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Dresdner Nachrichten : 07.12.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188612076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1886
- Monat1886-12
- Tag1886-12-07
- Monat1886-12
- Jahr1886
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- Dresdner Nachrichten : 07.12.1886
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Nachl-Tele-ramm. «m l» «innn rv«>l« d« «uklaae.» Berlin. «. Der. Beider hcutiyen ÄrlchStagsrrsntzwnbl für die Stelle Ludwig Löive's erhielt Klotz (freisinnig) 7207 . Gerold (konleiDotiv) <783. llbriktensen (Sozialist) 1454 u Dtarggraf (national-liberal 48k Stinmren. Klotz ist som gewählt. Tageklatt für Politik, Mtt-Miilr. KeMlAerketr. MrsenkriA. Irmüc» lismseldssr- Vvtli«» anvckvr vonLroivsoor vr. ^g-rornlloinconc'i'Ksicinir- ton h'abrilc WP".i«-ä»ek SLzre^«ckon «»I»nv M«»np«I, "WG »on 13—30 all... cue-roonuck en ckotail. IS ^Itm»r!rt LS. ree1«II»ta ce»»eo. kern-pea-d-leii« LLötslör, itt t». »ko. >11«. U ^rs^r-W „Rnv»IIiI«i>«>,»»Ii" Vresävri, 8vs»tr»s8v SV, I. L»*nst»r»«tiNrU» I. Innanean-Lnp»«!»!«» Nie »II« 2»iUm»«i>. N. VIII«1-V«rk»»r Nie >11« vrnaOnxr Ik,»t»e. III. 8>r-e>»»-1^»Ir«>« >u>t«r liaranli». I»» Lr rv. VaUaill»» «««««>««« ««? rmni,rrI ,liiiriirnirr,t rr,,,rm-ri Ulms Wähler i Wilsdrufferstr. L8. s -chmucksachiv KrShte Auswahl rrr allen Preislagen. muLllLnrirrrr^rririrrrrmr^nntl HU. »««vr«, zLgl. LLvds. u. Lxl. krvuss. llofpdotoxrapd, ^ vresck«n, Laukdsn«, 8v«8tr»88v lio. 10. »srllo, L-«ipLls«rpI»t»i L», Alvritr LUvKner, «mptisblt lin, kilii^on imä piullUseksn lövisv Piniruivr- /I n 002 »« I«vjK«»Asier als vnioum ckor l-siodtiglrsit, 8oU6il.Lt uuck U-d (7 U.SS Seddv »I«, » Lleximr. «rSssto Auswahl von l'aseksn-^soessairss sto. <UaLt»r «Iv V0)»ß^v). Nr. 341. 3i;,ir, l«,e 43,O0i) e»»l l «Ittn,,,«»»««««» Mr »n> 7. »rre«»rr. Slipweftwind »ei »nrchschntitlich ilarker «rwöilunz, «11 zeit- und stell,nweiicu »iiederschlä^ru. W»r«ee. — Eiemerk»»»: wt-dstlrle zeit- »«» stelleowrile fttiemilch. Dresden. 1886. Dienstag, 7. Deebr. velllMwortliidrr NetaNeur wr Politisches vr. «Mil Vieren In Drwd«,. Heute bereits kann die Militärkommission des Reichstags ihre Arbeiten beginnen; gestern Nachmittag hat sie sich konklituirt. Die Möglichkeit ist recht gut gegeben, daß der Reichstag biS vor Weihnachten die Militärvorlage unter Ta« und stach bringt. Die Heeresverwaltung drängt aus rasche Erledigung, weil sie, wenn am l. April die Truppenvermehrung in'S Leben treten soll, bis dahin noch alle Hände voll zu thun hat. um Alles hierfür vor- zubereiteri. Welchen Haufen Arbeit macht allem die Umarbeitung des MobilniachiingSplaneS. bedingt durch die Einfügung und Ein gliederung eines neuen vollen Zehntels der Heereöstärke in den jetzi gen Bestand! Voraussichtlich wird der Kriegsminister v. Broniart gleich zu Beginn der Aiisschußberathiingcn diejenigen Ausschlüsse ertheilrn. die erforderlich sind, um den noch schwankenden Vertretern des CentrunlS und der Deutschsreisinnigen die volle Ueberzcugung von der dringenden Nolbwendigkeit der sofortigen Hecresverinchrung zu verschaffen. Dieser Theil der Ausschlüsse wird wesentlich mili tärischer Natur sein: sie bedürfen aber zu ihrem vollen Eindrücke noch der Ergänzung durch Mittheilungen politischer Act. Es ist ober keineswegs auSgemacht. ob auch ein Vertreter des Auswärti gen Amtes im HecrisanSschusse erscheint. Die Lust dazu könnte durch eine höchst anfsällige Bemerkung dcS Wortführers der Sozial demokratie gründlich verleidet worden sein. Herr Grillenberger, der, beiläufig grsagt, als einer der seichtesten und gehässigste» der ganzen Schaar gilt, ließ sich die Aeußernng entschlüpfen: seine Partei werde sich an der Ausichußberaihung betheiligen, um den Inhalt der dort vom BnndeSrathe zu gebenden Ausschlüsse „im Interesse des Volkes zu verwcrthcn". Als hierauf der KriegSminister erstaunt entgegnete: Ja. dann muß ich mir zu meinem größten Bedauern selbst wesentliche Schranken aufcrlrgrn. damit nicht DaS, was ich völlig vertraulich mittheile, später an die große Glocke gehängt wird! — da suchte Herr Grillenberger sein unbedachtes Wort möglichst abzuschwächr». Er verwahrte seine Partei gegen landeSverrätberische Absichten, sie würde den vertraulichen Charakter der Ausschlüffe relpektiren, wie andere Parteien auch, aber den Geist, der dir Ausichußbe- ratlmngen beherrsche. „dein Volke klar machen". Ist das nicht „dieselbe Colcur, aber in Roth ?" Der Reichstag wird sich schlüssig zu mache» haben, ob er, angesichts solcher Ankündigung, einen Vcitreter der Sozialdemokratie in den HeereSauSi'chuß wählt oder er vorzieht, daß die Bundesrathsbevollmöchtigten in ihren Auf schlüssen nur DürstigeS mittheilen? Außer der Sozialdemokratie und der Volkspartei haben alle Parteien im Reichstage die Bereitwilligkeit bekundet, das zur Er haltung der Wehikran des Vaterlandes Erforderliche zu bewilligen, iingcachtet der höchst bedenklichen Lage der Finanzen des Reichs, vieler Einzelstaaten, namentlich Pie,mens, vieler Gemeinde» und auch ungeachtet des durchaus nicht recht befriedigenden Standes der Eriveibövcrhältuisse. Eugen Richter und Windthorst knüpften au ihre Bereitwilligkeit noch eine Reihe von Voraussetzungen, na mentlich an das Ertbcile» ausreichender militärischer und diploma tischer Aufschlüsse: aber Reichstag und Volk haben aus den Reden der Führer der Deutschsreisinnigen und deS Eentrums den Ein druck gewonnen, daß nur eine verschwindende Mehrheit im Reichs tage besteht, welche sich gleichgiltig oder gar feindlich gegen die " des Reiches verhält. gang reichlich verdient; ihre Stellen sind weiter nichts als Be lohnungen für erfolgreiche Wahlcmitationen im Sinne der leweiliäen Machthaber. Als solche stellen sie ein annoch unentbehrliches Rad in der Nerwaltiingsiiiaschine dar: keine Regierung läßt es sich aus dem Wege der Budgctbrratbung herausnehmen. Der Minister des Innern. Larrien, erklärte seine Bereitwilligkeit, durch Zusammen legung vieler kleiner Arondisscments die Zahl der Unterprärekten erheblich zu vermindern. Die Kammer bczweiseltc aber die Auf richtigkeit des ministeriellen Versprechens. 82 radikale Republikaner vereinigten sich mit den Monarchisten zum Sturze des Ministeri ums. Es fehlt zwar nicht an Verbuchen, dasselbe wieder zusanimen- znflickcri, aber streycinet hat die Geschichte von Herzen satt. Selbst er, der langmüthiastc und geduldigste, der gewandteste und ver mittelndste aller franiös. Politiker, der geborene Minister für un klare Situationen, dessen Regicrungskunst ein ewiges Kompronrit- tiren war, sieht ein, daß es mit seiner Schaukelpolitik nicht mehr geht. Alles Schmeicheln der Radikalen, alles Zurückweichcn von Clemcnceau hat Freheinet nicht davor bewahrt, daß ihn dieser Mann und dessen Parte: in der Stunde der Gefahr verließ. Die Radikalen, obwohl stark in der Regierung vertreten und im Ge nüsse aller Vorthelle der Gewalt, wollen trotzdem keine Verant wortlichkeit übernehmen und keine Pflichten erfüllen. Es bangt ihnen um ihre Popularität, wenn sie zur Bestreitung der Staats- au^gaben neue Schulden machen und neue Steuern dem Lande auserlegen sollen. Die unsinnigen Rüstungsausgaben sind ganz nach dem Herzen auch der Radikalen, aber wenn das Ministerium zu diesem Zwecke die schärfere Anziehung der Steuerschraube er heischt. stellt ihm diese Sorte von VolkSichmeiclüern ein Bein. Nun ist die Noch groß. Kein Mensch mag das Vtaatsruder er greifen — die Radikalen am allerwenigsten, denn sis wären es dann, welche neue gehässige Steuem aufcrlegen müßten, streycinet erklärt entschieden, nicht mehr mitthun zu wollen: er verschmäht den Ausweg, daß die Kammer die fatale Abstimmung als einen Jrrthum hinstelle und ihm. im Hinblick auf seine Bereitwilligkeit, das Verivaltuiigsräderwcrk zu vereinfachen, erneut ihr Vertrauen erkläre. Er sagt mit R...,t: die unsichere Mehrheit in der zer fahrenen Kammer gäbe ihm keine genügende Autorität, wie er sie gleichwohl bei dcn letzt besonders heiklen Unterhandlungen mit den auswärtigen Negierungen besonders nöthig habe. So ist die Stimmung in Frankreich allgemein niedergedrückt, die Verwirrung unabsehbar. Der richtigste Ausweg wäre die Auflösung der Kammer, und das Ausichreibcn von Neuwahlen. Zu Erfterem gehört aber die Zustimmung des Senats, und dieser hat wenig Lust, die Neuwahlen durch ein mit de» Radikalen so liebäugelndes Ministerium wie das streyeinet's vornehmen zu taffen. Für Deutschland wäre es erwünscht, bei Neuwahlen zu erfahre», ob das sranzös. Volk »i feiner Meyr- heit die kriegslüsterne» Ansichten seiner leitenden Politiker theilt. Die wahre Gesinnung jenes Laiides zu erforschen, scheint ei» allgemeiner Geivinn. Zn welchem Enlschluffc aber auch Präsident Grev» komme — die Vorgänge in Frankreich enthalten für jeden Staat, der sich mit einem so wetterwendischen, unzuverlässigen, seine Ne gierungen stürzenden Volke riiilaffe» will, eine handgreifliche War nung. Möge man sie in Petersburg beherzigen I spricht dem. Die Fabrikinspektorcn gelten viel zu sehr als vornehme zerren, als daß sie die Vertrauensmänner der Arbeiter sein sollten, die Fabrik-Jnipektoren sollte» in ihren Berichten kein Urtheil ab aeben. sondern nur eine wahrheitsgetreue Darstellung der be stehenden Verhältnisse. Hieraus wird ein Theil des Etats des Innern erledigt. Morgen orientalisches Seminar und Etat. Berlin. Die Militärkonimissivn deS Reichstags hat sich heute konstituirt. Gras Ballcstrcm «Lentrum) und Frhr. v. Maltzan (ko»s.) sind Vorsitzende Tr. v. strege lkons) und Primboru (Ce»' truml sind Schriftführer, die Kommission. Danach si> ' wrff. Die Parteien entsandten ihre Führer in r»d in derselben vertreten: Windthorst. Bcnda und Hobrecht. Sicherheit deS Vaterlandes und de» Besitzstand , . Tie Sozialdemokraten machen da einen unt.richied. Von der Be drohung Deutschlands durch seinen gefährlichsten Feind. Frankreich, zieben sie vor. kein Wort zu svrechcn: da hüllen sie sich m ein an dächtiges Schweigen; zu einem Kriege gegen Rußland aber icic» lie jedcizeit zu haben. Sie rede» so. als wüßten sie nicht ganz genau, daß bei einem dentich-ruisisckcn Kriege die Franzosen unS sofort m den Rücken fielen und die Chnssrpots von selber los- yingen I Den Krieg gegen Rußland aber soll Deutschland, nach wMdemokratischer Weisheit, auch nur dann sichren, wen» eS das Ne Gefüge seiner Heeiesversosiuim zerschlagen Dienstzeit sich und dafür ein enstzeit sich zugclegt hat! Verhandlungen war oltke, und in ihr wieder ragen die Miltheilung, daß der zur bestimmte Theil oer »esre Gettige seiner Milizheer mit höchstens einjähriger Die bedeutsamste Rede der diejenige deS stcldmarschallS Graf zwe, Aeußerunae» empor. Einmal Echühung der Friedensstärke der Infanterle . Tiilpvenvemichnliig nicht auf alle Bataillone verrhcilt, sondern dazu verwendet werden soll, eine Anzahl der an der Grenze stehen den Trupventheile zu vesttärken. Diese sollen schon in stricdcns- zeitcn nahezu auf Kriegsfuß gesetzt werden, sodaß die Mobilisirung ihren Bestand wenig »mändrrn würde. Deutschland machte es damit so. wie die Franzose» schon lange verfahren. Ihre Truppen nahe der deuiiche» Grenze stehen längst auf Kriegsfuß. Das An dere ist das Wort Mvltke's: „Ein großer Staat existirt nur durch eigene Kraft!" Im Ernstfälle wird es u»S gewiß nicht an Bun desgenossen kehlen; wir werden sie ober umso sicherer haben, je inipolanter unsere Sticitkraft ist. Nach Moltke drängt derZustand des in Waffen starrenden Europa mit Naturnothwcndigkeit auf baldige Eniicheidung, trotzdem eröffnet die Vermehrung unserer Streilkräite dm Aussicht, den Frieden zu erholten, denn sie schreckt unsere Nachbarn ab. mit uns onzubinden. Nur ein einziges Mittel girt>t eS. sagt Moltke. einen dauernden Friede» in Europa herbei- zusührrn: ein Bündniß mit Frankreich. Ein solches ist leider unmöglich. kleberall will die französische Kammer sparen, aus allen Kräflen. in allen Zweigen der Verwaltung, am rechten wie am iinrechlen Orte, nur nicht da. wo Eckpamisse einzig möglich sind: am Krieasbudget. Einzig die überspannten Forderungen des Heeres und der Flotte haben die jetzige Zerrüttung der franzm. Finanzen verschuldet. Frankreich könnte vas blühendste, das reichste StaatSwcscn der Welt sein, wenn seine Machthaber nicht seit 15 Jahren alle Früchte des VolkSfleißeS in Rüstungen vergeudeten und Schulden aus Schulden häuften, um in dem ihnen günstig erscheinenden Augenblicke nnS mit dem Rachekrirge amu- mllen. Ter Widersinn eines solchen Verfahrens, kleinere oder größere Abstriche der Kreuz und der Quere an der bürgerlichen Ver waltung vorzunehmen und gleichzeitig mit verlchwenderstcher Hand! Millionen über Millionen zu Rustungen auSzugeben, bewirkte den > Sturz deS Ministers Freycinet. An sich war eS ja durchaus löb-! sich, die 1'/» Millionen Franc- zur Besoldung der 360 Unter-! präfekten zu verweigern. Diese Gort« von Beamten Lat dm Unter-' Penestr Telegramme ver..Dresdner RaiLr." vom 6. Decbr. Berlin. Reichstag. Erster Gegenstand der Tagesord nung ist: Erste Berathung des Gesetzentwurfs be!r. de» Servis- tarif und die Klaffeneintheilung der Orte. Abg. Sattler (»l) beantragt Verweisung der Vorlage a» die Budgetkommisiion. Abg. Dr Trondlin (nl.) venvendet sich für dieVorlage und bittet das Haus, derselbe» nicht wieder so kühl zegenüvcrstehen zu wolle» wie in der letzten Session und betont insbesondere die Nothivendiakeit der Einreihung Leipzigs in die Klasse -t. Abg. Dr. Baumbach (srs.) be schwert sich darüber, daß die Kommissionsbeschlüssc in der neue» Vorlage keine Berücksichtigung gefunden. Staatstekretäc v. Bötti cher erwidert, daß sich die Verhältnisse seit der vorigen Session nicht geändert haben. Eine Versetzung Leipzigs m die Klaffe sei dringend wünschenSwerth. Die Vorlage geht hieraus an die Budortkommissio». — Der Gesetzentwurf betr. die Kontrole des ReichsbauShaltcS und des Landeshaushaltes von Elsaß-Lothringen für 1886/87 wird in erster und zweiter Lesung angenommen- Die Denkschrift über die Ausführung der Anleiheaesetze wird durch Kenntnißnabmc erledigt. Der Etat des Reichskanzlers und der Reichskanzlei wird debattclns angenommen. Beim Etctt des Rcichsamts des Innern kommt Abg. Lingens (cO am seine Küher wiederholt aiisgeiprochencn Wünsche betr. die Einschränkung der Sonntags- und Nachtarbeit zurück und spricht seine Gemiglhuung über die Wiedcreinbrmgung des Arbeiteffchudgesetzeiitwurfes des Abg. Dr. Lieber auS. Staatssekretär v. Bötticher erwidert auf die seitens des Vorredners erfolgte Bemängelung des dem Reichs tage zugegangeiien Generalberichtcs der Fabrikinspektoren. daß er gem bereit sei, die einzelnen Berichte der Inspektoren vorzulegrn, wenn der Reichstag dies wünsche. Ucber die Sonntagsruhe habe eine große Enquete stattgcsunden, deren Ergebnisse dem Reichstage in wenigen Monaten vorgclcgt werden würden. Der vom Vorred ner angeregte Gedanke, die Fabrikinspektoren zu Konferenzen behufs AiiStauiches ihrer Erfahrungen zu vereinigen, sei ihm sympathisch, ober die Fabrikinspektoren seien von den Einzelstaaten anarstellt, so daß von reichswegen solche Konferenzen nicht veranlaßt werden können. Abg. Dr. Banmbach (srs.) wendet sich gleichfalls gegen dcn vorgelegten Generalbericht. Er wünscht einen solchen nach österreichischem Muster und spricht sich ferner für Errichtung einer Cciitralstellc der Fabrikinspektoren oder doch wenigstens für die Ab haltung von Fabrikinsprktorrn-Koiigressen auS. Abg. Baumbach hält die Abfassung des Generalberichtes für parteiisch. Im Inter esse des Schutzzolles bedauert er. daß der Biuidesrath den Beschluß des Reichstages wegen Vermehrung der Fabrikinspektoren keine Folge gegeben habe. — Staatssekretär v. Bötticher crwiederch daß! die Fabrikiiispcktoien von den Einzelstaaten anaeitelll würden, von; Reichswegen daher sticht vorgrgaiigen werden könnte. Dem Ver Richter, Häiicl, v. Hclldor... , Pest. Nach oer Vorstellung im Orpheum erschienen gestern 5 Owjiere und einige Sängerinnen, darunter rin Rühriges Mäd che», in einem Käffcehmisc. Leut. Schneeweiß forderte das Kind und die anderen am, Platz zu nehme». AlS man dicier Aufforderung nicht nachkam. schoß er das Kind mit dem Revolver nieder, richtete dann die Waffe gegen die eigene Brust und verwundete sich tödtlich. Berlin. Die Sozialdemotraten treffen ilmiaffende Vorberei tungen für die nächsten Rcichstagswahle» Es werden Gelder zum Wayliond gesammelt. Das Ausland ist daran stark betheiligt. Aus Paris, Philadelphia, Antwerpen und Haag sind Summen ein- getrofsen. Insbesondere will man versuchen in bis jetzt vom Cen trum inneaehabten Wahlkreisen Boden zu gewinnen. So sind spe ziell die Parteigenossen in Rheinland, Westfalen, Bayern und Schlesien aufgetordert worden, die Zweideutigkeit des Ccntrums in allen ernsten politischen nnd sozialen Fragen zu brandmarken. — Die geltem von den Sozialdemokraten angesctzte Wählerveriamm- lung für die heutige Ersatzwahl im ersten ReichStags-Wahlkreis ist verboten worden, weil das Versammlungslokal weit ab vom 1. Wahlkreise liegt. Im Wahlkreise selbst erhielten die Sozial demokraten kein Lokal. Die sozialdemokratischen Abgeordneten wollen die Verbote der Versammlungen im Reichstage zur Sprache bringen. BerlinerVörse. Die auswärtigen Notimngen übten bei Beginn wenig Einfluß auS. Die Haltung blieb reservirt, das Ge schält konzenlrirte sich am Banken und Bergwerke. Später traten mehrfache Schwankungen zu Tage. Schließlich schwächte sich die Haltung im Anschluß an größere Abgaben auf dem Ruffenmarkte sowie m Folge Versteifung des Gcldstandes ab. Creditaktien blieben gul behaupter. lokale Banken mußten dagegen weichen. Von Bahnen waren Ostpreußrn und Maricnburger heffec gefragt, iremdc Bahnen niedriger, fremde Fonvs wenig verändert. Bergwerke schließlich weichend. Im Kassaverkehre herrschte wenig Leben, Banken waren schwächer. Privatdiskont 3'/« Prozent. »I seiner Mmr- Kra « s 1» kt a. M., 8. Dre»r. <5re»tt «»>/,. Sinai»»»»» 1W.00. «»»- c»«»l» «>,«>. <v<,lizier —77,«. «»r«. n„«r. «,i»r«1» 81,75. rwcimto rik.ia. «xr Nüsse« —. «1e«e»b»r,»r —. Sch»«ch. Wien, c. Tecrmter. gredll M.8». Staat«»«»» S17^i). L°»l>»r»ea ISSFO. «ardwesib. ici'HV. Marlnoten 01.87-.. U»g. Credit 009.00. Rudi». London. «. Deccmter, Sor«. 11 U»r »0 Min. Sonsol« 101-/,^ I87»rr «»Ne» 90'/». Italiener 101. Lombarden 9. Non«. Tileken 15'/,«. <j>r»c. fnndlrte «merlkanee IRIproc. llnaar. Solderntc 81',„ vellerr. «old» rente 91. Veen». Oi.onsol« 1«>f,. E,»pter 7«-/,. Reue ikaydier 9S>/,. Garant, «addier 98'/,. Ottomonbanl 11»/,. Surz-Artlrn 8S>/>. Spanier 87>/„. — btt«««»,: Rnhi». — Setter: Sieben. 0 re «1 » u , leceinder. »ta<»m. cSetreidemarkti. Spirit»« pr. 100 Liter 100 Vroc. »r. Decbr.-Januar «.10. «r. dtprll-Mii SOLO. Roqaen pr. Leebr.- Jaanar —, pr. »pril-Mai 191.50, pr. Mai-Juni 136,00. Rüdöi vr. Drcember. Januar 16,00, »r. April-Mai 16,75. Zink »msatzlo«. — Wetter: Aalt. a Stettin. 6. Dccember, »lach«. 1 Mir. i«etrei»rmarr»i. weile» «att. 1«, 153—159, pr. Dec.-Ja«. 159,00, pr. «Pril-Mai 166.00. Roageu unvcrSnderi, loeo 173—125. vr. Decemder-Januar 176.50. »r. «prll-Mai 130,00. «Lbtil fest. »r. Deccmder 15.50, »r. «Pril-Mai 15.50. Spiriru» malt, loco 30,70, »r. Deeemder-Iannar 36,70, »r. «prN-Mai 37,70, pr. Juni-Juli 39,00. Petroleum l«o 11.15. Amsterdam, 0. Lecember. Produkten «Schluß. Welzen per Mol 770, «ritbend. «o,ben per Mir, 176, weichen». «arid .Produkten», s. Dccemder lLLlich.i Weiccn ver Decbr. SS.S5. Lviriws vci Pcccmbcr so TS. oer MalÄugust l arj-Juiii KS.2S, still. stüvöi ver Decemocr os 25. ver Mari-Juni ss.25. 1 «2.0V. Lokales nud Sächsisches. — Ihre Kgl. M a jcst äten, sowie Kgl. Hoheit Prinz Georg nebst hoher Familie wohnten am Sonntag Vormittag dem Gottesdienst o in der kath. Hofkirchc bei. Gestern kam Se.Maicstät in Begleitung des Kgl. Gencraladiutciiitea v. Carlowitz nach dem Residenzschlossc und nahm die Vorträge der Herren Staatsministcr und Departc mentSchefs, sowie des Herrn Geh. Ralh Bär entgegen, woraus dir Vorstellungen der Herren Obersten von Borky vom 3 österr. Husarenreannent und v. Kirchvach von der 2. Kavaleriebrigade er folgten. Ihre Majestät die Königin besuchte gestern Mittag die Messe in der Kapelle des PrinzcnpnlaiS am Taschenberg. — Se. Majestät der König hat genehmigt, daß der in Sachsen staatSanaehörige Kgl. Württembergische Geh. Kvmmerzienrath Günthers» Brüssel das ihm von Sr. Majestät dem König von Württemberg verliehene Comthurkrenz 2. Klasse des Friedrichsordens annehme und trage. — Ihre Mcnestät die Königin beehrte gestern das Magazin des Hoflieferanten Robert Hossmann init einem längeren Besuche. — Heute und nächsten Donnerstag findet Kgl7 Jagd am Kreier Revier bei Moritzburg statt. Die Iagdtafcl wird heilte in Strehlen und übermorgen „n Schlöffe Moritzburg stalthaben. — Banlicr und Kgl. schwedisch-norwegischer Generalkonsul Arthur Roiencrantz zu Dresden erhielt das Comthurkrenz 2. Kl. des Wasa-O>dens. — Se. Exc. der kaiserlich japanische StaakSininistcr Vicomte Tani hat am Sonnadcnd nick» blos die Muldener Hütten bei Frcibrrg. sondern auch in der alten Bcrgstadt selbst die königliche Bergakademie und mehrere Bergwerke, so namentlich die Grube „Zur hohen Birke", unter Führung des Geh. Finanzraths Dr. FreicSlcbcn besichtigt. Hieraus nahmen die ostasiatischen Gäste mit ihre» sächsischen Führen, im Hotel „Zum rochen Hirsch" ein Souper ein. Dem Wirthc, Herrn Hotelier Fuchs, gegen- japanische Staatsminister, vaß ihm dieses alte Hotel schon in Japan von früherenBergstiidenten gerühmt worden sei. , , ^ ..^ ^ ein Souper fassrr des Generalberichtes war ausdrücklich die größte Objektivität, von 12 Cvnvcrtc» ' porgcschriebeii. — Abg. Heine (Soz.-Tem.) Protestirt Namens der i über äußcrle der deuischcn Arbeiter gegen den Bericht, der über die empörendsten ' Mißständc mit leichtem Achselzucken hinweggehe. Die Fabiikinlpck- toren stünden lediglich am Seiten der Nnteniehmcr. — Abg. Kalle tnat.-lib.) meint, der Reichskanzler hätte die Vermehrung der Fabrikinspektoren wenigstens für Preußen durchsetze» lö»nen. — Abg. Dr. Hartman» (kons.s konstatirt mit Genuathunng, daß dem voriährige» Anträge deS Reichstages nur gnö formellen Gründen keine Folge gegeben worden sei Es werde nun Sache der Abge ordneten sein, in den Einzcln-Landtage» ans die iviiiischeiiswcrkbc Vermehrung der Fabrikinspektoren dmzuarbeiten. Er weist die Heine'ichen Angriffe auf die Fabriküiipcktorcn zurück und führt auf Grund seiner Kenntniß der einschlägige» Verhältnisse airS. daß sich die Fabrikinspektoren, namentlich in Sachlcn, des Vertrauens der j Arbeiter zu erfreuen haben. — Abg. Kaiser (Soz.-Dein.) wider- ^ der Erde. Wir würdigten an dieser Stelle schon die Verdienste des charaktervollen, kenntmßreichen Mannes und beschränken uns heute nur daraus, dos Acußeiliche der Bcerdiaungsseierlichkeit wiederzu- gebcn. Unter den Vielen, welche de». Entschlafenen die letzte Ehre erwiesen, die sich aus allen Kreisin der Bevölkerung zusammcmetzten. waren vertrete» die Vorstände beider städtischen Kollegien. Ober bürgermeister Dt. Stübel und Geh. Hofralh Ackermann, wie eine groye Anzahl Stadträthc und Stadtverordnete, Herr Finanzrach Vossum»», Konsul Kinder, Geb. Koinnicrziemath Jordan, Hofrach Damm, Hauptmann Aster, Justizrath Dr. Wolf, Rathsnrchivar Dr. *!«!>r L «rr'Mvljuusg ^ r;!pu,lj38 zivrruVs^""lK>ia!Uus/z
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