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Dresdner Nachrichten : 08.11.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188611088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861108
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861108
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1886
- Monat1886-11
- Tag1886-11-08
- Monat1886-11
- Jahr1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.11.1886
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' ^ L' ' Tageblatt für Aokttik, MckchLW. KeMstAertrk. DOÄttW. ImMUL M»eiil-?»,fch. FlswM, «jKSilvs ^adnlltt, "/« I-itor mit Kt.2 LIK., «mpLadlt L L Lüdu. Lrs«cko»-Xvwtwckt. irvumirol»« 8tr»»v 1. vresLso, 8»e«tr»8«v SV, I. L»rnttrr»«tlst»U» LUV. ^ t»»»»«» r»I»»4I tI»» wr »It» t»»k I», öl, vro«io»r 71»«»r,r. >»>>,>» iwl»r lt»«»»<i,. s«r coli».,! Ik««»«»»« «i^E^sr«^ Ltslier M kd»t«ZmpIii« vLrl Lr»ÄW,"^wLl!surtrLsse 17. s»»t« Krd«It. br«t»o. V«rßrrS»«»lrm»x«i». rv»»V»rr v«tdtgft »rbrt»n. ksnrig",n»i>!ll» vcirr»spi>nV^^^MM^MD^*»«ugIieI,ir»>iz ä«nr uT,°tur ° n ^»M^jiZ^airs^eeki« ^ m«n >usrui>e«»ki»»n. i, Nr. 312. 31. )>hkß. 42,000 srpl.II Dresden. 1886. Montag, 8. Novbr. Trrnowa. Die Rraieamg entsandte den Major Panitza nach BurgnS. um dort die Ordnung wieder heyustellrn. Bei der bekannten Energie Panitza'» dürfte die Angelegenheit ,n emigeo Ta gen geregelt lein. Am Dienstag loll die Sobranje geschlossen werden, .irnowa. In der am Sonnabend stattgedabtrn geheimen Sitzung stellte Regennchast se . . stattaeb, die Sobranje Idle Antwort aus die Thronrede der Cie spricht derselben für die bisherige Veit Dank ouS und erklärt, daß sie nunmehr « Regen der Geschäfte ^ - Wahl eines Fürst«! schreiten werde. Nach Berichten aus Pbilipvopel haben daselbst 2 Siussen. nachdem sie die Bevölkerung ausiuwieaeln gesucht, sich in daS Hau» deS Draooman deS russischen ConsulatS geflüchtet. Der Präfekt verlangte Instructionen und wurde derselbe angewiesen, den russischen Konsul zu bitten, ibn in daS beteffende Haus zu begleiten behuiS Verhaftung der Russen. grankkor» a.M.. ». November. <EonniaaSbör»e.» Credit «zos. Staat« badn IS7.25. Lombarden «.«. Soonier «.7o. Dioeont rn.ao. Matt. New - V » rk. S. November. MclUL«. Notker Wiiuerwi-sty, »»'/,, per - . «. . Kn, ni der «-/». »er Maisr'i«. Ma.S «New» ««>/,. Sraait 4. — Vorgestern kam die Leiche des verstorbenen Reichstags- abgeordneten Dr. Löwe auS Meran in Leipzig an und wurde werter nach Berlin befördert. — Der kaufmännische Verein „Hansa". KreiSvnein im Ver bande deutscher Handlungsgehilfen zu Leipzig, hielt Freitag Abend „„, in Meinholds Sälen sein zweites Stiftungsfest ab. bei welchem >77,..,,,. sich die etwa 180 Tbcilnehmenden in der ungezwungensten Weile >,,r amüsirlen. Während der Tafel gab der Vorsitzende Herr Hörisch ! in seiner Festrede einen kurzen Ueberblick Über die Thätigkest des BereinS int verflossenen Jahre und über daS Wachstyunl des Ver bandes überhaupt, gegangenen Briese KreiSvereine schloß. Lhesö, indem er he mit betrachtet, das woran sich die Vorlesung der sehr zahlreich ein- nnd Telegramme auswärtiger Kollegen und DcrEäkrüMhra; " vordob, baß eS der gute Einvernehmen err Biber, toastete auf die verband als seine Ausgabe zwischen Prinzipalen und November'«-/«, vrr! — Ihre Mas. die Königin bat sich bcS dortigen Zweigvcreins des vaterländische FrouenveretnS einzeichnen lassen und einen Jahresbeitrag von M. zugeiagt. — Der StistSprobst und OrdenSvisitator Dr. Eitelt in Kloster St. Marienstern erhielt daS Ritterkreuz 1. Kl. deS Berdienst-O- — Wer sich am Sonnabend nicht bei Zeiten im großen Saale des „Tivoli" einfand, um der Feslkneipe veS Allgemeinem Gehilfen zu pflegen und seine Ziele nur Hand in Hand mit den Prinzipalen erreichen will. Nachdem man noch der Damen. Gäste. Presse, Auswärtigen und namentlich auch der „Eingezogenen" ge- „ ,, ^ i dachte, erregte das von einem Mitglieds verfaßte Tascllred den leb- hailesten Beisall. Nach der Lasel, die, bciläusia bemerkt, Herrn Nch«i kbraunschiveiglichen) Fritz fliythe alle Ehre machte, begann der zweite Theil des Balles, M ISO der die D ' " ' ' , ^^^ . » —d V » der die Tanzlustigen noch lange in heiterster Stimmung beisammen ließ. Tafel- und Ballmusik führte die Trcnkler'sche Kapelle aus. — Mit Anfang dieses Monats ist in Leipzig eine Reorganisation deS Ziehkinderwesens vorgenommen worden, die. falls sie sich bewähren sollte, voraussichtlich für ganz Sachsen eine Acnde- mng der bezüglichen Gesetzgebung zur Folge haben dürste. Am 1. d. M. ist nämlich mit Einwilligung deS Justizministers o. Abelen der Vorsteher deS Armenamtes Stadtrath Ludwig-Wolr als General vormund sämmtlicher unehelicher Kinder, welche bei fremden Fa milien alS sogenannte Ziehkinder untergebracht sind, in Pflicht ge nominen worden, während mehr alS 200 Vormünder an diesem Tage ihrer bisherigen Verpflichtungen enthoben wurden. Gleich et diesem an Tage eine neue Ziehkindcrordnung für die Stadt Krait getreten, derzufvlge sich die Fürsorge und Aussicht zig in Krait getreten, derzusvlge ^ .. deS Armendirektornuns für derartige Kmder bis zur Aufnahme in . . "" rschrlsmr kür die Zieh- sowie der Nah- Wähmid für dieser Be- Pflcglingen : Ncucrungcn zu Deutschen SchulvereinS beizuwobnen, dn mußte gleich vielen Hunderten wieder umkchrrn, dem, bereits '/«9 Uhr verkündete der Vorsitzende die Sperrung des Saales, der in seinen garuen RSuMn überfüllt war. Unter dm Klängen der Kapelle deS Kgl. SSchs. 1. Leibgrenadier-RegimmtS. unter persönlicher Leitung ihre- Musikdirektors Herrn Ä. Ehrlich, wurde die Feslkneipe eci" nachdem Herr ComrliuS Gurlitt die zahlreiche Versammlung Hey- > -eM j lichst begrüßt. Die Gesangvereine „Liedertafel" und „Orpheus" I Leipzig brillirten mit ihren voyügllchen Vorträge» und zündeten ganz be sonders der „Mahnruf" d« Gräfin Wilhelmme Wickenburg-Almash > r,ne Schule erstreckt, und welche ge'naüe Bö komponist vm Remhow B^ sowie daS Fücher'sche Gaudeamus Mütter betreffs der Wohnung, Betten. Kleidung. igitm x. Vom Centtalvorstand deS Landesverbandes m Berlin' ->- ^ Dr. Falkenstein wurde ein Glllckwunsch-Teli sich patriotische Reden der l, mann. Neumann. Prof. Dr. Habker. Dr. Groß aus Wien (dessen Vortrna darin gipfelte, daß die Oester- reicher ebenfalls aus deutschem Eichenholz geschnitzt seien, worin eine Sprache, eine Sitte und eine Einigkeit zu erblicken sei), Feller aus Chemmtz rc. amchlossen, welche inSgesammt dm lebhaftest«! Beisall erzielten. Mit vieler Freude wurde die Mittheiluna ausge nommen, daß die Ortsgruppe Dresden, bisher 960 Mitglieder zäh lend. die Ausnahme von 180 neuen Mitgliedern zu verzeichnen babc. Mit großer Begeisterung sangen sänimtliche Anwesende daS „Lied der Deutschen", die „Deutsche Volkskymne" und zum Schluß, von den Plätzen erhoben, die zündende „Wacht am Rhein". In animirtester Harmonie währte die programmmäßige Feslkneipe biS nach 12 Uhr, welche bei sämmtlichen Gästen einen dauernden an« genehmen Eindruck hinlerlassen wird, war es doch die Introduktion zur Feswersammlung des Allgemeinen Deutschen SchulvereinS, welche gesleru Vormrttag um 1l Uhr im Gewrrbehaus stattsand. woselbst die Interessen des Gcsarnmt-Schukwelens erläutert wurden — Die gestem Vormittag 11 Uhr im Gewe'bebaus abgehalkene Fe st Versammlung deS Allgemeinen deutschen Lchulvereins war äußerst zahlreich besucht. Den interessanten Verhandlungen wohnten u. A. dir Herren Oberbürgermeister Dr. Slübcl mid Bürgermeister Bönisch ber. Herr Architekt Gurlitt er- i'ssnete als 1. Vorsitzender der Ortsgruppe Dresden die Versamm lung mit begeisternden Worten, den Erschienenen, insonderbeit den Herren Dr- Groß-Wien und Dr. Knotz herzlich für ihr Kommen dieselben mit ihren werden. Durch diese Neuerungen stand zu beseitigen, daß von den l nur etwa 28 Proz. zur Zahlung ^ werden konnten, wodurch namentlich in großen Städten die tv erscheinen haben, angeordnet 't man gleichzeitig den Uebel- älern unehelicher Kinder bisher von Ziehgeldern heran^ezogen lrmen- lastcn nicht unbeträchtlich vermehrt wurden. — Reichstagsabgeordneter Liebknecht gedenkt am 26. Nov. die Rückreise nach Europa anzutreten. Nach aus sozialdemokratischer ld Ti ich schlugen rc. Ein anwesender < in Europa und Amerika fällt aus Deutschland. der weitaus größte Theil davon ent- eine in «nein . . Aufträge, 290 Stück mit 8 Psa. srankirte Briefe mit d«m Botensuhr- mann nach Markranstädt zu senden, um sie da in den Posttmes- kaslen zu stecke») ist jetzt vor dem Reichsgericht m Leipzig zum endlichen Schlußaustrag entschieden worden. Dre beklagte Firma ist verurlbcill worden, »ür jeden der 290 Briefe den Ilachen Betrag des einfach en P orto (10 Pkg.) alS Strafe zu zahlen, also A und Austms'eu" ^'rkÄung a!brach!^ w«l"dsts "das staden L°Ä i^estte der ost "von" Bmvnnüe^imterbrÄi^R^r D^r br>« darstellt. Die Voriiislanz deS Kgl. Landgerichts hatte cnt- E.°er oit von Bravonüen rmterbrochene Nedner Herrn Dr. s sch.^cn, daß der Berechnung deS hinterzvgmrn Pottos stets der elrag zu Grunde zu lege» sei. weicher bestimmungsmäßig für die unfrankirle Sendung zu entrichten gewesen wäre und daß die Groß das Wort, der in fesselnder Weise über die Erfolge >«S deut schen SchulvereinS in Oesterreich sprach. Daselbst bestehen IlOO Lrlsgmpven mit 120.000 MitgliHern, die während des lijähriaen BeltchcnS des österreichischen Schnlver«ns Über 1 Million für Schulzwecke verausgabt haben. 39 Schulen und 41 Kindergärten sind sein« Tbätigkest entsprossen. Ein besonders schwerer Stand erwachse dem Vereine in Böhmen und Mähren, woselbst der Feind des Teutschkbums an, ärgsten Hause. Auch dies« Redner erntete großen Bestall, der einen stürmischen Charakter annahm, alS der Relchsrathsnbgcordnete Herr Dr. Knotz das Wort zu längerer Rede ergriff In beredten Worten beleuchtete der unermüdliche Kämpf« für das Deutichlhum in Oesterreich den schwere» Kamps, dn um die Existenz des deutschen Volkes daselbst gekämpft werde. Die bieder-derbe Vortragsweise des Redners, d« die thatsiichlichen Ver hältnisse aus Grund historisch« Daten packend und übeneugmt schilderte, zündete m dem groß«, Auditorium allgemein. Aist die interessanten Ausführungen folgte anhaltend stürmischer Beisall als Ausdruck dafür, daß man mit dem Redner die Lage d« nvth- lciocudcn Brüder in ESlcithanien warm empfunden habe und bereit sei, weiter das Teutlcknhum in Oesterreich — 10 Millionen Deutsche stehen 16 Millionen Slaven gegenüber — durch Wort und Mittel zg unterstützen. Und dir-s ist nothwcndig, sollen Schule und Ge richte in Böhmen nicht mehr und mehr czechisirt und Alles deutsche Element ans ihnen entfernt werden. Der nationale Jndiffercn- tismus der Deutschen muß beseitigt werden, sollen die vereinigten deutsch-feindlichen Elemente das Deiitschthum nicht noch weit« aus dem österreichischen Kaiscrstaat znrückdrängen und soll ans dem alten deutschen Oesterreich — das ist das Ziel deS Slavcnthums — ein slavisckcr Staat gebildet werden. Zum Schluß forderte Herr Oberlehrer Dr. Herrmann zuni Beilritt in -den deutschen Schul»««» auf und schloß als zweit« Vorsitzender die Versamm lung mit einem begeistert ausgenommen«! Hoch auf Deutschlands Kaiser und Sachsens König. . —Zwischen der Dresdner Baugesellschast und dem Bauverein Johannsiadl sind Verhandlungen im Gange wegen Ankaufs des von der letztgenannten Aktiengesellschaft seinerzeit käuflich übn- iiommencn umfangreichen Bauäreals d« in Konkurs gerathcnen Centralbank für Landerwerb und Baut«,. DaS betreffende Areal unstaßr NIM» Quadratmeter und steht in der letzten Bilanz des Bauvcreins Johannstadl zu Buche mit 2.201 Akk. — Auß« dem Neubau der F ürstenschule zu Grimma, ;>, welchem »Items des letzten Landtags die nöthigen Mittel be willigt wurden, ist das Pharmakologische Institut an der Universität Leipzig, welches einen Kostenaufwand von 425,000 M. erforderte, bereits sein« Bestimmung übergeben worden. Der Bau des Unl- v«sität«bibliotbekgebäudeS. dessen Kosten aus 2.150.000 M- veran- fchlag» sind, soll un Lause d«S nächsten Frühjahrs in Angriff ge- noinmen werden. venvendete Fwimarke im Lerche von 5 Psg. in Anrechnung zu bringen sei. Das llrtheil des Reichsgerichts ist von wesentlicher Bedeutung für die Behandlung künftig etwa vorkommrnder Porto- hintelzieiiungssälle. Am 5. d. M. Vormittags 9 Uhr wurde der 70 Jahre alte Witkwer und Handarbeiter Anton Oeblschlägel aus Rothen kirchen bei Auerbach auf einem Felde dasiger Flur todt arstge- ' indcn. Derselbe hatte sich in der vorausgegangenen Nacht beim- ch, vermnthlich in einem Ansalle von Geistesstörung, mis seiner Schlaskmnmcr in der nothdürstigsten Kleidung entfernt. — In Oberalbersdorf wurde am 6. d. M. die Leiche einer Frauensperson a»S dem dortigen Teiche gezogen, in weicher eine wvblsiruirke, aber schon längere Zeit an Schwermuth leidende GutsbesitzecSirau des genannten Ortes ermittelt wurde. — In Nobna bei Kamenz brannte am S. d. M. daS Stall gebäude des Wuhelm'schen Gutes bis aus die Umfassungsmauern nicht .. , . wasser reiche Schwarzwasserfluß ist jetzt völlig auSgctrocknct und die avge- leiteten Gewerksgräden find so wasserarm, daß die Etablissements nur noch schwach betrieben werden können. — Üeb« Freiberg ist seit einigen Tagen eine Trinkwaffer- kalamität hereingebrochcn. Biele Brunnen sind versiegt, »nd müssen von den betreffenden Anwohnern weite Wege zurnckgclegt werden, um das so nöihige Naß erlangen zu können. Auch der erst »eit Jahresfrist neu angelegte Trinkbrunnen ans dem Bahirbossperron versagt seit mehreren Tagen die Spendung von Trinkwasscr. D« "udrm,g zu dem in den östlichen Batmbofspromcnaden stehenden runnen war in den letzten Tagen so stark, daß auch dieser kein! lass« mehr gab und infolgedessen während des größten Theils des Tages verschlossen werden mußte - In Werdau ertränkte sich vorgestern ein 56jöhrign Web«, welcher demnächst wegen Geistesgestörtheit in ein« Anstalt untergcbrachl werden sollte. — Das Preis'katturnier in Chemnitz findet am 21. Nov. statt. Der Hauptzweck des Unternehmens, fördern zu Hel»«,, daß die in die allgemeine deutsche Skatordnung ausaenommcnc Rang ordnung und Werlhbcrechnung der Spiele verallaemeinert werden, hat in verschiedenen Kreisen zu der Erwägung Veranlassung ge- eben, ob es sich nicht empfiehlt, einen allgemeinen Skatvercin »ür cmnitz in's Leben zu rufen, welchem dann auch die Veranstaltung weiterer Preisskattnrniere zinallen würde. Der Verlauf des ersten Turniers wird wahrscheinlich We'teres an die Hand geben. -- Dn bei srinkm in »tttelSbors aniässig«, Bruder als Geiängniß und 2 Jahre EbrenrechtSverlust. — Karl Gustav Schlegel ein Ichähriger Gteinmetzlehrling, besuchte am 8. Oktober d. I. seine Tante aus dem Weiße» Hirsch und bei dieser Gelegenheit ließ er heimlich 20 Mk. aus dem Kleidnschranke verschwinden. Am 19 Oktbr. stieg d« Thunichtgut in Abwesenheit seiner Tante soga- durch ein Fenst« in deren Wohnung ein, nachdem er eine Glac scheibe eingedrückt hatte und stahl hierbei über 38Mk. Erfreulich« weise wurde das Bürschchen bald daraus verhaftet, so daß sich noch d« größte 'Theil des gestohlenen Geldes in seinem Besitz befand Die 4. Strafkammer schickte den jugendlich«, Angeklagten, hofsciit sich tnit dem Erfolg dauernd« Besserung, 4 Monate in s Geiängmi; — Amtsgericht. Wegen Beleidigung höchst „ngeziemliche, Art gegen die Hebamme Anna Hanke in BricSnitz (verbunden nm erheblicher Körperverletzung) wurde die redeiesigc Hmidarbeticrsrhr- frau Christiane Wilhclmine Müll«, ebenfalls daselbst wohnhaft, zu 40 Mk. Geldstrafe veruriheitt. Die Genannten geriethcn aclcgcni lieh eines Umzugs der Ersteren in Streitigkeiten, die mit Thntlich- kcitcn endeten. Nack den Ergebnissen der Beweisaufnahme ist zu ersehen, daß daS Verbällniß der Nachbarinnen schon seil geraum« Zeit ein höchst getrübtes war. Uebrrdies bat die Angeklagte noch N l.obortdrLv,de8teI>lUktzv«Ll!M,VIlrWMiL.LKü«kLMcktzvm<lW,M6tz»i'WM«r. ^ . wittenn,,»««»II<d«r» Ntr »n> 8. N,»««»er. »0» mNisirer«tlrie . . II . ^ ^ Flcischcrgchilfe thätige Karl Wau«, ein uiwerheiratheter, blühender, langer Mann von noch nicht ganz 25 Jahren, welcher sich in den besten Verhältnissen befand, hat sich am4. d. Nachmittags, nachdem er kurze Zeit vorher von der Kontrolvnsammlnng aus Zittau henn- gekehrt war, mittelst Durchschneidens der Kehle das Leben genommen. Ueber den Beweggrund zu dieser That verlautet nichts. — Im Fluthkanal an dn Bismarckstraße in Leipzig fand man am Sonnabend den Leichnam ein« unbekannten, etwa Ä>- bis 35jährigen Frauensperson. — Auf dem Rittergutsrevier Zschorna bei Wurzen hatte vorigen Mittwoch Herr Baron v. Schröter eine große Fasanen- jagd veranstaltet, bei welcher 99 Stück Fasanen erlegt wurden. — Einen Akt äußerster Nothwehr hatte vorigen Mittwoch der Restaurateur Krüger in Neuschweinsdorf bei Deuben gegen zwei czechische Handwerksburschen zu bcsteben. Dieselben waren gegen Abend dort eingelehrt und hatten beim Fortgehen das Bezahlen von drei Glas Bier vergessen. Hieraus von der Wirthin in freundlicher Werse aufmerksam gemacht, kehrten sic wieder um, bezahlten, fingen jedoch Krawall an. indem sie auf den ' »der Gast verbat sich dies und derWirth t der eine der ^ einem in der eff«. Es wurde nun nach der Polizei geschickt, und alS die frechen Wenzelskindn dies merkten, fingen sie unt den Gästen Streit an und wurden schließlich handgreiflich. Der Wirtb, dies sehend, griff nun den einen, stärkeren, von hinten an, sodaß derselbe weder um sich stechen, noch schlagen konnte und brachte ihn zu Falle, wobei er ihm. obwohl an der Hand mit Messerstichen verwundet, dasselbe zerbrechen und schließlich abnrhmen und den Excedenten außer Behausung bringen konnte. Der andere Bursche wurden von den Gästen unschädlich gemacht und hinaus- spedirt. Hoffentlich wird man ihrer bald habhaft, »un ihnen eine exemplarische Strafe zu Theil werden zu lassen. — Landgericht. Der Saunnan« Ignaz Hellmann hin empfing am 20. Juni d. I. einen, zu Auerbach i. V. zur Post ge gebenen Brief, dessen Absender sei» früherer Nssociä, der 28 Jahre alte Drcchslermeister August Gottwaid Zschnler aus Scimeeberg war. Kein Wuns«, daß eS dem Empfänger ganz schwül um's Her, wurde, als er sich « da- musterhafte Schriftstück vertiefte. nicht hüten würde, dem Briefichrewer wieder einmal zu begegnen." Nur in dem Falle, wenn Ignaz Hellmann sofort 67 Mk. 43 Psg. zahle, sollte er mit dem Leb«! davon kommen. Abgesehen von einer ganzen Fluth von Beleidigungen, die das Ungeheuer von Drohbrief enthielt, ließ Zschaler seinem Gegner u. A. auch wissen, daß« stets einen Revolver mit 6 Kugeln schan geladen habe, wovon eine schon das schwarze Herz H.'s treffen werde. Hu! Uebrigens bedauerte Z. auch die ganze jüdische „Nation", daß ein Kind des Todes, wie H., ebenfalls zu den Nachkommen von Moses und den Propheten gehöre. Hellmann ist oder war Besitzer der sog. Heidelmühle bei Drebach im Erzgebirge, die er in eine Fabrik für Holzomamente umwandeln ließ. Im vorigen Jahre suchte er mittelst Ankündi gungen in den Zeitungen einen Associs, der eine Summe von 4000 vis öOMMk. als Geichättseinlagc schassen könne und hierbei meldete sich als Fachmann der damals m Dohna aufhältliche, wegen Nöthi- gung vor die 4. Strafkammer des Kgl. Landgerichts verwiesene An geklagte. Obwohl demselben nur 2000 Mk. zur Verfügung stand«», kam das Aisociö-Verhältnis; dvch zu Stande und nach und nach wurden auch von Zschaler noch 270 Mk. Löhne an die Arbeiter be zahlt. Rach der Versicherung HellmcmnS soll allerdings der Ange klagte den Arbeitern nicht mit einem guten Beispiel vorangcgsngen, sondern die Arbeitslente veranlaß! babcn, möglichst steikng die Kneipe zu besuchen. Unter diesen Umständen ging daS Compagnie- oeschäst wieder aus dem Leim; der Angeklagte «hielt ab«, nach dem er sich am 28. Oktbr. v. I. von Hellmann getrennt hatte. 1k. sammt Zinien. als mich Trotzdem machte er nach glich, wie au< ' 67 Mk. 43 Pfg. geltend, und »erstieg sich schließlich. Zahlung entschieden verweigert hatte, zur Abfassung und Absen- dung des geharnischten Drohbriefes. Zur Rechenschaft gezogen, behauptete der Angeklagte zwar, er habe aus Verzweiflung ge handelt, nachdem er inzwischen u« sein ganzes Geld gekommen »ci und durchaus nicht im Ernste daran gedacht, den Ignaz Hellmann zu erschießen. Allein damit konnte der gute Mann seine Vernrlhei- luna zu 2 Wochen Gefänglich nicht abwenden. — Am 27. Septbr. d. I. Abends kehrten zwei reisende Handwettsburschen, der 26 Jahre alte und schon oft vorbestrafte Gärtner Karl Friedrich Schlicke und der 20iähnge Tilchleraesclle Peter Paul Ruck ch der Herberge des Schankivittk Boenneac zu Riesa ein. Dort gab um diestwe Zeit der gleichsalls ans d« Reise befindliche Bildhauer Zschalig dem Wrrth seinen „Berliner" zum Aurheben. Schlicke und Ruck suchten water eine Feime als Nachtquartier aus. Am nächsten Morgen in die Herberge znrückgekehrt, nahm Ruck den „Berliner" Z.'s heim lich weg. Die beiden Fechtbrüder thcilten sich sodann in die DicbeS- beute. Die Angeklagten wurden zu Geiängniß und zwar Stuck wegen Diebstabls zu 2 Wochen, -schlicke dagegen als Hehler zu 3 Monaten Gefängniß, 1 Jahr EhrcilrechiSvenust und Stellung unter Polizeiaufsicht vemrthcilt. — Der 26 Jahre alte, schon vor bestrafte Dienslknecht Friedrich Wilhelm Schmidt auS Höckendorf entwickelte während seiner Dienstzeit bei dem Gutsbesitzer Nitzsche in Wahnitz «ne hamsterartige Emngkcit, wenn cs galt, zur Nachlz«! ' ' ' ' " "" st cv ! k ^ M HM» .G ^ S- W iE- 1: > - - irs MZ
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