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Dresdner Nachrichten : 27.04.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189704271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-04
- Tag1897-04-27
- Monat1897-04
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.04.1897
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tlorelLLösäesMrl k «üu»n fkl'eäficki Lsppi8ek 42. Jahrgang. jVeiklix, ^sizeoIiiiuWtr. 34. MU" AsvuUvItvn 'HWG RvM>mä88iM. pornSnIiods LinIlSufn uva Aoäostu<ii«>n in vorlin, Üräseto» VorrÜUlickir« l)u»!ltLte» ru ^»drikprelrev k» »ed^»rr 06er rotd Qumml, »uet» tv N»«s uvö N»nk ^ummirt. WH-Lvr-erX-iu/^ Kick NaXatt. Svklauvks keinkarckt O,eupo1t, »pktVIL. KvM üitWkli»!«!, MntWtrsWtz l4. A VttpVtSN. L««I« I»von HO .VIk., empLnkIt in roicbliulti^swr ^u8vM kffr'8 4«'rUkjndr «R«». VIvvIilI «r.116. »ledIklpI"!! voll O VI k., II Elll" von I ^2 >1k. Iill LN8 Virol, 2!I, uokl-ii clom Königs. 8ckIo88. an M««l: Prozek^Dr. Karl PeterS. Hnfnachrichten, änternot. Kunstausstellung, Müllereibernssgenossenschaft, I Miithmaßliche Wilterung TÜ"' - ' ^ . .-- - - Iiir die Milille Mi Mld Z»ni werden Bestellungen auf die „Dresdner Nach richten" für Dresden bei der Geschäftsstelle, Marien- strafre 38, zu I Mart 70 Pfennigen, für aus wärts bei den Kaiserlichen Postanstaltcn im Deutschen Reichsgebiete zu 1 Mark 84 Pfennigen, in Oester reich-Ungarn bei den K. K. Postämtern zu 1 Gulden 69 Kreuzern angenommen. Politische». Mt triumphirendn Schadenfreude und höhnender Genugthu- ung werden di« Freunde und Neider unserer Kolonialpolitik im Inland« wie im Auslande den peinlichen Ausgang des Prozesses gegen Dr. Peters begrüßen. Sie werden mit Wohlgefallen den Fall PeterS als gleichwerthig den vorausgegangenen »Kolonial- flandalen" Leist. Wehlan und Schröder einreihen und als neues Argument für die Ansicht anführen, daß das Deutsche Reich bester thäte, auf die von seinen Vertrauensmännern emfaltete civili- satorifche Thättgkeit im dunklen Erdtheile zu verzichten. Zwar sind die schweren Anschuldigungen, die im vorigen Jahre .im Reichstage von der sozialdemokratisch - ultramonlan - freisinnigen Sippschaft »nter Bebel'S Führung ge.ien PeterS erhoben wurden, nicht im vollen Umfange erwiesen worden: insbesondere ist dar- gethan. daß der vielbesprochene Brief deS Bischofs Tucker, der die Grundlage aller Angriffe und Schmähungen bildete und die Beo? anlastung zu dem Disziplinarverfahren gegeben hat. nicht existtrt, weil er niemals geschrieben worden ist. Aber leider werden auch Diejenigen, die eingedenk bleiben, daß PeterS allezeit als einer unserer ersten und mathigsten Pioniere in Ostairika anerkannt werde« muß. etngestehen müsse», daß er aus dem Prozesse so wenig makellos hervorgegangen ist. daß die harte Strafe, die über ihn verhängt worden ist — Dienstentlassung und Aberkennung der Pension — nicht als ungerecht angesehen werden kann. Tr. Peters erscheint in der Tbat jetzt in einem Lichte, das ihm nicht gestattet, fernerhin in hervorragender Stellung für unsere koloniale Sache »u wirken. Das schmerzliche Bedauern über daS politische Ende eines ManneS, dem unsere Kolonialpolitik so außerordentlich viel verdankt, soll indeß davor bewahren, dem unbarmherzigen Ver- dammuugSurrheil zuzustimmen, das seine Gegner über ihn fällen werden. Nach mehr als einer Richtung dürfen ihm mildernde Umstände bei unbefangener Beurtheilung auch von Denen »ich« versagt werden, die trotz der Anerkennung seiner Verdienste niemals für ihn persönlich« Snmpathien übrig gehabt haben. Gleichzeitig wich man sich des Ekels angesichts des pharisäischen Hochmuihs nicht erwehren können, mit dem vornehmlich von sozialdemokratischer Seite über seine Vergehen der Stab gebrochen wird. Leute, die Wie Ginger und Bebel die freie Liebe predigen, haben am wenigsten ein Rocht, sich über gewisse sittliche Defekte des Dr. Peters auf- »ureaen: und wenn dieser in seiner despotisch georteten Energie und Rücksichtslosigkeit bei der Behandlung der Eingeborenen die Grenze der Menschlichkeit weit überschritten hat. so ist «doch lange noch nicht aus ein« Stufe mit >enen abscheulichen Mordbrennern und Mördern der Kommune zu stellen, die die Apostel unserer Sozial demokratie bei jeder passenden Gelegenheit als vorbildlich für die Art der Kriegführung Preisen, die gegen die bürgerliche Gesellschaft und deren Vertreter geführt werden soll. Ein klein wenig von dem nationalen EgoiSmuS. wie ihn bei spielsweise unser« Vettern jenseits deS Aermelkanals bethä Ilgen würden, wenn eS sich um die Behandlung eines ähnlichen Falles Handel« würde, könnte uns wahrlich nicht schaden. Nicht auf Kosten der Gerechtigkeit und deS östentlichen RechtsbewußtseinS. das unter allen Umständen «ine Sühne verlangt, wenn das Vertrauen in unsere Rechtspflege nicht erschüttert werden soll, darf dn Fall PeterS anders beurtheilt werden, als er eS ln dn That verdient. Aber es ist keine Beschönigung der schweren Dienstvergehen, die dieser Man« sich nach dem Spruch der kaiserlichen Disziplinär» komm« für Beamte des Schutzgebiets hat zu Schulden kommen lassen, wenn olle die Momente hervorgehoben werden, die die Gavaltakte. die er z. Th. unter dem Einfluß persönlicher Motive begangen hat. zwar keineswegs entschuldbar, aber dach einigermaßen begreiflich erscheinen lasten. Jedenfalls sollte uns unter national« Stolz davor bewahren, einen Mann wie PeterS, der mit kübnem Sagemuth und kraftvoller Entfchlostenhett akS ein« d« Ersten für die Erfüllung uns«« kolonialen Ausgaben eingerreten ist, dn an da Erwerbung unserer Schutzgebiete einen wesentlichen Antheil hat und der jederzeit redlich bemüht gewesen ist, da» National gefühl tm deutschen Volke zu wecken und zu stärken, so schonungS- Mld rücksichtslos, wie eS ja bereits vor dem UetheilSlpruch ge» schuhen ist. dem Hohn und Gespött der Gegner uns«« vaterländt» schen Ehre und Größe preiszugeben. Man wird eS verstehen kSunen. daß der Gefährte des Dr. PeterS, Frhr. von Pechmann, vähenrd sein« Zeugenvernehmung nicht umhin konnte, zu erklären: Er müsse e- als Deutsch« bedauern, daß ein Mann, dem Deutsch land so viel zu verdanken habe .... Weit« kam er nicht, weil er von dem Vorsitzenden des GertchtShose» verhindert wurde, seine« Gatz zu vollenden. Ad« es ist klar, was « sagen wollte; er öchterhort, Gerichtsverhandlungen. Tell. Knpserstichkabtnet, KÜnstgewerbl. Gegenstände. wollte dem Gefühle schmerzlichen Bedauerns Ausdruck geben, daß bei der Behandlung, die dem Dr. Peters zu Theil geworden ist vielfach der Werthschätzung nicht im Gningsten Rechnung getragen worden ist. die diesem Manne als Kolonialpolitiker ersten Ranges zusteht und die ihm auch heute noch gezollt werden muß. Tenn unter Berücksichtigung der außergewöhnlichen ostafrikanischen Ver hältnisse kann man nicht sagen, daß Dr. Peters schlechthin ehrlose Handlungen begangen Hai. so weit er auch seine Befugnisse als deutscher Reichsbeamter überschritten und so sehr er dabei zu gleich auch gegen die sittlichen und civilisatorischen Prinzipien ge sündigt haben mag. Wn die Koloniatgeschichte anderer Länder auch nur oberflächlich kennt, wer sich nur einmal von einem Kenn« des tropischen Lebens über die afrikanischen Verhältnisse hat unter richten lassen, der wird wenigstens so viel zugestchen müssen, daß es ungerecht wäre, das Thun und Lassen der Weißen unter der beißen Sonne Afrikas nach demselben unerbittlich strengen Maß stabe zu beim heilen, wie in unterem Valerlande. Im Kampfe mit wilden Völkern, di- sich ihrerseits nach allein Anderen richte», nur nicht nach Grundsätzen des ChrsslenthnmS, der Civiliiation »nd d« Humanität, beständig umringt von den größten Gefahren für die Sicherheit des Lebens, wird es oft tchwcc genug sein, zaghast in jedem Augenblicke daraus bedacht zu sein, nicht um eines Haares Breite von den 'Normen abzuweichen, die unsere heimischen Moral- begrisfe vorichreiben. Dr. Plters. ein Mann von ungezügelter wflder Energie, der es offenbar an ,eder Selbstzucht gebricht, ist wiederholt mit Eortez. Pizairo und Stanley verglichen worden. Nach unseren Anschau ungen gereicht ihm dieter Vergleich gewiß nicht zum persönlichen Vorzüge; aber es spricht doch wenigstens für die Ehrlichkeit seines Wesens, daß « aus dies« »einer Eongnistadoren'Natilr niemals ein Hehl gemacht, daß er stets öffentlich bekannt hat. er hanale in Ostasrika wenig« nach modernen Anschauungen über 'Neger-Er ziehung, als nach den Maximen eines Pizzaro und ähnlich« Er oberer. Dabei erscheint sein Verfahren noch immer in weit milderem Lichte, als das der Engländer, die bei ihr« .Kulturarbeit" im Verkehr mit den Eingeborenen der Kolonien niemals Glace handschuhe angezogen haben. Die Dienstvergehen eines Peters reichen noch lange nicht an die Gewaltthaten, die beftplelSweise von dem vielgefrierten Stanley verübt worden sind, ohne daß die Engländer auch nur im Entferntesten hierüber die Entrüstung an den Tag gelegt haben, die sie vermuthlich angesichts des Falles Peters zur Schau tragen werden. Die traurigen Erfahrungen, die wir mit einzelnen unserer Beamten und Kolonisten ln Afrika gemacht haben, berechtigen indeß »och keineswegs zu der Behaupt ung, daß Deilttchland nicht belämgr wäre, sein koloniales Werk in humaner »nd doch erfolgreicher Weise durchzusühren. Es muß uns vielmehr zur Ehre gereichen, daß wir im Gegensatz zu England, der ältesten Kolonialmacht, die Fehltritte, die liniere Beamten in den Kolonien begangen haben, srrimüthig eingcsrehen und darnach mit doppeltem Nachdruck die Forderung vertrete», zu Pionieren für Afrika Männer zu wählen, zu denen wir das feste Vertrauen haben dürfen, daß sie, wie Herr von Wißmann, so einwandsscei von dort znrückkehren. wie es dem Amelien echter deutsch« Kultur arbeit entspricht. Fern schreib; und Uperulvrech-Vertchte vom 26. April, * Chemnitz. Die seit 34 Jahren bestehende altrenommirte Maschinenfabrik von Oskar Schimmel L Eo. in Chemnitz wurde heule unter der Firma »Oskar Schimmel L Co., Aktiengesellschaft" in eine Aktiengesellschaft mit einem Grundkapital von I.HXl.OüO Mark umgewandelr. Der Betrieb geht seit I. April 1896 für Rechnung der neuen Gesellschaft. Dem Aussichtsraih gehören an: Stadtraih Reih-Chcmnttz, Vorsitzender, Kommrrzicnralh Lucas-Berlin Stell vertreter. ferner die Herren Bankdireklor Cbrambach-Verlin, Kom- merzirnrath Günther-Dresden, Banquiec Fritz Günther-Dresdcn. Ingenieur Paul Schönherr-Cheninitz. Ingenieur Hugo Schimmel- Chemnitz und Kaufmann Hoyei-Schönebeck, Die Aktien wurden von der Berliner Bank und dem Pankhause Günther L Rudolph in Dresden übernommen. Berlin. Tie Kaiserin empfing am Sonnabend Abend die Abordnung welche das Cenlralkomitee der deutschen Vereine vom Rochen Kreuz nach Athen enisandt hat. Die Absendnng ein« au? zwei Aerzlcn. zwei Pflegern und fünf Pflegerinnen, sowie aus Verbands- »nd La,aretl,mat«ial für etwa 100 Ve.wnndete oder Kranke gebildeten Ambulanz, war von dem Centralkomltce dem griechischen Rothen Kreuz unter dem 22. d. M. telegraphisch an geboren und dankend angenommen worden. Die Nachricht, daß dies auf Grnnd eines von der Kronprinzessin Sophie bereits hierher gelangten Ersuchens geschehen sei, ist irrthümlich. Die nach Konstantinopel seitmS des Centralkomitees zu entsendende Abord nung ist in der BUdung begriffen, nachdem auch dort daS deutscherseits gemachte Anerbieten angenommen worden ist. — Der Allgemeine deutsche Handweikertag tritt morgen hier zu sammen. Demselben ging heule eine Konferenz der Ttieilnehm« der Allgemeinen deutschen Handwclkerknnferenz vom Herbst v, I. voraus. In der Konferenz gingen die Meinungen üb« die An nehmbarkeit der JnnungSvorlage erheblich auseinander. Die Süd deutschen sind im Allgemeinen für, die Norddeutschen, namentlich die Berlin«, gegen die Vorlage. Berlin. Gegen das auf Dienstentlassung lautende Uttheil dn Tlsciplinarkamm« hat Dr. Karl PeterS bereits die Berufung an den relchSgerichllichen DiSciplinarhos eingereicht. Er beabsich tigt. seine Kräfte auch fernerhin den kolonialen Interessen im Dienste privat« Unternehmungen zu widmen. Zn seiner Vn- nttheilung bemerkt die »Post": In England wüide man einen solchen Maßstab an daS außereiiropüilche Verhalten kolonialer Bahnbrecher zwar nicht anlegen, manche d« «folgrelchsten Parti sane der britischen Kolonialpolitik haben ganz andere Veisehlnngen ans dem Kerbholz als das. was bei nnS zn dn disriplinarcn Ent lastung von Dr. P.-ters führt, ohne daß man davon viel Auf hebens macht. Manche Kenner kolonialer Entwickelung erblicken in dies« Gleichgiltigkeit gegenüber de» vom europäischen Stand punkt strengstens veroribefften sttktichen Schwächen eine« sonst ÜbnauS brauchbaren Kolonial-PionierS selbst eine der Ursachen der Erfolge der britischen Kolonialpolitik; aber da- ändert an der Auffassung nichts, daß auch im deutschen Kolonialdirnst d« Be amte genau denselben Anforderungen in dienstlich« und außer» dienstlicher Hinsicht genüge« muß wie in jedem anderen Zweig« de» Reich-dtensteS. und man wird daher nur bedauern können, daß na zwe saw«- d-st-M» - Dienstag, S7. April. ch dem Urtheil de? Gerichtshofes das Verhalten Dr. Peter S in !« schwerwiegenden Punkten dielen Ansprüchen nicht genügt hat. Berlin. Die Meldung, daß der Senatspräsident vom Reichsgericht Dr. Kays«, der frühere Direktor der Kolonialabtheil- irng, seinen Abschied zu nehmen beabsichtige, wird dementirt. — Für die große allgemeine Gartenbau-Ansstellnng im Treptower Park ist ein ganz hervorragender und imposanter Ehrenpreis ge stiftet worden. Ein Franzose, der Gras D'Actois in Paris, Professor am Institut der Medizin und Präsident der Akademie der schönen Künste. hat eine wundervolle Bconcebüste gestiftet. Dieselbe, vom Bildhauer Schaper modellirt, stellt den Fürsten Bis marck in Civil dar und ragt aus einem Ebenholziockel. an welchem sich «ne Silderpiatte mit der Inschrift: „in triaiftfts wbuft- befindet. — In Sachen Ziethen wird der Rechtsanwalt Lenzmann gegen den Beschluß des Landgerichts, dem Gesuch um Wiederaufnahme des Verfahrens nicht Folge zu geben, beim Oberlandesgericht Be schwerde erheben Berlin. Um den von Süden kommenden neutralen Schiffen das Patsiren von Kreta zu erleichtern, haben die vor Kreta kom- mandircnden Offiziere der Großmächte eine Aenderung d« Blockadegrenze beschlossen, welche heute vom »Retchsanzeig«" ver öffentlicht wird. Eisenach. Heute wurde hier der bis zum l. Mai andauernde, zweite Lehrgang der deutschen Landwiithschasilicken Gesellschaft er öffnet. Vertreten sind alle deutschen Staaten, Oesterreich-Ungarn/ Holland und die Schweiz: tm Ganzen sind etwa 260 Theftnrymcr anwesend. Ministerialdirektor Thiel «öffnete denselben Namens des Direktoriums. Namens der weimarischen Regierung sprach Regiernngsrath Hedrich, Namens der Stadt Weimar Oberbürger-^ meist« Müller. Es folgte der erste Vortrag des Professors Ramm über nationalökonomische Grundlagen der Viehzucht. Hirschberg i. Schief. Aus Traiftenau wird gemeldet: In sämmtllchen Spinnereien und Blciche,eicn des Aupalhales von Trauten«» bis Jungbruch, die Tausende von Arbeitern beschäftigen, sind die Arbeiter wegen Forderung von Lohnerhöhung in den Streik eingetrctcn. In Parschnjtz kam es zu AnSichreftungen gegen die Gendarmerie. Zwei Bataillone Infanterie aus Jofeisladr sind zur Vcrslärlung der Drcherheilsbehörden in das Streikgebiet eingerückt. Stuttgart. Uhland's litterarischer Nachlaß ist vom schwäbischen Schillerverein für Marbach zum Preise von 25.00ü Mk. erworben worden. Der Nachlaß enthält dle Manuskripte von Uhland's Gedichten und Dramen, ein Tagebuch von 1810 bis 1820, werllwolle politische Auszeichnungen und den Briefwechsel mit seinen Freunden und seiner Familie, etwa 900 Nummern nebst Antworten umfassend. Der zur Zeit hier weilende Professor Erich Schmidt-Berlin hat schon vorher für seine neue Biographie Uhland's Einsicht in den Nachlaß genommen. Wien. Von türkischer Seile wird erklärt, falls Griechenland dle bisherigen Niederlagen nicht als genügend zum Rückzug be trachten sollte, würden die Türken nach Achen morschsten. Der Thecinopylen-Paß wäre ungleich leichter als der Melnnapaß zu nehmen. Die Griechen täuschten sich, falls sie sich in dem Ther mopyIen-Paß sicher glaubten. Wien. Der Verwaltirngsrath der Lemberg-Ezernowitz« Eisenbahn har die Dividende ans 6V2 Prozent festgesetzt, d. h. 13 Gulden pro Aktie und 3 Gulden Pro Genrrßschein. Aussig a. d. Elbe. Ucber den Wassereinbcuch lm Gffela- schactfte der Brüx« Bcigbaugesellschaft in Offegg wird gemeldet, daß das Wasser die Höhe von 90 Mir. erreicht hat und in der Richtung nach Norden bis zum Fallott fließt. Mit Aus- nabme des Giselaschachtes sind snmmtlrche Werke der Gesellschaft in Offeag im Betriebe. Der Wafferernbruch ist aus den Gflela- schncht beschränkt. Tie Einbmchsstelle liegt wesentlich höher als die Teplitzer Therme. Da außerdem das Einbruchswasser nur eine Temperatur von 14 Grad hat. ist es fast ansgeichloften, daß es sich bei dem Ausbruch um Thermal-Wasser bandelt. Man hofft, die Eindämmung ohne ,eden Schaden für die Gesellschaft durch führen zu können »nd hegt überhaupt keine Befürchtungen. Die Förderung ans dem Gisela-Schacht soll bis zur Entsumpiung des Schachtes etwa 8 bis 10 Tage unterbrochen werden. Selbst wenn diese Arbeit längere Zeit in Aniprnch nehmen sollw wird die ge lammte Kohlenproduktion durch Steigerung d« Förderung ans den übrigen Schächten ausgeglichen werden. Prag Aus dem AusstandSgeblet bei Traiftenau liegen fol gende Meldungen vor: Das nach Traiftenau verlegte Jnfantene- bkftailloi^,wlirde bei seinem Eintreffen mit Steinwütten empfangen. " rner wirr te! ne gegen von Eitrich in Jnngbruch «zwangen die ausständigen Arbeiter die Arbeits einstellung : hierbei wurden die Fenster der Fabrik zertrümmert. Die Lohnauszahlung am Sonnabend Abend aina in vollster Ruhe von statten, auch gestern war die Lage im ArisstandSgebiet ruhig. Im Ganzen sind 4360 Mann ausständig. Rom. Die Unkersuchung wegen des Attentats auf König Hilmbett ergab, daß die Inspekteure Preselti und Galaleazzi ihre Pflicht nicht gethan haben; Erster«, weil er nach der Denunriation des Vaters von Acnarfto dieien nicht mit d-r gehörigen Energie gesucht, Letzt««, weil er, obwohl er von der 'Absicht des Atlen- täicrs wußte, keine außerordcnlichen Maßregeln zum Schutze des Königs «griffen hat. Kopenhagen. In ein« Sitzung der gemeinschaftlichen FInanzkommiision des Reichstags erklärte der Pvrteseuillepräsidenk, er könne, wenn auch mit großen Bedenken, die Finanzvorlage der Partei der Linken annchmen. London. Die »Times" meldet, daß drei Batterien Feld- arlillerie in der ersten Hälfte des Mai nach Südafrika cingeschisft würden. London. Eine Wiener Depesche der »Times" sagt: Wäh rend der Anwesenheit des österreichischen Kaisers in Petersbnrg dürfte eine österrcichisch-riosilche Vereinbarung in der Orientfragc erzielt werden, d>e beide Mächte befähigen würbe, einen Krieg zn vermeide». WaS immer auch auf der Balkanhalbiniel aetchehen dürfte, eine Verständigung habe die Zustimmung Deutschlands im voraus, eine Wiederbelebung des allen KaiserbundeS sei indeß nicht in Aussicht genommen. Hüll. Die deutsche Fischrrbark »Alster" ist hi« eingetroffen und lö chte ungehindert ihre Ladung an Fischen. Warschau. Der Kaiser von Oesterreich ist deute früh hier eingetroffen und setzte die Reise nach Petersburg fort. Konstantinopel. Das Konsulurkorps l» Janina meldet unterm 33. und 34. dS. M.: Infolge der drohenden Haltung der vier albanrsischrn Bataillone, welche gemeutert hatten und vor der F A 77 s Z* D z?>il-
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