se. Majestät der König mit Extrazng von Planen nach Mehltheuer und begab sich von hier mittelst Wagen nach dem Rendezvous der 3. Jnfanterievrigadc 47 bei Ranspach. Zu beiden Seiten der von Sr. Majestät berührten von Mehltheuer über Oberpirk führenden Chaussee waren die Schulen der umliegenden Gemeinden w. zur festlichen Begrüßung auf gestellt. Auf dem Rendezvous der 3. Jnsantcriebrigade 47 stieg Se. Majestät zu Pferde und wohnte dem Exerzircn genannter Bri gade gegen einen markirtcn Feind, der auf den Höhen westlich Unterpirk Stellung genommen hatte und aus dieser vertrieben werden mußte, bis zum Schlüsse bei. Se. Majestät «ihr hieraus nach Mehltheuer, um mittelst Extrazugcs über Dresden nach Pill nitz zurückzukchrcii. — Ihre Majestät die Könin kam in Begleitung der Gräfin Fünfkirchen und Frau v. Silvgnska gestern Vormittag mittelst Wagen zur Stadt, um in verschiedenen Geschäften reiche Einkäufe und Bestellungen für die Ausstattung ihrer hohen Richte zu machen, worauf sich die hohe Frau nach dem Residenzicliloffe begab, um auch hier Auswahl über vorgelcgte Ailsstattiiiigsgcgen- stände zu treffe». — Se. Kaiserliche Hoheit Erzherzog Otto ist Donnerstag Abend von Pillnitz wieder abgereist. — Ihre Kgl. Hoheiten Prinz Georg und Prinz Leo - «old von Bayern sind Donnerstag Mittag in Zwickau angelangt, eriiiz Leopold »ahm in der „Post", Prinz Georg i» der „grünen kanne" Absteigegnarticr. Gestern früh begaben sich Ihre Kal. Hoheiten nach dem Ucbnngstcirain der 1. Jnsantcriebrigade Nr. 48 in die Gegend von Hartenstein, von wo dieselben nach beende ter Uebuiig nach Zwickau zurückkehlten und Nachmittags 2 Uhr 17 Min. die 'Rückreise nach Dresden fortsetzten. — Ihre Kgl. Hoheiten die Prinzen Georg und Leopold nebst ihrer Begleitung kehrten gestern Nachmittag V>5 Uhr ans er zurück. Um '/s6 Uhr fand Tafel für die Begleitung Sr. Kgl. Hoheit des Prinzen Leopold statt. Heute früh bcgiebt ich «se. Ma>. der König und Ihre Kgl. Hvh. Prinz Georg und Prinz Leopold zum Manöver nach Dippoldiswalde. — Der sächsische Gesandte am Hofe zu Wien, Kainmcrhcir von Helldorff, hat nach Beendigung seines Urlaubs die Lei tung der dortigen königlichen Gesandtschast wieder übernommen. — Die Gräfin Silvanski, welche bereits nn vergangenen Sommer längere Zeit als Gast Ihrer Mo,, der Königin in Piltnch weilte, ist wieder daselbst cingetwffen. DcnFürsten von Bulgarien in Dresden Zusehen, dieses Vergnügen konnte sich gestern jeder Dresdner bereiten, der am Altmarkt in den Klinslhandlunge» von Arnold oder Wohlrab und Besser die Photographien berühmter Zeitgenossen musterte. Wer zedo^ nach dem Schlesischen Bahnhof gewandert war, um den der erlebte eine Enttänfchung. Hoheit gestern Nachmittag mit ^ ^ - - - -reslau hier durchkomiiicn würde: »och Andere waren zu dieser Annahme dinch Extrablatt der „Deutschen Reform" veriührt worden. Sv strömten denn viele Hunderte schon von 3 Uhr ab nach dem Bahnhof: »ach 3 Uhr 45 waren gewiß weit über Tanscnd Menschen i» und vor der Ankuiifts- lialle versammelt. Alle Droschken waren besetzt, in» einen guten Beobachtnngspunkt sür die Ankunft des erwarteten Fürsten zu er- ilten, Laternen wurden erstiegen, die Gitter erklommen, das Zul'likiim bildete ein langes Spalier. Nahe am Bahnhöfe standen mehrere Veteranen, die ihre fämmliichen Orden und Ehrenzeichen angelegt hatten. Wäre der hcldcnmiithigc Imst nach Dresden ge kommen. so hätte er eines enthusiastische» Empfanges sich versichert halten können — Fürst Alexander aemcßt auch in imfi-reii, Lande eine tiefgehende Volksthiiiiilichkcit. Zudem ist er kein Fremdling in nnscrer Stadt. Er sowohl wie sei» jüngerer mit ilmi gefangen gewesener Bruder haben im königl. Kadettcuhaiise zu Dresden ihre militärische Erziehung geiiosicn. und daß Fürst Alexander was Tüchtiges gelernt, das habe» die Serben vor Sliviicha, Pirot und bei Nü'ch empfunden. Man erörterte unter den Wartenden das § ^ S»
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