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Dresdner Nachrichten : 28.10.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188610285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861028
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861028
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1886
- Monat1886-10
- Tag1886-10-28
- Monat1886-10
- Jahr1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.10.1886
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» s r 2 Ä av i» « a er I « G Waaner tn den Saak. gefübrt vom Kal. Kommissar. Kammechem, v. Mensch, und dem Gesannistvorstaude der Gilde, der ihn vorher >m Empsanaszimmcr mit der Kette mit den Tznlmümen bejs ' hatte. An seiner Seite liehen sich der Kgl. Kommissar, der preuß. Gesandte Gras Dönhoff, der Kultusminister Dr. v. Herder, der Krcishauptmann v. Koppenfels. der Amtühauptmann v. ^ der Oberbürgermeister Dr. Stübel. der Stadtverordneten»^!«^ (ffch. Hvstatb Ackennann. derPolizeihauptmann Nrrbosf v. Holder bera und die Vorstände der beireundeten Bogenschiitzengesellschaff. Stadttath Dr. Höckner und Hofiagduemer Kretzfchmar nieder. (Der Stadtkonnnandant Generallenlnant v. Funcke batte sich» wegen TranerMv in seiner"' " ' wegen hesligen Unwohlseins thciljunehmeii.s Die Schützen und mit alle» Denkmünze an 5 langen Tafel» nieder. Die 'Reihe der Trinksvrüche eröffncte der 1. Vorstand, Herr Hosopttker Nöttig. indem er daran erinilerte. daß es Heuer 3M Iah»e waren, das; Kursürst Christian l. die Ltglnte» der damaligen Bürger- und Büchsenschützen bestätigt hat ,2T Inni >583). Zn ganz besonderer Auszeichnung gereiche es der Gilde, das; ein Prinz des geliebte» Königshauses diesmal die ra'el ziere, Redner brachte ein lubelnd ausgenoininenes Hoch aus den glorreichen König Albert, die geliebte Lgndcsmutter. Königin Earvia. und das geiannnlc Königshaus der Wettiner ans. Die sZeswer'aminliuig, die diesen begeistert vorgelragene» Trinkipruch itebend angchörl hatte, erhob sich alsbald ein zweites Mal, als der 2. Bvrsland, Herr Korbinacherineisicr Winter sich anschickte, den diesmaligen Schützenkönig zu sciern. Allezeit habe, führte der Sprecher anS, da-S Königshaus an der Entwickelung der Gilde regen Aiilheil genommen und wiederholt seien Mitglieder des Fürsten hauses »i Mitte der Gilde erschiene». Heute >ei es seit 40 Jahren wieder das erste Mal, das; der Schützenkönig ein Mitglied des Koiiigshan'es selbst sei. Er bringe auS srendig bewegtem Herzen ein uibelndcs Hoch dein im ggnzen Lande hochverchrien ritterlichen Punze», dem Schützenkönig. Herzog Friedrich August von Sachsen. Kaum hatte sich die Begeisterung gelegt, mit weicher dieses Hoch ausgenommen worden war, so deanlwortete eS auch iosort der schon alS Prinz König gewordene fürstliche Festtheilnehmer Se. Kgl. Hoh. Prinz Friedrich August sprach (»ach stenographischer Aus zeichnung) link lauter Stimme Folgendes: „Werthe Schüben! Ich danke Ihnen ffir die Gesinnungen, die Sie in dem Hoch aus Se. Majestät den König, Ihre Maieslät die Königin und das ganze königliche Hans bekundet haben: ich danke Ihnen seiner stir die freundlichen Worte, mit denen Sic mich hier als Schützenkönig be- ginßlen, Wenn ich auch nicht selbst den Schus; gelhau, so hat es mich doch sein geireut, solches Schützenglnck gehabt zu haben. Ein neues Band ist geschlungen worden Zwilchen nur und dieser Geicll- >chast, die seit Jahrhunderten die Treue gegen Königshaus und Baterland ans ihr Panier geschrieben hat. Dies beweist auch die Scheibe, welche der iedeSmaiigc Schützenkönig zu trage» hat. Möge die Schützengilde auch in Znkniist »> dieier Gesinnung beharren und zn immer größerer Bluilie gedeihen. Ich trinke am daS Wohl der Lchcibclischüpcngeiellschast!" — Dieier mit soldatischer Frische und in bürgersreniidlicker Herzlichkeit an . vorher, de» < e eines Qu« ihr« Dafelfreuden durch trefflich« Änuergesangvereins d" von ionirr ten. Besonderen Beifall sau» da».Schütze,Gel ht »u ermöglich« cen bei. Schade iii de», geschlossc lichen gewesen) ^tm^^ »,r Kusaren war leider nicht Höhung der Tasetsrruden vei. Schade nur. daß dt« so «««er spielende Pionierkapelle in dem aekchlossenen Saale so munter daraus los!p>eltr. als gälte e». die im Abbruch begriffenen nahen Häuser der Badergasse umzublasen. DasMnnkprogramm war geschickt zu« sammengeneut. Große Wirkung erzielte Herr Musikdirekyr Schubert mit.dem historischen Marschvotpourri.250 Jahre deutsche» Leven»". Der Pächter des Meinhold'schen Etablissements, Herr Fritz Rothe, zu Ehren des Festtages ganz be- L?chk teil An halte seinen Stolz darein gese. sonders zn beweisen, daß sein« Küche und Keller den . sorderiiilgen zu entsprechen vermöge». Er fund iür seine kochkünstlc- riicheii Leistungen und die Reinheit seiner Weine allgemeine An erkennung. — Gestern Abend halb 6 Uhr brach in den auf der Cottaer Straße gelegene» Dresdener E iS werke» durch Unvorsich- tigkeil ciiies daselbst beschäftigten Böttcher» Lener ans. Dasselbe griff io rapid um sich, daß es der vereinten Toätigkeit der Dresd ner, Plauener und Löbtaucr Feuerwehr nicht gelingen konnte, dem selben Einhalt zu thu». Das Gebäude brannte bis ani den Grund nieder. Biele Fleischer, die in demselben ihre Borrüthe ausbewahrt hielten, sind arg geschädigt worden. Einzelne habe» Einbußen bis nl 800 Mk. erlitten - auch wurden einige Oclvorräthe rin Raub der , Jam me». Das daselbst lagernde Bier des deutschen Schänkwirths Oskar Renner konnte gerettet werden. Da das Gebäude vollständig isolirt stand, war jede weitere Gefahr ausgeschlossen. Der fahr lässige Brandstifter, welcher nachgewiesenermaßen mit der Lampe dem Holzbau zu nahe gekommen war. ward i» Verwahrsam genommen. Roch in der 8. Stunde schlugen die Flamme» hoch empor. Das Feuer, dessen Schein sich über die ganze Stadt ver breitete. und in einem solchen Umfange in Dresden in der letzten Zeit selten beobachtet worden ist. hatte eine tauiendköpfige Zuschauer menge ungezogen. Fortsetzung de» lokale« rbelle» Kette v. auSgebrachle Trnikiprnch ließ d,e Wogen der Cchntzensteiwe »och hoher gebe». Es war ein eigenlhnmliches Zinginmenlrcfsen, daß in der Milte deS prinzlichen SrnikipiuchS zwei elektrische Sonnen ihr xsich! erglänze» ließen. ES waren zwei Bogenlampen, die ein äußerst angenehmes Licbl in der Stärke von 120" Kenen spendeten und die zn Ehren des Fest tages die eletlro-technische Anstalt pp» Frahnert und Nitzich- inann (Pragerslmßc) gestowt Halle. Ein schwungvolles, von Herrn Elnistmn Klötzer versüßtes Festgedicht, gemeinsam geinngen, bildete den . Nebergcing zum Felgenden. Es widmete der Knnstdtuckereihesitzer! Theile beffiedigeii wir^. Wenn Müller em Ostas uns die beiden Schutzen, welche sich die Rikterwurde' ' cochossen l>alten i den Oseschättssulner Bmckard und den Hotelbcsitze» Schöncield anS Schandau, Letzterer dankte n, kernigen Worten. Veranlaßt durch ein vom Bankier Riebe ausgebracbtes Hoch ans die königlichen Staalsministcr dankte Herr Knllusiinpisler Dr. v. Gerber, indem er cinsiulirte: „Be, dem 300jährigen Jubiläum einer Scinipcngilde drängten sich von selbst die Bilder vergangener Tage vor die Seele: die krustigen Geiivsseiischafken, die Zünfte und Innungen, ar» denen die städtischen Benannnge» beruhten, welche einstmals das deutsche Bürgcrlhnm geschaffen und seine Interessen mit dem städtischen Rath gepflegt haben. Tie Schntzengenossen- schaiten rcpräirntinen die Wehrkraft des städtischen PürgerthnmS, sie lieferten die Männer, die zur Vertbeidignug der Stadt ans die Mancm und Tbnrmc mit ihrem Rüstzeug zn eilen, jederzeit bereit waren. Heute und die Lcbciis>örmei> des Bnraerllnims anders ge- worden, das sich aus einer breiteren und ireien Basis entwickelt. So viel es sich aber auch gegen früher verändert hat, cs bestellt doch noch mancher nnmittelbarer Zusammenhang mit jenen alte» Zeiten: auch heute ivll der Bürger ein wehrhafter Mann sein. Auch heute soll der Bürger es erst recht sein, nicht sowohl, »m aus Thürinen und Basteien den äußeren Feind abrnhalten, sondern um den innere» Feind zu unterdrücken und zu verhüten, daß dieser bitte Tämvn ihn selbst, daS Bürgerlbum und seine ganze Kultur zertrümmere, Ta will cS nur scheine», nls ob ich auch beute noch die Schützengilde als daS Stznrbol eines wehrhnttcn Bürgerlhums betrachten darf, die entschlossen ist, die Knllnrcrbichgst nnierer Ahnen in Treue gegen König und Vaterland zn veriheidigen." Redner brachte sein Hoch ani daS wehrda'ke Bnrgerthui» aus. — Hieran» erhob sia> Herr Honchauspieler Portli, um eine von Tr, Koppel-Ellselb ver-! Parte, zerschnitten sein. (Lebkatter Beiiatt.) Bei der vorigen »atzte an witzigen Ponikcn reiche Tcklamaiion vorziirragc». Gleich ReichslagSwabl hat die naticniallibcrale Partei zum Theil gerade de» erste Vers versctzte in die ncbtige Stimmung: cs ivnrdc näm-! den Teutichrrcisiniiigen gegenüber noch eine iantte Stellung ernge- lich von den schützen ein Pclloton»cuer von Knallbonbons er-j „gnnnen, sic bat sich von dem Lorelehgesang, der von ihnen in rsstict. Tcm machie das inächiigc Organ unseres gcsckätzten^Heioen-^ verschiedenen Quartieren, aiiknilpsend an die alte Freundschaft mit varerS cni Emde, als er die ersten Zeilen der Kpppel'ichen Tichtnng l den Scceisloiiisten und auch älteren Fortschrittslenlen. anaestinimt entkoppelte. wurde, ergrciien lassen. Wir sind aber, wie in Köln giisgesprochen L>» --»ü«kn sind, da muk lö knallt», Ich wein-daH brauch »ich« .««sa-iki,, ! ^'»rde. nicht mehr gewillt, uns künftig noch belttschircisiiiNlge c»crausa,oa ,s> der Laicbsraild nicht: TcrPirni'iti,knallt, raichcinn,«cr-ckt. strstukscwr I» linier nationales GraSmückenncst hmeinlcgen zu lassen, ch dar. sauq -u, -ch»n ,ch°u fallt», tzt«. e-cch nach einenreinkideua...aq.u. , In den Zettnilgsblärten,. welche die tag auf Ersatz ihrer aen in Chemnitz »nd außerdem zwei letzt Nach den li ebt vorliegenden aben von Seiten W>na ans M^!ttau«aaej»ellt war.I ^ WM» «velcher HllMteit der grelle >»ri^ wohl ai der Theatervorstellung noch eine eiie Kaiser Wilheli , daß er in Blank ine Werle mit sein TaFtSsteschichte. Deutsches Reich, Die „N. A. Ztg," bringt folgende offiziöse Mitlhcilung: „Tie „Kölnische Zeitung" hat i» iüngster Zeit vcr- ichiedene Mal Gelegenheit genommen, Dentichlaiids Berhältniß zu England in Bezug aus Oslaircka einer eingehenden Besprechung zu nnlcrziehen, und kommt daraus am 22. Oktober zurück, indem ste sagt: „Tic Befürchtung, daß England versuchen könne, durch Rankespiele deutschen Interessen in Ostasrika cntgegcnzuarbrtten, werde ihr aus guter Quelle vollauf bestätigt." Es ist in der hiesigen Presse mehrfach die Bernnithung geäußert worden, der Gewährs mann der „Kölnischen Zeitung" sei ein bekannter Airrkaforscher, der sich kürzlich längere Zeit in Berlin ausaebalteir hat. Wer immer derselbe jedoch sein möge, so ist seine Auffassung eine irrige, und die Kundgebungen der „Kölnischen Zeitung" liefern iür jeden gut Unlcrrichlctcn den Beweis, daß er den wahren Sachverhalt nicht genau kannte. In der Thal, hat Deutschland gegenwärtig durch aus kennen Grund zur Klage über Englnnds überseeische Politik, iiiiä cs ist ein Merlmal iür die zwischen den beiden Regierungen bestellenden ircuiidschastlichen Beziehungen, daß über cniiqe »och schwebende Punkte der Kvlonialpolittk eine lmldige Verständigung in Aussicht gestellt werden kann, welche den beiderseiliacn be gründeten Interesse» gerecht werden soll und voraussichtlich beide "" beinedigen wird. Wenn ein so erwünschtes Resultat schon jetzt, nach kurzen Unterhandlungen, als walmcheinlicd bezeichnet werde» darf, w zeigt dies deutlich, daß man auch in England er kennt, Tcuttchland treibe nicht etwa, nach dem Benviele der weiland Evrtez und Pizarro. eine erobernde und gewaltthättgc Kolonial- pvlilik. sondern die Regierung halte — die vom Reichskanzler seiner zeit nri Reichstage ausführlich dargelegie» Ziele verfolgend — an dem wetten und gemäßigten Grundstrtze fest, cinsach dem deutschen Kaufmann und Unternehmer zu solaen nnd ihm da, wo er als Pionier vorangelst, stutzend und eingreifend zur Seite zu stehen. Eine solche Politik der Mäßigung und deS gute» Rechtes knn». da wo sie richtig erkannt wird, weder Neid noch Mißtrauen er-! wecken, nnd es ist erfreulich, konstalire» zu können, daß sich dies! voranssichilich auch an den noch schwebenden Unlerhaiidliingeil mit! Enaland. bezüglich der deutschen Interessen in Ostasrika, be währen wird," In Fnrthcn »nd Goittcnlieim bei Main; sind cholcrnverdächtige Erkiankiingen und Todesfälle l'oraekonimcn. Die Behörden sind noch mit bei Ermitteln»» des ThattettlandeS beschäftigt und sind amllichrtteits alle Vorsichtsmaßregel» getroffen. Infolge der gewaltsamen Rlttsistzimiia der deuiichc» Schulen in de» Lstsceprovinzen (LW-. Esth- und Kurland» erkalten die ost- preußischcii Schulanitalien einen bedenkenden Schülerznzug von dort, da die wohlhabenderen Familien es vorzieken, ihre Kinde, fern von sich nnd mit bedeutenden Kosten in deutschen Schulen erziehen zn lassen. Au» dem 3. Thüringer Parteitage der Nationalliberalen in Gera äußerte sich der Landtagsabgeordnete Rumpfs atto: ES soll das Tnchlnch zwischen der nationcillibercile» »i»d der de»kich«reisinnigen Tic NnalldondOiiS zwar mri» ich »tlll— Zktzt mallli cr — Nnallrklrkr I Tie Verse zündeten: der Verfasser schilderte die Eigelischasken des Schützen »nd tra» mit ienici» Hoch cntt den prinzlichen Schützen könig ins Sckwarze. Sodann wiette Herr Schlossermeiitcr Raschle die tönigliche» nnd städtischen Behörden. RamcnS der letzteren dankte Herr Sbcrbnrgcrmeister Tr. Stnbel, indem er ankriüp'end an den Umstand, daß henke, nach mehreren trüben Tagen, die Tonne hehr und herrlich am Himmel au'gestiegen, des Hellen Sonnenscheins acdaclste, der in diesem an ion»iaen Tage» reichen Jahre auch der Scheibciischützengilde :u Tbeil geworden sei. Möchte derselben auch knii'tig die Sonne fürstlicher Gnade allezeit leuchten! Ter Stadl- pcrordiielciivorstand Geb H"stath Ackermann führte dreien Ge danken dann noch des Weiteren aus: Ta die Schcibewchutzen cinen respektablen Theil des Bürgerthums darstellcn, >o diine letzteres wollt auch nnt in An'pruch nehmen, waS der Gilde heute Zeitniigsblättern. Tcntilh'reisnlnigen und ihr Herr nnd Meister, nach dessen Pfeife sie ja Alle herinistairzcn müssen (Bravo!', in die Welt senden, wird uns vorgewonen. wir wären nach rechts gegangen, während doch gerade — was uns kehr wehethut, da wir treue Kameraden darunter halten — die Seceisionisten unter der Führung Engen Richters, vielleicht unbeivlißt. immer weiter nach links heriinteraerutscht si"d, (Zustimmung.) Eugen Riclstcr lebt in seiner ganzen Presse und in »einer ganzen freisinnige» Wirthschast heute noch vvn Skandal, von Verleumdungen und Unwahrheiten, die er mit besonderer Vor liebe über unsere Partei auSstreut lscbr richtig !), und da bäumt sich doch endlich auch einmal die leider sonst viel zu ruhige natio- nallibcrale Partei ani und sagt: daS Tischtuch ist durchgcschnitten. (Beiiall.) Es »st auch gar nicht io schlimm mit Engen Richter und »eine, Macht. (Sehr richtig! Er sitzt jetzt in Berlin und bläst och dre kümmerlichen Jlanimen aus seinem den nur noch dcutschfreisinnigen an fürstlichen Ehren zu Theil geworden sei. In Hellen und trüben s Aschcnhauicn heraus. (Stürmische Heiterkeit und lebhafter Beiiall.) -c. ^ v ^ - . ... '"tandpunkle aus die Deulschsrrisinniaen -agen stehe die Bürgerschaft treu zu ihrem Königshawe und bringe dennclbcn Tank dar rür biete ihm erwiesene Huld und Gnade. Ticier Tank iei nicht wcrililos, den»: — Volkesliebe ist der Kronen — Inimcrgrmier Lvrbeerkraiiz — Volkcsrrcue ist den Thronen — Ewig Heller Morgciiglan^—Schon Gocihe habe gesagt: „Wer »»'s von meinem von gei Richter und Com'orten in der Hinsicht mr Ich halte unter der Führung l ac'älnlicher als die Sozialdemokraten, weil letztere wenigstens Feinde mil offenem Visir sind (Zustinimungh während die deutich- Partei unter der genannten Führung nichts weiter ist. — scholl Gocihe habe gciagt: „Wer ist >rett»iniac P das würdigste Glied im Staat k Ei» wackerer Bürger. Unter jeg-! als der Wolf im Schcttsvelz, und es ist mir ein Räthlel, wie sich lichcr Jom, bleibt ec der edelste Stoff." Unsere Zeit sei, Gott sei j ein solcher Mann wie Engen Richter, der jeden Tag in seiner cS geklagt' an Gefahren reich Eine unheimliche, die Sitte, Besitz nnd ! Presse mit der Sünde spazieren geht, unterstehen kann, derartig aus Ordnung höhnende Sekte treibe ein tolles Wesen und suche dre! »ns los zu kchimpse» und »ns politttchc Moral predigen zu wollen, Grundlage zu zertrümmern, aus welcher Kirche, Staat und Gesell- Es gehört eben die Unverfrorenheit einer solchen Natur dazu, wie schaff aingebant seien Da stehe nun fest, du treues Bürgerthum. da ! sic eben leider in diesem Körper sich ganz autzerordcntlich konzentrirt. halte dich tapfer, da tritt den Feinden mutlng entgegen, da erziehe i (Große .Heiterkeit ) deine Jugend »> Gottesfurcht. Königticue, schlichter, einfacher Ge-; Der in München erkrankte Sohn des Jnfanten Don Carlos, sinnlmg. wie liniere Väter thaten, zn braven, frommen fleißigen und j Ton Ia»me, empfing aus den Händen des Benrdiktinerpaters Pros, zufriedenen Bürgern, Uniere Zeit erhebt an die Bürger erhöhte z Odilo Roltmann die Sterbesakramente. Der Erkrankte ist 18'/» Ansprüche nnd fordere große Opfer. Eine sestgegliedcrte, vom Ge-! Jahre alt. Es soll mdcß eine Besserung eingelreten sein. incinsinn getragene Bürgerschaft aber vermag Biel nnd Alles. Unsere Stadt strebt vorwärts und Muth, Treue und Gemein»»», io lange diese Sterne an unserem Himmel glänzen, so lange kann es nicht Nacht werden, so lange ist es gut bestellt um uniere Stadt. Hoch lebe unsere Bürgerschaft! — Dieie Gesundheit wurde mit stür mischen Zuntten ausgenommen. Ein aus ihn von Herrn Klcmpner- ineister Rnssani auSgebrachtes Hoch enrnedertc der Kgl. Kommissar, Kammcrherr v. Metz'cli, mit einem Trinkspruch aus die Vorstände der Gesellschaft, welche strenge Wacht halten, daß die alten tradi- lionellen Gesinnungen der Gilde: Königstreue. Biirgrrsinn und Vaterlandsliebe imnicr gewahrt bleiben. In artiger Weise dankte Herr Fabrikant Fockc der Presse und den Künstlern, während .Herr Flci'chcrnieister Fischer II. den Gästen und neiieingctretcncn Schützen em Glas brachte. Tamil war die Reihe der offiziellen Trinkipniche cr'chöpit. Herr Vorstand Röllig theilte den Fettgenosien mit, daß der Schützenkönig, Prinz Friedrich August. Kgl. Hoheit. letzt das Festmahl verlassen müsse. Er rute ihm aber beim Scheiden zu: „Recht baldiges frobeS Wiedersehen in unserer Gilde!" Noch ein mal erhob stch der Prinz, um beim Scheiden die Hoffnung aut baldiges Wiedersehen auszuiprechen und den versammelt Bleibenden recht frohe Fortsetzung des Festes zu wünschen. Dies« halte denn ltgetr Bon Atired von .Hartung geht der „Post" folgende Erklärung : Nach 7wöchentlichrr 'lntersnchungshaft mich m»t meiner Gattin .v.. -- ^ hKennt»,h nla »u . .... w,cder in Freiheit befindend, erhalte ich Kenntniß von der Unmenge der über meine Person seitens der Presse in Umlauf gesetzten Nach richten. Ich kann mein Erstaunen darüber nicht unterdrücken, daß auch nicht ein einziges Blatt die Möglichkeit meiner Unschuld in'S Auge gefaßt bat, welche anznnehuien doch nicht allzu lern lag, da meine Verhaftung in Veranlassung einer Denunziation erfolgte, welche doch leicht unlauteren Quellen entsprungen sei» konnte. Es ist unwahr, daß ich mit der Zimmervennietherin Zavcl ln einem Berhältniß gestanden habe, welches die Möglichkeit einer Hcirath involvirte. Es ist eine grobe Verleumdung, daß behauptet wurde, dir >m Gesängniß stattoeffmdene Verehelichung mit meiner jetzigen Gatt», habe aus besonderen Gründen beschleunigt werden müssen, alle übrigen über dieselbe gebrachten Nachrichten sind gleichfalls crsnnden. Tie Hinfälligkeit der sonst gegen mich vorgebrachtcn, sich lediglich aus tue Tennnriation der acnannten Zapel stützenden Beschuldigungen dürfte durch die Einstellung deS gerichtlichen Brr- sahrenS gegen uns nlinmcbr hinlänglich erwieien sein. Im FreibergerSoj,al,stenprozeß haben, wie die „Hamburger Bürgerzcitung" schreibt, di« Berthe,diger, Rechtsanwalt wudern d- _. nspruch nahmen ,« ptcndiwn war. i belaulen stch di« erltn au» Anlaß der !.. d. h. ILOOO Mk inekr. allein kostete »7.000 Mk ^ H>ilhelm noch fft. be- ankrnbnrg Abends seinem Enkel, dem iidolstadt bernominen . age« wohnt« der Kaiser wegen des nebligen kalten Wetters nicht bei. Die Rinderpest in den russischen Gouvernement» Kowno und Wilna ist erloschen und daher das dieierhalb erlassene Bieheintukr- verbot vvn der preußischen Regierung in Gumbinnen wieder aus- aebobe» worden. DaS Schweiiieeinfichrverbol vom 17. September l88t bleibt weiter " Oesterreich in die Spezialdebatte bündniffeS mit Ungam . ei» Erlaß an die Handelskammern, belreffend die Vorschläge übe» die VerttagSverbandlunaen mit Deutschland und Italien werde „nt Unrecht von den Zeitungen als Novum und als Wendepunkt in der österreichische» Handelspolitik betrachtet. Auch früher ieien tue Handelskammern befragt worden, sein Erlaß sei dieses Mal nur Küher als sonst erschienen, damit die Kamincrn noch vor Bega», der meritorischen Verhandlungen antworten könnten. Der Tezt der Erlasses konstalire nur die anerkannte Wahrheit, daß eine Förderung deS Verkehrs durch Vereinbarung mit anderen Staaten zu cizielcu sei. Die Regierung wünsche enktchiede» eine möglichst harmonische Entwickelung der heimliche» ProdnklioiiSbediiignnacn und möglichste Sicherung der Exportbedinaiiiigrn der österreichischen Industrie. Cholerabericht. In Pest 9 Erkrankungen, 10 Todesfälle, in Triest 4 Erkrankungen. 1 Todesfall. Ungar«. Wegen rapider Verbreitung der Cholera in Mohacs und Dnna-Szckciö konitiluirte sich die Evidemie-Komnlissiv», In Mohacs starben 9, in Szekeiö 16 Personen a» ver Cholera. - Von dem in Budavcst ankemden Lainpffchlss „Aliöld" brannte die chvlcrakranke Ursula Levah durch (!)- sie wurde in Reupcst er griffen und in's Barackensvital gebracht. Muiistcr TiSza hat an die Grasen Kalnokh und Taasse cin Schreibe» gerichtet, in welchem versiche»l wird, daß stir die Perle aung der DelcgativnShcrathiingcn nach Wie» keinerlei Ursache voc liege. Die Delegations-Session wird ain 4, November in Budapest eröffnet und auch alle Ailsichilßherattnliigen werden dort slallfinden, da im Sinne des Gesetzes die Ausschüsse anderswo »ictn berathcn und die Reaicrunqsveitreter nicht abwechselnd in Budapest und Wien anwesend sei» können, Frankreicli In der feierlichen Jahressitzung der fünf Aka demien rühmte Zeller den Empfang, welcher der Ahoidmma der französischen Akademie in Heideldcig geworden ist, n»d wies mit Stolz daraus hi», daß alle auswärtigen Abordnungen euren Jcan- ji'sen zu ihrem gemeinsamen Worttührer gewählt und dadurch Frankreichs alle Fuhrerolle anerkannt hätten. — In der svrtacietzlcii Vvlks'chuldebatke veranlaßt,: die Erklärung Goblct'S (Munsters ocS Innern), daß die StaatSlchnlcn die Pflicht hätten, Nepiiblikaner heranznziehcn, Caffagnae zu ivüthciiden Anssällen „Ihr Siiileni." riei cr. „ist Kiiiderdiehstahi: Sic kreihe» durch die Schule schamlose Wahlpropagnnda, Ihr Gesetz ist abscheulich. c»ii»ich und ver brecherisch." — I» der Kammer verbreitet sich eine ungünstige Strömung gegen die Stadtbahn, die vielicit'g für iiiinöthig »nd viel in Iheuer erklärt wird Im Stadlbah»-Alis>cbnß erklärte Gene ral Bvnlaiigcr ans Beffage». das Unternehme» habe für dieK>>cgs- veiwaltnng keinerlei Bedeutung und komme weder bei der Mobil machung noch bei der Verthcidigung in Betracht Im Dezember soll die Tclephvnliiiie Paris-Brüssel eröffnet werden, Paris. Der Großfürst Wladimir von Rußland giebt sich in Nanies und St. Nazaire eifrig dem Studium der Uierbescstigmigen und der Sclnsfswerffen hin. Er sprach seine unverhohlene Beivu» derung über die für Rechnung der russischen Regierung m B n> befindliche» Schisse aus. Er reist jetzt nach Paris, woselbst er mit dem Großfürsten Alexis, der von Biarritz kommt, und dem Herzog von Leuchtenberg zusannneiitcifft, — Zwei dcnttche hohe Winden- lräger weilen angcuhlicklich in Paris und wird ihre Amveienheit nicht wenig conniienttrt. Fürst Anton Rabziivill ist ver Liebling des deutschen Katters »nd fein erster Flngeladintant Er heimthcte l8ö7 die Tochter des MarguiS oe Eaffellane. eine Olichte Talle,,- rands Er war von jeher eine hervorragende polnische Persönlich keit auch »ußcrhalh des Hcrienhmttcs. dessen Mitglied n ist. Ter andere deutsche Gast der Sernchauvtsladl ist der Grat solmS. Bot schafter in Madrid. Man sieht il», als de» sranzo'ensre»»dl>chstcn deutschen Tipwmaten an und cr hat unier dein Kaiserreich i» der Gciellichaff eine hervorragende Rolle gcipiclt. Diese Bezeichnung ist buchstäblich ;» nehme», denn bei dem Liebhaber-Theale, der Kaiserin, zn dem der Marquis de Mafia die Stücke schrieb, war Grai Solnis stets sehr belchästigt. — Jetzt haben sich auch wieder die Salons geöffnet, wobei konslatirt werden muß, daß es keine poli tischen Salons mehr in Paris giebt. Selbst der von Mmc. Adam ist niehr und mehr literar ich geworden und man treibt bei den Gräfinnen Haussonvillc. PonrtalcS und Pvtäca nur noch Schön geistereien Einzig und allein hat der Salon der Prinzessin Ma ikilde etwas vom alten Glanze behalten: in ihm wird noch ge- vlandctt, denn bei der Marauiie Gallttel und der Prinzessin von Saga» treibt man mehr Galanterie, in den Hotels der RochewrtS couldS nur Philosophie und bei orn Brancooillc, Le Cannes, Beanrcvaire rc. erg'ebt man sich einer saust einschläfernden Frömmigkeit, In früheren Tagen gehörte zu den Besucher» der Prinzessin Mathilde auch der jetzige Kricgsminister General Bon langer und sein Gencralstabschei Oberst Aung. der Mann der ga lanten Baronesse HanloS. der berühmten Deiilschvolin. — Ter erste Rrzedivistentransvoit von St. Martin de Ros ist nach Caledonien adgegange». Man zähtt darunter 3 Individuen, die ie 47 Be straiuiigc» hinier sich haben, viele «äbte» 30 bis 38, dock oic Mehi- zabl zwischen 20 bis A). Nnr Wenige haben blos 12 bis 1) Berurtheilungen. Tie Mehrzahl dieier Verbrecher sind 40 Jahre alt, die Gruppe der Panier von 20 bis 25 Jahren ist sehr de schränkt, hingegen befindet sich cin llijähriger Raubmörder darunter, der schon früher wegen Unterschlagung und laliche» Zeugnisses ver- nrthcilt war, — El» junger sich uorüdergcheiid in Pans au'halten- der italienischer Maler, Stefano Merlalto, Kal dem Dr. Marcchal milaetheilt, daß cr 50 Tage ohne Nahrung leben könne und nur geklärtes Wasser trinken will. Er forderte den Arzt aus. eine Kom mission zu ernenn,n. um einen Veisnch anzustcllen. Derselbe soll auch in nächster Zeit gemacht werden. Belgien. Tic Brüsseler Bürgerschaft hat nunmehr daS Ver gnügen gehabt, den Sozialistcittührcr Aittcele als Kandidaten zu tjölcn. Vor mehr als 5000 Menschen sprach derselbe theilS in ge mäßigten. theils in heftigen Worten, was eben beweist, daß die sozialistische» tzimmelstürmer auch brave Philister werden können, wenn ihnen diese Metamorphose in den Kram paßt. Anieele wußte, vor wem, oder besser gesagt, iür wen er sprach. Die Bourgeoisie hätte mit seinen spzialistttchen Grundsätzen kurzen Prozeß gemacht: deshalb unterhielt cr sie mit den schönen Redensarten von der Ver söhnnng der Bourgeoisie und der Arbeiterschaft, der allgemeine» Glückseligkeit u. s. w. und nannte Belgien sogar eine „Bonbonniere, in welcher alle Menschen glücklich »ein muffen." UedrigcnS bat Anseele, wenn cr wirklich glaubt, mit seiner Kandidatur einen Er folg zu erringen, recht ungeschickte Freunde, So führt gerade sein Freund, der Millionär Alired Defuissaur. in seinem Blatt ,.L» nennt" den Plan einer allgemeinen Arbeitseinstellung aus und macht das Geständniß, daß die sozialistische Parte» sehr eifrig an der Veranslaltuna derselben arbeite. Die Mittel hierzu soll das sehr einträgliche Kooperativstistem. welches gegenwärtig unter de» Arbeitern blüht, liefern. Man kann sich nun denken, wie hoch cr- irruk die Bourgeoisie über dieses Gcständnck sein mag und mit welcher Eile »r demselben Anseele ihre Stimmen geben wird, welcher an der Spitze dieser Bewegung steht. Am kommenden Sonntag wird man wiederum ein« Generalprobe für den Auf marsch der sozialistischen Seerschaaren haben. Die Hennegauer Sozialisten veranstalten in Charleroi eine der in der letzten Zcir so beliebten großen Kundgebungen. Diesmal hat sich zur abgc brauchten Redensart vom allgemeinen Stimmrecht, die schon etwas langweilig geworden ist. jene von der allgemeinen Amnestie gesellt. DaS Soznilistenblatt sagt, daß die Zahl der Manifestanten sich aus 30- bis 40.000 belaufen werde. DaS ist allerdings möglich. Solllcn sie aber auch 100.000 sein, so wird die Kundgebung weiter keinen anderen Erfolg haben, alS den leider übcrausffcihlreichcn Schank- wirthen von Charleroi ein ausgezeichnetes Sonntagracschäst zu sichern. Wenn dieSozialiften glauben, durch ihre Svaiiereäimc in
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