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Dresdner Nachrichten : 10.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188808105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880810
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880810
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-10
- Monat1888-08
- Jahr1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.08.1888
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.t,tt für Politik. «Nnideriitl. gnmdenlill». vtcilküälnlirt, M,,2,bo. M tlc Po» M. 2.7». ..Twkwik N-mnili » ins NachnnM 3 Illn. mio^s d>» >2 Min. In Nkuliadt: L, bimraniüockkiilaqk» d>>! »übi Ramm. T>c ffvalNax Pklit- S ^ilbkio IS Mo . mr Mo» Ks Ä-r tttt-I, gklnoiirn P M. Wcrm L>ui>> >Aii«e!ani>» ijeiic «o L,! lirliamr» au! der Pnoap »c»r 20 P!». ir>»e M>rmNr !, doo ttaa>iiiaa>ai Irlilieme» der itMaie tt»l0 mM aeuede«. SI»s > Ä>, ae '>tt,c,»otto Ami»»»- aeae» F?a n newttdott»»tttttt durch Br,k> ^ "r" Pourmr-N'imu, Itt.crnic mIMttn uittttttttude retto>ttm,rle qtt ne nu Sreco»»»»,, »» ,0» !>>»!«- ? , nmri «oomcnoir ,>>ue Per- im ! »I>^ .niiooirlii ««eilen ' w>r 's»» Tuode«. :r:r. Jahrgang. Ausl. 46,OttO Exempl. Moritr «LrtunK, ^limLrkt 13 u»t1 llauxtLtrLLLs. I»o»>nnit-at«n, «aiiel, ^>i» aedr-tt«- unn -tlln t«I HsstLurgilt,,LöLtrg.1-Hoto1" (^ttjssnüker ävm kütii»i»oli«m Lulinkot). ^lilrirtlriilt ln, i»n»»I»tv»II«n Uart«n» lisstrtopllorsto Lisrv. zLus^Mviobnot« Motiv. Outv iVirino. Dresden, 1888. Reuest, B »rlen ffea ,, » » u » I «. I»., 2. «»»»ft. IS<1»u».i vrrdl» -1.2.10. LinalLbaLn 29.7,2.',. Üo,»I>. >4.7.1. »»»irrtll I7-.. NI. lenttlttcrsü.lu. Ipior lltta. «»»id.rure >1.9». rwrvui,, 2N/.19. r!»mai,'. . rrcodtt.«. -. Tendciizr ffelt. Wie». 9. !Nu»»,I. I Schluß.! >e«»il 3IL.2L, ffl,«>i«dal,tt ,—, »«»>,. ,-. Norduielid»,» -, -, «„«„»len —. Un,. Ä,ld 191.97. r,»»,»,: fflfte». «I > II >u. 9. «119. IGelr,!»««.> ' Wcrriu ftan. loc» 19.',—III. »r. er»tt.-0ct. I7l„79. »r. Oci.-iiloppr. 172.39. 9iu«»<ri «an, l,cv 129 »i» IM. »er Liplpr.-Oclbr. I1I.b9, Pr. vl».-9to». 132,39. daumierlchkr v«»«r Ipl» II> ,2b. «Udo, dk«.. i««o per «ttttull 39,Oü, Sepl.-LclLr. 19.39. Gpiiiluo flau, lvio oltt» ff«9 , L»r »2,btt, 7tt, 12.3». »Ilia.-S, oibr. 7v«r 32,LU. Prliolrutti loro 12.91. ; M. Laim, izl ilM-u. klÄKtt-^tt^lt. ^ Llbort krv8vd, 'Ws.llstrLsss Hr. 11, ^Oxvnltkm- «ItMl iUto» I'oI^luojmilvUM. «. , — ^ D Ül.oojal-1.'»d.ri2 uottrlllrlor UN.I nammirtor 8i»8l>I-. ?»oll«t- 1 Vorscklurtt»- UN'1 oodutrLMnrltvn, >8 I*Ii»n«»»K t». IVi E »«Len, «^»e L7, A « n,„l'Nol,!t /.ur r.'»)NUli^',,u l'.oiu !llu»^ l;r"^o v»in ^i^nir - r'il'knttlyaen ^ H. u. .nr, U..>....... uu-I I^uplur. iill« «inrtuttuon H»rrr1»s'»rr.'1rl,rrnpo1 uott § Htrnrpi.1-»Xv»>>rp»to. uin ^urMdrunu von v'>l->rutp-^rbrtte» »» H lottor -Irl 4.pp»s»'pp,1,>»>,,tt>lnff 1111. Hx . V-- ««>»»»'.« I.vlnvn-1 IioI»»«Ntr- UII«I ü»vl»v-r.nir«r. LpeeiLlitLt: Sraut- unä LmÄvr-^us8tattunßM vom vml'iiolchtoll >118 oltt^Utttvskltt» «ittUItt. M,' --"AS Lniea-f' Unruhen III Jraiikreict,, L>ervvrire«e» der Anarchiften. »„„luchrikriten. Rriie dri Ki'niMilitirc-?.' Neues'Et-önierrkalemmt.' ^Saaien- stand und Ernte. Voilicindliinakn des Än<l>imtl,sveiba»des. ttterichtsuerliaiwlnnae». ..Lnlieiiariii.^ Areitag, 10. -liMst. v,mniwort»»er Redttktem Mr Politisches vr. SmN viere« In Dresden. Schroffere Gcneiisähe hat der Telegraph kaum jemals in so kurzer Zeit hinter einander der lauschenden Welt übermittelt, als seht geschieht. Erst verkündete der elektrisirte Draht eine Woche lang nichts als Nachrichten von Mrstenbegcgnungen, Feierlichkeiten und Volksiiibel und jetzt, nach einem kurzen, von WasserSlioth- Nachrichtc» aiisgeiülllen Zwischenspiel, blitzt er Tag süi Tag Mel dungen über Arbcitcrunruhtn. Aiisstände, Gcwaltthätigkeiten und wüste Stragenaiistrittc. Im hohen Norden Europas gab das glanzende Schauspiel nur den passenden Rahmen her für edle, dem öiiedc» der Welt dienende Zwecke, sür ein der Wohlialirt der Volker und dem zrullursoitschritt bestimmtes Werk. Hm Westen Europas wiederum bilden die Ausschreitungen und Gewaltthätigkeitcn nur dm diinkcln Untergrund für die lichtscheuen Mächte der Zeitteilung, sür Ilntclnrbiiiiingen, welche die vundeltjährige Kulturarbeit zer trümmern »nd die Welt in Aimilth und Barbarei zurückschlendern sollen. Die Gegensätze sind sprechend, sind handgreiflich. Nicht dom französische» Westen, dem ewig kochenden revolutionären Bül kau. kommt de» Böllern Friede und Külturfortschritl: ihre Geburts- slatlc ist der germanische Norden. Schon Voltaire, dieser Vorläufer und geistige Vvrbereiter der Revolution von 1789, hat vorahncnd ausgciiiicn: Lüost Io diorä uuzouräRui ck'oü uous viont la lumiero! L!om Horden her kommt Licht und Heil! An dem festen Felsen der christlichen Monarctiieeii des deutschen Nordens werden sich schließ lich auch die Wogen der Revolution, so hoch ihre Brandung auch gehe» will, schäumend zerschlagen. Die gegenwärtigen Arbeiter- lnmlhcn, die außer in Paris auch in einer Reihe anderer franzö sischer Städte ausslackern, werden zunächst, über kurz oder lang, wieder beendet sein. Doch täusche nran sich über ihre Natur nicht! Sie sind mir jlciinzciche» der allgemeinen Lage, sie sind die Vor spiele des allgemeinen Umsturzes, auf den in der Republik mit wlgcrichliger Gewalt alle revolutionären Elemente hinarbeiten und hiiidränge». Ansäiiglich schien cs sich nur um die Lohntrage zu handeln, mii cmen Streit zwischen Arbeitgebern und Arbeitern über die "ehe des Slundenlohns. Tie Bewegung nahm ihren Ausgang von einer Forderung der Erdarbeiter. Es wäre nicht zu schwierig gewesen, einen Ausgleich zu finden. Denn so wacker auch die Erd arbeiter Schauiel und Spitzhacke zu gebrauchen wissen, so sind sie doch mir mäßige Politiker und lassen mit sich reden. Sie waren in emem der gewöhnlichen Lohnkäinpie begriffen: große soziale llmivälziingen jchweben ihnen nicht vor. Ta mengte sich ein be weglicheres Eleiiient hinein: die rcdejlinkcn, von Allem ein Bischen was wissenden, mit ausgeschnapptrn revolutionären Brocken um sich werfenden Haarkünstler und Kellner. Sic denken an allgemeine Aewasiming: gleichviel ob mit Besenstiele», langen Scheercn oder Revolvern, sie wollen dcn Wcltbau Umstürzen. Sie eignen sich für r e Anarchisten als die besten Sendboten und Aufwiegler. Allmäh lich nimmt ein einfacher Lohnkanips die Umrisse eines Kampfes der Arbeit nut dem Kapital an. Louise Michel, das widerwärtige Mannweib, deren .Herz vor weinerlicher Rührung, deren Mund von wilden Reden nbcrslicßt, ist wie eine Blutrote nufgedlüht und um zehn Fahre verjüngt. Sie begeistert in de» Wcmkncipcn der Pariser Aorsiädic die Männer der Thai. In dieser drohenden Gefahr be sinnt sich endlich auch die Staatsgewalt, daß die Obrigkeit ein Schwert an der Seite trägt; sic zeigt es, wen» auch nur verhüllt, den nivrd- und brandlustigcn Banden, und siehe da. vorläufig ge nügt es. um das Aergsle zu verhüten. Das Begräbnis; des Generals Eudes, dieses Schandflecks der Cemniunardenzcit, ist vorübergegangen, ohne daß cs zu der befürch teten Stralieiifchlacht gekommen wäre. Ohne Handgemenge zwischen den Rcvolutoiiären und der Polizei ist eS zwar nicht abgegangen; der Bericht erzählt von Verwundungen, Verhaitungen und wilden Auftritte» : aber das Ganze verlies doch noch glimpflicher, als man zu hoffen wagte. Wäre die Regierung und die Polizei gleich von Anfang im mit gleicher Eni'chiedcnhcit ausgetreten, so hätte der AuSstand verschiedener Pcrussartcn nicht eine so bedenkliche Entwickelung ge wonnen. Tic Unlhätigkeit der Polizei in der ersten Zeit und ihre merkwürdige Geietzesanslegung haben die Kühnheit der Anarchisten crninthigt. ES gehört nicht viel Einbildungskraft dazu, sich vorzu- slcllen. welche» Eindruck cs aui crhitzie Köpie machen muß. wenn die Polizei das Gesetz so auslegt, daß nur dann ein Strafantrag wegen Vergewaltigung des E'genihumS gestellt werden darf, wenn mo» todlgeichlagen worden ist oder wenn der Versuch dazu gemacht wurde. Als dieser unglaubliche Polizeicrlaß wieder aufgehoben worden war, vcrkündeien die Anarchisten, daß es bei dem Eudes- iclien Leichenbegängnis; nicht zu Ausschreitungen kommen würde. ..falls die Polizei nicht dazu herausiordere". Was die Revolutio näre »nter polizeilichen „Herausforderungen" verstehen, ist bekannt; schon das Treffen von Vorsichtsmaßregeln „beleidigt" sie. So winden denn auch diese Wackeren durch das Aufgebot ansehnlicher Cichcrhcilspostcn tief gekränkt und als ihnen das gesetzlich ver- boicnc Entfalten von revolutionären Fahnen und Emblemen ver holen wurde, hielten sie es sür ihre Pflicht, sich zur Wehr zu setzen. Sic zogen den Kürzeren und wurden überwältigt. Hoffentlich zieht die Staatsgewalt die entsprechende Nutzanwendung daraus l Ihre Pflicht ist es. mit Krait die revolutionäre Bewegung niederzu schlagen. Die Parlier Vorgänge zeigen auf's Neue di« alte Erfahrung, daß in bewegten Zeiten die Sozialdemokraten von den Anarchisten bei Seite geschoben und zurückgedrüngt werden. Die Sozialisten lPossibilisten genannt) hielten, seitdem ln Floquet der bürgerliche Radikalismus zur Regierung gelangt war. ihre Zeit für gekommen. Lie näherten sich der Regikniiigsparlei. eimäßigieu ihre Forderungen und behauplelc», au, streng gesetzliche,» Bode» stehen bleibe» z» wollen. Dabei wähnten sie. ihre Hcmchnit über die großen Arbeiter Massen und die Kleinhandwerkcr und kleine» Geichäilsleute be halten zu können Anfangs ließ sich's auch leidlich an. Tic ge mäßigten, die MöglichkcitS-Tozialdcmokrnic» vercilelleu den wäh rend der Versailler Präsioenienwahl geplanten Parlier Auistand! und sic unterdrückten die Bonlangerbeivegung in Paris. Da nahte das Verhüngniß mit den, AuSstand der Erdarbciier. Tie im Ge ineiiidcrathe von Paris sihendcn Mvglichketts-Sozialisten wollten gleichzeitig die Aniprüchc der Aiisständifchcn und die Wnniche der Arbeitgeber bciriedigen. Sie erlebte» eine grimmige Enttäusch»»,;: Sie wurden von den enlichlvsscneren Revolutionären als Verräther und Judasse gebmndmarkt und ebeiffvwcing zeigten die Arbeit geber Vertrauen zu ihrer Weisheit. Eine an sich revolittionäre Partei kann sich eben unmöglich a»i dem Rechisbvden behauptten, den sic selbst erst nntcrwühli hat. Die gemäßigteren Sozialdemo kraten müssen vor den eiitichlvssenercii Umstuizmäiinern zu Kreuze kriechen. Letztere wissen wenigstens, was sie wollen: die Revolu tion ohne Ende; jede Revvlniivn wll eine neue gehören, bis das vollständige Dra»> und Trimic^ da ist: erst dann ist die Anarchie verwiiklichi. Die gemäßigtere Sozialdemokratie lebt des Jnivabns, sie vermöge, wenn sic giaiibt, daß es nun genug sei, der Revolu tion Halt zu gebiete». Tie auigewühltcn Vollsmassen hohnlachc» dann aber Derer, die sie erst zur Revolution anfgestachelt haben und sie nun schulmeistern möchten. Daher werden immer im ritt- scheidenden Augenblicke nicht die fozialdeinvkiaiiichcn, wildern die aiiarchisliichen Fühler die Masse» Himer iah haben. Tie eriremc Partei kann nicht von ihren eigene» Erzeuger» niedergeschlagen werden, sondern nur die Vertreter coniervativer Grundiätze sind zuletzt im Stande, Ordnung. Ruhe und Frieden wieder Herz»- stellen. Der Anarchismus ist mir die folgerichtige Eifcheinniig der jenigen revolutionären Entwickelung, welche cmmal de» christlichen und coniervalive» Grundstein aller Staats- und Gcjellschaiisbll- dung aufgegeben hat. Nenefte Telearffmwe der ..Dresdner Naivr." vom 9. Slug V^r l, „. Die Kaiserin Angusta siedelt am 15. d. von Koblenz nach Schloß B,abe!sb«.ig übc.. Ptinz Albeit va» Smh'cii- Altenbiirg ist Mittags ans Dresden hier cliigelioffen. — Grat Herbert Bismarck wild den Kaiser »ach Wien und Rom begleite». — Der geschästS'ührcnde Ausschuß des EentmlkomitceS für die Ueberschwcnimtcn bewilligte MM« Mk.. der Borstnnd des vater ländischen Frauenverciiis lii.ttiA» Mk. iür die Ichberichwcmnttc» in Schlesien. — Der mii der Stellvertretung des Adimraliiäischcis beiurnle Admiral Grat Mvnts wurde znin Biindesraihs-Bevoll- mächiiaien ernannt. Der Fürst zu Salm Reiiericheidi Thck. dessen Tod kürzlich gemeldci wurde, soll, wie ewige 'Blatter berichten, durch Selbstmord geendet haben. Er «ei mit dnrchichnttteiirm Haffe und niclircren Dolchstichen in der Bcusl ans seinem Schlosse Duck bei Reich ai»gc>nndeii worden. Fürst Salm war aui lein Gewch aus iemem Hviamle als Oberstbostnarschall entlassen morden. Das Gesuch soll dem Fürsten w nahe gelegt worden sein, daß er sich dazu hadc cnlichffeßcn müssen. — Der Reichskanzler kommt nächste Woche nach Berlin und tritt bald daraus seine Reite nach Krssin- gcn an. Berlin. Der „Voss. Zig " wird aus Tegernsee geschrieben: Nächsten Monat feiern Herzog Mar von Bayer» und seine Ge mahlin. die einzig noch lebende Schwester Königs Ludwigs l.. die diamantene Hochzeit. Aittangs war bestimmt, daß das Fest in Possenhofen am Llarnberger See begangen werden tolle, den neue sten Bestimmungen zuivlge wird jedoch das Tcgernseeer Schloß, in welchem auch die silberne und goldene Hochzeit stattgennideii, der Schauplatz dieser seltenen Feier sein, zu welcher die Kinder und Schwiegerkmder deS Jubelpaares, affo der Kaiser und die Kaiserin von Oesterreich, der König und die Königin von Neopei, Gräfin von Trani, der Herzog und die Herzogin von AIaw,w», die Erbprinzessi» von Thur» und Tazis hier erwarlci werden. — Das Schnl- qcichwader geht nicht nach Danzig. Die großen Fffsttcn-Manövcr finden in der Kieler Bucht statt. — Unter Führung des Generals Rvsenberg unternimmt cm Kommando von 10 Ossiocrcn mit etwa 50 Pferden einen Ritt durch die Pfalz über Mannheim, Baden. Freudcnstadt nach Donan-Elchingc» zum Ansprobiien der neu er fundenen Sällck. — Die „Nordd. Allg." sagt zu den gestrigen Pariser Vorgänge», das; der sranzösiiche Staats Organismus an schwererein Siechst»»» krankt, als er mit den bisher angewandten Mitteln zum Stillstand zu bringen, geschweige denn zu heilen sein düritc. Den jetzige» Machthabern crichienc» durch ihre politischen Antceedenzien gewissermaßen die Hände gebunden, sie gehören »ast insgesamt»! den vorgeschrittenen Parteien der Linken an »nd ihre subiektiven Doktiinen machen dem Vcwußilrin der niinisteriellcn Verantwortlichkeit, wie der Erfüllung ihrer gonvernemcntalcii Pflichten, in der jetzigen stiirmhewegten Zeit das Terrain Schritt sür ^schritt streitig. Paris. Die Schließung der Arbeiterdörsc, sowie die gestrige Energie der Regierung veisehlien nicht ihre gute Wirkung. Die Erdarbeiter nahmen heute an vielen Stellen die Arbeit wieder aui. Die Nachrichten über den Streik in Amiens lauten gleichfalls be friedigend. Durch Säbelhiebe wurden gestern 11 Eivilistcn ver wundet. 2 Gendarmen sollen halb todtgcschlagen worden sein. Tic Abends entstandenen Atiflüistc waren durch das Gerücht entstan den. am Morgen wären bei dem Leicheiizugc viele Leute gctödtct worden. Die gegen die Mairie gcichlcudertc Bombe vlatztc blos deshalb nicht, weil ein Polizei-Kommissar lchlcuiiiast den Zünder abriß. Die Mehrzahl der Blätter beziffern die Zahl der iirSgeiammt Verwundeten aus mehr als Hundert. Die Berliner Börse wie« namentlich für fremde Renten eine fest« Haltung aus. Im Vordergründe standen ungarische Goldrente. Li Aster und Mexikaner, Russen waren gilt behauptet. Spekulative Banken waren gleichfalls fest, aber ruhig, deutsche Bahnen schwächer, doch später befestigt, österreichische ohne ein heitliche Tendenz. Von spekulativen Montanwerthen gingen Laura- Hütte und Dortmunder zu steigenden Coursen in großen Beträgen um in Folge unerwarteter Wiederherstellung des internationalen Echienen-KartellS. Im Kassavcrtchre waren Banken und Bahnen ruhig, von Bergwerken Kohlcnwcrke onimirt, Jndustrieen vorwie gend höher, Hartmann 1'/» Pro,, höher. Brauereien belebt, deutsche Fonds fest, österreichische Prioritäten gut gefragt. Privatdiskont 1^/, Prozent. znureiur s«,«o. «In«!»»»» «»»». »»«»»r»«, «72». »». »ptprttlt»» —. »»«Ner 73>/.. »N»ter <»7.L0. ort,««,»« Lrl»». London, 9. Attttnsi. «oru>illa»s II Mir Itt Mi». Noniols !>!i>i. IXNIrr «niien 98. gioiienri !>»-/,. vombordcn > <>. Nono. Tttrlrn I1'/„ ivro . inndlrlc -luicrlkancr —. ixroe. Uinior. Äoldrenic >2'/,. Oettrrr. >8»>d» icnie 91. ttreuh. Nomoi« >>>.',. cLnttpIrr >1». 9Ic«c «lottpicr Itt2>,. Maroni. Ikouvicr N>2'/.. Oiiomaabank »»-/„. Suer-Ariten L7>,. Svaulcr 72. tt 'Ittrxifanrr 9.1. 9Ieuc 1',"/^ lSttttp!. Rnlrilir —. — Sliwmana: ffcsl. — Wclier: Prachlvoll. Varl« «Produ«triii. !>. Aiiaull. iSchlntt > 1üci,r» per 2Iu«nsl 2L.. . per Mitti.-ffcbr. 2L.2.',. bciiauplet. Zpivtriio per Anauil 11,nn, per zranttar-iilpril Itt,o>i. ruhia. Riidol per eiiiiillst LIM, per ganuar-April Ll,2», lest. 7> »> II e r d o n,. 9. Auiiusl. ivrodurie» iSUilutzi. wel-re» per 9Io»e»>der 2ltt. Moanrn per vrlobcr 112. Lokales und Sächsisches. — Uebcr den Verl»»! der Reffe I h r e r M ajestäte» geheii dem „Dicsd. Fourii." folgende weitere Nachrichten zu : „Am 28. H»ff. einem regiicriichc» Tage, ging die Fahrt duich den Bcsttivid ia»a > der Losotea l>>». Narb elwas beivegier Lee i» der Nacht voa: 28. z»m '20. Fuli erivlgte die Aiik»»>t deS TainpierS um 8 Uhr >>üh an Hasen zu Dromiö. Nachdem die Begrüßung an Bord des Schiffes durstig den Kaffcrl. dciiliche» Kvnurl »nd durch den Bürgermeister der Siadt erfolg! war, begaben sich die Majestäten an's Land uuk> besuchten zunächst de» katholischen Gottesoienst. Hiecans wurde das haupffachiich mit den im nördlichen Norwegen verkommende» Thier- »iid Pstanzeiigattuiigen. ivwic inst »orwegachen Attcrtiiümern ans- geilaltete Mnieum besichtigt. Hieran schloß sich der Bcuich des M'gcnüber der Stadt Tromm im Tiomda! gelegene» Lcippcntagees. Der Weg dorlhin wurde theils zu Fuß, iheils mittelst der in Nor wegen übliche» zweirädrigen Wogen zurückgelegt. Tic Majestäten waren durch eine große Anzahl der Bewohner von Tromiö auf dem Wege begleitet, '.stach Bewirkung des Einlan's verschiedener, von de» Lappe» e.ngcboiener Gegenstände »nd Besichtigung der Lager stätte» erfolgte die Rückkehr au Bord des Schiffes und die Wcile» iahtt nach der Insel Skorö, gegenüber der Intel Vvgelö im71.Är. nördlicher Brette gelegen. Dort war der nördlichste Punkt der Reffe nach der getroffenen Disposition erreicht. Zur Beobachtung der Mitternachtssonne verließ Se. Majestät der König das Schiff uns ging Nachis '/rkl Uhr ans der Insel Skorö an's Land, woselbst eine hochgelegene Spitze des Iiffclbcrgcs bestiegen wurde. Um. I Uhr Nachis bcsichiigle Sc. Majestät hei verbleibender Tagcshclle das am der genannten Insel bcsindffchc Etablissement einer rnaff- iche» Gesellschaft, welche innerhalb des nordische» Meeres den Waisisch- iang betreibt. 'Nach Rückkehr an Bord am Morgen des 80. Juli wandte sich die Fahrt dem Lungerffiord zu. Es ist dies eine ziemlich enge, >» idcffe'ttS vo» mit Sctttice und E>s bedeckten Reigen kingeichivssene Meciescinbi,chffl»g. Während der Fahrt in dieiem Fjord bol sich zufällig das inlereffanle Schauspiel, daß zwei Waffiichc dem Danipi- bootc längere Zeit iolgten Indem der Weg durch den Lhngciffjord wieder rückwärts genommen wurde, wurde in der Nacht vom 30. zum 81.Juli ausTroiiüö gesteuert und bei herrlicher'.stacht von beiden Maje stäten zwischen 12 und 2 Uhr Sonnenuntergang und Lonnenaiffgang mtter den schönsten Lichtcssekten beobachtet. In Tromiö wieder angc- langt, uutcruahmcn Se. Rstajcstät. geleitet von dem dculichcn Konsul, eine Fahrt nach einem AuSsichtspnnkie der Iiffel. hechrle den Konsul mit eiiicm Besuche und kehrte hieraus wieder an Bord zurück, um noch desselben Abends nachdemSvartizcn mffziibrcchcn. Der Svartiren, ein großes Schncescld, wurde des Morgens erreicht. Nach Besichtigung des von dieiem Schuecicld beinahe bis ans das Niveau des Meeres herabgehcndcn mächtigen Glcffchcrs wurde an's Land gegangen. Hieraus erfolgte am 1. August die Weiteriahrt iviedci an den Lofo ten entlang und cS wurde bei anderweitem Paffsten des Berges Hestmnnn der Polarkreis verlasse». Die Fahrt wurde bei hohem Seegänge die 'Nacht hindurch fortgeseßt. bis am 2. August gegen Mittag Dronlheim eneickst mar. In Droiithrmn begaben sich die Majestäten an's Land, besichtigten die in der Restauration begriffene Domkirche — besuchten die katholische Kirche und beehrten dann den Kvnsttt mit ihrem Besuche. Am 8. August erfolgte stüh die Abreise nach Stockholm bei. Tullgarn. Während der ganzen Reise war Sr. Maicstüt der Ohcrslleuiiaiil Stillesen vom iionveaffchen General ität»: veigegeben." — Die Rückkehr der Majestäten nach Dresden erfolgt dem Vernehmen nach am 15. NachtS. Unmittelbar daraus be gebe» sich dieselben nach Pillnitz. — Se. Königl. Hoheit Kronprinz Viktor Emanncl von Italien beiuchte gestern u. A. das acnne Gewölbe. Nach mittaas 8 Uhr begab sich derselbe »ach Hosterwitz, ivoiclhff eme Siundc später in der Pnnz Gcora'schen Villa Familicnlaiel statt- iand. Um 7 Uhr ersolglc die Rückkehr »ach dem Vcklonaholcl. — Se. Königl. Hoheit Prii»Fr i cd c i ch Ailgust begab sich gestern früh 2 Uhr an der Spitze der 7. Kompagnie des i Lcib- grenadier-Regiments zu einer taktischen Feldknensiübung in die Nähe von Königilcin Wegen des zeitigen Auibruches batte der Prinz die 'Nacht m der Kaserne des Reaimenis zugebracht. — Der Herr StaatSministcr v. Oi v stitz - Wallivi tz ist von seiner nach Süddenffchlaiid lintcmommenen Reise wieder in Dresden eingctroffcn. — Ter Geh. Rath und könial. Oberhoimmichall Frcihcri V. Kvnneritz ist von »einem Urlaub zurückaekehi l und hat die Geschäfte wieder übernommen. — Am 1. Schi, tritt der zeitheriae Superintendent Ltadlpnurci Dr. Ackermann in Meißen als Obeikonsislvrialralh in das evaiigcl.-lnther. Laiideskoiffistomnii. Terirtbc >»ll a» Stelle des Oberkonsistorialralh Tr. Schmidt, ivelrher wiederum m die Slelle des mit gleichem Tage in den Ruhestand tretenden ersten aeisllichen Rathcs Dr. Icntsch ansrückt. — Tie allgemeine Uedersicht über den Saaten st and und die Ernte in Sachsen saßt sich in Kürze in die allaemeinc Klage über Rcgrn und wieder Regen ziffgmmcn. 21 -25 Regentage m einem Monat verzeichnen mehrere Bezirke, zu denen zciiwetlig recht hcrvslliche Kühle sich gesellte: und doch wird wieder von ander wärls berichtet, daß die säst täglichen Reacnichauer nicht durch dringender Natur gewc>cn seien. Die zum Thett bereits im Inn» begonnene Heuernte wurde dadurch wcscnlluh verzögert und ist, be sonders im Vvgtlandc und Erzgebirge, noch nicht beendet, wo das Heu stcllenweis schon über II Tage auf de» Wiesen dem Verde» ben ausgcscvt ist. während der eingcbrachie Theil bedeutend an Güte verloren hat. Der KlccnachwuchS und Grnininlanjatz entipra- chen nicht den durch die große Fenchligkeit gehegten Erwartungen, da die Wärme fehlte: daher Klagen über Gtüniuliermangel aus mehreren Bezirken. Die 'Rapsernte ist beendet und der Ertrag den früheren Berichten entsprechend schlecht. Rvggencrntc iheils im Gange, theits beendet, aber überall verzögert und das Einbringen erschwert durch die ungünstige Witterung. Die Güte des Kornes wird säst allenthalben geiobt, doch bleibt die Schockzahl zumeist unter mittel. Die Sominerhalnisrüchle sichen wie der Wffttcriveizc» säst überall schön, doch geht die Reise sehr langsam von statten und ist baldige Wärme sehr erwünscht. Erbsen sind infolge von Sonncn- reaciffchnuern mehriach von Meblthau befalle». Ueber Kartoffeln, Rüben, auch Kraut und Kohl, lauten die Berichte mit wenig Anö- -L
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