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Dresdner Nachrichten : 10.05.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189205100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18920510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18920510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1892
- Monat1892-05
- Tag1892-05-10
- Monat1892-05
- Jahr1892
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- Dresdner Nachrichten : 10.05.1892
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- »«in«»' d»«t»s' ^2«^Z Mknsipte/El <i^z^ s^dcck /,» 1 ZEeretrl- ///^ ck>^ ssivi-ck > vaut-n-e Lir^tz '- ! Vi-»li" l.. I>n»».'«'"!>'1!-'.., . t X.'itli,u^'-««uN'It.«. l> !i7. >ttkhkstOttft. Ausl. .".4M1» Stück. IulM8 LvuUvr, l!> e^le» VLUstr. 18, e„i,ch.f,It in tzri'Ntc«.-, cknüii.ilil: Lkl>»v«uv Oslo» m l n«»k«>«'. II »u-, I4ii«I»«-n» nnll I^NN«I- «t i«I«->« I>» >l <» » «iitUt. Dresden, lE. IIiiM korsck U«.Niof<»ruur »orm. k«1u«r«t t »UI lUrdter ^ I 1 III » nIt 1 It« Ine- >M,i ltnitsnlirsv. tt, I»«1>», ir< >!«> t'»r I»:,M"N UN'I lteiivn, lkiitlsizlivcl'-titini'n, Iricut-c, Kct>nl>,- ,mü Kträi.ipsn, IieitZi>-»«</»!n, K> liiiliv »r»l l'untvlk« >». ^ N . k'. 8r ^v>-, »N>8ii.-»X. - P I4a^v> >i«»i>«ti. IH. i i i 2IZHI. A zilsWilsckbNipüUr-kzdntüFejükrazMilMMr! M» <z.« t t»» Ii,I,i« S ^ Low»u»Li,iüU>1 »».'«r .^«»riuin.ilpl« !i.Ml u, !»Il-it ^''. ».»rr .t 0:1rn v^»v LkteKdEN ^ ru litlli^«-». Ig»len 1'rc-i8vu. 8t'I,I'lckIti'rn,88is 2. /^^ndesciieill Löline E Ic-VeitliK, VrÜ8k»I>r>U88li.2l! R IlOslleloLuiit Mlinirtor Dumenkkitv. ^ i >>c.^tor<!ute, i>1. A a.^eritleliw I.o«l«»i» ^ rnö'>ppen.5l intclnc-te.. L slotcr I'/- slailt. § UN'I KU L«xk- Iktiilriint«- -2»L l>ie8<Ieilkl' Vor« llvkv! lUNKS-^l »8! rr vo» v tto L Alk. 1?Z1. 2"lc"'atw"ülc Politik. neuer Kur» nnd intemationale Lage. Hosnachrichle». Irrnniiserkiciniiig. Sonimcisriichc», Verbrechen nnd ! Vergehe». Gcrichtsvettiniidlungcn. Tagesgeicliichle. Lottericliste. i Politischtü. Allgemeine Crörternngen über die gegenwärtige Lage der intcriialiouale» Politik in Europa sind seit einige» Tagen wieder einmal in den Vordergrund getreten, nachdem längere Zeit eine nngenelnne Stille aui dicsein Gebiete der öffentlichen Tisknssio» gchenicht liatte. Die bevorstehende Reise des Clären nach Berlin, der 'Besuch, den König Kunibert in Bcgtz ilnng leincs Miiiistervraudcn ten seinem Bundesgenossen in der deutsche,, Reichshanptstadt abslat- tcn will, die italienische MinisterkrinS mit ihren angeblichen Rück wirkungen ans den Dreibund, daS dringliche Bcrinnge» nach Vcr- stüllung der deutschen keercsnincht und nach Beroollkonuunung des vslerrcichijch ungariichcn MililärweienS. die Behaut'tnug, daß Eng- land bei der Erneucrung des Dreibundes durch einen Vertrags abschluß mit Italien an die Seite der Tril'clallianzmächtc gelreten sei. die rückhaltlose Anerkennung der sianzösstchen Republik durch den Papst: Dies Alles liefert reichlichen Slofs zu allgemeinen Be trachtungen über die augenblickliche Gestaltung der politischen Per hallnissc in Europa. Das; dabei manche gewagte Eombination und zum Theil offenbare Habel» zu Tage gefördert worden, er scheint selbstverständlich. Ter Höflichkeitsbesuch des Clären am deutschen Kaiserhofc soll ein russisch-deutsches Bündnis; anbahncii: König Hnmbcrl soll nach Berlin kommen, um die krlaubnch zur Verminderung des italienischen Militärbudgels zu erwirke»; der Sturz des italienischen Ministeriums bedeute den Abfall Italiens Vom Dreibnnde. Es darf nicht in Erstaunen sehen, wenn sanguinische Politiker in Frankreich von dem Sturze des EabinetS Nudini einen Um schlag in der auSwartigei: Politik Italiens erbosten und der Mei nung sind, das Parlament in Rom wolle von dem Dreibünde nichts mehr wissen Wenn auch der Bündnisvertrag Italiens mit Deutschland und Oesterreich-Ungarn keinerlei Bestimmungen über die Höhe der militärischen Aufwendungen der einzelnen Bundes genossen enthalten dürfte und daher nicht von einer Erlaub nis; zur Herabsetzung der italienischen HeereSmachl die Rede sein kann, so labt sich doch andererseits nicht bestreiken, das; zwischen den finanziellen Calamitätcn. über welche zu Fall gekommen ist, und der Zugchörigk buude ein gewisser Zusammenhang besteht. Tic Ersparnißpolilik i pslicktet beobachte». Rack de» neuen Beiträgen toll seht die Bestimmung bestehen das; irdrr gegen einen der drei Berbündeten gerichtete An,>rtss das militärische Emttcle» der beiden anderen zur Folge habe Einen Beweis sttr dieic angebliche neue Bestimmung der Dreibnndoerlräge bringt der Beisasse» nicht bei Tie Wahlschein tichkeit 'pricht nickt dagegen, Anders verhält eS sich dagegen mit der Behauptung, das; Tenffchland in höherem Grade, als zur Zeit des Fürsten Bismarck. eine Solidarität mit der Orient Politik Oesterreich Ungar»-- »hcrnvinmen habe, ja übernehme» mns.le. Die „Köln. Ztg." glaubt diese Aussaisinig „aus Etruud besserer Kciiulinssc Denen, was in den iehleu Iolnen geschehe» in. für uiiiiiiressend und uiitcegrüudct halte» z» müssen". Hasscutlich mit Rech!. Wir haben allccdiuaS >» Deutichland. rühr! das g«»>iniilc Blatt ans. namentlich i» gewissen EZelchrteiitceisen eine glüc'luher- weiw recht ui;bedenkende Ströinnng, die das bisherige weile Zuiückhalien unv rnliigc Beobucklen der Orieutscage gegciiiivc! für einen politi'chen Fehler ballen und eine kiinliacre Beeinslussung der Eulwiclelini!, dieser Frage icilens Deutschlands lieber leben würde ..Zu diese» Kreisen scheint auch der Benasscr zu gehöre». Eneculicherwene habe» wir in den lchteu Jahren auch >cil der Erueuernng d'es Treidundes genuaiain Dl»>tsacheu zu beobachte-' thelegenheit gehabt, die uns un-weideiitig beweisen, das; »ach wie vor die deiiiichc Orientpoliiit nw »ich: geändert hat, dal: iür sic nach wie vor der cBuud'alz inabaebend in, den iclnerzeik Fürst Bismarck in dem Schlagwerk feilgelegt bat von den Knochen des Pommers ben (NrrnadieiS. und den er in den Sah zmammenaefa'zt hat: Dir ganze Orientiliichc Frage Er sür uns tciire Kriegsiraac. Auch lienle noch El dieser «ürundsal; sür die dcnische Politik gleich mabgebcnd, wie er es früher war. und die Erneuerung deS Drei bundes in> voriacn Jahre hat die praklöche Anwendung desselben in keiner Weise beciinlnbt." vlickt minder Earl wird die Kritik heransgesordert durch die in dem geuaiinteu'Bucke eiilhalieneBchguplung. das;England Italien gegenüber bestuumte Berpslichtnuge.' sur den Kliegsiall ü!>er- »owuieii habe. Ter Aurgailgsvciuki der-eldcir soll das deulich- euglijche '.'lbko-omeu über Lit isrikn gebildet haben. A» der Er haltung des <>>leich.gewich!-s inr Mitlelmecre von scher iuleieisir! und über DenEchtaiids Berhälmii; ;» der asiatischen Politik Ruhliiids beruhigt, soll Engiand cs als Forderuna seines eiaeiElen Bortheil-s aiiiebcn. wenn es Italien die flcückendechcing dirrch die beiden muieleuropäEchen Mächre veiimllelte imd g!ei,h;eilig die eventuelle M'itbeschüsiuna der ilalicui'wen Krisle übernahm. Eine solche Berpslicblüirg Englands sed'cd ividerivricht iowvlil allen Eie- f pslvgenheilru der brit-schcu Politik, als »ucn iusbcivuderc den tu-hltinisierinüi Rndini i^uiildsäheu des cugliichcli Ltaatsrerhls. welche bei beslimmten de da. .Biuiilknuiii öi.wliil s Z„>ij„„»il»g des Parlaments »erlangt. origkeit ^rialicnS zum ^.rei-> jx Aiiuahuic. Sah England sich r>cr Bcrlheidigniig Italiens veu pslicktet habe, beruht ledialich aus der Eriväaung,. d g'; in der Pcillelmeerrcage zwi'chen beiden Slanleu eine gewisse Interessen- wlidaritär beucht, welche zu einer gemcimaiiieu Artion iühreu kau» wenn die englische wie dir ilaiieuiile MillelmeerileUilug im Falle eines groben eiiropäiicdeil Krieges bedroh! sein sollte. ES hakte eure»!!»» angesichts der kurz ifi,;irie» AiiSiuhrunge» des anoumueii 'Ber-gsseis des enoilhuleu Buches uichr der besoiidereii Eilläruug h-.dnrit. das: das deulsche auswärtige Amt demselben dnrch ms rcru'ikh! und auck von der Absicht einer derartigen Bcr- Kcunluisi halte —Do. genommen, nachdem sich Finnnzminislcr Tr. Miguel ziislimmend llärt hatte. Tarans wurde der Rest der svgeuaiullkii Sclundär- Berli n. des geslürzten Eabiucts war unvereinbar mit den inilikärischen l Auswendungc», deren weilcre Cimübigung nichts andclcS bedeiitcn! würde, als das; Italien gewillt Et. seine Stellung als Grohmachl j und damit als gleichwerlhiger nnd gleichberechtigter Angehöriger des Dreibunds aus,»geben. Allerdings stellt das italienische Heeres-! budgel, das nicht mehr vermindert werden kann, wen» nicht die! militärische Schlagsertigkeit bedenklich dnruoter leiden soll, gros;c ösh„ilichu»g keine Aniprüchc an die Finanzen und zugleich fällt schwer in die Waag schale, dak die finanzielle Leistungsfähigkeit des Landes insofern becinlrächtigt wird, als Frankreich durch sein handclspolili- schcs Berhalten an der italienischen Schwesternalion wegen deren Zugehörigkeit zum Dreibünde die empsindlichsten Re pressalien übt. Das Ministerium Nudini ist indes; thaliach- lich nicht gestürzt worden, weil eS an der kosisvieligeii Allianz- Politik feslhielt, sondern weil die Ausgabe, die cs sich gestellt Halle, ohne neue durchgreifende Steuern das Gleichgewicht im Etat hcr- zustellen und doch gleichzeitig die militärische Machtstellung des Königreiches aufrecht zu erhalten, sich als unlösbar erwies. Im Berlaufc der Debatten über die Krisis hat zwar der Franzosen freund Imbriani die alte Klage wiederholt, dak alles Unheil Italiens aus seiner falschen Grvkinachlstcllung und der Dreidmid- politik entspringe. In Wirklichkeit dürsten aber diese Behaupt ungen dem angegriffenen Ministerium eher genützt als geschadet haben. Gestürzt wurde das Cabinct nickt von dem drcibiindicind- lichen Imbriani, sondern von dem einflukrcichcn Führer der pie- montesischen Fraktion, dem ExministcrGiolitli. welcher das Finanz programm der Regierung einer so vernichtenden Kritik unterzog, dak die Abstimmung über das Bcrtlmiensvotum durch den Abfall der Picmontescn zu Ungunstcn des EabinetS ansficl. Gerade Giolitti jedoch, welcher durch die Macht seiner Persönlichkeit den AuSichlng gab. hat aus der dreibundfreundlichen Gesinnung der Mehr heit des italienischen Parlaments seine schärfste Angrisiswafse ge schmiedet, indem er ausrics: »Was am veinlichsten berührt, ist die krankhafte Sucht der Regierung, den politischen Leidenschaften ge wisser Parteien das Heer, den Schirm nnd Schuh der 'Ration, zur Beute hinzuwerscn. Diese Schwächlichkeit ist auf's Tiefste zu be klage»: denn ei» dem Spiele der Pactcic» ansgelieserlcs Heer ist ein gcdcmifthiatcS Heer." Diese mahnenden Worte, welche gewiß unserem Bundesgenossen König Humbcrt ans dem Herze» ge sprochen sind, werben den Nachfolgern Rndini's in der Richtung ihrer Politik als Richtschnur dienen müssen. In dem gegenwärtigen Augenblicke, wo die italienische Ministerkrisis die allgemeine Ansmrrkiamkeit aus die Stellung Italiens im Dreibünde gelenkt hat, verdienen die bezüglichen Aus lassungen eines soeben erschienenen Buches »Berlin, Wien. Rom. Betrachtungen über den neuen Kurs und die neue europäische Lage" dcs 'Ndcre Beachtung. Der Verfasser nennt als wesentlichen Punkt der bei der Erneuerung des DrBbundeS getroffenen Abmach ungen die Bestimmung, daß zwar keiner der kontrahirendcn Staaten für irgend einen Angriffskrieg aus Unterstützung seiner Verbündeten rechnen dürfe. dak aber jeder Anguss gegen eine der drei Mächte die sofortige bewaffnete Theilnahme der beiden anderen zur Folge haben solle. Dies schließe eine Erweiterung des früheren Ver hältnisses i» sich, deren Tragweite kaum übertrieben werden könne. Ter deutsch österreichische Beitrag bestimmte, daß Deutschland und Oesterreich einander niit ihrer ganzen Krirgsnincht beizustehen haben, wenn einer dieser Staaten von Rußland angegriffen werde; sollte aber ein anderer, als der russische Staat emen der beiden Verbündeten angreifcn, so sei der andere Verbündete verpflichtet, der angegriffenen Macht gegenüber wohlwollende Neutralität zu Fenl'chreiv- nnd Frrlisprech-VcrlctU'k vom 9. Mai. '»r Kaiser konrcrirte gestern mit dem Vieepräsi- dcuten des Stual'.-miniliernmis v. Bötticher über die benie von Letz terem über aie Siblapplcilz Pivjclre im Abgevrdnetenhame abge gebenen ErUaiungcn, - Die Alliengciellschast Ludwig Löwe mid Eomp. hat endlich Sreciiantraq gegen Ahlwirdt gestellt. — Tie Berliner Kriegewereiuc schlosse» sich ans Wunsch des Kaisers zu einem eiuiigcu Knegeivcrbandc znininmcn. Berlin D a-- A l> g c v, d n e t e n h a u S disluiirtc beute die Schlrgiplatz Projekte. Richter erklärte. lein Antrag bezwecke nur Zerstörung des um da Projclle liegenden Halbdunkels und Ber- hindcrung der Hintcrlreppenpolitik, und unlerwars bann die man nigfache» Projekte wegen Uiugeüallnug der West- und Südseite deS Schlosses einer absprechenden Kritik. — Miniilcr v. Bötticher cr- wicderte, die Regierung könne nicht über Borgängc Erklärungen nbgcbcn. weiche nicht in den Kreis ihrer verantworllichen Tbärig- kcit sielen und nicht über Vorgänge, die kick in der Umgebung des König? abgespielt, aber nicht Negicrnngshandlttiigen betreffen. Bo» Nicdcrlegung der Banakadennc und Schäftung eines sogenannten Entcitteiches könne keine Rede sein, nachdem Se. Mnjcstar nach stehende Ordre erlassen habe: Ans den mir gehaltenen Borlrag bestimme Ich, daß für das für den horhseligen Kaiicr Wilhelm 1. zn errichtende Rativnaldenkmak ein Entwurf ausacarbeiirt werde, bei welchem die Dknkiiialsanlage ans dak östliche User des Kanals beschränkt bleibt und von der jetzigen Flnchllinie des gegenüber liegenden Users überall einen Absrand von mindestens Meter erhält. Zunächst soll also aus dieser Seite des Platzes nur ei» Rani» hrigestellt werde», der, unter Schonung der Anicrcsscii der Schifffahrt, geeignet ist, das Denkmal daraus zu errichte». Tic Vorarbeiten fände» einen so guten Fortgang, daß er hoffe, es werde möalich lein, um lOgjälirige» Geburtstag des Kaisers Wilhelm I. ein dem Andenken desselben würdiges Denkniai heruislellen. — Mi nister des Innern Herrsurlh erklärte, daß ein Antrag aus Gestat tung einer Lotterie im Zusammenhänge mi! den erwähnten Pro jekten weder schriftlich noch mündlich, weder amtlich »och außeran»- lich an ihn gelangt sei; alle entgcgenstchendcn Angaben beruhten ans freier Erfindung. Dem OberverwallungSgerichtSrath Kunze habe Richter fragwürdige Motive nntergeschohen, ohne dafür den Schatten eines Beweises zu erbringen. — Graf v. Limburg Llirnm (cons i spricht seine Befriedigung über die Zurückweisung des monströien Gedankens des Abbruches der Bauakademie aus, bedauert die Be willigung der SchloßfrelheitS-Lotterie, die im Lande peinlich be rührt habe und die Wahl der jetzigen Schloßfreiheit als Tcnknials- platz zu belasse» Das Denkmal hätte aus den Pariser Platz gehört. — Dr. Vopelius (srcikons.s wünscht eine bestimmte Erklärung, daß auch in Zukunft Lotteriecn sür die hier in Frage stehenden Projekte nicht bewilligt werden. — Cremer (Teltow) meinte, dos ganze Ge schrei komme blos daher, daß bei dem Loiterie-Prorekte die jüdischen Mitbürger nicht berücksichtigt worden seien. Die Lotlcrictrommel werde auch nur deshalb so kräftig gerührt, um die Ausmerkianlkeft von den Judenfliittrn ab,«lenken. — Dr. Lieber schloß sich Namens des Centrums den Ausführungen deS Grasen Limburg an. während .. „.-ickzoa. .... ^ g rnichter's ans Veröffentlichung aiissüdrlichcr Denkschriften über die Ergebnisse der Veranlagung der neuen Ein kommensteuer für den Staat nnd für größere Commune» wurde Ein ang> erklärt bahn-Vorlage in 2. Leinng erledigt. VcrIi». Der »Nrichsanzeigcr" bringt sol gende halbamtliche Mitlbcilnng zu de» in der Alilwardt ichen Broschüre „'Rene Eni lm Illingen, Iudeiisliiilkii" enthaltenen Angaben, ivelcle geeignet sind, gan; falsche Vorstellungen über die Beschaffenheit eines große» TheilcS niverer Insanteliebcwaftnnng zu erzeugen, nnd ;n ben über bie Broschüre i» mehreren Zeitungen slnttgevabren Be sprechungen w'cb Nachstehendes veröffentlicht: II Die Eoinmandi!- geiellscbaft ans Aktien iLudwrg Löwe, Berlin! war konlrakllich ve>- pflichtet, das Material »n dem Hanpttheile des Gewehres, den Laus, von der König!. Gcwebrsabrik Spandau in Form von Lanrstäben rn beziehen Die der Firma geliesenen Lausslävc sind identiichmil den 'eilens der drei Kenigl Gewelirsadriken vcr.nbeilcten Da von der Beschaffenheit des Lansmalenals weieiitlich die Kricasbrnuch- barkcil der Waffen ahlianal so liegt in dem vorerwähnten Umstande eine Sichciheit sür die Lriftniigsscihigkeft der Löwe icke» t^ewchre; anch liaben lick bis jetzi nach 1'.'jährigem Irnppenniähigen Gebrauch dieier Waffen beionbere Manuel uichr bemerkbar gemacht. Während der ganzen Dauer der Fabrikation dieser Gewehre haben ferner Control- bcehüsse seilcns der Geivehrprüsniigskominin'ion stattgesnndcn und haben diese Beschüsse keinerlei Ainiäirde ergeben. 2s Die Firma Löwe wa> durch Kontrakt verpflichtet, bis ult. Januar lM2 die lepten Waffen der ihr übertragenen Liesernng aui 425.000 Gewehre abcagelien, nicht wie in der Broschüre gesagt ist, am l. Januar 1802; Milte Januar d I. sind die letzte» Gewehre der genannten Fabrik abgenomme» worden: Ä der Firma Löwe ist nicht ein Ge- wehrvrcis von 58 MI, gezahlt worden, wie die Broschüre behauptet, sondern ein erheblich niedrigerer. Unter Zugrundelegung des Ge- wehrpreiscs in dev König!. Fabriken kann die Firma etwa 2 bis 4 Mk. an jedem Gewehre verdient haben, nicht ftO Mk.. wie der Verfasser der Broschüre behauptet; 4) gegen die Angcschuldigtcn, soweit sic der Militärgerichtsbarkeit niiterilellt sind, ist gerichtliche Ilickersuchiing einaeleikcl: 5! dem Staatsanwalte Et von der Sache M'ittheilnng zugegangeii niit dein Ariheimgcben, seinerseits die er- rordellichen Schntlr zn llinn. Bochum. Der Redakteur der wesisülischen »Reform" in Bochum Et wegen schwerer Beleidigung deS JnstizminislcrS zu 8 Wocoen Gcsäagniß verurtheilt worden. Ter Staatsanwalt hatte vier 'Monate beantragt. W i e n Ter Anschluß der Zollverhandlnngen zwischen Oester reich und Nordamerika, wonach Oesterreich die gleiche Behandlung wre Tentschland bei der- amerikanischen Zollämtern erfahre» soll, har »allgeinnden. Tic bclreftcndc» Eiklariingcn beider Staaten ivcrdcn in den nächste» Tagen ansgetauscht. Die gemeinsamen M'ffiiilcrkc'nsercnzcn sinden in dem beule unter dem Vorsitze des Kaisers ftatlsindeiwcn Miuisterrathe ihren 'Abschluß. Tie Delega tionen werden wahrscheinlich im Frühherbste zuianimeiitretcn. Budapest. Der nngariichc Handelsminister Baroß ist Vor mittag kl Uhr gestorben. Tic Sitzung des Abgeordnetenhauses wurde zinn Zucken der Trauer aus morgen vertagt. Paris. Brazza Hai sich am l5. Dezember nach dem Tanga- Fluß cingeichisst nnd marschirt mit 5 Offizieren und 200 Soldaten ans den Dichadsee ;n. — Tie 'Anti Anarchistenliga drohte einem wegen seiner angrchi"ffchen Gesinnung bekannte» Kaufmann an. beim nächste» anarchislEchcn Atkcntar seinen Laden in die Luit sprengen zn lasten. Ter Anarchrsl suchte polizeilichen Schutz nach. — Rapgchvl wird glich eines in St. Elicnne begangenen Doppcl- mordeS zweier alter Damen beschuldigt. Petersburg. Gnlcm Vernehmen nach erfolgt die Publi kation der 'Aushebung deS Hafer- und Mais-Anssuhr-Berbotes am nächsten Freitag, diejenige der 'Aushebung des Wcizen-AuSsuhr- PerboleS um die '.'Ritte dieses Monates. * Petcrsbur g. DaS Stadthanpk, Grcper. ist schwer er krankt. Wie eS heißt, habe man demselben eine Einspritzung mit Vilnli» gemacht; die dazu gebrauchte Spritze sei unrein gewesen, eine Vene damit durchstochen worden und darnach sei Gangräne cingctretcil Lodz. Tie Situation hat sich etwas günstiger gestaltet. Tic russische Presse hat strenges Gebot zn schweige», iodaß kärgliche Privatiiachrichten über die Unruhe», die einen Besorgnis; erregen den Umfang angenommen hakten, in die Oeffentlickkeil dringen. Die an den Straßenecken affickirlen Plakate, welche die 'Arbeiter zu rücksichtslosestem Vorgeben aussordcrtc». schlossen mit de» Worten: „Nieder mit Rußland!" Es sind mchrsachc mißlungene Versuche leitens der Streikenden gcmachl worden, Fabriken in die Lust zu sprengen. Bukarest. Der hier als Dhnamitard verhaftete Bulgare Voinow wurde im Arresllokale mittelst Ledcrricmens am Fenster erhängt vorgeftiiiden. Ein zweiter Bulgare, der em Süarclcr Bahnhöfe ve,haftet wurde, ist anS dem Gesangmß cittwruiigcn. W ashi n g t o n. 'Aus Veranlassung des Släalsickrclürs wird die Stimmmig des Kongresscs darüberiondirk, ob sic der Einnerlcibniig der Hawaischcii Inseln günstig >ci 'Als Haiivlgrniid sür die Einverleibung wird angesülm, daß die Sandwich Inic!» von St. Francisco ans innerhalb einer Woche zu eircickien seien und daß es wüiffchcns- weilh iei. einen solchen wichtigen strategischen Punlt im Besitz der Vereinigten Staaten zn wisse». Es wird bcionocrs hervvrgchobcn. daß man diese Inseln nickt i» den 'Besitz von England gelangen lasten dürfe, eine Eventualität, die bei den letzigcn nnslätcn Zu stände» der Inseln leicht «mitteten könnte. Tie Berliner Börse verlies lustlos und schwach. Nur sür eine 'Anzahl fremder Renten, beiendcrs für Ungar», Italiener und Mexikaner, bestand feile Hailniig. Russen dagegen matt. Kreditaktien und Dislontoieinmaiiditantheile statt angcbvte» Lo kale Banken komile» sich ziemlich behaupten. Eiienbahnen ruhig, Bergwerke schwach, in Bochumcr starke 'Abgaben Kolilenwerlhe wenig beachtet. Im Kassaverkehr überwog Kanitii't bei rückgängiacn Kursen. Deutsche Anlagewertbc still nnd wenig verändert. Im diistriepapicre wenig verändert. Privatdistont I » Proz. Nach börse schwach. — Wettcro prachtvoll. Süd-Ost Wind. IZranksurt a M. AdendS , «rrkdil Disconto iS».?». Drc«dn. vr I.!ü,!>tt. Ziaaieb . ruimd. 7 >,aa eaura 1te,L». Nnsi. S-.S-c. PorNisIrscu grsl Paris Lchluji INrnleI97,57. gtalirokr Sii.LI. 8»aa!kr »i:.ta. Polln- aiklcn ,. Türtkn '.V.iS Turkknloo'c 7»M. Vnomavdank >7a,v". Staatü- tahn 6lN,7.->, vomdariicn »'Il.a» gcsi Paris. Produtic» iZSilnk.i Wrizcn vkr Pin! 2« nc>. »er Skplln Lecbr. .'<7 t«, riiilig. Spiritus per Piai 17,2.',. »,r Sevli'i»l,kr.?ccei»bcr ci,,'>, mall. ptSdol »er cviai Ls.Ls. »ei Srvtcmpcr-Dcccmbkr :>7,,.>, wriitien». Sm«»r»,m Produkten §>t>luh>. Wkize» »er Mai -, per N»»pr rvc Rog«en »er Mal Ii>Z, »er crlodrr 15,8. «»»»»». IProLureen-PeriMi., cknalisilicr Weizen qeschäNSIoS, >/.. Sch. nieiirisirr, treuider zetchiiitsios, >ai»n iiciianptct. Met» lutiisi, a»cr fteti-z Mais lnavv, SchiUing vaUri. nis voriac Wache vierslc jcfier. Safer scsi rnsjischer >/. dis >, Schilling nildriqcr. als vorige Wache Aiigelammene Weizcnladnngkii grschäsislos, Mxsicr adwaricnd Pan schwimmendem oicirr!».- Weizen rnl,igcr, Gerste ca ' , SchiUing niedriger. Mais ruhig, aber fteii», rnndrr -inrritanischrr rall r , Schilling niedriger. — Wc»cr: Prachtvoll Pstmd's SN Milder«,Ilch. LL Sresdocr Nalierci Gebr. Pfimd, r»»tz«rr-e. i>
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