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Dresdner Nachrichten : 28.09.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188909285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890928
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890928
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-09
- Tag1889-09-28
- Monat1889-09
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.09.1889
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f»r PE. «krtendit»t. vre«l«lM. „ftpebütr Loti >.1» - »nnllbm, mn' s», ^rdk.aknmo d»rw -onkimau» ober Potieiiizanluna. Kür Riiäaobk einaclaiidler Sctmtt- ft«k keine Verbmdlicksieil »nkündlounaen yekmcn ammtUlh« «amltt'Ne «ermittelunntliellen an. kernlvrechsiell« Nr. N. Aufl. 34. Jahrqang. 47.000 Stück. voLtodlteksr «iMer Mnk»ti«ii ompfsklvn ». Hui »«»» 8SI»N«. Dresde«, 1880. 8. L.?llpkö 8 8lL8VLLrvll Z Mj«ä«r ^rt aus cisn Iioäouwnciatan titic^tn'ftwn ä«!Z In- Ullä tVuslllncios, «mptohlo» in roiebtiatiigor ^mzz»as>l A >V1IIi. INI»! L Z II. » « « >1^1« »v lll». ^ Vletarlu-ulVuIü«»- ItUNü-bieLüL«»- H .8kIllt«ItzLl!">^^ ft! Loli«. ILünls-IsIianiintnan»« S, pari u. I LI ^ 0" ?vLLmsntsn Mil! Lnöxke 0" 6otaii N §P8LI3>1' !^6§LlläA. ^^lurselillllütrusü« Ä A Iftz.',!,» 4»5v,-Ukon^ vu» K»Z> Svdirmv, »Mv u MLMel, llvklick. Mtzlt MMN!!, LssZtrLsss. Nr. 271. SpMl: l'tiigcblicher Gegensatz Biviiiarck-älffildnsee, Sozialistengesetz und die' Tcutschfreisiniiigen. Hvsnachrichlen, Zunahme der Arbcitereinkommcii, Stndtverordneiensitznng, Gerichtsverhandluiigeii. Tagesgeschichic. ^»^«-nüd.Vietoriit-liotel Loilttabend, 28Leptember. ist An die geehrten auswärtigen §eser! Bei der bedeutenden Auflage der „Dresdner Nachrichten^ es nothwendig, die Bestellungen auf das vierte Vierteljahr 188V begreiflich, daß der Vater Bismarck wünscht. das; sein Sohn, den er in die Politik eingcpaukl hat, dermaleinst die Geschäfte in seinem Sinn und Geist sorttührc. Man erinnert sich auch, wie scharf er gegen Alle Front zu machen wußte, in denen er die Absicht witterte, ^ ihn zu verdränge». Wir betrachten es als gar nicht unmöglich, das die Frage der Nachsvlgeschnst Bismarcks wenigstens für eine gewisse bei dem betreffenden Oostamte bis spätestens den 25. dieses ^ Zeit nach seinem Ableben noch von ihm selbst im Einverständnis; Monats bewirken zu wollen, da andernfalls auf ungestörte „,it dem Kaiser gelöst werde. Dem Kaiser allein steht ja ein Ur- Fortlicfcrung bez. rechtzeitige Neulieferung des Blattes nicht gerechnet werden könnte. Alle Postanstalten im Deutschen Aeiche, in Oesterreich- Ungarn und im Auslände nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Die Bezugsgebühr beträgt bei den Vaiserl. Postanstalten im Deutschen Reichsgebiet oierteljälirlich 2 Mark 75 H'f., in Oesterreich-Ungarn 2 Huld. 20 Kreuz, aüsschl. Aufgeld. Für Dresden nimmt die Unterzeichnete Geschäftsstelle während -er Dicnststundcn Bestellungen auf das nächste Vierteljahr zum Preise von 2 Wark 50 Af. (einschließlich Bringerlohn) entgegen. GcWftgöclle -er Ores-ncr Nachrichten. veramworinaei Redakteur tür Pvlitifchkö vr. «mN Vier«» w Drrlden Den Grasen Herbert Bismarck als den einzigen richtigen dcr- maleinstigen ÄlmlSiiachsolger des Reichskanzlers Fürste» Bismarck zu bezeichne«, das setzt sich eine dieser Tage erschienene Flugschrift zur Ausgabe. Ehe die Schrift jedoch die Anwartschaft des Sohnes aus das Amt des Vaters begründet, zapft sie in hergebrachter Weise den Ches des deutichen GenernlstabcS. den Grasen Waldersee, an. Es ist viel von dem Gegensatz zwischen „Schwert und Feder" die Rede; sc-qar während des Besuches des KailcrS von Oesterreich sei ein Konflikt zwischen dem Fürsten Bismarck und dem Grasen Wal- dersce entstanden; das persönliche Mißvelständniß dabei sei zwar kurz und rasch beseitigt worden, ober der sachliche Gegensatz zwischen beiden bestehe nachwievor. Der Reichskanzler ringe seit 20 Jah ren gegen ein .2, das unaushörlich zum Kriege dränge. Mit dem L ist dir Krlegsvartel gemeint, die im Grafen Waldersee ihr Oberhaupt besitze. Dieter habe sogar aus den Lofoten, als er den Kaiser aus seiner Nordlandsrcijc begleitete, Politik getrieben. Die Flugschrift behaup tet sodann, die Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Kanzler und dem Generalstabsches bezogen sich nicht blos aut die Kriegs- und Friedeiisscage, wildern ans die Nachfolge des Fürsten Bismarck in der Reichskanzlei. T ie militärischen Autoritäten möchten ihn, so heißt es. nicht blos politisch in andere Bahnen drängen, sondern gingen aus mehr als Das aus. Aus dem Unbestimmten in's Gemeinver ständliche übersetzt, heißt das soviel als: Gras Waldersee wolle der „pgelösl werde,' das an' dem Boden des gemeinen Rechtes stehend, Nachfolger des Fürsten Bismarck werden, womöglich noch bei dessen , dein Staate icbärserc Wauen zur Bekämpfung der Sozialrcvoliitio- Lebzeiten. sicher aber nach dessen Tode. Demgegenüber hebt die! E g>ebt. Ta bietet sich eine, Verschärfung des Strafgesetz- Flugschrift die Fähigkeiten und Verdienste des Graten Herbert BisH ^ ^..^ährlich«. Bffttcbuag7n'^cr SZldemokrat'.e oiarck auf's Kräftigste hervor und bezeichnet chn in einer Darstellung, läßt sich eben nicht ohne Weiteres, nicht ohne die Ausrichtung an- die man in der „Tagcsgeichichte" findet, als den geborenen Nach- derer Schutzwehre» für die öffentliche Ordnung auihebe». Dieser folg« seines VateiS. Aus den vielfachen Auszeichnungen, die den, war denn auch die dcuncksreisinnige Partei. Einer ibrcr jetzigen Staatssekretär des Auswärtigen seitens des Kaisers ^"u>'M. Pro'., Hahnel. >b>.,g iclbu nn Reichstage c.n.ge Ab- thcil über die Fähigkeiien des Staatssekretärs Graftn Herbert zu: dieser leidet bezüglich seiner Wcrlhschätzung durch die Zeit genossen unter dem bekannten llebelstandc, daß er der Sohn eines großen Vaters ist. Was Gras Herbert selbstständig auch Ausgezeich netes leisten mag, das Publikum schreibt doch seinem Vater den Hauvtanthcil daran zu. Wir halten uns rinsach daran, daß ein so weitsichtiger Mann, wie unser Kaiser, schon ganz von allein daran gedacht hat, wessen Händen er die auswärtige Politik des Reiches anvertraut, wenn ihm einmal der Rath eines Fürsten Bismarck nicht mehr zur Seile steht. Kaiser Wilhelm wird sich nicht von Dingen überraschen lassen, die doch einmal eintreten. Ein Hvfthca- ter kan» nach dem Ableben seines EhesS geraume Zeit ohne Stö rung in den hergebrachten Geleisen weiter sortarbeiten, die auswär tige Politik des Reiches darf nicht eine einzige Woche der Führung einer starken Hand entbehre». Man th»t aber dem Vater und dem Sohn Bismarck keinen Gefallen, wenn man den letzteren i» anf- dringlicher Weise als den Erben des ersteren empfiehlt. Unser jugend licher Kaller ist rin viel zu selbstständiger Charakter, als daß er sich beeinslnsse» ließe, namentlich in solcher Weiic. Eine starke Ver- nmlhnna wricht dafür, daß man die Nachfolge Herberts gerade durch ein iauildickcs Heransstreichen seiner Perkneiisie iüntertrciben will. Den Bismarcks geschieht durch wiche Reklame-Flugschriften siir Grai Herbert ein höchst zweiielhaflcr Dienst. Tic Dent'chsrcisinni- gen reiben sich vergnügt die Hände. Sic sprechen von einem Haus- nieicrihum und trage», ob etwa die Ausdehnung der Fidcicoinmiß' Einrichtung ans die Nachfolge in der Kanztcrwiirde beabsichtigt sei ? V>cll<ftcht steckt Himer der Grai Herbert Blsinarck-Rekiame ein deutichfrcisinniger Verfasser. Selbst eine stramme Verleugn»»^ dieser und ähnlicher Flngichrifteii durch die deMichircisinaigePintri würde keinen Glauben rinden. Die deutichfteisinnige Preise leug net aui's Dreisteste Alles ab, waS ibr nickt in den Streuen paßt. Davon erleb! man jetzt eben ein starte» Stück. Der nächste Reichs tag wird sich bekanntlich auch mit dem Sozialistengesetze beschäfti gen. das in einem Jahre abiänil. Was als Eriatz vorgeschtagcn wird, um die bürgerliche Geicllschaft gegen die AnSichrcstunge» der Svualrevvlntwiiärc zu ichützen, ist noch durchaus nnbe'annt. Eine bloße Verlängerung des letzigen Sozialistengesetzes, nach der bishe rigen Weise aus wieder 2 Jahre, ist ausgeschlossen. Tie einen nun wollen die Verlängerung dcö Szoialistengcietzes am unbestimmte Zeit, die anderen widern dessen einfache Aufhebung, um den Kampf gegen die grnndstmzenven Bestrebungen de» revolutionären So zialismus ans dem Bode» des gemeinen Rechtes zu führen. Eme dritte Richtung verlangt, daß das Sozialistengesetz durch ein Gesetz Wilhelm II. zu Theil geworden seien, wäre zu entnehmen, „daß wenn Gottes Allmacht nach hoffentlich langen Jahren vcm irdischen Wirken des leitenden Staatsmannes rin Ziel setzt, auch die Richt ung der Nackffolge gesichert ist". Nur mit tiefem Verdruß nehmen wir von diesen und ähnlichen Erörterungen Kenntniß. Einen patriotiichcn Zweck können wir darin nicht erblicke». Fördert eS das Heil des Vaterlandes, wenn Deutsche immer und immer wieder von einem tiefen, grundsätzlichen Gegensätze zwischen den beiden Männern spreche», deren Einer die auswärtige Politik des Reiches leitet, während dem Anderen die Führung des deutschen Heeres im Kriege übertragen ist? Es lhut dem Ansehen des Deutschen Reiches Abbruch, wenn fortwährend von einem Hader zweier so cinflugreicher Männer auk den höchsten Stellen des Reiches die Rede ist. Wer Anders, als daS uns feind liche Ausland hat Nutzen von diesen unerquicklichen Auseinander setzungen ? Einmal angenommen, die KriegSpartei (um dielen Aus druck beizubeliaiten) dränge seit 20 Jahren ununterbrochen auf Krieg, während Fürst Bismarck diele Bestrebungen abzuwehren habe, so wird daraus das Ausland die Lehre entnehme»: also in Deutsch land ist eine mächtige kiiegslustige Strömung vorhanden: wer weiß, wie lange ihr BiSmarck noch Stand zu halten verniag — rüsten wir uns gegen einen Uebersall! In Wirklichkeit steht aber die Sache nicht so. Unzwciscthasl letzt Bismarck sein bestes Wissen und Können für Erhaltung des Weltfriedens ein. Das ist ihm unver gessen. das dankt ihm Europa. Ter Reichskanzler thut damit doch nichts anderes, als daß er den Willen Sr Majestät des Kaisers anMhrt. Man beleidigt daher die EhesS des deutschen Gcncral- stabeS, die Grasen Moltke und jetzt Waldersee. wenn man ihnen Auflehnung gegen den Willen ihres kaiserlichen Herrn zutraut, der sich feierlich zur Verfolgung einer friedliebenden Politik bekannt und zur Erreichung dieses Zieles mit Oesterreich und Italien den Jriedeiisbund abgeschlossen hat. Der angebliche Gegensatz Biömarck- Waldersee über die Kriegs- und Friedenslage wird überhaupt nur ausgebaut, »m andere, persönliche Zwecke zu verfolgen. Die Flug- schristenversasscr, die immer wieder aus jenem angeblichen sachlichen Gegensätze herumreiten, versündigen sich in leichtfertigster Weise am Vaterlande, denn sie wissen, daß daS Alles nur leeres Gerede ist. Aber das Geschreibsel über die Kanzler-Nachfolge, das hat eher In halt und Kern : aber auch da muß man die Augen recht offen haben, umsonst führen Einen falsche Brüder irre. Es ist menschlich ganz Wortführer, Pros. .. . ttnderungen dcS Skrawesetzbnchcs vor. Wer aber hat denn das Sozialistengesetz mitgeschasscn, Wer hat eS verlängern lwlfen? Niemand anderes als die Tculichfrcisiiwigen. DaS Lozia- listengesetz wurde 1878 durch eine Mehrheit gebildet, die sich aus de» Konservativen, den Nationalliberale» und dem größten Theile der Dentschsreisinnigcn znsamniensctztc. Von letzteren stimmten namentlich deren Fübrer, die Abq. v. Forckenbeck, v. Stauffenberg, Dr. Bmnbccger und Rickcrt daiür. Al» cS l880 ablief, wurde es durch eine noch stärkere Mehrheit bis 1881 ver längert : auch 15 CrntcnmSabgevrdnetc stnnmien dafür. WaS ereig nete sich nun 1884 bei der beantragte» abermaligen Verlängerung? Damals saßen im Reichtage 125 Anhänger- des Gesetzes (Kvnier- vative und Natwnallcherale) und 272 Gegner (100 Freisinnige, 100 vom Eentrum, 12 Sozialdemokraten. st Volksparteiler, 45 Polen Welsen. Französlinge und Dänen.) Das Gesetz wurde mit IM) gegen 157 Stimmen verlängert: dafür stimmten außer!!!« vom Eentrnm mich 27 Freisinnige, außerdem fehlten 12 Freisinnige in der Absicht, die Verlängerung zu sichern. Würden die 27 Freisinnige gegen daS Gesetz gestimmt habe», io wäre es mit 181 gegen 102 Stiinmen geiallen. Einzig und allein die Tcnlschfteisinnigcn trifft, wcnn^ma» sich aus den Standvunkt der Gegner deS Gesetzes stellt, die Schuld der Verlängern»» desselben. Und trotzdem leugnet die Presse dieser Partei das ab! Ihre Wahlredner schimpfen auf das Gesetz mit de» Sozialdemokraten um die Wette. Eine ärgere politische Heuchelei als die. erst ein Gesetz schassen, dann es ver längern, nachher aber das Geietz schmähen und die anderen Mit väter des GksiftzeS verdächtigen, ist kaum denkbar. Und warum diese Verlogenheit? Weil die Teutschsreiiimiigenlum die Stimmen der Sozialdemokraten buhlen. Diese lachen die deulschfreisinnigen Distelköpse einsach ans- Berlin. Die den westfälische» Kohlenproduzenten nahe stehende rhcinisch-wcitiäliiche Zeitung warnt heute iclbst vor einer weiteren Treiberei dcr Kvhlciipreiie und zwar im Interesse der Eisen industrie, sie bereits de» Zeitpunkt herankommen fühle, wo für sie die hohen Kohtenpreiie schwer erschwinglich seien. — Angesichts der im nächsten Jahre bevorstet,enden Volkszählung empfiehlt die „Nordd. Allg. Ztg." die in Sachsen beibchaltenen Haushaltungslisteii anstatt der von Tr. Enacl in Pienken cnigesührten komplicirtcrcn Zähl- bricse. da erstere für das Publikum bcauemer sind. — Der weffischc ReichstagSabgcvrdnete Frhr. Langwerlh v. Simmern. der im Reichstage eine isotirte Stellung cinnimmt und im Gegensätze zu seinen welsiichen Genossen dem Eentrnm nicht als Hospitant beige- Ireten ist, will ein Mandat nicht mehr annehmen. — Im benach barten Lichlenbcrg, in der Nähe de» Centralviehhofes, ist die Manl- u»d Klauenseuche auSgebroche». — Der frühere Kainmerdiencr Troch- »ow. der vor Kurzem vorm Schwurgericht wegen wiederholten Gist- mordveriiichcs an seiner Fra», zu 12 Jahren ZuchlhanS vcrurtheilt worbe» war, hat sich im Ulitersuchungsgesängniß mittels eines Hand tuches erhängt. Paris. Edison erhielt das Großkreuz der Ehrenlegion mit einem warmen Aiierkennuiigöichreibcii Spullers. — Bei Boulangcr lausen zahlreiche gerichtliche ZahlungSvesehle e>n. seine Dienerschaft hat seit 3 Monaten keinen Loh» mehr erhalten. Rotterdam. Als heute streikende Quai-Arbeiter andere nicht Stteikcndc an der Entladung eines Dampfers hindern wollten, schciit die Polizei ein und trieb die Streikenden mit blanker Waffe aiiSeniaiider, Die Eommmialgarde ist unter Waffen geruien worden. Kopenhagen DaS Kvnigspaar tritt am 11. oder 12. Okt. die Neffe nach Athen an. Petersburg. Ter Finanzminister hat sich entschieden da- t gegen ausgesprochen, daß ruisischc Banken auswärtigen, besonders Berliner Jinanznistilutcn russische Noten liefern. Er nahm Veran lassung ru einer dahingehenden Erklärung, als er erfuhr, daß die hiesige Wvlga-Hama-Bniik mit der Berliner Nationalbank ein Lieferungsgeschäft über 5 Millionen Rubel abgeschlossen hatte. ^ Bclgra d. Königin Natalie, die morgen hier cintrifft, wird hier dauernden Alisenthalt nehmen. Sie will zwar der Politik fern bteibcn, aber einen Salon einrichte», um sich über die öffentliche Meinung aus dem Lausenden zu erhalten. Sie hofft, daß ibr die Skapichtina eine Apanage bewilligen werde, die,sie für gemeinnützige < Zwecke vecivendcn will. Belgrad. Nach den bis jetzt feststehenden Wahlergebnissen sind 20 Radikale und 11 Liberale aewälsit. Bukarest. Tie Königin Natalie ist heule Abend nach Belgrad abgereist. N ew - Aor k. Die Regierung der Vereinigten Staaten hat den Ban von weiteren 10 Kanonenbooten anaeordnet. — Der New- Norkcr Schnellzug ist gestern bei Mobile-Mississippi von Räuber» angeiallen und aiisgeplündcrt worden. Alle Postwcrthsachcn sind den Räubern in die Hände geiallen. Tic Berliner Börse «öffnete heute im Anschluß an günstige auswärtige Notiruiigen wieder mit vorwiegend höheren Eourse», auch belebte sich später wieder das Geichäst. Die Politik fand heute wenig Beachtung. Banken «öffneten höher, besonders waren Lokalbanken belebt, deutiche Bahnen wenig verändert, von österreichischen Bahnen, Lombarden und Duzer bevorzugt. In Berg werken zeigte sich lebhafte» Geschält zu steigenden Eourien. Bochum« gewannen aus die plötzliche Dividcndencrhöhung 2 Prozent. Auch Kohlcnaktien waren steigend iccmde Renten still. Im Kassaver- lehre waren Banken und Bahnen ruhig, für Bergwerke bestand günstige Stimmung. Andcle Jndnstriepapicre waren fest aber ruhig, deutsche Fonds abgeichwacht. PcivatdiSkont 3-',8 Proz. Nachbarne ruhig. — Wetter: Vergangene Nacht herrschte starker Westwind, welcher früh nachlieb, später Nord-Nvrdweslwind. Tenrperatur un verändert. ,rr » asfar» ». «. «Ndrnds.l Srr»n 260,ea. Sla-U». t97.es. Low». >MM. «airzicr IK5,oa. «Itzpler 92.2L. «»rx. Uua. c»«l»r. 8S.7S. »Sc»»io 2!7,8». Dre-d». «k. —. Laura IÜ8.00. Ärlsrnlirchrn —. Still. »ari«. ,S«laSu «euer «.in. «uletdr HU.8L. At»t«e»er R.tS. eiaat«. »ada —. Lomdardca 2tL,SU, »,. VriorNitk» —. Svauter 75»/,. »aavtrr Iki.a«. Oitimauc« »Ik,2b. (?scoi»t»e S2.V0. Behauptet. Bart«, vrodukten tSchluh.z welzc» »er Septbr LZ.ZO, »er Iauoar-Lpril LN.KO. sest. Svirttu« »er Scplcmder N8.5N, »er Januar-A»rU 40,75, »chauptcl. RüdlN »er Scpicmdcr »er eia««ar-A»rtt ÜS.OO. sest. Bmller»,w. Vrotukie» <Sit,Ia»>. »e««eu »er N»»dr. ISL, »er März ISS, strigcnd. Siaaae» »er vctaber >27. »er März IZ«!, behauptet. L o u » 0 u. Vradlltie«. wklzrn Sih. höhrr -ehalteu, jedoch rutzli. ütrigc Setrridearte» fest, aber ruht,. — Wetter: Trübe. Der Hamdurger Poftdampser „sk»lumbla", «»»ltäu Hedlch, «ft am 27. ». M. wohlbehalten tu New.?»orl rmgetrossen. Fcruschrcib- und Acnisprrch-Bcrichtc vom 27. September. Berlin. Die Gesandtschaft des Sultans von Sansibar wurde heute im Auswärtigen Amte empfangen. — Der „Reichsanzeigcr" veröffentlicht die Bekanntmachungen der preußische» Regierungen, dnccv welche der kleine Belagerungszustand für Berlin. Potsdam, Eharlottenbura und Spandau, für Altona und Umgegend, sowie für Franksurt a. M. und Umgegend um ein Jahr verlängert wird. Ferner eine Bekanntmachung des Berliner Polizei- und des Pots damer Regierungspräsidenten, wonach den näher ans Berlin, Pots dam :e. aiisgewiesciie» Personen der Auienthalt daselbst auch ferner nntklsaat wird. — Die Ausstellung der Entwürfe zum Nastonal- denkmal »iir den Kaiser Wilhelm I. wird am M. ds. M. bis ans Weiteres geschlossen. — Die ,.Kr. Ztg." äußert sich heute in einem Leitartikel über unsere »lilttärjsche Lage im cartcllftenndlichcn Sinne. Sic betont die Nolhwendigkeit weiterer militärischer For derungen angesichts der Anstrengungen Frankreichs und sagt: ES giebt gewisse Dinge, bei denen die Parteien ihre Eigenart vergessen und sich zum Bunde die Hände reiche», d. i. in dcni Augenblicke, wo es heißt, Hans und Herd zu schirmen Oertlichts und Sächsisches. — Se. Majestät der Koni g kam gestern Vormittag nach dem Residenzicdloß und nahm daselbst die Vorträge der Herren Staats- minister und AblheitnngSvorstände entgegen. Halb 2 Uhr erschien auch Se. König!. Hoheit Prinz Georg. Abends 0 Uhr fand in Villa Strehlen Hoftasel statt, zu welcher einige Einladungen er gangen waren. — Ihre Majestäten der König und die Königin begeben sich morgen Mittag halb 1 Ubr mittelst Extrazuges zu mehrtägigem Aufenthalte nach Jagdschloß Rchcfeld, — Sc. Ereellenz Oberlammerherr Grai Vitzth » m ist vor gestern aus Sibullenvrt, woselbst er mehrere bauliche Acrändcrungcn im lgl. Schloß in Augenichei» genommen, wicvcr in Dresden ein getroffen. — Hauvtmann a. D. v. Klciick erhielt daS Kommandeur- kreuz 2. Klasse des dänische» Danebrog-Ordcns. — Feldwebel Georgs der 5. Kompagnie deS Fuß-Artillerie Regiments Nr. 12 erhielt die Königs pceuß Kricger-Verdienst- ! Medaille am weiß-schwarzen Bande. — In der vorgestrigen önentlichen Sitzung der Stadtverordneten, deren Vorsitz Herr Geh. Hofrath Acker mann führte, stand als erste Nummer aut der Taaesordnung der Antrag deS St.-V-Tr. Bertliold, welcher folgenden Wortlaut hatte: „Collegium wolle beschließen, den Rath zu ersuchen, dafür sorge zu tragen, daß die Schilling-Gräbncr'schen Obelisken ldieielbcn stan den aus deni Schtoßplatz) zur Erinnerung an die 800jährigc Wct- tinfeier als dauernde Monumente für die Stadt Dressen erhalten bleiben". Der Antragsteller begründete ieincn Antrag, der übrigens nicht weniger wie 28 Untcrichusten trug, mit warmen Warten. Es sei alle Wett von dem Wunsche beseelt gewesen, es möge von alle dem Schönen, Monnmentaten wenigstens ei» Denkmal der Liebe des Volkes zu seinem «ömgshanse erhalten bleiben, und namentlich die bezeichnet«! Obelisken seien eS gewesen, die durch ihre sinnvolle, künsllcmchc Schönheit besonders geeignet dazu erschienen. Aber nicht als Knnsliverke allein wünsche -r deren Erhaltung, sondern eben zumeist ihrer tieffiinerlichen Bedeutung wegen. Heute köime I sich's nur um die Prinzipsrage handeln; die Frage: wllen beide
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