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Dresdner Nachrichten : 14.09.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189709144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970914
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-09
- Tag1897-09-14
- Monat1897-09
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.09.1897
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42. Jahrgang. Vrssäsn-A., lluMrstaustr., > Lot« 'kisolLLtrasss, t'vrnsvr.-^. u, 2! ^ 8 Ll»! prttwilrl. 80.000 Stltolc ia ^»votiov« WM' ^ostonkroia krobo. Oeräuse^kosL Alit clnppsltor I-uftontlsoruvH. OsvaltsnmsZ LolUi058SL 80K»ul08. Teleqr.-Adresse: Nachrichten, Dresden. lüozekLVsäesMeL deeSHidea. kilckluhlstrSM iksdrilul e. »eiiii'Icli üsilliel U»ot«. uuä ^lollevssrenlian« Lixells 1'ilrdutkabrilr Val8vvkLU88lr. 30,I'öimspr. I, 3390. lieullle Mllelie , ^ Vik8g staunsus- ^ÜA»Q vsrtb virksnäs In- ZK^ sslrtsn-Vortilxiuix«- d ^ tirikgii, «ü ^Lnderlill- klalcal« ausxebüvxt sincl. lleeblliiei' Vernickelung -4u8lrlt vm Otto Lüttuvr, » Ar. SSL. Mzel: Freisinniges Wablprogramm. karten, öablprvaramm. Hofnachrichten, Landtngswahlen, Theater-Post-1 Mnthmaßliche , Manöver, Buchdruckeriunungskrankcnkasse. .Jaust" I. I Wenig Aussicht Dienstag, 14. September 1897. Politisches. Wer gut schmiert, der gut fährt: so denkt- der Rosselenker des .unentwegten" Freisinns» Herr Eugen Richter, und konimt deshalb zeitig mit einem Wahlprogramm heraus, das dem gegenwärtig in Nürnberg versammelten Parteitage zur Berathung und Beschluss fassung vorliegt. Unter normalen Verhältnissen wäre ein derarti ges neugeborenes Kind der sreisinnig-volksparteilichen Politisirerei kaum der Mühe werth, daß man es aus den Windeln wickelte und es genauer auf seine Lebensfähigkeit prüfte. Schien doch der Lauf der letzten Jahre männiglich den Beweis zu liefern, daß der bürgerliche Radikalismus mit seinem hohlen Manchesterthum und seinen krausen unfruchtbaren politischen Freiheitsideen allen Boden im Volke verloren habe und daß er eigentlich nur noch als ein Veilchen im Verborgenen blühte. Höchstens konnte man unter diesen Umständen die gelegentlichen Pronuneiamentos des radikalen Freisinns als interessanten Beitrag für die Behandlung des Themas verwerthen, wie das politische Denken unter dem fort gesetzten Einfluß eines kratzbürstigen Nörglers vom Schlage des großen Generalgewaltlgen allmählich Petrefakt wird. Neuerdings droht aber in das bereits zu neun Zehnteln versteinerte Gebilde der freisinnigen Volksparlei wieder ein wenig mehr Leben zu kommen infolge der verkehrten Behandlungsweise, die unser staat licher Gesammtorganismus von Seiten der Negierung erfahren hat. Die durch die Fehler von oben her erzeugte augenblickliche Schwäche unseres nationalen Körpers begünstigt es, daß die Vamphre des Radikalismus wieder mit erneuter Hoffnung ihr Auge auf ihn werfen und der Hoffnung leben, ihm einen Theil seines Blutes bei den nächsten Wahlen aussaugen zu können. In dieser Erwartung begegnen sich die freisinnigen Volksparleiler mit der Sozialdemokratie und den Ultramontanen, und das Programm, das Herr Eugen Richter jetzt für seine Getreuen und solche, die rS werden sollen, ersonnen bat, läßt bereits in einer gewissen Ab- schwächung des sonstigen poltronmäßigen Tones die Aussichten erkennen, die der freisinnige Führer für das nächste Jahr auf einen größeren Gimpelfang baut. Politische Gimpel müssen es freilich sein, die auf den von Herrn Richter hingestrichcnen Lelm gehen. Wohin man auch inmckr greifen und sich eine Forderung aus dem neuen Wahl- Programm herausholen mag, man wird stets nur auf Redensarten von abgeschmackter Allgemeinheit treffen, die zum Theil krampfhaft den Zweck versolgcn, den wahren Charakter des freisinnigen Radikalismus zu verbergen. So wird z. B. gefordert Aushebung aller Bestimm ungen im Börsengesetz, die das Großkapital begünstigen und die natürliche Preisgestaltung, insbesondere zum Schaden der Land- wirthschaft erschweren. El der Tausend! Man möchte ja kaum seinen Augen trauen, wenn man so etwas in einem Richter'schen Wahlprogramm liest. Also die um Richter wollen in Zukunft eine landwirlhschaftSfreundliche Politik treiben und die Ackerkrume des deutschen Bauers wieder ertragsreich machen helfen. Pardon, ihr Herren! Wer bisher mit unbelehrbarer Hartnäckigkeit im reinen Manchesterthum gemacht und die Landwirthschast als eine «Mutitg nöxlixoablo behandelt, ihr nicht einmal die allernoth- wendigste Lebenslust gegönnt und durch sein ganzes Verhalten unwiderleglich bewiesen hat, daß er für den nationalen Werth der Scholle auch nicht daS geringste Verständniß besitzt, der kann un möglich verlangen, daß ihm eine plötzliche grundstürzende Sinnes änderung blos auf Grund einer platonischen Zusicherung in einem Wahlprogramm auf's Wort geglaubt werde. Unsere Bauern werden daher zu dem jähen Stimmungswechsel des Freisinns in landwirthschastltchen Fragen blos pfiffig lächeln und im Stillen denken: »Wer's glaubt, bezahlt einen Thaler." Die wahre Gesinnung des Freisinns gegenüber der Landwirthschast kommt übrigens in verhüllter Form auch an anderer Stelle zum Aus druck, indem eS heißt, daß „keine Zollpolitik im Dienste von Sonderinteressen" getrieben werden soll. Wer den freisinnigen Jargon einigermaßen versteht, wird über die tiefere Bedeutung dieser Worte nickt einen Augenblick im Zweifel sein. Noch ver ständlicher wird jene Forderung durch daS weitere Verlangen, daß die Zölle nach Maßgabe der Ueberschüsse im Reichshaushalt er mäßigt werden lollen. DaS heißt mit anderen Worten, daß auch die Getreidezölle gegebenen Falls lediglich mit Rücksicht auf die effektiven Ueberschüsse eines Etatsjahres, eventuell also unter den sonst ungünstigsten Verhältnissen für die Landwirthschast eine Ver minderung erfahren müßten. Davon abgesehen, würde die Ver wirklichung dieser neuen Richter'schen Jinanzihee eine solche Un sicherheit auf dem Gebiete des Handels und Wandels überhaupt erzeugen, daß nur die polizeiwidrige geistige Unselbstständigkeit, mit der Herr Richter bei seinen Anhängern zu rechnen pflegt, das Hinwersen eines so plumpen KöderS erklärlich macht. Daß Herr Richter im Uebrigen, soweit das finanzielle Gebiet in Frage kommt, auch eine Lanze für die unveränderte Beibehaltung der von allen Bundesstaaten gleichmäßig lästig empfundenen Matrikular- beiträge bricht, darf bei ihm, dem alle Verhältnisse ausschließlich unter dem Gesichtswinkel der parteipolitischen Agitation erscheinen, nicht Wunder nehmen. Die Matrikularbeiträge sind für einen Politik« der Richter'schen Art unentbehrlich, damit di« Bundes staaten durch die unausgesetzte Furcht vor ein« Erhöhung der direkten Steuern unter parlamentarischem Verschluß gehalten werden können. Verschiedene soziale Anflüge enthält das freisinnige Wahl programm dieses Mal ebenfalls, sie sind aber auch darnach. Gewissermaßen als Motto wird hier der Satz vorangestellt: „Förderung der Volkswohlfahrt ans Grnnd der bestehenden Gesell schaftsordnung". Das ist ein in seiner Allgemeinheit ebenso nichtssagender Schnickschnack wie in der nordamerikanischen Ver fassung der Artikel, der von dem „pursuit vt bappinoss", dem an geblichen Rechte jedes »freien Amerikaners" handelt, ungehindert von Anderen nach der „irdischen Glückseligkeit" zu streben. Trotz dieses schönen »Prinzips" schießt man aber im »freien Amerika" wehrlose Arbeiter ohne alle Veranlassung zu Dutzenden wie wilde Thiere über den Hausen. Was sollte wohl aus der deutschen Volkswohlfahrt werden, wenn ihre Wahrung den freisinnigen Manchesterhercen in die Hände gegeben würde? Wie es die Herren mit dem angeblich erstrebten Schutze der bestehenden Gesellschaftsordnung vereinigen können, die »Sicherung und Ver allgemeinerung der Koalitionsfreiheit" zu verlangen und zwar, wie die weiteren Zusätze zeigen, ausschließlich zu Gunsten der Arbeitnehmer, ohne daß der Nothwendigkeit des Schutzes von Arbeitnehmern und Arbeitgebern gegen den sozialrevolutionären Streikterrorismus auch nur andeutungsweise gedacht wird, das ist ihr Geheimniß, ebenso wie die Parole „Gewerbefreiheit" im Stande sein soll, den Interessen des „Mittelstands" zu dienen. Es offenbart sich darin dasselbe politische Gemüthsmenschenthum wie in dem Rufe nach reichsgesetzlicher Regelung des Vereins und Versammlungsrechts auf »freiheitlicher" Grundlage. Sonst dürfte zur Charakterisirung des Programms noch der Passus »Entlastung des Reiches in der Kolonialpolitik" hervorzuheben sein. Es braucht nicht erst gesagt zu werden, daß Herr Richter sich damit nur euphemistisch ausdrückt. In Wirklichkeit würde er am liebsten sehen, daß von Seiten des Reiches überhaupt eine Entäußerung aller Kolonien stattsände. Der Kuriosität halber mag endlich auch noch erwähnt werden, daß unter dem Abschnitt, der die militärischen Programmpunkte behandelt, der Satz Platz gefunden hat: »Ausrottung des Duells für alle Klassen der Bevölkerung". Wie denkt sich Herr Richter die praktische Aus führung dieser Forderung? Falls er nichts Besseres in petto hat, würden wir ihm Vorschlägen, den Erlaß des folgenden Reichs- gcsetzes zu beantragen: 8 1- Das Duell wird im ganzen Deutschen Reiche vom 1. Januar 1898 an ausgerottet. 8 2. Niemand wird mit der Ausführung dieses Dekrets beauftragt. Staat machen kann der volksparteiliche Freisinn mit seinem Sammelsurium von verwaschenen Redensarten, denen er den stolzen Namen eines politischen Programms gegeben hat, in keiner Weise. Es ist ein recht fadeS Machwerk, das Herr Richter da zusammen gestoppelt hat, so fade, daß der freisinnige Diktator am Ende bereits zu der Einsicht gelangt ist, wie wenig gut es thut, wenn Einer, der sonst seine Force im Durchhauen von Paraden hat, mit einem Mal sich auf das Schlagen von Finten verlegt. Je weniger aber das neue Vvlkspartetliche Programm des Herrn Richter An spruch auf politische Beachtung hat, um so schärfer tritt die Ver worrenheit einer Lage hervor, die selbst bei so ganz unzulänglichen Agitatlousmitteln eine gewisse Verschiebung des Stimmenverhält nisses zu Gunsten auch dieses am wenigsten lebensfähigen Theils des Radikalismus besorgen läßt. Das mag für die nationalen Parteien ein erneuter Ansporn sein, mich ihrerseits rechtzeitig den Kampf mit wirksamen Waffen aufzunehmen, damit die hohen nationalen Güter, die wir gegen den ultramvntan-sozialdemokratisch- freisinnigen Ansturm zu vertheidigen haben, unversehrt aus dem Streite hervorgehen. Gewiß, die Unzufriedenheit greift tief und sie hat zum Theil leider nur zu berechtigte Ursachen. Jeder nationalgesinnte Mann aber wird sich sagen, daß eS das Reich vom Regen in die Traufe bringen heißt, wenn man eine Besserung bei Denen sucht, die für das Wesen und die Aufgaben einer wahrhaft nationalen Politik durchaus kein Verständniß haben. In diesem Sinne muß kräftig und unermüdlich auf die Wählerschaft eingewirkt werden. Durchgreifender Wandel kann nur geschaffen werden durch die nationalen Ordnungsparteien selbst, wenn diese sich in, Kampfe Wider die antlnationale Dreiheit um das Banner der nationalen Einheit schaaren, allen gegenseitigen Hader begraben und im Geiste BIsmarck'S den Gegnem in's Angesicht die Losung ertönen lassen: »Wie laut und schrill Eu'r Schlacht ruf gellt, — Viel lauter tönt uns're Fanfare. — Wir führen den Bundschuh im Wappenfeld — Und die siegenden Kaiseraare". Witterung: > auf Besserung I ü I» suito des 3. Garde-Ulanrn-Regiments zum Chef des 3. Ba taillons des ersterwähnten Regiments emannt worden. — Zur Ueberschwemmungsfrage wird authentisch mitgetheilt, daß die preu- Aenlschreib- nnv FernspreL-Berickte vom 13. September. Berlin. Zur KanzlerkrlsiS verlautet von unterrichteter Seite, Fürst Hohenlohe habe sich thatsächlich mit der Absicht getragen, sein Amt niederzulegen. habe aber auf den Einfluß anderer Mit glieder der Regierung sich bewegen lassen, wenigstens bis zum Schluß der Legislaturperiode zu bleibe». — Dem Prinzen Niko laus zu Nassau, Generalleutnant L la suito der Armee, ist der harakler als General der Infanterie, dem Landgrafen Alexis von .. .. - " - ..... "dxr Amixx Prinz : der '7. Kavallerie-Brigade lGroßherzogl. Mecklenburgische), ist unter Verleihung des RangeS eines Divisions-Kommandeurs zum Generalleutnant befördert, dem Prinzen Wilhelm von Sachsen- Weimar, Rittmeister ü !» suito der Armee, ist der Charakter als Major und dem Prinzen Friedrich Karl von Hessen, Rittmeister ä la suito der Armee, ein Potent seiner Charge verlieben. Fürst zu Waldeck und Pyrmont. Oberstleutnant ü la suito des Infanterie- Regiment- ,v. Wl stich" sg. Hessisches Nr. 83), ist unter Belastung ßlsche Staatsregierung sich der Verantwortlichkeit wohl bewußt sei, helfend einzugreifen, wo die Nothwendigkeit vorliege. Vorläufig seien jedoch seitens der Provinzialbehörden keine neuen Anforder ungen an die Staatsregierung gestellt worden. Ermittelungen seien unter Berücksichtigung der Erfahrungen anderer Länder ein- geleitet, um festzustellen, was zu thun sei, um sür die Zukunft ähnlichen Naturereignissen vorzubeugen. — Zur Verhütung der Einschleppung der Pest ist die Einfuhr von Leibwäsche, alten ge tragenen Kleidungsstücken sowie Hadern und Lumpen zur See aus den Häfen des Rothen Meeres, ausschließlich der Häsen des Suez kanals, aus Persien, dem Festlande, Vorderindien, Formosa. Hong kong und China einschließlich des 39. Breitengrades durch kaiser liche Verordnung bis auf Weiteres verboten worden. — Der Großherzog von Sachsen-Weimar, welcher nach Beendigung seiner Badekur tn Ostende heute ans der Wartburg eintrifft, begiebt sich in den nächsten Wochen zunächst nach München, später nach Vene dig. — Aus der Werft des »Vulkan" in Stettin findet am Mitt woch der Stapellauf des ersten der sür die chinesische Regierung im Bau begriffenen Kreuzer statt. — Aus Südwestasrika wird dem »Hamb. Korr." gemeldet, daß sich das Koch'sche Serum als vor züglich erwiesen und daß Stabsarzt Dr. Kohlstock die Impfung in ausgezeichneter Weise organisirt hat. So sei es gekommen, daß man nicht nur in den Stationen einen großen Theil der Rinder habe retten können, sondern es sei auch gelungen, bei den Hereros noch ein gutes Theil der Heerden zu retten. Von einem drohen de» Ausstande der Hereros weiß man an maßgebender Stelle nichts, auch von einer angeblichen Verstärkung der Schutztruppe ist keine Rede. — Der sozialdemokratische Parteitag der Provinz Brandenburg beschloß gestern, die Aufhebung des Kölner Beschlusses, welcher Wahlenthaltung bei den preußischen Landtagswahlen zur Pflicht inacht, beim Hamburger Parteitag zu beantragen; doch soll vorgeschlagen weiden, nur solchen Kandidaten bürgerlicher Parteien bet den Landtngswahlen, an denen sich die Sozialdemo kratie als Partei betheiligt, die Stimme zu geben, die rintreten 1. für Einsührnna des allgemeinen gleichen geheimen Wahlrechts auch für den Landtag. 2. für Beseitigung aller partikularrechtlicheu, die freie Ausübung des Vereins- und Versammlungs- und Koali tionsrechts beschränkenden Bestimmungen, 3. für Beseitigung der Gesindeordnung und ähnlicher Ausnahmebestimmungen gegen länd liche Arbeiter. — In der ganzen zweiten Hälfte des September wird die deutsche Flagge auch in den marokkanischen Gewässern durch das Schulschiff „Nixe" infolge der andauernden Gewalt- thätiakeiten der Risspirateu vertreten lein. Berlin. D ie Vermählung des Thronfolgers Prinzen Christian von Dänemark mit der Herzogin Alerandrine von Mecklenburg- Schwerin ist jetzt für April nächsten Jahres festgesetzt worden. Köln. Die »Köln. Ztg." meldet aus Konstantinopcl: Die Verhandlungen stehen heute wieder einmal so, daß die wesentlichen Schwierigkeiten behoben sind, die bisher der Einigung der Bot schafter entaegenstanden. Da nur die Erledigung nebensächlicher und formeller Fragen aussteht, so kann man der Unterzeichnung des Fliedensprotokolls, falls nicht von irgend einer Seite neue unerwartete Schwierigkeiten entstehen, in allernächster Zeit cnt- gegensehen. — Die „Köln. Ztg." erfährt aus Darmstädler Quelle, daß der Großherzog dem Kaiser von Rußland aus der sogen. Mathildcnhöbe eine große Fläche zur Verfügung gestellt habe, aus welcher der Kaiser auf eigene Kosten eine orthodoxe Kapelle zu bauen beabsichtige, mit deren Bau im nächsten Frühlahr begonnen werden solle. Wilhelmshaven. Die Herbstübungsflotte ist heute Nach mittag, von der Ostsee kommend, aus der hiesigen Rhede ein- getroffen. Karlsruhe. Heute traten die Theilnehmer an dem hier tagenden Kongreß der Gewerbegerichts-Vorsitzenden Deutschlands mit den Oberbürgermeistern und Magistratsmitgliedern einer Anzahl größerer Städte Deutschlands, die zur Besprechung der geniein- ianien Beschickung der Pariser Weltausstellung im Jahre 1900 ebenfalls beute hier tagen, zu einer allgemeinen Arbeitsnachweis- Konferenz zusammen. Darm stadt. Die -Darmstädter Ztg." veröffentlicht ein kaiserliches Handschreiben, in welchem der Kaiser dem Großherzog von Hessen seinen aufrichtigen Dank für das lebhafte und warme Interesse an den Herbstübunaen ausdrückt. Der Kaiser hat ferner in dem Schreiben der hessischen Division seine Anerkennung für die vortreffliche Haltung und die vorzüglichen Leistungen, sowie dem Lande seinen Dank für den warmen Empfang und die ent gegenkommende Aufnahme der Truppen ausgesprochen. Sprottau. Bober und OuaiS steigen andauernd und be ginnen die Nferlandschaften zu überfluthen. Der Betrieb der industriellen Etablissements ist eingestellt. BreSlan. Der Streik aus der Zeche „Ottogrube" nimmt größere Dimensionen an. Die Äusstänbischen «öffneten auf die bei Tage arbeitenden Bergleute ein Steinbombardement. Die Polizei stellte die Ruhe wieder her. Auch 30 Mann der „Cäcilien- grube" verweigerten die Einfahrt. Die Belegschaft der »Helenen, grnbc" nahm dagegen die Arbeit bedingungslos Wied« auf. Auf der Eisenerzarube zu Biella bei Georgenberg streiken 409 Berg leute: sic fordern Lohnerhöhung, Beuthen lOberschles.). Nach in vergangener Woche 100 neue - anaemeldel worden: 4 Fälle verllc,r„ rvoiuly. ver schiedenen Orten sind neuerdings vereinzelte TyvhuSerkrankungen vorgekommen, die hauptsächlich aus Beuthen eingeschleppt wurden. Könitz. Die Nachts 11 Uhr von Büssow füllige Post wurde bei einem WirthShaus beraubt und der Postillon erschlagen. Wien. Den schwierigsten Punkt der Friedensverhandlungen bietet gegenwärtig die Frage wegen der Garantie Griechenlands bez. der aufzunehmenden Anleihe. So lange diese Frage ungelöst ist, erscheint der Friedensschluß unmöglich. Edgar Vincent kon- versirte beute deswegen mit den Vertretern der Läuderdank und anderer Finanz-Institute. Wien. Wie aus Petersburg gemeldet wird, stimmten die Mächte dem Anträge der Admirale, die Blockade von Kreta vor der Durchführung der Autonomie aufzuheben, nicht zu, da dies den Ausbruch neuer Unruhen auf Kreta nach sich ziehen könnte, auch würden jedenfalls griechische Abenteurer «neu Handstreich gegen die Jnsel^ unternehmen. Die Mächte beschloss«, daher, die Blockade 'zu erhalten. daS neue .... . ^ „ ^remZusammen tritt vorgelegt werden soll. ^ 3 ^ ^ s s -L » S-H Il2i - ? L- 1-
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