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Dresdner Nachrichten : 23.08.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189108230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910823
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-08
- Tag1891-08-23
- Monat1891-08
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.08.1891
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Man kann dies zugeben, ohne damit den geringsten Bo» Wurf auSsprrchcn zu wollen: ja in einem gewissen Sinne liegt darin ein großer Vorzug, denn mit der Langweiligkeit der Dinge ist immer eine gewisse Stetigkeit verbunden und diese kann nur dem allgemeinen Besten dienen. Unter der Kanzlerschaft deS Fürsten Bismarck war eS fast umgekehrt: in unserem inneren Staat-Wesen rangen sich auf grundlegenden Ideen neue Gestal tungen empor, und wo Neues entsteht, da giebt eS Reibungen und Conflikte. Sicherheit und Gleichgewicht war dagegen die Signatur der deutschen Politik nach Außen. Seit dem Rücktritte des Fürsten Bismarck aber ist «S nicht immer das Gefühl der Sicherheit, der freudigen Zuversicht, welches die Belchlistigung mit unserer auswärtigen Politik erweckt. Manchen Patrioten will es sogar scheinen, daß seit einem Jahre da? Prestige Deutschland» im AuSlvnde abgeschwächt worden ist. Last zu einer Mythe will die Erinnerung an jene gleich« Zeit erblassen, wo die ganze Welt hier voll Hingebung und Vertrauen, dort mit Furcht und Bangen aus den deutschen Kaiserthron schaute. >n dem lorbeergeschmückten, ehr würdigen Heldcnkaiier empor, zu dessen Seiten schirmend der eiserne Kanzler uud der Schwertträger Deutschlands, der greise Schlachten« denker. Wacht hielten. Wir stehen nicht mehr — der Selbsterkenntnlß wegen mag das offen bekannt werden — auf jener Höhe der Posi- tion, welche den Eindruck der Uneinnehmbarkett machte: die Führer schaft in Europa ist uns verloren gegangen, der blendende Nimbus unsere, Machtstellung, der Zauber unserer politischen Autorität ist dem jungen Reiche genommen. Frei, wie von einem Banne erlöst, fühlen sich wieder die feindlichen Kräfte deS Ncidcö, deS Hasses, der Rache und lassen jetzt offener als jemals zuvor die Tiefe der Leidenschaften, welche nur noch mühsam gedämpft werden, erkennen. Wild schäumen von außen her die Wogen an unser StaatSschlff, daS den sicheren Port verlassen hat. Dabei wäre cs indeß un billig. nicht anzucrkennen. daß die führenden Organe unserer heu tigen Reichspolitik in treuester Pflichterfüllung ihres Amtes walten. Mit heiligem Ernst faßt seine Aufgabe unser Kaiser auf. Er rastet und ruht nicht. Gegensätze zu mildern und zu versöhnen, Deutsch lands Bundesgenossenschast zu stärken und ihm neue Freunde zu getvinnen in Verfolgung des einen, eines edlen Herrschers würdigen Zieles: der Welt den Frieden zu bewahren. Mit schwerem Herzen muß man sich aber gestehen, daß all' dies ernste Streben und alle Duldsamkeit aus steinigen Boden fällt. Die letzte deutsche Kaiserrede an dem Zarcnhos hat keine Früchte getragen. Um Versöhnung zu stiften und den Frieden zu erhalten, kam unser Kaiser; er fand nur kühle, fast ablehnende Gastfreundschaft und die Beziehungen der beiden nordischen Kaiserreiche erkalteten allmählich bi» zu dem Grade, daß jetzt die Gefahr von Osten her uns nicht minder drohend erscheint al» die von Westen. Die Kronstädter VcrbrüderungStage sind vielleicht nicht» andere» als eine letzte Wirkung jener Reise nach St. Petersburg. Unheilvoll in ihren Folgen war femer die Reise der Kaiserin Friedrich nach Paris, die in der löblichen, aber po litisch ungerechtsertigtrn Absicht unternommen war, durch Ent gegenkommen und Liebenswürdigkeit die Franzosen versöhnlich zu stimmen. Die Folgen zeigten daS Gegentheil. Die edle Gesin nung. in der die Reise untcmommen war. wurde akS Schwäche auSgelegt; Eigendünkel und Uebrrmuth traten in brutalster Gestalt bei unseren Nachbarn jenseit» der Vogesen »u Tage. Nur die km urige Erkenntni, der urtheilsfähigen Politiker wurde durch die Reise bestätigt, daß der Abgrund, der Deutsche und Franzosm trennt, unüberbrückbar ist oder nur durch Blut und Leichen auSge- süllt werden kann. Welch' bittere Enttäuschung haben un» endlich auch die beiden Kaiserrrtsen nach England gebracht! Der JriedrnS- bund sollte durch «in Bündntß oder doch wenigsten» durch die sichere Freundschaft England» gestärkt werden. Um diese» Zieles willen war der deutsch-englische Vertrag geschlossen worden: für das Felseneiland Helgoland schenkten wir bereitwilligst koloniale Königreiche dem Nimmersatten John Bull. Verdient hatte er das wahrlich nicht. Von Anfang an batte er ja doch mit engherziger Eifersucht die Entwickelung der deutschen Calonialpalitik »erfolgt »nd stet! haben wir mit unseren ränkevollen und neidischen Nachbarn in Ostasrika unsere liebe Roth gehabt. Aber alle Empfindlichkeit auf deutscher Sette mußte unterdrückt werden, um da» Wohl ivollen England» erkaufen zu können. Offiziöse und deutsch-freisin nige Politiker erblickten nach Abschluß de» Vertrage» in der damit angeblich perfekt gewordenen englischen Bundesgenossenschast die natürliche und wirksamste Ergänzung deS Dreibünde», die höchste Ga rantie für seine friedlich« Wirkung, die Gewißheit, daß eine Heran», forderung der Dreibundmächte die vernichtend« Niederlage Derjenigen bedeute, welche den freventlichen Jrieden-bruch wagen sollten. Bet seinem ersten Besuche erinnert« Kaiser Wilhelm II. die Engländer an die brk Molvloquet und Waterloo durch englische» und deutsche» Blut besiegelte Waffenbrüderschaft und damit an jenen Augenblick, wo einst Lord Wellington, als er erkannte, daß er aus eigener Kraft dem Ansturm der Napoieonischen Masten nicht mehr lange widerstehen könne, seufzend auSries: „Ich wollte, e» wäre Abend, oder die Preußen kämen." Aus seiner ersten Reise brachte unter Kaiser seiner Großmutter die seltene Huldigung dar. sie zum Chef eine» preußischer- Kavallerieregiment» zu ernennen, und de» Höchst, kommandireuden der britischen Armee, dem Herzog von Cambridge, verlieh er jenes Regiment, dessen Chef einst Wellington gewesen. Bo, wenigen Wochen noch vrieS Kaiser Wilhelm England und dessen Herrscherin mit folgenden Worten: „In diesem reizenden Lande bade ich mich stets zu Hause gefühlt als Eulelein« Königin, deren Name stets in Aller Erinnerung bleiben wird als der einer Frau vor, edlem Charakter, die groß ist in der Weichest ihrer Rück schläge. UeberdieS läuft dasselbe Blut in den englische» und deut schen Adern." Und dieselbe Königin, deren Tochter sich jüngst nur durch rechtzeitige Abreise vor den Insulten des Pariser Pöbels zu schlitzen wußte, sitzt jetzt an derselben Stelle, wo sie noch vor ganz kurzer Zeit unserem Kaiser, ihrem Enkel, die Stim küßte, zwilchen unseren nationalen Erbfeinden, an de, Seite de- Admirals Gervais I DaS ist der Erfolg all' unserer Bemühungen um Groß britcumienS Gunst und Freundschaft! Unser nationales Empfinden, unter deutscher Stolz muß sich bei jenem Anblicke empören I Wer aber noch nicht daran glauben will, daß nicht bloS Königin Viktoria, sondern auch daS englische Volk nicht für die stammverwandten Dentlchen. sondern für die Franzosen Sympathiren hegt, der lese die Acarribirngsartikel der englischen Presse, gleichviel, ob Sali?« bury'schcr oder Glndslone'scher Richtung. DaS Lrlborgan deö gegenwärtigen Premierministers versichert im Namen seiner Lands leute. daß England „den eifrigsten nnd ernstesten Wunsch" hege, nrit .seinem nächsten, untcrnehnumaSlusligsten und tiiteressantesten Nachbar in ewigem Frieden zu leben", und daß der alte Haß gegen die Franzosen völlig geschwunden und nur die Erinnerung an wiederholte treue Waffenbrüderschaft geblieben sei. Schließlich sagt das Blatt: .Wir haben nicht den Wunsch, an irgend einem Punkte uns feindlich rngagirt zu sehen: aber wenn das Schicksal uns einmal diese unwillkommene Pflicht auserlegen würde, so würde uns damit nichts eher versöhnen, als wenn wir wieder die Waffenbrüderschaft mit der französischen Flotte erneuern könnten." Unsere auswärtige Politik England gegenüber ist leider von dem .alten Kurse" abgcwichrn. Fürst BlSinarck rechnete nicht mit den Inponderabillen der Blutsverwandtschaft, mit den platonischen JreuudschaflSversicheiringen der Briten oder mit der angeblichen Interessengemeinschaft Deutschlands und Großbritannien». Auch daü deutsche Volk, von Richter, Bamberg« und Konsorten abge sehen, rvrlchcn alles Heil von England kommt nnd welche gern unseren kolonralpolitischeu GroßmachtSkitzcl durch John Bull au» getrieben sehen möchten, hat sich niemals snr die egoistische Politik des „perfiden Albion" begeistern mögen. Die Vorgänge In Port?- monlh mögen uns aber zur Warnung und zur Lehre dienen Bor hundert Jahren mußte man sich noch schamvoll das Ge> ständniß machen: Ich bin nur ein Deutscher! Auch jetzt, wo deS deutschen Kaiserreiches Herrlichkeit wieder erstanden ist und eine neue Blüthczeit deutscher Macht und Größe beginne» sollte erweckt es fast den Anschein, als ob es das Rrchr deö Auslandes sei, Deutschland zu höhnen und zu spotten. Fast überall, an den Usern der Seine und der Newa, an, Strande der Themse, der Moldau und anderwärts sind wir seit zwei Jahrichnten der Gegenstand unveriohnlicher Anlipathicc», ja des Hasses. Graf Moltke hat einst die Dauer dieses Hasses ans 50 Jahre berechnet. Eine Abkürzung dieser Zerr ist nur möglich, wenn wir. um geben von Feinde», allezeit getreulich Wacht halten und uns stets bewußt bleiben, blos cmS eigener Kraft den Kamps um unsere nationale Ehre und Existenz ausnebme» zu können. Eine iharichte Verblendung^ wäre e«. hierbei ans Englands Waffcnbrüdcrichajt zu bauen. Dem Hochmuth der Briten und ihrer anmahnngsvollen Hallung gegenüber möchte nnS vielmehr eine etwas stärkere Ader nationaler Empfindlichkeit und nationalen Stolzes zu wünschen sein. Möge Gott uns dauernd sittliche Kra't genug verleiben, uns, ungeachtet aller frivolen Hetzereien, als die Träger der Friedens Politik zu erweisen, so lange sich dieses hohe Amt nur irgend mit der Wahrung unserer nationalen Würde vereinigt. Wenn aber eine blutige Katastrophe zur Nothwendiakeit werden sollte, dann wird zur Wahrheit werden, waS Fürst Bismarck kürzlich aurge- sprochrn hat: .Alle Angriffe von Außen werden wie Hamnier- ichläge auf un» wirke», unsere Einigkeit nur noch inniger nnd stärk« machen." Feruschretds in» Ferns-rech-vertchte vom 88. August. Berlin. Der Kaiser sah heule bei der Herlistparade ans dem Temprlhofn Felde ungemein wohl aus. Der Einfluß der Seeluft war unverkennbar. Er sah insofern verändert aus, al» er eine» leichten dunklen Vollbart trug. Leicht und elegant bestieg er das berritstehende Paradepferd. Von einer Nachwirkung deS Unfalls aus der .Hohenzollcru" war nichts zu bemerken. Als der Kaiser an der Spitze der Fahnrnkompagnle in Berlin einzog. wurde er von der Bevölkerung, die zu Tausenden «nd Abertausende» auf dem ganzen Wege zum Schlosse Aufstellung genommen, mit brau sendem Jubel begnrßt. Nachmittag» fand Parcidcdlncr und Abends Festvorstellnng im Overnhnnsc statt. Bel der Parade verlieh der Kaiser dem Äardrjägrrbatalllon ein Säkular-Fohnenband und heftete dasselbe eigenhändig beim Abreiten der Front an die Fahnen stange de» Bataillons. Femer erhielt der kommandirende General veS Gardekorps v. Menschcidt-tzüllesem den Schwarzen Adlcrordcn. — Der Anlenthalt des Kaiserpaares in Merseburg am Montag beschränkt sich ans die Nachmittagsstunden. Der Besuch in Naum burg ist auiacgeben. — Die zur engeren Konkurrenz für das Kais«. Wrtbelm-Nanonaldenkmal von den Bildhauern Rrinhold BeaaS in Berlin, Carl HtlgerS in Chorlottenbnig nnd Johanne» Schilling in Dresden, sowie dem Architekten Bruno Schmitz in Berlin ein- acliescrten Entwürfe sind jetzt aus Befehl des Kaiser« im Lichthofe veS Berliner Zeughauses ausgestellt nnd dort der Besichtigung zu gänglich. Ter Kaiser nahm die Entwürfe noch der Rückkehr von der Parade ln Augenschein und prüfte dieselben sehr eingehend. — Ta» .Verl. Tagebl." bringt Mittheilunaen über den Rücktritt deS Fürsten ViSmarck. Darnach hätte Fürst BiSmarck dem Abgesandten de» Kaiser» auf besten Bitte, den Bericht über die Unterredung mit Windthorst einzureichcn, «widert, er sei nicht in der Lage, einen Bericht über die fragliche Angelegenheit an Se. Maiestät zu erstatten. Diese Auskunft habe die Rückfrage de» Kaisers durch denselben Abgesandten zur^olgc gehabt: ..Wann Se. Durchlaucht die Entlassung au» dem zu fordern gedächten k" Diese Frage habe den Fürilc» in eine gerade;» jurchtbarr Ansiegnni versetzt. AlS kurz nach seiner Entlassung ei» vckannlcS Mitglied der konservativen Partei den Altreichskanzler aus die Tcpeiche des Kaisers an den Grasen Görst hingewie en habe, in welcher der Kaiser gesagt batte, als er BiSmarck entlassen, sei eS ihm gewesen, als Hütte er das zweite Mal seine» Großvater verloren, und daran die Bemerkung knnpsle, diese Depesche sei doch die denkbar chrcn- vollste Anerkennung für Se. Durchlaucht, da habe der Fürst zornig versetzt: „Wie, das nennen Sic ehrenvoll? Man hat mich ja davvngejagt wie einen Hund! Berlin. Mit Rücksicht aus die schwere Erkrankung deS Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin wird die Einsetziiim einer Regcntschast erörtert. Tein Kaiser soll darüber bereits Vortrag erstattet sein. BreSlair. Ter vor Kurzem auS Oblau mit 16.000 M. flüchtig gewordene Kausmann Pohl wurde veraastet. — Von 30 In Miibl- rädist an der Trichinose erkrankten Personen sind blsbcr 2 gestorben Frankfrirt a. M. Ter Schriftsetzer Francois Martin wurde wegen anarchistischer Umtriebe aus Frankiurl und Preußen aus- gewiesen. Paris. Den hiesigen Vertretern der Kongreßregierung wird anS Jguique telegraphisch gemeldet, daß das Kengrekhecr nördlich von Valparaiso gelandet ist. Paris. Der Justizministcr ordnete durch Rundschreiben die gerichtliche Verfolgung gegen Herausgeber und Vertänser nnzüchligrr «Schriften an. — AuS den Stranvgcgcnden werden große Verheerungen infolge Unwetters- gemeldet. In Havre riß die übcrsinthcnde sre mehrere Gebäude weg. — Im Nord-Depm lernen t an der belgischen Greine ist der Typhus ansgebrochcn. Tic Hospitäler sind überfüllt. Verona. Gestern Abend 0 Uhr 10 Min. wurde hier ein Dasselbe Soviel die leich» heftiges, wellenförmig verlaufendes Erdbeben bemerkt, lvurde auch in Bologna und an anderen Orlen beobachtet, bekannt, sind Personen nicht zu Schaden gekommen. Brüssel. Der Sozialistenkongreß faßte Beschlüsse gegen Akkord- nnd StI'ick-Arbclt und zu Gunsten der politischen Gle bcrecbtlgniig beider Geschlechter. Brüssel. Sozialistenkongreß. Nachdem Vaillant-Frankrrich gebeten, die Resolution über den Militarismus einstimmig anru- nebmen. erklärte Liebknecht, der holländische Antrag Nieuwenhuis', eine eventuelle Kriegserklärung mit einem DeltanSstond ,» beant worten, sei rin lächerliches Straßengebimnicl. Der Weltausstand sei ein große hohle Phrase und die Weigerung der HcereSfolge würde einfach zur Füsiladc sichren. Tic deutsche Sozialdemokratie habe stets ihren Much — siebe Protest 1870 — bewiesen und sei nie chauvinistisch gewesen. Nienweiihuis behauptet, der Kongreß solle sich nicht durch Phrasen täuschen lassen. Eine revolutionäre Thal scr es, da) Proletariat zu einer Mach! zu organisircn. Mit einer holländischen Revolution macke man sich rinsach lächerlich. Die Holländer nahmen darauf das englische Amendenicn'. an. Petersburg. Tie Pulversabnk in Ochta wird zwecks maste,ibnster Herstellung von ranchschwachem Pulver bedeutend vergröbert. B »karcst. Bei der Entgleisung eine» Zuge», der Material zu Bescstigunarbgulen führte, wurden 3 Personen gclödlct und t verwundet. Tic Berliner Börse war heute aus allerlei politisches Gerede und das völlig grundlose Gerücht des KonkiuscS eines alten großen Bankhauses iniolge starker Verluste bei einer Schweizer Insolvenz verstimmt. Das Geschäft war beschränkt, die Eourie abgeschwächt. Lanken schwach, deutsche Bahnen vorwiegend fest, österreichische mit Ausnahme von Lombarden matt. Bon Berg werken Kohlen angebolen Auch im Kosiaverkebr waren die Eourw weit niedriger. Von Banken Leipziger Kredit 4 Prvz. höher. Deutsche Fonds merklich besser. Privaldic-'v»r :? x Pror. Nachböric ruhig. — Wetter: Vorwiegend bedeckt. W.-T.-W.-Wind. »r,»k>»r« ».IN. >«><-»»».> Sr«»» MM Siam»». L:>7,7ö, komd. . cinypirr —. t»r«. llua. «o>»r. «a Ici. .Dlaconio «U.VI. D»Ldu. vr. NIM. . Gkl>rnr>r»-l> —. Ivclmiiptct. V « r iiSchlns.i «-nie ».'iM. N»r<», NI.,.'.'.',. ItiNeokr 90 ,<0. Staai». »i>» liM.711. v-nitardcn 2I7M, do VK-rtlülen —. Slmnltk 72. Esainri L87,c>». ^Itomancn t»:>8,7-> gcslrsl. Vir»». Vr»»»Ikr, IBHlnd.I es-'cr» rc« August 7!! M. »rr Novdr.-ffebr. 29 90. drhiunct. stvi'Nu» d»r »lugu» LOM, r.-r sr<m»9r-21pril 10,09, ruh>z. Riidöl »er August 70M. »cr Ii»„,ar-Arnl 79.2.',. rulug. »«»«,»»«. »r,»ntlru cridlu». Wkijk» vkr Novrmder rsc>. R»g,ev »er vcuder 2LI, ,rr März 2L9. Oertliche» nnl» Süchsische». — Se. Maiestät der König fuhr gestern früh 6 Mr40Min. in Begleitung deS Flüncladjutanle» Obcrstlentnan: Gras Vitzthum v. Eckstädt ab Niedersedlitz mittelst Extrazugs nach Klingcnhcrg zur Hochivilvjngd ans Grilllcnbnrg« Revier Die Rückkehr erfolgte 6 Uvr Nachmittags und begab sich Se. Maiestät mittelst Equipage nach Pillnitz. — Nach der vorliegenden offiziellen Liste der zu den Kaiser- Manövern in Ersnrt ciiilresscndcn Fürstlichkeiten wird Se. Majestät König Albert an den Manövern nicht thcilnchmcn. -Vorgestern Abend ist Se. König!. Hoheit Prinz Mar nach der Schweiz gereist. — Die .L. Zig." giebt folgende Berechnung über den Bedarf an Brot flüchten im Königreich Sachsen: Legt man mir einem gcriiigsnglgcn Fehler der Berechnung des KopsbcdarsS das Ergcbniß der vorjährigen Volkszählung zu Grunde, io würde im Deulschen Reiche bei einer Bevölkerung von 49.422.928 Kövsen. einem jährlichen Roggenbcdars von 6.324.503 Tonnen »nd einem jährlichen Weizenbcdars von 2.879,281 Tonnen der Jahrcsbedar! pro Kops der Bevölkerung betragen: snr Roggen 128 Kilogramm, für Weizen 58 Kilogramm. Vorausgesetzt, daß Bedarf und Ver- brauchsfäbigkcit im Königreich Sachsen durchschnittlich die gleiche wie im Rcichsdurchschnitte sind, wurde demnach der Geiammtbedarl Sachsens bei einer Kopfzahl von 3,500,513 Einwohnern 418,065 Tonnen Roggen und 203.027 Tonne» Weizen betrage». Nehmen wir an. daß die Ergebnisse der vorjährigen sächsischen Ernte, die nach unseren gestrigen Mittheilunaen tür Roggen eine TurchschnittS- enrte war, für Weizen aber über oem Durchschnitte stand, auch nur dem Durchschnitte der voransgegangknen zehn Jahre entsprochen bade», so würden sich demnach für Sachsen Bedarf und Ernte durch schnittlich solgendeimaßen Verhalten Emtc: Roggen 284,231«. Weizen 100.140 (Tonnen); Bedarf: Roggen 448.065, Weizen 203,027 (Tonnen). Es erntete somit lm zehniährigen Durchschnitt das Deutsche Reich 90 Prozent, Sachsen nur 64 Prozent seine» Bedarf» an Roggen, an Weizen aber das Deutsche Reich 96 Proz , Sachsen nur 49 Prvz. seines Bedarfs. ^ . 7-Einem an Herrn RkickStaasabg Dr. Mebnert gerichteten Brief des Herrn Dr. Carl PetcrS entnehmen wir folgende Stellen : .ES ist ein schöner, sonniger Morgen und ich sitze unter dem Schatten mächtiger Akazien vor meinem Zelt. In der Thai einigermaßen ein Kontrast gegenüber dem A-phalt und den Parkett» ^ckKllllW^ PMI W SqSIMISVVL^ liv „'qurnlZA MH"
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