Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 17.07.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189607179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960717
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960717
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-07
- Tag1896-07-17
- Monat1896-07
- Jahr1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.07.1896
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sick-M-A. ^ I von «nkundiaunLNi: c.s» v Borm.«-sUr>rNsami. N-iiS v. vorm. ii-'/,i UkrMitt. Neuiiadt: (ilr. S>osiei«.s nur au nm,eu bis sWirNachmittau«. ?!k livalliac LiiundjkUe r « Silben» i? Ps,.. Sin. ar» aus brr Pm>i>Nc»Ie Zell« Dovvetiklie „mitrnn EIn-Ii dü «> Pi«, «»rundjeile kür Maulaak,!vi nach il >i,tagen M Plä. Mir oa»iil>e»»iail»iichieii rel, vez. so Pstx nach beionberein Tarif. »u«wür»>ae Austitloe nur aeaen - Borausbecauliina. »munoiaunaeu »el»mci» üinimllich« namnaite Annoncenbureaur an. Brleadlatlcr werde,, mit lo Via. „... berechnet. F»rnth»»,«1,>r»u« Nr. 11. -SNHrÄerSrSÄSSr I Heize-, 8poi1- iMkleii-Sclilitie I io »rro^« I ^U-Hvalil ^ S II IMMUN 8vdl0S8-8tr. 21, I! omj-lolllon H » L»» IlüiiRlIIIx?» ^ ltviivu ä. K. tro!l!oL>. ^ ^ ^ l». H Iititrllcli» MiiivrLlvLssor xrnrnntirt (Iio8)üiirizrvi- l-'NUiinx. i Ikr»«l<-W^xtniLirtv. Z I'routplor Vorsimcit nneh »iiwiviirtL. ILzxl MUot»p«tI»«Itv, 0ne8äsn LvilSll. »NI88iv Iiotl.lt 8l>toi-t r-»Im-u,»«l lllchreitt L""°° t«iiti°!>, mit I vXo««« (»uisrmltu^iüt, Litt u.1.1 l-dsvliz Vrssaev-L.. V. Vvpsr.-Vt0ll8>llell VslUllerstr.SK. ksitMti Kummlltiklle: Vo»k»i»mvN8t«l', «Mich- Z iliäti^or ^6r»lu8,;>>>o8';r ß 7dar8edlie88vr. Z 8t. uo ösdrsuck. -' 8 1'rci8>«ovto Kzi.it>!, u.lncnoo. A ^ < Ul i II« ; A KOni^I. 81» !,-. »».liivlorült», A Ikn« II7» A KlirklirisloNleN., I> l»« '1 A (1oilU'j»5«etitUilk !l, >'» . 2100.) >r^rL»L^.v«'^^r?r^^rrrk^.«i»^rrr?L^r-V^r?r».7.V.' Lau Äs <7o4o§f«s, Il0lhtoiu08, I>nittj^o>. MKMII» l)<8ti!I.,t i„ ttollwimo's kstsvt- >' llssche» wtt Leservskork, c Ist. I AI,. . , it I I 1,^) All K II >««>>,«- IInni «»>». § 8tmli-/lpo1!ik1(8. llpssilkn. l'illnitrsi'sti'. - Tlksdeu. >^Ui. V«»ri8tenj«pp«li, Hüte, K»«It8L<Iie, V«»ri8ttnlÄ8< Ii< n, Dxnüi««tv hxKI«HV»IlI in lioiovlioliloillll»^, UI„1>tloItI< ,1«».»«. I'IvvIltl NU8 'I'it'-I, 8lkl»l088-^tl U88V 23, oolm» lloin ^'»li^I. Zolilo.8.8. Rr.is«. Voten - Politik und Zentrum. Hoinachrichten. Z'tilsstelliliigs-Garteiifcst Reitende Artillerie, Deutsche Buchdrucker, Ferleiikolonisten. Vogelwiese, Gerichtsverhandliiiige». Siegfried Wanucr. Noschat-Quiutetr. Freitag, 17. Juli. Iiir die Kade- >i»d Keisesaisoil. Die geehrten Leser der „Dresdner Rach»ichien" ,u Trcsden, ivclche unser Blatt durch die hiesige (Hcschiistsstellc d>.;iehcn und dasselbe nach deiid»omiiik»i'-.hu1'ei>ilialt80>.<«» nachgesendei ,n baden iviinsche», »'ollen der Unterzeichneten Geschäftsstelle darüber Mitiheilung »ngehen lassen bchnss Ilodoiivsltluittr bcz. Zustellung durch die .kaiserliche Post. Dem Nebcrwcisungsantragc ist deutliche Rn,neue, Orte und Wobnuniteangabc beizusiigeu, auch ist die erforderliche lieber,veisnuge- gebübr (rin ersten Monat des Bierleljahres 6i> Ps>,., i,n ,,»veilen Moiuit ti> Psg. und im dritten Monat 20 Psg.) nebst eüva noch zu enlrichlender Bezugsgcbiilir vor der Abreise an uns einzuschicken. Die wenden auswärtigen Bezieher (Post-Abonnenten) dagegen »vollen sich in gleicher Angelegcnbcit nur an das Postamt ihres Wohnortes wenden, bei welchem ihr lausendes Abonnement erivlgt ist. Ilcbcrwcisnngen inner bald des deutschen Reichsgebietes werden seitens der Postämter gegen eine Gebühr von 50 Psg., im Verkehr mit Oesterreich und sremden Ländern gegen eine solche von l Mark auSgcsührt. Für die auf Reisen befindlichen Leser unseres Blattes, welche ihren Ausenlhall und somit ihre Adresse häufig wechseln, bringen »vir unser H«t8e-.H»oniieni«?nt in geneigte Erinnerung, dnrch welches ihnen nach jedem Auscnthaltsort unser Blatt alltäglich von nnscrer Geschäfts stelle direct dnrch Kreuzband (bis 50 gr Gewicht ea. 2 Bogen) bis in die Wohnung zngestellt wird. Der Bezugspreis eines Reise-Abonne- mcntS (cinschl. der Vcrsendnngsgcbühr) bcirngl monatlich 2 Mark 40 Psg. für Sendungen im DcMschcu Reich mit Einschlust säinmtlicher Bnk>c- »titv Kurorte Oesterreichs: 2 MI. nach den Ländern im Weltpostverein. Geschäftsftelle der »Dresdner Nachrichten". Marleustrasic:',8. Politisches. Der Ausfall der Stichwahl im ReichstagSwahlkreise Schweb bedarf lcotz des für den deutschen Kandidaten günstigen Nesulkats noch einer Rückschau in die Vergangenheit und eines Ausblicks in die Zukunft. Der Ausblick in die Zukunft ist leider ein sehr un mittelbarer, da die besiegte polnische Partei über eine gcsehliche Handhabe zu gebieten scheint, um einen abermaligen Wahlkamps heraufzubcschwören. Bei der Wahl in Schweb sind nämlich die alten Wählerlisten vom Jahre 1893 zur Anwendung gebracht wor den. Nun gestattet aber da§ Wahlgesetz sür den Reichstag im -s 8 die Unterlassung der Aufstellung einer Wählerliste nur „bei einzelnen Neuwahlen, die innerhalb eines Jahres nach der lebten allgemeinen Wahl" stattfinden. Hiernach erscheint cs den Blättern allerlei Parteirichtungen als so gut wie gewiss, das; der Reichstag, i» Uebcreinstimmung mit einer bereits früher von ihm vertretenen Auffassung, die Schweizer Wahl annnllircn werde. Somit würde sich für den in Frage kommenden Wahlkreis die Aussicht auf bal dige Wiederholung eines Wahlkampfes cri'fsnen, der bereits das letzte Mal mit einer beispiellosen Heftigkeit getobt und alle Leiden schaften des nationalen Fanatismus, wie er die polnischen Elemente ungezügelt beherrscht, in's Leben gerufen hat. Wenn man vom deutsch-nationalen Standpunkt die ganze Gefährlichkeit des Hasses, der auf polnischer Seile während der letzten Wahl z» Tage getreten ist, richtig würdigen will, um einen Vorgeschmack dessen zu bekommen, was die Deutschen bei einer zweiten Wahl erwarten dürfte, so mus; man sorgfältig auch den Anthcil abwägen, den die aiitinationale Gesinnung gewisser „deut scher" Kreise bei der Entsachnng und Anftachelung des polnischen Brandes gehabt hat. Es handelt sich hier um das Centrum, das in einer geradezu skandalösen Weise für die polnische Sache Propa ganda gemacht hat. Es wird genügen, blos die Haltung der Ber liner „Germania" nach dieser Richtung festzunageln. Das genannte Blatt, das ganz im Lieber'schen Fahrwasser segelt und daher die derzeitige offiziöse Politik des Ccntruins in seinen Verlautbarungen zum Ausdruck bringt, hatte vor der Wahl die Stirn gehabt, zn erklären: „Selbstverständlich treten alle Katholiken für den katho lischen (d. h. polnischen) Kandidaten ein." Ais dann trotz dieses kategorischen Imperativs „Bruder Polnisches" nicht znm Siege gelangte, legte das Berliner Cenirnmsblatt die Stirn in krause Falten und jammerte elegisch über den Sieg des deutschen Kandi daten. Damit Ist wieder einmal offen vor Aller Augen fcstgestellt worden, das; wirkliches deutsch-nationales Empfinde» dem römijcheii Ultramontanismus durchaus abgeht. Welche Gefühle sollen nun aber die patriotischen Kreise beschleichen, wenn sie Angesichts solcher Thatsachen. die das deutsche Empfinden ans das Schwerste ver letzen. Regierung und Centuim Arni in Arm das Jahrhundert in die Schranken fordern sehen'!' Durch welche taktischen Erwäg ungen immer man regierungsseitig ein derartiges Zusammengehen rechtfertigen möge, den, aufrichtigen Vaterlandsfrennde wird die Nützlichkeit und Nothwendigkeit einer dermaßen engen Verbrüder ung, wie sie augenblicklich zwischen dem internationalen Nltra- uiontanismus und der nationalen Regierung des Deutschen Reiches besteht, nimmermehr einicuchtcn. Es muß geradezu als ein natio nales Aergerniß bezeichnet werden, daß der famose „Mnßpreuße" Tr. Lieber, der vor noch zweinial zwölf Monden von dein „preu ßischen Unrecht, das kein Zeitablaus zum Recht machen könne", gesalbadert hat. nun plötzlich als der parlamentarische Schirmherr des nationalen Gedankens erscheint „nd sich sogar auf Marine- Jnipektionsreisen als der nationale Vertrauensmann der Regimmg ausspielt. Ter üble Eindruck dieser schiefen Verhältnisse wird gerade durch die nnverhülltc polnische Agitation der leitenden Eentrnmspresse ans Anlaß der Schweizer Wahl in s Hnndertfache verstärkt. Dazu kommt, daß das widernatürliche Bündnis; zwischen einer nationalen protestantischen Regierung und einer nltramonlnncn Partei, die ohne Scheu öffentlich die schärfsten antinationalen Bestrebungen unterstützt, ein offenbares Hinderniß für eine ziel- bewußte Preußische Polenpolitik nach Bismnrck'ichein Muster bildet. Richtig ist zwar, das; dem durch die Polen schwer mißhandelten deutschen Nativnalgesühl in letzter Zeit wenigstens eine Genug- thuiing zutheil geworden ist. Dieser Tage hat nämlich der Bezirks ausschuß in Brvmberg gegen den ersten Bürgermeister Roll in Gnese» wegen des seiner Zeit gemeldeten Vorganges aus der Gnescncr Nahrungsnnttelansstellung verhandelt. Wie damals mit- gethcilt wurde, hatte der erste Bürgermeister das Hoch ans den Kaiser anSzubringen, und die Kapelle des dortigen Infanterie- Regiments sollte den Akt begleiten. Nach dem Kaiserhoch wollte der Kapellmeister in AnSführnng einer allgemeinen militärischen Vorschrift die Nntiviialhhmne spielen, der Bürgermeister versuchte jedoch, ihn davon abzuhaltcn, mit Rücksicht ans die anwesenden Polen! Als sich der Kapellmeister weigerte, gegen seine Dienst vorschrift zn handeln, verbot der Bürgermeister ihm in aller Form die Jntoiiirnng der Nkilioiialhmnue. und diese niitrrblieb daher. Nunmehr hat der Bezirksausschuß gegen den schuldigen Bürger meister ans Entlassung ans dem Dienst erkannt. Es wäre aber voreilig, wenn man nns dieser einen Tbatsachv auf eine allgemeine schärfere Anziehung der Zügel der preußischen Polenpolitik schließen wollte. Ja, wenn die leidige Rücksicht ans das Eentrnm nicht wäre! Das schwarze Nos; aber knirscht ungeberdig in das pol nische Gebiß, und da muß die Regierung, die jetzt das schwarze Nößlein so fein säuberlich striegelt und bügelt, schon ein bischen locker lassen, damit das edle Thier leinen Schaden nimmt. Im Falle Roy blieb der Regierung tbatsächlich nichts- Anderes übrig als ein rncksichksivses Eingreifen. Tie Angklegeiiheit war für die Regierung ein direkter Fanstschlag in's Gesicht, und wenn sie da nicht mit gleicher Münze erwidert Härte, so wäre es auch mit ihrer jetzigen halben Autorität gegenüber den Polen ans ge wesen. Tie Tisziplinirnng des Bürgermeisters Roll ist daher lediglich aufznfassen als ein ganz unerläßlicher Alt der Nothwchr. Damit ist cs aber in Dcutkch-Pvlonicn lange nicht abgethan, viel mehr erfordert die Lage eine kräftige antipolnischc Sncnsivpolitik. .Das wichtigste Merkmal einer gesunden Polenpolitik", sagt die „Nat.-lib. Korr." mit Recht, „bilden außerordentliche Maßnahmen in außerordentlichen Fällen überhaupt nicht. Es kommt ans den Geist und Zug an, der dnrch die ganze Verwaltung hindurchgeht, ans das regelmäßige amtliche und soziale Verhalten der im Namen und Aufträge des Kaisers nnd Königs handelnden und repräicn- tircnden Personen. I» dieser Beziehung ist nichts, aber auch gar nichts bekannt geworden, was ans einen Bruch mit dem alten Entgegenkommen hindeutcn könnte, dagegen Manches, was den gegentheiligcn Eindruck Hervorrufen muß." Nur ans dem Geiste einer im Allgemeinen nachgiebigen und schwachen preußischen Polenpolitik heraus ist cs z. B. zn erklären, daß der vielgenannte polnische Erzbischof Herr v. Stablewski sich mit dein Gedanken tragen darf, ein rein polnisches Pricstcrscminar zu errichten, um auf diesem Wege ein Heer fanatischer, antideutscher Priester heran- znbilden. Ein weiteres lehrreiches Beispiel, wie nngeschent die polnische Hydra unter dem augenblicklichen laxen Regime ihr Haupt zu erheben wagt, giebt die Thatsache, das; ein leitendes polnisches Blatt öffentlich seine polnischen Leser anfsordcrt, sie möchten ein deutsches philanthropisches Werk — die Gründung eines Volkskindergartens im Kreise Colmar, in dem Kinder ohne Unterschied des Standes und Glaubensbekenntnisses Aufnahme finden sollen, — „zu Nichte machen". So Etwas würden die Polen dem Dentschthum gar nicht zn bieten wagen, wenn ihnen fortgesetzt eine richtige deutsche Faust im Nacken säße. Das Verdienst des großen unermüdlichen Wächters ans der nationalen Warte in Friedrichsrnh ist e§. ans die hier einschlägigen Gesichtspunkte neuerdings rechtzeitig nnd unermüdlich hingewiesen zn haben. Deshalb beehrt ihn auch die Centknmspresse seit einiger Zeit mit den geschmacklosesten Angriffen, die jedenfalls das Eine klar beweisen, daß die nltramontane Partei sich sehr »ngemüthlich darüber fühlt, ihre aiitinationale polnische Wahlverwandtschaft so klar durchschaut zn wissen. ..Von» vorn» tstekoi!. vo»8 nvox toist mossivurs"! Die Schwarzen ärgern sich und zeigen dadurch, daß sie Unrecht haben. Wir aber, denen die stolzen Farben Schwarz- Weiß-Roth voranflattern, werden nicht aushören, im Verein mit dem Größten aller Deutschen unser Lotornm eonseo zn wiederholen, daß die Negierung die Versicherung ans Gegenseitigkeit mit dein Centnim anfgebcn und überall, vor Allein aber in den polnischen Gebietslheilen. auf eine kräftige, rein deutsch-nationale Politik zurückgreifen muß. Aernschreib- und Hernsprech-Berichte vom 16. Juli. Berlin. Der Kaiser hat gestern Nachmittag Laerdalsörcn verlassen nnd gedenkt am Freitag früh bei Mo am Rniicnfiord einzutresfen. — Es steht nunmehr fest, daß voni 25. Juli ab die deutschen Waarcn I» Spanien, Cnba »nd Portorico nach der zweiten Eolumne der dortigen Tarife, also ohne die i» einigen Verträgen Spanien bewilligten weiteren Ermäßiauiigcn zur Ver zollung gelangen weiden und daß vom gleichen Tage ab ans die Erzeugnisse Spaniens und seiner überseeischen Besitzungen beider Einfuhr i» Deutschland der deutsche allgemeine Tarii unter Wen Muthmnßliche Witterung: Neigung zn Niederschlägen. fall der derzeitigen Zuschläge, aber ebenfalls ohne zu den den Ver - traasstaatkii dcntjcherseitS gewährten Emläßignngcii angcwendel werden wird. — Ter „Rcichsnnzeiger" pnblizirt die Verleihung des Rolhen Adlerordens 1. Klasse an den König!, sächsische»» Minister v. Metzsch. — Ter Besuch des Fürsten zu Hohenlohe be! dem Kaiser Fra»; Joses wird, wie der „Krenzzig.^ gcichrieben wird, lediglich als ei» Höslichkeitsakt ansgefaßt, der sich iätzrlich wiederholt, da der deutsche Reichskanzler seinen alliährlichei, Sommcrausenthatt in deni nahe gelegenen Auffec nimmt und dicje Gelegenheit nicht niihenuht läßt, um dem in Ischl weilenden Monarchen des verbündetcu Nachbarstaates seine Aufwartung zn machen. Gleichwohl wird man diesem Besuche und dem warmen Empfange, den der deutsche Staatsmann gesunden, insoweit eine gewisse Bedeutung nicht absprechcn können, atS sich in ihm die Herzlichkeit der Beziehungen der beiden verbündeten Staate» zu einander wiedcripiegelt. — Tie Publikationsorganc des Reiches veröffentlichen das Depotgesetz und die Novelle zum Schutztruppeii gesetz, — Der Unterstaatssetretär von Transvaal, van Boescheotcn. hat gestern Abend Berlin verlassen und sich nach Holland begeben — Der russische Botschaftssekretär Baron v. Knorring hat gestern die Klinik wieder verlassen können. — Die sozialdemokratische Ncichstagssraktio» nnd de» Mainzer sozialistische Parteivorstand haben den sozialdemokratischen Reichstagsabgcordncten Joest aus gefordert. binnen drei Tagen seine sämintlichen Mandate nicdcr- znlegen, widrigensalls werde man sich öffentlich von ihn» losjagen. Der Grund ni diesem entschiedenen Vorgehen soll nicht in Meiimngsverschiedenheiteii, wildern in Geld- imd Geschäfts-Mani pulationen Joest's zn suchen sein. — Der englische Dampfer „Erathie", der den norddeutschen Llovddampser „Elbe" seinerzeit in Grnnd bohrte, ist gerichtlich für 18,009 Gulden verkauft worden. — Der ArbcitSanslchns: der Berliner Gewerbcausstcllnng hat gegen die „Hamb. Nach»." wegen eines Artikels, in welchem dem Aus schuß vorgeworsen wurde, Geld in seine Tasche gemacht zn haben, die Beleidigungsklage erhoben, H a m b ii r g. Die asialiiche KüslensahrtS-Gesellschast in Han» bürg bat mit der Aktien-Gesellschaft Neptun, Schiffsahrtswerft nnd Maschinenfabrik in Rostock, den Pan eines 3000 Tonnen! großen Dampfers sür Fahrten nach China pro März 1897 ab-- geschlossen. Kiel. Der Hasen'oampser „Bismarck", mit Arbeitern von der! Kaiserwerft kommend, kollidirke mit einem Marineciiderboot von der Torpedo Abtheilung. Letzteres wurde beschädigt. Ein Mann von dem Boot stürzte über Bord und ertrank. — Der seit 1892 auf der Kaiserwerft zn Kiel in Ban befindliche neueste Panzer „Aeair" hat heute mit Werftperional seine erste neunstündige Probefahrt zur Erprobung der maschinellen Einrichtungen unter nommen. Wilhelmshaven. Das Panzerschiff „Sachsen" ist heute Morgen unerwartet hier eingetroffen nnd dampfte sofort nach der Werft weiter. Löwcnber g. Reichstags-Ersatzwahl. Nach amtlicher Fest stellung erhielt Rektor Julius Kopsch-Bcrlin (freist Vp.) 5906 und Graf Nostitz-Zobten (kons.) 5797 Stimmen. Elfterer ist somit gewählt. N ü r über g. Bei der gestern crsolgtcn Konstitnirnng des Preisgerichtes der Landesausstellung spendete der Stnatsministcr Frhr. v. Fcilitzsch den Preisrichtern inr ihre Ovserwilligkcit An crkennung nnd fuhr dann fort: Mit Stolz und Äenngthunng kann ich die Behauptung anfstellcn, daß innere Nürnberger Landes ansstellung die kühnsten Erwartungen nbcrkrosien hat, da sic als ein großartiges, nach allen Richtungen höchst gclnngencs Werk zn bezeichnen ist. daß Jedermann befriedigt von dannen geht, der die sie umfassenden reichlichen Räume durchwandert hat. welche ei» Bild der Gcsammtlristung auf dem Gebiete der Industrie, des Gewerbes und der Kunst in schönster Weise enthalten. Nachdem der Minister sodann allen Denen gedankt hatte, welche bei de» Ausstellung mitgewirkt haben, fuhr er fort: „Das Erreichte fest- zuhalten. weiterzustrebcn auf dem betretenen Wege, größere Ab iatzgebiete zn erobcm, nm eine hervorragende Stelle im Welt bewert» mit den anderen Kulturländern eiiiznnehmen, das sei unsere Aufgabe, unser unablässiges Streben für die Znknnst!" Paris. Bier Nerzte sind beauftragt, über den Geisteszustand des Attentäters Frmn.ois ihre Gutachten nbzngebcn. Paris. Ein Theil der Waffeiffabrik in Ehatellcranlt ist niedergebrannt. Zwei Gebäude mit Maschinen zur Herstellung von Gewehrlänfen sind völlig zerstört worden. R o ni. Visconti Venosta ist hier eingetroffen nnd wird in, Laufe des Nachmittags mit dem Ministerpräsidenten konferiren. Es steht noch nicht fest, daß er das ihm aiigcbotene Portefeuille des Auswärtigen übernehmen wird. Barcelona. Bei einer Explosion in einem Fcuerwcrksdepot wurden zwei Personen verletzt. Alicante. Der Belagerungszusiaiid ist ansgchoben, Konstantin opel. Tahir Pwcha unternahm nm AI Bataillonen und 4 Batterien den Vormarsch von Scheit Merline gegen Hauran und besetzte daraus Tnich. Bei Tebel Dschedid, zwischen Taleh und Suwridah, wo 7009 Drusen verschanzt waren, fand ein ciilschcHwiides Gefecht statt. Im Verlaufe des Gefechts sielen 2 Bataillone, welche in Snweidnh eingeschlossen gewesen waren, den Drusen in den Rücke» und vervollständigten dadurch die Niederlage derselben. Tie Drusen wurden völlig zersprengt. Man hält die militärische Operation der Hauptsache nach für beendet. An der heutigen Berliner Börse trat ans die feste Haltung n» den Vortagen ciiieNcattioii ein. Die Kurse mußten fast auf der ganzen Linie nachgebcn. die Umsätze bewegten sich in engeren Grenzen. Verstimmend wirkten in erster Linie mattere Tcndmzberichte von den auswärtigen Plätzen, sowie ungünstige Nachrichten über die Lage ans Kreta : später gesellten sich zu diesen Meldungen noch Gerüchte hinzu, nach denen dem Abschluß der neuen russischen Anleihe noch mancherlei Schwierigteitcii entgegcn- stchen. Auch wurde die Nachricht beachtet, daß die „Köln. Ztg." in einem eingehenden Artikel vor einer Betheilignng an dieser russischen Anleihe warnt, da der Kredit Rußlands bereits sehr hoch angespannt sei. Im werteren Verlauf der Börse trat ans Deckungen eine leichte Erholung cm. doch waren die Knrsveränderniigcn nicht ncnncnSwerth. Ai» Bankaktienmarkte mußten namentlich Kredit- aktien. Kommaiiditantheile und Deutsche Bank nachgebcn. Eisen bahnaktien lagen zumeist sehr still, niedriger waren besonders Lübeck-Buchener, Elbcthal, Franzosen und Kanada-Paciffc. Am Montanaklienmarkt herrschte namentlich für Hüttenwerthe Reali- » 2. -L i cd cd
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite