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Dresdner Nachrichten : 26.10.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188610269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1886
- Monat1886-10
- Tag1886-10-26
- Monat1886-10
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- Dresdner Nachrichten : 26.10.1886
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u LrLiiumrwni tur . . , ittiontz-Snhrül »ozalilunii buv vileintaklnn«. ., «Nicbe reuomff lklvroitioncn an. iniel. Mainiicn «ämn neknien roucen AnLerhallunk, HeschWvttkeßr. AörsenöeriG. Irm-enlike. vnssr» vmMKIoerl« deünäen sied jstrt ^r»U«r»tr. S«. L 8M L w. Mlwa SartiMK, NpSSff»I^I«A«,I»SLt kür LLLltv>ard«It«n, I»VPP«I»- Oo»L»«t»oo«i,, LL»a«I«PvS><I>«, ste «ampIeSt« VkUstrsssv 17, II. üosedLkl- 1VaH8tr»88v 51». HH . Ulöttl l «, Lücks. u. Xxl. ?reu88. llofpdotoArapI»,^ vresäen, Lnlll'linus, 8ee8tr»8sv ^o. 10. K »srliln, Qetprlk«rpIalL LS. 1! JUpv«« ^§1. öoLiek., vrssSoii, MxLslüt idrell M05SVII Lusvorkiliit von SUvkoreiev ^ ' Vai»l88vrte AI riuiiLÄi tur, ru LussororSvlltUvI» dilUksu Trsiss». Nr. IKK. 31 42,00« I "ZL7W'^LÄ.^LÄ''LL^ ! DreNen. 1888. Dienstag, 28. Octbr. kcrmtwortllLer ffftbakftm für Politische- vr. «mit viere» In Dretzd«. Dem verstorbenen Grafen Beust die ersten Zeilen der neuen Woche zu widmen, erheischt, von allem Anderen abgesehen, die persönliche Bedeutung des Dahingeschiedenen. Seit 1882 hatte sich zwar Gras Beust auS dem öffentlichen Leben zurückgezogen; er ivar ein stiller, fast vergessener Mann geworden, sodab die uner wartete Meldung von seinem Tode gar Manchem in unserer schnell- lcbcnden Zeit überhaupt erst seine Person ins Gcdächtniß zurück- rusl; aber es gab mehr als eine Zeit, wo er im Mittelpunkt der deutschen, ja europäischen Politik stand und sein Thun und Lassen den Gang der Ereignisse beeinflußte. Jetzt hat ein plötzlicher Schlagfluß das ruhelose, ereignißreiche Leben des vielgeschäftigen Licbenundsiebzigjährigen geendet. Sem größter Gegner, derselbe, den man mit ihm in einem Athem zu nennen Jahre lang gewöhnt war, überlebt ihn, überlebt ihn als sein vielbeneideter Ueberwinder. Ter politische Haß hat reichlich dafür gesorgt, daß Herrn v. Beust überhaupt jedes Strebe» nach Einigung des deutschen Vaterlandes ab gebrochen wurde. Demgegenüber ziemt es sich zu erinnern, daß die ursprüngliche und Jahre lang fortgesetzte Beustsche Politik auch die Schaffung eines besser als durch den Frankfurter Bundestag ge einten deutschen Bundes als Endziel hatte. Der vcrhängnißvolle Zrtthuin des Politikers Beust bestand darin, daß er die militärische und politische Leistungsfähigkeit des mächtigsten Bundesstaates. Preußens, viel zu gering anschlug, daß er von den Kräften des da maligen Oesterreichs übertriebene Vorstellungen hatte und sich ge traute. das übrige Deutschland zu einem zwischen den Interessen beider Großmächte vermittelnden und den Ausschlag gebenden Faktor zu erheben (Triasidec). Beust begegnete auf seinem Wege einem preu ßischen Staatsmann, dessen Seele darnach dürstete, das Sehnen aller deutschen Patrioten nach der Einigung Deutschlands zu erfüllen, der aber hierbei von einer richtigeren Werthschätzung der reellen Macht mittel ausging, und der es verstand, das kühne Wollen durch die energische That zu rechtfertigen. Heute steht Fürst Bismarck als der bewunderte Schöpfer an der Spitze des von ihm geleiteten deutschen Reichs, der ersten Macht der Welt, und Graf Beust ist nach dem Scheitern aller seiner hochfligenden Pläne als ein Mann gestorben, der schon lange zu den Tobten zählt. Auch seine Feinde mäkeln nicht an seiner glänzenden Veranlagung, seinem reichen Wissen, seiner diplomatischen Fähigkeit und Gewandtheit, seiner großen persönlichen Liebenswürdigkeit. In Preußen» zu dessen zähesten Gegner er allmählich heranwuchs, wußte man seine staats- männische Fähigkeit wohl zu schätzen, und es ist in den 50er Jahren Herrn v. Beust einmal der Antrag geworden, in preußische Staats dienste zu treten. Welchen anderen Gang die innere Politik Deutsch land» genommen haben würde, wenn Beust diesen verlockenden An trag nicht abgclehnt hätte, braucht man heute nicht mehr sich im Einzelnen auszumalen. Je nach dem politischen Standpunkte würde man da zu den merkwürdigsten Ergebnissen gelangen. Genug. Herr v. Beust setzte seinen höchsten politischen Ehrgeiz darein, den deut- fchcn Mittklstaaten, namentlich dem unter seiner Leitung herrlich ansblühenden Sachieii^innerhalb des zu rcsormircndcn deutschen Bun des eine einflußreiche Stellung zu verickaffen. Wiederholt hat er dazu Änläusc genommen, man denke an die Dresdner Konferenzen, die auseinandergingen, nachdem sic nur „schätzbares Material" geliefert: an den Bundesresormplan von 1861, an den von 1865. Ueberall stieß Beust auf den schroffen Gegensatz zwischen Preußen und Oesterreich, der nicht zu vermitteln war, überall begegnete er dem Widerstand Preußens, sich mit einer Art Gleichberechtigung zu be gnügen. Preußen begehrte die leitende Stelle, die Führung des nnlcr seiner Vorherrschaft geeinten Deutschlands, und da dies nicht ohne Hinanswersen Oesterreichs aus dem deutlchen Bunde und unter Verzicht der übrige» deutschen Staaten auf wesentliche Hoheits- rechte durchführbar war. so ergab sich hieraus der Gegensatz zu Preußen, die antipreußische Politik Äeust's. Heute, wo das Vaterland ruhmvoll unter den Hohenzollern ter di cniicrnte Oesterreich der einzige zuverlässige Bundesgeno^e Deutsch lands ist, wo das herzliche deutsch - österreichische Bündniß den Grund- und Eckpfeiler des europäischen Friedens bildet, heute kann man über die Ereignisse und Strebungen bis 1866 mit der kühlen Ruhe des geschichtlichen Betrachters sprechen. Die damalige Benstichc Politik wurde, Niemand wird das leugnen, von der über wiegenden Mehrheit des deutschen Volkes getheilt, welche die deutsche Einheit aus friedlichem Wege und nicht mittelst der Blut- nnd Eisenpolitik sestgestellt wissen wollte. Man erinnere sich, daß Beust 1864 als Vertreter des deutschen Bundestag« nach London ging, ui» die Ansprüche des Bundes auf Schleswig-Holstein vor den Begehrlichkeiten der Dänen zu retten. Das ist ein bleiben des Verdienst Beusls. Jede willkürliche Trennung der „up ewig ungedecltcir" deutsche» Brudcrstämme wies er zurück und verfocht das Sclbstbcstinnnnirgsrechl der Elbherzogthümer. Als sich dann ini Lause der Entwickelung ergab, daß die Schleswig-Holsteiner zwar deutsch (unter dem Augustcirburacr), aber nicht preußisch werden wollten, stellten sich in Deutschland Konservative, Liberale und Demokraten cinmüthig auf ihre Seite und Beust wurde selbst von den letzteren als ihr Vorkämpfer betrachtet. Nachher kam es mußten, ein peinliches Schauspiel, sich zurückziehen. Trotz dieser Lehre von dem geringen Verlaß aus das damalige Oesterreich ver folgte Beust seine österreichsrcuudliche Politik, und das Ende war der Bruderkrieg von 1666. Den Jrrthum Beusts, diesen verhäng nißvolle» Fehlgriff, haben Unzählige mit ihm gecheckt, wir aber haben ihn zu büßen gehabt. Alles was an Bitterkeit in den Herzen zurückgeblieben war. ist seit den glorreichen Tagen von 1870—71 in den Herzen der 1866 überwundenen Deutschen ge schwunden: heute giebt es keinen Gegensatz zwischen Preußen, Bahcrn und Sachsen, heute erkennt ganz Deutschland die Einigung unter den Hohenzollcri, als eine unumstößliche, durch keinen U schwung der Zeiten wieder aufzuhebcnde ' bedingung sur die Größe, den landS an. Für Beust war, das geben auch seine Gegner zu. Sachsen zu klein. Durch die Hände des mittelstaatlichcn Ministers wurde zwischen Rußland einer- und Frankreich und England andererseits vermittelt, als der Krimkrieg durch den Pariser Frieden beendet werden sollte. Als Beust 1866 von Bismarck als sächsischer FricdenS- unterhändler zurückgewieien wurde, schied er aus dem sächsischen Dienste, um an die Spitze Oesterreichs zu treten. Bellst brachte den österreichisch-ungarischen Ausgleich zu Stande, sein Name ist mit dem jetzigen staatsrechtlichen Verhältniß zwischen beiden Reichs- Hälfte» verbunden, das mau Dualismus nennt. Man hat ihm aus der Begründung dieses Dualismus oft einen schweren Vorwurf ge macht, obwohl nicht er, sondern der große ungarische Patriot Teak der Vater dieses Verhältnisses ist. Beust griff aber zu diesem Aus gleich als dem einzigen Mittel, die Unabhäirgigkeitsaelüste der Ungarn von 66 zu bekämpfen und durch Versöhnung der Ungarn Oesterreich überhaupt wieder in die Reihe der europäischen Groß mächte cinzusührcn. Er erhielt für diese Wirksamkeit den öster reichischen Grafentitel. Eine weitere Folge dieses Dualismus, die Bedrängniß der Deutsche», ist richtiger darauf zurückzuführen, daß Oesterreich 1866 überhaupt aufachört hatte, dem deutschen Bunde anzugehören, woraus alle nicht deutschen Völkerschaften die Er- muthiaung entnahmen, die Deutschen zu bedrücken. Begründeter ist wohl der weitere Vorwurf, daß Beust, um sich für seine Nieder lage zu rächen, eine Allianz mit Frankreich plante und 1870 Napoleon den Anschluß Oesterreichs an Frankreich hoffen ließ. Die rasche» glänzenden Siege der deutschen Waffen zerstörten alle jene verwerflichen Zettcleien, und nunmehr, da Gras Beust die Leistungs fähigkeit des unter der preußischen Führung geeinten Deutschland erkannt hatte, kam er der Neugestaltung des deutschen Reichs ge schmeidig und aufs Bereitwilligste entgegen. Er leitete das jetzige Bündniß Oesterreich - Ungams mit Deutschland ein. Der Kaiser Wilhelm ehrte diese Thätigkeit, indem er dem Grafen Beust den Schwarzen Adler verlieh. Plötzlich, im November 1871, erhielt er seinen Abschied: nicht Bismarck stürzte ihn, Beust stürzte durch sich selbst, weil ihm Kaiser Franz Joseph gewisse Beziehungen zur Börse nicht verzeihen konnte. Beust ging als Botschafter nach London, 1878 von da nach Paris. SUs er sich aber hier mit den Chauvinisten in seltsame Beziehungen einließ und 1882 das unglückselige Wort sprach: „Meine Seele ist dankbar, inein Herz ist sranzösifch", da mußte er von der politischen Bühne verschwinden. Ein österreichischer Botschafter mit einem französischen Herzen — das ging nicht an. Dieses Wort hat dem Grasen Beust mehr ge schadet. als seine Thaten selbst. . Die Wirksamkeit Beusts als.Minister Sachsens ist.viel gnge- feindet worben. Seine Mederwcrfmig des MarmnstmrW war eine politische Nothwendigkeit. Er mußte Alles thun, um den von auswärtigen Revolutionären geleiteten Aufstand zu ersticken und geordnete Zustände wieder herzustellen. Der Bruch der sächsischen Verfassung ist ein schwarzes Blatt, aber mit dem Unverstandslandtage war nicht zu regieren. Die grausame Behandlung politischer Gefangener in Waibherm war mehr das Werk des Justizmiiiisters Zfchiirskh und entsprang zum guten Theile denr übertriebenen Eifer untergeordneter Beamter. Denn Beust's Charakter war mild und liebenswürdig. Unter seiner Regierung blühte, das wollen wir nicht vergessen, unser Land so aus, daß, als er 1866 schied, er ein wohlbestalltes Haus hinterlicß, das verhältniß- mäßia rasch die schweren Schläge von 1866 überwand. Man sagt, Beust habe interessante Memoiren zurnckgclassen. Er hatte das Bedürftriß. sein Bild von den Flecken zu reinigen, die ihn der Haß seiner Gegner zugefngt. Die Weltgeschichte wird auch diesem hochbegabten, aber unschöpfcrischcn Manne ein gerechter Richter sein. me Iiiiiimiiopucye, ourcy reinen UN1- ffzuhebende Lhatsache, als die Vor- Ruhm und die Wohlfahrt Dcutsch- Peneste Telegramme ver..Dresdner Rackir." vom 25.Octbr. Berlin. Der Kaiser kehrt morgen aus Blankenburg zurück und trifft zu den am 30. Oktober statlfindenden Haffagden in der Schorshaide ein. Der König und Prinz Georg von Sachsen treffen am 29. Oktober in Berlin ei», um mit dem Herzog von Sachscn- Alteiibura a» den Jagden Theil zu nehmen. — Der Kronprinz be- giebt sich demnächst von Portofüw direkt nach Weimar zu den Ver- mählungsfcierlichkeiten, von wo er am 7. November nach Berlin kommt. — Beim Prinzen Wilhelm hat sich das alte Obrcnleiden wieder eingefunden. Ter Prinz muß das Zimmer hüten. — Die wischen dem Kaiser und dem neuen französischen Botschafter Grasen serbelte gewechselten Ansprachen haben hier wie in Paris, nament lich ii« Geschäftskreisen, einen beruhigenden Eindruck gemacht. — Die Zeitungen widmen dem Grasen Beust längere Nachrufe. Die „Norddeutsche" sagt: Man kann Beust als den bewußten Vertreter diplomatischer Kunstgeschicklichkeit einer längst vergangenen Zeit epoche betrachten, als den gewandten und überzeugten Träger icner Kabinetspolitik, welche noch bis in die Anfänge dieses Jahrhunderts hineinreichte und deren Meister den Geist des europäischen Staats wesens damals lange in ihrem Banne zu halten wußten. Unab lässig bemüht, diese Art Politik in die Neuzeit mit hinüber zu nehmen, dieselbe auch inmitten völlig veränderter, auf ganz andere Grundlagen gestellter politischer Systeme zur Geltung zu bringen, gerietst er mit seinen Anschauungen und Bestrebungen in einen »mmer schärferen Gegensatz zu den Entwickelungen des realen poli tischen Lebens. Aehnlich, aber schärfer und ausfälliger äußert sich die „Nat. Zta.": Er ist der Typus jener Gattung von Staats männern, welche mit verfehlten Gesichtspunkten auch stets verfehlte Mittel zu deren Geltendmachung zu vereinigen wissen, obgleich keine ängstliche Moral sie in freiester Auswahl derselben behindert. Das „Deutsche Tagebl. meint, wenn Dramendichter einer späteren Zeit Beust vielleicht zum Mittelpunkte ihrer Jntriguenstückc machen, werden sie noch weniger die Umstimmung der Meinung der maßgebenden Kreise in Oesterreich-Ungarn, wie den Umstand außer Acht lassen können, daß die nächsten Verwandten des Grasen Beust in seinem Hcimathlande Sachsen heute die treuesten Mitarbeiter an der Propaganda für Kaiser und Reich sind. Dieser Abschluß ist versöhnend. Die „Germania" endlich sagt: Oesterreich wird zunim- menaehalten von dem Bande des gemeinsamen Glaubens und der dynastischen Gefühle seiner Völker. Gegen beide Faktoren hat sich Beust schwer versündigt, er hat den Katholizismus bekämpft. — Das Posener Landgericht verurtheilte den Chefredakteur des polnischen Hetzblattes „Courier PoznanSki". Dr. Kantaki, ivcgcn Verbreitung wistcntlich erdichteter Thatiachen. die geeignet sind, die Obrigkeit verächtlich zu machen, zu 2 Monaten Gesängniß. — Der »atio- nalliberale Parteitag für Thüringen in Gera war einig in Bezug auf die Mckitärsrage. stimmte dem Zusammengehen mit den gemä ßigt konservativen Elementen zu und verwarf alle Wahlbündnisse mit den Freisinnige». Wien. Gras Beust fühlte sich bereits seit vierzehn Tagen be sonders schwach, aber gerade am Sonnabend schien er irischer und kräftiger als sonst. Er laß aus einem Lehnstuhle, im Gespräch mit seinem Sohne begriffen, als er plötzlich, ohne früher über Unbehagen zu haben, den Oberkörper nach rückwärts neigte und vec Eine Herzlähimmg hatte seinem Leben ein sähcs Ende be ' Gemahlin wa chied. reitet. Seine Gemahlin war ties erschüttert, als sie die Traueriunde erhielt. Beust verlebte die letzten Jahre aus seinem Schlosse Alien berg an der Donau und kam nur ab und zu nach Wien. In der letzten Zeit arbeitete er besonders eifrig an seinen Memoiren. Odessa. Das russische Coniulat in Varna stellte wegen der dortigen aufgeregten Stimmung das Awuchen um EnOendn»", eines russischen Kriegsschiffes. In Folge dessen sollen zwei kleiner: russische Fahrzeuge zum Schutze der russischen Uittcrthancn nach Varna entsendet werden. Die Berliner Börse verlies still und vorwiegend schwach. Internationale Svekulationswerthe hatten mir geringen Verkehr. Italienische Mittclmeer- und Schweizer Bahnen waren lebhaft an geboren. deutsche Bahnen fest, Mecklenburger vorübergehend fehr bc lebt, Banken vorwiegend niedriger, Bergwerke fest, fremde Renten wenig verändert. Im Kafsaverkchre bestand für Industrien ziemlich gutes Interesse. Privatdiskont 2'/» Prozent. Fraukfnrt a. I».. LS. veloter. «redlt 226',. StonUpobn 195'/,. Lim- bardrn iS'/,. Sali,Irr 188'/,. Egtzpler 75.8«. «vroc. Uu,ar. Eoldrente 84,00. Li-roni» LlS.W. 88cr Raffen —. McSIeuiuracr —. Fest. Wie». 25. Oktober. Fred» 27S.N. ElaalSbaba 21l,25, Lombarden 108,25. Nordweftbahn —. Marknoien 61,ZS. Ung. Credit 287,50. Still. VartS. 2S. Oetbr. Schlaff. Rente 82.50. «nlcibe U0.Z7. Italiener iOt.00. SiaatSbahn 1S2H0. Lombarbm 225,00, do. Prioritäten —. Spanier 83'/,. Sgppter 386. Ottomanen 50l, Reue «»leihe —. Fest. London, 25. Oktober, vorm, tt Uhr lO Min. ilonsoi» ISO'/«. >873er Rttffen »7-/,. Italiener SS-/,. Lombarden Ron». Türke» iS'/,, «proc. snadtric Amerikaner 131'/,. iproc. Un,«r. Boldreute 8Z>/,. Orfterr. «Sold- rrnte Sl. Prenff. FonsolS l04>/,. «»«»ter 75'/,. Nene EaPPler Garant. Szppter 97'/«. Otiomanbank S-/» Snez-Attien 81'/,. Spanier 82>/,. — Sttm- mnng r Ruhig. — Wetter: Regnrrisch. S «r ««tn. 25. Oktober, Rachni. I Uhr. <Setr«i»e«arkt>. «et,ra fest, loe» US-153, pr. Oktober-Nonembee 153,50, »r. April-Mat 182,00. Roggr» fcft, loro 118—122. Pr. Oktober - November 123.50, Pr. April-Mai 128,50. Rütöl behaupte», pr. October-Nooemier 11.50, Pr. April-Mai 15,70. Spiritus fest, loco 35H0. »r. October-November 35,50, »r. Novemher-reeir. 35HO, »r. April- Mai 37,70. Petroleum loe» versteuert Usance 1 Proe. Tara 10H0. 0 » e »lou. 25. Octoher, Nachm, («etreidemarkti. Spirit»» pr. 10« »ttrr 100 Proe. pr. Octbr.-Roodr. 35.00. »r. Nonbr.-Drc. 35,00, »r. «Pril-Mat 36HO. «ogaeu »r. Oetoter 131,0«, pr. Nodrmber-Lecbr. 129,00, »r. »prtl-Mai 1SZH0. RübiN loca vr. Octoher-Noprmhrr , »r. April-Mai 16,00. Zink: Umsatz- io«. - Weiter: Trühe. Amsterdam, 25. Oktober. Prodnktcu <Schliff!. Setze» per Mat 213» ft». Roggen per Oktober 120, «OM»«»»». veiodn ^I «stnki,, (««lE. G»«Ns»«r «rigen » i fremder >/^-1 «ch. Üft» «i»«.« »rPihI«. Mehl, VftiL'/, Sch. gegen »orige Woche bester. Feinste Mglz,erste Fantostepreift: an»rr« und Haft» st«»»,. — weiter: Rrgr». New-Yor». Ter Hamburger ivostbompfer „Snevia" ist «« ».».hier riugetroffen. Lokale- und Sächsisches. — Se. Majestät der 1 Flügeladjutanten Major v. Restdenzschlosse, nahm die V König kam in Begleitung des kgl. Malortie gestern Vormittag nach dem .. . Vorträge der Herren Staatsminister und Departementchefs, sowie Meldungen mehrerer Stabsoffiziere entge gen und ertheilte mehrere Audienzen, unter Anderen auch dem am 1. November von hier scheidenden Oberpostdirektor Theußner. Nach 2 Uhr erfolgte die Rückkehr nach Strehlen. — Se. Majestät der König bezieht sich heute Vormittag zur Jagd auf Fischhäuser Revier. — Der am Sonntag Morgen auf seiner Besitzung Schloß Allenberg bei Wien gestorbene Staatsmann GrasBcust wurde, um von dessen Lebensgang den äußeren Verlauf nntzutheilen, am 13. Jan. 1809 zu Dresden geboren und zeigte von Kindesbeinen an große Anlagen, die von seiner Mutter, einer trefflichen Frau, auf's Sorgfältigste gepflegt und entwickelt wurden. Er besuchte die Kreuzschule von 1822 bis 26, dann die Universitäten Güttingen und Leipzig. Ln den sächsischen Staatsdienst trat er 1831 und zwar ins Ministerium des Aeußeren: 1836—1810 fungirte er bei den sächsi schen Gesandtschaften in Berlin und Paris als Legationssclrctck. Ml ging er als Gesandter nach München, 1816 als Ministcnesi- dent nach London. Im Mai 1848 wurde er sächsischer Gesandter in Berlin und erwarb sich dort viele Freunde. Im Februar 1849 übernahm er ün Ministerium Held das Departement des Aeußeren und stimmte mit den Ministem v. Friesen ukd -Minsk« gegen An nahme der Reichsverfassung. Als darauf der Mcnanfsland ansbrnch. berief Beust preußische Truppen zur Niederschlagung der Rcvolu tion aus Berlin. In dem neuen Ministerium Zschinski, bchieli v. Beust das Departement des Aeußeren und übernahm noch das des Kultus: letzteres vertauschte er jedoch später mit dem Departe ment des Innern. Beide Ministerien die des Innern und des Aeußeren, hat v. Beust bis zu seinem Austritt ans dem sächsischen Staatsdienst 1866 inne gehabt. Als Zschinski, 1853 starb, wurde er zum Ministerpräsidenten ernannt. In de» Gegensatz zu Preußen trat er zuerst, indem er zwar im Mai 1849 das sogen. Drcikönigs- bündnih abschloß, bald aber davon wieder zurücktrat: sein Versuch, durch die sogen. „Dresdner Konferenzen" eine neue deutsche Bundes verfassung zu vereinbaren, scheiterte 1850. Auch die Banibergec Konferenzen, 1854 wesentlich durch v. Beust zu Stande gebracht, ergaben nichts Positives. 1861 arbeitete v. Beust einen »cncn Bundesreformplan aus. Beim Ausbruch der schleswig-holsteinischen Frage ging v. Beust als Vertreter des deutschen Bundes nach London, um auf der dortigen europäischen Konferenz für das gute Recht Deutschlands leine Stimme zu erheben. Die Ereignisse des Jahres 1866 und der Antheil Bensl's daran sind bekannt. Er mußte den sächsischen Staatsdienst aniltiren und trat in den öster reichischen als Minister des Auswärtigen und des kaiserlichen Hauses. Für seine Verdienste um die Herstellung des östcrrcichisch- nngarischen Ausgleichs erhielt er 1867 den Gralcntitcl. Um die Deutschen in Oesterreich hatte er große Verdienste, den Klerikalen trat er entschieden entgegen und beantwortete die Unfchlbarkeits- erklärung des Papstes mit der Kündigung des Concordats. Er war zu icner Zeit der populärste Mann in Oesterreich. 1870 wollte er Oesterreich zu einer Allianz niit Frankreich bewegen, doch kam es infolge der deutschen Siege nicht dazu. Er schlug dann sofort eine deutsch-freundliche Politik in Oesterreich ein. Am 6. Nov. 1871 er hielt er plötzlich seine Entlassung, wenn auch in den gnädigsten Ausdrücken; er winde ans den Botschciflerposteii nach London, 1878 ans den zu Paris verletzt. Von da wurde er 1882 abbcrnfeii und Pensionirt. Er lebte wildem zuincist ans seiner Besitzung in Allen- dcrg, ziinieist mit Abfassung seiner Tciikwürdigkciten beschäftigt; er dichtete und komponirte. Er kam von dort öfters nach Dresden, uni im Kreise seiner Angehörigen einige Zeit zu verleben. Mit be sonderem Glanze erschien Graf Beust als außerordentlicher Bvt- ichafler des Kaisers von Oesterreich bei der goldenen Hochzeit des hochlcligen Königs Johann. Damals veröffentlichte er in unserem 'HUSL sjv- 'L -Metiuusg? rWv,i,28 s>v;8uv-8kunjsri!iiuus^
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