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Dresdner Nachrichten : 10.10.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188710108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18871010
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18871010
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1887
- Monat1887-10
- Tag1887-10-10
- Monat1887-10
- Jahr1887
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- Dresdner Nachrichten : 10.10.1887
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El l°> EI Dl MW WM EI ,t»r P-Ultk. Un>n^>lhu>i, . <Lee,Mn««kltdk. , z,ib.' - "NAIÄ oder i,Äd Iseiiüraeii A> ,,, Stils» »llu,»stand» üellc « Pt,. Rcklame» aut der Vnvat- >,Ue Keile Aue HaianNe >ur du» nacksitaqiae Lrlckeinen der >»>ksllle >r>:rd Nicht «kyeUr». Ans- nsrime tznierlions Äumäae ae,eul P:än»»ierandlvat,i,nia dun» ütucl- warleu ad Paliengalii»»». zlmerai« »kinnea iconmilicke »anvmn>;»e Au- ,u»:c>n-Erprda,o>nn an .iur Niui- caia«. Ptaimtcrlpte keine Per- bmdlickkctt - geniwreck-Stelle» U ülilii.. bar Sieuli.-DreSde». »,e 32. Jahrgang. Aufl. 44.000 Excmvl. HVat»«oIu»a»»tr. S«, uttebst äsm vippoIätknesIckLor Nlrrtr. SpoeulliMs»: Liutlvr- nnck 6ruz»pvu»us»lrkiw«n, Ksproäuotionon, Vor- xrötmsrunxeo nirck zscksm üilä m künskl. I^uat ülinuig; Hj81-vlx?n8zxrü8ko. Dresden. 1887. A itlt68l0. HoiMIlOl' H I^üLLler L La., 4 r» ,. emptislilk all.! Viksi» --LlLH^NlLElSILÄttNlL * Drosetoo, 8evstr»s8v S, I. L»r„Wv»e>,stelle 111V. I. ,eu»iie.n-ll»p«>>>tl«» tltr »»« N. llllt.t-Veelleuf fitr ,1, s»e««In»r idveter. IN. l!M «len-t-.ulrol« unter ü»r»nt>o. IV. ltelteelle» <l«r 1»uile»I»tt«el«. ! 26r.VVeMii.er' 3t.r.26r. r«8e«8<«s«^ LaärML-VLKLrrM, au«8eraräsntkieh g-ut uncl prvwvüfciip;. IIinroichon-1 koicannt äureli jlrroholvori'oxellcksnLikpmkelnrl'tt'n. On^TauKoinI ^I.llO. 8 17 Olrvo^tra^«. 24, K ^ "» ^>» hlclcv KiIInit2.or8kri>88v. « LedsrU»rrm,de8ttz!l!Li'!rtzVW!>Itzxtzl,0jiii8lirliiiil,I!K!.II«t'itpMtzlitzvitz8t!6liZlk0«l>iWüt!rN'. Neueste Telcgrarnme. Deutsche Äewerkvercine. Gerichtöverhandliingon. General v. Kirchbach. Eine vornehme Ehe. Sächsischer! ^4^»r»OeI. At^ltssrl. Knnstverein. Modebriet. Briefkasten. Montag, 16. Oewr. Telegramme der „Dresdner Nachrichten". Paris. T er in der Afsaire des Generals Cafsarel vettvickelt ericheinendc Baron Kreittinaher ist »ich! Preuße, fviidern Bauer. Terielbe scheint mit jeneiil Baron Klettlinaycr identüch zu iein, der »er unaeiähr i«) Jahren wegen Hockiverraths zu mehrjähriger Zucht- I,rnssl»isc verurtheilt und natürlich tseiner Offizierscharge rn der Neierve verlnstig erklärt wurde New-Hort, 8. Oktober. MM 3.2k. Natlier Wmtenveizen 82. vcr Ociaber 8t'i«. vcr'2iovn»bkl 82. per Mai 88'/«. Mais iS!ew> azn,. krackt 2'/,. ler am 7. 0. tu önlmdach statt,esimteiie» Stunn, de, Aulllchtsroitie« der irrste» »lulmbacker «klien-rrrporlbter-vraueeet bat der illcaumuasabiAIuk tür das v!es,<>itltS>alir IE 87 t>or,ele,kn . welcher „eben reichliche» Aaschrelbunacn von Mt.2Ut.978.87 und Totiru», der Lvecial-bleservc mit Ml. :iit.I2",l7. die Veribetliiii, elner Dividende von 20 Proe. gestattet, err eiblai, im lrl;te» «eschitstssabr vetrn, I2:!.St!l>.7I Scktot.. »te Produktion lkil.127.2l'> -eklot.. das sind tl.l87.00 Heklot. und 11.027.8.1 Hektol. mehr als u» vonabre^ Lokales und Sächsisches. — Wie Se. Majestät der Känig dem Papste zu dessen Jubi läum eine kostbare edclsleingeschmiicktc 'Nachbildung einer allen „Ariilcichibel" verehrte, io hat auch Ihre Majestät die Königin dem Pavsie ein kunstvoll gearbeitetes Weihwasscrbeckcn aus Meißner Porzellan übersenden lasse», in welchem eine Spende von mehreicu Tausend Francs in Gold enthalten war. Die Geschenke des deutschen Kaiicrpaarcs bestanden in einer überaus kvslba»en, reu!» mit Edelsteinen beichten Mitra und einem prachtvollen Mch- ocnat. Beide Gaben stellen einen Werth von 70.090 Francs dar. — Äls Nachfolger der in den Ruhestand getretene» ReichS- gerich lsrä l h e Dr. v. Meibom und Lesscr wurden Pros. Dr. Behrend von der Universität zu Breslau und Landgerichssdircklor Pelimaim in Berlin ernannt. Beide treten ihr Amt am 15. dieses M»u!ö an. — In der gestern Mittag in der Aula der Krcuzschule abgc- dalieitc» 2. Hauplsihung des Allgemeinen deutschen Sprachvereins ward Staatssekretär Dr. Stephan in Berlin zum Edttnnntglledc des B-reüis ernannt. - Tie vorgestern slattgesundene Bersammlnng des Ortsver« dandeS der L entsrhen G e iv e r kv er c i n e llÖlrich-Tniicker) im Saale zu den Reick,Schallen war sehr zahlreich besucht. Nur zu be dauern >Ü cs. das; mehrere Sozialdemokraten der cz-tcemsle» Richt ung wiederholt groben Mihbrnnch von ihrem Gastrechte machten und tnmnllnauschc Scene» veraniahleil, bis sie ans Weisung dcS übelwachendru H'rimiiial-Wgchtmcisters den Saal räumen nnij;ten. Ter vom-Gcneralrath der deutschen tvewerkbereme entscudete Reicrent. nerr Schristsieller Dr. Vachnicka aus Berlin, entrollte Sei dein Mrma .Staalshtife und Selbslhitse" in den Gmudziigen das Hauplprognmim der Gewerkvcreine. ES gelte de» Kampf gegen die Sozialdcmol ilie niit sammt dem »topischen ZukunstSslaat, denn illit der von dieser Seite erstrebten allgemeinen Berstaatlichung könne nichts gebessert, sondern nur verschlechtert werden, weil der Sporn des eigenen Interesses fehle und das ganze Niveau der witthschastllche» Thätlgteit herabgedrückt weroe. Der ivzialisti'che Smat könne »nr ein höheres »silchlhaus sein, bleibe aber immer ein Traum und nicht einmal cm ichöner Traum. Zwar seien die To-iuldeniokiaien gross in der Kritik, aber klein m pviitiven Leistlin ge». Sie lvollle» nicdcrreis;cii, köiniteu aber nicht anshguen. Was dre von den Gelverkvereinen erstrebten Ziele zur Förderung ihrer Interesse» anlangc, so lasse sich mit einer großen Gesammtheit — aus dem Wege einer gewissen Selbsthilfe — unter dem -LÜnitze deS SimNes noch Manches erreichen, was allein die Staatshiise nicht vermöge. Redner beleuchtete sodann speziell die Schöpfungen auf dem ioziasen Gebiete der Geschlzcbung, räumte u. A- den freien nationalen Hilsskasscn »ichtsozialdemokratischcr Tendenz den Bvrzna über die Oustrgiikcnkasscn cm, schilderte die Borziige der Uniall- vöisichernng n»d verwart die Streiks als eine zweischneidige Waffe, weil der Arbeiter den Kav>talistcn brauche, um seine Arbeitskraft zu vtiiverihe". Für die Einführung von Arbeitsbüchern vermochte sich der Sprecher nicht zu erwärmen, im Gegenihrll sprach er unter Cilirung der Gründe die Uebcrzeugung aus. es würden sich ge gebenen Falls die Rechen der Sozialdemokraten verstärken. Dr. P schloß seinen kiiisiündigcn Bortmg mit dem Binwcis, der ge- »md? Geist der Selbsthiite werde daS beste Bollwerk gegen die Sozialdemokratie und für das theure Balerland von Segen sei». In der daraus folgenden Debatte versuchten die Sozialdemokraten Treh'r und Srelvcc aus Löbtau in der herauSiorderndste» Weise stir ihre Partei Propaganda zu machen und namentlich die Nothwen- digkeit zu beweisen, das; der Kampf gegen das Kapital auszunehmen sei; ja sie bezichiretcn die Bestrebungen der Gewerkvereine als hiimvirg. und »nler diese» Umständen wurden eben die ungebetenen widen Gäste hliiansgemasnegelk. Nächstdcm zerpflückten noch mehrere Sprecher die Tendenz der svzialpcinokccitiichcii Partei und liewntcn naiiieiitlich d>-> Nolhwendigkcit des Friedens mit dem Kapi tal, woraus Nachts 12 Uhr die Versammlung mit einem Hoch aus die deulichc» Geweikvereine geschlossen wurde. — Es ist gichermdciitlich erfreulich, daß man in neuerer Zeit die Kunst als Uiitcrstnkungsmittei der Andacht, Kirchlichkeit und gwi»migkeit mehr benicksichligt. als dieS m einer noch nicht lange hinter uns liegenden Zeit der Fall tvar. Nu» wirkt aber bekanntlich die Musil am uniiriticibgrsteil auf Herz und GemiUH und deshalb Hai man >g jetzt ein erhöhtes Jntercsic dem Choralgeiangc »nid dem Orgclsp > ele in unseren protestantischen Kirchen zugewendet. Tie Kirchenvorstände »niercr Stadt sind darauf bedacht gewesen, überall tüchtige Musiker als Kantoren und Organisten anzustcllen und in allen Kirchen dem Chorgesange eine bedeutsame Stellung nr der Liturgie aiizuweisen. Seit Alters her hatte das Krcnzchvr einen wohlverdienten Nnr, wer könnte sich nicht ans seiner Jugend der möchliacn Wirkung erinnern, den z. B. der Gesang der Alum nen am osscnen Grabe hervorbrachte? oder der Slnnmung zur Andacht, wenn das .Kctiizchvr an Sonn- und Feiertagen vor einigen hämem der 'Altstadt Choräle und Motetten anstimmte? Wer dentt nicht zurück an die Herrlichen Bcspergottcsdienste, die in sriihercr Zeit je an de» ersten Feiertagen der drei hohen Feste ab gehoben wurden! Wenn nun auch die Nothivendigkrit vorlag. vieles in den iriihcren Verhältnissen zu ändern, so ist doch dafür cnic Neuerung in den Vordergrund getreten, die früher weniger be uchtet war, d. i. die Vesper an jedem Sonnabende in der kre,lzkirche. Dieselbe ist seit der Amtirnng deS jetzigen ver bleiben KreuzkantorS zu einem bedeutsamen Mittelpunkte für !lncl,eiim»sik und Orgelspiel geworden nnd sie wird sehr zahlreich haucht. Vonviegend gehören jetzt die Vesperbesttchrr den höheren Limdcn und der Fremdenkolonie an. Recht lehr wurde nnn diese Ghebmig auch des Gemüiheö auch dem Mittelstände zu gönnen bin. seien es Handwerker oder Beamte, insbesondere aber deren Miic» Aber dazu ist chic jetzige Zeit, zu welcher die VeSper abge- Wieii wird, eine zu ungünstige. Es würde die Zeit des Nnsnngs »m 1 Uhr oder wenigstes um 3 Uhr, viel günstiger liegen. — DaS „Lcipz. Tagebl." empsüngt von zuständiger Seite die Mittheilung, das; die Angabe, der Antrag des Obeneichsamvalts im Prsces; Neve laute dakin, Neve mit 10 Jahre» Zuchthaus zu bestrafen, der Wirklichkeit nicht entspricht. 'Ans einem Telegramm der „'Neuen Züricher Zeitung" ersehen wir, daß der Antrag ans 15 Jahre Zuchthaus lauten soll. — Mit dem heutigen Tage ist in der K » »stgcwerbe - Halle. Pragerstr. 49, die Ausstellung künstlerisch ausgesübricr Frauenarbeitc » eröffnet worden. Dieselbe führt zum Theil ganz hervorragende Arbeiten des hüiislichm Fleißes vor, welche nicht nur von Damen Dresdens, sondern auch von auswärts, wie Meißen, Leipzig. Berlin, Hamburg rc. herrühren. ES sind vertreten Arbeiten aus dem Gebiete der Stickerei, Häkelei, der in neuester Zeit viel betriebenen Teppichkiiüpscrei, icrner der Malerei aus Por zellan, Majolika, Holz. Stoff rc. Jur unsere Damenwelt dürste diese Ausstellung ganz besondere Anregung bieten. — Der „Sächsische Bureau-Beamte n-Berer n" hält morgen, Mittwoch, Abend halb 9 Uhr im Rothen Saale des Helblg'schen Etablissements, hier, Theaterplatz, einen Vortragsabend ab. Herr Oberlehrer Dr. Phil. Herriiiairii hier wird über „Ein Besuch bei unseren Stammaenoffeir inr Böhnrcrwald" sprechen. Herren- und Daiucn-Gäste sind willkommen. — In der Bärenschänke vo» Osw. Russin (Webcrgasse, sind von den kaiserlichen Ho'jagden in Steiermark vier Gemsen eingetrosfen. Dieselben werden einige Tage ausgestellt und als dann verspeist. In den nächsten Tagen findet eine kaiserliche Jagd bei Eisenerz statt. — In einem Hause der Johaiin-Mever-Straße gerielh gestern Vormittag ein Slrobkissen in Brand. Die nlarmirte Feuer wehr rückte sammt dem Geräthewagen zur Brandstelle, Haiti- aber keine erhebliche Arbeit, um das gecrnge Schadenfeuer zu bewältigen. — Vorgestern legte sich ein bergab sahcender, beladener großer Transportkahii quer vor einen B o g e» der Augustusbrückc. ohne besonderen Schaden zu erleiden. Gestern Morgen wurde der Kahn durch einen Danipser wieder schwimmsrei gemacht und paisirte darr» glücklich durch die Brücke. — Während bei uns im Niederland der Landmann bereits seit Wochen ferne» Erntcscgcn unter Dach und Fach aufgespeichcrt hat, denselben überschauen, ia sogar zu Brodc machen kann, arbeitet sein letzte Roggen geborgen worden war. Die hauptsächlichsten Halm fruchte »» Gebirge sind Soinmcrkvm nnd Hafer; Weizen und Gerste wird wenig gebaut, und diese Früchte ergaben ein nach alle» Trtrrn hin zufriedenstellendes Resultat. I» Folge des prächtigen Erntewelters war die Arbeit IchneNcr beendet, als seit Iabrcn, ein Faktum, das den Gebirglern nicht oft, ja sogar sehr iellcn bc- schiedcn ist. Die Kartoffeln, das Brod der zahlreichen ärmeren Bevölkerung nmcres Erzgebirges, ist ebenfalls in reichlicher Menge nnd Güte erbaut worden, d. h. »och jetzt ist man emsig mit dem Eliihcimscn der werthvollen Knollen beschäftigt, nnd allgemein rühmt man nicht blos das Erträgniß, sondern ist auch erfreut darüber, daß die Kartofselkrcmkheit den diesmaligen reichen Ertrag nickt geschmälert hak. Nach Lage der Ortschaften bat man mehr oder weniger Obst erbaut; im »rittieren Erzgebirge ist der Ertrag ein zufriedenstellender. Während die Chemnitzer Gegend bereits vor 14 Tagen durch Nachtfröste heiiuaesncht wurde, blühen im mittleren nno höheren Erzgebirge die Georginen noch in voller Pracht. Nnr über Wassermangel klagt man überall, und nicht wenig Städte des Gebirges werden in 'Folge des verflossene» trockenen Sommers Veranlassung haben, die Wassrrfraae als dringend sten Gegenstand aus die Tagesordnung der gemeinschaftlichen Bc- rathunge» zu ietzcn. — In Auerswalde kam in diese» Tagen eine Vergiftung durch Pilze vor, deren ernste Folgen glücklicherweise noch abge wendet worden sind. Die nichts ahnende Hausfrau hatte mit guten auch gütige Schwämme zubcrcilet. Die Familie war kaum vom Tu'che ausgestanden, als Alle eine Uebelkeit verspürten, die bald in Erbrechen überging. Es gesellte» sich Schwindel nnd Herzklopfen, sowie im wertere» Verlause sichle Gesichtsfarbe, kalter Schweiß und Fieber hinzu. Das Heilmittel, welches gegen diesen Zustand augeweiidet wurde, war sehr einfach, der Naturheillchre entnommen. Alle Erkrankten tranken viel laues Wasser, wodurch einerseits immer zum Brechen gereizt, andererseits das Gist ver dünnt und durch den Darmkanal abgeführt wurde. Daß das bei Pilzpergistungen vorkommende, so schmerzhafte Darmschnciden maß voll aiirlrat, war wohl eine weitere gute Folge der wässerigen Darmenileeruiigen. 'Nach 24 Stunden konnte die Gefahr als be seitigt betrachtet werden: die Nachwcken in Form von Appekits- manael, Ekel vor Pilzen rc. mache» sich freilich nach immer geltend. Die bei diesem Falle gemachten Wahrnehmungen stimmten mit der Annahme, daß Giftpilze durch das Kochen giftfrei werden, indem das Gut >>i daSKochwasser übergehe, nicht überein. Letzteres war zum Verdünnen der Brateiibrühc verwendet worden. Run war aber die Hausfrau die einzige Person, welche blvS Pilze, dagcacn keine Brühe genossen hatte, und doch hatte sie die heftigsten 'An fälle. Vielleicht darf auch erwähnt werden, daß zwei Katzen ihr mit solcher Brühe versetztes Futter verzehrt haben, ohne daß cs ihnen im Mindesten geschadet hätte. — Vorgestern Vormitlag fand in Z w i ck a n die Grundstein legung für die neue katholische Kirche nnier Gesang und Gebet statt. An dieser Feier nahmen als Verirrter der Reaierung die Herren KrciShonplmann v. Hansen. Geh. Regiernngsrath Lcmihardi und Regier,mgsraih v. Pape, als Vertreter des RalhcS die Herren Oberbürgermeister Streit und Bürgermeister Urban, sowie Vertreter der sonstigen Civil- und Militärbehörden »nd die kalhvüsche» Geist lichen von Reichciibach und Planen Tbcil. Die üblichen drei Hammnschlüge führte» die Herren Kreishaliptiiiaiin Freiherr v. Hauicn, Pfarrer Salm und Baumeister Schündlcr als bansührender Architekt ans. — Am 7. d. M. fand der Flci'chbeichaner Lange in Kilch berg i» eineni Schwein zahlreiche Trichinen. — Welche Weitläufigkeiten herbcigesührt werde», wenn eine Betriel^einrichtuiiq bei der Eisenbahn ihre Dienste versagt, zeigt ein am 7. d. M. ans dem Noisener BahnhvT vorgekommciicr Fall. Dort wurde die Drehscheibe defekt, deren Reparatur einige Tage i» Anspruch nimmt. Während dieser Zeit müssen alle dor tige» Maschinen bis Roßwciik sichren, nur um dort zu drehen und leer wieder nach 'Nossen zuriickzukehren. — In Tysia wollten kürzlich zwei imgcübte Feuerwerker anläßlich eines TanzkräuzchrnS mehrere Böllerschüsse ah'cncrn, wobei während des LadcnS aber daS Unglück geschah, daß der eine Böller explodirtc. Hierbei wurden nicht nur die Betreffenden, sondern auch zwei in nächster Nähe stehende Knaben bedenklich verletzt. — Amtsgeri ch t. In fideier Vögeiwiciealannc verließ der Friseiirgehilie Fra»; Joseph Königstein, 20 Lenze alt, i» der Nacht zum 1. August die Festwiese mW schwankre mit einem anderen Bogelmieieir-Vergnügiiiig die Mar'chailstraße entlang, dem trauten Heim zu. Vor de» beiden Jünglingen gmg die Hanbcissran Ulb richt mit ihrer taubstummen Tochter, welche aus dem Fcstplatz mit Rosen handelten. Köiiigstein trällerte für sich c „Wenn cur Mädchen mir gefällt, io muß es sich ergeben," nnd legte icincii Arm demselben um die schlanke Hinte irci. zu seh'n, wie fest geschnürt es sei! 'Aber da kam er an die Unrechte. So gut c-s der tanb- slilmmen Person gelang, gab sic durch unartiknlirtes Rcilvmiiren ihr Mißfalle» darüber kund und erweckte hierdurch auch den ge rechten Unwillen ihrer Mutter, welche sich eines kräftigen Svrech- organS erfreut nnd dem Lockenbrenncr davon eine entsprechende Probe ablegte. Dieser war nicht geneigt, die ihm gespendeten Komptiinenle gratis in Empsana zu nehmen, und revanchirte sich durch schlagende Beweise seines UiimnlheS, indem er der Händlerin mit seinem fingerdicke» Weicdielstock auf den, Kops und Nacken blitzschnell diverse Verletzungen beibrachlc. Die Getroffene ivurde zunächst nach der chirurgischen Hiissslativii ezvcdin und daselbst verbunden. Licht Tage lang war sic bettlägerig, wodurch ihr der Bogeliviesenverdienst entzogen wurde. Die Verletzte stellte Straf antrag und schloß sich als Nebenklägerin an, indem sic enie Geld buße von 30 Mt. beanipruchlc. Unter 'Annahme mildernder Um stände wird der 'Angeklagte, welcher durch lein Benehmen bewies, daß er seine damals an den Tag gelegte Rohheit bitter bereue, wegen einfacher Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 30 Mt. verne- theilt. ev. lO Tagen Gerängniß. Die verlangte Geldbuße wurde aus die.Halite herabgesetzt. — Im Tamiii'icheir Etablissement zeigte es sich am Sonntag, den 28. August, »rsthwendig, dag einige Gäste hinausaesieckt wurden. .Hierüber äußerte der Schlosiergeielle Franz Emil Wagcnlöhner sein Mißfallen und gerielh mir dem zum Besuch anwesenden Sergeanten Fenster von der Fnßartrllerie in Sircit, der ihm betreffs seines ungehörigen Einmcugens Vorwürse machte. W. wartete, tnS der Batcrlandsverthcivigcr den Saal verließ, um den selben alSdan» auf eine höchst ordinäre Weile zu beleidigen; auch luchte er ihm das Seitengewehr zu entreißen. Dies gelang ihm selbstredend nicht und als der Soldat energiich einichrilt, ergriff der tapfere W- das Hasenpanier, indem er die feigsten Beschimpfun gen von Stapel lieh. Der Angeklagte, welcher seine Mißachtung in Bezug ans den militärischcii Stand ans die verletzendste Welse bekundete, wird hierfür zu 1 Woche Gefängnis; vernrihcilt. — Beim Abbreche» dcS Natioiial-Salons auf der Bogelwieie war der Handarbeiter Max Heinrich Richter, 1862 geboren, betchäsligt. Ec gerielh mit einem anderen Arbeiter alsbald in Zwist nnd schlug denselben unter Bedrohung, ihm den Schädel cinichlagen zu wollen, mit einem Bret, in welchem Nägel befestigt waren, derart auf den Kops, daß der Getroffene 14 Tage lang arbeitsunfähig wurde. In Hinsicht, daß Richter erst durch vorausgegongcne spitze Reden des Arbeiters i» erregte Stimmung gebracht wurde, erkennt der GeiichlShor unter Vorsitz des .Herrn AmtscichrerS v. Khaw eine Getängnißstrafe in der Tauer von 2 Monaten nnd 3 Tagen als eiitlprcckendc Ahndung. -- Ter Droschkenkutscher Christ. Albert Oskar Herrmann emp'aiid in der 'Nacht zum 18. Juli aus der Schüserstraße das Bedürfniß, in einer dortigen Restauration seinen brennenden Durst zu stillen. Da die Uhr bereits die Zeit verkün dete. in welcher die Hähne krähen, fand er keinen Eimoß. Dar über erbost, beichimpstc er daS Kellnermüdchcir. welches die Hilfe deS 'Nachtwächters in Anspruch nehmen mußte, um de? Kutschers weiteren Insulten zu entgehen. Der Rachrwächtec wurde ebenfalls auf das Gröblichste geschmäht, und wird der Angeklagte wegen Bc- amtenbcteidlgung und Ruhestörung zu 1 Woche Geiängn-tz und 3 Tagen Haft bcriirthcrlt. — Amtsgericht. Trotzdem sich der Kellner Friedrich Jciiiüng aus Güstrow sehr viel Mühe grebt, als reeller Mann zu erscheinen, läßt rein Auftreten vor Gericht doch deutlich genug den gewiegten Schwindler erkennen, dein es bisher immer geglückt ist, eine nähere Bekanntschaft mit dem Staatsanwalt zu vermeiden. In Dresden producirtc sich der wegen Betrugs vor das Schöffen gericht verwiesene Angeklagte gewiß nicht zum ersten Male als Zechpreller, obschou cm überzeugender Nachweis darüber nicht Vov Händen ist: wvhl aber hielt man den »nt aalglatter Höslichkett anftretenden Menschen gleich fest, als er am Abend des 2. Oitvr d. I. lein delicatcs Adcndbrod rc. m einem Restaurant am der Ziegcislraßc nicht zahlen konnte. Jcnning ging, nachdem er als Kellner in dcr Heiiimih gekernt batte, nach England, si-rvirtc längere Zeit in Manchester und suchte sich oaim in Paris ein Unter kommen. Torr will er in einem der besrichlestev Boulevard-Restau rants scrvirt und später zu Mvntrenx die Bekanntschaft mit einem Amerikaner gemacht haben. In Lugano gab der 'Angeklagte nach seiner Behauptung die Stellung eines Nevebcglcitcrs des Vankces wieder an» nnd »ach einer kurzen Thätigkcit ans Rigi-Kulm will er in Blankenburg a. H. einen Posten als Oberkellner gesunden j haben, den er aber nicht antrat. Von Berlin trai Jenning am !5. Scptbr. in Dresden ein, angeblich um mit einer jimgen Dame, die ihm die Heirath versprochen, zniammenziitressen. Hier trat er als Monteur am und bis zum 2. Oktbr. halte er seine anaeblich aus ca. 40 Mk. bestehende Reiiekassc bis ans den letzte» Pfennig verausgabt, so daß er vollständig mittellos daSerwahnte Restaurant be trat. Dort ließ er sich zunächst ein Glas Grog bringen und verzehrte dann noch 2 Schnitt Bapriich Bier, zwc, EognacS, zwei Bcnmichcn und zwei belegte Brödchen. Während seiner 'Anwesenheit bethcillatc sich Jriining auch am BiUardiviet und verlor dadcr 26 Pfg. Als man nun dielen Betrag von ihm eimordcrlc, machlc er allerhand Ausflüchte und versnehie darauf mttcr dem Vorgehen, er wolle Polizei holen, um sich SatiSsaetion wegen der ihm zrigcrnrencir Ausdrücke „Schwindler" und „Betrüger" zn verschaffen, sorizu- ache». Gehindert hieran nnd zur Zahlung der Z.chsihttld arttge- fordert, machte er noch eine» veracblichen Versuch, cniszureißen. Der hierauf in Hast genommene Zechpreller wurde zu 3 Tagen Gesäiigniß verurtheitt. <» W i t > er ii ii a vom 0. Oktoi-cr. Plirmuetcr nack OSknr WsiNl. Wnll- stralic lO. NachmittNllö 2 »in : 7.10 MMN»., »»vcrünöcrt. TlicN'wmelwireavll imlii «Icmittttir: lemverntiir: ti-chllc ll (8>»!> sSiUmc. „ievrtnftc 0„1 <8rav Warme, vcitcr. Sgd-Wi»d. Watierft and der «lbe am 0. Oktober: 14t »ntcr Rull. TlisitSsirschichte. DontscheS Reitst Der Tod lichtet die Reihen nuferer Ge nerale ans den letzten Kriegen immer mehr und mehr. Tie meisten Ttiipvcasülirer, deren 'Namen vor >6 Jahren in den Handbüchem unserer Armee in erster Linie glanzte!!, haben in stiller Zurück gezogenheit den Abend ihres Lebens ans ihren Gitter» vc, lebt; ihre Namen erschienen nur dann wieder in de» TogeSblättcrii. wenn sie zn irgend einer großen militärische» Festlichkeit znge-ogcn wurden, nnd — wenn sic der Tod zur großen Armee abbenen Im
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