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Dresdner Nachrichten : 14.04.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188904142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890414
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890414
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-04
- Tag1889-04-14
- Monat1889-04
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.04.1889
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Wrknbm»» vremdenlck«. Be,u»L«ebubr vlericliLlirli» M. ».«>, t-uiL duzBvli M,3.!i. - «nillidm, vsti«iuni»q„„aen «tarienlir. isv »-». Lim»ia»s i»« »2 U»r. r>» Reunabt: Hr. Mxfiera. 8, Niir aq »irviliinlL,«!« i»t r llbr. Die ttvalNui «r (U»oem»l «Sadeni isPia. il >-,» oder na.a, gesilaain i jlnterin ryiuiti iE,„,c!iNidt- 'Pia. InkuiidiMMlicli au! «r, i,ve Zeile -v ps». time Bui»>«att iör die »Lchüluaiar »lulnalim« der si,„ejgen wird >»chl >,e>>eben. Au»' Mrlia« Äntü»d>liunada>nichae oeoen LorderberiUiIima hur» Aneimamn „ ^..odcr'Üviieimaiiluna. tlnlüudiaunak» ,,ct>m»:> ianimUl« nauilmslc^ velm^tt>un^«lieUe» au. Ü« iM-N- ^ijc « 34. Jahrgang. Aufl. 47,Vtttt Stück »ULt.ttSUPtStl'.Ä bril^v ontol s 71 llbianLtnIt» Dresden, 1889. 8MIlSttz, II, n, «u- iiji uu>1 Itlo^, «nliüto in ss xrosser^umvulilrniölls^- ßs kteuLivisc-n em,äii.4iitä,o ^ sltivnonmurt-- U Sti^vliliiit - Ir» Ii ritt ^ lkuIIlS^siü^. Leeiedt«! iövf. I-riiwiirl iö7b. kelMIM. 31 KLIt soill xrS«ste8 l-s^vr tu Luerkrwnt ssuten vlle!!8!!jN8zuKnavenallzügen.so!vieIlil'ntMv in »ttsil I'urben null tznuIitÄton bestans empfohlen. öamstvIn-Zvknolltfovlcon-OvIlavic kUr k'afiftdttäsa, mit k'ard« Lder ki»elit trovleuvaä, «Ivkt onellklvdenü Oanl u a>« «r»nu Zsku-ionn1i-.F.«8r> 27 vnci ämktUolisZtrvkz« IS. NvostLtit: UviliricdLlrL-i^s (iNrUtr). «««WÄ««r« «««««« keilt 8kIilHli'/e 8tiüiiiple, deren Mirl-e ve>ior beim ll'iA,?sn neeli in äer ^VLseho nuodiiiMt, v I>r»ii»«»»t^ürnz»Ie, tz'Iütt okne kkuiit 60 kt^., 1—1 iZ«- de, A etriekt für Linäer mul Damen von 1 LIK. bis 2 LIK. « 8 H< IIorxktM, ^itinurlit. A Vspete». VrVsst« ^8^s.L1, IKNIßKMlS Ldsr kests krsiLs. ^ Vr»i»L 8elLl«t«, im IM Mv MrmnMi'ilM. lApete». Nr. 104. Somttlljl, 14. April. e,ram»or<ll«tt «etakteur kür Politisches vr. «m» vier»» tu vrrldoi Mit aller Entschiedenheit bat in der letzten Sitzung, welche der Reichstag vor seiner Vertagung abhiclt, der Staatssekretär v. Böt ticher erklärt, daß der Bundesrath auf einer Durchberathuna der Alters- und Jnvalidenversorgünq besteht. Mehrfach wurde schon erwähnt, wie die Gegner dieses Gesetzes fortwährend nach neuen Steinen spähen, die sic ihm in den Weg rollen können. Erst be haupten sie die Undurchsiihrbarkeit des ganzen Gesetzgebungswerkes. dann übertreiben sie die Unvollkommenheiten des Entwurfes und zuletzt verlangen sie unter den verschiedensten Vorwänden mindestens eine Verschiebung in der Berathung. Bald soll zuvor noch eine mnsasscnde Lohnstatritik ausgearbeitct werden, dann wieder fordern sie vorher noch die Einführung einer Reichs-Einkommensteuer, um erhöhte Renten zahlen zu können rc. Vor Allem aber, diesen Ge danken hat der Abg. Windihorst ausgeheckt. soll der jetzt versammelte Reichstag es mit der 2. Lesung genug sein lassen: erst der im Herbst wicdcrzusanimentretcndc soll die 3. Lesung vornehmen. Mittlerweile solle die öffentliche Meinung sich mit den Beschlüssen beschäftigen. Eine solche Pause wird dem Gesetzentwürfe aber nicht zum Vortheil gereichen. Im Herbste wird der Reichstag genau so klug sein wie letzt; man würde nur Alles, was man jetzt gehört hat, dann noch einmal zu hören bekommen. Die Gegner des Untemcbmens würden die letzt erhobenen Bedenken wieder Vorbringen, die Freunde würden cinschalten: man müsse erst aus der Praxis erleben, ob sie begründet sind. Erst an der Hand der praktischen Erfahrungen kann man bei einem solchen Gesetze wirkliche Verbesserungen anbringcn. Der BundeSrath verlangt daher vom Reichstag ein Ja oder ein Stein! Er läßt nicht zu. wie der Minister für Sozialpolitik. Herr v. Böt ticher. darlegte, datz die fleißige und gründliche Vorlage unter halt losen Ausflüchten verschleppt werde. Tie gefährlichsten Gegner der sozialen Reform sind diejenigen, welche zu viel aus einmal verlangen. Weil die Pensionen, die der jetzige Entwurf zusichert, nicht alle Wünsche erfüllen, deshalb schmähen die Sozialdemokraten das Ge setz und suchen die Arbeiter gegen dasselbe cinzunehmen. Wer möchte nicht die Wohllhatcn dieses Gesetzes erhöhen? Aber mit dem Wunsche allem ist es nicht gcthan. Man muh auch die ans- sührbarcn Mittel dazu angebcn können. Tie Sozialdemokraten nennen die Renten einen „Bettelpfennig", der nicht ausreiche, den Unterhalt eines alten oder invaliden Arbeiters zu bestreiten. Daran ist aber gar nicht gedacht worden. Ter betreffende Arbeiter soll in der Rente nur einen angemessenen Zuschuß zu seinem Lebensunterhalt bekommen. Und dieser Zuschuß i>t nicht io unbedeutend, daß mau von ihm mit Geringschätzigkeit sprechen sollte. Ein Arbeiter z. B-. der 10 Jahre lang einer Versicherungsanstalt angehört hat und invalide wird, hat un der 1. Lohnklasse) in den 10 Jahren zusammen 65 Mk. Beiträge gezahlt, er erhält aber bis an sein Lebensende eine dauernde Rente Von 110 Mk. jährlich. Das ist doch, meinen wir, so übel nicht. Die jetzt ausgewottenen Rentensätze sind nicht kür alle Ewigkeit unabänderlich, sie müssen aber so berechnet sein, daß die Beiträge den Arbeitern nicht zu schwer fallen und nicht die Industrie überlasten. Rur die Erfahrung kann zeigen, wie weit man hierin gehen kann In Rumänien hat ein Ministcrwechsel stattgesunden. Wir gaben unsere Leier mit den Telegrammen aus Bukarest verschont, die alle Tage eine neue Kombination berichteten. Jetzt endlich ist aber ein Abschluß eingctrrtcn. Das Kurze vom Langen ist, daß Catargi nun doch noch Ministerpräsident geworden ist. In den Zeitungen wurde mit einer Menge von in West-Europa meist ganz unbekann len Namen geprunkt und die Beziehungen der verschiedenen rumä nischen Parteien wurden mit einer Weitschweifigkeit erörtert, als ob cs sich um Dinge handelte, die an der Spree und nicht an der Timbowitza sich ereigneten. Unsere Parteibezeichmmgen, Kon servative, Radikale und Raiionalliberale. haben sür Halbasicn gar keinen Sinn. Die dortigen Politiker handeln nicht nach Parteigrundsätzen, sondern lassen sich von den persönlichen Interessen leiten. Ein einziger Parteiuntcrschied fällt in Gewicht: Anhänger Rußlands oder Widersacher. In diesem Gegensätze scheidet sich Alles. Tie Parteigänger Rußlands nennen sich in Rumänien „altkonservativ", sie letzen sich zum Theil aus dem Adel, den Bojaren, zusammen und ihnen rechnet man de» neuen Ministerpräsidenten Lozar Catargi zu. Sein AnitSvorgttnger Carp war ein Freund Oesterreichs. Insofern, als er von der Re giermrg verdrängt wurde, dürfen die Russen von einem Erfolge in Rumänien sprechen. Inzwischen ist eS noch nicht so ausgemacht, ob der neue Minister Cartargi ein relucS Werkzeug Rußlands lein wird. Er bezeichnete als Grundsatz seiner auswärtigen Politik „Neutral! tat." WaS er darunter versteht, deutete er vor Kurzem an. Erbe merkte : „Nicht umsonst haben wir zwei Taschen, eine auf der rech ien. eine aus der linken Seite." Er hat. als er früher einmal be reit Minister war. den ersten Handelsvertrag Rumäniens mit vesterretch'Ungarn »u Stande gebracht und wird vielleicht rin Glei ches wieder thun. Mit Rußland wird er sich jedenfalls gut stellen. Nachdem Rußland durch den in Serbien erfolgten Thronwechsel in dem einen Balkanstaate wieder festen Fuß gefaßt hat. kräftigt es >etzt auch in dem zweiten, in Rumänien, seine Stellung. Der König Caro! nmß zu dieser Wendung möglichst gute Miene machen. In den Hauptstädten seine» Königreiches unterhalten di« Panslavisten eine Presse, die ko unverhüllter Weis« die Abdankung des König- verlangt. Russische Agenten durchziehen schaarenwrisr daS Land. Unter dem Vorwände, mit tzelligrnbtldem zu haufirrn. Heden sie die Landbevölkerung gegen den „deutschen" König Larol auf; wenn nur erst die Nuss« nach Rumänien gekommen wären, spieaeln sie AlterS« und JnvalidenveriorgungSvorlage. Rumänischer Ministerwechscl, Prozeß Boulangcr. Wettiner Jubiläum. Eensuren, Schleswig-Holsteiner Gedenksiier, Gerichtsverhandlungen. „Lanzelol", Vortragsabend Karchow-Lindner. den Bauen« vor. dann würde der Czor das Land unter sie vcrthei-, Unaarn und J'aliener meist etwas schwächer. Enu len. Man sieht, daß der König von Rumänien durchaus nicht R.'-sicm seil. Bergwerke erössnetcn in fester Ten aus Rosen gebettet ist. Man wird sich in der nächsten Zeit viel ^ l^'haite Umsätze. >wi spateren Verlaufe mit Rumänien zu beschäftigen haben. tcr, Türken und enz und hatten trat allgemeine Veiesti- ! gung rin. Bänken blieben indessen vernachlässigt während Bah nen eine steigende Richtung einichlngen. Im Kassaverkehre waren Ter französische Senat hat sein Richteramt begonnen. Die Banken und Bahnen ruhig. Für Bergwerke bestand günstige Tagesgeschlchte erzählt das Nähere. Alle Kenner der französischen! Tendenz, ebenso für andere Jndustriecn. Pan deutschen Fonds Verhältnisse bezeichne» den Prozeß Vouiangel's als den - waren 4-Proz, Werthe schwach, ästen. Prioritäten ruhig. Pnvai- ersten Schritt zum Bürgerkriege. Sie schlußfolgern also: an der Verur-I theilung Boulanger's ist nicht zu zweifeln. Ec wird aber mit völli gem Unrecht vcrurtheilt werden. Es wird ihm nicht nachgewiesen «verden können, daß er einen Anschlag ans die Sicherheit des Staa tes nicht nur im Schilde geführt, sondern auch auszuführen begon nen hat. Die große Mehrheit der Franzosen wird dann sagen: der blinde Haß seiner Feinde hat einen Mann, der nichts Ungesetzliches vorhatte, unschädlich machen »vollen: denn daS Streben nach der höchsten Gewalt im Staate muß in einer flicpublik Jedermann srei- stehe». Außerdem macht sich Boulangcr uin die Republik verdient, wenn er sic von einer Rotte von Ausbeutern befreit. Persönlich wird also Boulangcr das Urthcil des Senats, es mag aussallen, wie immer. Nichts anthun. Wenn aber bei den allgemeinen Wah len diejenigen, die von der ausbeuterischen Republik angewidert sind, die Mehrheit erhalten (und das ist sehr wahrscheinlich), io hat Boulangcr em fertiges Beispiel dafür, wie man mit einen« pollti- schm Gegner uinzuspriiigen hat. Ec braucht ein Ausnahmegericht nicht erst zu schassen, er findet es vorräthig und er wird eS rück sichtslos anwendm. Er wird seine Feinde entweder zwingen, außer Landes zu flüchte» oder er wird sie mit den Strafen belegen, denen er klugerweise aus de», Wege gegangen ist. Wenn abce in einem Lande von einer gc>chichtl>chcn Vergangenheit wie Frankreich und mit einer so heißblütigen Bevölkerung die Parteien erst ansangen, einander das Vaterland unbewohnbar zu machen, dann kommt'S sehr bald zuin Blutvergießen. Es waren in der Dcputlrtenkammer wie im Senate, bis aus wenige republikanische Ausnahmen, nur An hänger der Monarchie, die gegen die Vergewaltigung der Freiheit, den Bruch des Rechtes und die Verletzung der Gesetze austraten, während die Republikaner, wie vom bösen Gewissen gepeitscht, mit wis chender Ungeduld die anstöß'gsle» Wültürmaßccgeln durchsetzten. Einer auS ihrer Mitte sprach das freche Wort aus: „In dcr Poli tik giebt cs keine Gerechtigkeit." Damit entschuldigt man allerdings' die schrecklichsten Gewaitchäligkeltcn. Es «st aber ein Wort, das sich früher oder später an seinem Urheber unerbittlich rächt. Neueste Tralitdenchtc der „Tresduer Nackr." vom lü.April. Berlin. Ter Kaiser bat sich heute Abend nach Oldenburg begeben. — In« Lauie dcS Sommers bcgiebt sich der Kaiser fünf Tage nach Bavrmth, nm den dortigen Aussülirungen beiziiwohnm. — In dcr Zeit vom 20. Mai bis 2V. Juni kommt die Nibeluugcn- Trttogie im Opernhausc wiederholt zur Aufführung. — Man hofft >„ie yzn»w» in sr-Mns- FriedrichSkrmr so weit zu Stande zu c l. Mai bezogen und damittlvorläufig Nachdörsc still und fest. >.» «re»» W,ec>. LlaalSdaSn «««. «!>«>«« Ivioe. «!»». Goldir»« 87,r». kommen, daß das Schloß am ^ „ die Ucbersiedclung der kaiserlichen Familie nach dem Manuorvalais vermieden «verden kann. — Neichskommissar v. Putlkamer ist von seiner Reise, den Niger aufwärts bis Bitha nach Lagos zurückge- kchr!. Dcr Komniissnr hat genaue Jiisormalioncii gesammelt, die es dcr deutschen Regierung ermöglichen, den durch die Royal Niger- Compaguie fortdauernd geübten Verletzungen an den Rechten der freie» Händler nunmehr durch begründete Vorstellungen bei der englischen Regierung rin Ende zu mache». Die Beamten der Roval Niger-Compagnie haben den Kommissar in Bonilja allen Ernstes mit Gefangenschaft bedroht. Berlin. Der Eibgroßlicrzog und die Erbgroßherzoain von Oldenburg, sowie Gras und Gräfin Fritz Hohenau erkrankten aus der Fahrt von Bombay nach Kalkutta unter Symptomen von Vergütung n« Folge Genusses von Speisen, die m schlecht ge reinigte» Kupserkcsseln bereitet waren. Di- genannten Personen befinden sich außer Lebensgefahr, dagegen sind 7 andere Reisende an den Folgen dcr Vergiftung gestorben. — Der Bischof Brink in Münster ist in dcrvcrgnnacne» NachtamHerzschIag gestorben.—Der Minister desJnncrn gestaltete die bioher in BrrSlan mct Rücksicht aus die dortige starke katholische Bevölkerung die bisher untersagte Aufführung des Tcvrient'schcn LntherfeMneles unter der Beding ung, daß kleine Streichungen stattsinden dürfen. Berlin. Die „Nord. Allg." bestätigt die von englischen und amerikanische» Zeitungen gebrachte Nachricht, nach welcher Deutich- land, England und Amerika während dcr Duner des Kongresses nur durch je ein Kriegsschiff vor Apia vcttretcn sein werden- Die Angabe, wonach eine Entsendung mehrerer Kriegsschiffe deutscher seits in Aussicht genommen sei, ist unrichtig. Thaüache «st nur, daß zunächst die „Sophie" nach Samoa entsendet wird, um dort bis zum Eintreffc» dcr „Alcrandnne" zu verbleibe». Letztere wird voraussichtlich in der zweiten Halste des Juli m Apia onkommen. um die „Sophie" abzulösen. Stuttgart. In dcr zweiten Kammer interpellirtc gestern Abend dcr Abg. Hanßinan» kBolksp.) die Regierung über deren Stellung zur Strasgrictznovellc. Minister b. Mtlnacht erklärt die Anfrage siir verfrüht. Preußen habe nichts veröffentlicht. Die Zei tungsnachrichten seien vielfach unrichlig. Die Anfrage beweise ein mangelhaftes Vcrständniß für die Sache wie für die Verant wortlichkeit der Regierung. Paris. Die Regierungsblätter bringen Nachrichten über den ungünstigen Gesundheitszustand BoulangerS. Derselbe soll an Morvhliimsucht leiden Für boulanglstische Zwecke sind bei dem Credit Lyonnais 8 Millionen Francs «»gezahlt worden. — Ter Chefredakteur der „Jndependence beige" ließ Boillanger fordern, weil dieser die Tsndependence" als ein vom Minister ConstanS Ti- rard besoldetes Blatt bezeichnet batte. — Boulangrr hat die Kan didatur im früheren Floquet'schen Wahlkreise angenommen. London. Die Zuckerkonfcrrnz tritt am 1. Mai zusammen. — Ein englischer Dampfer traf den dänischer. Dampfer „Däne mark" «m verlassenen Zustande auf offener See an. Die Hintertbcile waren sortaelpult, die Segel zerrissen und die Boote fehlten. Von her Mannschaft fand sich keine Spur. Dcr „Dänemark" war am 20. Mär» von Kopenhagen mit 549 vielst skandinavischen Aus wanderern nach Newyork abgegangen. N o m. Der König wird wahrscheinlich schon am 10. Mai nach Berlin abreilcn. DieBertinerBörse eröffnet« trotz vorliegender Wiener Notimngrn schwach aus ungünstige politische Gerüchte. DaS An- ebot war speziell in Banken zeitweise besonder» lebhaft. Deutsche Zahnen waren mit Ausnahme von Ostpreußen gut behauptet, oych österreichische Bahnen ziemlich fest. Von fremden Renten waren diekont Ist» Prozent.. ffranksnr» ».!>«. lNdrnd».) d»rden sax.n «öliger —. «kav . . Sircoalo L!7,7ft. DrcSdn. »k. —, LlciNenl,. —. Laura —. Still. W « ea. cribends.» «rr»1« Kraai-balm Lik..-,». «°mi>Lr»e» rss.a«. Il»r»wcNbahn IWM. Marlnaten VV.77S. Nu». Frei!» Stilb«». « I> r « «. «Schlich., 7«en,r «»leide NILLÜ. Atacteuer b c,57. «taat». »adtt c,L>,üu. Lomoakdr« °. «lioriläteu —. 8»aa«rr 7L'/„ ilaabier «Li.O«. Onomaueu tiba.W. t?sco,-.,r»c Ill.cx». Metaux —. gcst. Paris. Produkten. iSchlust.» Weizen »er Avril LZ.!»0, »er Mai-An-Uft SIL», lest, «dlriiu» der April ÜI.!>a, per Scpibr.-Drr. «o.W. steigend. «Lböl Per April 87,e >, per Seorembrr-Decenider b7,lp>, steigend. A m n e r > a m. Produkten lSchittb>. Wkije» per Mal —, per Novbr, »'HZ. Roggen per Mai N2, per Octodcr U8. Berlin. Dem Rculcr'lilicii Bnrca» wird au» Sangbar gemeldet: Die riiglilikicn Milstonare bcrlchlc». Bulchirt verhandle mit dem dtcichekammütar Haupimaun W>I>i»a»n wegen dee, grteoenLlchluileS. Berlin. Wie der „Vlat. Mg." gonetdee wird, find der Grat und die Grbtin Harlenau ovrinz Ale,ander von Balleiidcrgl gestern Abend aus Trient in Gen« angekominc», wo ge blen-ciide» Aufenthalt zu nehme» gedenken. U n r e m l> « r g. Tic AnlivoN dcr Nöiuglii von Cngiand vom ll. Avril on den Verzon-Akgeulen iimtcl: ,l?u>. Hoheit danke Ich für die Ankündigung des Auiriiir Ihrer dicgeutiaiait: möge Goller Segen aut Ihnen und Ihrem Paule ruhen. Viktoria. liönigiii-Kotleriii." OertlichcS und SiichsischrS. — Sr. Majestät des Königs Geburtstag ist diesmal am Tage nach Ostern. Militärparode findet nicht statt, sondern nur die Gratulation der Minister, Generalität und oberen Hoichar- gen. Am Vorabend wird das zu Ostern übliche große Hoiconccrt abgehalten, wobei alle bet Hofe vorges'tellten Perwnen vom Civil und Militär Zutritt haben. Am Abend nach dem Geburtsfeste, Mittwoch den 24. ds., wird in den Sälen des Gcwerbchauics eine vom Konservativen Verein veranstaltete patriotische Fi cer statifinden, bei welcher u. A. durch Herren und Damen genanntcn Vereins neun lebende Bilder. Darstellungen aus den letzten 8 Jahrhunderten des Wettiner Fürstenhauses dargcbotcn weiden. Den Prolog und den verbindende» Text hat Herr Dr. Schramm-Macdonaib versaßt nud wird von dessen Gattin gesprochen. Die Zwuchenmnsik wird unter Leitung des Herrn Tonkiiustlers Jüngst vom ,,Mannergesangverein" !v wie von dcr Gewerbchauölapelle unter Leitung des Herrn Musik direktor Stahl ausgesührt. — Die Lbcrhvsmeistcrin Ihrer Majestät der Königin, Frau v. Psliigk, wird übernivlgen, Dienstag, ciiim EmpiaiigSlag im Königl. Schlosse baden. — Dem in Ruhestand getretenen Briefträger Aug. Hammer in Glauchau ist das „Allgemeine Ehrenzeichen" verliehen worden. — Im Stadtverordneten Kollegium ist dcr Antrag gestellt worden, daß künftighin die Rachsnntgliedcr und die Stadtverord neten als Zeichen ihres Amtes goldene (vergoldete) bez. silberne Ketten erhalten. Dieser Amtsschmuck würde natürlicher Weise nur bei feierlichen Gelegenheiten getragen. Ja Preußen ist derselbe schon vieliach eiugesührt. — In dcr jetzigen Oster- und Examen^eit bilden in allen Familien, m denen große oder kleine Kinder und. welche die Schule besuchen, die Ceusuren ein Hauptthema, nicht b!os der Unterhaltung wegen, sondern auch dcr «Dolgen. Denn wenn z. B. in einem Ghmnasium oder einer Realschule einem Schüler nur eine geringwerthige Ecniur crthcilt worden ist, so bedeutet bas gemöhn- nch auch soviel a!s: .Sitzenbleiben" in der bisherigen Klasse. Und ob dcr Sohn demnach ein Jahr später aus dcr Schule fertig wird, das ist nicht blos für die allgemeine Gemülhsstimmung der Eltern, sondern auch für den Geldbeutel des Vaters ein bedeutsame-.. Moment. Wiederholt sich aber diese schlimme Sache gar zwci- odcr mehrmals während des Besuchs der höhere» Schule, so ist dies auch für die künikige berufliche Lausimhn des betreffenden jungen Mannes sehr bedenklich. Denn, abgesehen von den seltenen Ausnahmen, wo anhaltende und wiedcrholre Krankheit wesentliche Storungen hcrvoraebracht hat, ist bei geringen Eensuren entweder Fleiß oder M ' Un Mangel an oder Mangel an Talent die Ursache; am schlimmsten freilich ist eS. wenn Beides vereinigt ist. Bei der jetzige» Ucberuillung in allen gelehrten Berussfäc!>eril und bei dem Um stande, daß m der fliege! nur Diejenigen, weiche ganz tüchtig sind und Hervorragendes leisten, ein gesichertes Fortkommen finden, ist cs in keiner Weise zu billigen, wenn Eltern, deren Söhne nicht mir Erfolg die unteren Klassen einer Gelehrtenschrile besuchen, alles Mögliche daranietzen, um dieselben doch bis zur Mattirliaisprüsnng oder weniastenSbiSzumEinjähr.''Frciwilligcn-ZeunMdmchindrülkcn. Was macht ein «uuger Man» von 20 bis 21 Jahren, dcr „diirchgesallcu" «st? Er steht nun gewöhnlich auf dem Punkte: den Perus zu wechseln. Ein Glück »och, wenn die Eitern die pekuniäre» Mitte! besitzen, fernere Unterstützung zu gewähret!. Wie aber, wenn dies nicht der Fall ist, weil längere Geschwister die thatkrästigc Hille der Ellern in fliuspruch nehmen? Ware es nicht besser gewesen, dcr Vater hätte bei Zeiten, wo des Dohnes Ausrücker! in höhere Klassen ans Schwieriakeiren stieß, einen herz haften Entschluß gefaßt! Es ist freilich schlimm, daß die Knaben in dem Alter von 0 bis 10 Jahren, in weichem sie in die höheren Schulen ausgenommen werde», noch wenig sicheren '.'Inhalt zur zweifellosen Bcilrthclluug geben. — Schon die körperliche Ent wickelung ist manchmal zögernd. Auch ist es cme alte Erfahrung, daß Väter oder Mütter, wenn sie wüinchcn, daß dos Söhnchcu studiren soll, cs auch dafür befähig! halte». Und der Lehrer hat einen nicht bcncideuswcrthcn Stand, wenn er es wagt, daran zu zweifeln. Daruin möchte mau allen Eltern, deren Knaben jetzt m höhere Schulen ciutretcii solle», znruscn: ja alle Verhältnisse zu prüfen und gute» Rail, nicht zu verschmähen, beim „Der Wahn ist kurz, die Reu' ist laug!" — Weniger einflußreich, aber immerhin bedeutungsvoll, sind die Censueen. welche den Schulkindern mner- haib des schulpflichtige» MtcrS, sei cs allmonatlich oder »lljährlich bei Gelegenheit der öffentliche» Schillprilliing erlhcilt werden. Sic geben ein Bild von dcr Auflassung des Schülers oder der Schülerin seitens dcr Schule, sie sind das Mittelglied in dcr Verbindung zwischen Schule und Hauö. Sie sind aber auch in der Familie die Vernnlasjung von Freude und von Sorge und Kummer, ie nachdem sie lauten. Sie geben jedoch in de» »leisten Fällen dcr Hosfimiig auf günstige Acnderuug iu der Zukunst Raum. Viele Eltern, und brsoiwers m den gebildeten Ständen, verlieren aber bei de« Bene- theilung der Eensuren ihrer Kinder leicht die Unbefangenheit. Die Censuren sollen lauter 1 auswellen, und wenn nicht, tritt lebhafter Tadel ein. Aber wollte die Schule in der Ertheiluna der 1 allzu freigebig verfahren, so würde die ganze Censür-Ertheiluna nur eine Loisl,Mrst LiM-Lrek". tlvr I^suvuLlrolte 22 Uttä XtzUlltluLL 5.
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