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Dresdner Nachrichten : 26.04.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189104263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910426
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910426
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-04
- Tag1891-04-26
- Monat1891-04
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.04.1891
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,^»n wird nicht aeorden kr— , >»« il»m>ld>»u»»ciri»iraa« ,e«m> rervecaklmia durch vrrelma», . z>t«r Polirirrzavtz»«. -Sr -hat,ade »inakianmer Hchrtst-/ Nucke real» Peivinvlichkeit. 5 Anlüudigunaen »enmen iaminMch» vann alle «ermiirelunaSlrelle» a». seruwrrLilcU« Nr. lt. 36. Iahraana. «ufl. L2,ÜOtt Stiick. Q WM» 2 -NSU8t.kSUI»tLt>'.L't/88 ^lt5t.l<onig ^okakinstnlk. ksdnlc v. contodüvlisrn Dresde». 1891. S § »r»L Lrsirüuiten xr»t1» null knruev. Lrrl klLul. Kr«,«,». VsU-trs«« 85. tj ik!ws »-»>»<»». rio«Ivo»aaa, llokliof. dltablirt I8SS. ->», kmb«ä«»SN8tmI> >.. s ir«r«»1eInüN»vlL W ^11 0d«e k>'»cdl «raot»»wl, aiedt tlad«uck. W»eleir,te. «, /lm»II«»»t>'. IS, ! r«ck0k«MHll'. 40. dkeusi. Kslaeloditl'. <8ta<Ir tiäelitl). »«SA!»-««»««>««»» I'srä. SsrlLsL N'LclikolMr » ^'oinhrrnülunf; mit l'rohivruiuden^ rvr»«t»rvvl»8t. SSt »hrrnülunx; Mor1tL»trn8«v 4. Ometilrr klir roinv Xaturrr-cino. »E—» Vüzxlt» i> 1> -» ' A vr<!.1<U n, 8< «>8l l »Ü8v L, t. «LM 4?ovnIpvci1UtcUr 1117. 1. Lnnuut'ev-Kkp« tM>ou kiir »lle 2oiMnxoi» 4 II. UNl»t-V«-rkuul für äs l»rv>iän«r 1'kvütor. ^ ltl. ton-tunwr tiiirtkNtio. > lV. ^ottettiou üer tzizieUk. l-»uätvtutterl«'. » »««««««»« AvritL^IiuKsier smpsioiilt. hilli^rm null praßtisohrn, liöiccs IU«üe«i»-Itz ani i»i^i- als Onicnri» clor I.c-iolrt,ifllcoit» Zolickilüt, umi ^Ikj-zriric. /tz«I>dPVZ»>»I von Vn^< «to. ^.ii§ustiisstrs.ZZs Hr. (tt»r«»r <Iv AI» 11 4L Lni«a«k'Trldmarschall Gras Moltke^. Hofnachrichten, Moltte in Dre?dcn, Polizeibericht. G.richlSvcrhandlmiaen. H"» schöne Melusine'', Edaacd Strauß Concert Tagesgeschichte. »Tic > Graf Moltke k> Wieder Tt Einer von den Alten heimgrgangen: Gras Moltke ist todt! BiS in die niedrigste Hütte Deutschlands und überall, wo die deutsche Zunge klingt, durchzittert die deutschen Herzen der Schmerz um den Verlust des groben Schweigers, des Schlachtende»!«-. Wie ein Krieg-Held inmitten dcS Schlacht. getümmelS dablnsinkt. von einer feindlichen Kugel tödtlich in s Herz getroffen, so plötzlich und Allen unerwartet bat der unerbittliche Tod den größten Schlachtrnlenker unserer Zeit dahingerafst. Wer hätte geahnt, wer gefürchtet, daß auch Gras Moltke, einer der wenigen noch übrig gebliebenen lebendigen Lenksäulen der Wil helminischen Epoche, so schnell der deutschen Nation aus immer geiwmmen werden würde, als die ehrfurchtgebietende Reckengestalt vor acht Tagen noch bei der Fahnenweihe und der Grundsteinlegung einer Kirche in Berlin in fast unbeugsamer körperlicher Rüstigkeit emportauchle, wie sie nur selten einem Sterblichen im Alter von Ol Jahren beschieden sein dürste. Und noch vor wenigen Wochen hielt der greise Generalseldmarschall im Reichstage eine viertelstün dige Rede mit lauter, überall vernehmbarer Stimme, durckwürzt von so humorvoller geistiger Frische, daß Niemand glauben konnte, der allgewaltige Tod werde so bald dem jugendlichen Greis zu nahen wagen. Nun sind die Lippen des großen Schweigers für immer geschlossen und die ganze deutsche Nation steht tief rrgiisscn am Sarge eines ihrer edelsten Nationalheldeii, den sein dankbarer Fürst einst »das Schwert deS Reiches" nannte und aus den Fürst Bis: marck ln bewegter Stunde vor den versammelten Vertretern de- Volles mit den Worten binwieS: »Wollen Sie den Mann sehen, dem wir die Wiederherstellung des Reiches verdanken, dann blicken Sie dahin!" Sn lange ein Hauch Moltke'schen Geistes in deutschen Herzen weht, wird das Andenken de- schlachtengcwaltigen Feldherr», des nie besiegten Siegers in den größten Kämpfen der Neuzeit, unauö- löschlich und »»geschwächt sortleben im deutschen Nationalbewußtsein, und in der Weltgeschichte wird der Name Moltke genannt werden neben dem eine- Alexander, eines Cäsar, eines Napoleon. Und wie die Gestalten eine- Friedrich des Großen. Wilhelm des Sieg reichen und Bismarck in ihrer ganzen äußeren klassisch-monnmentalen Eigenartigkeit Jahrhunderte hindurch allen deutschen Patrioten lebendig vor Auge» stehen werden, so auch das Bild Moltkc's, das ernste dnrchsurchte Marmor-Antlitz mit den seslgcichlossencn bartlosen Lippen und den streng und furchtlos blickenden Augen Wenn je von einem Manne das Wort nickt gegolten hat und gelte» wird: »Von der Parteien Gunst und Haß entstellt, schwankt sein Charakterbild in der Geschichte", so von Moltke. Jedermann in Deutschland hat den Paladin des greisen Heldenkaiscrs Wilhelm geliebt und verehrt. DaS Heer, das er zu Sieg. Ruhm und Chic ohne Gleichen geführt und zur höchsten Vollendung der Wehr Hastigkeit und Tüchtigkeit erzogen, blickte mit Bewunderung zu ihm aus als dem hehren Vorbilde eines Feldherr», eines Meisters in der Scklacht und eines Lehrers im Frieden, zu dem bellleuchten de» Beispiel jeglicher Soldatentugend. Das geeinte Volk, dem er aus dem Schlachtfeld DaS erringen half, was Bismarck mit genialer Stoat-kunst vollzog, sah in ihm das Ideal eines Bürgers verkörpert, der in seiner bescheidenen Schlichtheit und Selbstlosigkeit, in seiner pflichteifrigen, unentwegten Mitarbeit an Werken des Friedens und der Gesittung, in dem spiegclklaren Adel seiner Seele und in seiner herzgewinnenden Güte, in der dehmükhtgen Gottesfurcht und in dem unerschütterlichen Glrichmuth die schönsten Tugenden eines deutschen Christen vereinigte. Nur den Weg der unablenk baren Pflicht kennend, gerleth Moltke nie in das Getriebe der politischen Parletströmungea; daher haben auch Diejenigen, die keinen Sinn hoben für militärische Genialität, seinen« Charakter neidlos den verdienten Tribut gezollt und ihn an bürgerlicher Größe selbst neben einen Washington gestellt. Das eben batte ihm alle Herzen unverlierbar gewonnen, daß die militärischen Eigenschasten in seinem Wesen nickt daS rein Menschliche übcrivvge». daß. bar aller prahlerischen Ruhmredigkeit, unter dem schlichten Wasscnrocke sein Herz mit dem Volke schlug und fühlte. Hat er doch da» schöne Wort geiprochen : .Derselbe Mann, der im vorigen Jabr Volk war, der ist in diesem Jahr Militär, und in zwei Jahren ist er wieder Volk. Die Armer ist ein Tdeil des Volkes." Ohne Wanken und Irren hat er diese Gesinnung bi» an sein Lebensende zi, verwirk lichen gesucht Er ist sich siet- selbst treu geblieben in iciiicr echt antiken «erieiigröße. Der Westrich», bat nichts an ivm verändert, er blieb Derselbe. alS er im Zenith seiner Wirksamkeit stand, wie in drn Jahre», ats er bescheiden in die Stille des Alltagslebens zu rück trat. iveil er sich unter der Last der Jahre der volle» Erfüllung seiner Pflicht nicht mehr gewachsen glaubte. Nie hat Leidenschaft oder Uederbcbuiig daß Gleichmaß der in ihm zu teste»« Cbaralleo rinbcit vereinigte» Geistes- und GeinütbS-Eigcnschnftk» getrübt Pflichtgefühl und Selbstlosigkeit bewahrten i>», vor Abmcge», und harmonisch verlief lei» Leben ohne iahe» Schickkalsmechicl. Ihm schlug keine andere als des Dienste» ewig gleichgestellte Uhr, seine ganz« Größe und sein ganzes Glück, das ofseiikundige Ge- betmntß seine» Wesen- war eS: seinen Berus zu eriüllrn, seinem König und seinem Volke zu dienen. Selbst in seiner politischen Stellung, in der Pflicht, welche eralSReichtstagsadgeordneter auf sich genommen hatte, hat er nie unter dem Gesichtspunkte der Partei gesprochen und gebandelt, der er sich angeschlossen hatte, sondern Net» nur warf er daS Gewicht seiner Stimme in die Waag schale. wenn nationale Inter, ssen dies rrheischren, eingedenk jenes herrlichen Wadlspruche-, dem er nachlebte: Alle Zeit treu bereit für des Reiches Herrlichkeit. Und iveit Jedermann uderzeugr war, daß nur der Gedanke an kein Vaterland der Leitstern seines Lebens fei. Io lauschten Alle seinen Worten in atheniioser Stille, um die Ueberzeugungen eines der grösste» Patrioten zu vernehmen, den nicht nach neuen Lorbeeren des Krieges vcrlaiigir. sondern der nur damach trachtete, daS Schwert in der Scheide kampfbereit zu halten, um dem Volke den Frieden zu sichen, und Taö zu erhallen, »a- durch das Schwrrt gewonnen war. Was Moltke uns gewesen ist. welche Verdienste er sich um einen Besuch ab nno legte eine Palme auf dem Todtenbctt nieder. Dcutichlanb erworben bar, was er insbesondere n» der Spike deS Ter Verstorbene ruht in seinem Schlafzimmer au> sei nein Lager deutsche» Heeres in Krieg n»d Frieden gcleiuel Hai. >r is er der n»d macht den Eindruck eines Schlummernden. Die Hände sind deritsche»Armee immer bleiben wird, das attözuinli»". ist übelst»,- gelastet. Pros. Leisiug iiabi» dir Tvdiemnasle ab. Pros. A. sig; den» daS lebt in dem Bewußtsein der Gegenwart, das bat die v. Werner entwarf eine Skizze Moltkc's ans dem Tooienbel!. Geichichtc in ihr Buch mit unanolöschlichcn Lettern eingetragen. Die Bestattung Moltkc's sinvel wahrscheinlich, de» Wünschen des daiion wird man sagen und singen noch in den fernsten Dogen. Verstorbene,, entsprechend, in Kreit»,, an der Seite seiner Gemahl.n Das Eine nnr mag hervorgebobeii werden, daß er es gewesen »fl. statt. Tie militärische Trauerieierlichkcit erfolgt hrcr. Monte der das Kricg-liaiidiverk zur Wisseiischost, zur Kunst c»ipoigehobcii wollte morgen r»ie Erholungsreise »ach Lchtmrgenbgd ainrele». hat. Wen» man die höchste Vollendung eines Krieger- sucht, so ist Er beschäitigw sich in den sichten Tagen mil schwierige» militärischen sie i» Mostke's Erichen»»,» gegeben. In ihm hat sich gleichium Frage», namentlich mit der Beseitigung Helgolands und dem die Idee der modernen Kricqsnlirung verkörpert. „Erst wägen, Nordviiieekanal. dann wagen", war sein Wcippenlvruch. Der Krieger in Moltke war i Berlin. Ucbcr die Todesstunde Moltkc's wird noch abwci- zuerst Denker. Und deshalb ist auch unter allen Bildnissen des chcnd von anderen Berichten gemeldet: Ter Fcldmarichall Halle SchlachtendciikerS jener am leben-wahrsten, das ihn in seinem gestern Nachmittag gcstmv und irisch seine» gewohnten Lpnzicrgaü z Arbeitsstil,in« zu Versailles darstellt, den Wafscnrocl halb gelüstet, gemacht, und Abends halte er sich mit seinem Nesse», dein Major in einem Lehnstuhle sitzen-, die Tienttinirtze aus der hohen Stirn v. Moltke, und dessen Gemahlin zur herkömmlichen Whisipani' »irückgeschobrn und die Augen durch das Binoelc ans eine Land- gesetzt, zu welcher auch der Mnukbiirgent Tmzlcr zugegen w . karte gesenkt, die er mit beide» Hände» senhält. Sticht hoch zu welch« de» Feld,» »schall schon so lange durch icincn iiinsilaliict r ' Naß. niit flatternde», Mantel ,»id wehende», Hclmbistch, wie andere Vorirag erfreut haste. Wahrend dcö Spiels holte der Feldmarsch i! KricgSsürslcn und Feldherren, welche durch ihre Persönlichkeit i»äch-. mehrere Male lies Athcm, was der Maiorin nnsstcl und diese >i tigcr und imposanter wirkst'», wird sich die Nachwelt Moltke vor-' der Frage veranlaßt,': ,.L„kcl Hellmuth, ist Dir nicht wohl ?" stellen, sondern das Fernglas in der Hand oder sinnenden Auges woraus Jener antworte',:: „Nein, mir ist gar nicht recht wohl" und über eine Generalstabskarte gebeugt, mit gespannter Geisteskraft dabei ganz verdrießlich ansiah. „Dann wollen wir mit de». Spie, die Entfernungen messend. Tie Schärie und Klarheit des cirifhöceii", ,'agle der Major, „Dreßler kann uns etwas voripiclc!,." Denkers, die Kühnheit des Ersindcrs war für den Gründer Währenddem war der Feldmastchal! anigestande» und hnrausne- des preußischen und deutschen Gciieralstabcs. den erst trästewägen- gangen. Bald daraus hone der Maio, c», dnnwfes Stöhne», eilte den und dann sicgdannenden Genius Mostke's bezeichnender, hinaus und sand seine» Onkel ansrecht siedend an eine Thur ge- als die Kammes,muh sprühende Haltung eines Kriegsheldcn. j lehnt: er faßte ihn gegen die Stirn und bemerkte, daß das Gesicht Moltke hat für alle drei Kriege, durch weiche die Gründung ganz starr war Schnell ries er: „Komme schnell Jemand he» i ' des Denlichen Reiches vorbereitet wurde, die Feldzug-plane ent- j worauf der Feldinarschall die Frage an seine» Ncfie» richtete: morse», den A»s»iar>ch der Aimccn geleitet nur, in allen Ksteg-- „Wo? meinst Tu?" Als der Diener herbeigeeül kam. war der lagen die entscheidenden Nnlhichiage mit der nüchternen Ruhe eines Graf schon ganz steil, und wahrend man ihn in das Schlafzimmer Phitosophen gegeben. So lange der Zeitraum des Erwägen- auf's Bett trug, wae er inzwischen gestorben, dauerte, glich Nioltkc's Dhäligteit der eines Gelehrtenaber im j Berlin. Sämintliche Abendblätter widme» dem Graien Augenblicke der Thal gellte ,-ch Z» dem Gnc„enan in rhm der Moltke warme Nachrufe Der „Reichsauz." sag,: „Tcuiichlaiids allezeit schlag'erligc Blücher und dw En lchlirßnnge» waren rm yrvß.r Heerinkirer, der Gciieralscsdmarschall Gral Mollke, ist an? Moment gclaiit und zu allzeit siegreicher That vollzogen. d,cj« Zeitlichkeit abbernse» worden. Ein Herzschlag bereltcie Ein glorreiches, glücklich in sich abgeschlossenes Leben hat der gestern in der U>. Abendstunde dem lhatcincichcn und ruhmvollen ^ Generalfeldriinrschall Graf Hellmuth von Moltke, doui Scheitel bis. Lebe» des großen Mannes ei» hches Ende. Se. Maj. der Kaiser zur Sohle ein Mann unS einem Guß, voll und ganz ausaelcbt, i und König nad sein? erhabenen Bundesgenossen daS ganze preu- rc. bis zur letzten Stunde mild bestrahlt und erwärmt von Gottes spschc und deutsche Vaterland trauern an der Bahre dcS großen ^ Gnadcnsonne, von Alldeuischland gcseicr! »nd gepriesen bis zu dem Schlach.'cndcnkers. der Preußens und Deutschland- Heere von - letzten Tage, wie kaum ein zweiter Slerblichcr. und jetzt von ^ Sieg zu Lieg führte und ihre Fahnen mit iinvccwelkliche» Lor- S Alldenlschland beweint und betrauert, wie kaum jcinals ei» Held., beeren umwunden Hai. Mit ihm wild einer der größte» Helden " Gelichtet sind die Reihen der großen Männer dcS unvcrnleichiicbcn oller Zeit, iusheioudere diese- Jahrhunderts und der Zeit der ' ' ' " - Liner Ir ' ' ... « o er Kß Hcwcnzeitalters Kaiser Wilhelm- l. Ter Größcsten Einer lebt noch als letzte aufrecht stehende Säule, er, der nun einsam und allein Zurückbleiben!) an der Bahre ieiiics edle» Kampf- und Ruh- mcSgenosscn die Trauer aller Tcntschcn in der Welt am schmerz lichsten cmpsmdcn mag. Kentschreid- und Aernssircch-Vertchte vom 25 April. Berlin. Im Reichstage lag auf dem Platze, den MrafMoltke innehalle, ein großer Lorbcerkranz mit scliwarzmeißcr AtlaSschlcise. > Praß v. Lcvetzow crvssnele die Sitzung nur 1 Uhr 5M Min. mit so! nationalen Wiedergeburt Deutschlands, zu Grabe gelrage». Nach dem Hinscheide» dcS hochscligen Kaisers Wilhelm Majestät und des bochseligcn Kaisers Friedrich Majestät ragt der Gras Mollke al- ei» lebendiges Denkmal der großen Zeit des nationalen Aufschwungs in die Gegenwart hinein. Nur Verehrung. Tankbarkeit und Liebe empfanden alle Glieder der Nation, Hoch und Niidrig, Alt und Jung, für diesen Paladin des großen Kaisers, und selbst diejenigen Nationen, die er im blutigen Kampfe besiegt konnten ihm die schuldige Ehrfurcht und Bewundern»» nicht vo> enthalten. Ungetrübt wird sein Bild in drr Gesrbillste wie in de, deutschen Volles bis in die fernsten Zeiten strahlen ^ »» SZ" » aeiide, Anin.'acbe - Meine ---vre» ' Gan- Iinenoartct und tief ""d w lange es ein preußisches und ein dcnlsches Heer giebt, wird schmerzlich für nnS und snr das Vaterland hat Gott einem Leben Andenken an diesen grögten seiner Heerführer nicht erlötchru ein Ende gemacht, reich an Ruhm, an Ehren, an Erfolgen, aber ^ Berlin. Am W . ds. smdct.'m stelhehanic Mollles du- Hugleicb mich cm^iede, an Verelnunii und cm Vertrauen, wie selten Trauerieler itntt. woraus die UeberNilirnng nach Kreuan ersolal. einem Sterbliche» bis in daS höchste Grciienaltcr cs zu sichre» Per- Zche, ».ssizicre des GcncralstabcS basten »n Paradcanzug die gönnt war. Unser greises Mitglied. der Feldmarschall Gras! Wache a» der Thur des Sterbezmimcrs. v. Mollke, ist gestern Abend !E/4 Uhr ohne vorheriges Unwohlsein an > Berlin. Aus den Brratbnngen der Commission für die zweite einem Herzschlag Zaust vcnchiedcn, nachdem er noch vor zwei Lesung des bürgerlichen Gesetzbuches i't zu cnlnchmcn, daß ein —,-^-r« ^ -k. , ^ . ^ Tage» unseren Sitzungen und gestern bis zum Nachmittage wenige Stunden vor seinem Tode, einer Sitzung des Herrenhauses mit der bekannten sreudigcn Theilirahmc bcigrwohnk. Mitglied des Reichstages, von Anfang stets gewählt im ersten Wahlkreis Königsberg, bat der Heimgeöangcnc diesem Hanse nngchört und seit I88l zu Anfang jeder Legislaturperiode das Alterspräsidim» geführt. Meine Herren! Uns Allen ist bekannt, mit weicher Ge wissenhaftigkeit er unseren Verhandlungen folgte und wohl ka»m habe ich daS Haus io ausmcrksni» gesehen, als dann, wenn er hier das Wort nahm. Seine letzte, jugenvirliche Rede, die er am 16 Marz hier gehalten, die Rede eines Neunziaiähri'gen, wird nnö in sieter Erinnerung bleiben. Meine Herren! Ich will cs nicht unternehmen, von dies« Stelle ans zu rühmen, was der Heimge gangene tür Kaiser und Reick geleistet. Er selbst machte niemals Wesen davon und wohl niemals hat so viel Bescheidenheit z» so viel bewunderten Erfolgen sich gesellt. Die Geschickte unseres Landes und die Weltgeschichte wird cS mit goldenen Lettern ver zeichnen «nd unsere Nochkommen werden stolz sein auf diesen Landsmann wie wir stolz si»b, ihn persönlich gekannt und als unser Mitglied unter uns gehabt zu habe». Meine Herren! Ein Man», ein Held, ein gelehrter Denker, aber auch zugleich ein Vor bild menschlicher und bürgerlicher Tugenden ist von uns gegangen. Seine Weile folgen ihm nach. Sein Andenken, z» dessen Ehren Sie sich erhoben babcn, wird stets gesegnet sein und bleibe» ewig." — Von vcrickicdenen Seiten ist angeregt worden, daß wir im Hinblick a»i die Trauer um den Heimgegangenen in unsere Tages ordnung nicht «»treten. Ich versiehe Sie und schlage vor, die nächste Sitzung ab,»Hallen am Montag 12 Uhr. — Auch aus dem Platze Moltkc's im Hrncnhansc lag ein Lorbcerkranz mit schwarz-weißer AilaSschlciie. Ter Präsident verlas ei» Schreiben des Maiors r>. Mollke, welches den Tod des Generalseldmarschalls meldcie, schloß hieran eine Aussprache, in welcher er dir allgemeinen Verdienste Mostke's besonders als Herrenharismltglied würdigte und schlug dann vor. die Sitzung bis Montag nnSzuietze», welcher Vorschlag einstimmig angenommen wurde. — Im preußischen Ab- gcordnetcnhause thrilte Präsident v. Köller die Nachricht von dem Tode dcö Grasen v. Mottke mit und sagte: Bei der hoben Bedeu tung dieses Mannes für unser Vaterland und bei der allgemeinen Trauer, die in Deutschland herrschen muß, wird daS HauS nicht geneigt sein, beute die Tagesordnung zu bcrathen. Ich schlage daher die nächste Sitzung für Montag vor. Die Sitzung wurde sofort aufgehoben. Berlin. Der Kaiser sagte in seinem Antwort-Telegramm aus dir Trauerkunde von Mvltke'S Tode, er sei starr vor Schreck bei dem Empfang der Nachricht von Moltke'S Tod gewesen. Er habe in Moltke eine ginrc Armer verlöre» " " ' Nachmittags 5V« Uhr aus Eisenach hier ein nack dem Trauerhause. An? allen Thcilc» der Welt treffen Bei- j worden Minem lcr. daß vre „Tna>. Rundschau bte» Verhandlungen wegen Austausches drr üidwestasrika. — Die „Nordd. Zta." schreibt: Mische Zcilnngen ereifern sich tu geradezu Antrag, den Satz „Hciralb macht mündig'' in daS Gesetz anfza nehmen, keine Mehrticil fand. — Ucbcr das Namcnsrccht ivurbcu Vorschriften ausgenommen, durch Ivrlche der zur Führung eines Namens Berechtigte gegen Beciiiilächligiingen dieses Rechte?, sowie gegen einen, seine Interessen verletzenden und nnbesngrcu Gebrauch des gleichen Namens leiten? eines Anderen geschützt wer den soll. — Heute fand hier die Hochzeit des Kgl. sächr. Legaiion? sckrciärS v. Salza und Lichicnau mit der Gräfin Vitzthum statt. — Die Berliner Bör'cnzeitnna berichtet, daß Verhandlungen über einen dcnisch-ruisiichcn Handelsvertrag schweben und zu denen man in Petersburg ein eingehendes Wohlwollen entgegen bringe. — Die .'Nordd. Allg. Ztg." schreibt, cs könne der Nachweis erbracht weiden, daß die Nachricht üb« eine Abtretung Slidweilafrikas aa England aus den Kreisen solcher Interessenten stammte, denen I'des Mittel recht fit, um das Zustandekommen der Hainbing-En.: tischen GeieUich cst zu verhindern. Auch der amtliche „Reichs-Anz" dcmcntirt die Nachricht. Bemerkt sei, daß die „Täa>. Rundschau' gemeldet hatte, cs schwebten Jniel Sansibar gegen Sr Lcil«rcichfi'che »nb ungarische bcrblnfiend« Weise über eine in Dresden erschienene Broschüre „Der Untergang Oesterreichs", welche aus den iattiam bekannten Broschürcnschicib« Max Bcwer und damit aui die Inspiration des Fürsten Bismarck «irücksühreii. Die ganze Schrift ist aber so sehr in Widerspruch mit aller Verminst und politische» Logik, daß nur das Scniationsbcdürsniß inanch« Journale den dafür cingcichlagc- ncn Lärm einigermaßen zu erklären vermag. — Das neue Einkom mensteuergesetz scheitert, wen» das Abgeordnetenhaus nicht dem Herren!,onsbeschluß gemäß den Maximalsatz der Steuer wieder von 4 a»t 3 Proz. hernbietzt Berlin. Der „Reichsanz." «klart cs stir nicht zutrcficnd. daß die Aushebung des gegen amenkaniicher Schweinefleisch erlassenen deutschen Einfuhrverbotes »»mittelbar bcvorstcht Ehe dir Organisation des FleischbeichnudiensteS in Nordamerika sich nicht dcS Näheren überschen lasse, und bevor nicht das neue ! Stistci» in der Praxis eine Probe aus seine Zuerlässigkcit bestanden, werde die Entscheidung über Maßnahmen, welche für die Gesund heit und Interessen der deutschen Bevölkerung von so erheblichem Belang sind, nicht erwartet werden können. Essen Der Oberpräsident von Westfalen wie- auf mini sterielle Ermächtigung die Verwaltungen und die Bergbehörden an. kontraktbrüchigen Arbeitern die etwa cmgerufcne Vermittelung zu versagen. "London. Dem Ncnter'schen Burea» wird auS Simla ae- .. von Kohima ausgegangcne englische Kolonne gehe ! «sohneich gegen die Manipnris vor: die Feinde hätten mehrfach ! schwachen Widerstand entgegengesetzt, seien jedoch stets übcrwuadc» leidslelcgramme ein; eine» der ersten Telegramme war vom Prinz-1 regenten von Bahern. — Die Kaiserin stattete früh 9 Uhr mit dem! Erbprinzen und der Erbprinzrisin von Meiningen im Lranrrhansr' "Köln. Tie Tirektoren Ver Triiiinnit-lruit-gcmirmini nicrSc» der General berlammiuiia eine Itvidense von lt Prozent Vorschlägen det einem Gewinn «onra, von lt.lM Pfund Sterling.
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