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Dresdner Nachrichten : 12.05.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188905125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890512
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-05
- Tag1889-05-12
- Monat1889-05
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.05.1889
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r„e»I«tt fSr PMtttt. UnnbaUun,. Bö:I«nbkriii>». ünmdinltst«. «Kn,,«,«dum vlkrtkliLhrlich M.».«. d«u, die Po!« M. r.7S. - «»nahm« v. ««tu»»,äimaen Manknlir iru. » r. Lonnia«» bl» >2 Uür. K» Neuliadl: äir. »l«iera. s. »>>> a» Äockienlaoe» bl« » jllnv D>« ii»a»M !V,undnN, mn,«Io«r «Silbri» lk-Pio nirMo». laa« oder »all, tzkliiau«» ro Pi,. Ulilcrni l^-inil, lEmaeiaiidll UeNc ia Pi». Äl>lü>l!nu»»lie» mit dciPnvat- «eil» Zelle r» Pi», Suic Burma»»» iür die llnMiuaiae Äionliii»,« der Äioccarn >ogd uia» »euedcil. «»«> wärliüe Aiiimidiamiacoiilirällc aeae« vorlicrbeml,>„»u durch Brimnanen udcr Pdileul.chlillina. . gür Njiil,l>che eiuueiaudler Schrtlt- siiitte keine LerluiidliMke». klnkündiliuiiliei, ueluiie» '»miiiillch« „amdimc ^>ermiii^uii^dsie»c» a». 34. Jahrgang. Aufl. 47,ovv Stück. i-Rdt-Il, * üsuplstn L>i/8g ^Il»t.t<önig^osi»nn8tn 18 ksvrikv LontobüvNsrn rv88ts ^U8V»I>I, !Mt«sbsr5->l. krsiso. Mil«, kölmitz, Msstzlztr. 34 lullt «sin xrv88t«8 I^nxor ia Lllorlmnnt xutvn VMskinszuKnavenanzligen.sl'Vieliii'iltneliv m nllon kirrbon NN«! (jiillliMon bo8ten8 empkolilon. ^io^mn-m. llolliol. I-R-'blirt L88S. M Rolltor klIWKl»<ItzM»8tNkI> I8t <Ui>v«I«ii»»i»n n ir«rnntv>i,ttU«»eIr ^ »»ßt I «rl»«, ttt-or Xat'Ilt troeknonä, nielit Llylionä. ^ ^linimll: Rrieienste. 27, /Zmallsnstt'. IS, 7Wlc>tc«u«r8tr. 40. Xo»»>.:8sInrIvK«tr.(8ic»ll<i<irIit7.). xrv8 dllU kmiir 8«IiI«te Z im 6<tR-kn88aM, »!I L«I«v Ioliaune«dlt> . l!!j Dresden, 1889. R!it ^Ilnru/tz 8t> limpke, ,I.-rc>» Pnrlio «ocior Ich im Di7li.'lU> ii'chli in ilor xVii8oIl<->naol,Iil88t, K I>.iii»« ii«kiiii»s»Io, glatt, olnw Kalii 60 ittff., I—I Pch- zj, 8>ri'-l,t. liir llunior nn-> tl.unon von 60 I>i8 2 )l!c, « Horm. tVIlmti-M. klixi. Setltrws,»«s». «Lutst, «»M. U,«ct «mi». LssstiLsss, ^,><eO „ j, I». Vi 6 l 01' iu - IloloI «r. 132. Sieg Wißmann's über Bulh'ri, s'lrbeiteranSstände in Wcstplnlen, !1ieichstagSvcrha»dlungcn. Hosnachrichten, Wetiiner xstibilünm,! z. Äcrichtsvcrhondliiiigcn. „Wnllcnstcm'S Lager", „Die Piccolomini". L«» PlpPll»» Plrrvebahndienltverhällnissc, Vluiiiknnnsstcllnng, Auf Anordnung de» A. A. Ministerium des Innern ist der Post-Debit -er „Dresdner Nachrichten" in Oesterreich-Ungarn wieder st?eigegeben. Unsere geschätzten Abonnenten in der Desterreichisch-Ungarischen Monarchie ersuchen wir daher, ihre Bestellungen bei den nächstgelegenrn Post-Anstalten auf die Monate Mai und Juni bewirken zu wollen und der prompten Zusendung gewärtig zu sein. Dresden, am ro. Mai i««)- EtschSstssttllt -er.Ms-aer Nachrichten". Berantwortllkber Redakteur kür Politisches vr. amlk viere» in «re«den. Endlich ist ans Afrika einmal eine stiinsiige Nachricht einste- trofsen, die vom Sicac nnfcrcS Hauptmann Wibmann über den sichrer des Arabernufsiands, Bushiri. Der deutsche NcichScom- missar für Ostafrika hat seine Sache cint aemacht. Er stillst plan- mällist vor. Uinsichiist hatte er seine Leute und Kriestcr auSstc- wahlt; wohlvorbereitet schritt er zum Anuriff. Das Ziel war das befestigte Lager Bushiris. Wikniann, der seine anS verschiedenen Nesterstäinmen auSstcwählten 700 Krieger durch 200 deutsche Marine-Mannschatten verstärkte, stürmte das Lager. Der Sieg ist allerdings tbcner erkauft worden. Anher 40 Schwarze» von den Wihmann'schcn Truppen beklagen wir den Tod eines Seeoffiziers, eines Matrosen und Feldwebels und die Aerwnndung nichrerer Landsleute. Leider ist Bushiri selbst entkommen. Anfänglich hies; es. Wisimann habe gleich nach seiner Ankunft in Ostafrika mit diesem Araber-Häuptling einen Waffenstillstand abgeschlossen. Es schien, als suche er mit ihm eine Bcrständigung: vielleicht schien eS auch nur so oder die Bcrhandlnngen sind gescheitert. Wisjinann betrachtet und behandelt diesen Bushiri als gefährlichen (ffcgner Deutschlands, ganz im Gegensatz zu unserem sächsischen Lands mann, Tr. Hans Metzer, Leipzig, der damit umging. Bushiri den deutschen Interessen dienstbar zu machen nnd als Führer für seine eigene neue Karawane in's Innere Afrikas anznwcrben, also unge fähr so. wie Stanlctz mit dem gefürchteten arabischen Sklaven händler Tippo Tipp Frieden machte und als Gouverneur des Eoiigostaates einsctzte. 'Nach der Schlacht zwischen Wihmann und Bushiri wird Dr. Metzer seinen Plan bezüglich Bushiri» wohl auf- gcben müssen. Ter in Len Busch entkommene Bushiri wird nun mehr dort neue Anhänger zum Krieg gegen die Deutschen zu werben suchen. Doch hat sein Ansehen infolge seiner Niederlage und Flucht erhebliche Einbuße erlitten. Die Zerstörung des Lagers Bushiris und seine wiederholten Niederlagen werden abschreckend auf den Zuzug neuer Hilfskräfte wirken. Nirgendswo entscheidet über die Bedeutung eines ManneS oder einer Sache so der Erfolg oder Mißerfolg, wie in Afrika und bei seinen Eingeborenen. Der Ha iptwcrth des Wißmann'schcn Sieges besteht in seiner moralischen Wirkung aus die Ncgervölkcr. Denn dem Flüchtigen mittelst militäri scher Expeditionen in unbekannte Gegenden zu folgen, hat seine hand greiflichen Schwierigkeiten. Wir hoffen daher, daß auch ohne solche der Ausstand der Araber in Ostafrika alsbald erlischt und friedliche, die Eingeborenen wie die arabischen Händler mit Bertrauen gegen die Deutschen erfüllende Zustände eintreten werden. Mißmann, so beißt es. wird leine Operationen zunächst aus den Norden, also auf Pangani, Saadani, Tanga u. s. w. beschränken und an Kilwa, wo die beiden Deutschen ermordet wurden, ein Strafgericht vollziehen. Im Nebligen aber will sich Wibmann um den Süden vorerst nicht kümmern, sondern seine Unternehmung erst nach Beruhigung des Nordens südwärts ausdchne». Auch bei dem Siege Wißmanns zeigt sich bei unser» Dcutschsreisinnigen der Mangel an Vaterlands liebe in betrübsamcr Weise. Nicht eine Spur von Genugthuung über diesen Erfolg unseres Landsmanns ist in de» dcntschsrei- sinnigen Blättern zu entdecken. Im Stillen verehren sie wohl gar den Bulhiri; was an Bemängelungen des Wißmann'schen Erfolgs vorzubringen ist, das kratzen sie auf's Emsigste zusammen. Es sollte uns nicht wundern, wenn die Leibgarde Eugen Richters bei den nächsten Reichstagswahlen den Bushiri als deutschsrei» sinnigen Candidaten in einem schlesischen Wahlkreise aufstellte I Immer ernster gestaltet sich die Lage in den rheinisch-west fälischen Kohlenrevieren. Tie gesnmmtc industrielle Arbeit in einem der betriebsamsten Thcile Deutschlands steht vor der Gefahr der vollständigen Lahmlegung. Die freiwillige Arbeitseinstellung der Kohlenbergleute zieht die unfreiwillige der Eiscu« und Stahlarbeiter und anderer Fächer nach sich. Ein Keil treibt den andern; ohne Kohlen überhaupt keine größere industrielle Thätigkeit. 70,000 feiernde Bergleute bewirken, da der Mann täglich ungefähr 1 Tonne (20 Cenkner) Kohlen bricht, einen Ausfall von 78,000 Tonnen täglich; einigen, aber nicht ausreichenden Ersatz, schaffen Zufuhren von auswärtigen Kohlen; cS fehlt aber an Vorräthen, da die in der Nähe der Kohlenzechen liegenden Eisen- und Stahlwerke keine größeren Vorräthe halten, sondern sich den Tagesbedarf regelmäßig anfahren lasten. Das Ersaufen einiger Schächte, die nicht befahren werden, droht bereits; andere, ganz unberechenbare Schäden sind zu befürchten; die wirthschaftliche Existenz vieler Arbeiterfamilien ist bei längeren, Ausbleiben von Verdienst gefährdet. Sin» ist es auch schon zur Anwnwung von Waffengewalt und zu Blutver gießen gekommen. Di« große Mehrheit der Bergleute hält sich in anrrkennrnSwerther Welse von Ausschreitungen lern; die Führer der Bergleute >1hun ihr Möglichstes, die Ruhe zu erhalten. Wir lange dies gelingen wird ? Wie überall sind cs die jüngeren Ar beiter, die Hitzköpfe und Draufgänger, die Tnimilie nnd Ausschrei tungen veranlassen; sie gehen gewaltsam gegen die Zechen loS, hindern die eiiifahrenden Bergleute an der Arbeit und widcrsctzen sich der Polizei nnd den Truppen, die sie erst verhöhnen. Kommt cs dann zu Zusammenstöße», so gehen die Schuldigen, wie ge wöhnlich, leer aus. Unschuldige nnd gänzlich Unbethriligte müssen für sie büßen. So auch bei den, Tumult in Bochum. Kurz, cS ist die höchste Zeit, daß der Massenstreik jener industriercichen Gegen den bald sei» Ende findet. Zunächst sind leider die Verhandlungen nicht weiter vorge rückt. Beide Thcile beharren ans ihrem Standpunkt. Die Arbeit geber verlangen, daß die Bergleute zunächst die Arbeit wieder ausnchmcn tolle». dann würben sie ihre berechtigten For derungen bewilligen; die Bergleute fordern die umgcdrehte Ord nung. Dadurch, daß die Bergleute sofort die Arbeit nicderlegten, ohne die vorgängige l ltttgige Kündigung, haben sie sich einer Gesetz widrigkeit schuldig gemacht. Alan soll letztere nicht beschönigen, wie cS Eugen Richter thut, weil die Kohlenguibciibcsitzer in der Hauptsache der nationallibcralcn Partei angehörc», denen .Herr Richter die Vermögrnsvcrluste gönnt. Wenn infolge des Kohlen- mangelS auch die dcutschsreisinnigen Fabrikanten ihre Fabriken sperren müssen, so wird er diese Gesetzwidrigkeit der Arbeiter wohl nicht mehr so ganz in der Ordnung finde». Tic Verhandlungen der Grnben- vorstände nnd der Negicrungsbehörden im Dortmunder Revier blieben erfolglos. Die Grubenbesitzer wollen sichS nicht gefallen lassen, daß die Arbeiter ohne Einhaltung der gesetzlichen Kündi gungsfrist sofort die Arbeit nicderlegten. Sie fühlen sich dadurch vergewaltigt; ein solcher massenhafter Bruch des Arbeitsvertrags schließt allerdings die Gefahr in sich, daß er die Arbeiter zu anderen Ungesetzlichkeiten anfreizt. In der Sache selbst geht die öffentliche Meinung in Rheinland-Westfalen dahin, daß die Gruben besitzer wohl in der Lage sind, die Forderungen ihrer Leute zu be friedigen. Ein sehr verständiges Urtheil über die Sachlage finden wir in dem Rheinisch-westfälischen Volksblatt. Dieses, wohlgemcrkt: in der Hauvtsacbe den Standpunkt der Grnbcnbcsitzrr vertretende und gut nntionalliberale Blatt schreibt: „Es ist heute überflüssig, zu untersuchen, ob die Streikenden völlig oder thcillvcisc im Recht sind. Daß eine völlig nngcmachte, aus den vorhandenen Verhält nissen urplötzlich hervorgelicnde Bewegung ganz und gar unberech tigt sei. wird wohl kein Mensch behaupten wollen, und wollte cs doch Jemand thnii, daun müßte man ihn eben mit der Nase aus die vorhandenen Thatsachen stoßen und ihn bitten, sich mit den selben gefälligst abzimnden. Genug, der Streik mit allen leinen Folgen von Noch, Familiensorgcn und Enttäuschungen ist da! Ob der gegenwärtige Bergarbeiter - Streik zum Siege der Bergleute führt? So sehr wir die Erscheinung beklagen, so sehr wir vor seiner weiteren Verbreitung, namentlich aber vor Ausschreitungen wamen, wir können jetzt, wo er einmal da ist, nicht umhin, ihm Erfolg zu wünschen, denn andernfalls werden Zustände entstellen, welche den Arbeitgeber» keine Sekunde gönnen, sie ihres Sieges froh werden zu lassen. Mögen die angegriffenen Arbeitgeber nicht den Entschei- dungSkamps zwischen Arbeitskraft und Kapital hcrausbeschwörcn, mögen auch sie sich angesichts dcS entfachten Sturmes znfnmmcn- schtießcn, nicht aber nm den Trotz mit Trotz zu bekämpfen nnd den zweifelhaften wirthschaftliche» Sieg davon zu tragen, sondern um in gerechter Würdigung der Sachlogc, in völliger Anerkennung, daß dem Arbeiter ein gerechtes Maß von den Erträgnissen seines Schweißes gebührt. Eonccssioncn machen, die, vom Kampfstand punkte ans betrachtet, vielleicht nicht zwingend nöthig, vom Stand punkte der Humanität aus angesehen, aber edel und zudem ein Gebot der Klugheit sind". Bereits hat auch ein Thcil der Zechen das Verlangen der Bergleute erfüllt, es wird aus ihnen ruhig angefahren. So sehr der massenhafte Bruch des Arbcitsvertrags durch die Bergleute als eine Gesetzwidrigkeit zu verwerfen ist, so ist andererseits die Verantwortlichkeit der Grubenbesitzer , diesen Standpunkt unbedingt durchzufechten, ungeheuer groß. Leicht tritt dabei ein unabsehbares Unheil ein und erzeugt eine bleibende Ver-! bitterung in den Gemüthern. Endlich war einmal der deutsche Reichstag beschlußfähig. Er hat. nachdem er das Schmerzenskind, den die Höhe der Beiträge und der Renten behandelnden Paragraphen der Altersversorgung angenommen, das ganze Gesetz rin tüchtiges Stück weiter gefördert. Doch bot der Reichstag ein sehr wenig crhgulichcs Schauspiel. Obwohl im Hause 210 Abgeordnete, also ll über die beschlußfähige Zahl vorhanden waren, hielten sich doch im Bcrathungssaale noch weit weniger auf als an den Tagen, wo im ganzen Gebäude keine 199 anfzutrriben waren. Die Opposition versuchte es daher, die Weiterberathung durch Anzweiflung der Beschlußfähigkeit zu ver hindern. doch mißlang das Manöver. Trotzdem ist klar, daß der Reichstag dem verhandelten Gesetze nicht die gebührende Theil- nahme schenkt. Er soll daher noch vor dem Himmelfahrtstage aus- einandergrhen. Den Staatsminister von Bötticher aber erwartet für seine aufopfernde, aufreibende Thätigkeit bei diesem sozialen Reformwerk eine hohe Auszeichnung: er soll Graf werden. Neueste Drahlbertchte der „Dresdner Rachr." vom l 1. Mai. Berlin. Der Reichstag setzte die 2. Berathung des Alters- und JnvaliditätsgesctzeS beim letzten Abschnitt der Vorlage, Schluß-, Stmf- und Uebergangsbestimmuiigcn. fort. Singer (Soc.) M die Anträge seiner Fraktion aus Gleichstellung der freien Hills- asten mit den obligatorischen Kassen zurück, da sich' die Abneigung des HanscS gegen die freien HillSkassen genügend doknmentirt habe. Rickert lireisiimia): Diese Abneigung spreche so recht gegen den Eharakter dieser Art von Sozialresorm nnd sie zeige deutlich, mit welchen Angen der Arbeiter eigentlich angesehen werde, (steh. Nalh Bosse wie? dem gegenüber »ach, das; die Zulassung der freien Hillskasjen thntiächlich nicht möglich war. da man iviist diesen Kassen hätte Verpflichtungen anicrlegc» müssen, die sie eben nicht rrsnllcn können. Angenommen wurde» die heion deren Bestimmungen >ür Seeleute, die Bestimmungen über die Bci- trcihling. die zuständige» Landesbehörden, die Zustellungen, die Gebühren- und Sicinpcllreihcit und die Rechtshillc, und zwar wesentlich »ach den Kommiisionsantrügcn, dagegen wurde ein von der Kommission vorgeichlagencr neuer Paragraph auf Antrag des Frhr. v. Stumm gestrichen. Dieser Paragraph bezweckte die An passung bestehender Zwaiigskasscn an die Äittordernngen des neuen GcictzeS. Bei den Strasbcstlmnnmgcn beantragte Schräder Streich ung der Strafbestimmung wegen falscher Eintragungen der 'Arbeit geber in die von ihnen anszustellcitden Nachweisniigen oder Anzei ge». Geh. Rath v. Lentha bclürwortete die Bestimmung, welche angenoiiiiiieil wird. Ans Antrag Singcr'S wird die Strafbestimmung gegen Arbeitsgeber, welche Vers,chertiiigSvslichNge an der Uelicr„al>mc ehrciionitlichcr Funktionen hindern, wieder hergcstellt. Den Ter min für das Inkrafttreten überläßt die Vorlage dem Bundcsrath. V. Bötticher erklärte rS nicht für empfehlenswertst, das Gesetz vor dem l. Januar 1890 cinziffiihren und trat den Gerüchten cutnegeii. wonach an irgend einer Stelle innerhalb der verbündeten Regie rungen der Wunsch gehegt werde, die :>. Berathung der Vorlage bis zum Herbst zu verschieben. Die 2. Leimig ist erledigt. Montag: Anträge, Petitionen. Dienstag: Kongoantrag Windthorst's. Donnerstag beginnt die 3. Lesung der Altersvorlage. Berlin. Das Programm für den Aufenthalt des Königs von Italien laulet: Ankunft am 21. Mai, Faniilientaiel-Gala-Souper: 22. Mm: Parade ans dem Tcmpclhofer Feld, Spazierfahrt nach Chorlottcnlmrg, Over; 23. Mai: Parade in Potsdam. Wassrrlahrt nach der Pianeninicl, Abcndtascl bei dem italienischen Botschafter; 2t. Mai: Exerzitien, Besuch der Ruhmeshalle, Fahrt durch die Stadt. Schloßcoucert; 2b. Mai: Besuch der UiffallciuSstellmig und Ab- schicdstaicl. Berlin. Die Herzogin Paul von Mecklenburg ist jetzt wieder vollständig hergcstellt und kehrt morgen mit ihrem Gemahl nach LndwigSlust zurück. — Ter „Neichsanz." veröffentlicht die Verlust liste des Gefechtes bei Bagamoyo am 8. ds. Ai. Geiallen sind der lliitcllcntiicmt Schelle aus Danzig und der Matrose Focll aus Nürnberg. 'Als verwundet wird mir ausgesührt der Matrose Klcppa ans Rosendort (Westpr.). — In politischen Kreise» glaubt man noch immer, daß die Novelle zum Straf- nnd Preßgcietz noch in dieser Session cingchen werde. Berlin. Tie „Nordd. Atta." sagt bez. des Streiks der Berg arbeiter in de» rbciiilsch-westsälischeii Kohlenvepicren: „Die Verant wortlichkeit, die Vereinbarung über die nun einmal erhobenen und durch den Streik zum Kainpsobjckt gemachten Forderungen vereitelt oder erschwert zu haben, ist ans allen Seiten gleich groß nnd hinter dieser Verantwortung stehen -nicht nur die sclbstziitragendcii, son dern auch die anöcren anserlegten Opfer »nd Schädigungen. Man kann also nur wünschen, daß sich alle Tlseilc ihrer Verantwortlichkeit bewußt seien, und daß in diesem Bewußtsein ein billiger Ausgleich baldigst gesunden werden möge. Kiel. Ter Ezar soll Mitte August hier eiiitrcfscn. Dortniiind. Minister v. Herriurth ist nach Berlin zurück- gekehrt. — Tie Nachricht von der Betriebsciiistclliing der Stärke« sabrilen zu Salzuflen infolge Kohlenmangels bestätigt sich nicht. Essen. Heute fand eine Veriammlung der Grnbenvrrwal- tungen zwecks der Bildung eines Arbcitersl»idikats statt, welches möglicherweise Zugcstäc diiisse seststcllcii und darüber mit den Ardeitcr- syndikaicn gütlich verhandeln soll. Paris. Der Senotsaiisschuh wird die Untersuchung gegen Boulanger im zweiten Drittel d. M. beendigen. Die öffentliche Meinung wird daraus vorbereitet, daß er weder einen'Anschlag gegen die Sicherheit des Staates noch den Versuch, das Militär zum'Ab fall vom Gehorsam zu verleiten, gesunden, jedoch in der Gctdaebah- rung Bvulangcr'ö während dessen Minislcrzeit Nngchörigkcit ent deckt habe. Amsterdam. Der König von Holland unternahm gestern den ersten Spaziergang nach seiner Genesung. Die Berliner Börse setzte auch heute infolge der Mel dungen aus den Strcikbczirkcn in rcscrvirtrr .Haltung cm. Banken und Bahnen waren ansangs schwächer, während Bergwerke durchweg erholt waren. 'Auch Kohlcnakticn waren besser. Russische Werthe bliebe» fest. 'Andere srcinde Rente» wurden eher schwächer. Im späteren Verlaufe trat eine ziemlich allgemeine Bticstiguirg ein. Im Kassovcikchrc waren Banken nnd deutsche Bahnen rnlstg, vstcrrci chssche schwächer, Bergwerke ziemlich fest. Jndiistriecn lebhaft. Dresdner Bangcskllschnsl gingen 1-V, Proz. höher. Deutsche Fonds lind österreichische Prioritäten blieben ruhig. Privatdiskont Ihu Proz. Tic 'Nachbörse war fest. grankiuri a. »». liilbknds.i Sr«»N LkiV/,. SiaatSdahn A».ao.- dom- bardcn Galirtcr 178,.'S. Vasvtor iU.Ni. «vror. Nn->. G»l»rrn» 88,vo. vt«ro»!i> 2.11,10. DrcSdn. Ivk. —. Mkcklcnb. —. Lanra —. Still. Wie». I«Ibc»l-c-.> Nredi» MM. StsatSdabn —, Nirdwrftdabn —. «larknoic» —. Nn«. Mold —. Türkcoioosc —. ivart». >8chl»f,.> «e-c-87.17. rinleidk gn-»iencr S7.7Ö. «ta,t». dadn MM. t!omdar«en 2ö2M, do. Priorität?» —. Sdanter 78,7k. Voodter 168,12, Ottomaur» LL2M. MScomvtc 8.7M. Trägr. «arte-. Prodiittrn. I2chl»tz.> Welze» rr> Mol 2:1,2.',, der Skvt.-Dccdr. 2llM. r»I,in- Sdtrit»» »rrZMni 1IM, vcr SrV». Tccbr. 12M. bcliauvtct. iNllböl »er Mni l>:i,W, »er Seplcinder-Dcccmbcr KliM, bcli-inpict. » », fter » « w. Produkten <S>IiI»I>I. Welle» t-cr M«i —, »er Rovdr. IS8, Roioen ver Wat U2, »er Octodcr 111. ^ertliches »nd Sächsisches. — Die Abreise der König!. Majestätc n nach Ems erfolg», gestern Vormittags 8 Uhr 37 Minuten mit dem fahrplanmäßigen Eonricrzugc vom Leipziger Vahnhoic aus. Zur Verabschiedung der Hohen Herrschaileii, in deren Beglciinng sich die Herren Geh. Rath v. Watzdorfs, Kanimerhcrr v. Minckwitz. Flügeladjutant Oberst leutnant v. Schmalz, Leibarzt Oberstabsarzt Dr. Jacubi und Hof dame Frcii» v. Miltitz befanden, batten sich im Wartezimmer cin- aestlndcn: sänimtliche Henen StaatSministcr, Oberhofmarschall Frei herr v. Könneritz. Hailsmarschall Gras Münster Generaldirektor Ncichsgraf v. Plate», General v. Earlowitz, Stadtton,Mandant Generalleutnant ö Bnni. Excellenzcn Oberccremonienmristcr Frei herr v. Miltitz, Obclstallmelstcr v. Ehrcnstcin, Kwishniiptmann v. Koppcnlcls. Polizeipräsident Schwnuß, Oberbürgermeister Dr. Stübel, Generalmajor v. Minckwitz, Generaldirektor der Stantsbah. neu Hossmami, Flügeladjutant Major v. Hnugk. Pvlizeihauptmunn Nehrhoss v. Heidelberg, Rittmeister p, Oppcu-Huldcnberg und g. iunaior Premierleutnant Freiherr v. Transportinspcktor Falkenstein «ab den, Zuge bis nach Leipzh Geleite. 'Als sich der Zug in Bewegung letzte, brachte das an Perron vcrsommclte Publikum Hochrufe mis. Sc. Maiesio kV s. Löben. Herr Leipzig das aui dem Majestät der
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