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Dresdner Nachrichten : 07.01.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188901078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-01
- Tag1889-01-07
- Monat1889-01
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.01.1889
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Nachts ein-e-tmgerr. «« t» Ä»m> Nett» d« »UN««.) Varis. L Januar. Dir repudlllanikche Kongreß stillte heut« de» Präsidenten de« Keneralrath» de» Geinedcpar- tonen». Jaque», al» Gegen» kaudidatrn Boulanger'S auf. 34. Jahrgang. Aufl. 47,000 Stück. SsteeialitLt: Julius vsotlor. MM. Miillltrast 7. V1«vn-, uvä LN« biart«>n «I««nv uvä HVti tk^etttiNr, - K«zre»»tÄn«Iv. Dresden, 1880. Sie „MKiier MMe," sind da» vnbretteNt« töchsilL« Blatt, welches in allen Schichten der B«> völkerung Sina-na aetundrn bat Die unvarteiilche. u,iablmu,i,e. frei- miltbiae Richtung welche bie.Dread- ner Nachrichten^ nach allen Setten bin vertolaen. bat dem Blatte in den höchsten und einlachslen Leier- kreiien die Beliebtheit verichaitt. welche sich in der torrwäbrenden Zu nahme der Leier äußert. Die Re daktion nnrd bet« bemiUir lei», durch veronjiebuna tiichtiaer schritt- ktellerischer -rüste da« Blatt immer «Üblicher und intrrellanter »u ge- ftallen. um sich hierdurch auch terner dieBimli deSVuKitumS m bewahre». l-»S HlükS Lll! VoIIäowmsn8ter svlbsttli!itiaor, kssräuselilossr k>ro»pr«vl»- Asp. t»L0«. krvspsoto ssnitis und knmeo. »»,««« Im Ich tue-pisabeeSlbv VtUu chchvUtstlild, Heott-,itra»«>v itV-1 »aattt»N«Ii« E iküll»« M ^I«I»IS8B L krltu llluusou ' U, I», Loks ckohannstntsso. Z Lmpkoklvu vou l)r. weil. Droolinx. s E Moritr «artunK, Lllmrrlck 13 iniil ll-mMirE. ««Ick«»«» Unnil, kptHen, Ilanck- r»i >»etl«- uua all» 0an»sn«»tl»»et«te>-brttlael. ^ t>Mttz8 Vkester-«. ÄMtz«-V«rIeik-I»Miit ventäcliliiilsln von Ns,x K»ivfiWtr. 2, M., I., II.». III. Kt. V«lOK»I»oi» 88V. ^uttrlls« navk ausnltits vviüeo xrvuipt vOkotuirt. Vvlvpl»»«, »8V. 7» Neueste Drahtberichte, Wettiner-Jubiläums-AuSschußsitznn^. Biuulcn zu Neumhr. Gerichtsverhandlmigen. Hastentlaffung Gcffkeir'S. ^ 7. ^0111101*. Drahtberichte der „Dresdner Rachrichtm". Berlin. Die »Post" kommt beute aus den zwischen dem Feldmarlchall Bazalne und dem englischen Botschafter in Peters burg, Monier, ftattgebabten Briefwechsel zu sprechen und knüpft daran folgende Bemerkungen: Das sonderbare von Anglicismen und Solöcismen strotzende Kauderwelsch, das unmöglich von einem Franzose» rcdigirt sein konnte, batte auch die Pariser stutzig ge macht. Aber da sie um jeden Preis Morier entlasten wollten, so baden sie in höchst charakteristischer Weise die Schwierigkeit über wunden. das eigrutbitmliche. angeblich Bazaine'sche Factum als ein glaubwürdiges acht tranzösiicheö Dokument verwenden zu kön nen. Sic haben zu dem Zwecke einfach eine Fälschung begangen. Las »Journal des Dcbatü bat den Brief von Anfang brS zu Ende verarbeitet, gerade wie ein Lebrer der französische» Sprache einen von einem «italischen Schüler veriaßten französischen Aussatz durch- cnrrigiren würde und legt den französischen Leiern nnnmehr einen Text vor, gegen den sich, was sprachliche Formen angeht, absolut nichts mehr einwende» läßt. Die »Post" belegt dich durch Abdruck des von Morier veröffentlichten Briefes und der Brrsio» desselben durch daö „Journal dcS Debats". — Die „Kölnische Zeitung" er fährt, wie sie anatrbt auS bester Quelle, Folgendes: T ie Thalsache, daß durch die Veröffentlichung des Tagebuchs Landesvcrratb be gangen worden sei, bleibt trotz der Entscheidung des Reichsgerichts bestehen. Weshalb das Gericht badet das Bewußtsein emes lan- drsverrätherischen Cdaracteks vermißt, sei nicht angegebcn. Mmi dürfe annebmen. daß das Gericht voranSsetzte, der verbohrte Hast gegen den Fürsten Bismarck habe Geffckens Einsicht in die Trag weite seiner Handlungsweise verbindert. Uedrigens sei der Zweck, den der Jmmediatbrricht beabsichtigte, erreicht: Der unmittelbare Urheber der Veröffentlichung sei ermittelt, die Hintermänner eben falls. welche durch «in Jntligueniviel den Reichskanzler zu stürzen drohten »nd m deren Interesse die Veröffentlichung erfolgt, wenn auch ihr Borwissen darum nicht nachgewiesen werden konnte. Berlin. Der Londoner Botschafter Grat Hatzfeld hat sich zu Bismarck nach Friedrich-ruh begeben. (Hängt höchstwahrscheinlich uiit einer Besprechung wegen dcS Falls Morier zusammen. (T. Red.) Duisburg. Die englische Post vom 5. Jan. über Blissmge» ab London 7 Uhr 4L Min. Vorm, ist auSgrblieben. Grund: Nebel auf See. Belgrad. Der bisherige Minister de« Auswärtigen Mijatovic ist zum Präsidenten der Akademie der Wissenschaften ernannt worden. Ncw-Aork. Einer Depesche aus Panama vom 4. Januar zufolge herriche daselbst große Beunruhigung bezüglich der An gelegenheit deS Panamakanals. Die Arbeiten würden von Tag zu Tag vermindert und werde die gänzliche Einstellung derselben befürchtet, wodurch Tausende beschärtignugSlos würden. Die Re gierung von Eolumbien befürchtet Unruhen, und richtet an die Eonmln der ouSwärligen Mächte rin Rundschreiben, in welchem sic alle Vcrantworllichkeil oblehnt, falls es nothendig werden sollte, sehr energische Maßregeln zu treffen, um die Ruhe jedenfalls auf recht zu erhalten. Paris. Das bonapartistische Centralcomitee beschloß, den Parteigenoffen den Rath zu ertheilen, bei der Wahl eines Dcpu- lirtcn in Paris für Bvulanger zu stimmen, da diese Kandidatur der energischste Protest gegen die verabscheuungSwürdige Vrrwal- tung und die verderbliche Politik der Regierung sei. — In Folge des Fallissements der Madame Pelonze, der Schwester Wilson's. ist das Sckloß Clieiwnccaux heute dein Credit Foncier für 200,000 Francs zugesprochen worden. Sr « »kt» rt,Januar. iTonnlaaSverkclir.l Credit 2es.so. Slaatsbahn AS.S7, Lombarden 81'/,. Diskonto 22S.«o. Etvcitml iw,i2. Lenden»: Seit. New-V-et, s Januar. Mekl 3.so, Rotder Wimenoeiren 1.2'/,. ver Jan. ver Üedniar 1.2' ,. ver Mai i.ö'/,. Mais cNew, »raclii k. Oertliches und Siichsisches. — ES war eine hvchansehuliche Versammlung, die gestern Mit tag im Stadtverordneteniaale zusammentrat, um die vorbereitenden Maßregeln zu der frohen allgemeinen Jubelfeier des Sächsischen Königshauses zu treffen. Entspricht der Verlaus deS Festes, mittelst welchem das Sachienvolk den Gedenktag der 800jährigen Herrschaft des erlauchten Hauses der Wettiner feiern will, dem Geiste, welcher die gestrige Sitzung deö Dresdner Festaus schusses beikelie. Io wird das sächsische Bolk zu Ebren und im Verein mit seinrm Königshaus herrliche Festtage in diesem Jlühjohre be geben. Ueber anderthalb Hundert der angesehensten Bürger der iächsischen Hauptstadt waren der Einladung des Herrn Oberbürger meisters Dr. Stübel gefolgt. Derselbe dankte für ein so zahl reiches Erickeinrn und legte zu Beginn seiner Ansprache dar, daß die Einladung aus Grund eines von Rath und Stadtverordneten Dresdens bereits tm Novembrr eingesetzten städtischen Ausschusses cr>olgt sei. Dieser Ansschuß habr zuvörderst eine tauge Reihe von Männern aus dem ganzen Lande über den Gedanken und die AuS- suhrung deSWeltineilubiläum» höre» müssen. Das sei am 2. Dezember geschehen: damals habe jedoch die StaalSregicrung noch lischt mit- tyeilen können, ob bei dem Feste die LandeSvertretung Sachsens versammelt lein würde. Am 5. Januar sei ihm nun durch den Staalsministrr des Innern die amtliche MlUbeiluna geworden, daß, gleichviel, wann da» Fest gefeiert werde, die verfassungsmäßigen Vertreter de» Lande» dabei nicht fehlen würden, sondern vorher ge hört werden sollten. Da» Fest solle als gemeinsames Fest gefeiert werden, man setze aber daber voraus, daß die Hauptfeiei in Dresden slattzufiliden habe. Sache der Landeshauptstadt, jetzt also des Haupt- festvlatzes, sei eS» alle Festlichkeiten sv zu gestalten, daß dem Sachsen lande die Theilnohme am Feste tm möglichst großen Maßstabc ge sichert werde. Ein Fest wie das. dem man entgegengehe, könne weder von oben befohlen noch veranstaltet werden; das würde ihm Denen gegenüber, welchen zur Ehre es stattfinden solle, allen Werth rauben. E» gelte daher, die selbstelane Thätigkril der Bürgerschaft in Bewrauna zu setzen. Es bandle sich darum, ob de» Feslrug, der von der Kunstlersckaft Dresdens schon längst tn großen Umrissen geplant worden ist, m Dresden würdig zur Ausführung gebracht werden könne. Derartige Darbietungen hätten in Dresden noch nicht stattgefundeii, während kleinere und größere Städte des Jn- und Auslandes hierfür sehr lehrreichr Vorgänge geboten haben. Dresden werde aber gewiß zeigen, daß «S bei außerordentlichen Ge legenheiten auch etwa» Außerordentliches zu leisten im Stande sei. Möchten daher die Mitglieder deS Ausschusses tn ihren Kreisen für da» schöne Unternehmen kräftigst werben I — Diese Milthellunge» de» Herrn Oberbürgermeisters wurden allseitig mit sichibaier Besrie- Sierauk schlug Herr Stadtverordneter Carl Dresdner Ortsausschusses Herrn Oberbürger- ^ Strllvrrtwtrr Herrn «eh.HofrathAcker- dem Herrn Qvervurgrrmrtftn stet» et« «trüvrrttrter zur Hand sein müsse: er , beantragte dahrr die Wnbl des Herrn Bürgermeisters Bönssch mehr zu halten, bis eS gegenüber dcni Bergichlößche« an eine Stem- als Stellvertreter. Auf Vorschlag des Dr. Ostcrlcb wurden die qe- ^ . j nannten drei Bürger als Häuvtrr des OilSaurschusi'cs elnstnnniig erwählt und ihnen in der Person des Hoimths Tamm eine bewährte Krast als Schliitiührer beigegeben. Die AnssilMe sollen das Recht der Zuwahl haben, auch wird eine kurze Geschäsksvrtinung »ufae- stelll werden, welche jedem Ausschüsse seine Befugnisse zulhcilt und sic abgrenzt. Aus eine Anfrage ans der Mitte der Versammlung tkeilte der Vorsitzende Tr. Stubel noch folgendes mit: Ein cnd- giltiges Festprogramm auszustellen ging bisher noch nicht an, weil das KöniasbauS über dte Art und das Maß seiner Betbeiligung am Feste noch keine Erklärung nbaegebr» hat. Es ist auch noch nicht bestimmt, ob daö Fest ausschließlich in Dresden gefeiert werde: dock ist festgesetzt, daß eS mindestens 2 Tage dauern soll. Der 1. Tag ist »nch Vorbehalte» iür die allerhöchste E»tschtießn»a> der 2. Tag soll der Stadt Dresden bezw. dem Lande nehme»; vielleicht wird »och «in dritter Tag blnzukommen. der ausschließlich »ür das Land bestimmt ist. Am 2. Tage soll das König Johann-Denkmal in Tresse» enthüllt werden. Der aenane Tag ließ sich noch nicht bestimme», das hängt von dem Gaffe des Denkmals ab. Doch hat Herr Errgießer Vierling dem Herrn Oberbürgermeister gestern er klärt, daß der Guß bis zum Frühjahr fertig sein wird. Mit der Denkmalsenthüllung wird wahricheinlicherweiic der Feitzag in Ver bindung gebracht. Beides würde den größten Theu deS 2. Tages ausfüllen. Am Abende wird die Stadt Dresden eine Festlichkeit auf der Terrasse veranstalten, für die Zuichaucr würden das Terrassen user und die gegenüberliegenden Wiesen Vorbehalten. Zur Abhalt ung eines VolkStesteS würde an den beiden Festtagen in Dresden keine Gelegenheit sein. Herrn Geh. Hosrath Ackermann, der nnsragte, ob nicht ein Gottesdienst z» den, Wettiaer-Jubilnnm in Aussicht genommen sei, gab ver Herr Vorsitzende die Beruhigung, daß Vieser Gebankr bereits angeregt worden sei; gewiß wrrdcn die komvelen- ten Stellen dgkiir sorgrn, daß eine Gottesdienst-Feier nicht ver- "en werde. — Die Versammlung trennte sich sodann unter einem vrelsache», begeisterten, von Herrn Oberbürgermeister a»sgebrachten Hoch aus Se. Majestät den König Albert. — Stach Schluß der Sitz ung traten noch oer Finanz- und der Fest;»göa»ssch»ß zusammen. Letzterer wählte den Herrn Stadlcath Tenchcr zu seinem 1. Vor sitzenden; der erstece wählte an seine Loitze die Herren Bürger meister Vönisch. Dr. Osterloh, Stadtrcith Schickelt und Baak- dlrektor Tr. Mehnert. Noch sei erwähnt, daß seitens der Arbeiter vier Mitbürger dem Festausschuß angehören. Es sind dies die Her.cn Eichlcr. Glasmacher, Petzold, Schlosserei-Vorarbeiter. Richter. Werk sichrer und Weiße, Sternglttvkeher. — Herr Tr. Hans Mever ans Leipzig, der in Dresden durch seinen Vortrag über dicBesteigimü des Kilrmandscharo bekannt ist. wird am 22. Jan. in Meiiihotd's Etablissement tür die Mil alieder der hiesigen Kolonialgesellschast einen Vortrag über seine letzte Reise in Ostafrika ballen. Aus derselben war Dr. Meyer be kanntlich von de» aufständischen Eingeborenen gefangen und erst gegen hobeS Lösegeld wieder freigegebcn worden. — Der liebenswürdige Gebrauch. Neu j a h r 8 gr ü ß e durch die Ueberlendung von V i u m e n aaszudrücken. nimmt immer mehr zu. So ist auch in diesem Jahr der Verknus von Blumen an, NeujahrStag ei» sehr ansehnlicher gewesen. Weiße Rosen, Veilchen, Flieder. Maiglöckchen und Hyacinthcn sind in großen Mengen Iveggegangen. Die Rose» komme» meist nus Paris, auch die Veil chen. aber beide düsten nicht so stark wie unsere einheimischen. Der weite Transport mag ihnen schaden, wiewohl unterwegs alle Vorsichtsmaßregeln angewcndet werden, die zarten Kinder Flvras vor dein Welken und Vergehen zu schützen und frisch zu erhalten. Große Menge» vou frischen Lorbeerblättern kommen aus Italien und zwar in Säcken zu fünf oder zehn Kilo. Ein wunder P»»kt liegt in der Befestigung der Blumen an Draht. Das Schöne einer Blume besteht nicht zuni Geiingsten »» ihrer leichten Beweglichkeit. Die Blumen nicken und senken ihr Köpfchen, sagen verherrlichend die Dichter. Aber wo bleibt die Poesie und Aiimuth bei de, Rose, Welche aus Draht steckt und sich nicht rühren kann? Das cmnierl an jene steife» Halskrage», welche einst in den Tagen des Mittel alters von den Damen getragen wurden und de» Hals derart ein- schniirten, daß sich der Kopf nicht rühien konnte und die ganze Figur stest und unbkweglich aussah. Diesem Unwesen, wäeheS mit dem Drahte getrieben wird, siebt würdig zur Seite die Massen- baftigkcit, die beim Ziisammenbinden der Blumen angestrebt wird. Bouauets, so groß wie ein Wagenrad, oder große symbolische Figuren, welche aus Blnthe» zusammengesetzt werden, athme» bei Gott keine Poesie. In solchen Leistungen spricht sich ein gewisser Amerikanismus aus, auf den »nr das „viel" und „groß" Eindruck macht, dem aber die Feinheit dcS MaßhaltenS »nd die Berücksich tigung individueller Besonderheiten, denn auch »ach vielen müssen die Blumen gebunden werde», abgelien. In einemBouquetsolljedeBlüthe zur Geltung kommen und ihrenReiz frei entfalten können, möglichst ent sprechend ihrem in freier Natur gehabten Zustande. So ist denn ein lockeres Binden ohne Anwendung von Dialst jenem Zusammenpacken und steifem Aufputz mit Draht entschieden vorruziehen. In letzterem Falle kann man gerade so gul künstliche Blumen nehmen, wie sie rn Paris, Berlin und Leipzig bekanntlich in täuschender Naluräbn- lichkcit heraestellt werden. Allerdings, sic duften nicht; aber eine natürliche Blume auf Draht duslet auch nur für kurze Zeit und geht in wenigen Stunde» cm. — Am Sonnabend Abend fuhr ein Rollivagen, welcher mit Svritsässeni belade» war, durch die Ueberbrückung der Verbin dungsbahn an> der Rosenstraße, als gerade ein Zug darüber hinsubr. In Folge dessen schculcn die Pferde und amgen durch, wobei der Kuticher vom Wage» geschleudert und schwer verletzt wurde. Er wu'de nach dem Ltatstkrantenhausr gebracht. — Am Sonnabend Abend entstand in dem Hause MoSzinsky- straße 21 ein Balken- und Decken brau d, welcher durch die Feuerwehr alsbald gelöscht wurde. — Ein ganz unbedeutender und unerklärlicher Brand entstand gestern Morgen 3 Ubr in der Bedürstub-Anstalt am EtiaSplatze, der sich ohne Einschreiten der Feuerwehr erledigte. — Die seit einiger Zeit im Tivoli concertirende unga rische National-Ca velle. unter Führung deö Herrn Patay Bertula«, tritt nur noch diese Woche ans. Tie Kapelle besieht auS els Nolldlut-Ungarn. die in seichen floite» Rhythmen ihre National- weisen. feurige Wiener Tänze und hübsch arrangirtc Overnfragmente spielen. Tie Vorträge, welche in den geräumigen Parlene- Lokaliläte» slattsinden, erfreuen sich einer iminer gleich sibhaltcii und warmen Ausnahme. Der Eintrittspreis ist von beule ab ans 10 Pfennige herabgesetzt worden — also ei» billiges und wirklich anregendes Vergnüge»! ^ . — DaS Elbeis ist zwischen HemiSkretschcn und Mittelgrund zum Stehen gekommen. — Ausdei» Räcknitzer BergistdleserTagewIederei»Fuhr werk verunglückt. Bei dem mit Ei- beladenen Lastwagen dcS Herrn H. Starke riß daS Schleifzeug, da- Geschirr war infolgedessen nicht rnmpe prallte. Geschiüiührer und Pferde stürzten in den tiefen Groben, elfterer, ohne sich zu verletzen, während eins von den Pferden getödtet werden mußte. — Als Kiichenbaiiplatz soll in Blasewitz nach dem Beschluß deS Kirchenvorstandes und des GemeinderatlicS die Besitzung des Gärtner Simniaen an der Becggartenstraßc angeknust werden. — Durch bercinbrechendes Gestein hat der Bergorbeiler Ein ham aus Nicderliäßlich auf den Hänichener Kohlen werken den Tod gefunden. — In Copitz erschoß sich vorgestern rin cheinoliger, ca. LOjähriger Bahndiätist mittelst Revolvers. Dte Tbot erfolgte in dem Moment, als der Betreffende durch cmen Gendarm in seiner Mah nung wegen Diebstahls — er hatte seiner Logiswicthin ein Spar kassenbuch entwendet und daraus 70 Mk. enthoben — verhaltet Werden sollte. — Drei Schulknaben im Alter von 12 bis 14 Jahren, welche sich wiederholt in der Neudnitzer Klrcde des Kircbenrciudcs schuldig gemacht hoben, wurden von der zweiten Stra'kiimmer des Leipziger LaiidaeuchlS zu 5 Monaten relp. 8 und 0 Wochen Gc- säiigmß verurtheilk. Die Vermlheilten haben in mindestens sechs Fällen nach bcendelcm Gottesdienst die in der Kirche ausgestellten Kollektenbüchsen mit Nachschlüsseln geöffnet und ihres Inhaltes berankt. — Ein seit längerer Zeit an Verfolgungswahns"»!» leidender, in Zittau wohiihait gewesener Schlosser, bat sich ieit einigen Tagen ans seiner Wohnung entiernt, und ist am 3. dS. M. in Gabel i. B. leblos, anscheinend erfroren, jedoch mit einer Schnur um den Hals, sowie andere äußelr Verletzungen tragend, welche auch ans rin Verbrechen schließen lasse», au'gesmiden worden. Desgleichen soll dem Aufgesmidemn eine größere Summe Geldes, welche er bei sich geführt, gefehlt hoben. Tie Untersuchung wird hoffentlich bald Licht in diese Sache bringen. — Die am' dem Ritteraute Großhennersdors beschäf tigten Schmmefftcr Äug. Gottl-Krause und TeichwärterKarl Goltl. Jähnr erhielten die große silberne Medaille „Für Treue in der Arbeit." - Eine Erzschwindlerin aus dem Wenzellande hat in dem Pimaer Amisgerichtsgefängniß vergittertes Quartier erhalten. Es war eine Haiideltzkrau ans Rosendorl, welche einer Circe gleich beiratbslustige Männer in ih>e» Bann zu ziehen wußte und dabel eine Zeit laug recht gute Geickiäste machte. Jetzt bat aber der Zauber ein jähes Ende genommen, da die Holde, welche u. A. die Nolle einer „Gräfin" wählte, nickt mehr splendide Anbeter, sondern mir die Amtsw'ene der Gr-iängnißwürter vor fick sieht. — Am 3. Januar Abends brach in der trüber Lorenz'schen, jetzt den« Gutsbesitzer Petzold gehörigen Wirthschait in Möhrs dorf bei Limbaco ein Schadenfeuer aus und legte in kurzer Zeit Scheune, Schuppen und Pserdestall in Asche. Die herrschende Kälte erschwerte die Löscharbeiten. — Am 4. d M. ward in Burkhardsdorf in dem Abort eines Hansgliiiidl'iicks der Leichnam eines Kindes gefunden, welches »ur kil'.zc Zeit gelebt haben konnte. Die unnatürliche Mutter dieses Kindes soll eine unbekannte Frauensperloli >ei». welche Tags zuvor in demselben Hmise gewesen ist und das Kind, welches sie in einem Ko,ve mit sich getragen, in die Grube geworfen haben mag. Die Gendarmerie soll dieser Irnuensperson bereits nnt der Spur sein. — Amtsgericht. „Halt am! Halt auf! Dort loost er, das iS er!" ries der .Handarbeiter Gustav Richard Förster in soäler Abendstunde des 22. Dezembers, nachdem er wegen einer unbe- richligten Zeche, veranlaßt in einer Ncstaliratio» oer Schillglitstraße, »cslgenommc» werde» sollte. Der Arretilr zu entgegen, verdm'tele Förster heimlich aus der Wirthschait, suchte aber die Verfolger iriiicr wcrlhr-n Perlon von sich abzulciie», indem er obigen AuSrus, gestärkt durch 5 GlaS Grog, in der überlautesten Weise ans der Straße ertönen ließ, um den Zechbetrug ans eine andere Person zu lenken. Föisler machte von dem Gesindebuch seines Bruders ge legentlich eines anderen Dienstes Gebrauch und legte sich bei seiner Festnahme eine» falschen Namen bei. Der schlaue Dienstbeflissene verwirkt für die Ueberlrelung 2 Wochen und 3 Tage Haft, für den Zechbetrug 3 Tage Gesäligniß. Von der erkannten Strafe gelten 1 Woche und 3 Tage durch die Untersuchungshaft als verbüßt. — In einer Kaffeeslnbe der Pwnaischcn Vorstadt geriet!, der Car- lonnagenarbeiier, Maurer und Brenner Gustav Alwin Nonichltz. aus Heidenau bei Pinr» gebürtig, mit dem Schuhmacher Hoffman» in wörtlichen und tbätlickcn Streit. Derselbe endete bannt, daß N. seine» Gegner mit einer duckten Kaffeekanne au» den Kops schlug und dadurch einige unbedeutende Verlctzungc» verursachte. Der Angeklagte, der sich im Zustand de> Nothirnl» bcinnde» haben will, wild unter Berücksichtigung, daß er dieselbe überschritten, z» 2 Wochen Gefängniß vcrurtlieilt. — Der unehrliche Haudarhcitcr Heinrich Julius Ehrlich aus Niedergorbitz machte sich in den Jahren l886 und 1888 des Diebstahls zweier Pferdedecke» schuldig. Diese HandluiigSweise bringt ihm I Monat Geiängniß ein. — Amtsgericht. Gegenwärtig verbüßt der 1859 geborene Schlosser und Monteur Carl Eduard Schravei 6 Wochen Gefängnis; wegen Betrugs. Mittlerweile gelangte noch eine weitere Betrügerei zur Keiiiitniß der Stnatsamvalkichafl. Am 29. Oktober 1885 be schwindelte er mit einem Geschäftsreisenden .Hofmann zwei Reslaurateurs-Eheiraucn in Gruua und Seidnitz um werthvolle Eonvons. weiche anderweitig widerrechtlich in Zahlung gegeben werden sollten. Diese Manipulation inißglückic de» beiden Ver bündeten. Während Hofinann seine ikm zudikkirte Strafe verbüßt, werden dem Schlosser 9 Woche» Gesängiiiß zuerkannt, von welcher Strafe 7 Wochen durch die lliitcriuchungShait als verbüßt gelten. — AuS Noth verpfändete der zu Löbtau geborene Lackirer Carl Gustav Paul Stillich eine Nähmaschine, welck^ er am Abzahlung >n Empfang genommen hatte, ans dem Altstadter Leihhause. De» Pfandschein verkaufte er für 3 Mk., durch welchen Umstand er die Einlösung vollständig unmöglich machte. Wegen Betrugs werden den, Angeklagten 8 Tage Gestinaniß zuerkannt. — Nickt lvcniger als 18 Mat 'st die Auswarterin Lina Ämatie verehel. Nitzickke vor bestraft. Das Straskonto enthält alle mögliche» Uebertrctunaen. Am 2. Dezbr. v. I. wurde die Angeklagte wegen ungebührlichen Benehmens von einein Gendarmen testgehnlleii. Der Beamte wurde aut die gemeinste Weise beschinivli und stieß aus den er heblichsten Widecktand. als der Angeklagten die Pramenadc nach dem Polizkigebäudc aiigckiiadigt wnidc. Hiermit verband die An geklagte ein Schreien und Tmnuitniren, sv daß dir Nachirlihe er heblich gestört wurde. Trotz allen LeugnenS erkennt das Schöffen gericht aut 3 Woche» und 4 Tage Geiängniß. — Dem Lt. JahreabkrlLte »er hiesige» Vandels-Akademte mtt höherer ftorlbtld»»gslchule clteckti,»» L. u. E. «lemtch, LLiokiiraht 22) ent nehme» wir vah die Nicka» bisher vo» «XNi u„» im verftosiene» Jahre von 470 echtster» cbanttiter 57 weiblichen) tm «Iler von 14-ü« Jahre» besucht worben tst. von venlelben gehürlen an: 274 den kauImLimtsche» und vcr- wnnblen verulsarten. U0 vem Handwerk. Sadrtk- und Gewerbevetrted. zz de«
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