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Dresdner Nachrichten : 12.02.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189402127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18940212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18940212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1894
- Monat1894-02
- Tag1894-02-12
- Monat1894-02
- Jahr1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.02.1894
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Nir »»iE»—«»»i. — »«, »nluiitmnin,«».- Won ta tz ^^"vrm v^ ««nr^« di»^ U hr NLchmttwO? . Die l lvalltak »rundt'll« Mu»«lal>r» -Silben- ic, P'a . iuvM«>. >»kil»di,»i>arn aus drr Lnvaiieik Zell« no Pt,. »»»tnise Annritae nur Dorausdezaiit»», »tü»tl,>inakii nebme» tan »ntuxb- .VN ,w» .. . . XI»» täm«»NL« —— ^ »». Lehrgang. v«rdf..u.Lx° «ufl. 56,V0U Stück. »». u. >»« »«Är «'<» ^ ^U«PPVI» VVL 8 LL. Lir. ' ITs^VlvelLS von IS M. L2. SevIst^ttelL-MS^Qr, I'r»llvu«tn»>«8v 8 nn<l lO. »».««« I'r»l»v. »Iivei-tlilLd: 6vdtL8v OdllS KSllMVNpISÜSL. I'MuiI.Ir«»,'!, eie. «u.kuUruo«. Air. ÜSrup. »Lü„ tzetlineiAr. LV. I. OLeK» «t»r tivindvlskrti»««». / *"» unt,f S»r»i-Psvlren ^!Ies Seöschkerefiii'i' E8^." Dresden, 18!)4. Mi/o tec/in^en ^aa^en ^ " — vv »»«""' Ucse.t »c.lort <!»,,n,.it-«i..!i kiiMfilt l.ellpolt. vrebiieli-sl/^" ß 4nt«n Mller, MdMmim z « l-üttir-üuuutr. 1i» 1-Sl11ek»>t8ti. IS ^ 8p»orLUrKt: ^ ^ Mas«««-Lpk^Itva «4^ > N, tlü'nuu* prompt. kroi„« IilM«. ^ r« i, k>« ^ ^n»i in. ^». uri7. - — I t-. r> »-7-. ««»« Iivberidran, Rr. 48. desto ÄLitie von >>« I,»i. ^I«>> «>,, i4iii.-I:.nuu, v»r» I^lixloiii »eri» »r« ». I'hn-sie I »>,. nnck nuem-cc,..!zon. — - » — Ift-auptor »txciillt n.ceb :tu-»ärw. - > — Frruschreib- und Fcrusprech - Beri-bte. Hoinachrichlcu. FestcouimerS und Kleeberg Eoneeit, Richards Wanderleben. Viii»>. lloüijsollitznk, lil k8ileii, OtztziDiltiM. Montag, 12. Februar. Feilaclns des 'Allgemeinen Turnvereins. Briestasten. Fernschretb- «nd Aernsprech-Vertchte. Berlin. Die Nachricht, daß Bauern seine Zustimmung zu dem deutsch-russischen Handelsvertrag van der Aushebung der Staffeltarise abbängig macht, einbehtt der „Pvst" zusillge jeder Begründung. — Erzbiichos van Stablewsli wurde Iieute '.stiiüag 1 Uhr vvin Kais« in Audienz einpsangen und zur Friihstücksiasel hinzugtzoaen. Nachmittags hielt der Asrikareisende Otto EhlerS vor dem Kaiser und dem Has einen Bvrtrag im Schluß über »eine Reise in Vorder- und Htnderindien. — Prinz Kamatsn vvn Japan ist gestern Abend nach Petersburg adgereist. — Die russischen Delegirteu zu den Berhandliuigen des deutsch-russischen Handels vertrages reisen heute Abend I t Uhr wieder nach Petersburg zurück. — Graf Herbert Bismarck hat nach tangerem Aufenthalt gestern Berlin wieder verlassen und sich mit seiner Gemahlin »ach Schönhausen zurückbegeben. — Der Sturm hat gestern Abend mehrfache Verwüstungen hier angerichtet, so wurde ein Theil der Bedachung der Halle des Stettiner BalmhvseS abgerissen und auf einen Anbau geschleudert, in dem sich die Wvlmung des Stationsvorstehers befand. Die Bewohner kamen mit knapper Noth mit dem Leben davon. Der Stationsvorsteher selbst wurde blutüberströmt durch die Feuerwehr aus dem Triüiimerhausen her- vorgezogcn. — Der Legationsrath bei der vreußischc» Gesandt schaft in Dresden. Prinz Hohenlohe, hat sich nach Dresden zuruckbegeden. Bonn. Prinz und Prinzessin Heinrich trafen heule Vormittag hi« ein. München. Gegen Mitternacht sind die umfangreichen Stall ungen des Schlosses Nhmphenburg vollständig lücdergcbrannt. Wien. Die »Wiener Zeitung" veröffentlicht ein -kaiserliches Handschreiben an den Ministerpräsidenten Fürsten Windischgräü, durch welches der Reichsrath auf dm 22. d. M. einberufen wird. zo. tzxdr. tWaomidkrIlbl.» BauuiwoN» ln vtew-llork s',«, ka. v> N«w-l)rteanS SLmaU »l>>»w? so. r>o. Rove». Broüikrss.a-, Mail vr. Nedruar vr- Mär» <2>i>. Vr. Ä!a> iloibri Tsaain, weUen b«. Rotber Welten In. Nebr. 6?,. da. vr. März Wh» l>o. rr. Mai ,. da. vr. Tecdr. w. Bcucitkiraliii naL tüvewool l'/,. Laiiee s»u Uw) >-!r. 7 >7'/». to «Üin> Nr. 7 vr. Mär» lS.SL pr. Mal ib.sr. Midi <3»rw» 2.IS. itoLr r'/^ Surk» Ivco s.7». Oertlichts und ZachsischeS. das Befinden des Köni und lapieren. ivohlwvlleuden und beicheideucii -töuigs Albert ge dachte. der selbst aus dem -traukenbetle des Turnvereins gedacht babe, indem er als seinen Vertreter den -tvuigl. Neffen Prinzen Friedrich August abordiien-. — Im zweiten Tnnl'ipruche feierte in beifälliger lnunoristischer Rede Herr Rektor Professor Dr. Sturen- bürg die deutsche Tnrnerei als sröl,Ische, herzersreueude -knifft, die s»»g erliätt. das Blut warm macht, die Grille» vertreibt »ud — den 'anerenvorbenen Durst löscht. Nach diesem Triutipruch wachte Herr -iönigl. Mufftdircktor Trentler als Angebinde den dem Verein gewidmeten, selbst koinpomrten Allgemeine,r Turnvereins- Jnbitäuiiismarsch". Die frffchei, packenden Weisen zündeten un gemein und innPeii unter großem Jubel wiederbott werde». Der willige Mariä, wird sich bald derselben Popularität erfreuen, wie der Trenklcriche Arineemarsch Nr. 2«)«!. mil welchem der Dingent als Dank anlivartete, als ihn Herr Tr. Weidenbach znm äußeren Zeichen der 'Anerkennung einen großen Lorbeerkranz mit Schleifen überreicht batte, mil de», Wumcbe. Herr Trenklcr möge bei dem 75,ährigcii Vercinsjubiläum mit derselben Energie den Takt schlagen. Der Trintivnich des Herr» -kausmau» Mar Rost galt den Be hörden, die Redner um Erhaltung des Wohlwollens bat und ver sprach. daß der Verein allezeit treu zu ttönig und Vaterland flehen und brave Lvldate» »»d opferwillige »nd gute Bürger erziehen werde. Hieraus machte Herr Dr. Weidcnbach die Mitthcilnng. daß der Turnrath beschlossen habe, aus die Ebrentalel in der allen Turnhalle, neben die Namen der Gründer des Vereins, die der Herren Eonrad Kein Leipzig. Wilhelm Waldmaim, Otto Kellner und Dr. Th- Herrmann riiigrahcn zu lassen. Mit einem stillen Trünke elnle man die treuverdienken Pfänner. Herr Tnrnraihs Mitglied s raulner feierte nunmehr die Bortnrnerschast. die Mark und Rückgrat eines jeden Vereiiis repräsentirc und von größtem Vierling, Heimbold, Willenliwck. Hvsirichter, heimische und aus wärtige Tiiruerdeputatioiien. Im Saale, der den Fcsl'chmuck des Voradeuds trug, hatte sich der größte Theil der Vereine Mitglieder vor und ans dein Orchesterpodrum aruppirt. Aus den Galerien saßen die Damen. Nach der Weberschen Jubelouvertuil', die die Trenklersche Kapelle weihevoll iiilonirte, hielt Herr Tr. Wcidcn- l»icl> die liefeuipsuiidene Festrede, iu d> r er unterHervorhcbuug der Ziele der Tnrnerei etwa Folgendes aussnhrte: ,,Nnr von den Ziele» will ich reden, denen von Anbeginn seiner Wirksamkeit an der Allgemeine Turnverein nachgeslrebt bat. Wohl ist es zuvörderst die Aufgabe jedes Turnvereins, die Lücken in der öffentlichen VolkSerziehnng auSzufnlle», welche zwischen der Schule und dem Heeresdienst und nach demselben sich fühlbar machen: es ist Ausgabe der Turnvereine, durch geordnete Leibesübungen die denlscke Jugend zu gesunden Männern und Frauen heran- »bilden, den Erwachsenen die leibliche Gesundheit so lange als lnfer möglich zu erhalten: wir wollen unser Volk wehrhaft machen! Darum dient unsere praktische Turiicrziehuiig zunächst körperlichen Zwecken: stramm und straft soll die Haltung des Körpers sei», ichuell und schneidig leine Bewegungen: Der Leib ist ein Tempel Gottes und Krait, Gewandtheit mid Ausdauer sollen ihn zieren I Wird der Turnbetrieb nach diesen Gesichtspunkten geleitet, so cnt> wickeln sich ganz von selbst als seine natürlichen Folgen auch geistige Vorzüge, schaffe Ansmertiamkeit und Sinn für Ordnung und Unterordnung, froher Wagcmiith und rasche Entschlossenheit, Selbstverleugnung und kameradschaftlicher Gemeinsinn! Allein mit diesen Zielen ist die Ausgabe der turnerischen Volkserziehung noch nicht erschöpft: all nnser Ringen und Mühen und Arbeiten dient einem lebte», einem höchsten Zwecke: wir wollen unser Volk erstellen zu deutschen Männern, d h. zn patriotischen Männern! Eiiffli»; ans das Gedeihen der Tunierei sei. Redner überreichte Freilich erziehen »ud pflegen wir nicht icnen werthlosen,,weil un '0nlgS Majestät sind im Laufe — Gestern früh S Uhr ward über folgendes Bulletin ausgcgebcn: Se. des gestrigen Tages frei vvn Schmerzen gcbiieben, auch simliionirt daS erkrankte Organ iu nahezu normaler Weise. Die Blulbei- inischunaen siird in der Abnahme Se. Majestät beobachten noch nnincr strenge Bettruhe. Professor Vr. «Lchmidt. vr. Fiedler. Vr. J«obi. — Bei Sr. Kgl. Hoheit Prinz Georg fand gcstcm Nach mittag Familientaiel stall, an der Ihre Kgl. Hoheiten Prinz und Prinzeß Friedrich August theilnahmcn. Se. Kgl Hoheit Fürst Leopold von Hohcnzollcrn dmrrte gestern Nachmittag 4 Uhr nnt Ihrer Majestät der Königin und hat um 5 Uhr Dresden wieder verlassen Turnv — Die Feier des üöjährigen Bestehens des Allgemeinen ereinS zu Dresden ward am Sonnabend Abend im der wackeren ^orinrnericyau ein »wernes iLcvreivzeug mit der Büste JahnS. Don Dank für dies schöne Geschenk sprach der Bur schende der Vortiimcrschast. Herr «schräder, aus und weihte sein Glas mit dreifachem „Gut Heil" dem -».urnwth. Herr Dr. Weiden bach gedachte sodann des stellvertretenden Vorsitzenden, des Raths- biichhalter-HHrn. Kühne, der 25 Jahre selbstlos Kräfte und Talent der deutschen Turnsachc gewidmet, und ernannte ihn unter großem Jnhel znm Vercinsältcsten. Der so Ausgezeichnete dankte mit ver bindliche» Worten und leerte fein Glas auf den Geist der Eintracht im Vereine. Zur Bekundung treu geuosseuschastlicher Gesinnung stiftete Herr Lion-Leipzig eine Bolivlasei und stellte sich als ältestes Palhenkind des Allgemeinen Turnvereins vor. Herrn Dr. Weiden- bach die Hand znin Bunde reichend. Schneidig sprach im Auftrag der Berliner Turnerschaft Herr Termer die Glückwünsche der Ber liner Freunde aus und überreichte eine Urkunde. Herr Dr. Haase von der Turnciemcinde Berlin legte als Angebinde unter Glas glocke einen Steinstoßer nieder. Dieses Symbol solle darauf deuten, daß dicvollsthünilichcn Uebuugen wieder mehr einePfianz- nnd Pslegsläkle in den Turnvereinen finden. Der Herr Vorsitzende repliemc schlagfertig auf die Glückwünsche. — Gegen lk Ubr. wo die Stimmung immer animirter ward, beqarm das Festspiel »Ver gangenheit und Zukunft" von Dr Weidcnbach. Alter Turner Herr Pernbard Fischer), nmger Turner (Herr Fritz Bendert). Das lebende Bild, das die hübsche Dichtung krönte, war Vvn Herrn Map Lelnnann entworfen und gestellt worden. Es zeigte die ge- "hätiglcit des Vereins: Turner am Barren, Pferd, mit summte zu Dresden ward am Sonnabend Abend im! Eisenüäbcn. Keulen. Eine Tunffahrl. Die Sänger, die Samariter- Radfahrer. Turnerinnen umkränzen mit Reifen und Stab. Kleine - - . ürenburg dankte dem Verfasser und allen baden als an diesem Jubelabend. lieber 1200 Turner von „ah > Darstellern der hübschen Ueberraschung. Tie lO Seiten starte Fest und fern waren zu fröhlichem Thun vereint und von den Galerien ! Zeitung, humoristische» Inhalts, nur Beiträge von VercrnS- verfolgte ein anmuthiger Kranz holder Frauen und Jungsrnucn! Mitglieder», fand inzwischen reißenden 'Absatz. Zur mitternächtigen Stunde stieg bei wechselndem Gesang und Musik die schier endlose icihe der freien Trinksprüche. Herr Pastor Gamper betonte in - .— Tnrncrzcichen. Kränzen und j gewandter Rede die Ziisnimncngchörigkeil zwischen Schul- und Blumen geschmückten pwststcttte. Präeis 6 Uhr begann die Feier, Turnverein und leierte die unentwegte Freundschaft beider. Herr zu der zahlreiche Vertreter sämnttlicher hiesiger Turnvereine, des- Gauverircler Earl, der vor 47 Jahren seine Thäligkeit im All- Gewerbehause mit einer frohdelebten Festkncipe cingeleitel. Sellen abtheiliing. die Fechter, die Radi durste der reich geschmückte große Saal solch eine Fülle von die Jahuvüste, Kinder -Mädchen! Männern aller Altersstufen und Berufsstcllnngen ausgenommen! Knaben. Herr Rester Slürenburg haben als an diesem Jubelabend. lieber 1200 Turner von nah I DarsteK und fern waren zu fröhlichem Thun vereint und von den Galerie» ! Zeitung verfolgte ein anmuthiger Kranz holder Frauen und Jungfrauen j mttglie dichtgedrängt die mannigfachen Dartiietniigeil in der von Herrn Stnnd Tapezirer Rusch mit dm Büsten des Kaisers. Königs, Vater Jahns, Reihe mit rzahnen, Flaggen, Emblemen. Turnerzcichen, Kränzen »nd! gewaitt gleichen ans den mischten sich unter Vororten erschiene!, waren. Von die heimischen auswärts I. E. mischten um unter die hermffchen Turner: die Herren Tr. I. E. Lion und Professor Küchemnerster-Leipzia Dr. Goetz. Geschäfts führer der deutschen Turnerschaft Lcipzig-Lindenau, Obertm»warte Kos'sag und Weigand von der Berliner Turnerschaft, deSgl. Vor sitzender Termer: die Berliner Turngemeiiide war durch die Herren Dr. Haase »nd Obcrttirnwart Hopse vertreten. Ferner waren zu gegen : Landesfechtmeister Hanptmaim Hergesell ans Prag und Obmann Kießlich vom dortigen deutschen Mannertnrnvcrein, Rechtsanwalt Dr. Tannert. Vorsitzender des Leipziger Turnvereins, Vorsitzender Schlegel und Tnnrwart Dr. Widemann von der Turn- gcmeiiide Plauen i. V.. KreisttirnrctthSmttglicd Held-Zittau. Vor sitzender Bär und Turnwart Pohland von der Zwickauer T»rn- yenieinde. Gaiivertrctcr Gracse-'Aiiuaberg, KreislurnrathSmitglied Thallwitz Döbeln re. re. Sehr zahlreich war der Tnrnverein in 'Aiissig erschienen mit Herrn Stadiralh lRastv an der Spitze, desgl dcutschei , Einnirich. fiebert Götte. Gmeincr, Nliülich u i >o. Die Kapelle des Gewcrbchmiscs unter Leitung des König!. Musitdirektors Herrn 'A. Trenklcr hob die wohlgelungene und in allen Theilrn glänzend berlau'cnc Feier, in der der Gesaniintabparat gut fiinklwnirte, init gewählten Piece» an. Kaum war d'.e Ouvertüre zu „Flotte Bursche" van Suppä verklungen, als Herrn Rathshuchhalter Kühne, stellvertretender Vorsitzender des allgemeinen Turnvereins, die Be grüßung vollzog und ein kräftigen WicderhaU sindendes „Gut Heil" de» Gästen zuries, veredt aussührend, wie seit Monaten die trendige Erregung durch die Herzen der Mitglieder gezogen sei. Nachdem die Vcreiiis-Säiigerschast unter Leitung des Musildirettors Herrn Edwin Schiffet „Frisch, fromm, fröhlich, srei! blühe deutsche Tur- ucrel!", Dichtung von Dr. Th. Herrmann, Musik von Dr. Pilk, ivcihcvoll vorgetrage» hatte, brachte der unermüdlich wirkende Vorsitzende des Jubclvercins. Herr Oberlehrer Dr. Weidenbach, den ersten Trintspruch ans Kaiser. König und Vaterland, bei dein die Schläger der Eh»rzzi>ten niächlig aus die Tafeln »iederiansten. Redner siilnle vortrefflich ans: Wir feiern diese Trio - ans innerem sittlichen Zwange, weil das deittsche Gewissen uns zwingt Aus derselbe» sittliche» Kr-ffi habe ein Luther, Kaffer Wilhelm I. »nd Kaiser 'Wilhelm ll. Fürst Bismarck gehandelt. Als Redner die Versöhnung zwischen Kaiser »nd Kanzler stresste, zeigend, wie der Jdcnlioinns der Jugend dem besonnenen Reglisinns des Atters die Hand gereicht und s» der Kaffer den schwersten »nd schauste» aller c^iege errungen babe. brach ein langanhaltender Beifallssturm loS. der sich wiederholte, als 'Redner des milden und weise», gerechten gemeinen Luruverein begannen, pries den Verein als hervorragende Kuliufftätle. Herr Kreisvcrlreter Bier, Direktor der König!. Tnrn- lehrerbildiingsanstalt, hob ebenfalls die vielen Verdienste dieses ältesten und eriten Turnvereins der Oladt Dresden hervor. Noch Vieles wäre von den, genußreichen Abende zu melden. So konnte Herr Fechtivart Mönch verkünden, daß 28 alle Herren ihren Wieder eintritt in den Verein erklärt hatten. Der älteste zählte 144 Semester! Die Zahl der eingelanfene» Depeschen und Glnck- wnnschschrcihen war Legion. In bunter Reihe wurden die Namen der Städte London, Moskau. Prag, Teilchen, Bodenbach, Wies baden, Bückebnrg, WilhelmsHaven. Karlsruhe. Berlin. VreSIau, Brauiiichweig, Hamburg, Graz, Ehenrnitz, Leipzig. Meißen. Allen bürg, Planen i V. :e. genannt, wo man allenthalben seitens treuer Turnerbrüder iin Geiste bei dem Jubelfeste weilte. Ter Morgen graute längst, da graute es den Letzte!! vor dem Heimgang. ^Dvch kennt der Turner weder Rast noch Ruhe. Bereits in den Sonn taqS-Morgcnstunden erfüllte inan einen schönen Alt der Pietät. Die Gräber folgender um den Verein homverdienter Personen, soweit dieselben noch ausziifiiiden waren, wurden iilit^Lorbeer- lränzcn mit Widmiingsschlcisen geschmückt: Oberlehrer Tr. Herr- inaim, Pros. Wigard, Sclmhm '.Nur. Lciffchte. Turnlehrer Tilger, Tapezirer Reinhardt, Branddir. stütz. Dr. med. Seideiischimr, Orthopäd Naumann, Kürschiiermeistcr Klette. Atinar .Holzegel, lchrer Staberoh, Frl. Lehmann, Kultus Minist. Kanzlist Hartwig. Kiiltns-Minist.-Kanzlist Längefeld, Lchrer Dcißler. — Gestern Vor mittag vollzog sich ebenfalls im Gcwerbebausc von 'Neuem eine imposante Feier zu Ekren des Jubeltages. Dieselbe war aus gezeichnet durch den Besuch Sr. Ki'nigl. Hoheit des Prinzen Fried rich Ananst. der in Begleitung seines persönlichen Adjutanten Herrn Rittmeister Keil erschienen war. Zur Begrüßung der Gäste hatten die Fechter im Treppenhause Ausstellung genommen. Man gewahrte unter de» Besuchern Se. Ezeellen; Herrn StaatS- ininister Dr. Schling und dessen Bruder Grneralleninant Schurig. E,,.. ferner die Herren Oberbürgermeister Dr. Sinbel. Bürger meister Dr. Note. Präsiden« des Landc'sinediziualkolleginins Gel». Med. Rail, Dr. Gnnlber. Geh. Schuiralb Dr Bornciiiann, Geb Hoiratb 'Ackeunaiin. Gell Med. Ralli Dr .ffcdler. Obei F>u>iuzmi!> iruchtbarcn Patriotismus, der in unseren Tagen geräuschvoll- lärmend auf allen Gassen zu laufen liebt und seiner KönigStreuc genug gethan zu Hube» wähnt, wenn er bei jeder Gelegerchcit sein lautcS .Hiirrah" erschallen läßt — nein, wir pflegen die echte und wahre Vaterlandsliebe, die deswegen patriotisch genannt zu werden verdient, weil sie im Dienste des Königs, im Dienste des Vater landes thatkräftig, furchtlos und treu ist! Unvergessen lebt in der Seele unseres Volkes jenes Königswort, welches eL als einen Fehler unserer Zeit Gezeichnete, daß so Vieler Augen nach dem Throne sich richten, lediglich von dort her alle Hilfe, allen Schutz, allen Rath erwartend, während doch auch hi« heilsamer Rach oft mals theuer sei! Ja, mit Männern, die gedauken- und willenlos, »nissig und schaffensunlustig die Hände in den Schooß legen, weil des «Staates Autorität schon siir alles bestens besorgt sein werde, mit solchen Männern vermcrg selbst der weiseste Monarch hohe Ziele kaum zu erreichen. Es will mich bedünken, als ob die Gegenwart und noch mehr die Zukunft unseres deutschen Vaterlandes ganz« Männer bedürfe, die selbstständig denkend die ganze Energie ihres Wollens, die ganze Kraft ihres Könnens der höchsten Autorität im Staate willig zur Verfügung stellen und in frei schaffender Thätig- kcit gegen dre zerstörenden, kulturfeindlichen Elemente im Schooß unseres Volkes Mitarbeiten am Wohl des Vaterlandes, am Wohl der Menschheit! In diesem Sinne thatenfrohe, weil krcfftbewußte Männer zu erziehen, das ist unsere Aufgabe: für uns gilt darum die Loosung: nicht nur mit Gott für König und Vaterland, solchem auch für Gottes Ehre mit König und Vaterland! Wn so das Bewußtsein wcrkthütigcr Pflichterfüllung in sich trägt, der wird auch furchtlos seine Auge» aufhebcn zum Throne seines Königs! Vergangene Jahrhunderte kannten nur Despoten und Knechte: wir' aber singen und sagen vom Vater des Vaterlandes und von seliicu Kindern. Nicht in verworrener Scheu sollen unsere deut schen Turner aufblicken zu ihrem Herrscher, nicht mit Zittern und Zagen, sondern mit sittlichem Ernste und heiterem Zutrauen! Fürchten sollen deutsche Männer und vor 'Allem deutsche Turner nur Gott, sonst nichts in der Welt! Diese Furchtlvstgkeit. dieser persönliche Freimuth soll aber ruhen aus dem Grunde wahrer Ehr furcht vor des Königs geheiligter Majestät, auf dem Grunde bc- wußier Achtung vor »Rer gesetzlichen und sittlichen 'Autorität des Landes. Wir lehren unsere Turner vor diesen gchictenden Mächten sich zu beugen, nickt aus Besorgniß vor etwa drohenden Folgen, sondern weil das höchste Maß peffönlichcr Freiheit, wie eufft ber dem Volke der Athener, so auch bei uns nur gesunden werden kann »nd soll in der freiwilligen Unterwerfung unter Sitte und Gcü'tz! Diese Selbstverleugnung, zn der wir nmere Turner heraiizubilden bemüht sind, wird naturgemäß stets verbunden sei» mit deutscher Treue, mit jener Kardinaltugend der germanischen Stämme, wetzbe seit Jahrhunderten in Sang und Sage gefeiert, das untrüglichste Merkmal ihrer Eigenart war und ist und auch bleiben toll. Red ner schloß: Vor unseres Königs Tyron legen wir darum heute am 50. Gedenktag des Allgemeinen Turnvereins nnser feierliches Gc- löbniß erneuert nieder. UndZo gelobe ich denn in Eurem Namen und nach Eurem Willen: Sr. Majestät, unserem allcrgiiädigst> n König und Herrn, in thatträftiger. furchtloser und kreure Hingabe allezeit unverbrüchlichen Gehorsam und weihe ehrfurchtsvoll seinem erhabenen Dienste die Kraft unseres Armes, die Arbeit unseres Geistes, das Blut nnscres Herzens! Das walte Gott! Deß zur Bekräftigung erbrause nunmehr nach Tunierart S>. Majestät, unserem allergnädigsten König und Herrn, Euer dreifaches „Gut Heil!" Im Anschluß an die vortrefflichen Ausführungen bot sich ein schönes turnerisches Bild, linier Leitung des Herffr Ohertnrnwart Schuster nahmen 5,2 Turner Ausstellung zum Eiienstabreigen. In drei vorzüglich durchgeiührlen. von 'rohen Musilklängeii begleiteten Alftheiluiigen ward die friedliche 'Arbeit ans dem Turnplätze, die Wcbrhastrgkeit Deutschlands -Abwehrstellungen) und Kamps und Sieg (Ängriffstellungen) unter großem Bestall bvrgesnhrt. Die Uevcrgabe der cmenerlcn Vcreiiissahnc folgte aus diese» Slahrcige». Nenn weil; und roth gekleidete Turnerinnen hielten die vvn der Finna Fitza» vorzüglich ausgesührle Fahne. 'Als Sprecherin sun- girtc mil einem reizenden Poem Frl. Schmidt. Bei den Worten: „Sv nehmt denn die Fahne, die wir Euch vertrauen, als Ehrengabe der Mädchen und Frauen, du alte Fahne im neue» Kleid <A»- merl: Die alte Stickerei von der l847 geweihten Falnie war auf neue Seide ühertragen worden aus Anregung.der »zran Dr. Wciden- bach und Frau Obertehrc! Kellner.) Enthüll dich de» Blicken und sei geweiht", zeigte sich das neue Vereinszeichen «weißer Grund, rothe Stickerei üiil sinnigen Sprüchen» in seiner vollen Pracht. Der Verübende der Bnilnrnerschast. Kerr L-chräber, übernahm die Folme im Namen der Turner und übergab sic den« Träger. Herrn Tniiiwart Lehmann, der sie wiederholt vor der illnstren Veffamm- Med.-Rath - ...—, . ^ - r. Schaffralh. Mawr v. d. Busicbe S,reil>,c',i« in Vertrelnng des i lung entialteie Baw^ward die »ahne nnt kostbaren Gescheuten Dr. O»erleb, Dr. Mebnerl. j geicbmnck' An» der «spitze befestigten die Frauen des Vereins >Lchi>lerI. Richter, Friedrich, einen goldenen Kranz, von der Firma Glaser und Sohn Königl. -tiiegsmiimieriiinis, Hotiatlie Professor Dr. Schilling. «Vadträtlic Oberstabsarzt DÜ Br^'i.^Si'adch'uurach 'iklelt'e. Hädtpeiordttelc»- ^ Sprecherin Frau Oberlehrer Kellner. Die Turnerin»uz üönLrbm geliefert: rbr Pf,u,r>'S «indermilch. KL Arksdntr Kolkrrti Gebr. Pfund, Vauhucrlr. 7S.
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