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Dresdner Nachrichten : 27.12.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188912279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18891227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18891227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-12
- Tag1889-12-27
- Monat1889-12
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.12.1889
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Lutz ist keine Aenderung einaetreren; die letzte Nacht bat der Kranke unruhig verbracht. — Ter Viccpräsident dcS Abgeardnetenhauies. OberlandrSgerichtsrath v. AlwenS. ist heute früh gestorben. Konen Hagen- Der Dampfer »Kiew", der vereinigten Dampfschiff-Gesellschaft gehörig, welcher vom Mittelmeer mit Südfrüchten, Wein und Korken nach Rußland bestimmt war, ist Nestern Abend im inneren Hafen abgebrannt. Menschenleben sind nicht verloren. Paris. Dem .TemvS" zufolge wäre die französische Re gierung geneigt. der Konversion der egyvtischen Schuld zuznstimmen, wenn England den Willen offenbarte, zu einer Räumung Egvotens ducch die rngliichen Truppen zu gelangen. Im klebrigen winde die tianzösiscde Regierung den Gedanke» anregen. einen Tbeil der durch dir Konversion erzielten E'svarnisse dazu zu verwenden, daß da» eigentliche egypiische Heer gegen entsprechende Rcduklion des Bestandes der englischen Okkupationstrupven vermehrt werde. Belgrad. Bor einige» Togen kamen etwa 250 Amanten bei Tvplitza Über die serbische G>enze unter dem Borwandc, Hol, holen zu wollen, uird beantworteten die Aufforderung des Kom mandanten der serbnchen G-en;wache zu« Umkehr mit Gewehr schüssen. Bei dem daraus entstandenen Kampfe und Handgemenge wurden der Kommandant und ein Unteroffizier der serbische» Grenz wache verwundet. Die serbische Regierung hat infolgedessen bei der Pforte Borsiellunge» erhoben. New - Aork. Aus Montevideo über Galveston hier einge- aanaene Vrwatnachrichten bestätigen die Meldungen von neuerdings in Brasilien stattgehabten Unordnungen und Ruhestörungen und bezeichnen die Lage der Regierung als eine kritiiche. «».««. ossiutz.' «ir-», 81,83. «»«»» —. Ii.Nkuer gr.7». dal,» SIS 3k>. »amda.»», 3« 73. »». P.«arlt»»t» —. «»»»«,» 11>/„ »»»»Ir, 773M, V««»»«»«» 837,00. «tscamdir 070,00. ge». OkrtlicheS und Sächsische-. — Der Feuerwehr-Inspektor Czermak in Teplitz erhielt dag Ritterkreuz II. Kl. des Albrechtsordcns. — Herr Fabrikant Kürzel seo. inWerdau, der bekannt lich infolge einiger.vom dortigen und dem Crimmitschancr Stadt rath verschuldeter grober Unregelmäßigkeiten bei der Wahl sein Mandat als Landtagsabgcordncter niedergelegt hatte, hat sich er freulicher Weiic bereit erklärt, für die bevorstehende Neuwahl wieder zu candidircn. — Loden wird wohl kaum Jemand das heurige Weih nachtswetter. weder das vor dem Feste, noch während der eigentlichen Feiertage. Weiß war das diesmalige Weihnachten nicht, wre es alle Welt so gern hat. Mehrere Grad Wärme, Nebel und Niedeischläge schaffen nicht die richsige Wcibnuchlsmniinung und schädigen de» Weibnachtsverkehr. Die schlaffe Witterung dämpft dkam die Kauflust, während mehrere Grad Ko' gleichsam die Kauflust, während mehrere Grad Kälte sie — a»ieue>n Am bestm ließ sich noch der erste Feiertag an. Da ging's wenig- ffenS ohne Regen ob. Der Große Garten war denn auch von Svaziergänaern zahlreich besucht. Jung und Alt trug die an, heiligen Abende bescherten Kleidungs- und Toiletten-Gegenstände aus. Die Damenwelt trug namentlich das neue Pelzweck und Mäntel zur Schau, das männliche Geschlecht zeigte sich in neuen Ueberzledem, Hüten, Sblipsen und dergl. Am zweiten Feiertage würde daS in noch verstäiklem Maße geschehen rein (den» iür die Geschäftswelt ist der erste Feiertag ber eigentliche Bescherungstags, wmn nicht die melancholisch stimmende naffe Witterung das Spa zierengehen Bielen verleidet hätte. Dar'ür waien alle Thcaier, Concerte und sonstigen VergnuaungS-Etablissements und Restau rationen stark besucht: die erster»« alle ausverkauft. Nach dem Feste beginnt für manche Geschäfisleuie eine bekannte Plage: das Austauschen der gekauften Geschenke. Viele Sachen werden über haupt nur unter der Bedingung deS Umtausches gekauft: bald paßt der Stoff, bald der Schiittl oder die Farbe des Bekleidungsgegen- slandes nicht, die Handschuhe sind bald um eine Nummer zu groß oder zu klem und dergl. mehr. Manches ist auch doppelt geschenkt woiden. Da wirb nun in den Geschäften auf's Neue gesucht und ausgewädlt. Ter Geschäftsmann, der flott verkauft hat, lägt sich daS gern gefallen. wenn'S nicht gar zu lange anhält. Denn ihn «waltet jetzt ein anderes Geschäft. Der Jahresschluß naht; da beißt'S Inventur machen. Wünschen wir Allen, daß die Abrech nung mit einem recht ansehnlichen Plus absckließt. — Nachdem die Budgetkommisston deS Reichstags die Berathung de» neun, Hceres-EtatS ko wert erledigt hat, daß die Durchtiih'ung der wichtigsten, im deutschen Heerwesen geplanten Ver änderungen als gesichert erscheint, sind seitens der Militär verwaltung diejenigen Arbeiten in Angriff genommen beim, ein- geleiiet worden, durch welche l»e praktiiche Ausführung duner Um gestaltungen vorbereitet werden soll. Schon eine oberflächliche Be trachtung der im Gefüge des deutsche» Heerwesens einzuiührenden Retormen läßt die Tendenz erkennen, welche der Heeresleitung dabei vorgeschwebt hat. Ter Grundgedanke, von dem bei der Neuordnung und Neuciittbeining der Armee diesmal ausgegangen wird, ist der, die Sticitkräiie nach flrcttcgilchen Erwägungen, statt wie bisher überwiegend unter dem GesirhtSvnnkte der Ausbildung und nach admu»strativen Rücksichten zu griivpli«, und vor Allem ^u disloziren. Ter große Wechsel des Tnlvvenstande». der mit dem . April 1890 eintritt, und die veränderte Zusammensetzung der aroßlN H»ereS Organismen bedcuict daver einen Bruch mit der ktsberigerr Tradition. Die Erfahrung hat gelehrt, daß das Ad ln Bezug aus Glieder r, manche Unzuträglich! ' Gleichmäßigkeit in der F schlagferligkett und Ol> ezug aus Gliederung und kciien rm ormatlon Overations- l. Avril >890 an d,e Aussehen haben und 18 sder'gen wrirden von gewissen Normen, in Stärkebemessiing der HceicSkörver. Geiolge hat, und daß eine gewisse > derselben durch Rücksichten der Schlags sähiakeit geboten ist. So wird denn vom deuische Sirettmachl ein sehr verändettes sowohl in Armeekl ein gär^ . Auge grsahte BewcgangSplan eritreckt sich im Allgemeine» aus die vorzugsweise Ausstellung der Truppen an den gefährdeten Fronten uwd auf die Besetzung der voraussichtlichen Overationslinlen mit allen drei Waffengattungen derart, baß trotz derTruppenanhäuiimgen unierer Nachbarn an den Grenzen des Reiche« eine Ueberfluthung der Gren«Provinzen wird verhütet werden können. Kleine Ver schiedenheiten bei dem sächsischen (12 ) und württembergischen (18.) KorvS. sowie bei der Garde außer Betracht gelassen, wird denn die frühere Gliederung von 4 Infanterie- und 2 Kavallerie-Brigaden, zu ir 2 Regimentern, und l Feid-Artillerie-Brigad« zu ebenfalls 2 Regimentern, nebst einem Pionier- und Lraio-Vataillon den Normalsland eine» Armeekorps dorffellen. Ta» Prtnziv, größer Kavallerie-Massen in pewianenien Verbänden(Lavalleric-Divinonen) vereint zu halten, ist aufgegeben, statt dessen liegt eS in der Absicht gieichmaßsgen taktischen Ausbildung häufiger als bisher UebnngS-Dioiüonen bei den ein- relncn Armeekorps zu bilden und mit denselben ,» maiiövriren. Dadmch, daß bei der neuen Formation der AnncekorvS nnnmebr 3 Koips (14.. 15., 16.. das letztere neu gebildet) auf der elsaß- lothringischen Front und 4 Korps (l. 3.. 5, 17 . das letztere neu gebildet) längs der önlicdcn Front steken. rst die Möglichkeit ge geben, schnell stärkere Reiteradtdellungen in einen e>nbeitticben Verband zu operativen Zwecken zu vereinigen. Was die Artillerie betrifft, so wird d.cse Waffe zunächst nicht dir Gleichmäßigkeit in der Organisation zeigen, wie l»e übrigen Waffengattungen, weil die Zahl ber vorbandencn Batterie«, dazu nichtansreichk. Einzelne Regimenter werden zunächst nur 2 Abheilungen (statt 3) und ein- relne Abtheiliiirgen nur 3 (statt 4) Batterie«« zählen, eine Ver schiedenheit. die Wüter eines Ausgleiches bedürfen wird. Nach dem Elsaß sollen auch einige Jäger-Baia-llone abaeben, um an den Vogesen-Uebergängen statwnirt zu worden. Selbstverständlich wird d>e neue Dtslokaiion der Armee tbeils weientliche Verkleinerung, theils gänzliches Eingehen einer großen Zabl van Garnisonen >m Innern des Reiches zur Folge haben, ein Umstand, der in wirlh- schnstlicher Bestehung von zahlreichen wenig bemittelten Städten ichwer emviiinden wecken wird — In dem Erbschasis st reite zwischen den Nachkommen der Gräfin Civrt, einerseits und der Stadt GeM, dem König von Sachsen und dem Herzog von Eumberland andererieirS waren die Erster«, von dem Bra„»ichweiaer ObcrlandeSgettcht mit ihren An- iorüchen abgewieien wocken. Es sich, nunmehr ein di,ekler Prozeß der Grafen von Eimy gegen die Stabt Genf bevor. Die Ber- aleichsvelhanbtunacn waren gelchrirert. weil die Stadt Gens in dem letzten, am N> November in Braunschweig slatigedabien Ter min nicht erschienen war. Vor einig«. Tagen hat nnnder Vicomte de Civcy einen Protest an die Einwohner Geists erlassen. Der selbe ist in Form großer Plakaie in der Stadl verbreitet wocken. In den, Schriftstück vertheidigt G«ai Civry sein Recht und greift namentlich den Präsidenten der Stadt Gens. Herrn Le Royer- Tanetini, scharf an, weil dieser durch fremd: Zei,ringen bekannt mache, daß cr mit Geringschätzung Alles beirnchtcir morde, was vom Brcimischweiger Gerichtshol kommen könne, und daher sich t» keiner Weise mit ,den angeblichen Ansprüchen, die nichts Anderes als auf Täu'chung der öffentlichen Meinung abgeichene Manöver sind", zu bcscboft gcn habe Vicomte de Ewr» fiihri dam, weiter in dem Schriftstücke aus, wie die Herknntt und die Erdansprüche seiner Mutter von oll«, Seilen anerkannt und unbestritten seien. Die noch nicht veröffentlichten Nriheilsgründe im Branwchwelger Prozeß enthalten, wie bckannlwnd, u. A. folgende Swlle: .Sciiens der be'lagt.n Pari« sind von vornherein die klägerstchen Be hauptungen, welche sich aus daS klagbar gemachte KmdscvaftSver- hälrniß und Aire'kennrmg durch den Herzog Karl bestellen, mit alleiniger Ausnahme dcrinstgcn, über weiche rn erster Instanz ein Eid anftrlegt ist (neck autdontigoo), nicht bestritten; insbesondere ist Dasjenige, was nach der Jrttcntion der Kläger alleiniger Gegen stand der bcantraatcn Feststellung sein soll, daß nämlich die Erblasserin derselben für eine natürliche Tochter des Herzogs Karl zu ballen sei, ausdrücklich zrrgestarrdkn worden, auch ist an keiner Stelle der kläaeri'chen Ectnsttcn geltend gemacht, baß die beklagte Parier durch Bestreiten dicscr Thatiacbe zur Klage-Erhebung Ver anlassung gegeben habe. Indessen kann über die Jcr.ge, ob schon d e'er Umstand den beklagten Therl ermächtigen würde, d e Ein lassung zu verweigern, beuv. ob nicht unter diese» Umständen günstigstenfalls die gerichtliche Entsch«dirng aus de» Ausspruch, daß cs bei dem dessallsigen Zugestond'iifle des Beklagten lein Be wenden habe, zu beschränken sein würde, onS den nachstehenden Gründen hinwcaaegnngen werden." (Folge» dann die juristischen Darlegungen ) Mit dies« in dem Uriheil enlholrenen Anerkennung glauben die Kläger einen Hauptzweck erreicht zn habe» und wollen nun em«> neurn Prozeß ans Grund maicrieller Ansprüche eintelte». — Zum Druck sacbenvorto schreib« daS „Derttiche Wochen blatt" : Ganz unbegreiflich erscheint cs, daß diePostverwalrung sich dcm allicitiaen Wunsch enlgegrnstcüt, kirre Mittelstufe ir» Porto sür Drucksachen cinru'üdrcn. Ein stnaririelle? Bedenken kommt hier nicht in Betracht, denn es ist sicher, daß die Reform hier sogar erhebliche Mehreinnahmen bringt. Daß eine Drucksache bis 50 Gramm 3 Pfennig, von 50—250 Grrrmm 10 Pfg. Porto kostet, ist eine ganz willkürliche Festsetzung, die zu entichicdenen Härten führt. Eine Sendung von 50—100 Gramm lostet im Deutschen Reich ebenso viel, wie innerhalb des ganzen Weltpostvereins. Wenigstens diese Stufe sollte ein Mittelpvrto von 5 P>a. trage». Tie Folge wäre, daß unzählige Drucksachen, die mit Mühe und Noch unier Verschlechterung des Papiers und Verkleinerung deS Druckes ani cm Gewicht unter 50 Gramm he,abgcdrückl wecken, küritttg besser ausgeuartct den mittler«, Satz zahlcir. ES zeugt wirklich von eurer schwer verständlichen Hartnäckigkerl der Postkcttung, daß ln diesem Punkte nicht den so oft ausgesprochenen Wünschen werter Bevölkcrungsklnssen Rechnung getrag.n wiid. Uederbaupt bleibt unsere Rrlchspvst, die wir gewohnt waren, bei jedem Fort- Ichrltt an der Spike zn sehen, auch tonst dem AuSlande gegenüber zurück. Warum ist z. B. der Kartrnbrief in Deutschland »och nicht e>nae»übrt, der doch schon irr vielen Nachbarländern seit lange in Gebrauch ist? I» Oesterreich, Frank'eich, Belgien müssen doch günstige Erfahrungen mit de» Knrienbricfen gemacht sein, da dre Poslverwaittrngen io vieler Länder die Einrichtung nacdahmon. Eine Verminderung der Einnahmen kann unmögiich eintreten, die geringen Hcrstellunoskofien minien vlettach gedeckt werden durch die Zunahme deS Verkehr« und die Verdrängung der Postkarte. Warum müssen wir also i» Deutschland auf dieses begneme Ver kehrsmittel warten, daö Jeder schätzen lemt, der sich im Auslande arrshält? — Von den .Politischen Briefen BiSmarcks au« den Jahren k84v bis 1869", dre im Verlage von Hugo S'emitz ff, Berlin er schiene» und rasch» eine 2. Auflage erlebten, wird der eine aus dem Jahre 1862 in Sachsen besonderes Interesse erregen. Bismarck bietet darin dem Frecher,» v. Beust. mit dcm sich später seine Wege so scharf kicuzen sollten, vertraulichen Briefwechsel an. ver sickert, daß er nicht den Berus fühle, .Preußen in die Bahnen sardintscher Politik zu drängen", sowie daß er in Preußen .die un bestrittene Heerstraße des Vectassungsiebens", sobald e» geht, wieder- zugewinnen bestrebt, immer aber eingedenk sei, daß unser Vcr'assungs- erd die .Treue den, König'' voranitellt. Schließlich versichert Bis marck dem Frecherin v. Beust, daß er in Gewißheit, bei ihm mit dieser Anffassung Einverständmß-8» sind«,, irrst verbindlichstem Dank >ede Mitthrilung Uber die Etrckrücke. .welche Ihnen die Vor gänge bei uns machen und jeden guten Rath, den Ihre Ersah, ung m ähnlichen Erlebnissen Ihnen eingtedt", en' Es ist seltsam, daß sich der Bismarck von hinstellt. DaS Buch enthält denn auch keinerlei annebmen ließe, da« Brust mst der Eribeiluna von RathlcdtSgen preußischen Kollegen eilfertig gewesen fei. Wie wenig cm den arg die damals wider Bismarck erhobenen Verdächtigungen hatten, als habe er sich mit Napoleon zu tief eingelassen oder ein mssisch-srnnzösifch-prerrßisches Offenrivbiindiriß begünstigt, zeigen namentlich einige Briefe ans Petersburg. So nvrerbt er unterm 16, Juni 1860 an seine Fron: „Wenn ich einem Teufel verichrleben bin. io rst's ein teutonischer und kein gallischer". Und einige Mo nate später an eine ungenannte Airesse in Beziehung ans die An griff« die er in der P-esse wegen vermeintlichen Mangels an Herz für die deutsche Sache zu erfahren gehabt: .DreseS einsältige Federv'eb der deutschen Presse merkt gar nicht, daß es gegen das bessere Therl seiner eigenen Bestrebungen arbeitet, wenn eS mich angreist". Diese Worte könnten einer «Schilderung unserer Kon fliktszeit als Motto vorgeietzl werden. Sie paßten auch auf große und einflußreiche Kreise außerhalb des Bereiches des .Federviehs". — Eine erhebende Weihnachtsfeier fand am ersten Feiertage rm städtischen Waisenhaus«, Rasebcrgcrstrcrße. statt. Unter den zahlreichen Gästen erblickten wir Herrn Bürger meister Bönlsch, die Stadträtbe Dr. Rothe, Geher und Kuhn, die Stadtverordneten BebrenS, Gottschall. Willendrock, Mitglieder deS WohlckäligteirSausschusseS. Herm Pastor Dr. Sturm. Henn Direktor Schneider und Vertreter des Lehrerkollegiums der lö. Bezirksscbule. welche Anstalt von den Zöglingen bciucvt wird, Prof. Neubcrt und Tr. Hankei rc„ eine große Anzahl ehemaliger Zöglinge des Waisen hauses rmd zahlreiche Gönner und Freunde der Anstalt. Eingcleitet winde die Feier durch den Chvralaeiang: .Der heilige Christ ist kvmrncn". Hierauf hielt Herr Inspektor Schuster eine herzliche Ansvrache, und die Kinder sangen: „Edre sei Gott in der Höhe". Es wechselten nun noch zahlreiche Gelänge und Deklamationen. Nachdem ein Kind ollen Woblthätern gedankt, ein andere» ein Welhnachtsqeber gesprochen hatte, nahmen die Kinder die unter drei mächtigen, hell erleuchteten Cbristbäumen ausaebrelteten Ge schenke entgegen, wie: Schulranzen. Federkästen, Mützen, Hosen träger, Handschuhe, wollene Jacken. Taschentücher, Halstücher, verschiedene Spieliacben, Farbcntaseln, Nüsse, Stollen, Feigen und Datteln. Pfefferkuchen, Vorbemdchen, Shlivse. kür d'e Mädchen: Garn zn Strümpfen, wollene Hauben, Schreren, Kleider. Hand schuhe, Schürzen, Schuhe, Gesangbücher und für die kleinen Mäd- Pnppcn. Für die 12 Konfirmanden, 10 Knaben und 2 Mäd« waren die Gcschenle arößlentbeils aus die Konfirmanden- altnng berechnet. Im Ganzen erhielten 50 Kinder, 38 Knaben und 12 Mädchen, beschert. Die zahlreichen Gälte waren Auqen- ^euaen der Freude jener Kinder, weiche in der Anstalt ein zweites lPaterhaus gefunden haben. Zu bedauern ist nur, daß die Räume bei derartigen Veranstaltungen sich als zu klein erweisen, da das Anslaltsaebändeursprünglich nur zuPrivatwohnnnge»errichtet wurde. — Achsbrüche an den Fayrbctriebsnritteln der Eisenbahnen sind ein sein gefürchtetes Ercrgniß. Denn ein in schneller Fahrt begriffener Eiscribahiniig, an welchem eine Achse zerbricht, ist in hohem Grade gefährdet. Mehr und mehr ist es jedoch der fort schreitenden Technik in Verbindung mit der minntiöseslcn Peinlich keit bei der Unieriuchung der Achsen gelungen, die Z>hl dieser Er eignisse etnzuickränken. Im Jnhre 1888 haben bei 88 Eisenbahn- verwaltirngen dcS deutschen Ersenbabrrvererns 1,055,080 Achsen an Lokomotiven, Tendern und Wagen unter Beobachtung gestanden, von denen 66 Proz. ans Stadl und 2l Prozent von Eisen waren. Davon brachen >n dem Beobachtnngsiahre 185. gegen das Jahr 1887 12 Achsen mehr. Bon je IM.000 beobachteten Achsen brachen hiemach 17 gegen 16 im Vorjahre. Am häufigsten (rm Verhältniß) zur vorhandenen Achienznhl ereigneten sich die Brüche an Loko- motivachse». Im Durchschnitte berechnet sich ein Ächsbruch auf je. 2041 Lokomotivachsen. 2273 Tendcrachlei, und 7692 Wagennchsen. Im Ganzen sind gebrochen 32 Lokonrottvachsen. 22 Tender- und 131 Wagenachsen und dcm Materiale nach bestanden von den gebroche nen Achsen 20 aus Tiegelgußstahl (--- je 1 auf 8W Achsen), 3 auS Martinstahl (---- 1 aus 4V,OM Achsen). 44 aus Bcsseurcrsiahl (--» 1 auf 8383 Achsen). 5 aus Puddelstahl (--- 1 aus 13P33 Achien) und NI aus Schmiede- und Finlorneiien (---- 1 aus je 11,250 Achten). Die meisten Brüche sind bei voller Fahrt erngeiretcn: dieselben be trugen etwa 35 Prozent aller Brüche. Erirenlicherwelse haben aber gerade diese am meisten gefürchteten Bruche gegen das Vorjahr wieder um 27 Proz. sich vermindert. Dagegen haben die Achsbrüche beim Durchfahren eines Bahnhofes, bei Revisionen entdeckt und bei Zusammenstößen bez. Entgleisungen vorgekommene. sich nicht urr weieittlrch vermehrt. Unter den gebrochenen Lokvmotiv-Achlcn hat den längsten Weg eine Kupvelachie aus Bessemerstahl zurückgelcat. nämlich 659,194 Kilometer, unter den Tenderachsen eine Finßstahl- achse, nämlich 705.417 Kilo»», und unter den Wagcnachicn eine schiniedeeiserne, nämlich 650,615 Kilometer. Drelvicrtel aller AchS bräche ereigneten sich bei Güter,ügcn und ungefähr 20 Pro», bei Erk-, Personen- und gemilchten Zügen. Ans den sächsischen Staats- eisenbadnen kam im Jahre >888 nur ein Lokomotiv-Acdsbruch mäh- rend der Allsfiihri des Personenzuges aus dem Bahnhofe und ein Tender-Achsbruch bei einer Fahrt nach dem Heizhame vor. Dieses und Haarrissen untersucht werden. — Die Absperrvorrichtungen an Bahnüber gängen (Bahnbariiören) sollten nach einer vom Reichsgerichte neueivings getroffenen Entscheidung nicht nur zur Warnung dienen, sondern bestimmt sein, zur Vermeidung drohender Gefahren beim Hcrannahen eines Bahnznge» eine, wenn auch nicht unüderwinL- ucde, so doch kräftige Schranke gegen daö Bes-Hreiten des Bahn- grleises zu bilden. In dcm fraglichen Falle war der Führer eines Fuhrwerkes aus demselben schlafend an den Bahnübergang ge kommen. Weder das Geräusch des nahenden Zuges, noch der war nende Zuruf dcS Bahnwärters vermochten den Geichirrfübrer au? seinem festen Schlafe zu werken und das den Wagen ziehende Pferd schritt langsam gegen die Barriere, welche es am die Seile schob, weil sie nicht vollständig in die Ausnahmeöffnnng deS Pfostens htn- einragte und schon einem lclchlen Drucke nachgod. Der Geschirr» sührer wurde vom Zuge getödlct und der Vater desselben trat als Hastpflicbtkläger gegen den Staatsfiskus am. Derselbe wurde in erster Instanz verirrtheilt, in zweiter rrc,gesprochen, vom Reichs gerichte aber zur Enttchädiguna dcS Klägers cndgiltig verurtbeilt, weil die defekte Verfassung der Larriörc ein namhaftes Verschulden der Bohnberwaltuiig begründe. — Aus manchen Seilen wird dir Befürchtung gehegt, daß durch die bvgieniichcn Bestrebungen der Neuzeit die körperliche Tüchtigkeit der Gesammtbevölkerung gemindert weide, da man durch die wachsende Fürsorge gegen Säuglingskrankheiteu und verheerende Seuchen des jugendlichen Atters verhindere, daß der weniger widerstandsfähige Nachwuchs dahinsterbe. Dies solle ,«r Folge habe», daß auch die schwächlichsten Kinder heutzutage groß gezogen wurden und somit eme minder leistungsfähige Ge neration geschaffen werde, währyrd früher mrr tue kräftigsten Kinder oaS mannbare Alter erreichten. Zur Widerlegung dieser Mm Mknei (Heil. MO. Sahne und Schlagsahne.
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