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Dresdner Nachrichten : 29.07.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189007294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900729
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-07
- Tag1890-07-29
- Monat1890-07
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.07.1890
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or ut<> waren, nicht minder s> ZV <"S sr 7» « ^ » se L> 8 s ^ ?r ^ !-! r>! dem König waren, nicht minder herzlich mit Hurrahrnfen. ^ und Tücherlchwenken bewillkommnet, Ihre Königl. Hoheit die Primen Georg, Friedrich August, Albert und Prinz« eingetrofsen und waren m dem königlichen Zelte abgestiegen. Zur ehrsurchtsvolten Begrils;n»g batten sich daselbst eingetunde»: Kreis- liauvtmann v Koppensels, Oberbürgermeister Dr. Stübel. Stadt niäl. Hol,eiben >emu Mathilde ektiegen. Zur beziehentlich die wichtige bedleuuna sbielen. tn'S A hältnißmaßlg kleinen Zabl von der Rolle druckend bat» Gin- und Rolle, welche sie bet der Maschinen» zu fassen. Mit Ausnahme der ver- Rotatton-inaschinen. welche von A »»legen des Papiere» selbst kvmmandant Generalmajor Larratz mit Platzmajor Hauptnmnn v. Earlowitz und Polizeipräsident -schwauß mit Polizechauptmaiin lVebrhoff v. Holdeiberg. um diese Ehiengüste grnpvlrte sich der Geiammtvorstand der altehrwürdige» Bogenschiitzengelellschast mit de» Herren Dr. Mebncrl und Hvsjinvclier Jälme an der Spitze. Das Gefolge der Königl. Familie bildete» die Herren Oberslallmnner v.Ehrcnslein.OberhosmeiiterP. Watzdorf. KänimcrlierrSahrerv.Sahr. Rittmeister Frhr. v Pküllcr, Hauvtni. Frbr. v. Wagner. Premicrteul». v. d. Decken und Hofdame Freiin v. Gärtner. Unverzüglichst be gaben sich die höchsten und hoben Herrschaften nach kurzer Be grüßung und Vorstellung nach der gegenüber gelegenen Schießlialle, woselbst sich zahlreiche Mitglieder der Bvgenichützcngcftllictiaft »>lt ihren Damen eingeninden hakten. Sogleich ervsfiicte Se. Maj. der König, an dessen Seite jetzt der König!. Kommissar Kammer- Herr v. Me loch erschien, das Rennen auf den Hauplvvgcl. der sich noch in voller Intaktheit drr trefssicherr» Hand des Königs und der König! Familie piäftniirte. He,r Galerie-Inspektor Häni'ch reichte hierbei de» hohen Gästen die Rüstung. Im Ganze» wurden von der Königssanulie drei Rennen mit durchschnittlich guten Diess-Rcsnltnten ans die Vögel abgegeben, und zwar eins ans den Haupt- und zwei ans de» linken Eio-Vogcl. Wie in den Vor- lahrcn ries Herr Prvkiamalor Schösser die einzelnen Rainen der Königssamilie und die der verwandten Häuser ans. Es schossen u. A. der König für den Prinzen Matz die Fahne des Elbvogelk. Prinz Georg für den Prinzen Thomas von Genna den Reichsapfel und Prinz Albert für sich die Friedrich August Inbelseder. Nachdem die hoben Hemchaften sich an Kronenbin und anderen Darbietungen erfrischt und der König und Prinnch Mathilde zwei ans der be- kannten Blnmenbandlnug von H. Pcessel hervorgegangene Pcacht- bougneks, ans 'Nieirvien. r'llpenvcilchen und Orchideen bestellend, von den Dame» Honuwclier Jälme und Knnstgärtneun Pressel freundlichst entgegengenonnnen hatten, rvard ein Rnndgang durch die Zeltstadt nut ihren Sehensiviirdigkeiten angetrclcn. Uebecall bildete das Pnblilum ans beiden Seile» dcs von den hohen Herr schaften herührten Weges nnter begeisterten Hochrufen Spalier. Besichtigt ivardeii pon keni König mit Gefolge: die amerikanische mechanische KnnslausstcUnng von Johann Pani igroßc'Aiierkeniiiing und Pei'all sand hier d-c große astlc'noiniicln'Ul>r> uns das Dhcaker , ^ , der Lilioiitinier. in ivelchem sich die kleine Geiellichail o.IS Dreirad-!'Nachdem sodann die Schädignngen dargeiegt ivcndeii iind. ivelche delorgen. und der Handpressen, sofern mm, diese zu den .Maschinen rechnen ivill, werden Arbeiterinnen an allen übrigen Driickniaschlnen entweder als Einlegerinnen und Punktirerinnen oder als Ansleger- iniicn bcschasliat. und zwar sind sie für diese Maschinen so niient« bebrlich geworven, daß ihre Beseitigung oder auch nur die Be schränkung ihrer Verwendung nur durch eine ticseingreifeiide kost spielige und ganz allmählich vorzunehmende Umgeslattnng der ge- sa»n»len BetricdM'eiie vorzunebmcn sein würde. Ferner werden die Arbeite» in der Bücherstube von Arbeiterinnen verrichtet, und eS haben die Nnmmerir- und Paginirinaichincn. die Perforir- maschinen, Satinirmalzwerke. Kalander-, Hest- und Falzinaichiiien u. a. ni. sowie eine große Zahl sonstiger Hilisinaschincn zu einem großen Tbcil ivetbliche Vedieniliig, nud dies nicht nur, iveil die weibliche Arbeitskraft billiger ist als die männliche, sondern weil die weibliche Gewandtheit in mancherlei Verrichtungen an den Maschinen der männlichen überlegen ist. Diese innige Verbindung oer Frauenarbeit init dem Maschinenbetrieb ist es vornehmlich, welche die Bestimmungen des GesetzciNwinfes tür den Buchdruckerei betrieb so außerordentlich »acytheilig und schädigend erscheine» lassen. Im Einzelnen wird dann aüsacführt, wie durch die Be stimmung, daß Arbeiterinnen in Fabriken nicht in der Nachtzeit von bst -- Uhr Abends bis ü'/» Morgens beschäftigt weiden dürfe», die Zeilungsindnslrie in harter Weise getroffen wird, da die deutsche» Kaiser" deriicher Absicht Druckherstellniig und daS Ferligmachen zrini Versandt der zahl reichen Morgeublälter in der 'Nacht erfolgt. Ferner bedeutet die im 8 l37 vorgesehene Entlassung der Arbeiterinnen am Saunabend und an de» Varabeiide» der Festlage um 5' 2 Uhr RachinittagS für daS Biichdruckgewerdc die Stillsetzung deS ganzen 'Maschinen betriebes: denn ohne Einlegerinnen (Pttiiktirerinnen) und Ans- > legeiliiiic» koniic» sie Majchiiieii nicht laufen. Dazu komm! noch, l dag gerade der Sonnabend für die meiste» Bllchdiuckewien infolge ! ihrer engen Beziehung znm össeiillicben Verkehr, der keine willkur- fticb.e Siilliehnng kennt, die größten 'AibeitSansordernngen billigt > nnd daß ans decen Ziirückweiinng eine weitere ichweie finanzielle Schädigung der Bemebsinhabec l,ervorgcht. Bei einer wiche» Bestimmung wurden d>e Svniilagszelliingen — und es Hansell sich hier »in viele Taineiide — knnilig iilctzk hergestellt »nd eS iviirden den Aiisardellliige». ivelche Künste, Schanstellniigs- und Wftlh- ichaflSgeweib-.' n. s. iv. gerade z» diesen« Dago an die Druckereien stelle» nild stellen müssen, secnerh!» nicht genügt werden können dem Bnchdcuckgeweide auch ans den Bestmimungeii der nächsten Paragraphen envaclnen »lüsien.lverden elngrei'ende Vor fthläge zur Ab- ändeinng dersestn'ii gemacht. — Es will mich hiernach wieder ieiieinen. als od manche Feslfttzuiigen der Gewerbenaveilc an-S stlüc'sicht ans das Prinzip doch dem praktischen Bedürsniß sehr wenig Rechnung irrigen. — An der feierlichen Eilstmlluiig des Gcrlach Denkmals im Barhofe der K. lhierärzllichcn Hoch'chnle zu Peilin am30. d. Rc. 'Miitags und an der Tags daraus slattfindendeii Eenlennarseier der K. thierarzklichen Hochichnle zu Berlin werden tliestnehinen j als Vertreter de-s Sirekwrmins und des Lehrerkollegiums der l ie l »gen kbierär; lli ch e n Hochschule: Herr Landesthft rarzi ! Biedizinalralh Prot. Dr. Siedamgrotzky und Herr Prot Tr. Ellen- derger: als Vcrlreler der ihierärzilichen Vereine Sachsens die Bar- sitzenden derselhen, die Herren Dozent lönngwitz-Tresden. Bezicks- „ . j tlnerarzt Tr. Prictich Leipzig, BezirkSllsterarzk Köiug-Bautzea und Georgäähcn Helrschatten bei Ihren Dcajestäken ^ Bezukslhierarzt Ulilich Ebcnni'tz. Zn der gestern stattgcsnndcnen '' 'Eemcniiacseier derK. Eenlralihierarzneilchnle zu München hat Heir Pros, Dr. Iolme liier die Ginckwilistche des Tircktoriums und des i He>r LcitrerkolleaiimiS der Dresdner tlsieranliichen Fachichnie nberbracht. Hie übencichtcn Glnckwnnichadresien sind in höclstt geschmackvoller Weise von Herrn Lilhogr..ph 2L. Lehmann hier angesertigt und vom Bnchbindermeister Herrn H. M. Geipke mit eleganten Ein banddecken versehen worden. — Der heutigen N'inniner dieicS Blattes liegt ein illnstrirler Prospekt über die „N'ordwesldenlsche Gewerbe- und Industrieaus stellung in Bremen" bei. — Von heute ab befindet sich die Bk a r i cn - A P 0 t h e k e in den im selbe» Hanse Iheib.vcise durch Umbau serliggestelücn neuen Geicdästsräniiien. Die Marienavolhcke ist die älteste in Dresden. Im Jahre 1 l>i7, am 12. Juni, wurde sie nach der sin Ralhsarcbiv bcsindlichcn Uilnnde gegründet, nachdem „der biugernieelicr nnd rahrer und Geßmgsknnstler pradazirlen. Hier wie dort gad'-s ein trcnudlichcs Wort aus königlichem Munde. In Anbetcachl der vvrgeichciiieiien Zeit begad sich der König nninnchr lvieder nach dem Königszelk Narb halb 7 Uhr c>>a!gle inner lautem Jubel der das Konigszelt gedrängt nnilagerndcii Menge und den weit- hindringendcn Klängen der Le>b-G>enadic> Kapelle die Ülbfahrt der Hohen Herrichatken, ivobci die iciienS der Herren Tr. Mehiien und Ho'jnwelier Jahne onSgcbiachlen Hochmie ani den König nnd die Kgl. Familie begeisternde» Widechall sandcn. Während sich der König zunächst nach Streblen und später nach Pillnitz begab, kehrten die Prinz Georg scheu Heiii-Hasteit nach Hoitenvitz nnd Prinz Fried rich Anglist nach dem Palais am Daschenbctgc Zlniick. — Sc. König!. Hoheit Piin; Georg und Familie wohnten vorgeslem dem Gottesdienst in der katholischen Hosksiche bei, bei welchem der neu ernannle Bsichof nnd apvsivtiiche Biear Dr. L. Wahl als solcher seine AnIntiSpicsig! hielt. Ten lKachmittag ver brachte» die Prinz im Schlosse Pillnitz, woselbst um 4 Uhr Familien- und Marsch all tafel slaltiand, — Leipzig, 58. Juli. Ihre König!. Hob. die Prinzen Johann Georg und Plan begaben fick, am Sonntag Nachmittag vom Balniicheii Balmbose mittelst Pertoncnzngö mit ihrem mili- tärsichen Begleiter. Herrn Riliineister Frlir. v. Rcchenstein, nach Böhlen, nni Herrn Kaininerhemi Filicii.». Frieien aus Noethg einen Besuch abziislatteii, lmd kehrlen um lsi Ul» Abends nach hier zurück. — Graf Ehotek. der hiesige k. k. vstcrr.mng. Gesandte, hat einen mehrwöcheiilllchen Urlanb angetretcn. Während seiner Ab wesenheit ist der Lrgativnssekrclär v. Veiies - Läßlasalva mit der Leitung der Geschäfte der Gesandlschas! betraut. — Von der ersten Woche, welche die F e r i e n k 0 l 0 n i st c n verbracht haben, läßt sich »och kein abschließendes Bild geben, doch Heus - - - - lassen die eingehenden Berichte erkennen, daß das üble Wester, .. welches damals gewailel, weder den Lcilern noch den Kinder» die die gesworene ralmanne den Iohanuse Hnssener. apaieker" veranlaßt hierlcldst, wo er sich elnloairt batte, in selbstmSr. den Hals. Der junge, bubiche Mann, an dem allerdings Anzeichen großer Aufregung zu bemerken waren, hatte bl» kurz vor dein Selbstmord noch die Gäste in der Gaststube durch sein vorzügliches Klavierlpiel unterhalten und war dann aus lein Zimmer gegangen. Bald darauf fand der Wlrtb, durch ans dem Zimmer kommendes Röcheln ausnierksai» gemacht, den Unglück lichen, der, mit durchschnittenem Kehlkopf, und lnsolge dessen der Sprache nickt mehr mächtig, in semem Zimmer stand. Sofort her- beigeholte ärztliche Hilfe war bei der furchtbaren Verletzung ohne Er'vlg; der junge Mann starb nach andcrthalbjtiindiaem TodeS- kampse. nachdem er an» Ersuche» des anwesende» PolizrikoinmisiarS noch seinen Namen und als Grund des Selbstmordes Krankoeil auigeschrieven hatte. Ter KonsirniationSschein, den der Verstorbene bei sich geführt, bat den ailgegehcnen Rainen bestätigt. Bo» einer Krankheit wir dagegen a» dem Unglückliche», der übrigens mit Geld reichlich versehen war. äußerlich nichts zu bemerken. — Ein ichwcklicher Unfall bei einer Bergpartie hat dem Lehrer Povve ans Oelsnitz i. V. und seinem Fübrcr Gstrcin allem Anschein nach das Leven gekostet. CS wird hierüber gemeldet: Beim Ausstieg a»i de» Similauii, einen :Nllk> Bieter hoben Berg in den Oetztlialcr Alpen, ist der sächsische Lehrer Poppe stiach einer anderen Meldung ist sein Name Ovvesi mst dem 'Bergführer Peier Pnnl Gstrein ans Gnrgl ln der Nahe des Gipfels mit einer Schneewächte MO Meier lies gegen den Marzellseuwe abgestürzt. Touristische Partien von Siinilami und Rieverjoch, dann Leute ans SchiwlS und Beist suchten wsiwl Hilft zu briiiaen. soliden aber nur einen Bergstock. Man glaubt, daß die Abgestürzien lobt sind, — Ausführlichere Mittlieilnngen enthäit folgender Bericht: Am 2!> Juli stieg der ans Oelsnitz im Vvgtlriide gebürtige '22jah- rige Lehrer Povve mit einem alteren Kollegen von Gnrgl zur Ramvllmtte hmanf: von dort ans begab sich Poppe in Begleitung dos Führers Gstrein ans Gnrgl znm Slmiiann. Briden schlossen sich zwei andere Donriste» mit einem Führer an. Als der Letztere wahrend dG Ansilieas bemerkte, daß Gstrein mit Poppe zu weil »ach links abging, ries er diesen zu, sich schnell nach rechls zn wenden: doch wie das Unglück »hon geschehen: eine ülicr- hängende Schneewand löste sich los und stürzte donnernd in die Tiefe, inst ihr, in eine Schneewolke gehülst, sah man die Ge stalten des Poppe nnd Gstreai in den etwa 8«)0 Meter tiefen Abgrund stürzen. Sogleich uelsten alle Fühier ihre Tour ein, nin die Verunglücklen nnstuniche»; inan vcriiivchte indes: nicht zu ihnen vvrznLtiiigei!, wiewohl nirn ilne Körper von der Höhe deS Berges anS wie zwei schwarze Flecken >al>. Am folgenden Hage, dem 25. d. M., iolsten tunsangceiche BergnUgstungeii getrosten loerden, nin die Abgeirnezien aiiiznsiichen, ivelche ivolii kan>ii noch ein Leben sem dürsten. Der Unglüstssall hat «ns die kaum zwanzig Sclnitte hinter Povve und seinem Führer solgendeii Doaristen eine» lieien Eindrncl geingchk, Ewige der>elben sind iosort in ihre Heinnilh zniiickgekelirl. Der Kollege des verunglückten Lehrers Poppe iß über das traurige Genhick des Letzteren untröstlich nnd wird den Restnngsarbeilen selbst beiwohne». — Vorgestern wenhte de> Mckilarvercin „Prinz Friedrich August" der Haltestelle F ra » ke » st ei n seine von den Frauen nnd :M- gliedern gestiftete neue Fahne unter großer Dheilnahme anderer jamerndschastlicher Vereine, öer kleine Ork war reich beflaggt und veksisiizk. Für die Fahne halten sowohl Se. MajeNät der deutsche Kaiser, wie auch Se. Majestät König Albert und Se. Kgl. Hohe«! Prinz Friedrich Anglist kostbare Nagel und Schleifen gesandt. — In .ft' livv h a 11 i e n bei Wilsdruff feierten die dort gc- ichätzlcn Philipv'tchcn Echelente die seltene Feier der diamantcm» Hochzeit. Am frühen Morgen dieies Tages winde daS Iudelpaai durch den Gelang der Schnlliuder begrüßt. Daraus ühcrbrachie Pastor Tr. Roch nnter herzlicher Aniprachc die Lcgenk- wünsche der Kirchgemeinde und konnte dabei eme^Gabe nicht nur seitens der Gemeinde, sondecn auch ieitcns Sr. Mab'iläl des Königs ilherleiihen. Im Lanze des Tages erichicu auch neben manchen Andere» die Patronin der Kirchgemeinde, Ihre Dnrchinnchl Frau Prinzeß Neuß mit ihren Töchtern, um den lieben Alten ihre freudige Theilnahme zn bezeugen. ante Laune verdorben hat. Jede Stunde, die den Auseniha!! im Freien erlaubte, ist zu Spaziergängen oder sonstige» Bewegungen »lißcrhalv der Znniner benutzt worden. Tie Kinder haben geringe Anfechtungen des HeiinwehS rasch überwunden und sich schnell und mit großem Vergnügen in die neuen Verhältnisse und die ihnen fremde Umgebung eingewöhist. Die giste. reichliche und ankfiiiiesft'iie Eliiährimg hat daS Ihrige dazu gethan. Ueber ihre kleinen Erlebnisse führen die Kinder ei» regelmäßiges das ihren Eltern gewiß recht viel Freude bereiten wird. Wahl der One als Sitz der Soiiiinervflegen und die Wahl der Vorsteher beiderlei GcfthlechlS hat sich als zweckmäßig ergeben. Gar manche Rücksicht ist dabei zn nehme». So war das eine Stunde seftwärlS von Langebrück gelegene Grimberg ursprünglich z>ir eine Mädchentoionie bestimmt, da aber im Gasthofe böhmische Bauhandwciker schlaft», die in der'Nähe eine Fabrik bauen, wurden bare Marienbild, eine dorthin unter Führung des Herrn LchrerS Geißler Knaben geschickt Dieselben, '.'8 an der Zahl, wnlden am vorigen Sonntage von einem Mitgliede des Feste»kolouien-ÄusschusseS besichtigt. Als Schlaftaum dient der geräumige Tanzsaal des trefflichen Iäppelt'- ichen Gasthofs ftrsicknend der 3 Wochen findet selbstredend dort keine Tanznitlsik statt'; die Matratze» und wnstigen Einrichtungs stücke befanden sich in ianberstem Zustande. Tie Luft dort ani Rande der Dresdner Haide >s! von crguickender Starke und hat den Kleinen berests ersichtlich wohlgethan. Es ist dort Selbstvcr- Vstcgllng eingeftihrt, d. h. der Kolonie eine Köchin nistgcgcbcn. welche den Kindern die Nahrung znbcrcitct. Eme wahre Freude war cs. zu bcobachlen. wie glücklich sich die Kindecichaar dort draußen, hinter Gottes freiem Himmel, m Wald nnd Flur fühlte. Mit den Spaziergängen verbindet der Vorstand der Kolonie enien stets dankbar ausgenommenen praktischen Unterricht in der Pflanzen kunde — Den Rückweg nahm der Besucher der Kolonie durch das reizende Thal der Roder nach Liegan zu. Der nach dem Torfe SeifcrSdocz benaiiifte Dhcll des Thals enthält noch manche Erin nerung an seine Glanzzeit unter Gras Brühl vom vorigen Jahr- Kundert: Gedenksteine. Vasen, Urnen, Platten u, s. w. Leider sind die In'chstftcn derselben schwer leserlich: man erkennt aber, daß sic poetischen Inhalts sind. Vielleicht entschließt sich der jetzige Gras Brühl als Gutsbesitzer von Seifersdorf dazu, die Inschriften ans den von seinen Vorfahren geschossenen Kunstwerken zur Freude aller Wanderer wieder lesbar zn mache». — Tie Fest- und Tagesordnung für den !2. Vcrbandslag der HanS- und städtischen G r 11 nd b e l i tze r-V c re i n e Tcntich- lmids, der am 17. 'Anglist in Magdeburg eröffnet wird, ist eme sehr reichhaltige. Am zweiten Sitznngstage. am 1». August, steht die Prostftnkionssmgc zur Bcrathniig. Die Vechandlnngen werden eingeleitet durch einen Vortrag des PolizelmzteS Tr. Eckstein- Leipzig über das Thema: „Ter Staat in der Proslitutionsfragc". Bestchterstattcrsind Baumeister Harlwig-DresLen, Paul Groß-Berlin. — Die neueste Nummer der Tcntichcn Kolo»icckzeit»»g berich tet über die m Köln slattgehablc Gcneralveriammlimg der Tent» chen K 0 l 0 n i a l g e s e l l s ch a s t. 20 neue Mitglieder sind in de» Vorstand gewählt worden. Diese Herren sind »ast iäininftsch Mitglieder niiftrer Parlamente und gehören einem delrächilichen Theil der Eentrnnisfraktion an, wie z. B. von Huene, Prinz Arenbcrg. Fritzen-Lüsseldors. von Grand Ly, Reichsgras von HoenSbroech, Dr. Porsch u. A. Ein einziger Sachse befindet sich unter den Gewählten: eS ist dies Herr ReichStagsabgeordneter Dr. Mehnert. — Im großen Ostragrhege. hinter den Friedhöfen, werden jetzt Arbeiten ansgeführt, zu deren Besichtigung täglich zahlreiche Zu schauer sich emfmden. Derartige Arbeiten werben hier nur ganz selten voraenommen und mit äußerst umfangreichen Instrumenten, die man in weite eiserne Röhren eln.äßt. auSgeführt. Diese Ar beiten — Bohrungen zur Erkennung der Beschaffenheit de- Unter grundes — beziehen sich aus di« proiektlrle große Hasrnanlage rm Ostragehege. Brrschledene Vorarbeiten wurden in dieser Hin sicht bereits rm Laufe dieses Sommer- vorgrnommrn. Z. B- ist das zum Hafen bestimmte Areal abacsteckt worden, ebenso wurden dir Verbindungslinien der Eisenbahn festgestellt. — Betreffs der Gcwcrbegefttznovelle bat der Deutsche Buch drucker-Verein in Leipzig eine Eingabe an oen Reichstag gerichtet, i» welcher der Nachweis geführt wird, daß die Bestimmungen über die Beschäftigung der Arbeiterinnen schwerwiegende Folgen für das Buchdruckers «werbe haben müssen. Abgesehen davon, daß über 16,000 Arbeiterinnen unter die angezogenen Bestimmungen fallen, ist hauptsächlich die Art ihrer Verwendung in den Betrieben. Hallen, 'eine Wohnung in Dresden zn nehmen, mit dem ansdrück liehen Privilegium, „das iii»»ai>dt ennc ander apleke neben hm hie in viinftc Etat anrichlcii noch haben soll". Dies Privilegium wurde vom Herzog Georg zn Sachen in Vollmacht seines VaierS, Herzog Albrecht, am 1. 'April im Jahre 1i!>3 dem Nachfolger Hnsfuers. Laiirenüns Monzer, „der freie» Künste incister", bestä- , tigt. Im Jahre 1057 heirathele die Wiliwe des Besitzers Zacharias HagcbiichI Pecskcr den SevcrcnnS Sanorlns und blieb nunmehr die Apotheke Die AnS-! bis zum Jahre 1880, alio 2M Jahre, in dieftr Familie. In diesem Jahre erwarb sic der jetzige Besitzer Ollo Zielte. Tie Wahrzeichen der Macicnapvlheke hat der Besitzer sich bestrebt, zn erhallen; er überwies das alte gvthische Thor, das keinen Platz beim Umbau finden konnte, dem Zoologischen Garten, wo eS erhallen bleiben wird, während daS Palladium der Marienapotheke, daS alte kost- vortreffliche Marmorarbcit, von Schmutz und Farbe gereinigt nnd mit Rahmen versehen, jetzt in den nen- hergestelltcn. allen Anforderungen der Ncnzeit entsprechenden Ge schäftsräumen icine» Platz gefunden hat. — Ter Zuckerindustrielle Karl Steffen plant, an der Spitze eines Eonsortiiims stehend, die Errichtung einer großen Zuckerrassi- ncrie in A uisia nnd ivllcn den« Vernehmen nach an dem Unter nehme» Bleicdrvder in Berlin, Bming Brothers in London und Hans 'Rothschild in Wien bctheiligt sei». DaS Aktienkapital! der neuen Raifnicrie, die 5000 Mctcr-Ecntiier Rohzucker täg lich verarbeiten will, soll zehn Millionen Mark betragen. AIS Bauplatz ist jenes Griindslück oberhalb Schrcckeiistein. das icinerzcft Herr Triifth in Prag znm Baue einer Zuckerraisinerie vom Fürsten Loblvwitz lauste, abciinals in Aussicht genommen nnd soll, wie man sich i» maßgebenden Kreisen erzählt, Herr Stessen vor Kurzem in Aussig geweien sein und de» Kauf des Grundes bereits abgeschlossen haben. Einem nnncrbiirgtcn Gerüchte zufolge sollen selbst die Pläne für das neue Etablissement schon fertig, pr sogar der Ban selbst vergeben sein. — Ter Ban der M ü g l i tz t h a l b a h n macht große Fortschritte. In den letzten Tagen ist auch der letzte Theil des Mügcliicr StcstionsgcbäudcS Mstflügel) gehoben worden. Im Ostfiügcl wird die Post eingerichtet, während in den Mittelbau nnd in den West- slügel die Lokale für den Eisenbahndicnst und die Wartezimmer kommen. Tie Bauzüge, welche ab Bahnhof Mügeln KieS, Schwellen und Schienen znm Oberbau fahren, verkehren seit einigen Tagen bereits bis Bahnhoi Weesenstein. In den nächsten Tagen werden sie ans den scrliggeslclltcn Geleiten über Weesenstein hinaustahren. 'Nicht weniger als ftcbS Brücken anS Eisenkvnslruktion sind bis Weesenstein über die Muglitz nothwendig gewesen. Unweit des GaslhoseS zu Köttewitz wirb ein Haltepunkt errichtet. In Weesen stein wird von eine,» Dresdner Besitzer ci» BahnhosS-Holel errichtet. — In der Nacht vom Sonnabend znm Sonntag ist in Lenbsdors bei AilgnstnSbnrg der 70 Jahre alte GntSauszüglcr Wctzig unweit seiner Wohnung durch Schläge von unbekannter Hand ermordet worden Bei dem Ermordeten werden die Geldtasche, ei» Ring nnd die Uhr vermißt. Des Näheren wird uns hierüber bcrichlet: Tic schauerliche Blnl- that in Lenbsdors hat alle Gemüther in Aufregung versetzt. Am Freitag Abend verkehrte in Ulcktg's Restauration in Leubs dorf der 78jährige GutsauSzüglcr Wctzig noch bis halb 12 Uhr im Kreise von Bekannten. Gegen Mitternacht verließ er da- Lokal, um den Heimweg amulreten, kam aber nicht nach Hause. Am anderen Morgen vermißte man den beinah 80jährigen und konnte sich daS Ausbleiben nicht erklären, »ermntbete aber, daß dem Alten eine Schwäche zugestoßen sei. Die sofort anaestellten Nachforschungen brachten einen Raubmord an'S Tageslicht. Un weit von seinem Gedöst fand man den GretS abseits vom Wege auf dem Gesicht liegend, der Kops zeigte eine stark blutende Wunde. Bei näherer Untersuchung fand man, daß der Tod schon «lngetreten sei. Neben der Leiche fand man einen großen Knüppel, der offen bar dem Mörder al- Mordwcrkzeug gedient hatte. Bet dem Tobten fehlte die Uhr; ob ihm ionst noch etwa- abgenommen worden tu. konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden, da man noch nicht genau wußte, was er bet sich hatte. Der Too ist her- beigcführt worden durch Einschlagen der Hirnschale. Die sofort angestellten eifrigen polizeilichen Recherchen sind bis jetzt leider ohne Erfolg geblieben nnd haben noch nicht das Geringste über die Persönlichkeit des mutbmaßlichen Mörders ergeben. — Ueber den grausigen Selbstm 0 rd eines LebrerS von Kleinzschocher wird anS Wittenberg berichtet: Es dnrchschnttt sich der Lehrer L. aus Kleinzschocher bei Leipzig im Gasthos „Znm Tancssieschlchke. Deutsches fficich. Kaiser Wilhelm tras am Montag um halb 1 Uhr Mittags wohlbehalten m Wilhelmshaven ein. Tic „Sauet Iohanner Zeitung" erfährt aus guter Quelle, in Arheitcikrciieii seien Verhandlungen im Gange, säliimiliche deutsche» Aiveiftivereine »ach englischem Muster zu gestalten und unlcr eine Eentiallciiliiig rn stellen. Ein angesehener Kaufmann in Hamburg wurde ans Regulsiliim der Berliner Staatsanwaltschaft daftws! verhaftet, weil er sin Ver darbt stellt, gestohlenes Gut. namciillich Weine, Lignenrc u. i. w. verkauft rn haben. Tie Diebstähle sollen in cinein Berliner Schloß zur Aussülming gekommen nnd der dortige Kellermeister deshalb ebenfalls zur Unterinchnng gezogen worden lein. Die Waarcu wurden nach Hamburg geschickt und dort verkauft. Ein »ns dem Jahre >882. nnd zwar ans dem Eiscnbaliiibau Erlnrl-Ritlchenhauft» herrührendcr Prozeß ist endlich ensichiedcil. An der Golhaifthcn Grenze liegt ein Gasthaus, „Struth" gemrimk, in dessen Wohnzimmer bei dem Elscnbahnhan ein Sprcngslück flog, das dem Wirthc die linke Hand zerschmetterte. Die gegen den preußiirhcn Eilenhahnsiskns als Bauherrn angestrengte Enlschädi- gungsklagc war erfolgreich; dem Wirst) wu-de jüngst die Eiitschlr- dignngsinmme in Höhe von 10,000 Mk. ansgczahil. Ter bei dem Unglücksfall auf dem KniiiinerSdvrfer Schießplatz schwer vcrivnndctc Leutnant zur See Graf von Monts ist schnell ans den Weg zur Besserung gelangt; allerdings werden Monate vergeben, bis der Olsizicr wieder ganz hergestellt ist und auch noch viele Wochen hindurch wird er an das Bett gefesselt bleiben. Ucdcr das Befinden der verunglückten Mannschaften wird berichtet, daß cs auch bei den ichwervcrwnndcten 4 Mann zufriedenstellend iß. Bei dem Hauvlmann Ionrdan nnd einem verletzten Artilleristen ist außer den sonstigen Verletzungen auch eine Tronnnelfellzerrkißlnig festgestellt worden. Dem tzsanplinaim Ionrdan geht es, ebenso wie dem Grafen Monts befriedigend. Am Sonntag früh sind auf dem Bahnhof von Speyer I? Wagen eines Güterznges entgleist. Einige Wagen wurden voll ständig zerschmettert, andere aufeinander geschoben. Menschen sind glücklicheuvciie nicht rn Schaden gekommen. SämmtlicheS Balm- perft'iial ist mit dem Aufräumen beschäftigt. Die Ursache des Un glücks ist ilnbekaiint. Der Pvsidampser „Frcya". zwischen Hamburg und Helgoland fahrend, erlitt am Freitag, als er elbabwärts ging, Radichaiiscl- havarie. 210 Passagiere wurden durch den Lampser „Brunshausen" zurück nach Hamburg gebracht. Die Eguivage des Prinzrcgcnten von Bayern kollidirte am Sonntag 'Abend in der Münchener Vorstadt Neuhauicii mit der zwischen München und Nyinphenburg verkehrenden Dampflram- bahn. Ter Prinzregent wurde aus dem Wagen geschleudert, blieb jedoch vollständig nnverletzl; der mit ans dem Wagen gestürzte 'Adjutant wurde leicht verletzt. Ter Wirkliche Geheime OberrcgiernngSrath, Regierungspräsi dent vvn Wnrmb, der frühere Polizeipräsident von Berlin, ist in Wiesbaden gestorben. Von dem Lolallomitec in Köln wurden dem Ccntralkomitcc zur „Errichtung eines Nation,ildenkmalS für den Fürsten von Bis- mark in der Reichshauptstadt" als erste Rate 10,000 Mk. überwiesen. Die vielhciprochciic Aushebung des Wclftnfvnds toll zu den nächsten gesetzgeberischen Vorschlägen dcS preußischen Slaatsmim- steriums gehöicn. 'Nach der „Tügl. Rundschau" ist eS dcr Wmi'ch de» Ministerpräsidenten v. Cnprlvi. den Antrag auf Fortfall des Fonds von einer Denkschrift begleiten zu lassen^ worin im Allge- " cke! ' ' meinen dargclegt werde, welchen Zwecken das Kapital diente, wie es verzinst wurde, nnd welchen Veränderungen derZllestand in den einzelnen Jahren unterlag. ^ - fand und befindet sich in t preußischen stiiinisterni-äkitzpi Die Berwaltung des WelfenfondS bc> , . den Händen des Reichskanzlers als des Ministerpräsidenten, dessen Bestimmungen laut Gesetz der Beurtheilung sowohl deS Landtags wie der Oberrechnungs- kammer sich entzogen. Bel der jetzigen Politik ist nun. wie cs heißt, kein Anlaß vorhanden, den Fonds fortbestehen zu lassen, wen sowohl die Staatspolizei wie die offiziöse Press« nach wesent lich anderen Grundsätzen achandhabt werden und die Fortdauer der Verwaltung des Kapitals durch den leitenden Minister ist für den selben eine Last geworden, die er von sich abruwenden bestrebt ist. Ausschlüsse über daS bisherige Schicksal des WelfenfondS im Allge meinen werden an maßgebender Stelle, wie eS heißt, für wiiii- schenSwerlh erachtet, um hier »nd da festgewurzelten Vorstellungen über mißbräuchliche Verwendung der Zinsen zu begegnen, eine Aussprache über die bisherige Verwaltung würde also nachträglich tigung des Staatssekretärs des Auswärtige» gestellt, und von dleiem wurde der Fonds an den jetzigen Kanzler abgegeben. Die weitere Regelung dieser ganzen Angelegenheit nimmt nunmehr der
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