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Dresdner Nachrichten : 07.02.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188902075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-02
- Tag1889-02-07
- Monat1889-02
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.02.1889
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Aebr. tftciter» er- ioiqte ,milchen de» Itreikenden 2tein- dnichorbeitern von Luenait nnd «ften- darmen ei» Zutonnnenitoh, n>ot>e> mehrere Perione» verioundet wnr» de», von ivelchen ;wet bereit» „e. cftorde» sind. Fiilllls vouUor, Mit,,. IN««»-, lLar»- m»ä V»»»v«anvi>. « 8psoi»Iit»t: ^IIv 8ortvn el8vro6 Ovken, vLU- ^rllkvL uuä sVlrtI»8o1»Ltt8-«v80U8M»>Äv. IIiftLter-«. HirsIien-Vei'Itzill-snMiit Vvm-vlilaiickl« »»X Iftvodi. Luktrllxs naeli ausniiitsvvoröou pwmiitskksotuii't. 'lolepbon 389. HK ««Herr Lgl. Lüeii». u. Lxl. kronss. Hos^liotoArapk, Vrvsävn, ItLnkliLlls, Zeostrassv Xo. 10. »Sinttn, Qolprlssivlat« >2. I'iol. vt. .Iitz<-f'8 «formal-LllLüßv, gellllll lM Nillltz. Vrlvot-8toSs, LelllMS Med.ka, von 10 Aark NN pvr Uvtvr. Liebknecht und die Berlheidiguna des Vaterlandes, Getreidkzölle. Hofnachrichten. Sistoiffcher Festzug, Scheibrnschützciiailde, Gerichtsverhandlungen. Spietz-Liederabend. Eo-u °°»R»d°«. ^ Toimcrstag, 7. Februar. kei-muvorilicher ««daN« stk Pvlilischts v». «m» «l,r»> t» Drrlden. Bevor die dritte Lesung deS ReichkhaushaltS beginnt, 'der« breiten sich im Reichstage bergebrachtermaßen einige Abgeordnete über allgemeinere Gesichtspunkte. Besonders thun dies die Führer derjenigen Gruppen, die das Bedürfnis empfinden, der Welt zu verkünde», weshalb sie gegen den ganzen Haushalt stimmen, d. h. die Steuern verweigern. Früher besorgte dies der Welke Ewald; er prophezeite jährlich einmal den baldigen Untergang deS Reichs. In neuerer Zeit erscheint zu diesem Bebufc ein Sozialdemokrat aus der ReichStagStribüne. Er verwirft natürlich die jetzigen Zustände, erklärt, daß er dem Reiche und seiner Verwaltung keinen Groschen bewilligen düste und verläßt, eingehüllt in den Mantel eines Unglücks- Propheten, wieder die Tribüne. Diele Ausgabe fiel am Dienstag der» Abg. Liebknecht zu. Er hatte noch einen persönlichen Grund, das Wort zu ergreifen. Wie erinnerlich, hatte er bei früherer Ge legenheit einmal erklärt, daß. wenn Deutschland von Frankreich mit einem ungerechten Kriege überzogen würde, dann auch die Sozialdemokraten in der Vertheidigung deS Vaterlands nicht hinter anderen Parteien zurllckstchen würden. Diese Aeußerung ist ihm jedoch von seinen Gesinnungsgenossen im AuSlande arg verdacht ivordcn. Er ist damit bös angekommen. Die Londoner Revolu tionäre brachen über ihn den Stab, die französischen Sozialisten wurden ganz an ihm irre. Liebknecht lenkte also ein und schrieb au den Congreß. den die Revolutionäre aller Länder nach Mai land ausgeschrieben hatten, einen BegrübungSbricf, der seine Reichstagsäußerung in einem Sinne erläuterte, daß ihn der Mat- länder Congreß zum Ehrenpräsidenten ernannte. Jetzt nahm er »n Reichstage, um sich das Vertrauen seiner ausländischen Ge nossen wieder voll zu erwerben, die Gelegenheit wahr, seine früheren Aeußerungen zu vervollständigen. Er ergänzte sie dahin, daß rr sagte: wenn Frankreich von Deutschland überfallen würde, so könne er es nicht kür die Pflicht eines jeden Deutschen erklären, der Regierung Hcerwlge zu leisten. Er gestand also zu. daß er und seine Freunde unter Umständen das Vaterland im Stiche lassen würden. Eurer solchen Schändlichkeit halten wir, im Gegensätze zu Liebknecht, keinen der zur Vertheidigung deS BttterlandS berufenen Bürger für fähig. Wer soll denn, fragte der sächs. Abg. Hartmann entscheiden. Wer der aiigreifende Theil ist? Wenn der Kaiser ruit, fügte ver wackere Abgeordnete hinzu, in der Stunde der Gefahr, werden sich Alle um ihn schaaren. selbst die. die heute dem Abg. Liebknecht folgen: sic werden ihn einsam auf seinem Orakelstuhl sitzen lassen. Nach der wunderbaren Geschichtsweisheit Liebknechts ist kein geliebtes Frankreich in allen Kriegen seit 1792 immer der ange griffene Theil gewesen. Von den Eroberungskriegen deS alten Napoleon hat er offenbar keine Kenntniß, er weiß auch nichts von der französischen Kriegserklärung im Sommer 1870. >)mmcr hat, nach Liebknecht. Deutschland Unrecht gehabt. Frank- reich immer Recht. Eine solche Auffassung spricht aller Geschichte Hohn. Liebknecht bewegt sich aber damit ganz im Gedankenkreise der französischen Revolutionäre. Nach ihnen ist dem AuSlande gegen Deutschland Alles erlaubt; nur Deutschland darf sich nicht zur Wehr setzen gegen die. welche eS berauben wollen. Alle an deren Völker haben da» Naturrecht, eine einige, starte Nation zu sein, nur die Deutschen sollen es nicht dürfen. Aus dem Mai länder Congresse verwarfen die sich als Friedensfreunde maskwen- den Revolutionäre in den wunderschönsten Redewendungen olle Kriege, nur den einen nicht: den Krieg Frankreichs gegen Deutschland behufs Beraubung von Elsaß-Lothringen. Den Jta- licnern sprechen sie großmüthig Wälschtirol und Triest zu. geht Das doch auch mit auf Kosten d«S verhaßten Deutschlands; davon, daß Frankreich da» italienische Corsica, sowie Nizza den Italienern abtretcn soll, hüteten sie sich ein Wort zu sagm — das würde den geliebten Franzosen in die Nase fahren. Früher wetterten die Re volutionäre stets gegen den russischen Länderraub; in keinein ihrer Beschlüsse fehlte bisher eine Stelle, welche Rußland als Denker Polens brandmarkte und die Wiederherstellung Polens forderte. In Mailand waren die Herren diesmal von Rußland mäuschenstill, selbst die grimmigsten Feinde deS despotischen Ruß lands entdeckten mittlerweile an ihm eine freundliche Seite: als Bundesgenossen Frankreichs behufs Zertrümmerung der deutschen Einheit und Beraubung Deutschlands ist ihnen selbst die sonst so verhaßte russische Despotie herzlich willkommen. Und so müssen wir erleben, daß in der deutschen Volksvertretung ein Deutschgeborener, ein sich immer als Freiheitsmann auispieiender Abgeordneter die Sache der Franzosen führt! Oder läuft es nicht auf eine Ermuthigung der Franzosen hinaus, wenn Liebknecht jetzt noch eine Abstimmung der Elsaß-Lothringer verlangt, ob sie bei Deutschland bleiben wollen? Da nun selbst Liebknecht nicht zu leugnen vermag, daß die Franzosen keinen Anspruch auf Elsaß- Lothringen haben» da die Franzosen aber keinen anderen Gedanken haben, als uns unseren rechtmäßigen Besitz zu entreißen. waS bleibt uns übrig, als unS bei Zeiten zu rüsten, dieses böte Trachten nicht verwirklichen zu taffen? Predige doch Herr Liebknecht die Wahr heit. die er im deutschen Reichstag ouSlprach: Frankreich hat keinen Anspruch auf Elsaß-Lothrimzen. leinen französischen Freunden — er wird bald eine geptrfferte Antwort erhalte» l Mit der bedingunaS- Wersen Pflicht zur VaterlondSverthetdiguna. mit der auf Kün digung gestellten HeereSsolae der deutschen Bürger hat er aber ein Wort gesprochen und ein Grheimniß der Sozialdemokratie auSge- plaudert, dess« Daß von Umständen nicht und freisinnigen Gtnvrmaer vieler Anträge „ GetreidezSll« sind einaefuhrt worden in der Absicht, der in der tiefsten Nothlag« befindlichen Landwirthschaft die rettende Hand zn Das ist auch erreicht worden. Eine Ermäßig»»« oder >a > derselben wäre nur dann nölhla, wenn ein Notbstand reiche». 7 ' ' Ihia. einträlc. Von ein»in solchen ist aber angesichls der jetzigen Getwide und BrotpreÜe nicht die Rede. ES ist nun einmal Tbaliache, daß die Getieidepreise, trotzdem die Getreidezölle nlehriach erhöht worden sind, heutzutage doch noch niedrig,r sind, als in der Zeit, wo daS Getreide i» Deutschland »och zollfrei eingina. Die Getreide- Preise sind in Deutschland tron der Zölle weniger gestiegen, als in de» Ländern, die niedugere Gctreidezölle als wir. oder gar keine haben. Es ist nicht zu leugnen, daß die Brotpreiie ein Weniaes aestiegen sind; nur tragen nicht die Zölle daran Schuld, sondern andere Umstände. Wir haben jetzt Brolpreise, die aui weit höhere Getreidepreiie. als die jetzigen, zugeichmtten sind. Wer glaubt wohl, daß, wenn heute die Getreidezülle abgeschofft würden, dann das Brot billiger würde? Sobald di/Getreivcvrcne steigen, baden allerdings die Brotpreiie auch die Steigung zu steigen: das Umgekehrte aber findet nicht oder /ange nicht ent sprechend statt. Als in den preußischen Ltädtan die Schlacht- und Madlsteuer ab^escdnfst wurde, behielten Flcifrl) und Brot ihre früheren Preise. Seit den 50er, Mer und 70er Jahren sind die Löhne, was Jedermann weiß, nicht niedriger,/sondern wesentlich höher geworden: dafür aber sind die Preise für Weizen und Roggen jetzt »och niedriger als in den früheren zehnjährigen Pe rioden. ivdiiß man, wenn man Roggenvrcise./ die niedriger als die jetzigen sind finden will, big zu 1818 und beim Weizen biS in die Jahre 1838—51 zurllckgehen »inß. Herr Bebel hatte behauvtet die Brotpreiie seien binnen Jahresfrist nm 1—1 Big. iin Ptnnd gestiegen. Er giebt den Zöllen die Schuld. Weitgesehlt I Die Ge- treidczölle sind binnen JabreSstist ja gar nicht erhöbt ivordcn: sie können also nicht die Ursache dcS gestiegenen BrotprciscS sein. Als die Gctreidezölle das legte Mal erhöht wurden, im letzten Viertel deS Jahres 1887. müßte doch der Noggenpreis um den Zollbetrag erhöht worden sein, statt dessen stet er aber sogar unmittelbar nachher und zwar um 2i'/« Mk. Die inzwischen erfolgte Erhöhung der Getreidepreise ist nicht die Folge der Zölle, sondern die Wir kung der Spcknlation. Das Zwischengcschgst. der spekulative Ge- treidehandel, hält die Getreidcvorrätke absichtlich zurück. Sie trifft der Vorwurf, den Preisausschlaa des Brotes durch ihre Manöver herbeigesührt zu haben. Es ist lächerlich, wenn man behauptet, die Börsenipekulation in Getreide nütze der Landwirthschait. denn sie rcgnlire die Preise. Ist das etwa eine Neguliruiig. wenn ani dem Weltmarkt die Preise binnen 8 Wochen um 10 Proz. steigen und dann ebenso rasch wieder um säst ebensoviel fallen? Der Reichstag Kat ausdrücklich die Getreide zölle eniaesührt. weil er sie als iwthmendig erkannte zur Erhaltung des gcsammten Bauernstandes, des großen wie des kleinen. Hieran sind aber auch die andcren Erwerbbklaffen des Volks betheiligt. Aus Schleswig-Holstein, Pommern und Mecklenburg sind beim Reichstag zahlreiche Petitionen gegen die Wodeiabschaffung der Grtrcidezölle cingegangen. Sie rühren von tauter kleinen Wewerb- treibcnden her. Diese wackele» Leute wissen ganz gut, daß der Bauer Geld haben muß. um ihnen ihre Erzeugnisse nbzukansen. Wenn die Bauern jetzt für ihr Getreide Nichts bekämen, woher sollte» sie dag Geld für Steuern. Löhne. Zunen und Anschaffungen hernehine» ? Sollen die Lauern verannen, kann der Olrundbesitz nicht mehr von seinen jetzigen Eigcnlhünicrn gehalten werden, nun, dann blüht der Weuen allerdings >ür die Friedlcinder. MeycrS, Cobns und andere Getreidespcknlante» der Berliner Börle: sie werden sich der deutschen Landiv>rthi'ch„st bemächtigen. Vor solchem Unheil behüte uns aber ei» gütiges Geschick! Das Geschrei der Sozialdemokraten ist nur bestimmt, das Volk aufzuheyen und die Aufmerksamkeit von Denen adzulenken, welche die Schuld daran tragen: daS sind die Berliner Getreidespekula»- ten. Zur Zeit liegt kein Anlaß vor. die erhöhten Brodpreise als etwas anderes zu vetrachten, a!S eine vorübergehende wirthschast- liche Erscheinung, wie sie jedes Jahr aus anderen Gebieten auch vorkommt und wie sie bei besserer Ernte wieder schwinde» wird. Daß bei Mißernten und mangelnder Zuiuhr sich hohe Getreide zölle nicht halten lassen, daß die Ernährung des Volts nicht leiden darf, das versteht sich von selbst. Neneste Drahtberichte der „Dresdner Nachr." vom 6. Febr. Berlin. Der Empfang der außerordentlichen Botschaft des Sultans von Marokko durch den Kaiser gestaltete sich zu.einem glänzenden Schauspiele. Die Auffahrt der Botschaft cröffnete und schlotz je ein Zug Garde-Ulanen. Zwei andere Züge cotolnrten die Galawage» mit der Botschaft. Vor dem Galawagen wurden die Pferde geführt, die der Sultan dein Kaiser zum Geschenke bot. Die Geschenke bestrben aus 8 Pferden mit sammctgestickten Decke», zwei rrichgestickten Sätteln, 2 Gewehren, welche der Sulla» von einen Ahnen überliefert bekommen, 2 Gewehren von niarokkansiltzer Arbeit. 3 sammctncn goldgestickten Tischdecke», 6 goldgestickte» Sovba- kissen und 6 Teppichen. Die Kaiserin «dielt 5 marokkanische Klei der. 5 andere seidene Kleiderstoffe (Chaik). 5 seidene goldgestickte Domengürtel und 10 Paar goldgestickte Tamenschuhe. Für den Kronprinzen sandte der Sultan 2 Pferde mit goldgestickten Decken, einen mit Gold eingelegten Säbel mit Wchrgehänge (mit dem Wunsche, daß wenn der Kronpün, erwachsen sei, er diese Waffe siegreich führen möge), sodann noch eine goldgestickte Tischdecke. Beim Eintritte des Botschaiters in das Schloß wurde er mit den üblichen militärischen Ehren emplangen und durch sämmtiiche Staatsräume deS Schlosses geführt. Der Empfang fand >m Weiße» Saale statt, wo der Kaiser, umgeben von Prinzen. Bundcdbcvollmächtigtcn, Ministern und der Generalität aut dem Throne saß. In der Diplomatenloge erschien die Kaiserin mit dem Kronprinzen. Als der Botschafter i» den Saal geleitet war. entnahm er aiiS dem Burnus ein Papier und verlas mit leiser Stimme eine Anrede in arabischer Sprache, welche der Dolmetscher in's Französische über setzte. Die Anrede war kurz, ebenso die deutsche Erwiederung deS Kaisers. Sodann wurde der Botschafter von der Kaiserin cnipfangen. Berlin. Reichstag. Die 3. Berathuna dcS Etats ward fortgesetzt StaatSickreiär v. Bötticher erwiedert ans eine Anfrage Rickerts. daß die Lohnauistellunaen der Berussgenossenlchattcn kein übersichtliches Bild der Lohnveibältniffe im Lande geben, da die Löhne nur von bestimmten Arbeiterklassen auia stellt werden. — Abg. Dr. Virchow zog seinen Antrag auf Erhöhung der Unter stützung für den deutschen Fischereiverein zur Förderung der kllnst. lichcn Fischzucht zurück, nachdem Staatssekretär v. Bötticher «klärt, die Position werde wahrscheinlich im nächsten Etat die gewünschte Erhöhung erfahren. Abg. Ackermann skons). konstatirte die Zu stimmung der konservativen zu der Tendenz deS Antrages Vlrchow nnd dankte deni Staatssekretär für die wohlwollende Erklärung. Abg. Schuster betonte die Nolbwendiakcit der Ausbesserung der RkieinlachSzucht. — Bet dM SieichSgesnndhcitSamt weist Gehlert eine Folge des DeklaralionSzwanges, den er (Redner) überall ver trete. — Zum Nord-Ostsce-Kanal wird beschlossen, daß die Koste» der Seelsorge für die beim Kanaiban betheiligtc» Arbeiter aus den für den Kanal bewilligten Fonds bestritten weiden können, nach dem Staatssekretär v. Bötticher eine in dieser Hinsicht entgegen kommende Erklärung abgegeben hatte. Abg. Lvrenzen befürchtet aus der projcktirten Kanaltrace Verkebrsnachthcile für Rendsburg. Staatssekretär v. Bötticher hebt die Vorzüge der vvca-ichiagene» südlichen Linie hervor, welche nicht wie die ursprünglich geplante nördliche die Wasserversorgung Rendsburgs störe. Auch im »iili- tärischen Interesse sei sie vorznziehen. Auf die Ansrage Fehlings stellt v. Bötticher dns Zustandekommen des Elb-Trave-Kanals in Aussicht. — Beim Militäretat erklärt Krieasminister Bconsart v. Scbellendors aus eine Anfrage des Avg. EnccceruS, daß künftig bei Anstellungen und Avanceme»ls der Magazinbcainten nicht mehr auf Offiziere hervorraaend Rücksicht genommen werden soll. Aus Antrag Huene's wird die Regierung «sucht im Sinne einer Ver minderung der Anleibebeträge künftig sämmtiiche Ka'erncnbautcn aus dem Ordinariuin zu übemchmrn. — Welterberathuna niorgen. Berlin. Der Kaiser und die Kaiserin wohnten beute im Kali«!. Palais dem 2-5. Stistungstage des preußischen Landesver- cins zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger bei. Die Hohe Protektor»! Kaiserin Augusta führte versönlich den Vorsitz. Unter der zahlreichen glänzenden Versammlung befand sich als Ab gesandter des sächsischen Vereins Herr v. Kriegern-Thumitz. Anläß lich dcS Tages winde ein Preis von 3000 Mk. für die beste Lösung folgender Aufgabe aufgesiellt: Welche Maßregeln und Organisatio nen sind anzustreben und welche im Frieden vorzubereilew um die Unterbringung von nichttransportablen Verwundete» und Kranken in gesunden Räumen in möglichster Nähe des Kriegsschauplatzes sicher zu stellen. — Centrumsvlätter berichten, der frühere Erzbischos von Posen, Kardinal LedochomSk» sei in Nom an Lungenentzünduna gestorben. Die Abgq. Wmdthorst und Fürst Nadziwill waren noch Nachmittags ohne Nachricht. — Von autoritativer Seite erfährt der Wien« Korrespondent der ,Nat.-Atg.- daß sämmtiiche Berichte über die französisch-russischen Beziehungen und Sympathieen des Kronprinzen Rudolf erfunden seien. Zur Zeit der vorjährigen Kriegsgefahr gegen Rußland erklärte der Kronprinz: « kalte einen Krieg sür unvermeidlich und hege in Anbetracht der Tüchtigkeit der österccichischcn Armee, besonders der lungeren Offiziere, die besten Hoffnungen. Die Haltung der klerikalen Organe in Oesterreich und Toroler dem . aroneß Marie Vetsera sei am 30. Januar früh, also am Todestage des Kronprinzen Rudolf, im Jagdschloß Meverling tsdt auigesundcn worden und zwar gleichfalls durch einen Schuß getödtet.1 Berlin. Das Abgeordnetenbails verwies den Gesetzentwurf über die Erhöhung der Krondotation debattelos, aui den Antrag des Abgeordneten v. Schorlemer, an die Budgetkommission. Bremen. Ein englisches Segelschiff und ein englischer Dampfer sanken nach einer Kollision bei Doungeneß. 21 Personen ertranken. Petersburg. Der „Now. Wr." zufolge wird der englische Botschafter Moricr diesen Posten verlassen. Die Berliner Börse «öffnete fest und höher ir> Folge des flüssigen Geldstandes, der uamenllich Kaufe in fremden Renten veraiilaßte. Russen waren etwa 1 Prozent höher, spekulative Banken zogen gleichsalls an, besonders Kommandit und Dresdner. Deutsche Bahnen waren gut behauptet, österreichische ruhig und fest, Berg werke aus die Eisenbahnvoltage hin anziehend. Im Kossaverkehrc benschte feste Tendenz. Bahnen und Jndustrleen waren lebhaft, deutsche Fonds fest, österreichische Prioritäten ruhig und fest Privatdiskont 1'/- Prozent. Nacbbörse fest. Krank»,»« a. «i., « Krbroar. Sredtt 261,7». SIaa«S»ahn 211M. «,». dar»«, «alUier 175.10. tk,r«>cr 66M. «»rar. ll»,. «oldrr»^ -HM,, »t-raae, 2R^6. Drr-da. «k. —. Darms«. —. Laara —. Kr«. w > r a. Krdraar. «lre»>»-NI 8». v:aa««»abu 251,16. ,»«»,r»ra 166,75. N»rdwcftl>. 177,25 «,r»«,«ra 5S.I7^>. Naq. <!re»i« 312,5«. Kkst. P a r « «. 6. Kcbr. -Schl-Ih. «ru,r 83,72. «aleldr 1«I,Il>. Atalirarr SSL«. e«aa«»dadn 533,75. tiauidararo 226,25, »o. rriarNLlk, —. Svanirr 7S>,,. It,v»«rr 137.5«. ONomaan, 512.5«. Türkrn —. gcst. «ms>rr»am. 6. Krbraar. »radakirn l«a»a»>. «rl,en »rr M«r» RI, »er Mai —. wrlacnd. «Iaa«r» »er Miir, 121. ver Mai 123. fr». So»»«». 6. grbraar. ,»ra»ukica> tz-dlah. Wri», r«»>,. fremder Sei«, Icdo« ' S». Höver gchallcn. ' ' . . verändert. — Wetter: Milder. s VK v " ' Mrhl fest,'ruhig. Ncbrigc Artikel un lRelcbSv.) die neullchen Angriffe Bebels wegen . BlanfärbenS der Kunstbuttcr znrlick. Der Vorschlag Forderung ig sei ledl des iglich Oertliches und Sächsisches. — Sc. Majestät der König begab sich gestern früh nach Schiniedcbcrg. um auf dem dasigcn Revier eine Jagd auf .Hoch wild adzuhalten. An derselben nahmen außer Sr. König!. Hoheit dem Prinzen Georg und Sr. Hoheit den, Prinzen Albert von Sachsen-Altenburg mehrere höhere Militärs theil. Infolge des heftigen Schneegestöbers wurde die Jagd zeitiger abgebrochen, sodaß Se. Majestät riebst den Jagdgästen bereits gegen Mittag 1 Uhr wieder hierher zurückkehrtc. Das Jagdfrühstück fand im Wald und die Jogdtafel un König!. Residenzschlosse stakt. — Der am Montag abgehaltenen Sitzung des Königl. Sächs. AlterthumSvcreins präsidirte wiederum Se. Königl. Hoheit Prinz Georg. Nachdem von Seiten Sr. Exrellciiz General v. Carlorvitz und Prof. Dr. Rothe mehrere Mitthcilungcn gegeben worden waren, fanden zahlreiche Zeichnungen aut die zi»n 800jährigrn Wettiner-Jubiläum von, Verein ans zn prägenden Münzen statt, worauf Dr. Ludwig Schwabe über den Bauernkrieg in Sachsen und Thüringen einen Vortrag hielt. — Den nachhenaniiten sächsischen Offizieren rc. wnrden Preußische Orden verliehen, nämlich: ver Rothe Adlcrordcn 4. Klaffe 1. (L ' ' berg , „ . Reg. und dem Rittmeister v. SanderStcben im2.Hus.-Neg. Nr. 19: der Kroncn-Orden 4. Klaffe: dem Hauptmann L'aver v. Schoenberg im 7. Jni.-Reg Nr. 106: dem Premierleutnant Freiesleben in dem selben Regiment: dem Premierleutnant Frrthcrrn Leuckart v. Weiß dorf im 2. Hus.-Reg. Nr. l9 und dem Sek.-Leutnant Scham« !m Kar.-Rea.; sowie das Allgemeine Ehrenzeichen dem Wachtmeister Nölher im Kar.-Regiment. — DaS Ritterkreuz 2. Klaffe des AlbrechtSordens erhielt der Burcauvorstehcr H a u e r beim Chef deS Gencralstabcs der preußi schen Armee. . — Vorgestern Abend traf der Mist Gün thervon Schwarz- burg hier ein und stieg im Kaiser Wilhelm-Hotel ab. Ebenso traf der Prinz Albert von S a ch sen - A l teil b urg hier ein. welcher im Hotel Bellevue Wohnung nahm. — Die Verjüngung der Armee in ihren höheren Fiihrerstellcn schreitet mit große» Schritten vorwärts. Du: neuesten Verände rungen , in der Rangliste bringe» an der Spitze die Genehmigung .. ' E" deS Generalleutnants von Rudorsf unter en zum General der Infanterie. Ercellrnz «» S§ « 5k ^ ru p S-L «2 § 8». «>» des Abschiedsaesui Ernennung dessel
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