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Dresdner Nachrichten : 29.09.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189009297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900929
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-09
- Tag1890-09-29
- Monat1890-09
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.09.1890
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kaurnitz. ,1) Ist e» erlaubt, > dl« Lebrnvurst machen, oder gehört fälschuna? 2) Malten die Ms.Sik wenn dies Nell icht Alle» »»Ab., Kloster! aüch'^r ^^nnaSmm/lfiilschuna f 2) Erhalte» die sächs. Nclchs- vostbramten auch die vom Hobe» Landtag bewilligte Zulage bis 8IL0 Mb?" — 1) Stein I 2) Die Jünger Stephans bekommen die Zulage nuS den, SteichSi'äckrl., » « Aohltt> iitigkeii - fest. .Zum Vesten der lieber- schwemmten im Groben Garten , so lautete daS Billet. Ick habe beute Nachmittag -- Gesucht beinah sünf Stunden, — Doch Ueber- ichweinnite Hab' ich nicht — Im „vnrnä iarrtin" gefunden. — D'rum wäre eS wohl angebracht, — DaS Comitee zu bitten. — Das; nian das Geld an Die vertheilt, — Die an der Elbe litten. — Tenn wer im Groben G ute» wohnt, — Blieb von der hohen Fluch verschont." — -j- — Wenn Ihr bei Antan'S sitzt beim Becker, — Dann seid Ihr echte Silbensiecher; — Siebt man in Wem Wein Euch schlemme», — Danndenkt Jhrnicht an'ö Ueberschwemmen. — Tbnt lieber aus den vollen Säckel — Und schleppt nu hin zu Zichackel I .*. Baule -Klub. «Wenn im Wendischen Schafkopsspielen der Eichel-Ober und der Grün-Liber ans das erste Anssvielen zu gegeben werden müssen und sonnt die Spieler leinen Stich weiter bekommen und nur die anderen Blätter der anderen Partei zugeben müssen, isi dieses Spiel sür Schwarz zu bezahlen?" — Natürlich. »*» H. L. «Ich Hobe bei der Kreditbank für Grundbesitz und Gewerbe. Krcuzstr. 5, Dresden, eine gröbere Snmnie Geld gegen Benins»«» eingcrahlt. Ist diese Bank sicher und gefahrlos?" - Dieses Institut ist schon zu Oestrrcm als solid bezeichne« worden. »*» F. A., Freibcrg. «Wo giebt cs eine össcntliche An. stalt, in welche eine bejahrte, schwachsinnige Perlon zu guter Ber vsleaung in Pension gegeben werden kann ?" — In Frciberg giebt rS. soviel »ns bekannt ist, auch Allersoersorganstalle» Wenn nnter dem Schwachsinn der beweisenden Person nicht etwa Blödsinn oder Geisteskrankheit zu verstehen ist, io kann daö LandeShoipilal in HubcrtnSbnrg erster oder zweiter Abthcilung in Frage kommen. Wenden Sie sich nur an den Sladtrnth zu Freibeig, der wird Ihnen nähere Auskunft geben und auch eventuell die Aufnahme vermitteln. »*» Steuerzahler. .Kann der Rath zu Dresden sür jede Mahnzufertianng eine Gebühr von 50 Pfennigen erbebe» ? GS kann doch Jedem passiren, das; er einmal übersieht, die eine oder die »»de>e Steuer rechtzeitig zu berichtigen, und würde eS doch völlig genügen, dem Lauungen per Post eine Mahnung zusammen zu lassen i d>eS würde 5 Pfg. Porto vcmrsachcn. Nur daö Formular und die dam t verbundene Mühewaltung könne» doch nnmöglich 45 Pfg. als gerechte Gegenleistung berechnet werden?" — Ist durch aercgeltcsMnhirvcrfnbre» begründe!; iricbcn Sie i»» Erlaß nach! »*» Fremder. .1) Ist d«e IntheiUchc »nd die resormirte Schul,»rlagc dieselbe, und >vic hoch ist diele bei beiden? 2) Giebt eS außer dieser und der Einkmimicnsiener noch eine andere Steuer in Dresden?" — 1) Die Höhe ist ein »nd dieselbe: abgesehen von gewissen Ermäßigungen, sind jetzt von je 100 Mk. Gnrnowcrth 15 n»d von jeder Mari Miekhzlns 5 Psg. jährlich zu entrichieii. 2) Ja, die MielhzinS- und die Kirchen-Anlage. und zwar von je 100 Mk. Grundwerth «! hcz. 4'/-.- und von jeder Bcark MlethzinS 2 bcz. 2'.'-' Pfennig jährlich. »"»ist-H. Wald heim. „Sind ans Böhmen bezogene Nachtigallen in Sachsen alljährlich zu versteuern lähniich der Hnndeilenc't). nnd wie hoch ist die Steuer?" — Ja, 12 Mk. jähr lich lt. Ministcrial-Verordnnna vom I. Tczbr. 61. »"^Helene Pi... „Ich hatte einst <vor langer Zeit) eine erste Liebe: Las ist wohl rinn nichts Außergewöhnliches, vielleicht auch TaS nicht, daß sich unser heimliches Berlöbniß nach etwa t'/r Jahren löste. Den Bruch führte ein Brief herbei, den ich ihm am 7. August 1885, von Eile, Nickt getrieben, schrieb. Ich schickte il»n damals seine Briese (Geschenke ianschlen wir nie ans) a mit der Bitte, die »leinigcn zu rctonriiiren. Das geschah indes; ^ »*. 2kjähr. A L. «Vis zu welchen« Alter sind Kinder lmpfpsiich' ligs Mein Sohn war im Januar d. I. 14 Jahre und verlieb diese Ostern die Volksschule, jetzt befindet sich derselbe in einem Seminar. Da dezpelbe wegen einer skrophulösen Obren« nock nicht gelmpzc werde» durfte, jedoch jede» Jahr ein BesrelungSattrst vom Impfen einreicken mußte, so kam .. „ - sie nicht nnd ich legte keinen allzu großen Werth daraus, obzwar ich diese.Handlungsweise nicht gerade ehrenhaft fand. Heule freilich liegt mir daran, die Briefe znrückznhahen, wenigstens aber die Versicherung zu erhallen, daß sic vernichtet sind. Ich siche Habe vor meiner Berheualhnng. auch ec hat sich schon langst wieder verlobt, ich kenne seine Braut lehr gut. Eine vielleicht falsche Scham hält mich ab, meinem Bräutigam davon, was mir beute als ein Kinde,spie! erscheint, zu beichten, nnd doch würde am Ende linier Gluck getrübt, wenn Jener ehrlos genug sein könnte, von Liesen Briest» zu sprechen. Bache mir, hilf mir. Soll ich mich schriftlich a» ihn wenden »nd ihn zur Herausgabe der Briese nassordcr»? Soll rch'S mündlich thnn? Weißt Tn einen anderen Weg? Vielleicht schickte er sie selbst, wenn Tn diese Zeilen ab- zndrncke» die Güte haltest." — An Ihrer Stelle würde ich mit der Rncksordcrniig der Briese eine männliche Vertrauensperivn bc auftragen. Aus jeden Fall aber ist cs Ihre Pflicht, Ihrem Ver lobten bon der früheren Beziehung, selbst wenn diese unter die Rubrik der Kindereien und Juaeirdlhorheite» gehört, wahrlieils- gctreu Millhcünng zu machen. Solche Geheimnisse darf ein Weib bor dem Erwählten ihres Herzens nicht haben. »"» M a r g. K n in m c r. „Wir gehen in die Tanzstunde, in drei Wochen soll der Anslerircball slattfindcn. Würdest Tu nicht so freundlich sein und nirs ein kleines, Lazri gecinncles Theaterstück oder einen lancieren komischen Vortrag Vorschlägen und sagen, woher wir den Text beziehen können." — Wenn ich nicht weiß, ftir wicvn l Mädchen oder Perionen Sie ein Theaterstück brauchen, kann ick, Ihnen keines cmpsehlcn. Wenden Sie sich nnter näheien Angaben an eine lsthcalerbnchhandlung oder gnle Leihbibliothek, elw.i-Nii die Pachinann'iche, Scesiiaße. Vielleicht paßt süe Sic das Stück: „Zehn Mädchen und kein Nian»!" »*» Zcisig 's Sta m intisch, Penig. „Hier kam die Rede ans Las uns Allen sehr lieb »nd wertlic Hoflheatcr, cs giebt lehr verschieden Ansichten, wieviel wohl bei ansvcrkanslem Ha»S Per sonen darinnen Platz finden?" — In Altstadt ca. 1500. .*« G. Neppe, Görlitz. „Hier hat Jemand eine Ersindniig gemacht, die darin besteht, einen Tramwah mittelst coinprimirlcr Luft soriznbcwegcn. Das Modell ist einigermaßen vom Ersindee fertig gestellt und sucht derselbe einen Theilhaber zur Ausiührnng seines Projekles. Wie und ans welche Weise ist ein solcher zu erlangen? Jni'crale batik» nicht den gewünschten Erfolg." — Zn der.,!. Ezperstirciilcir finden sich mir sehr schwer zahlnngswillige Tbcilnehmer: die koinprimirlc Lust könnte leicht auch den Geld beutel entleeren. H. n. G. „In der Nackt vom Ist. znm 20. d. M. Nachts "/r2 Uhr wurden wir zufällig Zeuge, wie eine z»m Besten der Ueberschwcminteii ausgestellte Sammelbüchse Lurch eine einzelne Perlon gebrrt wurde. Ans unser Befragen, mit welchem Rechte er die Büchte mitten in der Nacht und ohne Aussicht leere, erhielte» wir die Antwort: „Hierzu bin üb bcanflrnat nnd bürgt mein guter Name, daß nichts wegkoinint." Hieran anschließend er laube» wir zu fragen: Darf eine derartige Sammelbüchse von einer einzelnen Perlon geleert werden ? Hat dieses Leeren zur Nacht- oder Tageszeit zn geschehen?" - Bei allem Respekt vor der Ehrcnhaslinkcit des Lcercrs ist sein Gebähten Loch nicht ganz corrcrt gewesen. »*» Dixi. „Neulich verstarb hier ein alleinstehender Gärlncr ohne großes Vermögen und die Leichenfrau meldete sein Begräb nis! an. Beim Begräbnis; fiel den Anwesenden das blühende Aus sehen de? Verstorbenen ans nnd Einer derselben wollte bemerken, daß derselbe ncch mit den Livpcn rucke. Der Sarg wurde minmebr wohl in das Grab gesenkt, der Sargdeckel jedoch gelüstet, damit der ev. Schcinlodte bcim Erwachen Nachts Gelegenheit hätte, ans der Grube heransznlletler». Der Verstorbene bat also nun die kalte Nacht nur »nt einem Hemde bekleidet im vsseiicn Sarge resp. Grabe zugebrackt »nd wurde, da er am nächsten Morgen noch dalng, einfach begraben. In unserem Orte wohne» zwei Aerzte, ohne baß Eurer derselben zn diesem Fall gcrusen wurde und das Alle? eine Wagenstunde bon Dresden im Jahre des Heils 1890!" — Die Sache liingt etivns märchenhaft und scheint nm so vcr- dächtiger, als Ihr »icht einmal Euren Namen zu nennen wagt. »*» M Le. „In einer Gesellschaft gerlcth ich neulich mit einem Herrn, der sich' sehr klug dünkt, über da? Wort „Polier" in Streit. Betreffender Herr behauptete, der Name Polier werde bei den Maurern und Zimnicrlcnün dem Obergcsellcn deshalb belge- Icgl, weil dieser an das Werkstück die letzte Hand z» legen, ihm gleichsam die Polilur zu geben habe. Ich kann mich mit dieier Begründung »übt befreunden »nd babc die Ansicht, daß der Name Polier, auch „Valier", eigentlich Parlier, Sprecher, bedeutet, da der Mann doch auk dem Barre die Arbeit anordnet, also in der Hauptsache zu den Leuten zu sprechen hat. Wer hat 8,'echt?" — Sic haben recht. Der „Polier" stammt von „Parlier" ab, bei den alten Bnnhütlen der Vertreter des Meisters, d. i. der „Sprecher" für letzteren. Strei klopf. „Mich beim Trottolrtegen der Wirt Alles bezahlen, was es kostet's" — Allerdings. Der Hauswirt, bekommt vom Rath, welcher die Trottoirlegnna aussiihrcn läßt, eine Rechnung. ranrheit ärztliches . . eS mir deshalb befremdend vor, datz ich dieser Tage vom Stadt- rath aufaefordert wurde: entweder impfen oder ein Attest. BI» ich fernerhin nun noch gezwungen, da niein Sobn daS 14. Leben»- ahr überschritten hat, — Jal ' > nun noch gezwungen, va nietn Sobn das 14. Leben». Illen hat. dein stadträthlichenVerlangen nachznkoinnien k" . 1e Jmpfpflicht reicht bis zum Auibörcn de» Besuch» einer dieselbe bedingenden Lehranstalt, wohin da» Seminar gehört. Durch da» Lebensalter «vird diese Pflicht nicht begrenzt. Schwester Lustig. „Tuet' an s Licht heut', lieber m Donkel, Um Dich frcnndllchst zu Kuchen! Sondem tel auch gut nnd so wilde!) Zu verschaffen mir'nen Neffen I Onkel, gelt, wirst mick nicht äffen? Mach' «a Ansprüch' weiter nicht. AIS... ein ehrliche» Gesicht! Aeußres AuSseh'n richtet sich Nach dem Innern sicherlich! Wie »vir denken, wie wir lieben. Steht unö im Gesicht geschrieben. In den Augen treu und bieder, Spiegelt sich die Seele «vidcr. Elncö aber, »ins gestehen, Hätt' ich noch sehr gem gesehen! Daß (n» mag'» auch komisch klingen), Daß der Nesse könnte singen! Erstlich, böse Menscken haben Sanglich, sagt man, keine Gaben! Also wür's schon Grund genug! Doeb bi» ich nun mal im Zug. WaS mich drückt, Dir vorzulingcn; Trum will ich Dir weiter lagen: Zank nnd Streit kvmmt, Hand anf'S Herz, Einmal vor doch allcrwartS! War ick bös nun, hält' mal Grillen, Würde meine» Zorn es stille». Sana' er: Bist wie eine Blnin'! Onlcl. daS macht' gleich mich stumm! Müßt' mich doch gewaltig schämen. Künftighin in Acht mich nehmen! Sieh, so könnt' mit seinem Singen Frieden er gar bald erringen! Doch vom Singen der Gebrauch Hätte setzt noch Zeit ja auch! Vorläufig kommt in Betracht, Daß das Singen heiler macht! Und daß dcc, der dieses kann, Weil er's kann, ein guter Mann! Nesse», noch möcht' ich ersuchen, Ack verschont mich mit Versuche»! Die verbitterten mein Leben! „Singe, wem Gesang gegeben", Und wer's nicht kann... Hali den Mund. Tlm' znm Schlüsse ich Euch knnd!" — 1' — Ein mir bcsrcundet Ehepaar — Sang miteinander manches Jahr. Gab es nun einmal Sttcit nnd Zank, Hat cr'S vcrlucht dann mit Gesang, Ruh' und Frieden beiznstellen Und zn glätten Zorncsivelten. Doch weil Baß er, nicht Tenor, Warf die Gattin iinn stets vor. Sein Gesang sei nicht weit her. Er sei ein... alter Brnmmebär! »"» E. E r n sb „Mein Vater ist Maurer; selbiger zog sich bei Ausübung seines Berufes im Jahre 1889 einen zweifachen Bruch der Bauchiictzhant zu. Mein Vater steht jetzt »n 63. Lebensjahre und macht selbiges Leide» meinem Vater sehr viel zu schasse», sodnß er Tage und Wochen lang nicht auf Arbeit gehen kann. Meiner Meinung zählt ein derartiger Unglückssall doch eben so gut wie iedcr andere Unfall unter die Thäligkeit der UnsallbcrnfS- nenoiscnsckiast. Für jeden geringfügigen Unsall zahlt man Ent ichädignng, z. B. bei Verlust eines FingergliedeS. Welche Schrille hat man zn thnn, um meinem Vater die Wohlthat der segens reichen Einrichlimg der Unsallbcrnfsgenossenschast zn Gute kommen zu lassen?" — Aiick für die durch einen Lcistcnbruch entstandene Vcrnnndeuing der Erwerbsfähigkeil steht dem Bettosicncn Anspruch ans Entschädigung auf Grund des Unsallversichernngsgesetzes zn. In neuerer Zeit werden anssällig oft derartige Ansprüche angcinel- det nnd daher dürste es vielleicht am Platze sein, besonders darauf hiiiznweiscn, daß das Ncühsversichenmgsamt in enier RelurScnt- scheidung ausdrricklieb ansgespracben hat, cs scheine geboten, gerade in Lcillenbrnchsällen die Beweispslicht der Arbeiter kür die Grund lage ilner Entichädigiingsaniprüchc streng zu betonen und unter allen Umständen hierfür den den angeblichen Unfall ergebenden Hergang und Zniammenhang eine deni vollen, zwingenden Nach weis sich möglichst nähernde Hänfling von Wahischcinlichkeitsnin- ständcn zu verlangen. (Entscheidung vom 15. November 1887 Nr. 466.1 Die Entschädigungsansprüche sind bei dem Vorstände der Bernssgcnossenschaft welcher ber Betrieb nngchörte, in dem sich der Unsall ereignete, anziinielden. Ist sür den Betrieb von einer Ge iiosscnschaft ein Milgliedschein nicht erthcilt worden, so hat die An Meldung bei der unteren Verwaltungsbehörde, in deren Bezirk der Betrieb belegen ist, zu erfolgen. Im vorliegende» Falle hat dem Anscheine nach die Anmeldung bei dem VorNande der Sächsischen Baiigewcrks-Bernssacnvsscnschäfi, Drcsdcn-N., Mclauchthonstraße 18, zn geschehen. »"» stk aun> a n n, Geringswalde. „Ist die LandcSanstalt in Huberlnsblirg bercchligk, den Nachlaß resp. Vermögen der bei derselben unlergelnachten Leute sür sich zn beanspruchen, obwohl zwei Nesse» als Erben eingesetzt sind?" — 8 2057 nnd folgende des bürgerlichen Gesetzbuches giebt Ihnen Ausschluß über die Erbfolge der Lnndes-Versvrgnngs- nnd Heilanstalten im Allgemeinen. Ta aber in Hiiberlnebmg sich verschiedene Anstalten befinden, die nicht alle die gleiche Erbfolge besitzen, wie z. A. das ans einer Stiftung beruhende Landes-Hospital, io könnte Ihre Frage ohne nähere An gabe der Person und d-r AnstallSablhcilung, in welcher sich der selbe befunden hat, überhaupt nicht beantwortet werden. Uebri- gens kan» die AnskallSdiiekiion »icht willlürlich handeln, sondern in»k sich lediglich nach den einüblagenden geütziichen Bestimmungen richten, dieselbe winde Ihnen darnach jedensalls soson die gewünscht richtige Anslnntt geben. Wenden Sie sich deshalb dorthin. T'» Lernbegieriges Mädchen. „Kannst Tu mir nicht in Dresden ein Institut nennen, ähnlich dem Mnrthaheim in Piena, wo junge tonstrinirle Mädchen eine praktische einsache Erzieh ung eihatten. welche doch sür ein Mädchen daS Beste ist iiir'S ganze Leben. In Pirna. Bautzen und in dcr Diakonissenaiislatt in Dres den ist Alles bcictzi." — Bevor ich nicht weiß, welche Mittel zur Ausbildung vorhanden sind, vermag ich nicht zu raihcn. Aehnstche Anilalien wie das Matthaiieini nittcrhält wohl die Innere Misiivn. Auch daS neue Mädchenheim (Reg.-Ralh V. Böhmer» ist zu cm- piehlen. Eine Tienstbotenichule haben wir biervrlS lcidernoch nicht. E- W. „A. erzählt: „Ein Handivciksbnrsche kvmmt zu einem Schnhiiiacheeineisier und verlangt ein BE neue Stieseln. Er leloiiiint dieselben für den Preis von 13 Mk., giebt aber die Seinigcn (attcn) mit alS Zahlung an und nämlich für 50 Psg. Ter Handwcrksbnrsche bezahlt seine Schuld mit einem 50-Mark- ichcine. Ter Schlibmachcrineisier kann daraus nicht wicdergcben und geht znm Nachbar O. und läßt sich däielbst den 50-Markichein wechseln. Tee Schiikniiachcrmeistcr kommi retour, giebt dem Hand- werksbiirühr» die neuen Stieseln und 37Mk. 50P;g. Jetzt kommt der Nachbar L. wieder nnd sagt: der 50'Markichein sei salich, er veilangt s.in Geld dafür. Was hat der Schnhinachcrmcistcr eingc- büßt ? stl. bchaiivlel mir 50 Mark. B. dagegen 50 Mk. nnd die neuen Slicieln E. allerdings nur 49,50 Mk.. da er (Schnhmachcr- meistei) die allen Slicieln im Welche von 50 Pfg. angenommen hat »nd selbig? noch besitzt Oomit immer noch 50 Psg. dcibci verdient hat!) Bille, wer hat Recht?" — Alte Geschichte. Der Schuh macher hak 50 Mk. ringcbüßt. Sst H aarvcriiä » diaer. Die empfohlene Abwaschung dcS Kopses mit lauwarmem Wasser nnd Seist (das öfteres Verschnei de» vorihcilhait ist, ist ja eine Jedermann längst bekannte Sache) dürste wohl das tlebcl weit mehr verschlimmern, als heben. Bei dem Vergleich des Kopses mit der Wiest fehlt eben die Hauptsache: der Dünger. Eine wirklich vorzügliche Tinktur, wovor er wnndcr- lieher Weise warnt, ist ehe» der beste Dünger. Säinmiliche sich äußernde ivissemchastliche und medizinische Werke, sowie die ver schiedenste» ärztlichen l»,ehr oder minder gntcni Rcccpic decken sich ausnahmslos mit dem Name» Tinktur, und wird eine solche, wenn in vorzüglicher Weise bereitet, wie die Erfahrung bestätigt, stets allen voran, die besten Erfolge erzielen." — Ans todlcm Felsen wächst ni»»ne»nchr Getreide. Ebenso ist cS mit dem Kopie, dessen Hank nnsrncktbar geworden ist. Da Hilst keine Waschung, keine Tinktur, da Hilst blvs eine . . . Perrücke. A b. G. Giebt es in Dresden ein Gesetz, wodurch ein Hnnowirth gezwungen werden kann, allzu defekte Treppenstufen ccmeiitircn zn lassen?" — Tcr Hmiswirth kann bestraft und schaden ersatzpflichtig werden, wenn durch gefährliche Defekte in seinem Hanse Unglücksfällc Vorkommen. «,*» A l t. A b. „Wann wird die J-Siraße von Dresden nach Striesen osphattirt werden, damit die jungen Damen der Schupp nnd Nicrih'schcn Eiignellenfahrik die Krenzvolla besser sludircn können Abends wenn sie nach Hanse gehen ?" — Soll sofort ge schehen und die Tanzfläche auch noch von Zeit zu Zeit mit Wachs gehöhnt werden. »*<- Fritz Schulz e. „Welcher Preis wurde von der Bau bank ftir das Roch'srbc Haus am Attmarkt geboten?" - 500,000 Mk. Ten Herren Besitzer» war das HauS aber überbauptliiicht seil. A. Koch. Nürnberg. „Giebt cS in Dresden einen Verschöntrnnasvcrcin. welcher daraus hinwirkt, daß dcrZerstönmas- wnth im Eiolhal bez. der Stcingewinnnng Einhalt gethan wird? Bitte, wirken Sie dabin, daß die sächsische Schwel» wenlaflen» nicht Wetter entstellt wird." — Soviel mir bekannt, ist aller Stein« bruch tm Elbcthale neuerdings verboten. Protn». DürrrvhrSdorf. Jbnen zurMltthellung, da» rlekirische Wimdlaternrn, Handlampen rc.t» der Klempnerei von Alpin Düthe. Dresden, an der Mauer Nr. K. angefertigt werden nno zu haben sind. »*« Iohannvorstadt. „Die fortgesetzte Tolkewitzerstrabe kann man bei später Abendstunde nicht begehen. Nicki eine Laterne brennt. Man schein« vergessen zn haben, die Gasrohre zu legen, wie auch die» hinsichtlich der Wasserleitung der Fall ist. Und doch ist aus dieser Straße Licht unbedingt nvthwendig: die anlie- aendrn Felder welen genügende Gelegenheit, das Leben der Passanten zu gefährden. Jeder Hausbesitzer hat die Pflicht, von eintretcnder Dunkelheit ab die Treppen zu beleuchten." — Es werden soeben Petrolcuinlaternen gesetzt! O.. aus dem hinterste» Theile von Hinterpommern. G. K in Gelena». Hoeie in Cbemnitz-Gablenz. Gcv in Goppel», Ab. in Wnltersdors bei Zittau, W. in Herrnhut und ein „Zittauer". „Sie brachten eine die Aufhebung des Cbansseegeldes betreffende Berichtigung, die aber irrig «st, denn nur das Wegegeld der Königlichen Straßen ist ansgchvben worden, und jede Gemeinde bat das Recht, unter Beachiung anttöhauptmannichastlicher Vor schriften Chaussee-, Wege- oder Brückengeld zn erheben, was z. B. auch benie noch a» der Kohlenstraße bei Hänichen b. Possendors, an der Zschovmibrücke bei Harrasiprnng und vielen anderen Orlen der Fall ist " — Die Frage bezog sich allerdings a»f den Ans« hebunasternii» deS EhnussecaeldeS ans fiskalischen Straßen. Mit Qnalschbeschnldignng thuit Du dem Schnürte weh und bnu'st zn seinem Herzen Dir kelnesweas Ehanssec I Alex. H. „Kannst Du mir den Stamm des WorleS ..eil'" nnd dessen reinwörtliche Bedeutung bekannt gebe»? Das Wart selbst ist mir unklar geblieben, trotzdem ich ja sonst nicht ans den Kopf gefallen bin." — ttit ist die im Handel gebräuchliche Abkürzung durch die Anfangsbuchstaben von cor>t. insurnuee, ttc-igitt (englisch), d. h. der Verkäufer hat die Kosten der Verlndnng und Versicherung, sowie der Fracht zn tragen. »"«.Streithammel, Plauen b Dr. „A. behauptet, die dcmolirie Mvldanbrücke sei länger, mindesten? aber so lang als Misere A»>,»st»Sbrncke. Ist dies wabr? In welchem Jahre wurde die Aiiguilnsbrücke in Stein erbaut? Ist die Statue dcS HI. Ne pomuk nnf der Moldanbrücke massiv oder getriebenes Silber?" — Tie steinerne Karlsbrücke in Prag is« 497Mtc. lang, die Angnsttis- brücke nur 402 Mir. Die letzlere ist wohl schon im «2. Jahrhundert auS Stein gebaut, sie wird 1287 zuerst erwähnt, wurde 1344 erncuerk nnd erhielt ihre jetzige Gestalt 1727—29. Tie 'Nepomuk statue ist nuS Bronze. »*» W. K, Warschau. „Ich habe einen Jungen von 12 Jahren, welcher durch Fiebcrkrankheit schwerhörig geworden, wodurch derselbe im hiesigen Volksichulnnterricht bedeutend znrückbleibt, obgleich er russisch und polnisch aitt spricht und schreibt. Da ich ein Deniicher bin. so liegt mir viel daran, daß mein Junge die deutsche Sprache in Wort nnd Schrill gut lernt. Ich bitte Sie deshalb, mir eine Anstalt in Teulschland zu nennen, in weicher ich weinen Sohn nnlerbringen könnte, >va neben dem Vaiksichnlnntcl- richt auch noch ltnierrichi in Handarbeiten irgendwelcher Art gegeben wird." — Nur in einer Erzichnngsanstalt kann, und zwar nicht blos durch den Unterricht, sondern auch durch den Umgang mit anderen Knaben, Das erreicht werde», was Sie wünschen. Es würde sich z. B- das Pcstalozzistift zu Dresden sür Ihren Sohn eignen. Das Geiammihvnorar ftir Unterricht und vollständige Verpflegung be trägt jährlich 500 Mk. »"»Kalte A b., N., Z., M. „Kann ein Christ Jude werden, da doch Juden Christen werden können?" — Allerdings kann ein Christ auch Bekenner des Judenthums werden. Früher, wo wir in Sachse» noch nicht die obligatorische Civilehe wie letzt, auch noch nicht die fakultative Civilehe wie in den 60cr Jahren hatten, kam cs vor, daß, uni die Verheirathmig zweier Verlobten verschie dener Religion zn ermöglichen, der christliche Lheil zur israelitischen Religion üvertrat, öfterer aber geschah es, daß in solchem Falle der JLraclit Christ wurde. Ein vor wenig Jahren Verstorbener war geborener Israelit, trat aber, damit seine Verbindung mit einer Christin nicht als Cvircnbinat betrachtet würde, zum Christen- thnm über und ließ sich trauen. Ais er aber in schwerer Krankheit seinen Tod hercmnahen sah, trat er, nachdem er durch einen Geist lichen aus der christlichen Kirche enllassen worden war, wieder zum Judcnthnm über. »*» InngcS Blut. L ö d au. „Wo kann ich in Dresden den neuesten Plan dieser Stadt bekomme» ? Ich komme nächstens hin und bin noch ganz unbekannt, mit Hilfe des Planes finde ich mich gewiß bald zurecht." — Menchols's Fremdenführer enthält einen sehr guten Plan von Dresden. „Kleine Plaudertasche". Wenn man «»ckcmittcltc Handwerker nnd Händler nach dem Geschäftsgänge fragt, hört man oft die lmter Seufzern berausgestoßene Klage: „Ach, könnte ich mir nur einigen Kredit eröffnen ! Unsercincm trauen die Fabrikan ten doch gar zn wenig zu. Branche ich heut' für ein paar Mark Hilhatcn, muß ich das Geld dazu schon in der Tasche haben, «solche Lappalien, heißl'S gewöhnlich, verborgen wir nicht. Und dabei werden die Rechnungen, die ich ausgcbc, von Setten meiner Kunden »ach Wochen, ja bisweilen erst nach Monaten oder Jahren bezahlt. Mahmingen beleidigen und entziehen mir fernere Aufträge. Was soll ich unter solch' traurigen Verhältnissen ihn»? Von einem regen und lohnenden Umsatz kann keine Rede sein!" Diese' Klage ist durchaus gerechiicrtigt. Allerdings wird dem Mann, der kein vielversprechendes Aushängeschild führt oder mit wenig oder gar leinein Gesellen gearbeitet, eher Mißtraue» als Vertrauen eitt- gcgciigchracht. Es «st eine bckanittc Tbatsache, daß die Herren Grossisten mit bewnndcrnswcriher Lcichligkcit ihre Maaren an Leiste verborgen, die ihnen ein X für ein U vorznmachcn und gehörig zn renvinmircn verstehe», während Nr arme Teufel, dem man die Sorge nnd den Hunger vom Gcsich! ablicst, einfach cihgcwicscn wird. Wir wollen darin teme Hartherzigkeit, keinen Mangel an Humanität erblicken, denn wir sind durch allerlei Eriahrnngen zu der Uebcrzciigimg gelangt, daß der Krcdilbcdürstige in den meisten Fallen gar nickst vor den Chef kommi. Ein paar unreife Bürschchen lassen ihn im Vorzimmer Revue vassiecii. dann belachen sic seinen dürftigen Anzug, seine verlegene Rede: dann läuft Einer mit nnge- hcurcr Wickstiaihuerei znm Prokuristen. Ter ist gerade mit Ein gängen und Nachrichten beschäftigt, oder er ist müde, übellaunig, geärgert. Ohne lange zn erwägen, schlägt er die Bitte ab. Für ihn ist die Menge von Schecrcrcien und Fatalitäten, die durch Eröffnung kleiner Konto's erwachten würden, maßgebend. Woher sollte er das Personal und die Zeit nehmen, wenn der Prinzipal io- und so vielen Handwerkern und Händlern Kredit gäbe! Nein, derartige Geichickflen hätt man sich fern, so gut es geht. Manch mal fällt freilich dem steinen Geichästsincmnc ein, den schriftlichen Weg zu betteten, und dann gilt es, bei der Vorlage des Brieses eine möglichst bedenkliche Miene zu zeigen. Ans der Miene bildet der Chef ein Urlhcil. Entscheidet cs nicht ganz, io beeinflußt cS doch jedensalls die Entscheid»»» wescittlich. Kurz, wir erachten Diejenigen, die den Fabnkhcrrn ans Purer Selbstsucht abbatten, aitt daö Geickiäflslcbrn der unteren Klassen günstig cinzuwirken, ais die wirklichen Feinde des Volkes. Sie hemmen das Anihliihcn einzelner Bcriifsarlcn, den Wohlstand in Gewerbe und.Handel. Ans der anderen Seite begünstigen und niilerstutzen sie die ttn- reellitüt. Nicht umsonst mal man: Kleider machen Leute. Beo bachte nur Jemand, wie der Prahlhans, der iiiit leeren Händen, aber sehr schönen Redensarten Kredit aus Kredit erzielt, iii'S Cvntor tritt. Sein Anzug ist nntadelhaft nnd modern, Ringe »nd Uhrkette, vb- schon Talmi, erhöhen den Respekt der Schreiber. Gesellt fi t, hierzu ein halb brutales, halb schmeichelndes Wese», so darf der Prinzipal darauf rechnen, daß ihn der Borger ans'S Wärmste empiobien wird. Er wird als einer der liebenswürdigsten und conlaittesteii, außer dem sichcisten Abnehmer geschildert, nnd der Erfolg ist da, der Zweck wird spielend erreicht. Dürften wir an unsere Großintn- slriellcir eine» Wunsch richten, so wäre es der: gewährt den kteiucn Geschäftsleuten, die anscheinend ihrem Verspreche» nicht gerecht zn werden vermögen, mehr Vertrauen! Die Vorsicht ist hier weniger am Platze als Denen gcgcnüvcr. die Tarnende und Abertausende von Schulden koittrabircii. Genieß« der Handwerker und der Händ ler den Vorzug, nicht auf der Slelle, namentlich ehe er von seinen Auftraggebern und Käniern bcsricdigt wurde, bezahlen zu müssen, so ist ium die Möglichkeit geboten, nach und nach in die Höhe, zu Ansehen und Ruf zn gelangen. Verschweigen können wir bei dieser Gelegenheit nicht, daß die teichlserligen Besteller und Schuldner zum Ruine des Gcwerblrcibcnden auch noch ein gut Theil beilragen. Viele denken gar nicht daran, den Schuhmacher, !- «d O 2. - «r z-Z. «2 v T K §! L " - ^ der ihnen ein Paar dringlich bestellter Schuhe oder Stiesel bringt, nach dein Preise zu fragen: sie trösten ihr Gewissen mit der Phrase: „er wird die Nota schon schickem wenn er Geld braucht!" Genau sa nachlässig bandelt man der Schneiderin, der Putzmacherin und verschiedenen Anderen gegenüber. Die Folge liegt klar rn Tage.
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