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Dresdner Nachrichten : 28.04.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189404289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18940428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18940428
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1894
- Monat1894-04
- Tag1894-04-28
- Monat1894-04
- Jahr1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.04.1894
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»UM koi-ittli n»a-»«»»»»« d'ilc»le ls»r>»,»te»»»« ttz 39. Iahrganq. Kü8tLV HitMtioIiI. Iloi-it^tk-rme tt. VttlV^tSN. dt«»«»tl»»eu r K i»t h I"»« 11» <»r«"^t»l. s;«8ckütrt,. H II*I» v**Ie»»t. Krasp«et« »nä kesctu^iduo^on ».'r.ctis null srane- ksdmllWt „Mil Xelllielällilllielllli»!». Vuu,Iiou»tn«8-« 1^ < KvemLnsnl« ^urskvllung 1 vor2üx191^>eulwlt«»n: VriQl»v»»r«i» ^ i^kovIolK, K»i»ML»rii«*,/^lrn ttu< kstlilnx, ^ Dirutuclw, Mllrirütui Utk. ^ 8klmei<l6r, SvKottolKti-. 19 U»rc«r^«»e>u>e«» kr»««». t «SL Iit«« I»« ä smpssokll in xr.md.->l-lix!it«r ^»tzVttltl stilli^dl 1'. IR. LI«»»«», 20 ^1,11 loi»8trn>i8«Ä0, Lok« Hl»ri?ai'vtI»v»nlrrvGV (3 ttLboit). s>),« der Wcwc>l>ci»spckll'rr„. Hosnachrichieu. :>,'> issislagswahl. Slgdivkiocdttelcnsitzuug. Schandauer Ausstellnng. cls HO» A«U»ssk1. an»er. Bezirksausschuß. Gerichtövcrhandluugcn. Tagcsgrichichte. ..Oflocken von Eomevrllc . /DVIIIIIIVL-Nv, » tl» -8r die Monate Mai nnd Juni »erden Beftellunae» auf die »»Dresdner )iachrick,ten" für Dresden bei Unterzeichneter Se,chä,«»,««Ile z» I Mart 70 Pfennigen. für auswärts bei den Kaiserliche» z?osta»üal!»n »n Deutschen Reichs gebiet» z» I NIark «» z>senniaen angenommen. Geschäftsstelle der „Dresdner Nachrichten'» Maricnftraste:i»s, Erdgefchost. Poltttichttz. Die soeben veröffentlichten Jahresberichte der sächsischen Ge werbeinspektoren für 1893 bieten ein weiteres ichätzeriSwcrthes Material für die Beurlheilung der Wütungm, welche die Arbcitcr- ichutzgrietzgebung. wie sic in der Geivcrbcordirungsnovelle vom 1. Juni I8!»l gegeben ist. ausgmbt bal. Der lwbc 'ozialpolitischc Fortschritt, den dieses Gesetz i>» Allgemeinen bezeichnet, »nd die Verbesserungen und Vorzüge, die cs in manchcr Hinsicht ini Ver gleich mit den frühere» Zissläiidm answeist, lönnen nicht geleugnet werden nnd werden auch tbaliachlich durch die vorliegenden Jahres berichte keineswegs in Frage gestellt. Aber andererseits bestätigen dieselben, daß in mehr all . »er Beziehung die neuen Arbeiter- schntzbrstimmungcn, statt, wie beabsichtigt wurde, humanitäre, sittlich förderliche Erfolge zu erzielen, den gcgenU,eiligen Effekt be wirkt haben, daß sic, in s Leben gerufen zum Theil von dem Bureaukratismus des grünen Tisches, der die realen Bedürfnisse des praktischen Lebens nicht kennt nnd über die Brille der grauen Theorie nicht hinwcgzublicke» vermag, vielfach in den Kreisen der Interessenten, der Arbeitgeber wie der Arbeitnehmer. Unzufrieden heit und Unwillen erregt und insofern dem sozialen .Erichen nicht überall gchrent haben Die Jahresberichte weisen insofern kein erfreuliches Bild von den Wirkungen der neueren Arbeiterschutz- gesehgebung auf, als sic die Krisis wirdrrsviegeln, die besonders dadurch herbeigesührt worden ist. dag der Ausfall an Einkommen durch Beschränkung von Arbeitskraft und Arbeitszeit nirgends aus geglichen worden ist durch eine Erhöhung des Lohnes, durch eine Verbesserung der wirtkschastlichcn Lage, die durch die Rcichsgcsctz- gcbnng vielfach hcrabgcdrückl worden ist. Die Berichte der sächsischen Gewerbeinspektoren stellen aus nahmslos fest. d>ch infolge der Bestimmungen des Gesetzes vom l. Juni 189l. nach denen nur noch die wenigen Kinder in Fabriken beschäftigt werden lönnen. welche beim Verlassen der Volksschule das 11. Lcbensiahr noch nicht ganz vollendet haben, eine starke Abnahme der kindlichen Arbeiter eingetrrten ist Das mag vom Standpunkte einer doktrinären Gesühlsschwärmerci mit Freuden begrübt werden: die nüchterne Präzis aber, welche die ökonomischen und industriellen Interessen berücksichtigen mutz und die thatsoch- lichen Folgen abzuwägen vermag, sabt ihr Urthcil hierüber fast durchweg in lebhafte Ausdrücke des Bedauerns und der Klage. Sowohl bei den Arbeiteni wie bei den Unternehmen, herrscht beinahe allenthalben Unzufriedenheit über die Einschränkung der Kinderarbeit, als deren Folge in sämnstlichen Berichten neben der empfindliche,! Schmälerung des Verdienstes besonders eine bedenk liche moralische Rückwirkung auf die Kinder infolge mangelnder Beaufsichtigung hervorgehoben wird. Was der Chemnitzer Be richt sagt, findet sich auch in den Berichten für alle anderen In spektionSbezirkc ausgesprochen. Es Hecht dort: »Tie Eltern der Kinder zeigten sich über den Ausfall des Verdienstes der letzteren ungehalten und wurden gegen Anordnungen der Inspektion« beamten vorstellig, auf Gmnd deren ihre Kinder aus den Fabriken entlassen worden waren. Archer über den Verlust des Verdienstes klagten die Frauen auch darüber, daß die Kinder, während die Mutter dem Broterwerb nachgehen mühte, sich aufsichtslos herum- trieben und böse Streiche ans führten." Ter Leipziger Bericht führt u. A. die Wahrnehmung an. daß manches Kind dadurch, daß es mit seinem Verdienste die Noch im Elternhaus« mildem konnte, zu edlen, Eifer angetrieben worden ist. Zu wiederholten Malm ist u. A der Berichterstatter für den Zittauer Bezirk von Eltern angegangen worden, schulpflichtige Kinder zur Arbeit zuzulasscn, da sie sich sonst nur umhertricbe« und Dunnnheiten. wmn nicht gar Schlechtigkeiten ansfiihrten. ..Nicht der Verdimst der Kinder ist cs immer, welcher den Vater oder die Mutter zu diesem Schritte veranlaht, sondem vielmehr die Sorge, daß der Müssiggang und die Ungrbundenheit der Kinder schlechte Früchte trage. So ist es auch erklärlich, daß diejenigen Eltern, deren Kinder für wmige Pfennige in Kleiderfabriken arbeiteten, mit dieser Bezahlung ein verstanden waren, da sie das Hauptgewicht aus das lleberwachtsein der Kinder legte» " Viele Fabrikbesitzer sind sehr oft von Eltern bestürmt wordm. deren noch schulpflichtige Kinder zu beschäftigen, was sie selbstverständlich abweisen muhten. Nur in einem einzigen Berichte, in dem für Döbeln, wird bemerkt, daß sich manche Arbeiter unter allen Umständen gegen die Kinderbeschüftigung auSsprechrn und kein Gewicht auf die Einbuße an Verdienst legten, obgleich der JahreSvcrdicnsl eines Kindes bei einem Wochenlohn von ILO Mk. aus etwa 75 Mk. zu veranschlagen ist. ein Bettag. der bei den in manchen Erwerbszweigen vorherrschenden niedrigen Arbeitslöhnen für erwachsene Arbeiter wohl in Bettacht kommm kann. In demselben Bericht wirb aber zugleich hervorgehoben, daß viele Arbeiter die Kinderarbeit in Fabriken unter der Voraussetzung gesunder Arbeitsräume. verständnihvollcr Beaufsichtigung und der nothwcndigcn Ordnung als unbedenklich »nd insoweit es sich um den Verdienst der Kinder als Beihilfe zur Bestreitung der Kosten de» Haushaltes handelt, als envünscht bezcichncte». Auch in dem Berichte für den Döbelner Bezirk wird d- Klage Erwähnung ge» > than. daß die viele freie Zeit, die de» Kindern nach Wegfall 1 der Beschäftigung in der Fabrik verbleibt, mitunter nicht in der besten Wcijc verwendet wird. In Ziegeleien beschäftigte Mütter erklärten, es könne ihnen doch nicht zugcmuthcl werden, sich allein zu plagen und ibre gesunden, krustigen Jungen, welche sich bei der Arbeit in frischer Lust befänden, aus der Gasse herumlungern zu lassen. Nach dem Berichterstatter sür Freibcrg machte sich die durch die Einschränkung der Kinderarbeit herbeigksithrtc Verminderung der Einnahme besonders dort fühlbar, wo Kinder aus der Schule kamen und beim Uebergang in s praktische Leben neu bekleidet werden muhte». Bei den Eltern wurden diese Ausgaben früher weniger empfunden, da dieselben in vielen Fällen z. Th durch dm Verdienst ihrer Kinder bestritten werden konnten. Bezeichnend dafür, wie in vielen Familien der bisherige Verdienst der Kinder vermißt wurde, und wie die Elten, bemüht warm, den Einnahme- aussall zu decken, dürfte es sein, daß in mehreren Gemeinden des Freiberger Bezirks Kinder niit Stcineklopscn für die Straßen beschüttung beschäftigt wurden. In einer Gemeinde bezahlte man für das Kubikmeter Klarschlag 90 Pfennige. Zur Herstellung dieses Quantums ist nach den angestellten Ermittelungen eine etwa lOstündige Arbeitszeit eines kräftigen Arbeiters erforderlich, währmd Kinder in, Alter von 10—13 Jahren in derselben Zeit kaum die Hälfte fettig bringen. Den Klagm der Arbeiter schließen sich auch vielfach die Fabrikanten an. welche die Kinder für leichte Arbeit nur ungern entbehren und durch die Einschränkung der Kinder arbeit nicht unwesentlich geschädigt würden, indem sic die Arbeit, die früher von Kindern verrichtet wurde, durch erwachsene Per sonen ausführen lassen müssen, denen ein wesentlich höherer Lohn als dm Kindern gezahlt werden muß. Bemerkt zu werden verdient auch die Klage von Unternehmern aus dem Ehemnitzer Bezirk, daß die jugendlichen Arbeiter, welche erst mit II Jahren eine auf den Broterwerb gerichtete Thätigkeit beginnen können, ungeduldig werden, wenn der Verdimst infolge der noch fehlenden Geschicklich keit nur langsam Fortschritte macht. waS die Heranbildung guter Arbeitskräfte erheblich erschwere Ein Theil der durch das Arbeiterschutzgesetz beschäftigungslos gewordmen Kinder hat in der Hausindustrie Zuflucht gefunden Ter Bericht für den Bezirk Zwickau erwähnt, daß gewerbliche An lagen. wie Stickereim und Steppereien, ihren Betrieb derartig beschränkten, daß sie vom Fabrikbettreb zur Hausindustrie über gingen, um Kinder weiter beschäftigen zu können, oder dm ein zelnen Arbeitern ihre Maschinen in's Haus gaben. Tah die um fangreiche Beschäftigung von Kindern in der Hausindustrie auch ihre Schattenseiten hat, läßt der Bericht für dm Freiberger Bezirk erkennen. Dort wird angeführt, daß dadurch die Löhne der er wachsmen Arbeiter hcrabgedrückt werden, sodaß bei schlechtem Go schästsgange die Arbeitgeber ihre Aufträge zu den denkbar nied rigsten Löhnen auSgestrhrt erhalten. Hervorgehoben sei schließlich noch, daß sich die aui die Einschränkung der Beschäftigung kind licher Arbeiter bezüglichen Bestimmungen in vereinzelten fällen dadurch unverbältnitzmäßig besser als meist sonst ciugesührt haben, daß andere, als die bisher üblichen Maschinen in Anwendung ge langt sind, welche die Funktionen übernehmen, die früher von Kindern verrichtet wurde» Uebereinstimmcnd wird berichtet, daß überall unter der Herr schaft der neueren Arbeitettchntzgrictzgebung die Verwendung weib sicher Hilfskräfte zuacnommcn hat und daß diese Erichcinuna haupt sächlich in der Beschränkung bcz. dem Verbot der Kinderarbeit ihre Begründung findet, z. Tb allerdings auch in der Folge der ein schränkenden Bestimmungen über dir Arbeitszeit, da die Unter nehmer wegen Erzielung einer auantitatrv gleichm Arbeitsleistung genöthigt warm, den Ausfall an Arbeitszeit durch eine Ver mehrung der Zahl der Arbeiterinnen auszualcichcn, soweit sich dies als ausführbar erwies Im Allganeinen ist die Werb ungen der er sich. berg scheint das Fortschreiten in der Errichtung von WohliatnlS- anstalten für die Arbeiter in s Stocken aerathen zu icin. ein Um stand. der auf dir unbeirredigende Lage der Industrie in den letzte» Jahren und zum Theil auf eine gewisse Verstimmtheit der Arbeit geber über die ihnen auierlegtm Laste» und Beschränkungen dnrch die Arbeiterschutzgesetzgebung zurnckzuiühre» sein dürste. Dagegen bezeichnet es der Bericht für Bautzen als eine erfreuliche Thatiachc. datz trotz der infolge der neuen Gesetzgebung an die Unternehmer gestellten höheren Anforderungen das Bestreben vieler derselben ckt erlahnit ist. für die Wohlfahrt ihrer Arbeiter zu sorgen Zuin .chluh lei »och angeführt, daß der Bericht für dm Bezirk Aue wiederholte Klagen verzeichnet über zunehmende Verrohung und Sittrnlosigkcit der jugendlichen Arbeiter, welche sich keiner Zucht nnd Ordnung unterwerfen wollen und auch das Älter nicht mehr resvcktirm. f.i Aernschreib- nnd Aernsprech-Berichke vom 27. April. Berlin. Der Kaiser wird im Lause dieses Sommers wieder eine Seereise »ach Am wegen unternehme» Dieselbe wird voraus sichtlich im letzte» Drittel des Monats Juni angetrctm. — Nach dm bisherigen Bestimmungen wird mit der feierlichen Einweihung des neuen Reichstagsgebändes am l8. Oktober eine durch den Kaiser zu vollziehende Schlußsteinleguna verbunden werde». —-Sg VW Die vom Rmttr'schm Bureau erfolgte Meldung, daß wegen der iir der Lanioairagc zu ergreifende» Schritte em Beschlutz noch« r- »Li nicht gefaßt sei, die Verhandlungen darüber vielmehr noch schweb I T tm. wird dahin bestätigt, daß die Angelegenheit de» Gegenstand eines Meinungsaustausches zwischen dm bctociligrm Mächten bilde 8 2 Es wird angenommen, daß die Samoastagc den wichtigsten » - »»> Gegenstand des vor Kurzem dem Kaiser vom Staatssekretär Auswärtigen i» Karlsruhe erstatteten Vortrages gebildet hat " x ßU Berlin. Das Herrenhaus nahm die Sckundorhalmvorlag, an und trat dann in die Etatbcratbung ein, wobei die GrarmL- Mirbach und Ksinlowitröm über Vernachlässigung der Interessen S'E W» sder Landwitthschast seitens der Reichsrcgicrung Beschwerde führten. RH »M». Ministerpräsident «straf zu Eulmbura bestritt, daß den, Reichs-2^ lanzlcr die Interessen der Landwitthschast gleichgiltta seien oder K -» daß er denselben gar rmsrmiidlich gcgennbcrstehc. Von anderer' überhaupt liche Arbl irbar erwies Im AUgemer iciterbevölkerung mit dm sonstigen Bestinimun Men Gewcrbeordmingsnovelle, besonders hinsichtlich des »eitsschlnsscS an Sonnabenden »nd Vorabenden von Festtagen um halb 6 Uhr. sowie mit der Bcsugniß. die Arbeit eine halbe Stunde vor Beginn der allgemeinen einstündigen Mittagspause aus Ansuchen verlassen zu dürfen, recht »nstieden, wmn auch mehr fach Klagen angeführt werdm über dir durch diese Maßnahmen hcrbcigcsühttc Verminderung des Verdienstes, die in einzelne» Be richten als ein recht empfindlicher für die witthschaftlichm Verhält nisse der Arbeiterfamilien bezeichnet wird. Die Arbeitgeber da- >cgm sind zumeist mit der Beschränkung der Arbeitszeit weiblicher peflonen im Allgemeinen, insbesondere aber mit oersmigen an dm Sonnabenden nicht einverstanden. In dm, Leipziger Bericht wird daraus hingewieim. daß die ans die Arbeits zeit weiblicher Personen bezüglichen Vorschriften den Unter nehmern vielfach insofern Schwierigkeiten dereitm. als sie jetzt behindert sind, der jcweiligm Geschäftslage, insbesondere bei Häufung der Arbeit. Rechnung zu tragen, und zu ikder Uederarbeit behördliche Erlaubniß ernholcn mimen. Der Bezirkslciter einer großen Tcppichfabttk tm Bezirk Wuqcn erklärte, daß ihm durch die für die Arbeiterinnen beschränkte Dauer der Arbeitszeit die Kon kurrenz mit auSländifchen Tepvfchsabttkcn. die keiner Einschränkung der Arbeitszeit unterworfen seien, außerordentlich erschwert werde: es sei zu erwarten, daß in besseren Teppichen eine erfolgreiche Konkurrenz mit den ausländischen Fabriken sich in Zukunft kaum mehr ermöglichen lasse. Die witthschastlichen Verhältnisse der Arbeiter haben nach dm Berichten eine Besserung nicht erfahren. Nur der Zittauer Bericht konstatirt, daß die Lage der Fabrikarbeiter im Allgemeinen eine befriedigendere war als im Voriahre. Nach den« Berichte für den Dresdner Bezirk, der in dieser Beziehung mit den meisten übrigen übercinslinimt. haben sich die Löhne im Allgemeinen aus der bis hettgen Höhe erhalte», dagegen hat sich der Arbeitsverdienst in einigen Industriezweigen durch Verkürzung de» Arbcitsreit vcr mindert. Der Bericht für den Bezirk Leipzig lrntel ungünstig Darnach hat der ungleiche Geschäftsgang im Br»i>hlsiah>e die witthschastsiche Laar nachtkeisig becuislutzt. T ir beiriedigendc Ernte und der niedrige Bwtprris haben indessen dazu beige»agc». diesen Uebelstand zu mildern. Dem Berichterstatter für den Bezirk Anna- reite wurde die Wiedereinführung der Staffeltarife verlangt. Berlin. Der Bundesralh nahm das Gesetz über die. Ab zahlungsgeschäfte. die Viehscuchmnovelle und die Waarmbezeich- nungen in der vom Reichstag beschlossenen Fassung an und ge- nelnniatc die A»ssnbnulczsbestiln»li»ige» zu dem Gesetz über dir Aufhebung des Identitätsnachweises. Kiel. Ei» Maler ans Hamburg wurde hier infolge einer photographischen Aufnahme des Krieashaiens unter dem Verdacht der Spionage verhaftet. Ergab an, für ein Panorama zu arbeiten. Hamburg Infolge der in Lissabon herrschenden Cholera werden die nach Brasilien fahrenden Danrvser der Hamburg-Süd- amerikanischm Dampffchifffahrtsgesellschaft vom Mai ab bis auf Weiteres Lissabon nicht mehr anlausm. Fulda. Ter bisherige Verweser deS BiSthums Fulda. Prälat Tr. Konw. ist zum Büchoi gewählt wordm Wien. Finanzminisler Plcncr erklärte im Valuta Ausschuß, die Regierung halte die Präposition der Bank für unannehmbar und werde dieselbe adlehnm Er begründete iveiter die Notb- wmdigkeit der Einziehung der Einauldcnnotcn. da diese Frage nicht mehr vertagt werden könnte. — In einer anläßlich des bevor stehenden 1. Mai erlassenen Bekanntmachung des Statthalters wird darauf hingewiesen, daß Arbeitseinstellungen ohne Zustimm ung der Arbeitgeber gesetzlich unstatthaft seien nnd baß der Vcr tragsbruch cvent. Entlastung nach sich ziehe. Die Arbeiterschaft wirb dringend vor eigenmächtiger Arbeitseinstellung und nament lich vor Ausschreitungen, denen aus daS Strengste begegnet werden dürste, gewarnt. Oeffentliche Auszüge sind in diesem Jahre wegen des veriammclten Rcichsrathcs weder in Wim noch Umgebung, noch anderer Verhältnisse halber anderwärts gestattet. Alle Maß nahmen sind getroffen, um etwaigen OrdnungSstörungen aus das Wirksamste entgegmzurrerm. Abbazia. Die Kaiserin hat heute mit ihren Kindern unter herzlichen Kundgebungen der Bevölkerung die tstückreiic angetrctm. * Paris Zum Präsidenten der Budaetkommstsion wurde beim dritten Wablgangc mit 13 Stimmen rückiichtlich icrneS Alters Rorrvicr gewählt. Cavaignac erhielt ebenfalls 13 und Briffvn 3 Stimmen. Die Radikalen stimmten für Eavargnac. Paris. Tie Akademie verlieh Deronlode iur feine gciammte dichterische Tdäligkcit dm I».0>«0 Francs Preis. Paris Der Anarchist Henri, crNaric benle vor dem Schwur gericht mit cyniichcr ONeuheit, cs iei seine Absicht gewesen, mög- irchst viel Bourgeois zu lobten. London. Tie Anarchisten Rnot und Poltt wurden vor das Schwurgericht verwiesen London. In Samoa sind keine weiteren Unruhen vor- aekommm. Die Entwaffnung de. Eingeborenen ioll mit Gewalt durchgcsctzt werde». Seit der Ankinin der Kricgsicbiiie «ollen acht politische Gefangene mit Wissen der Gc'angciicnailsielicr kutilohe» lein Petersburg Ter Großfürst Paul, welcher seit 1891 Wittwer ist, wird sich demnächst, wie verlautet, mir einer Tochter des Prinzen von Wales verloben. N ei t t i :w -No Elcvi rk Es besteht Gnind iiir die Annahme, daß Präsident Elevcland den Plan befürwortet, daß die Vereinigten Staaten eines Theils ihrer Verpflichtungen in Samoa enthoben werden Man glaubt. Elevcland werde dem Kongreß gegenüber die Rathiamkcit einer gänzlichen Zurückziehung aus samoa betonen. Die Berliner Börse verlier lustlos und rcbwach Recht matt waren namentlich wieder Bergwerke auf ungünstige Meld ungen vom rdrinstch westr'äliichc» Koblcnmarktt: später trat hier aut Deckungsk,risse eine Be'estignng ein Banken matter, später ! jedoch gleichfalls erholt Größeres Angebot iand in italienüchen Bahnen statt, da die Dividende der Mrridionalbahn nicht all gemein befriedigte. Von dcut'chen Bahnen Lübeck und Mainzer gedrückt, schweizerische gut behauptet. Von Bergwerken nainmtltch Koblenwerlhe angcbotm. während sich Hütienwerlhc besser bchanp- tm konnten. Von «rcmdrn Renten Mexikaner ans niedrigere Silberprcssc «chwächer. Italiener aut behauptet, auch Ungarn nnd Russen behaupteten sich Im Knsinverkelir üvwzentigr Kmssols ctwas höher. RcichSnnlrihc schwächer. Griechen und Serben etwas besser. Portugiese» abge'chwächt Jndiistrievaviere ziemlich be hauptet. Privaldislonk 1 ,, Pwz. Nachbcrie beseitigt — Wetter: theils beiter, theils bedeckt, etwas Rege». Südwind. „»«UI, «!t»vi,., «lrrdii r»7'„. Tisconw >«70. Dresdner tzc»» Vam i«l »o Stollener
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